„Dolksgemeinschaff"
Sreitag. den S». Snlt lt»SS
Vor
Leiie 3
Olympiastadion - Oeutsche Daukultur
CLne Rundfunksührung -urch Staatssekretär pfundtner
Berlin, 23. Juli
Staatssekretär Pfundtner hat am Mittwoch als
Vorsitzender des Lau-, Kunst- und Festausschusses der
XI. Olympischen Spiele über alle deutschen Sender
und über ausländische Sender eine Ansprache über
das Olympiastadion gehalten, in der es u. a. heitzt:
„Die organisatorische Vorbereitung der Xl. Olym-
piade ist vollendet. Zur sestgesetzten Minute werden
am 1. August 1836 die grötzten Olympischen Spiele
beginnen, die die Welt bisher gesehen hat. Was von
Menschenhand geleistet werden kann, um den Spielen
einen glanzvollen, ja grotzartigen Verlauf zu sichern,
hat das Deutschland Adols Hitlers in freudiger Grotz.
zügigkcit getan. Es gibt kein Teilgebiet der Olym-
pijchen Spiele, das wir nicht aus das sorgfältigste
vorbereitet haben. Der stolzeste Beitrag aber, den
das Reich selbst gezollt hat, ist der Bau des Olympia-
stadions vor den Toren Berlins, das, in seiner Grötze
vom Führer selbst bestimmt, nocb in Jahrhunderten
von der starksn Verbundenheit des nationalsozialisti-
schen Deutjchland mit dem olympischen Gedanken kün-
den wirü.
Das deutsche Olympiastadion in Berlin übertrisft
in seinen Flächenausmatzen bei weitem seine bedeu-
tendsten antiken Vorgänger, das griechische Olympia-
stadion und das Kolosseum in Rom. Das riesige.
mit einem Kranz von 136 wuchtigen Pfeilern umge-
bene Oval trennt ein aus dem Ürtal der Havel im
Westen Beylins stch vorschiebendes Hochplateau.
Sechs TLrme von 35 Meter Höhe flan-
kieren das Stadwm Die TLrme tragen mit Billi-
gung des Führers die Namen der grotzen deutschen
Stämme und sollen kundtun, datz das im National.
sozialismus in seinen Stämmen geeinte Deutschland
das Olympiastadion, in dem der olympische Eedanke
in Deutschland sich verkörpert, in seine starke Obhut
genommen hat. Nacki der praktischcn Seite dienen
diese Tllrme als Beobachtungsstellen sür die Spiel-
leitung, für Rundfunk unü Film.
41500V Zuschouerplähe
Das Stadion enthält 63560 Sitzplätze und
33 560 Stehplätze, insgesamt 97000 Plätze.
Die Sitzplätze des Oberganges können jedoch auch in
je zwei Stehplätze umgewandelt werden. Dadurch
wtrd das Fassungsvermögen des Olympiastadions bis
auf 115 000 Zuschauer gebracht, das stnd 10 000 mehr,
als das Stadion in Los Angcles aufzunehmen ver-
mochte.
Die 71 Träger der Zuschauerplätze des Stadions
sind zur Hälfte 13 Meter ties in die Erde eingelas-
en, zur andern Hälfte in 17 Metern HLHe Lber
dem gewachsenen Boden hochgeführt. Einen Begriff
von der Erötze des Zuschauerraums mag der Hin.
weis geben datz die 71 Bankreihen aneinanderge-
reiht die Lange von Lber 40 Kilometer ergeben.
2n dem geräumigen Dreieck, das die Autzenwand
des Stadions. der Betonteppich üer übereinander
aufsteigenden Sitzstufen und der gewachsene Boden
bilden, stnd zwei Postämter, drei grotze Re.
staurants und 15 klcine Eaststätten, Rettungsstellen,
Polizeiräume, BLros, Ausstellungs. und Verkaufs-
räume untergebracht.
Das Olympiastadion ist seinen antiken Vorbil-
dern getreu ohne lleberdachung errichtet. Zwei in
dem mächtigen Säulenkranz um das ganze Stadion
sich hinziehende äutzere Umgänge und ein innerer
Umgang schasfen nicht nur eine architektonisch wert-
volle Belebung, sondern verleihen als Pfeilerhalle
auch allen Zuschauern Schutz bei plötzlich auftreten-
dem Unwetter. Ueberdacht ist nur der Presseaufbau.
Es zeugt von der Grötze der Gesamtanlage, datz die-
ser, gemesjen an der Erötze des Stadimr, so kleine
Aufbau über 1000 Pressetischplätze und ein eigenes
Post- und Telegraphenamt ausweist.
Gewaltige unterildische Parkplähe
Die gesamte westliche Hälfte des Olympiastadions
ist in einer Ticfe von 9 Meter und einer Breite
von 21 Meter u n l e r t u n n e l t. Aus dicse Weise
ist es möglich, datz ganze Marschkolonnen ohne Be-1
rührung mit dem Publikum in das Kampsfeld ein- ^
^iehen, datz die Ehrengäste bis unmittelbar unter
itzre Logen gelangen und dah Hunderte von
Kraftwagen unterirdijch parken kön-
nen.
Das nach den neuesten Erfahrungen der sport-
lichen Technik gestoltete Spielseld besttzt eine 400-
Meter-Bahn mit steben Laufbahnen, ein Futzballfeld
in den Matzen 70 X 105 Meter, ferner Bahnen fllr
Weitsprung, Hochsprung, Stabhochsprung, Dreisprung,
für Kugelstotzen, Speer- und Hammerwurf.
Vom Verlauf der Olympischen Spiele soll die
gonze Welt sehr rasch, soweit irgendmöglich sogar im
Augenblick des Geschehens, genaueste Kunde erhalten.
Ucber 1000 Berichterstatter aus allen Teilen der
Erde stehen im Dienst dieser Aufgabe. Autzer den
beiden bereits erwähnten Postämtern stchen im
Stadion zahlreiche Fernsprechzellen zur Verfügung.
Eine Schnellrohrpost mit 18 Meter Sekundenge-
sckiwindigkeit verbindet das Olympiastadion mit dem
Rohrpostnetz Berlin und stcllt den Anschlutz an dcn
Flughafen Tempelhof her. llm in den 25 Berliner
Fernsehstuben einer breiteren Oeffentlichkeit beson-
ders wichtige Sportereignisse vorführen zu können,
stnd in die Kampfbahn autzcrdem Fernsehappa-
rate eingebaut.
Auch die rundfunktechnische Ausstattung des
Olympiastadions ift hervorragend. 2n dem vorhei
erwähnten Pfeilertunnel ist eine grotze Hauptschalt-
stelle und Verstärkerzentrale geschaffen. Diese macht
es möglich, datz während dcr Olympiade im Stadion
gleichzeitig 30 Berichte an die europäischen und
llberseeischen Sender gegeben werden können. Autzer-
dem sind zahlreichs Schallplattenaufnahmegeräte auf-
gebaut, mit deren Hilfe Sportberichte zur späteren
Sendung auf Schallplatten aufgenommen werden
können. Die Hauptschaltstelle des Olympiastadions
ist während der Olympischen Spiele die Zentrale für
die Rundfunksportberichte der ganzen Welt. Dem
Bauwillen des Dritten Reiches und insbesondere
unseres Führers Adolf Hitler entsprach es, das
Olympiastadion nicht nur selbft in vollendeter
Architektur und modernster sportlicher und technischer
Ausstattung entstehen zu lassen, sondern es auch zu
umrahmcn mit einem Kranz edelster Schöpfungen
Scharfe Angriffe gegen Spaak
Brüssel. 23. Juli
Die Rede des belgjschen Autzenministers Lber
die Grundlinien der belgischen Auhcnpolitik hat
am Donncrstag zu einem schweren Konslikt zwischen
Spaak und serner Partei gesührt.
Auf einen Antrag des Generalrates der Bel-
gischen Arbeiterpartei richtete der Abgeordnete
Wauters, der selbst verschiedentlich Kandidat für
den Autzenministerposten gewesen ist, in einer Rede
die denkbar schärfsten Angrifse gegen den Autzea-
minister. Er erklärte, datz die autzenpolitischen Er-
klärungen Spaaks im Eegensatz zu der Politik der
belgischen Arbeiterpartei und der zweiten 2nter-
nationale ständen und kündigte an, datz die sozia-
listische Kammerfraktion die sofortige Einberufung
des Auswärtigen Ausschusses der Kammer bean-
tragen werde, um zu den autzenpolitischen Er-
klärungen Spaaks Stellung zu nehmen.
Die Aussprache war sehr lebhaft. Ein Redner
forderte den sofortigen Rllcktritt des Autzen-
ministers. Schlietzlich wurde die Absendung eines
Telegramms an den in London weilenden Autzen-
minister beschlossen, worin Spaak die außenpoliti-
schen Richtlinien der belgischen Arbeiterpartei und
der zwsiten 2nternationale in die Erinnerung
gerufen werden
der bildendcn Kunst. Dabei war es selbstverständ-
lich, datz entjprechend der klaren Strenge der bau.
lichen Gestaltung Werke der Plastik nur in monu-
mentalen Matzstab und an wcnigen, aber beherr.
schenden Standorten angebracht werden konnten.
76 Meter hoher Giockenturm
Es ist ein wundervolles Erleben, von der wind-
umrauschten Elockenstube des zu 76 Metern
Höhe aufsteigenden Glockenturms die
Gesamtplanung des Reichssportseldes in sich auf-
zunehmen, dann weitet sich das Olympiastadion
nach Westen in das weiträumige, als Maifeld
bezeichnete Aufmarschgelände, das auf seinem über
100 000 Ouadratmeter grotzen Rasenteppich, aus
seinen bis zu 16 Meter emporwuchtenden Wall-
tribünen über 300 000 Menschen zu sassen vermag.
Nach Westen blickt man in die landschaftlich und
architektonisch gleich wundervolle Szenerie der
Dietrich-Eckart-Freilichtbühne, die meisterhaft in
eine Talschlucht gebettet in 88 amphitheatralisch
aufsteigenden Sitzreihen 20 000 Zuschauern Platz
bietet.
Nach Osten hin streift das Auge das gewaltige
Stadion, und über die Flllle der Spielfelder unü
Plätze des Lber 500 Morgen grotzen Gesamtgelän-
des, auf dem bei grotzen nationalen Feiern fast
eine Million Menschen von der Rednerkanzel unter
dem Elockenturm aus durch das Wort des Führers
zu einer Einheit zusanimengefatzt werden kann. 2m
Nordwesten aber sieht der Beschauer über die her-
ben Konturen des Schwimmstadions hinweg das
gewaltige Gebäudemassiv des Sportsorums. Es
birgt architektonische Kostbarkeiten, wie die mar-
morverkleidete Schwimmhalle und den ein Wunder-
werk neuzeitliche Betonkonstruktion darstellenden
freitragenden Kuppelsaai fllr sportliche, rhythmische
und musikalische Darbietungen. Wichtiger aber ist
noch, datz das Sportforum in der Reichsakademie
fllr Leibesübungen mit den klassisch-ruhigen Vauten
des Turmhauses, Schwimmhauses und Kamerad-
schaftshauses die führende Stätte deutscher körper-
licher Erziehung, und im Haus des Deutschen
Sports mit seiner edel gegliederten Säulenhalle
die Zentralverwaltung der gesamten deutschen
Turn- und Sportbewegung umschlietzt.
Die innenpolitischen Auswirkungen dieses Kon-
flikts sind im Augenblick noch nicht zu übersehen.
Von der Stellungnahme Spaaks wird es abhängen,
ob der Bestand des Kabinetts durch diesen schweren
Konflikt gefährdet ist. Es verlautet, datz Minister-
präsident van Zeeland die autzenpolitischen An-
sichten Spaaks teilt.
„Rheingol-" in Bayreuih
Bayreuth, 23. Juli
Am Donnerstag begann im Rahmen der Vay-
reuther Festspiele die erste zyklische Aufsührung
vom „Ring der Nibelungen" mit „Rheingold". Der
Führer wohnte auch dieser Vorstellung bei. Wie-
derum hatte Furtwängler die musikalische Leitung.
Schiffszusammenstoß auf der llnierelbe
Hamburg, 23. 2uli
Am Donnerstag früh gegen 3 Uhr stietz auf der
rlnterelbe der deutsche Dampfer „Virgilia" der
Rcederei Kirsten mit dem englischen Dampfer
„Bury" zusammen. Bald nach dem Zusammenstotz
sank der etwa 2000 Tonnen grotze Dampfer „Vir-
gilia". Die Mannschast konnte rechtzeitig gerettet
werden. Eine eingehcnde Untersuchung des Unfalle
ist eingeleitet worde«
^tus rler „Volkspiomeinsebalt" 1931
OonnerStaa, den 23 Zuli 1931
Die Verbote der NS-Zeitungen häufen stch:
Niedsrsächsische Tageszeitung, 4 Wochen, Volks«
parole, Düsseldorf, 1 Woche. Die „Volksgemein»
schaft" kann melden, datz nach ihrer vierzehn-
tägigen Zwangspause die erste Ausgabe restlos
ausverkauft wurde. Die Notverordnung regiert
die Stunde.
Die Mitglicderversammlung der NSDAP in
der „Harmonie" war äutzerst stark besucht. Pg.
Dr. Maysack wies hin auf die 80 Milliarden
Mark Eesamtschulden der deutschen Wirtschaft
und machte mit Recht die unselige Ersüllungs-
politik der Regierung verantwortlich. Partei-
genosse Wetzel lief Sturm gegen den Remar-
que-Film, der in Rutzland verboten, aber in
Deutschland mit Hilfe der Pazifisten zur Auf-
führung komme. Der Vortrag des letzteren ist
nie zu Ende gehalten worden. Polizei drang ein
und suchte nach Uniformen. Mit dem Horst-
Wessel-Lied auf den Lippen ging's durch die
Kette spalierbildender Schutzleute dem Aus-
gang zu.
Vortrefflich geitzelte der Verichterstatter dis
Nelson-Revue im Heidelberger Stadttheater:
„Warum hat niemand gepfiffen?" Das stimm-
liche Material war unmöglich, die Songs und
eingestreuten Texte voller Plattheit. Als Autoren
zeichneten zwei 2uden. Geistige Ünbegabung fand
den Weg auf die Bühne. War es oas gesunde
Empfinden des Heidelberger Publikums, datz das
Theater leer blieb nahezu?"
Dühren meldet 64, Bargen 14 Neuauf-
nahmen, darunter Männer bis zu 70 2ahren.
Hier sollte der katholische Ortsgeistliche das Zen-
trum verteidigen; er sagte ab, weil die Debatte
„bei der sturen Opposition der NSDAP" voll-
kommen zwecklos sei. Reichartshausen be«
tont das starke Anwachsen der H2
Zreitag, den 24 Iuli 1931
Das Reichsgerichts verwirft dic Verbots-
Beschwerde des F ü Hrer-Verlags. Allein
der Artikel: „Brüning als Askct — Abend für
1150 RM" rechtfertige das vierwöchentliche Ver-
bot.
Eberbach überraschte die Schriftleitung durch
ein Kommunisten-Flugblatt solgendes klassischen
2nhalts:
Achtuna! Büracrmeistcrwahl!
Heutc nachmittna Ivricht üer komiininistische
Büraermeisterkandiüat, Laubtaasabaeordnettcr
IMchleiter, Mannheim. Trobt Perinche Inl der
Nazis unsern Kandidattcnl amsvrechen zu vcr-
bindern, ist es Jhncn nicht aclunacn. Kandidat
Lachleiter ivird in eincm längcrcn Reserat rück-
sichtölos diese büracrlichen Svaarkandidaten
und Ausbunaerungsvoliticker cntlarven.
Alles hatt Zutritt. Erscheint in Masselnl.
Sehr sinnig fügt die Schriftleitung als An-
merkung hinzu: Wer erteilt hier unentgeltlich
Rechtschreibkurse? — Selbst der rllcksichtsloseste,
hinterhältigste Kampf gegen die nationalsozia-
listische 2dee war Kraftvergeudung, wie die
Eegenwart lehrt. Lachleiter fiel glänzend durch.
Es ist „leiter" so: Wer zuletzt lacht, lacht am
besten.
Mosbach, Auerbach, Neckarelz-Die-
desheim melden die Gründung zukunftsver-
sprechender H2-Gefolgschaften.
Die Deutsche Studentenschaft ging
dadurch, datz zum ersten und dritten Vorsitzendeii
einstimmig Nationalsozialisten gewählt wurden,
nnt flatternden Fahnen zum Nationalsozialis-
mus über., Dr. Di—
Sowjetdelegaiion aus prag zmück
Moskau, 22. 2uli
Am Mittwochabend ist die Delegation der Sow-
jetluftstreitkräfte mil dem Kommandeur der Lust.
streitkräfte, Alksnis, an der Spitze, vom Prager
Besuch wieder nach Moskau zurückgekehrt.
dlo olvmplsokieri sssoüeliäuter slnck !n «Isr erston ktsove ittbsn sn^e>-om--en. Unter ckem ckuk><i> cksr
Ksv-ö ru s selovkte 6er s.sutsr mit ck^r o'vmpisolien paokel ckurvd ein fs>i,iensp»Iier rur KLro-
poiis. im »intersrunck ckis ult» «rivviriseds 8tern«urt«.
In «omkurs! trat rur TeiineNme sn cksm iVeitkongreO kür ^relreit unck crsiolunx: elne »borck-iuns
ckes Lki. buigarisoirsn /trveitsckienstes ein. 8is veurcke vvn einem ckeutsviien VertrLisr ii .rlivN «!»-
Lommen LeiiviOen. SLeu -üitüeuueusl.
Sreitag. den S». Snlt lt»SS
Vor
Leiie 3
Olympiastadion - Oeutsche Daukultur
CLne Rundfunksührung -urch Staatssekretär pfundtner
Berlin, 23. Juli
Staatssekretär Pfundtner hat am Mittwoch als
Vorsitzender des Lau-, Kunst- und Festausschusses der
XI. Olympischen Spiele über alle deutschen Sender
und über ausländische Sender eine Ansprache über
das Olympiastadion gehalten, in der es u. a. heitzt:
„Die organisatorische Vorbereitung der Xl. Olym-
piade ist vollendet. Zur sestgesetzten Minute werden
am 1. August 1836 die grötzten Olympischen Spiele
beginnen, die die Welt bisher gesehen hat. Was von
Menschenhand geleistet werden kann, um den Spielen
einen glanzvollen, ja grotzartigen Verlauf zu sichern,
hat das Deutschland Adols Hitlers in freudiger Grotz.
zügigkcit getan. Es gibt kein Teilgebiet der Olym-
pijchen Spiele, das wir nicht aus das sorgfältigste
vorbereitet haben. Der stolzeste Beitrag aber, den
das Reich selbst gezollt hat, ist der Bau des Olympia-
stadions vor den Toren Berlins, das, in seiner Grötze
vom Führer selbst bestimmt, nocb in Jahrhunderten
von der starksn Verbundenheit des nationalsozialisti-
schen Deutjchland mit dem olympischen Gedanken kün-
den wirü.
Das deutsche Olympiastadion in Berlin übertrisft
in seinen Flächenausmatzen bei weitem seine bedeu-
tendsten antiken Vorgänger, das griechische Olympia-
stadion und das Kolosseum in Rom. Das riesige.
mit einem Kranz von 136 wuchtigen Pfeilern umge-
bene Oval trennt ein aus dem Ürtal der Havel im
Westen Beylins stch vorschiebendes Hochplateau.
Sechs TLrme von 35 Meter Höhe flan-
kieren das Stadwm Die TLrme tragen mit Billi-
gung des Führers die Namen der grotzen deutschen
Stämme und sollen kundtun, datz das im National.
sozialismus in seinen Stämmen geeinte Deutschland
das Olympiastadion, in dem der olympische Eedanke
in Deutschland sich verkörpert, in seine starke Obhut
genommen hat. Nacki der praktischcn Seite dienen
diese Tllrme als Beobachtungsstellen sür die Spiel-
leitung, für Rundfunk unü Film.
41500V Zuschouerplähe
Das Stadion enthält 63560 Sitzplätze und
33 560 Stehplätze, insgesamt 97000 Plätze.
Die Sitzplätze des Oberganges können jedoch auch in
je zwei Stehplätze umgewandelt werden. Dadurch
wtrd das Fassungsvermögen des Olympiastadions bis
auf 115 000 Zuschauer gebracht, das stnd 10 000 mehr,
als das Stadion in Los Angcles aufzunehmen ver-
mochte.
Die 71 Träger der Zuschauerplätze des Stadions
sind zur Hälfte 13 Meter ties in die Erde eingelas-
en, zur andern Hälfte in 17 Metern HLHe Lber
dem gewachsenen Boden hochgeführt. Einen Begriff
von der Erötze des Zuschauerraums mag der Hin.
weis geben datz die 71 Bankreihen aneinanderge-
reiht die Lange von Lber 40 Kilometer ergeben.
2n dem geräumigen Dreieck, das die Autzenwand
des Stadions. der Betonteppich üer übereinander
aufsteigenden Sitzstufen und der gewachsene Boden
bilden, stnd zwei Postämter, drei grotze Re.
staurants und 15 klcine Eaststätten, Rettungsstellen,
Polizeiräume, BLros, Ausstellungs. und Verkaufs-
räume untergebracht.
Das Olympiastadion ist seinen antiken Vorbil-
dern getreu ohne lleberdachung errichtet. Zwei in
dem mächtigen Säulenkranz um das ganze Stadion
sich hinziehende äutzere Umgänge und ein innerer
Umgang schasfen nicht nur eine architektonisch wert-
volle Belebung, sondern verleihen als Pfeilerhalle
auch allen Zuschauern Schutz bei plötzlich auftreten-
dem Unwetter. Ueberdacht ist nur der Presseaufbau.
Es zeugt von der Grötze der Gesamtanlage, datz die-
ser, gemesjen an der Erötze des Stadimr, so kleine
Aufbau über 1000 Pressetischplätze und ein eigenes
Post- und Telegraphenamt ausweist.
Gewaltige unterildische Parkplähe
Die gesamte westliche Hälfte des Olympiastadions
ist in einer Ticfe von 9 Meter und einer Breite
von 21 Meter u n l e r t u n n e l t. Aus dicse Weise
ist es möglich, datz ganze Marschkolonnen ohne Be-1
rührung mit dem Publikum in das Kampsfeld ein- ^
^iehen, datz die Ehrengäste bis unmittelbar unter
itzre Logen gelangen und dah Hunderte von
Kraftwagen unterirdijch parken kön-
nen.
Das nach den neuesten Erfahrungen der sport-
lichen Technik gestoltete Spielseld besttzt eine 400-
Meter-Bahn mit steben Laufbahnen, ein Futzballfeld
in den Matzen 70 X 105 Meter, ferner Bahnen fllr
Weitsprung, Hochsprung, Stabhochsprung, Dreisprung,
für Kugelstotzen, Speer- und Hammerwurf.
Vom Verlauf der Olympischen Spiele soll die
gonze Welt sehr rasch, soweit irgendmöglich sogar im
Augenblick des Geschehens, genaueste Kunde erhalten.
Ucber 1000 Berichterstatter aus allen Teilen der
Erde stehen im Dienst dieser Aufgabe. Autzer den
beiden bereits erwähnten Postämtern stchen im
Stadion zahlreiche Fernsprechzellen zur Verfügung.
Eine Schnellrohrpost mit 18 Meter Sekundenge-
sckiwindigkeit verbindet das Olympiastadion mit dem
Rohrpostnetz Berlin und stcllt den Anschlutz an dcn
Flughafen Tempelhof her. llm in den 25 Berliner
Fernsehstuben einer breiteren Oeffentlichkeit beson-
ders wichtige Sportereignisse vorführen zu können,
stnd in die Kampfbahn autzcrdem Fernsehappa-
rate eingebaut.
Auch die rundfunktechnische Ausstattung des
Olympiastadions ift hervorragend. 2n dem vorhei
erwähnten Pfeilertunnel ist eine grotze Hauptschalt-
stelle und Verstärkerzentrale geschaffen. Diese macht
es möglich, datz während dcr Olympiade im Stadion
gleichzeitig 30 Berichte an die europäischen und
llberseeischen Sender gegeben werden können. Autzer-
dem sind zahlreichs Schallplattenaufnahmegeräte auf-
gebaut, mit deren Hilfe Sportberichte zur späteren
Sendung auf Schallplatten aufgenommen werden
können. Die Hauptschaltstelle des Olympiastadions
ist während der Olympischen Spiele die Zentrale für
die Rundfunksportberichte der ganzen Welt. Dem
Bauwillen des Dritten Reiches und insbesondere
unseres Führers Adolf Hitler entsprach es, das
Olympiastadion nicht nur selbft in vollendeter
Architektur und modernster sportlicher und technischer
Ausstattung entstehen zu lassen, sondern es auch zu
umrahmcn mit einem Kranz edelster Schöpfungen
Scharfe Angriffe gegen Spaak
Brüssel. 23. Juli
Die Rede des belgjschen Autzenministers Lber
die Grundlinien der belgischen Auhcnpolitik hat
am Donncrstag zu einem schweren Konslikt zwischen
Spaak und serner Partei gesührt.
Auf einen Antrag des Generalrates der Bel-
gischen Arbeiterpartei richtete der Abgeordnete
Wauters, der selbst verschiedentlich Kandidat für
den Autzenministerposten gewesen ist, in einer Rede
die denkbar schärfsten Angrifse gegen den Autzea-
minister. Er erklärte, datz die autzenpolitischen Er-
klärungen Spaaks im Eegensatz zu der Politik der
belgischen Arbeiterpartei und der zweiten 2nter-
nationale ständen und kündigte an, datz die sozia-
listische Kammerfraktion die sofortige Einberufung
des Auswärtigen Ausschusses der Kammer bean-
tragen werde, um zu den autzenpolitischen Er-
klärungen Spaaks Stellung zu nehmen.
Die Aussprache war sehr lebhaft. Ein Redner
forderte den sofortigen Rllcktritt des Autzen-
ministers. Schlietzlich wurde die Absendung eines
Telegramms an den in London weilenden Autzen-
minister beschlossen, worin Spaak die außenpoliti-
schen Richtlinien der belgischen Arbeiterpartei und
der zwsiten 2nternationale in die Erinnerung
gerufen werden
der bildendcn Kunst. Dabei war es selbstverständ-
lich, datz entjprechend der klaren Strenge der bau.
lichen Gestaltung Werke der Plastik nur in monu-
mentalen Matzstab und an wcnigen, aber beherr.
schenden Standorten angebracht werden konnten.
76 Meter hoher Giockenturm
Es ist ein wundervolles Erleben, von der wind-
umrauschten Elockenstube des zu 76 Metern
Höhe aufsteigenden Glockenturms die
Gesamtplanung des Reichssportseldes in sich auf-
zunehmen, dann weitet sich das Olympiastadion
nach Westen in das weiträumige, als Maifeld
bezeichnete Aufmarschgelände, das auf seinem über
100 000 Ouadratmeter grotzen Rasenteppich, aus
seinen bis zu 16 Meter emporwuchtenden Wall-
tribünen über 300 000 Menschen zu sassen vermag.
Nach Westen blickt man in die landschaftlich und
architektonisch gleich wundervolle Szenerie der
Dietrich-Eckart-Freilichtbühne, die meisterhaft in
eine Talschlucht gebettet in 88 amphitheatralisch
aufsteigenden Sitzreihen 20 000 Zuschauern Platz
bietet.
Nach Osten hin streift das Auge das gewaltige
Stadion, und über die Flllle der Spielfelder unü
Plätze des Lber 500 Morgen grotzen Gesamtgelän-
des, auf dem bei grotzen nationalen Feiern fast
eine Million Menschen von der Rednerkanzel unter
dem Elockenturm aus durch das Wort des Führers
zu einer Einheit zusanimengefatzt werden kann. 2m
Nordwesten aber sieht der Beschauer über die her-
ben Konturen des Schwimmstadions hinweg das
gewaltige Gebäudemassiv des Sportsorums. Es
birgt architektonische Kostbarkeiten, wie die mar-
morverkleidete Schwimmhalle und den ein Wunder-
werk neuzeitliche Betonkonstruktion darstellenden
freitragenden Kuppelsaai fllr sportliche, rhythmische
und musikalische Darbietungen. Wichtiger aber ist
noch, datz das Sportforum in der Reichsakademie
fllr Leibesübungen mit den klassisch-ruhigen Vauten
des Turmhauses, Schwimmhauses und Kamerad-
schaftshauses die führende Stätte deutscher körper-
licher Erziehung, und im Haus des Deutschen
Sports mit seiner edel gegliederten Säulenhalle
die Zentralverwaltung der gesamten deutschen
Turn- und Sportbewegung umschlietzt.
Die innenpolitischen Auswirkungen dieses Kon-
flikts sind im Augenblick noch nicht zu übersehen.
Von der Stellungnahme Spaaks wird es abhängen,
ob der Bestand des Kabinetts durch diesen schweren
Konflikt gefährdet ist. Es verlautet, datz Minister-
präsident van Zeeland die autzenpolitischen An-
sichten Spaaks teilt.
„Rheingol-" in Bayreuih
Bayreuth, 23. Juli
Am Donnerstag begann im Rahmen der Vay-
reuther Festspiele die erste zyklische Aufsührung
vom „Ring der Nibelungen" mit „Rheingold". Der
Führer wohnte auch dieser Vorstellung bei. Wie-
derum hatte Furtwängler die musikalische Leitung.
Schiffszusammenstoß auf der llnierelbe
Hamburg, 23. 2uli
Am Donnerstag früh gegen 3 Uhr stietz auf der
rlnterelbe der deutsche Dampfer „Virgilia" der
Rcederei Kirsten mit dem englischen Dampfer
„Bury" zusammen. Bald nach dem Zusammenstotz
sank der etwa 2000 Tonnen grotze Dampfer „Vir-
gilia". Die Mannschast konnte rechtzeitig gerettet
werden. Eine eingehcnde Untersuchung des Unfalle
ist eingeleitet worde«
^tus rler „Volkspiomeinsebalt" 1931
OonnerStaa, den 23 Zuli 1931
Die Verbote der NS-Zeitungen häufen stch:
Niedsrsächsische Tageszeitung, 4 Wochen, Volks«
parole, Düsseldorf, 1 Woche. Die „Volksgemein»
schaft" kann melden, datz nach ihrer vierzehn-
tägigen Zwangspause die erste Ausgabe restlos
ausverkauft wurde. Die Notverordnung regiert
die Stunde.
Die Mitglicderversammlung der NSDAP in
der „Harmonie" war äutzerst stark besucht. Pg.
Dr. Maysack wies hin auf die 80 Milliarden
Mark Eesamtschulden der deutschen Wirtschaft
und machte mit Recht die unselige Ersüllungs-
politik der Regierung verantwortlich. Partei-
genosse Wetzel lief Sturm gegen den Remar-
que-Film, der in Rutzland verboten, aber in
Deutschland mit Hilfe der Pazifisten zur Auf-
führung komme. Der Vortrag des letzteren ist
nie zu Ende gehalten worden. Polizei drang ein
und suchte nach Uniformen. Mit dem Horst-
Wessel-Lied auf den Lippen ging's durch die
Kette spalierbildender Schutzleute dem Aus-
gang zu.
Vortrefflich geitzelte der Verichterstatter dis
Nelson-Revue im Heidelberger Stadttheater:
„Warum hat niemand gepfiffen?" Das stimm-
liche Material war unmöglich, die Songs und
eingestreuten Texte voller Plattheit. Als Autoren
zeichneten zwei 2uden. Geistige Ünbegabung fand
den Weg auf die Bühne. War es oas gesunde
Empfinden des Heidelberger Publikums, datz das
Theater leer blieb nahezu?"
Dühren meldet 64, Bargen 14 Neuauf-
nahmen, darunter Männer bis zu 70 2ahren.
Hier sollte der katholische Ortsgeistliche das Zen-
trum verteidigen; er sagte ab, weil die Debatte
„bei der sturen Opposition der NSDAP" voll-
kommen zwecklos sei. Reichartshausen be«
tont das starke Anwachsen der H2
Zreitag, den 24 Iuli 1931
Das Reichsgerichts verwirft dic Verbots-
Beschwerde des F ü Hrer-Verlags. Allein
der Artikel: „Brüning als Askct — Abend für
1150 RM" rechtfertige das vierwöchentliche Ver-
bot.
Eberbach überraschte die Schriftleitung durch
ein Kommunisten-Flugblatt solgendes klassischen
2nhalts:
Achtuna! Büracrmeistcrwahl!
Heutc nachmittna Ivricht üer komiininistische
Büraermeisterkandiüat, Laubtaasabaeordnettcr
IMchleiter, Mannheim. Trobt Perinche Inl der
Nazis unsern Kandidattcnl amsvrechen zu vcr-
bindern, ist es Jhncn nicht aclunacn. Kandidat
Lachleiter ivird in eincm längcrcn Reserat rück-
sichtölos diese büracrlichen Svaarkandidaten
und Ausbunaerungsvoliticker cntlarven.
Alles hatt Zutritt. Erscheint in Masselnl.
Sehr sinnig fügt die Schriftleitung als An-
merkung hinzu: Wer erteilt hier unentgeltlich
Rechtschreibkurse? — Selbst der rllcksichtsloseste,
hinterhältigste Kampf gegen die nationalsozia-
listische 2dee war Kraftvergeudung, wie die
Eegenwart lehrt. Lachleiter fiel glänzend durch.
Es ist „leiter" so: Wer zuletzt lacht, lacht am
besten.
Mosbach, Auerbach, Neckarelz-Die-
desheim melden die Gründung zukunftsver-
sprechender H2-Gefolgschaften.
Die Deutsche Studentenschaft ging
dadurch, datz zum ersten und dritten Vorsitzendeii
einstimmig Nationalsozialisten gewählt wurden,
nnt flatternden Fahnen zum Nationalsozialis-
mus über., Dr. Di—
Sowjetdelegaiion aus prag zmück
Moskau, 22. 2uli
Am Mittwochabend ist die Delegation der Sow-
jetluftstreitkräfte mil dem Kommandeur der Lust.
streitkräfte, Alksnis, an der Spitze, vom Prager
Besuch wieder nach Moskau zurückgekehrt.
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Ksv-ö ru s selovkte 6er s.sutsr mit ck^r o'vmpisolien paokel ckurvd ein fs>i,iensp»Iier rur KLro-
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Lommen LeiiviOen. SLeu -üitüeuueusl.