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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Januar bis Juni)

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No. 121 - No. 130 (24. Mai - 4. Juni)
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Frankreich.
Paris, 30. Mai. Am nächsten Freitag erscheint der
Abgeordnete Baud in vor der zweiten Kammer vor dem
Polizeigericht, wegen Beleidigung und Rebellion gegen die
Polizei. Als sein Vertbeidiger fungirt der Abgeordnete
Millevoye.
Paris, 30. Mai. In Brest glaubt man, das
russische Geschwader, welches aus Nordamerika
zurückkehrt, werde in Brest sein zu der Zeit, wo der
Präsident Car not seine Reise in die Bretagne macht.
Italien.
Rom, 30. Mai- Dec Senat tritt heute zusammen.
Senator Conciglio reichte seine Entlassung als Director
der Bank von Neapel ein.
Serbien.
Belgrad, 30. Mai. Die bis jetzt aus dem Innern
des Landes eingelaufenen Telegramme melden, daß die
Wahlen zur Skupschtina sich in vollster Ruhe
vollziehen. Der Sieg der Radicalen wird ein vollstän-
diger sein, denn den Fortschrittlern dürften nur zehn Sitze
zufallen und die Liberalen enthalten sich allgemein der
Stimmabgabe.
Bulgarien.
Tirnowo. 30. Mai. Die Sobranje ist unter
dem Enthusiasmus der Bevölkerung und der Deputaten,
sowie in Anwesenheit des Fürstenpaares geschlossen worden.
Eine Proklamation, welche die Beschlüsse der Sobranje
enthalten wird, ist in Vorbereitung. Die Thronrede
dankt den Deputirten für ihr patriotisches Werk und be-
glückwünscht sie zur einmüthigen Annahme der Ver-
fassungsänderung, welche ein evidenter Beweis sei für die
Vaterlandsliebe, den Takt und die Einsicht, mit welcher
die Bulgaren ihre Rechte, Freiheiten uns Autonomie
schützten und vertheidigten. Die Verfassungsänderung
sei in dem gegenwärtigen Zeitpunkte ein werthvolles Ge-
schenk für das Vaterland und die Krone. Der Fürst sei
überzeugt, daß das Volk dieselbe als eines der wichtigsten
Ereignisse seiner Regierung betrachten werde. Mit noch-
maligem Ausdrucke des Dankes erklärte dann der Fürst
die Session für geschlossen.
England.
London, 30. Mai. Die „Daily Chronicle" meldet
aus Rom, es seien die Beziehungen zwischen Deutschland
und dem Vatican seit dem Besuch des Kaisers merklich
besser geworden. Der Gesandte o. Bülow habe jüngst
häufige Zusammenkünfte mit dem Papste und dem Car-
dinal Rampolla gehabt; auch hätten die katholischen
Blätter in Rom den Befehl erhalten, sich jeder Kritik
über die Militärvorlage zu enthalten.
Die Reichstags Wahlbewegung.
Karlsruhe, 30. Mai. Im 9. Wahlbezirk (Pforz-
Heim-Durlach-Gernsbach) stimmen die Conservativen,
nachdem im 13. Wahlbezirk (Eppingen) die national-
liberale Kandidatur zurückgezogen wurde, als Gegenleistung
schon im ersten Wahlgang für den natl. Candidaten
Frank.
München, 30. Mai. Als Kandidat für den Reichs-
tags w ah l kreis München II wurde seitens der Liberalen
der Gutsbesitzer Selmayr-Bogenhausen ausgestellt.
Aus Bayern, 30. Mai. Als Reichstagscanoidaten
sind ferner aufgestellt: in Landshut Oekonom Stangl-
mayer (Bauernbund), in Aichbach Pfarrer Bäurle
(Centr.), in Kissing en Oekonom Moritz (Centn), in
Eichstätt Brauereibesitzer Heimbücher (liberal), Dr.
Schädler (Centr.), Nißler (cons.), Red. Dornbusch (deutsche
Volkspartei), in Bayreuth Jul. Bayerlein (national-
liberal), für den auch die Agrarier stimmen, nachdem er
ihnen entsprechende Zugeständnisse, namentlich durch Ver-
werfung neuer Handelsverträge, gemacht hat.
Trier, 30. Mai. Als Gegenkandidat gegen das

Centrum wurde im Wahlkreis Saarlouis der bis-
herige Reichstagsabgeordnete Nels aufgestellt.
Münster, 30. Mai. Frhr. v. S ch or l emer-Alst
empfing von Landwirthen aus Cverfeld eine Dankadresse
für sein Verhalten in der Versammlung zu Münster am
24. d. M- Die Landwirthe übermitteln gleichzeitig den
Ausdruck ihrer Zustimmung zu den von Herrn v. Schor-
lemer erlassenen Wahlaufruf.
Breslau, 30. Maj. Der „Volkszeitung" ging eine
Erklärung Huenes zu. Er hebt hervor, daß er ge-
wünscht habe, sich von der parlamentarischen Thätigkeit
für immer zurückzuziehen. Da in dem Wahlaufruf des
Centrums der Widerspruch gegen den von ihm mit voller
Ueberzeugung gestellten Antrag als Feldzeichen des Cent-
rums in der Wahlschacht hingestellt werde, so erkläre er
offen, daß er sich verpflichtet halte, eine etwaige Wahl
anzunehmen, um für die Vorlage zu stimmen, deren
Annahme er für das Wohl des Vaterlandes als un-
bedingt für nothwendig erachte. Anders handeln hieße
gewissenlos handeln. Im Falle einer Wahl schließe er
sich keiner Fraction an; er stehe aber fest auf den christ-
lich-eonservatioen Grundsätzen des Centrums._
Aus Wutz unö Jern.
* Baden, 30. Mai. Die diesjährige Hauptversammlung
akademisch gebildeter Lehrer an badischen Mittelschulen
fand am Samstag hier statt. Diesselbe war gut besucht
und nahm einen interessanten Verlauf. Nachmittags um
5 Uhr vereinigten sich die Theilnehmer an der Ver-
sammlung zu einem gemeinschaftlichen Mittagsmahl. An
den Großherzog richtete die Versammlung eine Begrüßungs-
und Ergebenheits-Adresse, welche huldvollst erwiedert wurde.
* Lahr, 30. Mai. Nachdem ein Metzger hiesiger
Stadt den Muth gefunden, den Verhältnissen Rechnung
zu tragen und die Fleischpreise herunterzusetzen, hat die
„Metzgerinnung" wohl oder übel nachfolgen müssen, sodaß
wir jetzt Ochsen-, Rind-, Kalb- und Schweinefleisch zu
48—50 Pf. kaufen.
* Lahr, 30. Mai. Die elektrische Beleuchtung des
Festplatzes für den ersten 112er-Tag in Lahr ist als ge-
sichert zu betrachten. Die Leitung und Einrichtung haben
die bad. Elektrizitätswerke Hasselwander u. Cie. in Lahr
übernommen und sind die Anfangsarbeiten bereits be-
gonnen. Der Festplatz wird nun mit 10 großen Bogen-
lampen und nahezu 200 Glühlampen beleuchtet werden.
Die erforderliche Dampfkraft von 30 Pferdekräften wurde
vom Besitzer der Cichorienfabrik C. Trampler, Herrn
Mar Heidlauf, bereitwilligst zur Verfügung gestellt.
* München, 30. Mai. Die Stabtgemeinde München
leistet zum Deutschen Jour nali st en- und Schri ft-
stellertag einen Zuschuß von 5000 Mk.
* Augsburg, 30. Mai. Director Gustav Bernhard
Wagner, früher bei der Mühlbaugesellschaft Seck in
Darmstadt, zuletzt hier wohnhaft, hat zum Schaden ru-
mänischer Firmen einen Betrag von 40,000 Francs
unterschlagen. Bei seiner Verhaftung verletzte er sich durch
zwei Schnitte lebensgefährlich.
* Saarbrücken, 30. Mai. In Altenwald hat
am Samstag kurz vor Mitternacht der Vorsitzende des
Rechtsschutzvereins H e n s ch e l zuerst seine Frau und dann
sich selber erschossen. Der Beweggrund zu der
gräßlichen That ist noch nicht aufgeklärt.
* Schmalkalden, 30. Mai. Im hiesigen communal-
ständischen Land-Krankenhause starb, wie die „Köln.
Volksztg." meldet, vor einigen Tagen der ehemalige
! württembergische Oberstlieutenant M. Der Beklagens-
werthe war von Stufe zu Stufe gesunken und zuletzt
beim hiesigen Eisenbahnbau als Streckenarbeiter be-
schäftigt.
* Solingen, 30. Mai. Die 19 jährige Frau eines
Schleifers in Bavert bei Ohligs versuchte ihren Mann,
mit dem sie kaum zwei Jahre verheirathet ist, durch

Phosphor zu tödten. Den Phosphor hatte sie (von
Schwefelhölzchen abgekratzt, zerstampft und dann mit
Butter vermischt ihrem Mann auf das Brod geschmiert.
Durch den Geschmack gewarnt, aß er dasselbe jedoch nicht.
Bei einem Streite, den die Frau mit ihrem Mann früher
hatte, griff sie zum Messer, um ihren Mann zu erstechen.
Jetzt hat der Mann die Frau wegen Tödtungsversuchs
angezeigt.
* Freienwalde a. O., 30. Mai. Die Unsitte des
Tätowirens ist unter den Schülern des diesigen Gym-
nasiums verbreitet; die Knaben bringen auf ihren Armen
durch Nadelstiche allerlei Figuren und Namenszüge hervor.
Ein Gymnasiast bestrich, um diese Tätowirung dauernd
zu erhalten, die frisch gestochenen Wunden mit Tinte
und zog sich dadurch eine gefährliche Blutvergiftung zu.
Die durch Prof. v. Bergmann-Berlin und Kreisphystkus
Dr. Großmann-Freienwalde vorgenommene Operation
hatte für letzteren selbst schlimme Folgen, da er sich eine
Blutvergiftung im Gesicht zugezogen hat. Bereits fünf
Mal deßhalb operirt, mußte er am Mittwoch nach Berlin
gebracht werden, um unter Aufsicht des Professor o.
Bergmann weiter behandelt zu werden. Sein Zustand
ist sehr bedenklich.
* Berlin, 30. Mai. Nach einer dem „Berliner
Tageblatt" aus Pest zugegangenen Nachricht erregt dort
die Meldung mehrerer Blätter großes Aufsehen, nach welcher
eine in dritter Ehe mit einem Officier verheirathete Gräfin
ihre Kinder aus erster Ehe umbringen lassen wollte und
zu diesem Zweck der Pflegerin 2000 Gulden anbot. Die
Pflegerin wies den Antrag zurück und behielt trotz ihrer
eigenen Armuth die Kinder bei sich. Auf dem Sterbebette
bat sie eine Freundin, die Kinder nicht an die Mutter
auszuliefern. Ein protestantischer Pastor hat sich der
Kinder angenommen.
* Berlin, 30. Mai, Vor ungefähr einem Jahre war
ein zu Schöneberg wohnender Arbeiter namens Groß von
einem Hunde gebissen worden. Die Wunde heilte
jedoch, ohne daß sich weitere Folgen zeigten. Noch am
Abend des gestrigen Tages begab sich der Mann ruhig
zu Bette. In der Nacht aber kam die Wasserscheu
plötzlich zum Ausbruche. Der Mann zerkratzte und zer-
biß seine Frau derart, daß sie schwer krank darnieder liegt.
Auf ihr Jammergeschrei stürzten ihre beiden Töchter her-
bei, und auch diese wurden von dem tollgewordenen Mann
gebissen. Schließlich warfen ihm dec Wirth und dessen
Sohn nasse Tücher über den Kopf und banden ihn mit
Stricken fest, um ihn ärztlicher Behandlung übergeben zu
können.
* Berlin, 30. Mai. Der Porträt- und Historien-
maler Otto Kaufmann wurde heute in seiner Wohnung
todt aufgesunden. Er ist an einem Herzschlag gestorben.
* Berlin, 30. Mai. Ein Kandidat der Medizin
hatte dieser Tage mit früheren Corpsbrüdern einem
Kommerse beigewohnt. Er hatte wohl etwas stark dem
Biergenusse gehuldigt und war in Folge dessen, als er
sich nach Hause begab, sehr erhitzt. In seiner Wohnung
angelangt, riß er die Fenster auf und lehnte sich hinaus,
die kühle Luft einzuathmen und die innere Hitze zu ver-
treiben. Nach einiger Zeit fühlte ec ein heftiges Prickeln
in den Augen. Er schloß daher das Fenster und begab
sich zur Ruhe. Als er am nächsten Morgen erwachte,
fand er Alles im Zimmer dunkel, und glaubte schließlich
es sei noch Nacht. Er versuchte daher wiedereinzuschlafen,
aber es gelang ihm nicht. Plötzlich wurde die Tbür ge-
öffnet, die Wirthin trat ein und rief dem Kandidaten
zu: „Aber Herr S., wollen Sie denn nicht aufstehen,
es ist ja Heller lichter Tag." „Heller Tag," meinte er-
staunt der Miether; „es ist ja noch alles finster und
dunkel. Mein Gort!" rief er plötzlich, „ich bin doch
nicht etwa über Nacht blind geworden?" Leider war es
in der That so. Der junge Mann hatte durch den Zug
die Sehkraft verloren.

„In der That, diese Angelegenheit muß sehr wichtig ge-
wesen sein," meinte Alma etwas pikirt, „denn Sie scheinen
darüber ganz vergessen zu haben, daß wir einen Spazierritt-
unternehmen wollten."
„Ich vergesse nichts, was Sie betrifft," sagte Molitor in
einem Tone, der Alma das Blut in die Wangen trieb. „Es
handelte sich in diesem Falle um meine Tochter; sie ist Trüb-
sinnsanfällen ausgesetzt und die Aerzte haben ihr dagegen
Reisen, Abwechselung an Aufenthalt und Umgebung em-
pfohlen. Bisher habe ich meine Tochter überall hin begleitet
nun aber haben sich die Verhältnisse geändert. Ich bin nicht
mehr mein freier Herr wie früher und fo mußte ich mich ent-
schließen, für Melitta einen Passenden, weiblichen Umgang zu
suchen, eine ältere, erfahrene Dame, welch« sie auf ihren
Reisen begleitet und bis zur Zeit ihrer Vermählung unter
ihrem Schutz nimmt. Eine solche habe ich nun gefunden,
aber es gab noch verschiedene Abmachungen zu treffen, die
mich so lange zurückhielten — jetzt bin ich Herr meiner selbst
und kann mich Ihnen doch ganz widmen."
Er sprach die letzten Worte in weichem, zärtlichem Tone
und blickte dabei Alma forschend an.
Alma lächelte, sie begriff nur zu gut, die erwachsene
Tochter wäre eine lästige Zugabe gewesen; jetzt blieb sie bis
zu ihrer Vermählung fern und Molitor war nun durch nichts
gebunden.
„Alma," sagte Molitor leise, ihre Hand ergreifend, „be-
greifen Sie, daß ich Ihnen alles Unangenehme aus dem Wege
räumen wollte, ehe ich um Sje warb, ehe ich Ihnen sagte,
daß ich Sie liebe, anbete, daß Sie mein ganzes Glück sind.
Sic müssen das Gcständniß meiner Liebe schon längst in
meinen Augen gelesen haben, denn trotz aller Selbstbeherr-
schung konnte ich mich nicht immer bemeiftern. Theure, süße
Alma, wollen Sie meine Liebe erwiedern, mir diese, kleine,
weiche Hand für's ganze Leben lassen?"
Er hätte nicht so fragen müssen, denn in ihren Augen

stand eS deutlich genug zu lesen, daß ihm ihr Herz gehöre.
Er schloß sie in seine Arme und drückte einen heißen Kuß auf
die süßen, duftigen LippAi, die sich ihm willig boten. Das
junge Mädchen zärtlich umfangend, flüsterte Molitor Alma
tausend bestrickende Liebesworte in's Ohr. Er verstand es,
ein Frauenherz für sich einzunehmen, und Alma von Minden,
die sonst so unbeständige, flatterhafte Alma von Minden unter-
lag der Zaubrrmacht, die dieser Mann über sie übte. Unter
süßem Geplauder verstrich die Zeit. Molitor bat Alma ihre
Verlobung noch geheim zu halten, bis er alle auf seine
Tochter bezügliche Verhältnisse in's Reine gebracht habe. Er
sei hier von gewissen Familienvorschriften abhäng, die beob-
achtet werden müßten. Alma fragte nicht viel nach allen
diesen Dingen; sie selbst war frei, unabhängig und konnte
nach Gutdünken über ihre Hand, ihr Vermögen verfügen.
Mit einem stolzen Siegerlächeln auf den Lippen kehrte Mo-
litor in die Rofenvilla zurück. Wie günstig sich doch für ihn
alles gestaltete. Wenn Alma von Minden seine Frau wurde,
sah er sich am Ziele seiner Wünsche.

Georgine hatte einige trübselige Tage in dem Gasthofe,
den sie sich zum Absteigequartier erwählt, verbracht. Die
hochmüthige Frau empfand schon jetzt bitter die Veränderung
ihrer Lage. Gewöhnt zu herrschen, zu befehlen, die Erste im
Hause zu sein, mußte sie jetzt einsam ihre Zeit in dem un-
gemüthlichen, unbequemen Gasthofzimmer verbringen, die
Stunden dehnten sich ihr endlos; sie überlegte, berechnet^,
machte Pläne und schließlich wußte sie noch immer nicht,
wohin sie ihre Schritte lenken sollte. Eines Tages wurde sie
unangenehm mit einem Brief überrascht. Molitor schrieb
ihr, sie möge noch im Verlaufe weniger Stunden seinen
Besuch erwarten, er habe ihr wichtige Dinge mitzutheilen.
So peinlich ihr auch ein Wiedersehen mit ihrem ersten Gatten
war, sie wagte es nicht, einer Begegnung mit ihm auszu-
weichen. Nicht ohne Spannung erwartete sie seinen Besuch,

und als er pünktlich eintraf, da war sie fast froh, daß er doch
gekommen. Die Begrüßung der beiden war kurz und kalt
Molitor nahm auf einen Wink Georginen's Platz und be-
gann ohne Umschweife: „So ist die Bombe also doch geplatzt!
Die Herrlichkeit, die so lange währte, hat ein plötzliches
Ende genommen."
„Durch Deine Schuld," sagte sie grollend.
„Durch meine Schuld? Nein, Georgine, Du thust mir
damit zu viel Ehre an. Ich habe genau allem nachgeforscht,
was auf Schloß Dahlen vorgmg. Ein Fremder, welcher eine
lange Unterredung mit Dahlen hatte, mag wohl gar seltsame
Enthüllungen über Dich gebracht haben, denn mein Schreiben
allein konnte diese Wirkung nicht hervorbringen. Das be-
zweckte ich auch nicht. Ich wollte nur uns Beide frei machen,
und Dir einen legitimen Bund sichern. Seinem Sohne zu
Liebe wäre Dahlen sicher darauf eingegangen, eS muß also
etwas anderes sein, was ihn dazu brachte, Dich so Knall und
Fall aus dem Hause zu jagen!"
„Er hat mich nicht gejagt, ich bin freiwillig gegangen,"
rief Georgine auffahrend.
Molitor lächelte sarkastisch.
„Da sieh, wie boshaft die Leute find," meinte er, „die
Dienstleute erzählen überall, Herr von Dahlen habe Dir be-
fohlen, sofort das Schloß zu verlassen."
Ein Zornesblitz leuchtete in den schönen Augen der Frau
auf, aber er verschwand sogleich, als Georgine Molitor's
Absicht, sie zu reizen, merkte.
Mit erkünsteltem Gleichmuthe zuckte sie die Achseln.
„WaS kann mich das jetzt kümmern," entgegnete sie;
„Thatsache bleibt es doch, daß ich Schloß Dahlen nie mehr
betreten werde."
„Wenn Du selbst jede Hoffnung dazu aufgiebst, dann ge-
wiß nicht," bemerkte Molitor, einen lauernden Blick ans ihr
bleiches Antlitz werfend.
(Fortsetzung folgt.) 3,8 löci

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