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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#1515

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Äeidewerger Aeolmchter

Der Kunftverein ftellt aus

Die Doppelausstellung: ^Iit^ische Sraphik" unö »Veutsche kunft

r. Mall, der ^en De^irk -

Zs ^S- Dr. Mall, der den Vezirk Nordbaden der
K,;Mchen Eesellschaft leitet, eröffnete mit dem
.z,"^berger Kunstmaler Hans Winkler-Dentz die
K,,°u»nale Finnische Eraphik - Ausstellung" im
^stverein Leopoldstratze (Anlage).

t>,„^unächst sprach Pg. Dr. Mall über die Vedeu-
^ud die Zielsetzung der Nordischen Eesellschaft,
Tätigkeit j« in wesentlicher Fühlungnahme
0«? ^ ideeller Eleichrichtung mit der NSDAP sich
hx^tchtigste Aufgabengebieie erstreckt. Wir wissen
tveftn' kiatz mchrere raffische Elemente (nordische,
y^'lche, dinarische usw.), das deutsckie Volk heute
r>,^achen: wir wissen aber auch um den Füh-
stx.^banspruch nordisch-heroischer Lebens- und Gei-
E>^^tung. Pg. Mall ging aus die Veziehungen
^i^Ichlands zu den skandinavischen Ländern ein,
svsA allein auf die politischen und wirtschaftlichen,
tz^Ern insbesondere auf die geschichtlich-geistigen!
sej, ^innerte an die kulturellen Einwirkungen, die
^ahrzehnten von Deutschland zum Nordcn ge-
' Zunächst waren es persönliche Einflutznahmen

68

.. UUI uie ^oroerung

ise r Herischer für Schiller und Hebbel, aus
^,?llichtig.eit der-deutschen Sprache im dänischen
^leben des 19. Jahrhunderts, auf die Mittler-
Tt-s? des großen nordischen Philosophen Henrik
sls»l'°ns, die deutschen Idealismus gegen franzö-
ttztNationalismus und englische Sentimentali-
d»>?Urchsetzte. Entscheidend wurden auch die Strö-
!»e» der deutschen Romantik (der philosophi-

sich s^ie der Volkstums-Romantik); damit ergeben
hx./°°>entliche peistige Bezichungen zwischen Heidel-
^>ko dem Norden. Jnt^>-->n^»i

-.-„tiicye aeistige Beziehungen zwischen Heidel-
Tt^und dem Norden. Jnteressant ist. wie deutsche
slj^ungen nordische Kultur befruchten und rück-
e,. vend wieder deutsches Leben anregen (Dr. Mall
l°tn, --l un Luthers Antrieb zur schwedischen Re-
^ea 'vn unter Eustav Wasa und Eustav Adolfs
» nach Deutschland — an die geistigen Anregun-

gen für die schwedische Literatur und a» die Rück-
wirkungen durch Jbsen, Björnsen).

Nach Pg. Dr. Mall, gab Hans Winkler-
Dentz eine kurze Einführung in die Ausstel-
lung sinnischer Graphik. die eine erstaun-
liche Hohe des Niveaus zeigt. Die finnische bildende
Kunst hat hier ihr Wesentliches und Erötztes gelei-
stet und kann heute die gleiche Beachtung beanspru-
chen wie das grotze sinnische Nationalepos die „Ka-
levala" oder wie der finnische Komponist Sibelius. ^
Die Ausstellung im Heidelberger Kunstverein ver- s
einigt graphische Meisterwerke: Kaltnadel, Aetzung,!
Aquatinta, Steindruck und Holzschnitt. Aufgebaut!
ist die Ausstellung nach geschichtlichen Entwicklun-
gen, beginnend mit dem englisch-belgischen Kllnstler ^
Finch, der in Finnland entscheidend wirkte, und mit s
dem grotzen nationalen Schöpfer Gallen-Kallela bis
zu Oinonen und Viljo Lehmussaari. (Auf die Aus-
stellung kommen wir noch zurück).

Dr. Rudolf erösfnete dann im Anschluh an diese
überaus eindrucksvolle und bedeutende Ausstellung
eine interessante Schau: „Deutsche Kunst — eine
Verösfentlichung deutscher Meisterwerke"! Die
ausgezeichneten Lieserungen des Angelsachsen-Ver-
lages. der seit Beginn 1935 seine Verösfentlichun-
gen hervorragender Kupfer-Tiefdruckblätter „Deut-
scher Kunst" (mit Farbtafeln) begonnen hat, bil-
den die Erundlage einer selten instruktiven und
fesselnden Uebersicht über Meister-Schövsungen des
deutschen Genius. Wesen und Erscheinungsbild von
Romantik, Gotik. Varock — in Architektur und
Plastik — werden hier überraschend klar bewuht.
Malerei und Kunstgewerbe finden gleiche WLrdi-
gung. Und wenn man nur auf die Zusammenstel-!
lung genialer Vildnisse Dllrers blickt, so ist man i
schon von diesen Wiedergaben reich und stark er-
süllt. Ieder Besucher. der in der Ausstellung selbst
die besie Anleitung findet, wird hier unauslösch-
liche Eindrücke mitnehmen, wird hier die ganze
Fülle. Erhabenheit, Kraft und Schönheit deutschen ^
Kunstschasfens erfahren.

Ein wirklich dankenswerter Versuch. die Mei-
sterwerke der bildenden Kunst auch denen zugäng-
lich zu machen, die nicht von Stadt zu Stadt, von >
Vauwerk zu Bauwerk. von Museum zu Museum
reisen können. Fast immer wird uns aus diesen j
Wiedergaben klar, wie deutiche Kunsi auch da. wo >
sie sich mit fremden Einslüsien stilistischer oder welt-
anschaulicher Art auseinandcrsetzt, meist ein deut-
sches Gesicht zeigt und nur selten — in eine ver->
krampfte lebensfremde Haltung getrieben — Züge
aufweist, die heute uns nicht mebr ansorechen, uns
gar befremden. H. H. Reeder.

Soch hawich ea Schauppel

Ach liewer Eott, mir I
Ues grad, wie wann mein
ganzer Kopp eigfrore wär
un dät jetzt widder uf-
daue, so hab ich en
^chnuppe. Dauernd män
ich, ich mitzt niese. Manch-
mol kummts a soweit un
not wackle mei vier Wänd
wie vun emr Kanoneschutz.
Mehrschdens bleibts aw-
wer beim Versuch. Dann
bitzelt mer der Kopp, wie
wann e ganzi Herd Flöh

in meim Hern rumwuhle
c! Dei- "

^-

.. tn meim Hern rumwuhle

sin eich Efiehler! Der ganze Dag laaf ich
Eänshaut rum. E Milliune soll neifahre!

x,"8ach, Fraabaas". secht geschdern die Kättl
Ke f^kebach zu mir, „jesses", hot se gsacht, wie
T^cht bie aus! Sie hawwe jo en Zinke im
. orinhenke, der sieht direkt uverschämt aus!
"inint davu, wann mer zuviel hehlinge ins
Ix ^guckt!" „Vunwege", hawich gsacht, „vunwege
linse! Jch ha... ha... habtschiii der
s?»ibi ' "vrschdehn Eie mich, Kättl! So Ochse-
wie Sje krigge sowas nadürlich nit! Sin >e
i^' k>ab Sie rieche könne, was sor gut halte!
^bx^rige dät iib a iekc nn-c- —' "" "

lang nix mehr, ich hab der e Schdimmung «ie zeh
Ho... Hotter... Hotterda... datschiii! Hottedot-
ter! „Desmol hots mich awwer mörderisch gebeitlt.
Jch bin vorne runner gsaust un hab eich doch e
Kopfvorle uf dem Schan iein Nn,,» r-i---

, »vlier geirtesche, „des is Körwerver-
letzuna!" „Was", sag ich, „mach numme kän Prolog
dcher! Körwerverletzung, wann mer so en uvor-
schriftsmätzige Bauch hot wie Sie! Jm iwwrige,
mer werd doch noch niese dörfe!" „2ch bleib hocke",
hot der Dadeedl gebrillt, „ich bleib hocke, bis dic
Bolizei kummt!" „Meintswege", hawwich gsacht,
„meintswege könne se Worzle ziehge!" Do hotter
so e Wut kriggt, dasser ufgeschnalzt is. „Des is also
unser Freundschaft", seckter. „Freundschaft", sag ich,
„Freundschaft is dofor do, datz mer em annere sei
Leed ver... ver... schtizzi, verschdeht! Werke se
sich des, un morge hawwe se der Schnuppe!"

Owend« Ni" r— ""

„,cje mir

«2 kan2".°esch kabut! „Werdsen... ha... h

l" a wo annerscht kaafe, wann Ihne mein
^ir. ppe zuviel is!" Ich hwwen schdeh losse un bin

ich der Schan. „No", sechter, „Fraa-
L so' „Schan", sag ich, schlecht! 2ch bin der

, „„"'lllt! Dcs Sauwetter hot mich ganz när-

7 ha°V"acht! Die Fietz sinn zu kalt un der Kopp
d ^ ksias bitzelt bis nunner an die Atzel-

^ ^auch knottert vor lauter Lindcblieetetee

X^ppwehtroppe. Aschberin hilft bei mir schun

..

^!^er heutigen Ausgabe liegt ein Prospckt
^"ischen Braunkohlensyndilats G. m. b. H-

.,r ver «rynuppe!"

Owends bin ich ins Kino for zum Erhole. Cn
Film hawwe die gewwe, der war so schee, datz ich
ichun im voraus hab heile misie. E foini Dam is
newer mir ghockt. So elegant war die, datz mer se
Ichun uf zwanzig Meter Entfernung geroche hot.
Ihr Hoor ware blond vun lauter Wasierschdoff-
schrubberochsid un ihr Esicht hot se ganz weitz ge-
düncht ghabt. Kaum isies Licht ausgange, hot mich
a schun widder der Deifl geridde un mein
Schnuppe hot sich Luft gemacht. Jch hab en Bril-
ler losgelotzt wie en Löb wanner uffen Schiraff
druffhupst. Der ganz Kientop hot gerosilt „Aber
nein', hot die Dunsl newer mir vornehm dorch die
Nas gebischbert, „was fällt denn Jhnen ein! Jch
glaube, Sie wissen sozusagen nicht, wo Sie sich
befinden?" — „Ha doch", sag ich, „ich bin im Kino
un mögt jetzert nit gschdört sei! Ich hab mein Ei-
tritl bezahlt un hab Bildung gelernt! Mache Se
mich numme nit wild, sunscht werr ich schlagfertig."

's is immer scheener worre, uf der Leinwand.
Jch hab als e bitzl zu derre Mustk vorne genosie,
die Leit um mich rum hawwe gemormlt. Uf ee-
mol hot der vorne mei Lieblingslied ertöne losse.
„Und ich hab sie ja nur aus die Schultern gekützt",
hottei gsunge. Awwer wie er an de Schultern
war, hots mich widder iwwerwältigt. „Hotschii!"
hots gemacht, verflammt noch eens, ich hab nimmi
ushöre könne mit Niese. Een Dunnerschlag nochem
anncre hot neigewesche. Die Leit hawwe erscht
leisl, not immer lauter anfange zu meckere. Ich
hab mich awwer nit schdöre losse un hab immer
widder neue Bombe in der Eeographie blatze ge-
lotzt. Do is mittedrin 's Licht angange. All hawwe
ihr Aage us mich gschmisie. Jch hab geniest ur
ai« ->-"""^ —- Nas hot valleicht en Rekord ust
ab micki o-'rniN--'-"—--

als gcmest, mei ^cas yot valleicht en Nekord uf-
glchdellt. Ich hab mich gewisiermatze uf meim
Schduhl rumgewerglt, bis eens kumme is un hot
gsacht, sie däte mir 's Doppelte bezahle, wann ich

- - dät. „Eiverschdanne", hawich
aiackit ">-— " ° '

rucr s Voj „ -„I

die Lokalitäte verlosie dät. „Eiverschdanne", hawich
ganz menschefreindlich gsacht, hab mer mei sauer
verdientes Eeld gewwe losie uu biu häiu.

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Oisssr?ortsobritt ist ru äsnlcsn: cismV^illsn
rur Ivlotorisisrung Osutsoblsncls, äsr vsr-
sntwortungsbsv^ubtsnbinsstrbsrsitsollLtt
unssrer I^itsrbsitsr uncl clsr ^nsrlcsnnung
äis unssrs V^sgsn in sllsr V^slt iinäsn.

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