Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0216

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ssits 2

treten des Sowietvertrcters Litwinow-Fin-
kelstein in Montreux. Es ist deshalb sehr lehr-
reich. einen bistorischen Rückblick auf den Kamvs
Ruhlands um den Besitz oder zumindest den sreien
Ausgang durch die Meerengen ins Mittelmeer zu
erhalten.

Seit 1768 bis 1911/18 sührte Rutzland zahl-
reiche Kriege, um dieses Ziel zu erlangen. Als
ideelle Vorbereitung spielte damals „die von
den Ahnen der Romanows überlieserte Aufgabe",
vas Kreuz statt des Halbmonds aus der
Hagia Sofia in Konstantinovel aufzurichten, eine
gleickwichtige Rolle wie der Versuch, Rutzlands
Vorherrschaft aus oem Balkan mittels Hinweis
au? ieine Ausgabe als „Veschützer aller slawi-
schen Völker" zu begründen. Dieser Avvell
an die religiösen und rassischen Jnstinkte sührte
angesichts der britischen Eegnerschast nicht zum
Ersolg. Und man kann in den inzwischen vsr-
össentlichten Akten der zaristischen Moskauer Ar-
chive nachlesen, datz Rutzland 1914 mit dem Kriegs-
ziel der Zertrümmerung der Türkei und der 2n-
besitznahme Konstantinooels sowie der Meerengen
als „Schlüssel des russischen Hauses" in den Kamvi
zog. Man kann "aber cbenso in diesen und den
Aktenveröfsentlichungen oer anderen Entente-Ka-
binette seststellen, datz Grotzbritannien durch
einen Krieg im Kriege gegen Rutzland erfolgreich
bemuht war, Rutzland den Besitz der Meerengen
zu verweigern.

Der Zusammenbruch Ses Zarenreiches 1917 ent-
hob Erotzbritannien sür beinahe 20 Jahre der
Sorge um das Erschsinen einer russischen Kriegs-
slotte im Mittelmeer. Obwohl heute die Sowjets
über keine irgendwie wesentlichen Seestreitkräste
im Schwarzen Meer versügen, mahnt die un-
geheuere militärische Rllstung Moskaus London
zur Vorsicht. „Aufgaben des Christentums" und
„Vervflichtungen der Rasse" sind ausgeschieden.
Geblieben ist der schon damals wesentliche macht-
politische Anspruch.

Man darf annehmen. datz es das englische
Auhenamt inzwischen schwer bedauert hat, den
Militärpakt Paris — Moskau als mit
der Völkerbundssatzung vereinbar erklärt zu haben,
weil es sich damals icheinbar nur um die Land-
ünd Luftstreitkräfte und deren Mobilisierung
gegen Deutschland handelte.

Jn Montreux stellte sich nämlich heraus, dab
Paris und Moskau auch auf maritimem Ee-
biet die Einbeziehung ihres militärischen „Regio-
nalvaktes" in das gevlante Meerengenabkommsn
sorderten. Moskau verlangte freie Durchsahrt sei-
ner Kriegsslotte ins Mittelmeer nicht nur im
Fall von Völkerbundsverpslichtungen, sondern auch
bei Verpflichtungen aus Regionalpakten (Militär-
bündnissen). Und aus einmal kannte London einen
wesentlichen Unterschied zwischen dem Völker-
bundsvakt und militärischen Vündnissen, natürlich
nur deshalb, weil es im Mittelmeer zu der
Svannung mit Jtalien nicht auch noch den un-
berechenbaren Faktor einer Sowjetilotte zu sehen
^"ivünscht. Es bewahrbeitet sich also das Wort des
deutschen Staatssekretärs des Auswärtigen Amtes,
'''ZtMeren Votschasters in Konstantiyovel, Freiherr
von M a r s ch a l I, der in den neunziger Jähren
erklärte: „England wird alles tun, um Rutzlands
freicn Zugang zum Mittelmeer zu verhindern!"

Man dars annehmen, datz auch heute noch —
unbeschadet aller Veränderungen der weltvoliti-
schen Lage die drei Londoner Erundsätze von 1897
in Eeltung bleiben:

1. Konstantinovel bleibt türkisch.

2. Die Meerengen bleiben in Kriegszeiten.
wenn die Neutralität der Türkei bedroht
ist, geschlossen.

3. Dies deshalb, weil das marinevolitische
Eleichgewicht im Mittelmeer nicht durch
unberechenbare Faktoren gestört werden
darf.

Erst angesichts der Ausrollung der tllrkischen

Abgelehnt...

Von Hans Riebau

Das war noch damals, als man sich mit Eifer
und nicht ohne Erfolg bemüht, den Lebensstandard
in den Eefängnissen dem der besseren Sanatorien
änzupassen.

Das Telephon läutet. Vornsiegel, Fnhaber der
Firma Bornsiegel und Schnaase, nimmt den Hörer
ab. Bakus, der Vorsitzende des Eesangvereins ist
da. „Du", sagt er, „wir singen morgen früh in der
Strafanstalt Oberlichtenfels. llm 10.20 llhr tref-
fen wir uns vor dem Eefängnisportal."

„Ausgeschlossen!" sagt Bornsiegel. „Jch sings
nicht im Eefängnis."

„Aber warum denn nicht?" Bakus ringt die
die Hände. „Alle sind damit einverstanden, und
ausgerechnet Du..."

„Kommt gar nicht in Frage", unterbricht Vorn-
siegel. „Erst hintergeht mich der Schnaase zwei
Jahre lang, dann fälscht er meine Unterschrift,
dann stiehlt er mir zweitausend Mark aus der
Kasfe, dann bekommt er, alles zusammengenommen,
nur drei Monate Eefängnis, und dafür soll ich
ihm auch noch was vorstngen!"

Anlturnotizen

Kommende llrausfiihrungen. Der Jntendanl
des Freiburger Stadttheaters, Dr. Wolfang Ru-
fer, hat fllr die kommende Spielzeit die Komöoie
„Der dlltsche Michel" von Fritz Stavenhazen
in der Bearbeitung von Hans Franck zur alleini-
gen Uraufführung erworben.

Jntendant Rudolf Scheel von der Duisburger
Oper hat die Operette „Die Tartaria" von
Stauch zur Uraufführung angenommen.

Otto Ernst Hesse hat soeben ein neues Vühnen-
werken, die Shakespeare-Tragödie „Schwanenge-
sang" vollendet.

Alfred Schattmann hat soeben zwei Opern
„Die Eeister von K r a n i ch e n st e i n" und
„Des Teufels Pergament" beenüet, denen
Texte von Arthur Ostermann zugrunde Itegrm

„Volkögemeinfchafi^

Douuerbtag, de» 18. Jiitt rrv!8

^s// S//SS

Auch die Brü-er Emeran und Lan-idus

Widerspenstige erhielten ^packungen^ verordnet

Koblenz, 15. Juli.

Am Mittwoch standen wieder zwei Angeklagte
in dem grotzen Sittlichkeitsprozetz gegen die Fran-
ziskanerbrüder vor der Dritten Erohen Straskam-
mer in Koblenz, und zwar die Klosterbrüder
Emeran und Candidus.

Vruder Emeran wurde 1905 in Kempten bei
Bingen geboren. Er erlernte ein Handwerk, machte
die Gesellenprüfung und fühlte sich plötzlich zum
Ordensmann berufen. Er war beim Eintritt ins
Kloster 18 Jahre alt. Schon nach wenigen Mo-
naten lietz er sich mit Bruder Theodor in
unzüchtige Handlungen ein. Nach einjährigem Auf-
enthalt im Kloster nahm der Bruder auf Veran-
lassung seiner Eltern wieder seine Handwerker»
tätigkeit im bürgerlichen Leben auf. Auf einen
Brief des berüchtigten Bruder Linus ging der
Angeklagte wieder in das Kloster in Voppard.
Auch in Darmstadt gab er eine „Eastrolle", wo er
mit dem Bruder Viktorian widernatürlich
verkehrte. 1928 trat der Angeklagte wegen einer
unglücklichen Liebe wieder als Bruder Emeran in
das Kloster Waldbreitbach ein und unterhielt mit
den Brüdern Hubertus, Achatius, Jordan, Con-
stantin und Wienald widernatürliche Beziehungen.
Seinem Treiben setzte er schließlich dadurch die
Krone auf, daß er sich an zwei schwachsinnigen Zög-
lingen verging. Einer dieser Zöglinge sagt aus.

datz er sich gegen die unsittlichen Angriffe des Vru-
ders Emeran gewehrt hässtte. Der Eeneralobere
habe auf seine Anzeige nur gesagt: „Die Brllder
tun so etwys nicht." Wie der Zögling weiter sagt,
habe er daraufhin auf der Station Krach geschla-
gen. Das habe zur Folgs gehabt, datz man ihm
eine „Packung" verordnet habe. Das llr-
teil lautete auf 3 Jahre 6 Monate Eefängnis.

Der zweite Angeklagte, Vruder Candidus,
der mit 21 Jahren ins Kloster eingetreten ist,
wurde 1908 in Oberhausen geboren. Vor seinenr
Eintritt ins Kloster war er als kaufmännischer
Angestellter beschäftigt. Ein halbes Jahr nach sei-
nem Eintritt in die Waldbreitbacher Klosternie-
derlasiung hielt er es mit Vruder Wienald. Spä-
ter verging er stch an mehreren Anstaltszöglingen.
Hier schränkte der Angeklagte in einem Falle seine
früheren Aussagen wesentlich ein. Einer der Zög-
linge wird als Zeuge vernommen, und erzählt, datz
er 1933 aus Waldbreitbach ausgerückt sei, sich auf
eigene Fütze gestellt und geheiratet habe. Der
Zeuge sagt aus, datz Vruder Emeran mehrmals
Annäherungsversuche gemacht habe, er habe sich
jedoch diese nicht gefallen lassen und abgewehrt.
Ein zweiter Zögling, der ganze bestimmte Aus-
sagen macht, gibt die Verfehlungen ohne weiteres
zu. Das Eericht verurteilte den Angeklagten we-
gen fortgesetzter widernatürlicher Unzucht zu einer
Eefängnisstrafe vün '3lL Jahren.

Kompromißformel in Monireux

Zweikampf London—Moökau unentschieden

Montreux, 15. Juli.

Jn der Nachmittagssitzung der Meerengen-Kon-
ferenz ist Lber die entscheidende Frage der Durch-
sahrt von Kriegsschisfen kriegführender Mächte
eine Einigung zwischen England und Rutzland er-
zielt worden.

Die Türkei erhält hiernach das Recht, in Kriegs-
zeiten die Durchfahrt, und zwar in beiden Richd
tungen, den Schiffen derjenigen KriegführendeN
zu gestatten, dio auf Erund der VZlkerbunds-
satzung eine Aktion unternehmen oder die einem
Staat Hilfe leisten, mit dem die Türkei durch
einen Pakt oder ein llnterstützungsabkommen ver-
bunden ist.

Der neue Text behält von dem englischen Ent-
wurf zu Artikel 10 nur den ersten Absatz bei, der
solgendermatzen lautet: „Wenn in Kriegszeiten die
Tllrkei neutral ist, genietzen die Kriegsschiffe und
die Hilfsschiffe völlige Freiheit der Durchfahrt und
des Verkehrs in den Meerengen unter den glei-
chen Bedingungen, die in Artikel 9 bis 15 (Re-
gelung für Friedenszeiten) festgesetzt sind."

Meerengenfrage begann man, sich in London über
das französisch-sowjetische Militärbündnis Gedanken
zu machen, entdeckte man plötzlich das „rote
Nilvferd", von dem man zwar die Schnauze.
aber nicht den Körver sehe. Erst jetzt bemerkte
man in London den Januskopf der Moskauer
Politik (Vorn offiziellsr Kreml, hinten Ko-
m i n t e r n).

Wenn die führende britifche Zeitung „Times"
endlich merkt, dah auch in Montreux der Militär-
vakt zwischen Paris und Moskau einer euroväi-
schen Besriedung zuwiderarbeitet, so dür-

Hieran schlietzt sich jedoch der russische Zusatz-
antrag, der folgende Form erhalten hat: „Die
Durchfahrt durch die Meerengen ist aber den
Kriegsschifen und Hilfsschiffen jedes kriegführen-
den Staates verboten, abgesehen von den Fällen
des Artikels 23 (Völkerbundsverpflichtungen) und
den Fällen der von der Türkei im Rahmen der
Völkerbundssatzung abgeschlossenen Pakte und Ab-
kommen."

Vier Mann bedienen eine Kanone

Amsterdam, 15. Juli.

Nach niederländischen Blättermeldungen aus
Seattle hat ein Jngenieur in Seattle eine Ersin-
dung gemacht, die es gestattet, Eeschützfeuer völlig
automatisch zu regeln. Untcr Anwendung der neuen
Erfindung soll dic Zahl der -Redienungsmannschaften
»ines Eeschützes von 13 auf 4 yerabgesetzt werden
können. Die Berechnung der Emflüsse von Wind,
Temperatur, Feuchtigkeitsgehalt der Luft und Ee-
schwindigkeit des Projektils soll völlig automatisch
erfolgen.

sen wir hofsen, datz die Zeit nicht mehr allzu fern
ist, in der man auch erkennt. warum sich das
Reich gegen diesen Pakt als Jnstrument der Zer-
störung europäischer Einheit wenden mutzte.

Angesichts der Meerengenkonferenz von Mon-
treux scheint das Londoner Autzenamt zu erkennen.
wie wichtig es ist, jede Tür, durch die der
Bolschewismus ideell oder militärisch nach Europa
eindringen könnte, zu verschliehen. Es wird
vielleicht auch jetzt einsehen, welchen gewaltigen
Dienst Adol? Hitler Europa leistete, als er
dem bolschewistischen Gift den Landweg in das
Herz unsers alten Europa verwehrte.

paris beharrt auf Brüffel

Eden wieder in London

Londoa, 15. Juli-

Autzenminister Eden ist nach einwöchigem Cr-
holungsaufenthalt auf dem Lande am Mittwoch
wieder nach London zuriickgekehrt und hat seine
Arbeiten wieder aufgenommen. Jm Lause des
Vormittags nahm er an einer Kabinettssitzuug teik,
an der unter anderem über die durch das deutsch-
österreichische Abkommen geschasfenen Lage und
über die geplante Vrüsseler Konferenz gesprochen
worden fein dürfte. Die Beratungen lonnten noH
nicht abgeschlossen werden und werden aM Don-
nerstag sortgesetzt.

Jn unterrichteten Kreisen wird ängenommen,
datz bereits auf diplomatischem Wege Erörterun-
gen mit Frankreich und Belgien im Eange sind,
um festzustellen, welcher Ausweg aus dem Dilemma
gefunden wcrden kann, dcks dadurch entstanden ist,
datz Ztalien sich weigert, an der Brüsseler Kon-
ferenz teilzunehmen, falls nicht auch Deütschland
zu den Beratungen hinzugezogen wird. Zn eng-
lischen Kreisen wird die Richtigkeit der Meldun-
gen nicht bestritten, wonach die französische Regie-
rung beschlossen hat, auf eine Abhaltung der Kon-
ferenz der drei Rest-Locarno-Mächte Frankreich,
England und Belgien am 22. Juli zu dringen,

prager Nüstungsanleihe für Rumänien

Paris, 15. Juli.

Die rumänische Presie bringt am Mittwoch dis
Nachricht von der in Prag erfolgten Unterzeich«
nung eines Anleihevertrages zwischen Rumanien
und der Tschechoslowakei. Danach erhält RuMänien
von der Tschechoslowakei einen Kredit von ins-
gesamt 290 Mill. Tschechenkronsn, der teils zur
Vezahlung von Aufträgen an die tschechoflowakische
Rüstungsindustrie, teils zur Deckung der Kosten
eines strategischen Bahnbaues. der die kürzests
Verbindung zwischen Rumänien und der Tschecho-
slowakei herstellen soll, verwendet werden wird.

Ausstellung „Deutschland" im Rundfunk. Dis
Eröffnung der Ausstellung „Deutschland" wird am
Samstag, den 18. Juli, von 11 bis 11.30 llhr über
alle deutschen Sender übertragen.

*

Lehnich Präsident der Znternationaleu Film-
kammer. Durch einstimmigen Beschlutz des Exe-
kutivkomitees wurde Staatsminister a. D. Profes-
sor Dr. Lehnich zum Präsidenten der Jnternatio-
nalen Filmkammer gcwählt. ..

A', -' '' ,

Lindvergh kommt nach Berlin. Äuf Einladung
des Reichsministers Eöring wird der amerikanische
Ozeanflieger Oberst Lindbergh der deutschen Luft-
waffe und Luftfahrt vom 22. bis 29. Juli einen
Vesuch abstatten.

*

Verschwörung in Paraguay. Zn Asuncion deckte
die Polizei eine Verschwörung gegen die Regie-
rung auf, an der mehrere höhere Offiziere betei-
ligt waren..

*

30» Cholera-Zmpfunge» in Alexandrie«. Jn-

folge des Einbruchs eines betrunkenen Matrosen
in das bakteriologische Laboratorium, bei dem
Elasbehälter mit Kulturen von Cholerabazillen
— wie gemeldet — zerstört wurden, lietz die ägyp-
tische Regierung vorbeugungshalber bisher 300
Personen gegen Cholera impfen.

Joseph Lederer hat eine musikalische Komödie
geschrieben „Der Vormund wider Willen"
nach Emanuel Eeibels Lustspiel „Meister Andreä".

„Magnus Fahlander" ist der Titel einer
soeben beendeten Oper von Fritz von Vorries.

Eröffnung der Wartburg - Waldbühnc. Die

Spielzeit der Wartburg-Waldbühne begann mit
einer Aufsührung des Volksstückes „Das Musikan-
tendors" von Hemz Lorenz in der Jnszenierung
von Willy Krüger. Jm Laufe der Spielzeit wird
u. a. noch Schönherr- bekanntes Drama
„Glaube und Heimat" zur Aufführung gebracht.

Staatliche Schauspielichule Danzig. Durch Be-

schluh des Danziger Senats vom 22. 2uni 1936
wurde dem Staatstheater Danzig eine staatliche
Schauspielschule angegliedert. Diese Schule wird
alleiniger Träger für die Ausbildung des Bühnen-
nachwuchses im Schauspiel in der Freien Stadt
Danzig sein. Die Lehrkräfte setzen sich aus den
Bühnenvorständen und den ersten Schauspielkräften
des Staatstheaters zusammen.

Neuer Schauspieldirektor in Dortmund. Zum

neuen Leiter des Dortmunder Schausviels wurde
Hermann Albert Schroeder, der sich durch seine
ersolgreichen Jnszenierungen am Stadttheater
Aachen, am Nationaltheater Mannheim, am Düssel-
dorfer Schauspielhaus und an der Verliner Volks-
bühne einen Namen gemacht hat, vervslichtet.

Neuer Musikdirektor in Esien. Die Stadtver-
waltung Essen hat als Nachsolger des an die Ver-
liner Staatsover berufenen Musikdirektors Ioban-
nes Schüler den Oldenburger Generalmusikdirektor
Albert Vittner als städtischen Musikdirektor und
musikalischen Leiter der Over vsrvflichtet. Jn An-
erkennung seiner Verdienste um das Konzertwesen
in Oldenburg wurde ihm 1936 der Titel General-
musikdirektor verliehen.

Komponist Hcring 80 Jahre. Jn Stuttgart
konnte der Komponist und Musikschriftsteller Dc.
Richard Hering sein 80 Lebensjahr vollenden.
Der Jubilar hat sich bejonders durch seine Lied-
kompositionen einen Namen gemacht.

Bildhauer Nick gestorben. Jn Jena starb im
Alter von 63 Jahren der Vildhauer Pros. Ludwig

Nick von der Kunstakademie Weimar, wo er die
beiden Ateliers für vlastische Kunst und Vild-
hauerei leitete. Der Verstorbene war ein Schüler
des bekannten münsterischen Bildhauers Feige. Vor
dem Kriege wurde ihm der Staatspreis für Künst-
ler zuerkannt.

Tanzgruppe der Amsterdamer Wagner-Vereini-
gung. Die Wagner-Vereinigung Amsterdam hat
eine Eruvve von Berufstänzern gegründet. deren
Leitung die bisher in Hannover tätige Ballett-
meisterin Bvonne Eeorgi übernommen hat. Die
Tanzgruppe soll für die Aufführungen der Wagner-
Vereinigung der italienischen Oper in Amsterdam
zur Versügung stehen und selbständige Tanzabende
veranstalten.

Internationale Lustsahrtausstellung („ILA")
1939 in Franksurt a. M. Dank einer Zusage des
Reichslustfahrtministers wird die „JLA" 1939 in
Frankfurt a. M. veranstaltet werden. Die erste
Jnternationale Luftsahrtausstellung im Jahre1909
sand ebensalls in Franksurt statt und bildete den
Austakt für die Entwicklung des Lustfahrtwesens
in Frankfurt.

Tuüerkulose-Kongretz in Lissabon. Von 7. bis
10. September findet in Lisiaban unter dem Vor-
sitz von Prosessor Love de Larvalho der 10. Kon-
greh des Jnternationalen Verbandes zur Vekämv-
fung der Tuberkulose statt. An dem Kongretz wer-
den die Vertreter von 44 Nationen teilnebmen.

Svrengstosf aus Sardinen. Einem javanischen
Laboratorium ist es gelungen, aUs dem Sardinen-
fett einen besonders bochwertigen Ervlosivstofs her-
zustellen. Bisher wurden schon aus Sardinen ver-
schiedene Salben, Wasch- und Schönheitsmittel her-
gestellt. Jn Korea wird ein Fabrikunternehmen
errichtet werden, das sich ausschlietzlich der Her-
stellung von Ervlosiostoffen aus Fischfett widmen
soll.

Versteigerung oon Newtons Nachlatz. Zn Lon-
don werden in der nächsten Zeit die nachgelassenen
Auszeichnungen und Vriefe des berübmten Physi-
kers N e w t ü n (1643 1727) zur Versteigerung ge-
bracht.- Das Materiäl besand sich bis jetzt in
Privatbesttz.

Deutsche Wiffenfchafter im Ausland

Der Ordinarius sür klassische Philologie an der
Universität Berlin. Professor Werner Jaeger
wurde an die Universität Chicago berufen als
Nachfolger des 1934 verstorbenen Prosesiors Paul
Chaury, des bedeutendsten Aliphilologen Ame-
rikas. Prof. Iaeger wird vor seinem Amtsantritt
in Chicago, der im Herbst ersolgt, Eastvorlesungen
den Sommer über in Edinburgh halten.

Der emeritierte Profesior sür Psychiatrie Dr.
Wilhelm Weigandt (Hamburg) wird einer Einla-
dung des Ministeriums des Jnnern und des Mini-
steriums der öffentlichen Eesundheitspflege der
Südasrikanischen Union Folge leisten und eine
wissenschaftliche Vortragsreise an den dortigen
llniversitäten durchführen.

Der Hamburger Professor Dr. Baron von Uex-
küll wird anlählich seiner Ernennung zum Ehren-
doktor durch die Universität Utrecht an der 300-
Jahrfeier der Universität teilnehmen.

Hauvtschriftleiter: Franz Vretz.
Stellvertreter: BernharL Seeger-Kelbe.

Cbek vo« DieuA: Dr. Friedrich Didier.
Berantworlltch sür Jnnenooltttk: Fran, Breb: für
Autzenvolttik und Wirttchakt: Beruhard Seeaer-Kelbe:
für Stadt Heidelbera und Bewegung: Hermana Leih;
für Badische Nachrichten und Svorl: Hermanv Ueberle;
für Feuiucton und llnterbaltung: Dr. Friedr. Didier;
für sämtliche Beilagsn: Hcrbert Wiedemann: für Bil«
dcr: Hanvtfckristleitung: für Anzetgen' Wilh. Besver.
lämtlick in Seidelbera
Schrtktlettung: Brunnenaalse 30—24.

^ Bcrlsner Schriflleituug:

Hans Gras Reilchach, Berlin SW. kn Cüarlotlenlkr. 15S.
Nachdruck etgener Vertchte ohne ausdrüSliche Genehmt-
gung der Schriftlettung nicht gestaktet.
Svrechstunden dcr Schriftleiiung: Tägl. von l8 -l7Uhr.
Feinrul 3740.

Für unvertangl etnaeganaene Betlräge wtrd ketne
Berantwortung übernommen.

Verlaa „Bolksgcmelufchaft" G. m b H„ Hanvt-
ltrohe lLK ILtl tUniverkitätSvlav).

Druck: Heideibergcr Gutenbera-Druckeiet G m. d H.
D-A Vl I0:!6: 24 513

Danon: BeztrkSauögabe Odenwald u. Bauland 2 880

BesirksauSgabe Rnud um Mosbach 3 078

Bezirlsausgabe Der Kranke 2 308

Bezirksausgabe Der Kraichgau 2 383

Lur Zett i» PreiSltfte Nr. ö gültig.
 
Annotationen