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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Januar bis Juni)

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No. 131 - No. 140 (6. Juni - 16. Juni)
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sammlung am vergangenen Sonntag mit dem vollsten
Brustton der Ucberzeugung seiner Zuhörern entgegen-
schleuderte: „Unser Fürst steht wahrhaft über
den Parteien". Dieser Ausspruch wurde so schnell
widerlegt wie irgend möglich. Nach der Ansicht der badi-
schen Nationalliberalen soll unser Baden das Muster eines
liberalen oder gar konstitutionellen Staates sein. Ob dies
zutrifft, überlassen wir dem Urtheil der Wähler; jeden-
falls gehören derartige Ansprachen in dem größten deut-
schen Staat bis jetzt noch nicht zu den constitutionellen
Gepflogenheiten, von außerdeutschen ganz zu schweigen.
Die Wäbler aber werden sich auch durch diese Ereignisse
nicht beirren lassen, sondern daran denken, daß im Reichs-
tag die Ansicht des Volks vertreten und zum Ausdruck
kommen soll, diejenige der Fürsten dagegen im Bundesrath.
g Aus der Pfalz, 5. Juni. In der gegenwärtigen
Wahlbewegung ist die Stellung zur Militärvorlage das
ausschlaggebende Moment. Bei dieser spielen aber die
Zahlen der Heere bei Freund und Feind eine Haupt-
rolle, obwohl der Reichskanzler selbst seiner Zeit ganz
nachdrücklich vor der sog. Zahlenwuth gewarnt hat,
welche es immer so darstellt, als wäre da der Sieg sicher
oder doch sicherer, wo das größere Heer ist. Aber diese
Zahlen, auf die ja immerhin auch etwas ankommt, sind
sehr dehnbar und die Freunde der Heeresverstärkung lassen
die Zahlen des deutschen Heeres gern klein, die des
Feindes gern recht groß erscheinen, so daß es auch selbst
nach Vermehrung des deutschen Heeres mit neuen Forder-
ungen gleich wieder von vorn angehen kann — wie es
auch bisher ja immer gewesen ist. So fanden wir neu-
lich in einer Wahlversammlung ein Flugblatt, in welchem
ein „Bergmann von der Lahn" zum Besten gibt, daß
Frankreich in jedem Jahr 45 000 Rekruten mehr einstellt
als Deutschland. Ein Redner in derselben Versammlung
erklärte: Frankreich stellt jährlich 230 000 Rekruten ein,
Deutschland 196 000. Da sind also die 45 000 mehr
schon auf 34 000 gesunken. Man muß aber hinzusetzen:
es werden in Frankreich nicht rund 230 000 Mann ein-
gestellt, sondern im besten Jahr — 1890 — brachte
man es dort nur auf 226 000 (wieder 4000 weniger),
1891 waren es nur 217 000 und 1892 nur 211000.
Dagegen ssollen ja aber auch, nach dem Vorschlag der
freisinnigen Partei, in Deutschland künftig 25—26 000
Rekruten mehr eingestellt werden. Endlich sind in dem
französischen Rekrutenkontingent auch ca. 60 000 Mann
enthalten, die von vornherein nur ein einziges Jahr bei
der Fahne behalten werden dürfen, während dies in Deutsch-
land nur bei den ca. 9000 Einjährigen so gehalten wird.
Wenn 1890 in Frankreich 226 000 Mann militärisch
ausgebildet wurden, so geschah dies in Deutschland mit
222 000. Hier stand also Deutschland um ca. 4000
Rekruten zurück; da aber schon 1891 die Zahl der
französischen Rekruten auf 217 000 Mann zurückging,
so bildete nun Deutschland wieder 5000 Rekruten mehr
aus. Werden nun aber nach dem Vorschlag der freisinnigen
Partei in Deutschland fortan jährlich 25 000 Rekruten
mehr ausgeboben, so überflügelt es Frankreich fortan be-
deutend und in einer von Jahr zu Jahr steigenden Weise.
Wozu also noch weitere Erhöhungen? Legt man die
richtigen Zahlen zu Grund, so braucht man keine größere
Erhöhung der Rekrutenzahl, als auch die freisinnige
Partei vorschlägt.
Karlsruhe, 5. Juni. Auf das Huldigungstelegramm
des gestrigen Offenburger Kriegertages erwiderte der
Kaiser der „Karlsr. Ztg." zufolge dem Großher-
zoge: „Das Gelöbnis treuer opferwilliger Mitarbeit be-
stärkt mich in der Zuversicht, daß, wo es die Sicherheit
des Reiches gilt, das deutsche Volk über die Meinungs-
verschiedenheiten des Tages hinweg zusammenstehen wird
in festem Entschluß, zu erhalten, was wir in großer Zeit
unter thätiger Mitwirkung Euerer Königlichen Hoheit
errungen haben."

„Ich habe für heute keinen Wagen bestellt, denn ich besitze
keine eigene Equipage, da der Raum hier zu klein ist," sagte
Mylitor; „außerdem ist die Entfernung von hier nach Schloß
Minden nicht groß, ich gehe zu Fuße, das dürfte Dir wohl
nicht passen."
Doch Molitor hatte sich in seiner Voraussetzung getäuscht,
denn Tisson lachte fröhlich auf und versicherte ihm heiter, daß
er bei dem prachtvollen Wetter gerne bereit sei, ein Stück
Weges zu Fuße zu machen. „Bei einem so herrlichen Tage
wäre es jammerschade, in einem Wagen zu sitzen," rief er,
„ich bin bereit, Norbert, mit Dir bis an's Ende der Welt zu
wandern."
Molitor zog die Stirn in Falten. — „Nenne mich doch
nicht immer Norbert," sagte er, „ich heiße Gerhard von Mo-
litor, und muß Dich dringend bitten, dies auch in Zukunft
nicht zu vergessen."
„Ganz wie Du willst."
Tisson beendete in aller Gemächlichkeit sein Frühstück,
während Molitor hinausging und für den so unwillkommenen
Gast rasch ein Zimmer in Bereitschaft setzen ließ.
Eine Stunde später befand er sich mit Tisson auf dem
Wege nach Schloß Minden.
»Alma von Minden empfing den Freund ihres Verlobten
sehr liebenswürdig. Tisson war eine elegante Erscheinung
und sein gewandtes, geschmeidiges Benehmen trug dazu bei,
den vortheilhaften Eindruck zu erhöhen, den er bei Alma her-
vorgebracht.
Molitor wußte nicht, ob er sich über diese Wahrnehmung
freuen oder ärgern sollte. Es war wohl besser, wenn Alma
keinen unsympathischen Eindruck von seinem Freunde empfing,
aber ein dumpfes Gefühl von Eifersucht stieg in ihm auf, als
er sie mit Tisson so ungezwungen scherzen und plaudern sah
— konnte ihm dieser Mensch nicht auch in anderer Hinsicht
gefährlich werden? Er wußte, daß Alma kein beständiger
Charakter war, noch konnte er bei ihr verdrängt werden, und

Berlin, 5. Juni. Im Hinblick auf die deutschen
Handelsverträge sind die soeben von der französischen
Zollbehörde veröffentlichten statistischen Angaben für den
Handelsvertrag Frankreichs in den ersten vier
Monaten dieses Jahres sehr interessant. Was zunächst
die Einfuhr anlangt, so fiel diesselbe im Vergleich zum
Vorjahre aus England von 227 771 000 Frcs. auf
175 646 000, aus Deutschland von 129 835 000 Frcs.
auf 104 007 000, aus Spanien von 165 505 000 Frcs.
auf 99 247 000 Frcs., aus der Schweiz von 41 659 000
Frcs. auf 22 580 000. Nur die Einfuhr aus Italien
ist um etwa 400 000 Frcs. und die aus Argentinien um
rund 800 000 gestiegen. Die französischen Schutzzöllner
werden dies Ergebniß sicher mit größter Genugthuung
verzeichnen, aber es hat auch für sie eine unangenehme
Seite und das ist der Rückgang der Ausfuhr Frankreichs
nach einzelnen Ländern in dem gleichen Zeitraum: die
nach der Schweiz ist von 79 873 000 Frcs. auf 58212000
Frcs., die nach Spanien um 52 961 000 auf 37327000
Frcs. zurückgegangen und alle Anzeichen deuten darauf
hin, daß ein Rückgang nach diesen beiden wichtigen Aus-
fuhrländern noch weiter stattfinden wird. Allerdings hat
sich die gesammte Ausfuhr Frankreichs bisher nicht blos
auf der vorjährigen Höhe gehalten, sondern hat sogar
noch wesentlich zugenommen: die nach Deutschland ist
von 110 229 000 Frcs. auf 120 610 000, die nach
England von 305 440 000 auf 331 401 000 Frcs. und
die nach Italien von 41 559 000 auf 47 906 000 ^rcs.
gestiegen. Allerdings ist zu beachten, daß so langjährige
und eigenartige Artikel betreffende Handelsbeziehungen,
wie sie Frankreich diesen Ländern gegenüber unterhält,
nicht auf einmal gelöst zu werden Pflegen, sondern —
soweit überhaupt — erst nach und nach. Es wird daher
noch weiter abzuwarten sein, welche Wirkungen der hohe
autonome Zolltarif Frankreichs auf dessen Handelsbilanz
ausüben wird, ehe man ein abschließendes Urtheil darüber
im Vergleich mit den von Deutschland abgeschlossenen
Handelsverträgen fällen kann. Einstweilen neigt sich die
Waage stark auf die französische Seite.
Frankfurt a, M., 5. Juni. Der „Bresl. Ztg."
wird aus Berlin telegraphirt: „Die Regierung will von
dem Plane einer directen Reichs-Einkommensteuer nichts
wissen. Der Finanzminister Miquel steht dem Plane
entgegen und hat einen anderen Plan." In
hiesigen Kreisen kennt man bereits diesen Plan : es handelt
sich um die Einführung einer Reichserbschaftssteuer.
Schweiz.
Bern, 5. Juni. Die neue bernische Verfassung ist
mit großer Mehrheit, 56 000 gegen 15 000 Stimmen,
angenommen worden. Die Jurassier und die So-
ci a ld emo kraten haben eine bedeutungsvolle
Niederlage erlitten. 40000 Bürger enthielten sich
der Abstimmung.
Oesterreich-Ungarn.
Wien, 5. Juni. Der H e eresaussch uß der
ungarischen Delegation genehmigte sämmtliche
Ausgaben für die neuen Reorganisationen, einschließlich
der Artillerie und der Erhöhungen des Standes. Der
Kriegsminister Bauer betonte die unausweichliche Noth-
wendigkeit, mit der Steigerung der Wehrkraft der anderen
Staaten Schritt zu halten, in Erwägung dessen, was
anderwärts in dieser Richtung geschieht, sowohl bei den
verbündeten, wie bei den anderen Mächten. „Gott ist
mit den starken Bataillonen!" bemerkte der Kriegsminister.
Wien, 5. Juni. Im Budgetausschusse der
österreichischen Delegation sagte Graf Kalnoky ungefähr
Folgendes: In der politischen Lage habe sich nichts ge-
ändert und er könne auch Heuer auf die günstigen Fac-
toren Hinweisen, welche zur Erhaltung des Friedens und
zwar jedes Jahr progressiv mitgewirkt hätten. Man habe
ein Gefühl der Sicherheit, trotzdem könne von einem

Tisson war ganz der Mann dazu, ein solches Wagniß zu ver-
suchen.
„Wenn ich ihn nur von hier fortbringen könnte," dachte
er bei sich, „alles ging bisher so glatt ab, und nun knapp am
Ziele, muß ich uoch fürchten, die reiche Braut mir abwendig
gemacht zu sehen."
So peinlich für Molitor auch Tisson's Anwesenheit war,
er zwang sich, ihn freundlich und artig zu behandeln.
Tisson hatte sich bald in dem Bekanntenkreise Molitor's
beliebt gemacht. Den Männern gegenüber gab er sich einfach,
herzlich und jovial, den Frauen und Mädchen wußte er tau-
send angenehme Schmeicheleien zu sagen. Am meisten aber
beschäftigte er sich mit der Braut feines Freundes. Alma
von Minden gefiel ihm außerordentlich gut, und auch sie fand
ihn äußerst liebenswürdig.
Molitor hatte alle Ursache, besorgt zu sein; offen wollte
er seine Eifersucht nicht zeigen, und doch packte ihn manch-
mal eine namenlose Wuth, wenn er Alma, die er doch schon
als sein Eigenthum betrachtete, mit Tisson vertraulich scherzen
und plaudern sah.
An einem Gesellschaftsabende bei Alma hatte die junge
Dame es doch zu auffallend gezeigt, wie angenehm ihr der
Verkehr mit dem Freunde ihres Verlobten sei. Molitor war
Ohrenzcuge eines Gespräches zwischen den Beiden geworden,
das ihm klarlegte, wie nahe er daran sei, Alma und ihre
reiche Mitgift zu verlieren.
Auch von einigen Gästen waren ironische Bemerkungen
gemacht worden, und Molitor nahm sich fest vor, dem allen
ein Ende zu machen. Alma konnte er nicht zu Rede stellen.
Denn sein eifersüchtiger Argwohn hätte ihr nur die vielleicht
schon herbeigesehnte Gelegenheit zum Bruche geboten. Aber
Tisson konnte er seine Vorwürfe in's Gesicht schleudern und
ihm drohen, seine Hand von ihm abzuziehen, wenn er sich
zwischen ihn und Alma drängte.
Vor der Gesellschaft blieb Molitor ruhig und gelassen;

Zurückgehen der militärischen Forderungen nicht die Rede
sein. Man müsse zufrieden sein, wenn ein eventueller
Stillstand eintrete. Da alle Mächte die militärische
Organisation vervollkommnen, müsse auchOesterreich-Ungarn
ihnen folgen. Bezüglich Rußlands liege nichts Be-
unruhigendes vor; die Beziehungen zwischen den Monarchen
und den Regierungen seien die besten. In der orien-
talischen Frage habe sich eine gewisse Beruhigung einge
stellt; die Verhältnisse in Serbien seien von Oestereich-
Ungarn günstig beurtheilt worden. Bei den großen
Parteileidenschaften zwischen den Liberalen und Radikalen
hätten leicht Gefahren entstehen können, von denen Oester-
reich-Ungarn vielleicht berührt worden wäre. Daß der
König die Regierung in die Hand genommen, habe im
ganzen Lande Befriedigung hervorgerufen, „wir wollen
hoffen, daß es der Regierung gelingen wird, ohne Konflikt
ein neue« Regime zu inauguriren."
Wik«, 5. Juni. Der „Polit. Corr." wird aus
Petersburg gemeldet, daß der deutsche Botschafter
General v. Werder eine Unterredung mit Herrn v.
Gfi ers wegen de« deutsch-russischen Handelsver-
trages gehabt habe, dessen Aussichten nicht so ungünstig
sein sollen, wie behauptet werde.
Frankreich.
Paris, 5. Juni. König Milan richtete an den
Director der,, Agence Dalziel" einen Brief, worin er gegen-
über den von dieser Agence verbreiteten Nachrichten erklärt,
daß er, seitdem er abgedankt, keinen Centime von der ser-
bischen Regierung oder aus dem serbischenBudget erhalten habe.
Toulouse, 5. Juni. In der Programmrcde, welch:
Constans gestern hier hielt, führte derselbe aus, die
Republik müsse jetzt in eine Organisationsperiode ein-
treten. Die Arbeiter müßten das Eigenthum mehren,
nicht zerstören, Ersparnisse seien nothwendig zur Grün-
dung einer Arbeiter-Pensionskasse. Nach dem Kriege 1870
sei Frankreich durch die Rupublik wieder aufgerichtet.
Frankreich solle sich seiner Kraft nur bedienen, um im
Innern alle Wohlfahrt, nach Außen den Frieden
zu sichern, unter völliger Wahrung seiner Rechte,
welchen es bei Allen und überall Achtung verschaffen
werde. Der Schluß der Rede lautet folgendermaßen:
„Frankreich hat den ibm gebührenden Rang und Einfluß
wiedergefunden, die Republik hat dem Lande eine ge-
waltige militärische und wunderbare finanzielle Macht
verliehen. Zwischen Frankreich und einer edlen Nation
konnten freundschaftliche, auf gegenseitiges Vertrauen
basirte Beziehungen hergestellt werden, welche eine starke,
auf eine sichere Majorität gestützte Regierung noch enger
gestalten würde."
Belgien.
Lans, 3. Juni. Gestern wurden Flugblätter unter
die Arbeiter vertheilt, worin die Belgier aufgefordert
werden, Frankreich augenblicklich zu verlassen, wenn
sic nicht eine Wiederkehr der vorjährigen Gewaltscenen
Hervorrufen wollten. Man will die Ausweisung Lamenzi's
und Basly's aus Belgien rächen.
Bulgarien.
Sofia, 5. Juni. Ein aus Tirnowo datirtcs Dekret
des Fürsten Ferdinand ordnet die Wahle» für die
nächste ordentliche Sobranje auf den 18./30.
Juli an.
England.
London, 5. Juni. Der „Standard" bespricht in
einem Leitartikel über die österreichisch-ungarischen Dele-
, gationen wohlwollend Kalnokys Auslassungen über die
guten Beziehungen zu Rußland, zieht daraus aber den
Schluß, entweder seien gleichzeitig die Beziehungen Ruß-
lands zu Frankreich kühler geworden, was nicht unmög-
lich wäre, oder Rußland heuckle nur eine Annäherung
an den Dreibund, um den deutschen Gegnern der Mili-
tärvorlage eine mächtige Waffe gegen den Kaiser und

er küßte feiner Braut zum Abschiede galant die Hand, mußte
aber zusehen, wie sie gleich darauf Tisson dieselbe Gunst ge-
währte.
Das machte den Becher überlaufen. Todtenbleich, mit
funkelnden Blicken maß er einen Augenblick den Eindring-
ling, dann verbeugte Molitor sich stumm vor Alma und
ging mit Tisson fort.
Die Nacht war herrlich; die volle Mondesscheibe stand
am Himmel und erleuchtete den schmalen Wiesenpfad, wel-
chen die beiden Männer einschlugen, um in den Buchenwald
zu gelangen, der sich bis zur Rosenvilla hinzog.
Tisson hatte sich eine Cigarre angebrannt und summte
eine Operettenarie vor sich hin; er war anscheinend in vor-
züglicher Laune und bemerkte nicht die Verstimmung seines
Gefährten.
Molitor hielt nur mit äußerster Mühe an sich; sie waren
noch zu nahe dem Schlosse, als daß er hätte einen Streit be-
ginnen mögen.
Als sie in den Wald eintraten, begann er jedoch rasch,
ohne jede Vorbereitung: „Bernard, ich verbitte mir Deine
Galanterien gegen meine Braut, lasse Dir das ein für alle
Male gesagt sein."
Tisson that einen langen Zug aus seiner Cigarre, ehe er
erwiderte: „Deiner Braut indessen scheinen meine Galanterien
nicht zu mißfallen."
„Ebendeshalb," brauste Molitor auf; „glaubst Du, ich
sei blind dafür, daß diese eitle Närrin ein besonderes Wohl-
gefallen daran findet, sich von Dir alle erdenklichen Schmeiche-
leien sagen zu lassen? MeinstDu, ich merkte nicht Deine Ab-
sicht, mir noch knapp vor der Hochzeit meine Braut abwendig
zu machen?"
„Und wenn dem so wäre?" fragte Tisson mit große*
Gemüthsruhe, „was ändert das viel an der Sache? Daß di*
schöne Alma von Minden einen anderen Mann bekommt/
sonst bleibt sich alles wohl gleich!" (Forts, f.) 3,12 180

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