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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Januar bis Juni)

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No. 91 - No. 100 (19. April - 29. April)
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Mai-

fester-

Dort


geklagten Rechtsanwalt Dr. Stern führte. Als Sach-
verständiger hatte Medicinalrath Dr. Wolf von Mosbach
sein Gutachten abzugeben.

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— (Das kommt davon, wenn — die Orgel
zu groß ist!) In einem Dorfe des Kreises Erstem
war jüngst an Stelle der alten und kleinen Orgel eine
neue, größere ausgestellt worden. Bei der sonntägigen
Einweihung trug der Organist in Gemeinschaft mit noch
einem musikkundigen Herrn unter anderem auch einige vier-
händige Stücke darauf vor. Am anderen Tage fragte dann
ein benachbarter Musikfreund die Bauern, wie sie mit ihrer
neuen Kirchenorgel zufrieden seien. „O Jesses", erwiederten
diese, da Ham mer ebb's nett's ang'stellt! Oas Ding isch
viel zu groß! Einer allein kann se gar net spiele; es
mü'en immer ihrer zwei sinn!" Ja, ja, das kommt da-
von, wenn man die Orgeln zu groß baut!
— (Eine sensationelleGeschicht e) wird aus
Elarkesville in Tennesse berichtet. Ein Arzt, Namens
Fonteney, der am vorigen Mittwoch starb, gestand auf
seinem Todtenbette, daß er im Jahre 1865 einen eng-
lischen Geistlichen Fentner ermordet habe. Fonteney hatte
die Frau Fentners während einer tödtlich verlaufenden
Krankheit behandelt und beschloß, da es ein ganz be-
sonders interessanter Fall war, die Leiche zu stehlen, um
eine Autopsie anzustellcn. Als er aber im Dunkel der
Nacht im Begriffe stand, den Leichnam aus dem Grabe
zu entfernen, wurde er von dem verwitweten Gatten
überrascht, der ibn niederzuschlagen versuchte. In Gegen-
wehr versetzte ihm der Doktor mit der Grabschaufel einen
Hieb, der nicht die beabsichtigte Betäubung, sondern den
sofortigen Tod des Geistlichen herbeifübrte. Darauf legte
der Arzt sein Opfer in den Sarg, füllte das
Grab und stahl sich mit der Leiche der Frau nach Hause.
Die Autopsie ergab tatsächlich einige wichtige Ent-
deckungen, welche Fonteney bald darauf veröffentlichte.
Alle Nachforschungen nach dem so plötzlich verschwundenen
Geistlichen blieben natürlich erfolglos, zumal da auch ein
inzwischen gefallener Regen jede Spur des blutigen
Kampfes am Grabe verwischt hatte. Dr. Fonteney adop-
tirte die beiden Kinder des Geistlichen und hat ihnen auch
sein ganzes Vermögen hinterlassen. Die Reste der Leiche
der Mutter hatte er im Keller seines Hauses vergraben,
wo dieselben auch jetzt vorgefunden worden sind.

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Personalnachrichten.
Mittelschulen. Rohrhurst, Ruppert, Reli-
gionslehrer, vom Realgymnasium und der Realschule in
Mannheim an das Gymnasium in Heidelberg.
Wild, Karl, Vikar und Lebramtspraktikant, bisher
Volontär am Gymnasium in Werth eim, als Religions-
lekrer an das Realgymnasium und die Realschule in
Mannheim.
Volksschulen. Bäuerle, Engelberl, Schulkan-
ditat, als Unterlehrer nach Niederbühl. Baris, Robert,
Schulkanditat, als Unterlehrer nach Eschelbronn. Gaa,
Georg, Hilfslehrer in Pforzheim, wird Unterlehrer
daselbst. Ting, Martin, Schulkandidat, als Unterlehrer
nach Schwetzingen. Nikola«, Wilhelm, Unter!., von
Karlsruhe nach Mannheim. Reinmuth, Aug.,
Jnstitutsinhaber in Mannheim, wird Hauptl. daselbst,
Ruf, Ludwig, Schulkand., als Unter!, nach Schlierbach.
Sigmund, Will)., Unterlebrer, von Schwetzingen nach
Mannheim. Unger, Christine, Schulkand. als Hilfs-
lehrerin an die Töchterschule in Pforzheim. Viesel,
Johann, Schulkand., als Unterlehrer nach Oberachern.
Wehrte, Emil, Schulkand., als Unter!, nach Offenburg.
Wild, Mathilde, Schulkand., als Hilfslehrerin nach
Heidelberg. Wolf, Joseph, Schulkand., als Unter!,
nach Baden. Zaiser, Theodor, Schulkand., als Hilfsl.
nach Bühl, A. Offenburg. Gestorben: Kohler,
Ludwig, Hauptlehrer, in Birkendorf. Mattes, Fried.,
Hauptlehrer in Karlsruhe.

IS.
14.88
14.80
14.28
11.18
10.90
11.60

^on hier nach Darmstadt, Ankunft daselbst 2.52, der andere
1-55 Nachm. von Frankfurt nach Heidelberg, Ankunft dahier
1-12, und der dritte Abends 7.33 von hier nach Frankfurt. An-
kunft daselbst 10 Uhr, fährt. Die übrigen Aenderungcn sind nicht
hon großem Belang und bestehen sich lediglich auf einige Ver-
ichiebungen in den Abgangs- und Ankunftszeiten.
Di« schönen Hoffnungen auf eine reich« Obst-
Ernte sind, so wird von der Bergstraße geschrieben, leider ver-
nichtet; in den beiden kalten Nächten vom 13.—14. und
H—I5. d- M- sind die Blüthcn erfroren. Noch strahlen die
Eirnbäume in voller herrlicher Blüthenpracht, allein der Keim
des Todes ist in jeder Blüthe eingczogen. Die Blumenblätter
und wohl noch hübsch weiß, die Staubfäden schön roth und
das Fruchtknöpfchcn anscheinend frisch, durchschneidct man
jedoch die Blüthe mit einem Messer, so findet man sofort,
daß der Stempel — das Befruchtungsvrgan — bis zum
muchtboden schwarz und abgestorben ist. Ist aber dieses
«bensorgan vernichtet, so kann sich keine Frucht mehr ent-
wickeln, und die Blüthen werden in den nächsten Tagen gelb
find fallen ab. Wenn nicht gerade Bäume in sehr geschützter
Me stehen, so gibt es in diesem Jahre keine Birnen, und
wir find wiederum um eine Hoffnung ärmer. Auch die
Zwetschgen babcn bedeutend gelitten, doch sind nicht alle Blüthen
Floren. Die Apfelbäume sind glücklicherweise noch ziemlich
wrück, und hoffentlich wird ihnen der Frost wenigstens nicht
^schadet haben.
st- (Maikäferstug.) Mit dem gestrigen Abend hat die
'"iaikäfersaison begonnen. Gewaltige schwärme, wie wir sie
?vch nie gesehen, durchschwärmtcn, von Westen kommend, die
jwft unk machten z. B- das Gehen auf der Handschuhsbeimer-
jwndstraße zur wahren^ Blage. Hoffentlich regen sich recht
Ile Hände, um den Schädigungen, welche die Maikäfer an
«fischbäumen, Eichen u- s- w. anzurichten pflegen, durch
'witziges Schütteln der bctr. Bäume und Vertilgen der Thicre
wigegenzuwirken-
Hü (Berbuftet.) Ein Bretzelträger ersuchte seinen
Principal um einen Vorschuß von 18 Mk. zu einem Anzüge,
welche ihm auch gewährt wurden. Nachdem er jedoch sodann
Ich noch für 8 Mark Waare verkauft hatte, ließ er seinen
Iren Korb auf dem Bahnhof stehen und verduftete mit den
LMark.

Handelsnachrichten.
Frankfurt, 19. April- (Effecten-Socierät.) Umsätze bis
Ksti Uhr Abends. Oesterr. Eredit 287^-^-»/^ bez. Disconto-
Commandit 189.90-190.30-20 bez. Berliner Handelsgesellschaft
146.20-146 6.30 bez. Darmstädter Bank 142.80-143.20 bez.
Dresdener Bank 149.70-150.10 bez. Wiener Bankverein lOö'/?
P. »/z G. Aschersleben 143-144.10 bez. Nordd. Lloyd 118.70 bez.
La Veloce 88.80 bez. u. G- Bochum 126.50-126-6.20 bez.
Gelsenkirchen 142.10-141.50 bez. Harpener 129.90-129-129.10
bis 129 bez. Gotthard-Actien 160.50 bez. Schweizer Central
120.80 bez. Schweizer Nordost 113.20 bez. Union 76.90 bez.
Jura-Simplon St.-Act 54.20 bez. 5°/g Italiener 93.20 bez. ult.
10 000er.
6>/st Uhr: Creditacticn 287>/z. DiSconto 190.20. Lom-
barden 95stz. Zellstoff Dresden 58. Simplon 55.
Mannheimer Börse, Effekten« Die heutige Börse
verlief ruhig- Wir notircn: Pfälzische Bank-Actien 120 60 bez.
Deutsche Unisnbank-Actien 87.20 bez. (P0,70). Gewerbebank-
Actien Speyer 116 (st- VzO/»)- Landauer Volksbank-Actien
124 (st- 20/g). Vorzugs-Actien des Vereins chemischer Fabriken
139'/, G. 140 Bf. Westeregeln Alkali - Actien 136 Bf.
WürttcmbcrgischcTransprtversichcrungs-Acticn 800 G- Zellstoff-
fabrik-Actien Waldhof 210 G. (st- 5°/y). Emaillirwerke
kammer-Acticn 101 G.
Mannheim, 19. April. (Productenbörsc.)

— (Eine originelle Wette.) Die Königin
von England und die Herzogin von St. Albans haben
allein das Recht, Rotten-Row — den weltberühmten
Reiteweg im Londoner Hyde-Park — zu Wagen zu
Passtren, die Königin in ihrer Eigenschaft als Herr-
scherin und die Herzogin als Frau des erblichen Groß-
Falkeniers. Gelegentlich einer Erörterung dieses Privilegs
in einem der vornehmen Westendklubs erlaubte sich ein
bekannter Sportjünger die Existenz eines solchen Rechts
zu bezweifeln und erbot sich zugleich, am Hellen Mittag
unaufgehaltcn Rotten-Row entlang zu fahren und am
Ende des Weges mit seinen Kameraden zusammenzutreffen.
Wetten wurden für und wider das Unternehmen einge-
gangen und die Kunde durchflog sofort wie ein Lauffeuer
alle Klubs; Rotten-Row war am nächsten Morgen über-
fluthet von Westendbewohnern, auch die Polizei war voll-
zählig erschienen, und alle warteten mit Spannung auf
das Ereigniß, das da kommen sollte und — nicht kam.
Aus dem ganzen Wege war nichts zu sehen als ein paar
hundert Reiter und ein Wasserwagen, der langsam einher
fuhr und die Straße besprengte. Der erste Schlag der
zwölften Stunde ertönte, und enttäuscht fing die Menge
an, sich zu zerstreuen; nur diejenigen blieben, die ein
besonderes Interesse am Mißlingen der Wette hatten.
Auch die Schutzleute zogen sich, vergnügt die Hände
reibend, zurück, und die Reiter wandten ihre Pferde, um
zum Lunch nach Hause zu reiten, als sich die Szene mit
einem Schlage veränderte. Als nämlich der Wasserwagen
am Stelldichein angelangt war, sprang plötzlich der
Fuhrmann ab, warf seinen Staubkittel von sich und stand
vor der Menge da als der erfinderische Sportsman, der
die Wette vorgeschlagen hatte. An diesem Tage soll in
Folge dessen manche Hundertpfundnote ihren Besitzer ge-
wechselt haben.
Neueste Nachrichten.
Paris, 19. April. Das Zuchtpolizeigericht hat die
Administratoren der ,.8ooiot6 äos Depots ot
Doinptos Oourunts", welche des Betruges und der
Vertheilung fingirter Dividenden angeklagt waren, wie
folgt vcrurtheilt: Donon zu 4 Jahren, Gautier zu
2 Jahren, Poisson zu 8 Monaten Gefängniß und
Jeden unter solidarischer Haft zu 3000 Fr. Geldstrafe.
Rom, 19. April. Der Erzherzog R a i n e r traf heute
Nachmittag gegen 2 Uhr hier ein und wurde auf dem
Bahnhofe vom König, den Prinzen des königlichen
Hauses, den Mitgliedern der österreichisch-ungarischen Bot-
schaft, den Ministern, dem Bürgermeister und den Spitzen
der Behörden empfangen.
Belgrad, 19. April. Der erst nach dem Staats-
streiche zum Polizeipräsidenten von Belgrad ernannte
hervorragende Radikale Stojan Protic wurde heute
seines Postens enthoben und durch den Referenten
im Ministerium des Innern, Doctor Nestorovic, ersetzt.
Bukarest, 19. April. Der Tag ist abermals in
voller Ruhe verlaufen; es fand keinerlei Ansamm
lung statt.
London, 19. April. In der heutigen großen Ver-
sammlung der Primrose League im Coventgarden-
Theater betonte Salisbury in seiner Rede noch, das
Oberhaus werde sich nicht durch eine Agitation gegen
seine verfassungsmäßigen Befugnisse von seiner Pflicht ab-
wendig machen lassen. Die Homcrulevorlage werde nur
dazu führen, das Unterhaus zu desorganistren.
Letzte Telegramme.
Berlin, 20. April. (Russisch-deutscherHandelsver-
trag.) Die Antwort der russischen Regierung
auf die deutschen Handelsvertragsvorschläge
ist, wie von informirter Seite mitgetheilt wird, der deutschen
Regierung zugegangen. Da indeß dieselbe noch unbe-
stimmt lautet, werden sich weitere Verhandlungen nöthig
machen, die sich bis in den Herbst hinziehen dürsten.
Ma, 20. Aptil. Der Sonderzug des deutschen
Kaiser fiaar es traf gestern Abend 10.35 Uhr hier ein,
woselbst ein Begrüßungstelegramm des Königs Hum-
bert eingelaufen war.
Rom, 20. April. (Kaiserbegrüßung.) Die Blätter
begrüßen das deutsche Kaiserpaar aufs Herzlichste. Die
ganze Stadt ist ungemein belebt. Tausende von
Fremden treffen mit den Bahnen ein, alle Hotels sind
überfüllt. Der Bahnhof prangt in reichem Fest schmuck,
ebenso die Via Nationale u. die Eingänge zum Quirinal. 12
Mädchen aus der deutschen Colonie werden dem Kaiser-
paar vom deutschen Konsul vorgestellt. Dieselben über-
reichen der Kaiserin Blumen. Das Wetter ist prachtvoll.
Brüssel, 20. April. (Verbot.) Das Ministerium
hat verfügt, daß die Einfuhr von Explosions-
stoffen nach Belgien untersagt ist. An den
Grenzen sind dazu besondere Maßregeln getroffen worden.
Belgrad, 20/ April. Erkönig Milan trifft in
einigen Tagen hier ein. Königin Natalie wird die Er-
öffnung der SkupschtiNa abwarten. Es soll ihr dabei
eine Gcnugthuung zu Theil werden. — Ein Mitglied
der früheren radicalen Dissidenten, Pera Marimovic
ist zum Justi zMinister ernannt.
Tilsit, 20. April. Eine U eb e rsch wemmu ng,
ähnlich der in den Jahren 1888 und 1889, ist im
Memeldelta eingetreten. Der größte Theil der Kirchspiele
Kaukehmen, Schakubnen, Kaltingken, Karkeln, Lappienen
und Jnse steht unter Wasser. Die Wintersaaten gelten
als verloren.

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Boden
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Füß-
thlich"
herab-
ganz
he, ja
ijesicht
offen'
Rucke
:ts.f.)

Gerichtszeilung.
* Mannheim, 17. April. (Schwurgericht.)
Vierter Fall. Unter der Anklage des Meineides,
Nh- der Anstiftung hierzu, stehen die 21 Jahre alte
^ienstmazd Frieda Hagenbucher von Klosterlobenfeld und
18jührigc Maurer Albert Krug von Petersthal vor
e>n Schwurgericht. Am 15. August v. I. war die
Sagenbücher, Morgens 3 Uhr in Begleitung des Krug
der Kirchweih in ihren Dienst nach Petersthal
K-ückkehrend, von mehreren Burschen in unsittlicher
speise überfallen worden. Krug batte die Flucht ergriffen
von Weitem zugesehen. Die Afsaire führte am 26.
IPt. v. I. zu einer Schöffengerichtsverhandlung in
^Eidelberg, in welcher zwei jener Burschen wegen
Itgehm gegen § 183 des R.-St.-G.-B. zu je 1
I°nat Gefängniß verurtheilt wurcen. Ein dritter
Arsche Namens Johann Peter Müller wurde damals
der Anklage der Betheiligung an dem betr. Vor-
^»nnniß freigesprochen, weil die Hagenbucher dessen Be-
Migung eidlich in Abrede stellte. Zu dieser falschen
Igabe soll sie nun Krug, der mit Müller gut bekannt
durch Zureden kurz vor der Verhandlung in Heidel-
Ni! verleitet haben. Letzteres hält der Schwurgerichtshos
h^te nicht für voll erwiesen, infolgedessen Krug von der
^ffage der Anstiftung zum Meineid freigesprochen wird,
Äffend die Hagenbucher wegen fahrlässigen Meineids zu
x.Jahr Gefängniß verurtheilt wird. Die Großh. Staats-
erde vertrat Staatsanwalt v. Dusch. Vertheidiger
ff Hagenbucher war Rechtsanwalt Seiler. Vertheidiger
Krug Rechtsanwalt Tillessen. Die Verhandlung fand
Ausschluß der Oeffentlichkeit statt.
^ Fünfter Fall. Der Körperverletzung mit nachgefolgtem
ffff ist der 46 Jahre alte Maurer Abraham Gregan
^'Schwetzingen, zuletzt hier wohnhaft, angeklagt,
ff'' Sachverhalt ist folgender: Abraham Gregan, sowie
ix, .ffiypser Jakob David Job und einige andere Arbeiter
tz^ben letzten Winter in der Nähe der Seckenheimer
) Nße hier eine Eisbahn. Am 29. Januar d. Js. kam
erst gegen 1 Uhr Mittags, als die Bahn von An-
i;ffff schon gefegt worden war. Es gab deßhalb ein
E^seitiges Geschimpfe, in welchem Gregan und Job be-
stffrs aneinander geriethen. Hierbei hat Gregan dem
einen wuchtigen Schlag mit einem Besenstiel auf den
'.ff! versetzt. Job verstarb am 2. Febr. d. Js. Die Ob-
rjff'°n ergab, daß der Tod des Job infolge eines durch
lff" Schlag herbeigeführten Schädelbruches und Durch-
isstUyg der rechten mittleren Gebirnhautarterie eingctreten
stebrigens erzählte auch Job selbst kurz vor seinem
'n lichtem Augenblicken das Vorkommniß seiner Frau,
st Schwurgerichtshof erkennt heute gegen Gregan wegen
^ffkrverletzung mit nachgefolgtem Tode unter Annahme
Minder Umstände auf 1 Jae,r 3 Monate Gefängniß.
-tz ffrcßh. Staatsbehörde vertrat Staatsanwalt Duffner,
e«d die Vertheidigung des Angeklagten Rechtsanwalt
hjf ^atz führte. Als Sachverständige waren Medicinal-
, ffffst. Fischer und Assistenzarzt Dr. Greiff geladen.
istNechster Fall. Nach geheimer Verhandlung, deren
stellvertretend Herr Landgerichtsrath Könige führt.
der 24 Jahre alte Dicnstknecht Josef Zimmermann
dj^atzenthal wegen eines Sittlichkeitsvcrbrechen im
des 8 177 des S.-St.-G.-B-, das er am 2.
d. Js. an der 47 Jahre alten, etwas schwach-
Katharina Zimmermann von Sulzbach in einer
Dichteren Ort nahegelegenen Waldungen zu begehen
ist Je, unter Annahme mildernder Umstände zu 10
M Gefängniß abzüglich 3 Monate Untersuchungs-
ff ^rurtheilt. Die Anklage begründete Staatsanwalt
^vhm-Mosbach, während die Vertheidigung des An-

18.
19.
18.
16.35
16.30
Hafer Mai
14.50
16.35
16.45
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14.80
16.70
16.80
„ Nov.
14.15
14.80
14.25
Mais Mai
11.10
14.50
14.80
„ Juli
11.90
14.75
14.95
„ Nov.
11.50
 
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