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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#1776

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Lsits 2

//

Volksgemeknfchafi^

Douucrötag. dco LS. Oktober t»S-

heute ehrlich und friedlich daran arbeiten, datz wir
die Rohstoffe, die uns vorenthalten werden, »r-
zeugen wollen, wenn das ein Zeichen ift, datz
Deutschland heute wieder am Ende ist, und sin
Zeichen der Schwäche Deutschlands, dann wird man
sich in vier Jahren daran gewohnen müssen, ebenso
sein Urteil zu korrigieren, wie man es ois jetzt
auch immer wieder tun mutzte.

Wir Deutschen haben versucht, in diesen 4 Iah-
ren zu arbeiten, unser Volk zu ernähren, obwohl
wir keine Kolonien haben. Obwohl uns Rohstoffe
fehlen, ist Deutschland trotz allem ein Land des
Friedens, eine Jnsel der Ordnung, der Zufrieden-
heit und des Ausbaues geworden. (Stürmische Zu-
stimmung).

Ihr witzt, meine lieben Volksgenosfen, der Füh-
rer hat es Euch in Nürnberg gesagt, datz trotz aller
verstärkten Sicherung unserer Ernährung nicht
aller Leben s m ittelbedarf voll in
Deutschland gedeckt werden kann, trotz
aller Kraftanspannung. Es leben in Deutsch-
land nun einmal 136 Menschen auf einem
Quadratkilometer. Jn England leben 137 Men-
schen auf einem Quadratkilometer. Jnsgesamt be-
sitzt dieses England für diese 137 Menschen auf
einen Quadratkilometer ein Drittel der Welt ais
Kolonien und wir — nichts. Wenn wir einen
Bruchteil dieser Kolonien hätten, dann würden wir
auch nichts davon zu reden brauchen, datz nun ein-
mal Rohstoffmangel und Mangel an Ernährungs-
dingen da ist.

Gott hat uns unser Deutschland so gegeben, wie
es ist und wir müssen es so gut verwalten, wie
wir es können. Wo nichts ist, sagt ein alter
Spruch — hat auch der Kaiser das Recht verloren.
Was kann aber nun geschehen? Warum ist neuer-
dings, in den vergangenen Iahren ansteigend dann
und wann mal eine Knappheit gekommen? Warum

find nicht al l e Lebensmittel in HLlle und Fülle in
dieser Zeit zu haben gewesen? Auch das hat Euch
der Führer gesagt.

Weil wir so unendlich glücklich waren, fünfein-
halb Millionen Menschen wieder ia Arbeit uad
Brot zu bringen, datz sie wieder Berdienst haben,
und datz sie wieder sür ihren Verdienst ans dem
Lebensmittelmarkt fich Lebensmittel kaufen «ollea
und kaufen sollea. Dadurch kam der Ansturm des
Konsums, der nicht leicht zu balancieren war und
der bis hente balanciert werden mutzte.

Was kann und mutz nun weiter geschehen? Nur
einiges werden wir auf dem eigenen Voden in der
Landwirtschaft erzeugen können. Selbstverständlich
werden wir eine weitere Steigerung der Erzeugung
fordern. Wir werden den Reichsnährstand aufcu-
fen, das Letzte daran zu setzen, um auch d a s
Letzte aus dem deutschen Boden her-
auszuwirtschaften. Wir werden weiter
versuchen, die Erzeugung zu steigern dadurch, datz
wir den an fich fchon ausgedorrten und ausgepo-
werten deutschen Kulturboden neu verbessern und
durch Dung neu zu stärken versuchen. Wir versuchen
weiter, die Organisation )u verbessern
und immer rascher und besser dre GLter vom Er-
zeuger zum Verbraucher gelangen zu lafien. Das
ist auch heute in einem gewifien Umfange notwen-
dia. Die vorhandene Kluft wird immer noch nicht
dadurch geschlofien werden können. Selbstverständ-
lich wird es eine der wichtigsten Matznahmen sein,
die deutsche Ernte jederzeit zu sichern.
Die Zusammenballung der Zuständigkeiten in die-
sen Dingen hat es möglich gemacht, datz der Ar-
beitsdienst von heute auf morgen für die Ernte ein-
gesetzt werden konnte. (Lebhafter Beifall). Der
deutsche Vauer mutz eines begreifen: Welch
heiliges Gut er in leiner Hand hält mit dem deut-
schen Brotgetreide, datz er weitz, datz er damit die
Ernährung seines Volkes umfatzt. -

Ltnsere Bauern sichern das Brot

Deutsche Bauern, geht sorgfältig um mit dtesem
heiligsten Eut unserer deutschen Erdel (Starker
Beisall).

Wir hören, es gibt hier und da Fleisch-
knappheit. Eewitz wird es hier unb da eine
Spannung geben, aber auch hier wird alles ge-
schehen. Vir werden versuchen, weitere Erundlagen
für die Züchtung von mehr Vieh zu schaffen. Vor
allem aber, meine lieben Volksgenossen, gibt es
autzer Fleisch noch etwas sehr Eutes. Es gibt
Fische ! Und wenn Jhr kein Fleisch bekommt, wer-
den wir dafür sorgen, datz in solchen Spannungs-
zeiten genügend Fische vorhanden sein werden.
(Lebhafter Veifall). So wird alles geschehen, was
irgendwie denküar ist. Und doch wifien wir, datz
nun einmal die grohe Epannung auf dem Eebiete
des Fettes besteht. Hier ist der grotze Auslands-
bezug notwendig, und so wird auch hier die
stärkste Einschränkung aller notwendig
sem. Trotzdem werden wir auch hier die Erzeugung
ftärken. Wenn alle Volksgenofien mithelfen, und
wenn jeder versteht, datz nun einmal heute Deutsch-
land nicht reich genug ist. Abfälle beiseite zu wer-
fen. sondern datz diefe Abfälle gesammelt werden
müssen, um fie den grotzen Mästereien der Städte
usw. zuzuführen, dann werdet Jhr dafür auch sehen,
datz die Fettlage stch befiern wird.

Wir find nun einmal ln ekner Festung. Dan»
heiht es: Alles und das Letzre «inzusetzen.

(Langanhaltender Beisall).

Das Wichtigste aber und Entscheidende ist, datz
wir die minderbemittelte und vor allen Dingen
die schwer arbeitende Bevölkerung unter
allen Lmständen sichern mit dem. was fie für ihre
Krast und Arbeit notwendig hat. (Lebhafter Bei-
fall.)

Die Proklamation des Führcrs, datz unter
allen Umständen für die Minderbemittelten
billiae «nd ausreichende Fette
bereitsteben müssen, wird mir ein heiliger
Befehl sein, der unter allen Umständen durch-
geführt wird. Wir werden das in einer Be-
zugsorganisation ohne Karten dan« schaffen
können. wenn jeder genug Vernunft annimmt.
Das Entfcheidende, Volksgenofien, itt: Jeder
Deutsch« koll satt werden. kein Deutscher soll
hungern. Mehr könnt Jhr ietzt nicht von mir
verlangen. Das ist da» Entscheidendel
(Stürmischer Veisalll.

pflichien -er Hausfrau

Es ist selbstverstäirdlich, datz man gewifie Ein«
schränkungen auf sich nebmen mutz. wenn man
Erohes erreichen will. Und nun wende ich mich
an Euch. meine deutschen Hausfrauen. Ein«
grotze Verantwortung liegt auf Euren Schultern.
Denkt daran. datz Jhr in erster Linie nur die
Sveisen aus Euren Speisezettel setzt. die jahres-
zeitlich bedingt stnd, die vorhanden find, die die
deutsche eigene nationale Produktion im Augen-
blick hervorbringt. Es ist eine SLnde, wenn man
immer gerade das kaufen will und das haben
will, was im Augenblick eben nicht durch die
Natur bervorgebracht wird. (Lebhafte Zustim-
mung). Mögen sich vor allem auch die vermögen-
deren Haushalte dessen besinnen.

Wir valten uns an das in erster Linie,
was der deutsche Boden uns schenkt.

Wir werden durch eine rechtzeitige Aufklärung
über die jeweilige Versorgungslage dazu bet«
tragen. datz eben die Hausfrauen von vornherein
Bescheid wifien. dah sie wissen, um welche Lebens-
mittel es jetzt geht. Dann werden sie es auch
nicht notwendig haben, stundenlang drautzen an-
zusteben.

Meine lieben Nolksgenossen! Noch einmal zu-
sammengefatzt: Verbraucht an Nahrungsmitteln
das in erster Linie. was wir aus eigener natio-
naler Produktion hefriedigen können, denn da-
durch lafien sich vorübergehend nun einmal die
Svannungen allerdings leichter ertragen. Diese
Svannungen sind ja natürlich ost auch rein saison-
mätzig bedingt. Sie können gar nicht anders Lber-
bMckt werde». Eier, Butter« MilH. das

find nun eimnal Dinge, deren Erzeugung wir
nicht beeinflussen können. Es gibt gewifie Zeiten.
da legen die HUHner viel Eier (Heiterkeit) und
Zeiten, da legen fie wieder wenig: und so ist es
auch aus den anderen Gebieten. (Erohe Heiterkeit.)

Es ist noch keiner menschlichen Weisheit ge-
glückt, das anders su gestalten, was die Natur
gestaltet bat. (Veifall.)

Mit Vernunft, mit gutem Willen und mit
einem wahren Beweis von Volksgemeinschaft wer»
den wir Deutsche über diese Svannungen hinweg-
kommen. Das ist selbstverständlich. (Starker Bei-
fall.)

Das Wichtigste allein ist vor alle» Dingen, datz
die breite» Masse» nnseres Bolkes soweit genügend
Lebensmittel bekommen, dab fie mit ooller Kraft
arbeiten und kchaffen können, nnd dafür Lber-
nehme ich die Berantwortung, das werd« ich her»
beischaffen. (Erneuter starker Veifall.)

Oie Rohfloffbeschaffung

Aehnlich liegt es auch auf dem Rohstoff»
gebiet. Auch hier, das ist ganz selbstoerftändlich.
haben wir einen Mangel an Rohstofssn, auch wie-
der vor allem darum. weil wir nun einmal ketns
Kolonten besitzen. Leht kan« ich Mich damir

aber-nicht auseinandersetzen. Wir haben ste nun
mal nicht. Deshalb müssen wir uns überlegen,
welche Rohstoffe wir nun kraft der Erfindungs-
gabe von uns Deutschen von selber machen kön-
nen. Das wird eine der Hauvtaufgaben
sein, die ich und die mit mir verantwortlichen
Männer zu leisten und zu tragen baben. Und da
können wir auf vielen Eebieten ganz grohe Arbeit
leisten.

Jch möchte hier einer Dankespflicht Ee-
nüge tun und möcht« betonen, dah hier ja auch
schon allerhand und zum Teil sehr Grotzes ge-
leistet worden ist, sowohl von dem verantwort-
lichen Wirtschaftsminister, Prästdent Schacht,
als auch von dem bisherigen Wirtschaftsbeauf-
tragten des Führers, Dr. Keppler. Von bei-
den Männern ist Erotzes geleistet worden, und
aus die Arbeit baue ich auf. (Starker Beifall)

Jetzt aber kommt es darauf an, datz wir
aus dem Stadium der Versuche und Vorversuche
herauskommen, und datz wir mit ganzer Kraft
und Energie jetzt das in die Tat umsetzen, und
so rasch und so ausgiebig und so weit wie mög-
lich dadurch die Sicherung Deutschlands festlegen.
Es werden in den nächsten Zeiten neue Fabrikeu
entstehen, Fabriken, in denen wir den eigenen
Gummi machen, Fabriken, in denen wir aus Zell-
stoff-Fasern eigene Kleider schaffen, iit denen wir
die Baumwolle dann nicht mehr brauchen, die uns
heute Millionen von Devisen kostet.

Wir würden fie gern nehmen, wir wiirden aus
all das verzichten, wenn das Ausland begreifen
würde, datz man uns nicht einschliehen kann, dah
man uns nicht binden kann. (Erneuter starker Bei-
fallj. Wir könnten fruchtbarere Arbeit leisten, und
es wiire sür uns einsacher, in einer Welt von Ver-
nnnft und Verstand und von wirtschastlichen
Erundsätzen von Volk zu Volk zu handeln und die
Eüter auszutaukchen, als in dieser oerrücktcn Welt
aus sich selbst gestellt zu sein. (Beifall).

Wir werden jetzt aus der deutscken Kohle Ben«
zin und Mineralüle schaffen, und oas Wort des
Führers: „Jn 18 Monaten ist das deutsche Ben-
zin fertig, sind wir mit Venzin unabhängig" —
ich werdeeseinlösen! (Lebhafter Veifall).
Mineralöle aller Art werden wir aus der deutschen
Kohle ziehen. Wir werden unsere eigenen Eisen
und Erze aufschliehen und vor allen Dingen eines:
Wir haben bis heute Deutschland noch gar
nicht genügend untersucht. Von jetzt ab
werden wir uns nicht damit begnügen, datz geo-
physikalisch lediglich ein Zehntel Deutschlands un-
tersucht ist. Das Entscheidende ist ja hier immer
nur der Wille, die Dinge zu gestalten und die
Dinge zu machen.

Auf dem Eebiet der Leichtmetalle, des Alumi-
niums, steht uns eine unerschöpsliche Basis zur
Verfügung. Kohle,HolzunddeutscheErze
werden die Erundbasts sein, aus der in Zukunft
die Fabriken deutscher eigener Erzeugung von
Roh- und Werkstoffen entstehen! Ein gewaltiges
Programml Erotze Bauten, mächtige Fabriken sol»
len entstehen, um der Welt zu zeigen:

Deutschland kapitnliert »kcht, Deutschland be-

steht ans seinem Leben und wird es gestalten.

(Lebhafter Beifall).

Des weiteren sollen fie für uns Deutsche
Mahnmal sein unseres Willens zum Leben, fllr
di« audere» Nationen ihrer wlrtschaftlichen
Unvsrnunft,

Wirischastsaufschwung - aber sür alle

So wird ein gewaltiaer Wtrtschafts»
aufschwung zu dem bisherigen hinzukommen.
Aber merken Sie stch das: Jeder soll daran be-
teiligt werden, nicht für einzelne, nicht für wenige,
für alle, für das ganze Volk! (Stürmi-
scher Veifall). Aber, meine lieben Volksgenossen,
das kann blotz sein, wenn Ihr alle mtthelft, das
kann nur sein, wenn auch Jhr, jeder einzelne vo»
Euch, mit alten Vorstellungen brecht, wenn Ihr
endlich diese alte, aus Jahrhunderten überkommen«
ewige Scheu vor dem Neuen beseitigt. Es müfisn
nicht immer ausländische Stoffe sein.

Jawohl, es werdeu die neuen deutsche» Stoss»
die aus Holz gefertigt find, genau so anständiß
seini

Es ist schon etnmal Lewtesen, dah am Anfang
dis Bevölkerung immer eine gewifie Scheu und
Angst vor den neuen Dingen hat. Das war schon
bei unseren Vorfahren so; als ste einmal keine
Kartoffeln pflanzrn wollten. Es hat aber da»
mals schon einen Nationalsozialisten auf dem
preuhischen Thron gegeben, der dem preutzischen
Volke beibrachte, diese Frucht zu pflanzen. (Leb-
hafter Beifall). Wenn ich mich nun auch nicht mit
diesem grotzen Mann vergleichen möchte, — die
Willenskraft, dem deutschen Volke beizubrin-
gen, stolz auf seine eigenen Erzeugnisse zu sein, «
die habe ich, das verspreche ich Jhnen! (Stürmischckr
Beifall).

Seid ftolz auf Enre Erzeugnifie! Seid stolz
daraus, was deutsches Hirn und deutsche Hände ge-
schasfen haben. Das adelt Euch, nicht das Nach-
laufen nach dem Ausland!

Der Wirtschaft aber möchte ich eines sagenl Si«
bat eine grokie. grotz« Berantwortun«. De« «tn«

zelne UnlorneLmer und Industrielle soll nur
nickt darauk warten. was der Staat anregt. was
der Staat fordert. sondern er soll vonlickallein
aus Mittel und Wege sucken und keine Anstren-
aung scheuen. um dieses Werk zu unterstützen. Mein«
Herren Unternebmer! Si« kvrechen immer von der
freien Jnitiative der Wirtsckaft. Ietzt haL «n
Si« di« srete Jnttiative. Wenden Sit
sie anl (Veifall)

Der Einsatz! Dor allenr mvckt« ick jetzt noch
eines betonen: Obn« den gesamten «eschlofienen
und leidenschastlichen Einsatz unserer deut-
schen Arbeiterschaftist das Werk von vorn-
bsrein unmöglich. Denn ich muh mir beute den
Kopf darüber rerbrechen, wie ich den Arbeiterman-
äel ausgleiche. So ergibt es stch. dah di« Nationen
verschiedene Sorgen baben.

Mir haben Sorge. geniigend Arbeiter iu be-
kommen, die anderen haben die Sorge.
wie kie ibre Arveiter untervringen können. Ich
glaube aber, datz unsere Sorge, datz wir nicht
grnug Arberter haben, dabei noch die schönere
und die kleiner« ist.

Da« ist also beute die Frag«: Wie schaffe ich
die notwendigen Arbeiter beran? Und das geht
nur, wenn der deutsche Arbeiter verstebt. datz er
nur dann mir belien kann. nur dann den Plan
des Führers unterstützen kann, wenn er arbeitet.
und immer wieder arbeitet, wenn er nicht streitet.
sondern wenn Rub« in den Betrieben ist
und wenn geschasft wird vom Morgen bis zum
Äbend. Jch hoffe deshalb. dah man begreift, datz
es heute darauf ankommt. die notwendige Arbeits-
rube und dön notwendigen Arbeitsfrieden zu ha-
ben. dah man begreift. datz alles Denunzianten-
tum. alle Verleumdung hinaus muh. Das hat
in Deutschland keinen Platz. (Lebhaster
Beisall.)

Keine Crhöhung der Löhne und preise

Um das Werk aufbauen zu können, können wir
in diesem Augenblick das Lohnniveau nicht
erhöhen: es ist unmöglich. Jch lese die Worte
des FLHrers vor:

»Es wäre der Staats- und Wirtschaftssüh-
rung ohne weiteres möglich gewesen, die Löhne
um 2» oder 30 oder um 40 v.H. zu erhohe«.
Allein, die Lohnerböhung obne «ine
Produktionssteigerung ist ein
Selbstbetrug, den das deutsche Volk schon
einmal durchgemacht bat. Es ist nach national-
sozialistischer Wirtschaftsaufsassung ein Wabn-
sinn, die Löhne zu erhöhen und davei, wenn
möslich. die Arbeitszeit z« verkürzen. das heitzt.

die Produktion zu beschränken. Denn das Ee-
kamtlohnaufkommen des Volkes verteilt aus
die Eesamtvroduktion. die konsumiert werden
kann. Wenn mithin das Eesamtcinkommen um
15 v. H. steigt. die Eesamtvroduktion aber um
15 v.S. sinkt, so wird diese Lohnerhöbung im
Aufkommen des einzelnen Menschen nicht nur
ergebnislos sein. sondern im Ecgenteil. wegen
der Senkung der Produktion zu einer voll-
kommenen Entwertung des Geldes
führen. und das wäre derselbe Kampf, den wir
schon cinmal z» «fiserem Schaden durchsrm«cht

Ein preiskommiffar
eingesetzi

Deshalb müfien wir unseren deutschen Arbeiter
aufklären. So wie es nun die Aufgabe der vom
Staat eingesetzten Treuhänder ist, unter allen
Umständen in Lohnfragen sührend zu sein und
auszugleichen, für den Betrieb und seine Ruh»
verantwortlich zu sein. so mutz die D eu ts ch - A r -
beitsfront stch mit ihrer ganzen mächtigen Or-
ganisation leidenschaftlich in den Dienst dieses
Planes stellen. Deshalb möchte ich. datz wir alle in
jener wunderbaren, entschiossenen Eemeinschait
bleiben. Deshalb wende ich mich gegen alle die
zerstörenden Mächte. gegen all das. was geeignet
ift, das Vertrauen zwischen Vetriebsführer und Ge.
folgschaft zu zerstören, gegen alles. was geeignet
wäre, alte marxistische Eewohnheiten zurückzubrin-
gen.

Wenn wir aber feste und ruhig bleibende
Löhne vom Arbeiter fordern. dann kann der
deutsche Arbeiter von uns feste und fichere
Preise oerlangen. Sier werden wir uns auch
mit der ganzen Leidenschaft uaseres Willens
einketzen.

Der Führeü hat heute einen Preiskom-
missar bestimmt, wiederum einen alten natio-
nalsozialistischen Kämpen; ich werde ihm die not-
wendigen Richtlinien geben und ihn mit Vollmach-
ten versehen, datz er unter allen Umstän-
den Preistreiben und Preiserhöhung verhindert
und, wo es nötig ist, hohs Preis« herabsetzt. (Ber-
fall).

Vorausschauend richte jch nun einö Mahnung
an alle. Die Anzeichen der Lage werden hier ein
gutes Merkmal sein und eine gute Möglichkeit bie-
ten, überall da einzuschreiten, wo es nötig ist. Wir
werden die Augen Lberall auf haben. Nur dann
wird man rechtzeitig die Anzeichen einek heran«
kommenden Schwierigkeit erkennen, und ist dirs«
Schwierigkeit erkannt, wird fi« auch Lberwunden.

Gegen Hamsterer un-
Wucherer

Dieser Preiskommifiar wird mit solchen Bolki
machten ausgestattet sein, dah er vor allem eine»
Seuche zu Leibe gehen kann, einer Seuche, die fich
nun einmal sür jedes Volk, das in einer Lage wie
das deutsche ist, verhängnisvoll gezeigt hat. Dies«
Seuche — und das kann ich Euch versprechen —
werden wir versuchen, mit Stumps und Stiel aus-
zurotten: das Hamstern. (Stürmische Zustim-
mungj.

Jch wende mich nicht nur gegen die Hamsterer,
sondern vor allem ganz besonders gegen die, dio
sich der Preistreiberei schuldig machen.
Denn ste sind noch größere Verbrecher am Volk.
Sie kennen nur das eigene Jch.

Es wird die Aufgabe des Kommifiars für die
Preisbildung sein, immer wieder festzustellen, ob
der Preis berechtigt ist oder Eigennutz Und Jchsucht
entsprin^t. Jst das der Fall, dann wird riick-
sichtslos durchgegrifsen. Eegen alle, Lis
versuchen, die Konjunktur und den Aufschwung
Deutschlands auszunutzen, gegen Parafiten werde
ich mit drakonischen Maßnahmen einschreiten.
(Stürmischer Jubel und Zustimmung).

Das gleiche gilt auch für die Schwarzhand,
ler und alle, die sofort die Waren anhaltea,
wenn Fest- und Höchstpreise kommen.

Wir werden ihnen nicht nur die Ware« her»
ausholen, sondern auch ihr« Existenz zertriim»
mer», da sie nichts siir die Existenz Deutschlands
tun wollten. (Jubelnde Zustimmung). Es soll fich
keiner wundern: Wer bereit ist, Diebstahl am deut-
schen Eigentum zu begehen, solches Eigentum weg«
zunehmen, dem werden wir erst recht seia Eigen»
tum wegzunehmcn verstehen und es wieder dem
deutschen Volke zuführen.

Die Aufgabe muß gelingen! Sie wird gelin-
gen, weil wir das wollen, und weil wir Natio»
nalsozialisten sind, weil wir die Krast dazu haben,
das zu vollenden, was wir wollen!

Wenn einer trotzdem schimpfen will: Herzlich
gerne, dazu ist nichts zu sagen, tut gar nichts zur
Sache. Wir haben auch geschimpft und haben trotz-
dem gearbeitet, und darauf allein kommt es anl
(Stürmischer Beifall).

Wir müfien nun einmal mit einem gesunde»
und frischen Optimismus an die Dinge heran»
gehen, denn nur der Optimismus ver»
schafft dis srisch-fröhliche Arbeitskraft, die wir
brauchen, um die Dmge zu gestalten. Wir glau«
ben an unser Volk. Wir wissen, daß es eine groß«
Zukunft hat und darum müss« n wir diesen Weg
gchen.

Damit komme ich zu einem ga», entscheidenden
Punkt. Ich übernehme heute die Durchführung
dieses Planes. Heute stehen wir auf einem gewis-
sen Nullpunkt. Heute ist also der Mangel an
Rohstoffen am größten.

In einem halben Iahr aber wird fich di«

Lage bereits bessern, denn dann wird sich

Hauvtschriftleiter: Franz Bretz.
Etellvcrtreter: Bernbard Seeger-Keir«.

Cbcf vom Dlenst: Dr. Fricdriib Didier.
Berantwortlich für Kniienvolittk: Franz Bretz: für
Auhenvolitik unö Wirtschaft: Bernbard Secaer-Kelbe:
für Stadt Heidelbera und Bcweauna: Hcrmann Leitz:
für Badische Nachrichten nnd Svort: Herman« Ucberle:
sür Feuilleton und Unterhaltung: Dr. Frtedr. Didier:
sür sämtliche Beilaaen: Herbert Wicdemann: für Bil-
der: Hanvtschriftleitnna: sür Nnzeiaen: Wilb. Vesver.
sämtltch in Heide'bera.

Schriftleitnna: Brunnenaasse 20—24.

Ncrlincr Schriktleitnna:

Hans Graf R-ischack. B-rlin SW «8. Cbarlottenstr. 135.
Nachbruck ctgener Berichte obne ausdrückltche Geneb-
mtaung der Schriftleitnna n>w> aeüattet.
Svrechstunden der Schriftlcituna: Tägl. von 1S—17 Ubr
Fernrus 374V.

Für unverlangt etn»,ganaene Betträae wtrd ketn«
Verantwvtiuna übernommen.

Verlag „Nolksgemciaschast" G. m b. H.. Hanvt»
strabe 12«/128 «Univcrsitätsvlatzt.

Druck: Hetdelberger Gutenbera-Druckeret G. m. b. H.
D.-A. IX. 36: 24 483.

Davon: Bezirksansaabe „Rund um Mosbach' 30SZ

Beztrksausaabe „Der Odenwälder" 2784

Bezirksausgabe „Der Kraichqau" 2413

Beztrksausaabe „Der Frankc" 2219

Lur Lett ist Preisliste Nr. ö aülna.
 
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