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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Januar bis Juni)

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No. 91 - No. 100 (19. April - 29. April)
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Herr Landgerichtsrath

kommende letzte Fall
Meineids, resp. An-

Teudenz: ruhiger.

— (Eine traurige V ermä hluugs fei er.)
Eine höchst sensationelle Begebenheit wird von Morgaufield,
Kentucky, gemeldet. Ein Pächter, Namens Oliver, dessen
Tochter von ihrem Liebhaber, Delaney, betrogen wurde,
begab sich zu dem Letzteren und fragte ihn, ob er sein ver-
rätherisches Benehmen wieder gut machen wolle. Derselbe
antwortete in frecher Weise, daß er gar nicht daran senke.
Darauf nahm der Vater des Mädchens seinen Revolver
in die Hand und befahl dem treulosen Liebhaber, mit ihm
zu geben. Derselbe gehorchte und ging mit dem Vater
nach seiner Wohnung. Von hier begaben sich dieselben
in Begleitung des jungen Mädchens und deren Mutter
zu einem Geistlichen. Dort angekommen, willigte der
junge Mann ein, das Mädchen zu heirathen. Unterdessen
hatten die Freunde des Bräutigams von der Affaire gehört
und eilten sofort nach dem Hause des Geistlichen, um dem
jungen Mann Beistand zu leisten. Sie kamen jedoch zu
spät. Die Trauung hatte bereits stattgefunden, und das
Neuvermählte Paar war eben nebst den Eltern in einen
Wagen gestiegen. Darüber in Zorn versetzt, feuerten sie
mit ihren Revolvern auf die Insassen des Wagens, und
die arme junge Frau wurde erschossen. Ihr Vater wurde
sehr schwer verwundet, die Mutter entkam jedoch unverletzt.
Der junge Ehemann sprang aus dem Wagen und gesellte
sich zu seinen Freunden, welche drohten, Vater und Mutter
zu lynchen, falls sie ihrer habhaft würden.
— Sechsunddreißig Jahre lang in der
Wiege — unter dieser Ueberschrift bringen ameri-
kanische Blätter die Mittheilung, daß in Boweston
(Nordamerika) ein menschliches Wesen eristirt, welches nicht
nur seit seiner Geburt im Jahre 1857 sich körperlich so
gut wie gar nicht entwickelt hat und einem wenige Wochen
alten Säuglinge gleicht, sondern auch weder hören, noch
sprechen, noch sehen, ja selbst kaum die Lippen bewegen kann.

Handelsnachrichten.
Frankfurt, 25. April- (Effecten-Societät.) Umsätze bis
6'/« Uhr Abends. Oesterr. Kredit 286^-H2 bez- cpt-, 28K°/g
bis 286-6y'i bez. Mai- Disconto-Commandit 188.15-10 bez.
G- cpt-, 188-30-20 bez. Mai- Darmstädter Bank 141.30 bez.
cpt- Dresdener Bank 148.10 bez. Mai- Lombarden 95^/« bez.
cpt-, 747/s bez. Mai- Nordd. Lloyd 119 bez. cpt., 118.85 bez.
Mai. Bochum 124.30-60 bez. cpt-, 124.50-90 bez. Mai-
Gelsenkirchen 139-80-90 bez. Mai- Gotthard-Actien 160.40-30
bez. Mai. 160.30 bez. April- Schweizer Centtal 120.60 bez. Mai.
Schweizer Nordost 112.70 bez. Mai und April. Union 76.30
bez. Mai, 76.40 bez. April- Jura-Simplon St.-Act- 57.50-70
bez. Mai, 57-70-80 bez. April- 5°/« Italiener 92.60 bez. G. ult.
Akai- 9ler Rumänier 84.70 bez.
6'/, Uhr: Creditactien 286^ cpt. Harpener 127 Mai-
Mannheimer Börse, Effekten. Bei äußerst stillem
Geschäft notiren: Stamm-Actien des Vereins chem. Fabriken
81 K. Badische Anilin- nnd Sodafabrik-Actien 325 G. (-i- 3"/»).
.. " ' ' ' ' Chemische
Waghäusler
Eichbaum-Brauerei-
(Productenbörse.)

* Wladiwostock, 25. April. Auf einem Dampfersteg
hatten sich zum Empfang eines aus Odessa ankommenden
Dampfers gegen 80 Personen, unter denen sich auch der
Hafenkommandant befand, angesammclt. Plötzlich brach
der Steg durch und alle Personen stürzten ins Meer,
doch wurden fast alle gerettet.
* Nishny-Nowgorod, 25. April. Durch den Eis-
gang ist an den im Okaflusse an dem Quai überwinter-
den Schiffen großer Schaden verursacht worden. Im
Ganzen wurden 70 Schiffe beschädigt; von denselben sind
40 gesunken, 14 mit fortgerissen und 3 Dampfer schwer
beschädigt worden. Menschen sind nicht umgekommen,
doch ist der materielle Schaden sehr groß.

hlwardt ha*
Debatte g('
Zeugen rnu
n Gehlsen
Procent eiv
mimene

Georg Schreck, 100 M. des M. Geißler und 1224 M.
des L. Kaiser. Die vier Genannten führte er noch als
Schuldner der betr. Erben an. Da jedoch Scheppler auf
Einziehung dieser Gelder drang, bewirkte der Angeklagte
im Oktober 1891 die Ccssion dieser angeblichen Forder-
ungen an die Spar- und Vorschußkasse zu Tauberbischofs-
heim, indem er die Unterschriften der vier Genannten
auf dem betr. Schriftstück fälschte. Er erhielt damals
1910 M. von der Vorschußkasse ausgezahlt, die er an
Scheppler auch ablieferte und später mit Hilfe seiner
Tante Neckermann in der Kasse deckte. Vom Kassircr des
Vorschußvercins war jedoch verlangt worden, daß die
Cession am Rande des Grundbuches vermerkt sei. Um
die Namen der angeblichen Schuldner jedoch aus dem
Grundbuch fernzubalten, wußte der Angeklagte den ver-
trauensseligen Rathschreibcr, der den Vermerk im Grund-
buch mit der Datumsangabe bereits begonnen hatte, unter
dem Vorwande, er habe Eile, dazu zu bewegen, den
Eintrag zu beurkunden, ehe letzterer noch fertig geschrieben
war. Die versprochene Abschrift zur Vollendung des
Eintrags sendete der Angeklagte trotz mehrfacher Auf-
forderung des Rathschreibers nicht. Mit dieser Mani-
pulation hat sich der Angeklagte des schwersten seiner
Vergehen und Verbrechen im Amte schuldig gemacht. Als
von der betreffenden Sparkasse an die angeblichen Schuldner
Mahnbriefe gesendet wurden, hat Müller dieselben jeden-
falls unterdrückt, da er zugleich die Postagentur in Distel-
hausen verwaltete. Außerdem unterschlug der Angeklagte
noch 100 Mk., die eine 1889 verstorbene Frau Bräuncr
den Kindern des Joh. Stolz vermacht hatte und die ihm
vom Stiefvater der Kinder zum Aufbewabren, resp. An-
legen in einer Kasse überbracht worden waren. Der Ge-
sammtbetrag sämmtlicher Unterschlagungen macht 5085
M. aus. Nach Abschluß der Beweisaufnahme beantragt
Staatsanwalt Böhm-Mosbach in Anbetracht der vom An-
geklagten Jahrzehnte lang geübten Unterschlagungen und
Fälschungen und des damit verbundenen schmählichen
Vertrauensmißbrauchs Ausschluß mildernder Umstände,
während Rechtsanwalt Dr. Katz, der Vertheidiger des
Angeklagten, für Annahme mildernder Umstände und
gegen Annahme des H 348 und des § 349 des R.-St.-
G.-B. (Fälschung öffentlicher Urkunden ans Gewinnsucht)
plaidirt. Die Geschworenen bejahen sämmtliche 5 Haupt-
fragen, wobei sie von den 3 auf mildernde Umstände
lautenden Nebenfragen zwei ebenfalls mit Ja beantworten.
Hierauf wird der Angeklagte zu einer Gesammtzuchthaus-
strafe von 2 Jahren 6 Monaten, 300 M. Geldstrafe
(event. weiteren 15 Tagen Zuchthaus) und 5 Jahren
Ehrenverlust verurtheilt.
14. Fall. Die auf Nothzuchtsversuch lautende, gegen
den 49 Jahre alten Kaufmann August Buß von Mann-
heim gerichtete Anklage, wird nach der heutigen, unter
Ausschluß der Oeffentlichkeit geführten Beweisaufnahme
von Seiten der Staatsanwaltschaft, die Staatsanwalt
Duffner vertritt, fallen gelassen. Der Antrag der Staats-
anwaltschaft geht heute nur auf Bestrafung des Ange-
klagten wegen Vergehen gegen 8 183 des R.-St.-G.-B.
(öffentliches Aergerniß erregende unsittliche Handlungen
betreffend). Buß wird für schuldig befunden, derartige
Handlungen am 1. April d. I. an der 20jährigen Mar-
garethe W. von Heilbronn im hiesigen Schloßgarten ver-^
übt zu haben. Das Urtheil lautet gegen Buß auf
3 Monate Gefängniß, wovon 3 Wochen durch die Unter-
suchungshaft als verbüßt gelten.
— 22. April. Vorsitzender:
Könige.
Der heute zur Verhandlung
betrifft noch eine Anklage wegen
stiftung dazu, gerichtet gegen den Händler Peter Woll-
beck und Philipp Blatt, beide im Alter von 25 Jahre
stehend und in Rimbach gebürtig und wohnhaft. Woll-
beck wird wegen fahrlässigen Meineids zu 6 Monaten
Gefängniß verurtheilt. Dagegen Blatt als der Schuld
für nicht genügend überführt, freigesprochen.
Mit dieser Verhandlung fanden die Schwurgerichts-
sitzungen des II. Quartals d. I. ihren Abschluß.

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Loccrl'e Wittheil'ungen.
Heidelberg, 26. April-
/X (Versammlung.) Gestern tagte hier im Hotel
„Prinz Carl" eine Versammlung der Vertreter des Vereins
deutscher Eisenbahnen.
-4° (Warnung.) In einem Mannheimer Blatt finden
wir folgende Warnung: Ein Unbekannter, welcher angibt, für
eine Firma Gebrüder Hofmann in Hamburg Reisender zu
sein, verkauft namentlich auf dem Lande ein Mittel, welches
angeblich das Explodiren der Petroleumlampen verhindern
und einen geringeren Verbrauch des Petroleums hcrbeiführen
soll- Der Unbekannte nennt das Mittel „Petrolit", das aber
gar keine Wirkung ausübt. Der Schwindler wird steckbrieflich
verfolgt.
x Die Aussichten für den kommenden Sommer
sind im Allgemeinen nicht sehr günstig. Es hat den Anschein,
als ob derselbe sehr trocken werden wird- Wer im vorigen
Jahre genau auf das Ausschlagen der Bäume geachtet hat,
der wird bemerkt haben, daß die Esche weit früher Blätter
ansetzle als die Eiche, und Heuer zeigt sich der nämliche Fall-
Nun sagt aber eine alte Wetterregel: „Treibt die Esche vor
der Eiche — Hält der Sommer große Bleiche; — Treibt die
Eiche vor der Esche — Hält der Sommer große Wäsche-"
Der «sommer des vergangenen Jahres war bekanntlich sehr
trocken. Wenn trotzdem die Ernte überall gut ausgefallen
war, so lag das wohl hauptsächlich daran, daß wir wenigstens
ein feuchtes Frühjahr hatten, in dem der Boden eine genügende
Menge Feuchtigkeit erhielt- Heuer ist leider der Frühling so
trocken, daß man den Wiesen und Feldern schon den Mangel
an Regen ansiebt.
Gerichtszeaung.
* Mannheim, 21. April. (Schwurgericht.)
13. Fall. In den, frükeren Bürgermeister und
katholischen Kirchenfondrechner, dem 52 Jahre alten, ver-
heiratheten Kaufmann Anton Müll er von Distelhausen,
steht eine Persönlichkeit vor Gericht, die in der genannten
Ortschaft größtes Ansehen genossen hat. Der Angeklagte,
der das Amt des Bürgermeisters in Distelhausen vom
Jahre 1874 bis April 1892 bekleidete, wurde am 15. März
1871 zum Rechner des Frühmeßfonds in Distelhausen
gewählt und als solcher Seitens der zuständigen staat-
lichen und kirchlichen Behörden bestätigt. Seine wirkliche
Verpflichtung als Fondsrechncr erfolgte ani 13. April
1871 durch das Großh. Bezirksamt Tauberbischofsheim.
Die Fondsrechnung war alle drei Jahre abzuschließen.
Die letzte Abrechnung für die Jahre 1889—91 wurde
jedoch vom Angeklagten bis zum Dezember 92 verzögert,
bis der Oberstiftungsrath, wenn der Rechnungsabschluß
nicht sofort erfolge, mit einer Ordnungsstrafe drohte.
Endlich am 4. Dezember v. I. legte der Angeklagte in
Folge dessen die Abrechnung vor, die jedoch so viele sicht-
liche Unrichtigkeiten zeigte, daß sic dem Angeschuldigten
Zur Korrektur zurückgegeben wurde. Gleich darauf wurde
von Bürgermeister Englert Anzeige gegen Müller bei der
Gendarmerie gemacht und der Angeklagte bei der sofort
»m Nachmittag des 6. Dezember von Wachtmeister Groß-
Elaus vorgenommenen Haussuchung und Verhaftung be-
stossen, wie er die Rechnungen abzuändern resp. zu
Äschen versuchte. Die sorgfältige Prüfung der Rechnung
bat nun folgendes Unrichtige ergeben. Es fanden sich
Mehrere Beträge noch als zahlbar angegeben, die längst
bezahlt waren. So die Beträge von 1100 und 107
V!k., die von den betr. Schuldnern, Georg Klinger, Jo-
bann Stolz und Kilian Bechtold, resp. deren Rechtsnach-
Ägern längst beglichen waren. Hierauf prüfte man auch
bie Abrechnung des vorherigen dreijährigen Zeitabschnittes
Und entdeckte dabei gleichfalls falsche Angaben bezüglich
sttcs auf den Namen Katharina Luther gezeichneten
Schuldbetrages, Ser erst nachträglich, nachdem er längst
bezahlt war, von dem Angeklagten in Raten bezahlt
sturde, wobei er seinem Vorgesetzten, dem 70 Jahre alten
Pfarrer Straub, auf den Namen Babette Harth gefälschte
?elege unterbreitet hatte. Hauptsächlich aber führte zur
mtdeckung der Unterschlagungen, daß der Angeklagte die
Menden Beträge dadurch verbergen wollte, daß er drei
^ttsonen, die gar nicht existirten, mit Schuldbeträgen
vN 300, 500, 585 M. mit eingetragen hatte. Diese
Meblichen Schuldner versuchte er jedoch, als ihm die
-^chnung zurückgegellt wurde, zu beseitigen, indem er an
Mr Stelle seine drei Söhne Hugo, Albert und Eugen
Füller als Schuldner in der Kasse einschrieb. Das fehlende
Md hatte er jedoch für sich und seine Familie verbraucht.
Mitere Unterschlagungen hat sich der Angeklagte zum
sivchtheil der Gutsbesitzer Mathes Abendanz Erben und
Mn Bevollmächtigten zu Schulden kommen lassen.
Mser Bevollmächtigte war der Privatmann Rudolf
Keppler in Ascyaffenburg, der den Angeklagten mit der
Mstejgerung der zum Avcndanz'schcn Nachlasse gehörigen
Mundstücke in Distelhausen, sowie mit der Einziehung
, Äiedener Forderungen der Abendanz'schen Erben be-
a.M. Bei dieser Gelegenheit unterschlug nun der An-
Mdgtc 4 einkassirte Beträge von zusammen 1780 Mk.,
"b zwar di- 290 Mk. der Witwe Kuhn, 166 Mk. des

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Geschäft notiren: Stamm-Actien des Vereins chem. Fabriken
-.-- - - -
Westeregeln Alkali - Actien 127 Bf- (— 5«/»).
Fabrik - Actien Goldenberg 91 G- O 3°/«).
Zuckerfabrik - Actien 72.40 (4- 1.40°/g).
Actien 111-/- G- (tt >/-°/o).
Mannheim, 25. April-
Weizen Mai
„ Juli
„ Nov-
Roggen Mai
„ Juli
„ Nov-

Neueste Nachrichten.
Berlin, 25. April. In Bezug auf die Controll-
versammlungcn hat Abg. Richter mit Unter-
stützung der freisinnigen Partei nachfolgende Inter-
pellation eingebracht:
„Im Bereich des VII. preuß. Armeecorps soll nach
öffentlichen Blättern bei den Frühjahrsversammlungen ein
Corpsbefehl verlesen worden sein, welcher mehrfach zu dem
Mißverständnis! Veranlassung gegeben hat, als ob die
Personen des Beurlaubtenstandcs im beurlaubten Ver-
hältniß in Bezug auf ihre staatsbürgerlichen Rechte irgend
welchen besonderen Beschränkungen bei der öffentlichen
Erörterung allgemeiner Fragen der Militärgesetzgcbung
unterworfen wären. Ich erlaube mir daher, den Herrn
Reichskanzler zu fragen, ob derselbe geneigt ist, durch
Mittheilung des wirklichen Sachverhalts der weiteren Ver-
breitung solcher Mißverständnisse entgegenzutreten."
Rom, 25. April. Das Festturnier in der Villa
Borghese ist glänzend verlaufen. Die Zahl der Zu-
schauer belief sich auf ca. 20 000. Der bedeutenoe Rein-
ertrag wird zum Besten des Waisenhauses in Savvja
verwendet. DasKaiserpaar sowie das italienische
Königspaar wurde bei ihrem Eintreffen jubelnd be-
grüßt. Das Turnier stellte in 4 Gruppen die Geschichte
des Hauses Savoyen dar. 450 Personen, darunter der
Prinz von Neapel, der Herzog von Aosta und der Graf
Turin wirkten mit. Auf der Rückfahrt zum Quirinal
wurden das Kaiser- und Königspaar von sämmtlichen
Turniertheilnehmern geleitet. Die Rückfahrt zum Quirinal
erfolgte um 7 Uhr Abends.
Letzte Telegramme.
Berlin, 26. April. Es verlautet, der Kaiser
werde während seiner Abwesenheit über alle parlamen-
tarischen und politischen Vorgänge genau unter-
richtet. Täglich begeben sich 2 Feldjäger als Cabinets-
couriere nach Rom.
Berlin, 26. April. Der „Voss. Ztg." wird angeb-
lich aus zuverlässiger Quelle berichtet, daß bei Erörterung
der Frage einer eventuellen Auflösung des Reichs-
tages zwischen den Bundesregierungen von verschiedenen
Seiten, namentlich Seitens Bayern, Sachsens
und Badens gegen die Anflösung Einspruch
erhoben worden sei.
Berlin, 26. April. Die Verleihung des Schwarzen
Adlerordens an Ra m polla hat in politischen
Kreisen großen Eindruck gemacht. Man will darin
das Anzeichen eines vollkommenen Umschwungs der päpst-
lichen Politik sehen, da bekanntlich Rampolla es ist, der
bisher ununterbrochen gegen den Dreibund gearbeitet hat
und Conjekturalpolitiker sind geneigt, zwischen dieser
Ordensverleihung und dem Schicksal der Mili-
tärvor läge einen Zusammenhang zu suchen.
Mittheilungen über wichtigere Tages-
vorkommnisse bitten wir — gegen entsprechende
Vergütung unserseits — rasch, wenn auch nur
kurz notirt, an uns gelangen zu lassen. Eben-
so werden auch anderweitige interessantere,
für die Oeffentlichkeit geeignete, und dem all-
gemeinen Interesse entsprechende Aussätze u.
dgl. in unferm Blatt stets Berücksichtigung
bezw. Aufnahme finden.
Hochachtungsvoll
Verlag u. Redaktion.

24.
25.
24.
25.
16.90
16.75
Hafer Mai
14.75
14.95
16.90
16.70
„ Juli
15.25
15.20
17.25
17.15
„ Nov-
14.50
14.45
14.85
1455
Mais Mai
11.40
11.40
15.85
14.90
„ Juli
11.30
11.30
15.50
15.50
,, Nov.
11.50
11.75
 
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