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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Januar bis Juni)

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No. 91 - No. 100 (19. April - 29. April)
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heute früh den 25. Jahrestag der Vermählung des königl.
Paares an. Der Platz vor dem Quirinal ist von einer
unabsehbaren Menge angefüllt. Eine übergroße Anzahl
von Beglückwünschungstelegrammen aus dem In- und
Auslande ist bereits eingetroffen. Um 11 Uhr wohnten
der König und die Königin sowie die Mitglieder
des königlichen Hauses der von dem Hofkaplan Msgr.
Anzino in der Privatkapelle des Palastes celebrirten
Messe bei. Um 10 Uhr besichtigten Kaiser Wilhelm
und Kaiserin Auguste Viktoria mit Gefolge die
Kirche San Pietro di Montorio und die Villen der
Familien Corsini und Pansili; um 11 Uhr kehrten sie
über die Piazza del Popolo und über den Monte Pincio
nach dem Quirinal zurück. Ueberall, wo sich die kaiserl.
Herrschaften zeigten, wurden sie von dem Publikum be-
geistert begrüßt. Mittags findet Familicndiner statt. Das
Wetter ist prachtvoll.
Rom, 22. April. In allen Theilen des Landes
wurde der heutige Tag feierlich begangen. Die Börsen
waren geschlossen, in den Schulen fanden Festakte statt.
Die Presse feiert die silberne Hochzeit des Königs-
paarcS mit schwungvollen Artikeln. Die Spitzen der
hiesigen Behörden begaben sich Vormittags nach dem
Quirinal, um ihre Glückwünsche zu überbringen. Beim
Empfange der Bureaur der Kammern äußerte der König:
„Mein Herz frohlockt, da ich mich von soviel Liebe und
Hingebung umgeben sehe. Mit gerechtem patriotischen
Stolze sehe ich am heutigen Tage als Zeugen meinen er-
habenen Bundesgenossen und Freund, den deutschen
Kaiser, seine erlauchte Gemahlin, die fremden Fürstlich-
keiten und die Vertretungen aller Mächte, welche Italien
und mir Beweise der Sympathie und Achtung geben.
Das Vaterland weiß, daß ich und meine Familie ganz
mit ihm und in ihm leben. Alle unsere Gedanken sind
seinem Glücke geweiht." Der König erließ eine Am-
nestie für gewisse Verbrechen, darunter für Desertionen.
Rom, 22. April. Heute nach 5 Uhr fand vor dem
Schlosse eine Stundenlang dauernde, großartige
erh eb end e Volksku n dge b ung für das Königs-
paar statt, das lange auf dem Balcon stand und tief-
bewegt dankte.
England.
London, 22. April. Nachdem Balfour die Debatte
im Unterhause über die Hom er ule Bill vom
unionistischen Standpunct zusammengefaßt und Glad-
stone nochmals in meisterhafter Beredsamkeit dm Entwurf
vertheidigt hatte, wurde, wie schon kurz gemeldet, um 1
Uhr heute früh der Antrag auf Schluß der Debatte ge-
nehmigt und die Bill in zweiter Lesung unter großem
Jubel der Homeruler mit einer Mehrheit von 43 Stimmen
angenommen. Von der 670 Abgeordneten fehlten nur
14 entschuldigt, je 7 Liberale und Conservative, welche
auf ihre persönliche Stimmenabgaben nach Verabredung
verzichten. Alle anderen Abgeordneten waren anwesend.
Die Parteien stimmten geschlossen und selbst der einzige
zweifelhafte Liberale ist im letzten Augenbick seiner Partei
treugeblieben. Die Mehrheit besteht aus 266 Liberalen
und 81 Nationalisten und Parnellirten, die Minderheit
aus 260 Conservativen und 44 liberalen Unionisten.
Dazu kommen die 4 Zähler und der Speaker. Es ist
zum ersten Male im englischen Parlament vorgekommen,
daß bei einer Abstimmung alle Abgeordneten abgestimmt
haben. Die Specialdebatte beginnt am vierten Mai.
Deutscher Reichstag.
Berlin, 22. April.
Der Reichstag fährt in derBerathung des Seuchen-
gesetzes fort.
Abg. Dr. Langer Hans (freis.) hält das Gesetz für

das Opfer mußte sich doch noch einen Augenblick zur
Wehre gesetzt und dem Mörder vielmehr der Mörderin
einige Haare ausgerissen haben.
Der Untersuchungsrichter nahm die Haare, betrachtete
sie genau und trat dicht an Johanna heran, um sie mit
den ihrigen zu vergleichen. Sie ließ es nicht nur ruhig
geschehen, sondern sagte gleichmüthig: „Es sind meine
Haare."
„Unglückliches Kind, Sie gestehen das zu!" rief der
Justizrath unwillkürlich.
„Warum sollte ich nicht; ich kann es ja leicht er-
klären, wie das Haar an des Onkels Siegelring gekommen
ist, und Lina muß es bezeugen," sagte sie. „Gestern
Abend, nachdem zwischen mir und dem Onkel der Wort-
wechsel stattgehabt, wollte Lina, wie sie das ja immer so
gern that, die Sache beilegen, sie sagte deßhalb scherzend
zu dem Baron: Du darfst es Johanna nicht so übel
nehmen, wenn sie heftig wird, sie hat einmal einen stör-
rischen Sinn, sieh, ihr Haar ist ja auch hart und störrisch!
— Ei, was Du sagst, das habe ich noch gar nicht be-
achtet, erwiederte der Onkel, dessen gute Laune bereits
wiederkehrte, worauf sie mir lachend eine paar Haare
ausriß und sie ihm reichte. Er betrachtete sie und wickelte
sie spielend um den Ring; gleich darauf trennten wir
uns und er muß vergessen haben, sie wieder abzunehmen."
Johanna hatte eifrig erzählt, ihre Lebhaftigkeit stach
eigenthümlich gegen die bisher beobachtete düstere Ein-
silbigkeit ab, und der Untersuchungsrichter wurde stutzig,
er wollte eine Frage an Lina richten, aber diese kam
ihm zuvor.

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„Lüge! Lüge, abscheuliche Lüge!" rief sie, Johannas
früheren Ausdruck geflissentlich wiederholend, ein vortrefflich
ersonnenes Märchen."
„Sie stellen den Vorfall in Abrede?" fragte der
Untersuchungsrichter.
„Die Geschichte ist erfunden von Anfang bis zu Ende.
Wie hätte ich wagen dürfen, dem mit Recht aufgebrachten
Onkel mit solchen Kindereien zu kommen?"
„Lina, Lina, das ist zu viel der Bosheit!" schrie
Johanna. Bis jetzt glaubte ich immer noch, Du handelst
unter dem Eindruck des ersten Entsetzens und wüßtest
nicht recht, was Du sagst; nun muß ich einsehen, daß
Du darauf ausgehst, mich zu verderben."
„Du selbst hast das gethan," entgegnete Lina kalt,
„nicht ich. Herr Assessor Werdenfeld wird ebenfalls be-
zeugen, daß ein solches Gespräch nie stattgefunden hat."
„Es ward ja erst nach seiner Entfernung geführt."
Lina zuckte nur verächtlich die Achseln.
Der Untersuchungsrichter erklärte das Verhör für ge-
schlossen, befahl die Leiche in ein anderes Zimmer zu
schaffen und ordnete die Versiegelung des Wohnzimmers
an, das nochmals einer gründlichen Untersuchung unter-
zogen werden sollte, dann trat er zu dem Justizrath und
flüsterte mit ihm, woraus der alte Herr Johanna bei der
Hand nahm und ihr so schonend wie möglich mittheilte,
der Untersuchungsrichter sehe sich veranlaßt, sie verhaften
zu lassen.
Sie schlug die Hände vor das Gesicht. „Man hält
mich also wirklich für eine Mörderin!" schluchzte sie.
„O, ich habe viel von Lina erduldet, aber einer solchen

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daß die Sitzung abgebrochen worden sei.
Auf Vorschlag des Präsidenten v. Levetzow wir'
der Antrag des Abg. Ahlwardt unter der Voraussetzung
daß die Acten bis dahin zur Stelle seien, als erste'
Gegenstand auf die Tagesordnung der nächsten Plena"
sitzung am 25. April gesetzt. Ferner die Vorlage, be
treffend die Abzahlungsgeschäfte und Wahlprüfungen.
Die Sitzung wird darauf geschlossen.
Berlin, 22. April. Kurz nach Schluß der heutige''
Plenarsitzung des Reichstags brachte Abg. Ahlwa/
das angckündigtc Actenmaterial und legte dasselbe a"
das Bureau im Zimmer des Directors Knack nieder.
Der Berichterstatter meldet, Abg. Ahlwardt wünsche, d«
das Material nur deni Präsidenten und den Mitgliedes
der Commission, nicht aber allen Reichstagsmitglicdeck
zugänglich gemacht werde.

Aus Wutz und Jern.
* Karlsruhe, 22. April. Deni Vernehmen der „Ba"
Corr." zu Folge sind die Pläne für die neue strategis^'
Bahn Karlsruhe Röschwoog, insbesondere für die W"
änderungen und Neuanlagen aus der Karlsruher O"
markung, fertiggestellt und es weroen die Einleitung^,
zu den Erpropriationsverhandlungen und dem Bau seE
demnächst erfolgen.
/X Neckargemünd, 24. April. Für heute nur ei/
kurzenBericht über den Verlauster gestrigenVersammlung, d'
für unser Städtchen sowohl, wie für den Wahlkreis v"
so einschneidender Bedeutung ist, daß Sie es wohl gs
statten, wenn wir in der morgigen Nummer ausführß"
auf dieselbe nach stenographischem Berichte zurückkommff
Das verdient auch schon die musterhafte und sinnvollen/
Rede des Herrn Landtagsabgeordneten Muser aus Off/
bürg, der im Saale zum „Prinz Carl" in zweistündig,
Rede die „nächsten politischen Aufgaben des Freisinns
behandelte. Stürmischer Beifall ward diesem wacker"'
Führer der badischen Freisinnigen für seine Ausführung^
zu Theil, als sich Herr Reichstagsabgcordneter und Co/
Menzer erhob, um — wie er sich ausdrückte — /
Erklärung im Auftrage der Einwohner Neckargemü/
abzugeben. Herr Menzer hat — das geben auch ft/
besten Freunde zu — sich seiner Aufgabe kläglich /
ledigt. In einem ironisch sein sollenden Ton da/
er den Freisinnigen für ihr Erscheinen, er könne sich /
vielem des Herrn Muser einverstanden erklären, aber ff
Freisinniger werde nie gewählt in Neckargemünd, ü/
kaupt nicht im Wahlkreise. Wir haben es vielt/
überhört, daß Herr Menzer den Freisinnigen jede west"
Agitation in seiner Domäne verboten! Doch die Ne/
gemünder haben sofort die Antwort auf diese Erklär/
und dieses Benehmen des Herrn Consul gegeben, /
als er nach seiner kurzen Rede, in der er es nicht waß
auch nur mit einer Silbe Herrn Muser sachlich entgeg/
zutreten, den Saal mit seinen Getreuen verließ, da roasi
es einige zwanzig Mann, die ihm folgten. Hund/
blieben zurück und hörten die Entgegnung Muser'sffff
der die „Konkurserklärung" des Herrn Konsuls treff/
beleuchtete — denn eine Niederlage hat Herr M/ff
erlitten, das wird er wohl selbst nicht bestreiten. Kräff
erschallte das Hoch, das Herr Prof. Osthoff auf H/
Muser ausbrachte und viele Leute kämen zu uns, ,
erklärten, sie wären wohl Mitglieder des h. Gew/
Vereins, aber sie müßten Verwahrung gegen Herrn Meu/
Behauptungen einlegen. Der Freisinn hat trotz Me/
und — können wir sogar hinzufügen — gerade w e g ff
Menze^eut^ie^inei^nerwartetei^ln^roßei^rft^
teuflischen Bosheit hätte ich sie doch nicht für fähig §
halten."
„Ruhig, ruhig,, mein armes Kind," tröstete fff/,
Justizrath, „je geduldiger Sie sich in ihr Schicksal M
desto besser ist es für Sie."
Durch das Schneegestöber eines finsteren Decewff,
morgens fuhr der verschlossene Wagen, der Joh/,
Bertelsmann nach dem Untersuch ungsgefängn iß brach.
Finster und schweigend saß sie in die Ecke ged"/»,
mechanisch stieg sie aus und stieg die Treppen hin/
als man dies sie thun hieß, gleich einem Aulow/
ließ sie sich in ihr Gefängniß führen, es war, al§
alles Leben, alle Spannkraft von ihr gewichen.
VIII.
Der Leichnam des Barons von Böhlendorf war n/
großer Theilnabmc und mit vielem Gepränge nach /
Bahnhofe gebracht worden, von wo er auf der Eise//
nach seinem Gute gebracht ward, um dort beigesiß/
werden, und Fräulein Lina von Mörner war bei
Bestattung als einzige Leidtragende zugegen gewesen,
ihr Bruder Hans war verschollen und Johanna saß .)
Gefängnisse. Lina führte nun in der Villa des
ein einsames, zurückgezogenes Leben; wer sie bei
Leichenbegängnis gesehen und wer später mit ihr iu
rührung kam, der war erschüttert von ihrem tiefen, wa/
Schmerze, von der anhaltenden Trauer, mit welche"/l
Tod des Onkels ihre Seele erfüllte, mit wem sw
über Johanna sprach, der blickte bewundernd zu ihr
(Fortsetzung folgt.)

außerordentlich zweckmäßig hinsichtlich einer drohenden s nicht wieder hier. (Heiterkeit.) Levetzow zweifle nicht, das
Choleragefabr und weil das Gesetz die Einzelstaaten zu l Abg. Ahlwardt wiederkomme. Er könne ja nicht wisse"
einer einheitlichen Medicinalreform veranlasse. ' ' "
Staatssecretär Dr. v. Bötticher spricht seine Be-
friedigung über die Zustimmung des Vorredners zu den
allgemeinen Bestimmungen des Gesetzes aus. Die Or-
ganisation des Gesundheitsratys beruhe auf den vorjährigen
Erfahrungen. Die Beaufsichtigung der Aerzte durch einen
beamteten Arzt würdige die Aerzte in keiner Weise herab.
Grade bei Seuchen hätten Privatärzte mit ihrer Praris
genügend zu thun und wünschten selbst nicht die Ueber-
tragung staatlicher Pflichten. Streitigkeiten zwischen dem
behandelnden und dem beamteten Arzt seien nicht zu er-
warten. Mit der Krankenbehandlung habe der beamtete
Arzt nichts zu thun. Die Medicinalreform sei Sache der
Einzelregierungen, nicht Reichssache.
Abg. Dr. Hoeffel (Reichsp.) bedauert, daß das Ge-
setz nur bezüglich dreier Krankheiten Bestimmung trifft.
Die Anzeigepflicht bestehe bereits in einzelnen Staaten
auch außerhalb Deutschlands. Der Redner befürwortet
die Einführung der obligatorischen Leichenschau und eine
Erweiterung der Zuständigkeiten des Gesundheitsamts.
Abg. Molkenbuhr (soc.) bedauert, daß das Gesetz
die Wohnungs- und Wasserfrage unberücksichtigt lasse.
Redner schildert die mangelhaften Arbeiterwohnungen
Mannheims. In Hamburg seien die Arbeiterwohnungen
selbst in den neuen Vierteln ganz unzureichend. Die
Bauordnung, werde dort raffinirt umgegangen. Auch an
den schlechten Wasserverhältnissen sei der Hamburger Senat
mitschuldig.
Der hamburgische Senator Dr. Burchard weist auf
die baldige Inkraftsetzung des neuen Hamburger Baupolizei-
und Wohnungsgesetzes hin und stellt die Einmüthigkeit
des Senats und der Bürgerschaft in Abstellung der Miß-
stände fest.
Abg. Schrader (freis.) billigt das Gesetz, bemängelt
aber die Einrichtung des Gesundheitsraths.
Staatssecretär v. Bötticher erwiedert, der Gesund-
heitsrath wolle keineswegs ein Neichsgesundheitsamt aus-
schließen. Da sich die vorjährige Choleracommission be-
währt habe, so sei beschlossen, an Stelle der außerordentlichen
Mitglieder des Gesundheitsamts eine feste Organisation
im Gesundheitsrath zu schaffen. Das Gesundheitsamt
selbst habe eine solche Einrichtung gewünscht.
Das Seuchengesetz wird darauf einer 21gliedrigen
Commission überwiesen. Der Vertagungsantrag wird
angenommen.
Auf Anfragen des Abg. Manteuffel (cons.) erklärt
Präsident v. Levetzow, Abg. Ahlwardt habe seiner Zeit
einen Antrag übergeben, der materiell bedenklich sei und
formell gegen die Geschäftsordnung verstoße. Noch in
derselben Sitzung habe Abg. Ahlwardt einen abgeänderten
Antrag vorgelegt, den er alsbald einbringen wollte. Nach-
dem Levetzow einige Tage vergeblich gewartet, habe Abg.
Ahlwardt für gestern den Antrag angekündigt; heute
habe nun Abg. Ahlwardt vor ganz kurzer Zeit einen
Antrag überreicht, der ungefähr dem entspreche, was
Levetzow ihm vor acht Tagen vorgeschlagen habe. Dieser
Antrag laute: „Der Reichstag wolle beschließen, eine
einundzwanziggliedrige Commission zu ernennen, welche
prüfen soll, ob und inwieweit der Inhalt der vom Abg.
Ahlwardt dem Reichstage übergebenen Acten die An-
schuldigungen des Abg. Ahlwardt gegen jetzige und frühere
Mitglieder des Reichstags rechtfertigt." Der Antrag sei
genügend unterstützt. Auf Levetzows Frage nach den
Acten habe Abg. Ahlwardt erklärt, er habe sie nicht hier,
wolle sie aber sofort holen. Abg. Ahlwardt habe dann
das Haus vor einer Viertelstunde mit der Zusage ver-
lassen, in kurzer Zeit zurückzukehren. Er sei aber noch
 
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