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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0061

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^erlag und Herausgeber: Verlag Volksgemeinschaft G.m.b.H., Heidelberg. Hauptstr. 126/128, Sammel-
3225. Schriftleitung Brunnengasfe 20/24, Fernsprecher 3740^ Die „Volksgemeinschaft" erscheint 7 mal
"öchentlich und kostet monatlich 1.70 RM.. bei Träger^ustelluna 30 Pig. Postzustellung 42 Ps. mehr.

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Jst dte Aeitung am Erschetnen «auch durch höhere Sewalt) verhindert, bestcht kein Anspruch aus Ent-
schädigung. Abbcftellungen müssen bi» spätestens W.d.M. sür den solgenden Monat direkt beim Verlag
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Weimar ehrt die alte Garde

Die historische Tagung im Oeutschen Tlaiionaltheater — Oer Kührer und Rudolf Heß sprachen

Weimar, 4. Juli.

. Strahlender Sonnenschein liegt Lber Weimar,
^r im Festschmuck prangenden Stadt Thüringens.
^in für die Gcschichte dcs Nationalsozialismus und
der Vewegung entschcidungsreicher und bedeu-
'üngsvoller Tag ist angebrochen. Am 4. Juli vor
ll> Jahren fanden sich etwa 8VVll der treuesten An-
Mnger Adols Hitlers aus allen Teilen des Reiches
^er ein, um — dem Rus ihres Führers solgend —
Welt zu zeigen, dah die Bewegung trotz Be-
^rückung, Verbot und Schikanen aller Art,
mächtiger als vorher erhoben hatte
"Nd nicht gewillt ist, von ihren Jdealen
"nd Grnndsätzen auch nur um Haaresbrcite abzu-
Aeichen. Der Führer hat damals in seherischer
«oraussicht die Vedeutung des Tages erkannt und
später selbst wiederholt betont, dah der 4.
'ouli 1V2K als der Tag des Durchbruches dcr Bewe-
^Ung, als ein Schicksalstag sür die deutsche Zukunft
^uzusprechen ist.

Dieser Vedeutung entspricht die Eestaltunq der
^rinnerungsfeier, die — wie jener erste Reichs-
^rrteitag 1926 — mit einer Tagung im Deutschen
riationaltheater begann. Wie damals satzen an zwei
Ächen auf der Bühne die nächsten Mitarbeiter
^idolf Hitlers, wie damals stehen auch heute dahin-
!^r eine Anzahl Feldzeichen der Beweguno. Drau-
N aber auf dem Theaterplatz sind sämtliche nach
^eimar gebrachten Feldzeichen, über SOV an der
Mhl, in Reih und Elied aufgestellt. Ehrenstürme
SÄ und des NSKK aus verschiedenen Eauen
Md angetreten; in den auf den Platz einmünden-
??u Straßen staut sich eine erwartungsvolle Menge,
in begeisterte Heilrufe ausbricht, als der Füh-
^r nm 9.30 Uhr auf dem Platz eintrifft. Unter
In Klängen ües Präsentiermarsches schreitet der
Mhrer die Front ab und begibt sich darauf in
Theater.

. Das deutsche Nationaltheater ist bis auf den
Men Platz gefüllt. Es gibt nicht viel Räume m
LMschland, die so, wie das Nationaltheater in
^eimar, mit der deutschen Nachkriegsgeschichte ver-
"Unden sind. Hier tagte in der Zeit tiefster
Lchinach die Nationalversammlung 1919. Diese
^chande aber wurde ausgelöscht durch den Reichs-
purteitag der NSDAP 1926 als der Führer in die-

sem Saal der Bewegung nach ihrer Neugründung
in seiner gewaltigen Rede „Politik, Jdee und Or-
ganisation" Weg und Ziel zum endlichen Siez
wies. 2n diesem Saal weihte er die ersten Stan-
darten außerhalb Bayerns, und hier übergab er
zur gleichen Stunde der SS zu treuen Händen die
Blutfahne vom 9. November 1923. Die Erinnerung
an diese Feierstunden vor zehn Jahren erfüllt die
Männer, die nun zu der machtvollen Eedenktagung
versammelt sind, und läßt sie eine einzige, untrenn-
bare Schicksalsverbundenheit werden, die hier das
treue Eelöbnis für Führer, Volk und Bewegung
erneuert.

Oer Zührer im Tlationaliheater

Als der Führer, begleitet von seinem Stellver-
treter, Reichsminister Rudolf Heß und Eauleiter

Oer Gruß -er Kämpfer

Eauleiter Sauckel eröffnet darauf den histo-
rischen Kongreß zur Erinnerung des Reichspartei-
tages 1926.

„Mein Führerl Nach einem unerbittlich harten,
arbeitsvollen, aber auch fast unvorftellbar erfolg-
reichen Kampfjahrzehnt sind in diesem Haus und
in dieser Stadt, wie vor genau zehn Jahren, fast
alle Jhre ältesten Mitarbeiter und Jhre alte
sturm- und kampferprobte Eefolgschaft zusammen-
gekommen, um Jhnen angesichts der heiligen Blut-
fahne und der ehrwürdigen Standarten fllr all das
unendlich Eroße, was Sie uns, Jhren Mitkämp-
fern, gegeben und für all datz Eewaltige, was Sie
für Deutschland getan haben, zu danken. Die Teil-
nehmer und alten Kämpfer des Parteitages von
1926 grützen ihren obersten Führer, den Kanzler
des Deutschen Reiches, Adolf Hitler, Sieg-Heil!"

Machtvoll brausen die Heilrufe der Männer der
Bewegung durch den Raum. Als darauf Eauleiter
Sauckel in tiefer Ergriffenheit der ehrwürdigen,
durch Kampf und Sieg gebeiligten Vanner der Be-
wegung gedenkt, erheben sich 'die Männer erneut

Sauckel, den Theaterraum betritt, begrüßen ihn die
mehr als 1000 Männer, die hier versammelt sind,
mit erhobener Rechten. Der Führer nimmt dann
in der ersten Reihe auf der Bühne Platz. Dahin-
ter stehen die höchsten und ältesten Ehrenzeichen der
Bewegung, die Blutfahne vom 9. November 1923,
die vier Standarten, die der Führer bereits 1923
verliehen hatte — die Standarten München 1,
MLnchen II, Nürnberg und Landshut — und die
acht Standarten, die der Fllhrer vor zehn Jahren
der jungen Bewegung verlieh, die Standarten
Sachsen, Vaden, Württemberg, Berlin, Augs-
burg, München III, Franken und Thüringen.

Die weimarische Staatskapelle leitet die Ta-
gung mit einem Hymnischen Vorspiel ein, das der
Staatskapellmeister des Deutschen Nationalthea-
ters, Paul Sixt, für diesen Tag komponiert hatte.

von 1926 an -en Kührer

von ihren Plätzen und grlltzen die Vlutfahne und
die alten Standarten.

„An dieser Stelle haben Sie, mein FLHrer, so
fuhr Eauleiter Sauckel fort, vor zehn Jahren nach
der Neugründung der Partei die ersten acht Stan-
darten autzerhalb des Traditionsgaues Vayern ver-
liehen. Zum ersten Male begannen die stolzen
Standartenadler ihren Siegesflug Lber ganz
Deutschland. Nun sind es viele Hünderte gewor-
den. Die ganze Nation, das ungeteilte, ewige
Deutschland, bekennt sich zu ihnen, die fllr Volk und
Reich erlösende und befreiende nationalsozialistische
Jdee und Weltanschaung. Eeheiligt wird das Blut
der Eefallenen, stehen die Standarten des Reiches
vor Jhnen, mein Führer. Kein einziger Eegner
konnte ihnen Schande oder Schimpf antun. Sie
sind mit Ehren und mit grenzenloser Treue diese
zehn Jahre lang getragen worden. Und so wird es
in alle Zukunft und in alle Ewigkeit geschehen,
denn die Treue, sie ist das Fundament unserer Ve-
wegung, sie ist das ureigenste Wesen unserer natio-
nalsozialistischen Gemeinschaft, sie ist die Ehre des
Nationalsozialisten."

^ 2ebnsabresteier jn Weimar. 0er ^üllrer svbrsitet naek Vsrlassvn ckes vabnlioks cklo lltirenkormationen ckes ttssrss unck cksr k.ukt«afks ak

Scherl Bilderdienlt.

Ein Rachwori zum Iubiläum
-er Ruperio Carola

Bon Franz Bretz

Die Festtage anlätzlich des 550. Geburtstages der
Heidelberger Universität Itegen hinter uns. Uni«
versttäten aus 31 Kulturstaaten der Welt hatten
ihre namhaftesten Vertreter der Wissenschaft zu die-
ser Jubiläumsfeier entsandt und heute dürsen wir
mit berechtigtem Stolz feststellen, datz wir aus dem
bcsten Wege sind, die infolge einer unverjöhnlichen
Hetze aufgerichteten Scheidemauern zwischen deutscher
Wissenschaft und der des Auslandes niederzureitzen.

Aus berusenem Munde wurde eine klare Dar-
legung des Verhältnisses Nationalsozialismus und
Wissenschaft gegeben. Die grundlegende Rede des
Reichserziehungsministers Rust war ein leidenschaft-
liches Bekenntnis zu der Einheit von Welt-
anschauung und Wissenschaft, ein Be-
kenntnis, Las ssinen llrsprung hat in der national-
sozialistischen Auffassung vom Wesen des Volkes, da-
mit auch des Staates und der engen Verbundenheit
von Volk, Staat und Wissenschaft. Alle Reden die-
ses llniversitätsjubiläums waren getragen von dem
Willen, der wissenschaftlichen Welt klarzumachen,
welches Ziel die deutschen Hochschulen und die
deutsche Wissenschaft heute verfolgt. Diese Feiern des
Geistes waren Symbol einer Haltung und Eesin-
nung, die ihren bleibenden Eindruck auch gerade auf
die aueländischen Wissenschafter nicht verfehlt hat
und in der Folgezeit auch auf die übrige Welt nicht
verfehlen wird.

Die Eestaltung der deutschen Wissenschast ist em
Teilabschnitt in der Bildung des grotzen deutschen
Führerstaates, und die Aufgabe, die der deutsche
Wissenschafter hierbei zu erfüllen hat, ist schwer,
aber auch ehrenvoll. Was wir zur Erreichung die.
'ses Zieles brauchen, das sind politische, nationalso.
zialistische Eelehrte, keine „politisierenden" Professo.
ren. Wenn ste im Eeistedes FLHrers arbei.
ten, erst dann wird ihre rein fachliche Arbeit Wert
und Sinn haben.

Der Reichserzichungsmimster hat die tiefen Zu-
sammenhänge erörtert, die das deutsche wissenschaft.
liche Denken bestimmen müssen und hat ferner auf
die Pflichten jedes deutschen Gelehr-
ten hingewiesen, stch heute mehr denn je in diese
Eedankengänge zu vertiesen, sie immer und immer
wieder durchzuarbeiten, um so zur Linheit von Welt.
anschauung und Wissenschast und dämit zur Entwick-
lung eines neuen Jnhalts des wissenschaftlichen Wir-
kens an den Universttäten zu gelangen. Die Samm-
lung aller positiven Kräfte wird es ermöglichen, vom
Stadium der Wissenschaftslehre in das Stadium der
wissenschaftlichen Arbeit einzutreten. Mitzverständ-
nisse hat es immer gegebeg, aber ste sind aus dem
Wege zu räumen. Das dauert einmal längsr, zu-
mal, wenn so viele Vorurteile zu beseitigen sind, wie
sie gerade heute noch von vitzlen Stellen des Aus.
landes gegenüber Deutschland bestehen. Was jetzt vor
allen Dingen nottut, ist wissenschaftliche Arbeit.

Es hat uns alle gefreut, datz die Hetze in einigen
Ländern und die deutschfeindliche Propaganda trotz
aller Anstrengungen es nicht fertig brachten, zu ver.
hindern, datz so viele Nationen in Heidelberg vertre-
ten waren. Wir sind aber stolz darauf, Latz alle diese
Vertreter des Auslandes in HLchstem Maße die
deutsche Wissenschaft gefeiert und die Universität
Heidelberg als Bollwerk des deutschen Eetstes ge-
würdigt haben. Die Vertreter deutschen Geistesle-
bens haben ihrerseits ganz klar zum Ausdruck ge-
bracht, was Deutschland denkt und will.

Die Jubelfeier hat aber noch ein anderes bewie-
sen und zwar, datz die deutsche Wissenschaft, die einst
in der Zeit des Aufbruchs zuriickhaltend und zwei-
felnd abseits stand, nicht mehr in den alten gewohn-
ten Eeleisen zu denken beliebt, sondern im Dienste
der Zukunft der deutschen Wissenschaft zu arbeiten
gewillt ist. Jn^ Ernst Krieck sehen wir einen
ebenso starken, wie verantwortungsbewutzten Willen
am Werke.

Nun schätzen wir, datz wohl auch das Eerede end-
lich aufhören wird, wonach wir uns in einer „geisti-
gen Krise" befinden. Denn in einer Krise befindet
man sich doch nur, wenn alles ziellos irgendeiner
Wendung der Dinge zudrängt, ohne datz man abel
weitz, welcher, datz man aber immer sagt: So kann
es auf keinen Fall weitergehen. Die Zeit, da die
Verhältnisse einmal hilflos weitertrieben, ist vorbei.
Ditz Exoche einer vorausjetzungslosen Wissenschaft,
 
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