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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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Ttziis 3


^Aolksgrmeknfchast*

Fkl'iiog, d«» 1. Govtember tü-ik

Gaflliche freie Reichsstadt Mrnberg

Kestliche Empfänge in vergangenen Zahrhunderten

Nürnberg, 3. September

». Nürnberg, die Stadt der Reichsparteitage des
^ritten Reiches, ist jedem bekannt als die Stadt
tknster aber auch festlicher Reichstage des ersten
^erchg iüe beliebte Aufenthaltsstatte von Kar-
und Königen. Wer über diese Vegriffe sehen
in alten Akten und Büchern die Eeschichte
Mer Zeit nachliest und sich all das Eelesene beim
^ang durch die Eätzchen und Stratzen vergegen-
wartigt, dem ersteht das Bild einer flei-
v.'gen, tüchtigen und darum reichen
^ tadt, die oft tief ins Stadtsäckel greifen mutzte,
M ehrgeizige und mächtige Fürsten zu befriedigen.
^tms an Eesetzen, gegenseitiger Kriegshilfe, Steuer
n>w. unter den Fürsten beschlossen wurde, ist leicht
leststellbari nur selten aber hört nran etwas von
°°nr Drum und Dran eines solchen Reichstages,
"er fur dre Stadt infolge der Fürstenbesuche viele
'Nnfgaben mit sich brachte.

. Einen beionderen Platz, auch in der deutschen
weschichtc, Nimmt der von vielen geistlichen und
sNeltlichen Herren, dem König Sigismund und sämt-
^chen sechs Kurfürsten besuchte Reichstaq von
t422 ein, weil hier zum ersten Male im Zusam-
Nienhang mit den Hussitenkriegen Gesetze beschlossen
nnurden, welche auf lange Zeit hinaus die Grund-
^age aller auf eine Reichsreform im
lbilitärischen Sinne gerichteten Ve-
strebungen wurden. Selbstverständlich gab es
Mch hier seitens der Stadt grotze Eeschenke und
liahlreiche kostspieligc Festlichkeiten für den König
»>rd seine FLrsten.

Als König Friedrich III. um die Pfingstzeit
Jahres 1442 zu seinem ersten Reichstag nach
Nürnberg kam, nahm er auf der Vurg Quartier.
Rat scheute keine Kosten, den hohen East zu-

srieden zu stellen. Nicht nur, datz man ihm selbst
zwei wertvolle vergoldete Becher, „Köpfe" genannt,
rn denen sich Tausende von Eulden besan-
den, übereignete, sondern auch die Fürsten und das
Gefolge wurden mit zahlreichen Eeschenken bedacht.
unter anderem feierte man die Gegenwart des Kö-
nigs mit Tänzen, zu denen der Rat die Einrichtung
und Erfordernisse gestellt hatte, darüber hinaus
aber auch noch Wein, Obst, Zuckerwerk und Kon-
fekt den Tanzenden darbot.

Klein aber war der eben beschriebene Reichs-
tag im Vergleich zu dem 43 Jahre später in Nürn-
berg unter dem Vorsitz Kaiser Friedrichs
abgehaltenen. Er war ungemein glänzend unü
dauerte sehr lange. Nicht nur, datz sämtliche
Kurfürsten erschienen, nein, nach und nach tra-
fen so viele Fürsten ein, datz Quartierschwierigkei-
ten dem Rat erhebliche Kopfschmerzen bereiteten.
Zwar waren keine Garagen zu stellen, aber Stal-
lungen für das reisige Zeug mutzten bereitgehalten
werden, und dem Rang der erlauchten Easte ent-
sprechend hatten die Stadtoberhäupter Herbergen
zu reservieren. War auch die Aufgabe recht schwie-
rig — man wutzte ja nicht einmal genau, wieviel
Fürsten kamen — das Ansinnen des Reichsmar-
schalls Sigmund von Papenheim, dies sei seine
Sache, wurde stolz zurückgewiesen.

Die Knechte durften nur ohne Wehre durch die
Stadt gehen, aber dennoch hal es an Klagen der
Bürger nicht gefehlt, datz ihnen die „kaiserlichen
Eäste Aergernisse, Schade und Unzucht" zugefügt
hätten. Der Rat hatte jedenfalls auf der Hut zu
sein. Tänze, Bankette, prunkvolle Prozefsionen und
Turniere wechselten ab — dic „Organisationslei-
tung" für diese Dinge lag selbstverständlich beim
Rat der Stadt Nürnberg.

König Max hätt 4490 Reichsiag

sorgfältig aber auch die Durchführung dcr Festlich-
keiten war, zeigt die Anordnung, datz eigene
Feuerwachen zur Verhütung von
Vrandgefahren in der Stadt aufgestellt wur-
den, bewres ein Zwischenfall. Zu Ehren des Kai-
sers nämlich brannte man ein riesiges Feuerwerk
ab, das an sich keine allzu grotze Bedeutung gehaöt
haben kann, denn der Chronist bemerkt, es sei „et-
was zu jähe angegangen, also datz es alles mitein-
ander auf einmal dahingelodert ehe denn man ge-
meint, datz es richtig angefangew". Zwei Eranat-
explosionen gab es hierbei, wodurch eine unbetei-
ligte Zuschanerin auf der Stelle an ihrem Fenster
getötet wurde.

Am 18. Juli, nach anstrengenden Festtagen, ver-
lietzen die Majestäten durch das Frauentor die
stolze Reichsstadt, die ihren Ruf der festlichen Gast-
sreundschaft auch in den folgenden Jahrhunderten
zu wahren wutzte. 6srt 8aolis.

Oas Oiplomatische Korps in Mrnberg

Verli«, 3. Sevtember

Der Fiihrer nnd Reichskanzler bat auch in die-
kem Jahre die Ehefs der ausländischen Missionen
in Verlin als seine versönlichen Eäste rur Teil-
nahme am Reichsparteitag in Nürnberg eingeladen.

Ikr Erscheinen baben zugesagt: die Votschafter
der Türkei, von Polen, Japan, Jtalien, Chile,
China und Brasilien: die Gesandten von Schweden,
Volivien, Aegvvten. Peru, Rumänien, Argentinien,
Erieckienland. des Jrischen Freistaates, von Finn-
land. Portugal. Columbien, Uruguau, der llnion
von Südasrika. Luba, Jran, Jrak, Lettland, Af-
ghanistan, Jugoslawien. llngarn, Nikaragua, der
Dominikanischen Revublik sowie die Eeschäftsträ-
ger von Euatemala, Panama, Ekuador. Vulgarien,
Estland, Venezuela, Litauen, Dänemark, der Tsche-
choslowakei, Mexiko, der Schweiz und von Oester-
rcich.

. Aeutzerst prächtig und gut besucht war auch der
dorr König Max um 1490 abgehaltene Reichstag.
Pieder wohnte der König auf der Bura und die
»blrchen Festlrchkerten fehlten kernesfatts. Der
Chronist bemerkt dazu folgendes:

„An einem-„Eesellenrennen" und Stechen auf
dem Markte Leteiligte sich der ritterliche König
selbst. Zur „Kurzweil" wurde auch ein scherz-
haftes Rennen veranstaltet, wobei die Teilneh-
mer alle in grünen Kitteln, die mit Heu aus-
gefüllt waren, erschienen, strohene Helme auf-
hatten und sich mit stumpfen Spietzen stachen.
Äuf dem Rathaus wurde an demselben Abend
„mancherlei Tentz aus welsche und niederländi-
sche art" getanzt und allerlei Mumenschanz ge-
trieben, wobei sich der König selbst hinter einer
Schembartmaske versteckte."

Sehr hoch her ging es auch bei einem Vesuch
des Markgrafen Friedrich, der an einenr
Februarsonntag des Jahres 1496 zum Spittlertor
hereinritt. Fahnen und Teppiche, Girlanden und
»nderer Schmuck waren an den Häusern. Ein fröh-
k'cher Tag folgte dem anderen aus Dank für den
abgeschlossenen Harrasischen Vertrag. Nach einem
heftigen Turnierstechen auf dem Marktplatz wurde
der Abend des heitzen Tages mit Tänzen auf dem
Nathaus geschlossen, wobei auch ein Fackeltanz
»ufgeführt wurde. Die Stadt bewirtete die Für-
sien, Fürstinnen und Eefolge auf das glänzendste.
Co verbrauchte man, wie der Chronist verzeichnete:

218 Eimer Frankenwein, 3272 Pfd. Rind-
fleisch, 2666 Pfd. Kalbfleisch, 375 Pfd. Lamm-
fleisch, 344 Pfd. junges und 841 Pfd. altes
Cchweinefleisch, 109 Kapaune, 826 Hühner, 836
grotze VLgel (wahrscheinlich Drosseln), 47 Ein-
hörnchen, 74 Forellen, 1392 Pfd. Karpfen, 57
Psd. gefalzenen Lachs, 2471 Stück Heringe, 1002
Pfd. Schmalz, 5284 Eier, 40 Pfd. Konsekt, 102
Pfd. Pommeranzen. 80 Maß Honig.

Man kann wirklich nach dieser nur auszugs-
weise wiedergegebenen Aufstellung nicht bestreiten,
datz Nürnberg schon damals vor grotze verpflich-
terrde Aufgaben stand und seine Gäste zu befriedi-
gen wutzte.

Wenn auch an sich der Reichstag 1843 der letzte
des Ersten Reiches in den Mauern der freien Stadt
war — Kaiser Maximilian brach mit der alten
Citte des Nürnberger Reichstages zuguirsten Augs-
burgs — so hatte diese feste Stadt im Frankenland
»och oft und lange hohe und höchste Eäste.

Kaiser Maiihias in Mrnberg

Aus dem sehr interessanten Bericht übcr Tage,
die zu Ehren grotzer Gäste in Nürnberg abgchal-
ten wurden, wollen wir zum Schlutz noch den E i n-
zug des Kaisers Matthias in Nürnberg
um'das 2ahr 1612 erwähnen.

Rach einer langen Reise kam der Kaiser aus
Wien dahcr. Wochen vorhcr wurde alles Notwen-
drge zum Empfang festgelegt. An der Marienkirche
wnrde das berühmte Äposreluhrwerk geprüft, weil
es beim Eintreffen des kaiserlichen Zuges auf der
Vrücke in Gang gesetzt werden sollte. Neben der
grotzen Ehrenpforte, geichmückt nrit griechischen
Eöttern und beweglichen Reichsadlern, brachte man
eine'krästige Kapelle unter. Daneben wurde selbst-
verständlich Proviant in grotzen Mengen besorgt,
Und wir hören u. a. von Malvasier, Rheinwein,
Hechten, Karpfen. Krebsen und Aalen, um den
Kaiser nebst seinsm Gefolge und 1900 Reitern dien-
lich zu empfangcn.

Daru crlietz der Rat einige Vcrordnungen
air seine lieben Bürger. Dre Bettelei wurde ver-
boten, die Amtsleute in den Wechselstuben wurden
ermahnt, „sich mit dem Aufwechsel bescheidentlich zu
halten. damit niemand übernommen oder beschwert
werde". Kirche und Klöstsr sollten rn guter Ver-
wahrung gehalten werden, damit „kerne Papisten
darin qelassen werden". Ln der Anordnung wurde
SW ernmal vergessen, guf di» üMeMM Lesei-

tigung der Dunghaufcn vor den Häusern hinzu-
weisen.

Eingehend befatzte man sich auch mit der Ein-
zugsördnung. So war dann der Besuch des
Kaisers gut vorbereitet. Vornweg die Nürnberger
Reiterei, gefolgt von der brandenburgischen, kaiser-
lichen, der kurkölnischen und bambergischen Rei-
terei, immer zu dreien in einem Elied. Vor den
vornehmen Herren und den weltlichen Fürsten
ritten die kaiserlichen Trompeter. Es solgten die
Herolde, der kaiserliche Obrist Hofmarschall „mit
dem kaiserlichen Llotzen Schwert", dann der Kaiser
unter dem Traghimmel, dahinter Kurfürst Ferdi-
nand von Köln und Bischof Johann Gottfried von
V-amberg. Nach ihnen der kaiserliche Oberst Käm?
merer und Oberst Stallmeister mit der Kaiserin.
Den Schlutz bildeten hundert Arkebusierreiter, die
zwei Leibwagen der Majestäten und der ganze
Lbrige Wagenpark, geordnet zu 6 und 4 Pferden.

Viele Batzen Geld hatten die prunkvollen Fest-
tage der Stadt Nürnberg gekostet. Wie gut und

Paris, 3. September

Die sranzösischen Blätter verösfentlichen um-
fangreiche Berichte über den Abschnitt der fran-
zöschen Manöver, denen u. a. der Präsident der
Republik, der französtsche Kriegsminister, der pol-
nische Eeneral Rpdz-Smigly, der polnische Bot-
schafter in Paris und der französtsche Eeneralissi-
mus Eamelin beiwohnte.

Besondere Bedeutung sandcn die Vewegungen
der motorisierten Einheiten, darunter die motori-
sierten Beobachtungsbataillone und vor allem die
schweren 70 Tonnen-Angriffstanks, die sawohl an
Bestückung wie an Besatzung kleinen Festungen
gleichkommen. 14 Mann bilden die Vesatzung
eines solchen Tanks, der mit Zwillingsmaschinen-
gewehren und starken Eeschützen bestückt ist. Aehn-
lich den grotzen Panzerkreuzern führen auch diese

Den Diplomaten wird ein Schlaswagen-Sonder-
zug zur Verfügung gestellt, der sie am Dienstag,
den 8. des Monats, früh, nacki Nürnberg fllbren
wird, wo sie bereits am frühen Nachmittag eintref-
fen, um an den grötzeren Veranstaltungen des
Reichsparteitages teilzunehmen. Während der An-
wesenheit in Nürnberg sind verschiedene Ausflüge
für die Herren des Divlomatischen Korps im Pro-
gramm vorgesehen, unter anderem wird ein Tages-
ausflug nach Oberbayern erfolgen.

Aus der Reise werden die Divlomaten von dem
Chef des Protokolls. Eesandten von Blllow-
Schwante, und Legationssekretär von Rei-
chert sowie von einer aus svrachkundigen SS-
MäNnern bestehenden Mannschaft begleitet werden.

Zum Kommandanten des Sonderzuges ist SS-
Brigadefllhrer Eeneralmajor a. D. von Mas-
s o w bestimmt worden, dem Reichshauvtstellenleiter
von Jhne aus der Reichskanzlei des Führers
zugeteilt worden ist.

Tanks Namen, wie „Stratzburg", Verdun", „Metz"
usw. Jhre Panzerung ist derartig widerstands-
fähig, datz Eeschosse von 10,5 cm-Kaliber ihnen
nichts, anhaben können. Daneben fielen auch die
sehr schnellen Hotchkitz-Tanks von „nur" 30 Ton-
nen auf.

Moskaus Lichtversorgung versagi

Paris, 3. Sevtcmber

Die Agentur Havas meldet aus Moskau, dah
die städtische Verwaltung alle Behörden und Han-
delsunternebmen aufgesordert habe, den Elektrizi-
tätsverbrauch ab 1. September um 15 v. H. berab-
zusetzen. Jm Nichtbesolgungsfall wird Strafe an-
gedroht. Seit vier Tagen mache sich auch eine
starke Easknappheit bemerkbar. Der.Erund dafür
sei die Unzulänglichkeit der Easwerke.

„panzerkreuzer -es Landkrieges"

Kranzösische Manöver mit 70-Tonnen-Tanks

Voc fünf

Slus der „Bolksgemcinschaft" 1931

4. Geptember

Der Monat Septembcr beginnt mit eincm
üblen Rückzug der „aktiven" Äutzenpolitik des
Kabinetts Br'üning. Die zur Unzeit und ohn«
jede machtpotitische Riickendeckung gestartete
deutsch-österreichinhe Zollunion wird von Cur«
tius und Schober zurückgenommen. Briänd, der
Freund Stresemanns. erklärt in Genf: „Z o l l-
union verbiete ich!" llnd das genügt, um
die ohnehin schwachen Rücken gewisser Politiker
zu devotester Verbeugung gegenüber Paris zn
veranlassen.

Die gleiche „Stärke" zeigt diese Regierung
innenpolitisch. Ein von Iuden verhetzter ju-
gendlicher Balschewist nerübt ein Attentat auf
den Jenaer Professor und Rasseforscher Dr.
Günther. Ein angeblich „deutsches" Eericht
verurteilt den Täter „unter Berücksichtigung
seiner menschheitspolitischen Beweg«
grllnde zu der lächerlichen Strafe von 2Vr Jah»
ren Eefängnis.

Jn Berlin wird anhand einer Rundfrag«
festgestellt, datz täglich etwa 50 000 Schulkinder
ohne etwas gegessen zu haben und ohne Früh»
stück in die Schule kommen.

Diese und ähnliche „Erfolge" des schwarz-
roten Regimes sühren zur völligen Zerstörung
der Sozialdemokratischen Partei, die sich auf di«
Suche nach dem „zweiten Mann" begibt,
während ihre bisherigen Anhänger in Schare»
davanlaufen.

Der badische Allerwelts-Minister Adam
Remmele hat sich aus der „grotzen" Politik
zurückgezogen und ist als Geschüftsführer der
„Mannheimer Volksstimme" auf einem, wie er
meint, sicheren Altersposten gelandet.

In Heidelberg erhält unser alter Pärtei»
genosse Karl Pahl ein Schreiben des mar-
xistischen Metallarbeiterverbandes, das ihm sei«
nen Äusschlutz mitteilt. Als Begründung mögei»
hier einige Sätze aus jenem Schrieb folgen, di«
auch heute noch lesenswert sind. Da heitzt es:

„Sie werden beschuldigt, die Vestrebunge»
der sogenannten nationalsozialistischen Deutsche»
Arbeiterpartei und ihre Zellenarbeit unterstützt
zu haben. Mit der Zellenbauerei der Nazis in
den Betrieben wird die Zersplitterung der „Ar-
beiterbewegung" gefördert. Diesem schädlichen
Tun leisten Sie Vorschub."

Parteigenosse Pahl überbringt uns das merk»
würdige Schreiben mit einem weltberühmten
Zitat, das Heinrich George so echt und deutlich
als Eötz auf dem Heidelberger Schlotz während
der Festspiele verkündet.

Beisetzung der Bergknappen

Bochum. 3. September

Jn der Bergarbeiterstadt Vochum wurden a«
Donnerstag die 28 Knavven. die bei dem furcht«
baren Exvlosionsunglück auf der Zeche „Verernigte
Präsident" den Tod fandcn. zur letzten Ruhe gc«
bettet.

Auf grünem Rasen vor der großen. mit dem
Hakenkreuz und den Symbolen des Bergbaues ge-
schmLckten Maschinenhalle hatte man den Verun-
glückten eine würdige Aufbabrungsstätte geschaffen.
Die nächsten Angehörigen d«r Toten. die Vertreter
von Partei und Staat, der Bergwerke. der Arbeits-
kameraden, der NS-Formationen und ein Wall von
trauerumflorten Fahnen füllten den weiten Zechen-
platz.

Zu den Beisetzungsfeierkichkeiten waren auch
Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und Eauleiter
Josef Wagner erschienen.

Jm Namen des Führers, im Namen der Ve-
wegung und im Namen des ganzen deutschen Vol-
kes sprach der Eauleiter den Hinterbliebenen sein
tiefstes Mitempfinden aus.

Tausende und aber Tausende von Valksgenos-
sen umsäumten die Stratzen und grützten die Toten
auf ihrer Fahrt zum Friedhof mit dem Deutschen
Grub.

Während des parteitages geschloffen

Verlin, 2. September

Die Diensträume des Sicllvertreicrs
des Führers und des Ve r b i n d u n g s st a-
besderNSDAP. Verlin VV 8. Wilhelmitr. 64.
bleiben während des Reichsvarteitages vom 7. Sev-
tember bis einschlietzlich 15. Sevtember 1936 für
den öffentlichen Verkehr geschlossen.

Mitglied des Volksgerichtshofes

SA-Obergruppensührer v. Killinger ernanut

Verlin. 2. Sevtember

Aus Vorschlag des Reichsministers der Justiz
hat der Fübrer und Reichskanzler den SA-Ober-
gruppenfübrer Mansred Freiherr non Killinger.
Dresden. auf die Dauer von sllnf Jahren zum
ehrenamtlichen Mitglied des Volksgerichtshofes er-
nannt.

Ehrenmal für Makkowski

Berlin, 3. September

Jn Berlin-Charlottenburg wird für Hans-Eber«
hard Maikowski. der in der Nacht des 30. Ianuar
1933 bekanntlich von kommunistischen Mördern er-
schossen wurde. ein Ehrenmal errichtet. Das Ehren-
mal kommt in unmittelbarer Nühe des deutschcn
Opernbauses und der Maikowski-Strahe. Es ist
die Anlage eines kleinen Schmuckvlatzes gevlant.
desien Mittelbild ein Bronzebildnis Maikowskis
bilden wird. Die Eiritveibung kindel am M 2a-
MS, issr kstz».
 
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