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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Januar bis Juni)

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No. 81 - No. 90 (7. April - 18. April)
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zu widerlegen. Wer jedoch feierlichst schwieg und
'm Bewußtsein seines guten „Geschmackes" verduftete,
war unser junger Herr. Davon aber schwieg natür-
lich auch der „Tageblatt"-Bericht. Schließlich ist als
die plumpeste Unwahrheit die Bemerkung zu bezeichnen,
saft sämmtliche Anwesende hätten, als die Liste zu einem
zu bildenden freisinnigen Verein aufgelegt worden sei,
den Saal verlassen, und „ganz wenige Personen" bätten
ihren Beitritt erklärt. Es giebt darauf keine bessere
Antwort als die, daß sich der betreffende Artikelfabrikant
zwecks besserer Ueberzeugunz demnächst einmal in die
constituirende Versammlung verfügen möchte. Zum Lachen
ist es gar, wenn gesagt wird, die Sache der Freisinnigen
sei in Sandhaufen „ziemlich aussichtslos," wo, wie nur-
wiederholt werden kann, diese Partei gerade längst Bestand
und Boden hat.
X Dossenheim, 7. April. Bei der gestrigen Bürger-
nieisterwahl wurde der seitherige Bürgermeister Mi ltner
einstimmig wiedergewählt.
* Bayreuth, 6. April. Frau Cosima Wagn er ist
am letzten Sonntag gelegentlich eines Ausfluges von
einem Schlaganfall bettoffen worden. Ihr Befinden hat
sich laut „F. Z." inzwischen etwas gebessert. Frau Wagner
steht im 57. Lebensjahre.
* Bayreuth, 6. April. Dienstag morgen ist an den
beiden Sägemühlbesitzerstöchtern Anna und Therese Kohl
aus Birkenhof bei Kastl (Oberpfalz) ein Mord verübt
worden. Die Ermordeten, 18 und 20 Jahre alt, waren
ledig und betrieben das elterliche Geschäft gemeinschaftlich
mit 8 Dienstboten.
* Berlin, ti. April. Die Deutsche Landwirthschafts-
Gesellschaft, die Unternehmerin der im nächsten Jahre in
Berlin geplanten allgemeinen deutschen landwirthschaftlichen
Ausstellung, betreibt schon eifrig die Vorbereitungen für
dieselbe. Die regelmäßigen Abtheilungssitzungen im Februar
wurden zum Theil durch bezügliche Berathungen ausgefüllt.
Der Sonderausschuß für Sicherheitsvorrichtungen hat eine
Zusammenstellung von Schutzvorrichtungen herausgegeben,
Mit welchen diejenigen landwirthschaftlichen Maschinen aus-
gerüstet sein müssen, welche auf der Ausstellung in Berlin
erscheinen.
* Berlin, 6. April. In dem gestern vor dem hiesigen
Landgericht verhandelten Anarchistenproceß wurde Leimert
zu 6 Monat und Hermann zu 3 Monaten Gefängniß
wegen Aufreizung verurtheilt. — Der Garantiefonds
für die Gewerbe-Ausstellung 1896 beträgt bis jetzt
2 300000 Mark.
* Berlin, 6. April. Das „Tageblatt" meldet aus
Venedig: In dem Dogenpalast wurde ein höchst werth-
volles auf 200 000 Lire geschätztes Porträt des italienischen
Edetmannes Tintoretto frevelhaft zerstört. Der Thäter
ist unbekannt.
* London, 6. April. Das Ministerium des Innern
hat die Sanitätsbebörden der englischen Häfen benach-
richtigt, daß nach Bericht des englischen Consuls in Brest
bas heißt seit 14 Tagen — in der französischen
^ttiegshafenstadt Lorient 51 Choleratodesfälle
festgcstellr worden seien.
LoccrL'e Wittherl'ungen.
Heidelberg, 7. April.
<7 (Bezirksrathssitzung.) Tagesordnung für die am
Samstag, den 8. April ds. I-, Vormittags 9 Uhr, im Bezirks-
ratssaale dahier stattfindendc ordentliche Bezirksrathssitzung:
1) Baugcsuch des Bäckermeisters L. Riegler dahier bett- 2)
Entschädigung des Müllers PH. Kolb von Neckargemünd für
eine an Milzbrand umgestandcne Kuh bett. 3) Entschädigung
des Kunstmüllers Will). Beck von Bammenthal für eine an
Atilzbrand umgestandcne Kuh betr- 4) Gesuch des Schreiners
Heinrich Telkamp von Kirchheim um Erlaubniß zum Betrieb
einer Schankwirthschaft ohne Branntweinschank in Kirchheim
bett. 5) Gesuch des Kaufmanns L. Rettermann dahier um
Erlaubniß zum Kleinverkauf von Branntwein und Spiritus
Mr Hause Nr^lt, der unteren Straße dahier betr. 6) Bitte
de« Johann Schmitt von Neckargemünd um Ertheilung eines
Schifferpatents betr. 7) Gesuch des Andreas Hettingcr von
Vofsheim, z. Zt. dahier, um Erlaubniß zum Betrieb der Schank-
wirthschaft obnc Branntweinschank im Hause Nr- 108derRohr-
vacherstraße hier betr. 8) Errichtung einer Orts-Viehversiche-
tungsanstalt in Neckargemünd und Kleingcmünd betr.
O (TtadtrathSsitzuttg.) In der gestrigen Stadtraths-
litznng wurden u- a- folgende Gegenstände zur Kenntnis; bezw.
Erledigung gebracht : 1) Die hiesige gemeinsame Ortskranken-
kasse zählte am 1. d. Mts. 4156 männliche und 916 weibliche
Mitglieder. 2) Nach dem Geschäftsausweise der Verrechnung
der städtischen Sparkasse wurden bei dieser im vorigen Monat
tOtzi Einlagen mit zusammen 274351 Mk. 53 Pfg. gemacht,
dagegen in 703 Einzelbeträgen zusammen 195599 Mk. 38 Pfg.
an die betr. Einleger zurückbezahlt und hat die Gesammtzahl
der letzteren seit dem 1. Januar d. I. um 222 zugenommen.
3) Folgende Vorlagen an den Bürgerausschuß werden festgestellt:
Abhör der Rechnungen der städtischen Kassen für 1891;
Verkündigung der 1892er Rechnung der städtischen Sparkasse-
Ankauf eines Grundstücks des Bäckers Karl Ritzhaupt im
Aohrbacher Baubezirk; ll. desgleichen des Friedrich Gamber
beim Grubenhof; e. Vollzug der Stiftung des Herrn
Tr. W- Blum zur Errichtung einer städtischen Badeanstalt
iw Neckar; Anstellung des für den Betrieb des neuen
Schlacht- und Viehhofes erforderlichen Personals; g- Umbau
bes ersten Stockwerkes des derzeitigen Gymnasiumsgebäudes,
Erabengasse 5, und Vermiethung desselben an die Post- und
Eelegraphcnverwaltung; b- Fortbildungsunterricht der Mädchen
Ml der hiesigen Volksschule. 4) Zwei Lehrerinnen der hiesigen
Volksschule werden zum Besuch des vom badischen Frauen-
berein am 1. k. SN- zu eröffnenden Kursus zur Ausbildung
von Lehrerinnen für die Ertheilung von Unterricht in Haus-
baltungskunde mit Uebungen im Kochen angemeldet und
sollen dieselben sodann diesen Unterricht an fortbildungsschul-
Michtige Mädchen der hiesigen Volksschule ertheilen. 5) Wegen
Verbesserung der Wirthschaftseinrichtungen im hiesigen Schloß-
darten wird eine neuerliche Vorstellung an Großh. Finanz-
ministerium abgelassen. 6) Gegen den Entwurf des Großh-

Bezirksamtes zu einer bezirkspolizeilichen Vorschrift über die
Eisenbahnüberfahrten über öffentliche Wege hat der Stadt-
rath nichts einzuwenden. 7) Dem Uebercinkommcn mit der
Großh. Straßenbauverwaltung über die Verlegung der Land-
straße Nr- 1 in die Brückenstraße und die Uebernahme von
Landstraßenstrecken in Unterhaltungsfürsorge der hiesigen Stadt-
gemeinde wird vorbehaltlich der Genehmigung des Bürger-
ausschusses zugestimmt. 8) Bezüglich der Sonntagsruhe im
Handelsgewerbe schließt der Stadtrath sich dem, an das Großh.
Bezirksamt erstatteten, Gutachten der hiesigen Handelskammer
an, wonach, abgesehen von den zugelassenen Ausnahmen, die
Geschästsstunden an Sonn- und Feiertagen auf die Zeit von
Morgens 8—9 und Mittags von 11—3 Uhr gelegt werden sollen-
o Schank- und Gastwirthe dürfen während der
Sonntagsruhe keine Maaren zur Mitnahme über die Straße
verkaufen, d. h. sie dürfen sie nicht verkaufen, wenn ihnen
bewußt ist, daß der Käufer sie nicht im Lokal verzehren will.
Diesen Grundsatz hat das preußische Kammcrgericht als höchste
Instanz in einem Prozeß ausgesprochen.
— Die schöne Frühlingswitternng hat seit einigen
Tagen auf die Pflanzenwelt so günstig eingewirkt, daß gleich-
sam wie durch eine Zauberkraft überall sich neugrüner Blätter-
schmuck zeigt und Kirschen- und Frühbirnbäumc schon ein
weißes, duftiges Blüthenkleid schmückt. Wohin das Auge sich
wendet, sproßt und grünt es uud vernimmt das Ohr ein
Summen und Quirlen, ein Frühlingstteiben und Vogel-
gezwitscher. Ein warmer Regen würde jetzt Wunder wirken
und über Nacht Feld und Wald in herrliches Grün und
duftigen Blüthenschmuck kleiden. Unsere Bauern sind mit dem
Stand der Saat- und Futtergewächse recht zufrieden, es fehlt
jetzt nur ein warmer Regen, das Wachsthum rasch zu fördern.
Das gesunde Aussehen der Obstbäume und Reben lassen auf
günstige Aussicht hoffen-
X Der Monat April ist nicht nur der an Launen
und Wechselfällen reichste Monat, sondern weist auch die
größte Zahl von sogenannten Bauernregeln auf, die für
manchen Landmann eine unantastbare Richtschnur bilden-
Schon in diesen Regeln zeigt sich das Unstäte dieses Monats,
denn es heißt darin:
„Ein richtiger April,
Der thut was er will.
Ist er trocken oder naß,
Leicht erkennt man das."
Aber dem Landmann ist der nasse April doch lieber, wie es
die folgenden Wetterregeln ausdrücken:
„Bringt der April viel Regen,
so deutet es auf Segen."
oder in anderer Lesart:
„Nasser April
Verspricht der Früchte viel."
Im Thüringischen gilt namentlich folgende Bauernregel:
„Der dürre, trockene April
Ist nicht der Bauern Will',
Sondern des Prellen Regen
Ist ihnen gar gelegen."
Eine andere Bauernregel sagt:
„Je früher im April der Schlehdorn blüht,
Desto früher der Schnitter zur Ernte zieht."
llnd im Schlesischen sagt das Landvolk:
„Schncits den Bauern auf den Hut,
Ist cs für den Filz nicht gut."
Bis zum St- Georgstag, am 23- April, darf der Weinstock
noch keine Triebe bekommen, denn es heißt:
„Sind die Reben um Georgi noch blind,
So erfreut sich Mann und Kind."
Für die Viehzüchter ist der Regen während der Osterfeiertage,
den Tausende verwünschen würden, sehr angenehm, denn ein
altes Sprüchwort sagt:
„Rcgncts am Ostertag,
Wird fettes Futter hernach."
Noch zwei andere Bauernregeln mögen hier Erwähnung
finden, die eine kennt man hauptsächlich in der Magdcburgischen
Gegend:
„Gras, was im April wächst,
Steht im Mai fest,"
während man in der Rheingegend sagt:
„Donncrts im April,
Hat der Reif sein Ziel."
Gerichlszeitung.
* Heidelberg, 6. April. (Schöffengerichtssitzung.)
In der heutigen Sitzung kamen folgende Fälle zur Er-
ledigung :
1) Johann Gutfleisch von Altenbach erhielt wegen
unerlaubter Auswanderung eine Geldstrafe von 50 Mark.
2) Maria Magdal. Fischer von Stuttgart erhielt wegen
Betrugs 3 Wochen Gefängniß. 3) Georg Phil. Seitz
von hier erhielt wegen Beamtenbeleidigung 2 Wochen
Gefängniß. 4) Johann Georg Kraft von Dossenheim
erhielt wegen Körperverletzung 2 Wochen Gefängniß.
5) Michael Vogt von Handschuhsheim erhielt wegen Sach-
beschädigung eine Geldstrafe von 5 Mark. 6) Georg
Winkenbach von Viernheim, Joseph Ganz von Bietigheim
und Michael Friedrich Meyer von Mannheim, angeklagt
wegen Körperverletzung. Winkenbach wurde von der An-
klage freigesprochen. Ganz und Meyer erhielten je 2
Wochen Gefängniß. 7) Karl Jost und Michael Sauer
von Ziegelhausen, angeklagt wegen Körperverletzung. Ersterer
erhielt 4 Tage Gefängniß, Letzterer 1 Tag Haft. 8)
Barthol. Hofmann von hier erhielt wegen Vergehens gegen
Z 183 des R.-St.-G.-B. eine Geldstrafe von 40 Mark.
9) Maria Scheuster von Neuenheim erhielt wegen Dieb-
stahls 3 Tage Gefängniß. 10) Georg Klingmann von
Gauangelloch erhielt wegen Diebstahls 1 Tag Gefängniß.
11 Katharina Kugel von Altneudorf erhielt wegen Dieb-
stahls 5 Tage Gefängniß.
* Mannheim, 5. April. Unter der Anklage, eine
Reihe schwerer Diebstähle verübt zu haben, standen heute
vor der ersten Strafkammer des hiesigen Landgerichts der
kaum 18 Jahre alte Mechanikerlehrling Paul S ch r ö d e r,
der 17jährige Mechanikerlehrling Alfred Franz Kalbhenn
und der 1865 geborene Kutscher Johann Winkler,
alle aus Frankfurt a. M. Der Fall hat ein ge-
wisses psychologisches Interesse. Die beiden jungen Leute
sind Söbne achtbarer Familien. Beide genossen bisher

den besten Leumund; auch ihre Lehrherren, die Schlosser-
meister Wiener und Spohr, stellten ihnen das vorzüglichste
Zeugniß aus. Sie scheinen durch den Umgang mit
Winkler, der thatsächlich auch die Früchte der Verbrechen
genoß, auf Abwege geführt worden zu sein. Winkler
ist schon verschiedene Male, darunter mit Zuchthaus, be-
straft. Schröder und Kalbhenn waren heute in allen
Punkten geständig, während Winkler sich auf's Leugnen
verlegte. Im Einzelnen liegen dem Kleeblatt folgende
Diebstähle zur Last: Im December v. I. verübten Schröder,
Kalbhenn und Winkler gemeinschaftlich bei den Portefeuille-
fabrikanten M. u. G. Levy, Neue Zeil 67, in Frank
furt a. M. einen Einbruch, wobei ihnen eine größere
Anzahl Broschen, Uhrketten, Ohrringe und Galanterie-
waaren im Werthe von ca. 500 Mk. in die Hände fielen.
Im nämlichen Monat brachen sie im Kleidergeschäft Simon
in der Reineckstraße in Frankfurt a. M. ein und nahmen,
da es ihnen nicht gelang, den Kassenschrank zu sprengen,
mit einigen Anzügen vorlieb. Ferner verübten sie noch
mit Anwendung von Nachschlüsseln Diebstähle in Frank-
furt a. M. im Hause des Kaufmanns Michael Staub,
bei Wirth Löffler und bei Thierarzt Wirth, in Mannheim
im Hause N. 7.17 und in Heidelberg im Hause
Rohrbacher Straße 41. Die hierbei gestohlenen Gegen-
stände hatten einen geringen Werth. Vor diesen Dieb-
stählen hatten sie bereits mit großem Raffinement einen
Einbruchsversuch in das Geschäftslokal des Bankgeschäfts
S. Rosenthal u. Sohn in Frankfurt a. M-, Zeil 42, I.
in's Werk gesetzt. Mittels Nachschlüsseln war es ihnen
gelungen, in das Geschäftslokal zu dringen, sie wurden
aber von der Arbeit, den Kassenschrank anzubohren, durch
ein Geräusch verscheucht. Die zur Ausübung des Diebs-
handwerks nothwendigen Werkzeuge, Brecheisen, Meißel,
Dietriche ec. hatten Schröder und Kalbhenn den Werk
stätten ihrer Meister entnommen. Außerdem war Schröder
stets mit einem starken Dolchmesser bewaffnet. Winkler-
besorgte den Absatz der gestohlenen Gegenstände. In
Folge des Geständnisses der beiden jüngeren Complieen
konnte bei der heutigen Verhandlung auf die Mehrzahl
der Zeugen verzichtet werden. Das Gericht verurtheilte
Winkler zu einer Zuchthausstrafe von 3 Jahren 2
Monaten, während Schröder und Kalthan je 3 Jahre
Gefängniß erhielten. Als besonders erschwerend und für
den Ausschluß mildernder Umstände maßgebend wurde
die Kühnheit und das außerordentliche Raffinement, mit
welchem die Diebstähle ausgeführt wurden, bezeichnet.

Handelsnachrichten.
Frankfurt, 6. April. (Effecten-Socielät-) Umsätze bis
6'/« Uhr Abends. Oesterr. Crcdit 295-/^ bez„ Abschl. st.
4stz circa- Disconto - Commandit 193.40-25 bez. Berliner
Handelsgesellschaft 149.40 bez. Dresdener Bank 152.40 bez.
Lombarden 99Hs-°? bez. Nordd. Lloyd 116.50-20 bez- La
Veloce 88.30-80 bez- u- G. Bochum 137.10 bez. Gelsenkirchen
141.40 bez. Harpencr 133.90 bez. Gotthard-Acticn 159.90-70 bez.
Schweizer Central 121.50-121-121.10-121 bez. u- G. Schweizer
Nordost 112-70-20-30 bez. u. G. Union 77-76 90 bez- Jura-
Simplon St.-Act- 53.10 bez- 5°/, Italiener 93.20 bez. ult.
6^/2 Uhr: Creditactien 295^. Disconto 193.20. 5«/,
Griechen 65.50. Nordost 112.40.
Mannheimer Börse, Effekten. Die heutige Börse
verlief in fester Stimmung. Wir notiren: Rheinische Kredit-
bank-Actien 1221/4 bez. Rheinische Hypothekenbank - Actien
150 G. Badische Anilin- und Sodafabrik-Actien 296^2 G-
Hofmann und Schoctensack-Actien 57 G- Badische Brauerei-
Actien 681/2 G. Mannheimer Verstcherungs-Actien 5421/2 G-
Eichbaum-Brauerei-Actien 105 G-
Mannheim, 6. April. (Productenbörse.) Per 100 Kilo.
Weizen, Pfälzer 17.50 bis , Norddeutscher 17.— bis
17.25, Rufs. Saxanska —bis —.—, Azima 18.25 bis 19.—,
Girka 18.— bis 18.35, Taganrog 18.— bis —.—, Amerik.
Winter 17.25 bis 17.50, Rumänischer 16.25 bis 17.50, Kansas II
—.— bis —, Kernen 17.25 bis 17.50. Roggen, Pfälzer
14.50 bis —, Rumänischer —.— bis —. Gerste hiesiger
Gegend 17.— bis —, Pfälzer 17.50 bis 17.75, Ungarische
—.— bis —- Hafer, Badischer 14.75 bis 15.—, Nord-
deutscher —.— bis —, Russischer —dis —- Mais,
Amerik. mixed- 12.— bis —.—, Donau 11.75 bis 12.—.
Kohlreps, Deutscher, neuer 27.— bis —. Leinöl mit Faß
51.— bis —. Rüböl mit Faß 62.— bis —. Petroleum
mit 20°/g Tara 18.25 bis .
Weizenmehl: Nr. 00. Ott. 0. Nr- 1- Nr. 2. Nr- 3. Nr. 4.
30.50. 27.50. 25.50. 24.50. 23.—. 19.—.
Roggenmehl: Nr. 0. Nr. 1-
23.50. 20.50.

Briefkasten,
Herrn W. Schönau. Betreffs des gesuchten Lehrling theilen
wir mit, daß Kost und Logis nicht gewährt, dagegen auch kein
Lehrgeld beansprucht wird.
Die Expedition-

Neueste Nachrichten.
Karlsruhe, 6. April. In einer heute von 500
Arbeitern besuchten Versammlung betreffend die Brauer-
bewegung wurde der Boykott der Moninger'schen
Aktienbrauerei aufrechterhalten und über die Brauereien
Wilhelm Fels hier und Eglau in Durlach der Bovkott
beschlossen, da dieselben Arbeiter entlassen.
Berlin, 6. April. Rechtsanwalt Hertwig, der
Vertheidiger Ahlwardt's in dessen bekannten Prozeß, hatte
sich heute vor der Anwaltskammer wegen seines Verhaltens
bei der Vertheidigung zu verantworten. Er wurde zu
einem Verweise verurtheilt. Die Oberstaatsanwaltschaft
hatte neben dem Verweise eine Geldstrafe Mk. 2000
beantragt.
Konstantinopel, 6. April- Der deutsche Botschafter
Fürst Radolin, überreichte dem Großvezier Dschewad
Pascha das Großkreuz des Rothen Adlerordens.
 
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