Lsits 2
„VolksgemAnfchast"
Douuerstas, be» tL. Navember Mk!
polnifche Exzesse in Oanzig
Symbole und Hoheitszeichen des l^eiches beschmuht
Sko-a baut
rumänische Rüsturrgswerke
Budavest, 11. November
3u der Tatsache. dak die Skoda-Werke ibr Ak-
trenkavital erböbt und ausliindische Rüstungswerke
erworben kaben, werden in gutunterrichteten Krei-
ien interessante Einzelkeiten erörtert. Danach bat
die tkchechoklowakische Regierung im Zabre 1931
eine Neibe von Prager Grohbanken veranlaszt. den
Skoda-Werken zur Stärkung des Vetriebskapitals
rumänische und südklawische Werte, vor allem
Staatsvaviere, in bohem Ausmak zu lombardieren.
Lie tkchechoslowakikche Regierung hatte dabei die
Bedingung gestellt, datz sie bei der Erhöhung des
Aktienkapitals Aktien zum damaligen Kurs vou
etwa 559 erhalten sollte.
Dieke Bedingung ist heute für die Skoda-Werke
untragbar, da der Kurs ihrer Aktien sich inzwischen
auf 1700 erhöbt hat. Durch Verhandlungen mit
der Regierung ist es nunmehr gelungen. diese von
ihrer alten Forderung abzubringen. Sie wird sich
damit begnügen, datz eine Bankengruvve, an der
die von dcr Prager Regierung vrotegierte Anglo-
Tschechoslowakische Bank führend betei-
ligt ist, die Erhöhung des Aktienkavitals mit der
bestimmten Zusage übernimipt. die neuen Aktien
nickt zu veräuhern.
Dasür Haben die Skoda-Werke im Einverneh-
men mit den übrigen tschechoslowakischen RLstungs-
werken den Beschlüssen der Kleiuen Entente in
Prehburg und den Verhandlungen während des
Besuchs des rumänischen Königs in Prag zuge-
stimmt. Sie werden die rumänischen Rü-
stungswerke ausbauen und so zur Rü-
stungsautarkie der Kleinen Entente und besonders
Rumäniens beitragen. Jn öiekem Zusammenhang
wird die Poldi-Hütte ein Stahlwerk in Rumänien
errichten. Auf diese Weise soll Rumänien von den
Lieferungen der Firma A r m st r o n g - V i ck e r s
unabhängig gemacht werden. Die zum Ausbau der
rumänischen Rüstungswerke notwendigen Mittel
iollen nicht nur in bar, sondern auch au? dem Kom-
vensationsweg durch vorläufige tschechoslowakische
Waffen- und Maschinenlieferungen nach Rumä-
nien aufgebracht werden.
Oas römische Imverium von
Oesterreich und Llnaarn anerkannt
Wie«, 11. November
Bei eiuem Vankett, das Bundeskanzler Dr.
Schuschnigg Mittwochabend den Bertretern der
Nompaktstaaten gab, wurdcn bedeutsame Trink-
sprüche oon groher politischer Tragweite gewechselt.
2n den Amprachen des österreichischeu und unga-
rischen Vertreters wurde die Anerkenuung
des römische» Jmperiums ausgesprochen.
Der uugarische Auhenministex Kanya erklärte,
dah ^>er ungarische Reichsverweser von Horthy
bei ,einem bevorstehenden Besuch in Rom dem
König von Jtalien seine Anerkennung durch Un-
garn als Kaiser oon Aethiopien persönlich zur
Kenntnis bringen werde.
Bundcskanzlcr Dr. Schuschnigg erhob sein
Glas aus den König von Jtalien und Kaiser von
Aethiopien, wodurch er ebenfalls die Anerkennung
des Königs von Jtalieu als Kaiser von Aethiopien
zum Ausdruck brachte.
Von Blomberg forderi:
„Der nationalsozialistische Staat erstrebt das
Derantwortungsbewußtsein und die Mitarbeit aller
Deutschen. Verständnisvolle und überzeugte Mit-
bilfe setzt Kenntnis der politischen und kul-
turellen Vorgänge in und um Deutschland voraus.
Di« beste Kenntnis vermittelt die Zeitung.
Desbalb:
Lese jeder Deutsche eine Zeitung."
Danzig, 11. November
Am Dienstagabend fand in der Sporthalle in
Danzig anlätziich des 18jährigen Bestehens Po-
lens eine von der polnischen Kolonie in Danzig
veranstaltete Festlichkeit statt. Der Wirt der Sport-
halle hatte für Polizeibeamte, die, wie Lblich, aus
Sicherheitsgründen zur unauffälligen Ueberwa-
chung dieser Veranstaltung kommandiert waren,
ein kleines Zimmer reserviert. In diesem Zim-
mer steht ein Schrank, in dem sich die Symbole
und HoheitszeiHen des Deutschen Reiches und der
nationalsozialistischen Bewegung befinden. Vier
Personen der Versammlung machten sich an dem
Schrank zu schasfen und beschäftigten fich auch in
einer Ecke des Zimmers mit irgend etwas. Da
ste sich von einem Kriminalbeamten, der einen
Vlick in das Zimmer warf, beobachtet fühlten, ent-
fernten flch die Personen.
Die Feststellung Lber das Treiben der Personen
durch den diensttuenden Kriminalbeamten ergab,
datz von den Symbolen und Hoheitszeichen des
Deutschen Reichcs und der nationalsozialisti-
schen Vewegung mehrere zerrissen waren. Zn
der einen Ecke des Zimmers lag ein Hoheits-
zeichen, das von den sraglichen Personen jogar
in widerlicher Weise beschmutzt worden war.
Der Leiter der Veranstaltung, Prof. Eawel,
der auch Vorfltzender der „Polnischen Schulmutter"
ist, wurde hiervon unterrichtet. Diesem war die
Angeleaenheit äutzerst unangenehm, und er bat um
Feststellung der in Frage kommenden Personen.
Es handelt stch hierbei um folgende: Iosef Hei-
mowski, Ian Kurowski und Georg Ozmieski, die
sämtlich Eisenbahner flnd und in Danzig wohnen.
Heimowski gab die Tat in Eegenwart des Ver-
sammlungsleiters zu. Die anderen Personen wur-
den von Heimowski als Mittäter bezeichnet. Der
Name der vierten Person konnte leider nicht fest-
gestellt werden, da fie von den Tätern nicht ver-
raten wurde.
Der Leiter der Veranstaltung bat den Kri-
minalbeamten wiederholt, die ganze Angelegen-
heit an Ort nnd Stelle uud glerch mit Eeld gut-
machen zu wolleu, damit «ichts au die Oeffentlich-
keit gelange.
Zu diesen skandalösen Vorfällen schreibt der
nationalsozialistische „Danziger Vorposten":
„Das Vorgehen der vier Polen zeigt mit aller
Deutlichkeit, welche Früchte oie Hetze der polni-
schen Presse und ihre unverantwortliche Bericht-
erstattung über Danzig unter den wenigen Polen
im Freistaat trägt, welche Verwirrung der Gemü-
ter die polnische Agitation der letzten Zeit in die-
sen Kreisen angerichtet hat. Die wenigen Polen,
die es im rein deutschen Freistaat gibt, glauben
wahrscheinlich, jetzt der deutschen Bevölkerung
alles bieten zu können. Sie streben eine völlig
ungerechtfertigte Erweiterung ihrer
Rechte an und mitzbrauchen gleichzeitig auf das
Unverschämteste das Eastrecht, das ihnen hier im
Freistaat gewährt wird. Das Vorgehen, das sich
die vier Polen gestern abend in der Sporthalle zu
schulden kommen liehen, bedeutet einen Schlag
ins Gesicht der d eutschenVevöIkeru ng
Danzigs. Wir fordern daher, datz die Schul-
digen so streng bestraft werden, wie es die Schw.ere
ihre Vergehens erfordert. Darüber hinaus aber
ist es angezeigt, auch dafür zu sorgen, datz den-
jenigen Kräften das Handwerk gelegt wird, die
durch ihre Agitation den Boden für solche Ver-
gehen vorbereiten, wie sie sich die Polen am
gestrigen Abend in der Sporthalle zu schulden kom-
men lietzen.
So also stehen die Dlnge: Während die polni-
sche Prefle ungerechtferttgte Angriife gegen Dan-
zig richtet, während sie uybegründete Forderun-
gen erhebt und die Welt mit Falschmeldungen
üder eine angebliche Terrorisierung der polnischen
Minderheit in Danzig überschüttet, gestattet sie
der angeblich so unmenschlich verfolgten polnischen
Minderheit in Danzig Uebergriffe, die an die
Ehre des deutschen Freistaates und seiner deut-
schen Bevölkerung ruhren. Wir verlangen, datz
Danzig für dieses Vergehen der Polen von polni-
scher Ssite in jeder Form Eenugtuung gege-
ben wird."
8 Hochfchulen für Lehrerbil-ung
Rust fordert neue Lehrer und neue Bücher
Trier, 11. November
Reichsminister Rnft eröffnete am Mittwoch mit
einer Rundfunkansprache von Trier ans die Hoch-
schulen sür Lehrerbildung in Schneidemühl, Oldeu-
burg, Trier, Hamburg, Saarbrücken, Würzburg,
Bayreuth und Karlsruhe. In allen Hochschulen
für Lehrerbildung wurde die Rede in Eemein-
jchaftsempfang mitangehört.
Reichsminister Rust wies darauf hin, datz
in diesem Semester im Deutschen Reich acht neue
Hochschulen für Lehrerbildung eröfs-
net werden. Damit stnd alle deutschen Länder mit
Ausnahme von zweien, in denen jedoch die Vor-
bereitungen im Jahre 1937 beendet sein werden,
an die neue Form der deutschen Lehrerbildung an-
geschloflen.
Der Minister ying dann mit einem RLckblick
auf die kulturpolitrsche Eesamtlage vom 30. Januar
1933 in eine Reihe grundsätzlicher Fragen ein und
führte bei immer wieder einsetzender Zustimmung
u. a. aus: „Der nationalsozialistische Staat ist der
erste, der aus eigener weltanschaulicher
Kraft lebt. Früher genügte das Bekenntnis
zur Staatsform, die Anerkennung seiner FLHrung
im wesentlichen den staatlichen Ansprüchen auf
politische EestnNUNgsbildung. Die Bildung der
seelischen Kräfte, der sittlichen, religiösen und der
Kräfte des Eeinütes wurde entscheidend den Kir-
chen überlaflen und im Vereich der Schulen den
Kirchen unterstellt.
Neue Verantwortl'chkeit der Echulen
Die völkische Weltanschaunng aber trägt in
sich felbst tiefe srelijche Kräfte. Der natioual«
sozialistijche Staat vermag darum in eigenem
Auftrag die Aufgaben zu erfiille», zn denen
der weltanschauungslose Staat uicht fähig war.
Das ist von entscheidender Wichtigkeit i« eiuer
Zeit, in der die Kirchen stchtbar in weiteu Be-
zirken der Welt die Macht über die Eeister
verloren haben. (Lebhafte Zustimmungl. Für
die deutsche» Schulen ijt damit eine bedeu-
tende Erweiterung ihrer Aufgaben, ja eine
völlig neue Verantwortlichkeit entstandc«.
„Die allgemeine völkische Weltschau
und das deutsche Geschichtsbild müflen
Zctiönei-
Wolfgang Fortner, dessen dreisähiges Werk
„Sinfonia concertante" urausgefübrt wurde, ist
eine der eigengeprägtesten Persönlichkeiten der jun-
gen Komponistengeneration. Sein letztes Werk ist
ein neuer beachtlicher Markstein auf dem Wege
einer folgerichtigen Entwicklung. eine klare. oft
etwas kleinmotivige Stimmigkeit, ein gewandtes
Sviel der Jnstrumente und eine reizvolle Melodik
sind seine Hauvtmerkmale. Jn dem musikantisch
frischen Finale klingt volkstümliches Musikgut an.
Als Orchestertechniker zeigt Fortner reifes Kön-
»en. Die Jnstrumentengrnvven sind zu einem
mannigfachen Wechsel in feinverschlungenen Kom-
binationen gegeneinander gesetzt, Streicher und
Vläser werfen sich die Thernen zu. virtuos imvrovi-
sierte Zwischenspiele schaffen die Ueberleitungen:
im ganzen ein beachtliches Werk, das einen be-
wuhten Stilwillen sthon weit in die Tat umge-
setzt hat.
Karl Schuricht nahm sich des Werkes, das
namentlich der Sologeige und den Bläsern dank-
bare Aufgaben bietet, mit sichtbarer Liebe an und
führte es zu einem schönen Erfolge. für den stch
der Komvonist selbst bedanken konnte.
<Aus: Vülkischer Beobachter, Berl. Ausg. 80. 10. 88)
Zcftvväbircfter Oictltei-prei; verlcüncjet
Stuttgart, 11. November
Zm Rahmen einer festlichen Stunde im Kleinen
Haus der Württembergischen Staatstheater gab
der württembergische Ministerpräsident Mergen-
thaler die Preisträger des Schwäbischen Dichter-
preises 1936 bekannt. Es sind Anna Schieber,
die warmherzige Künderin deutscher Mütterlichkeit,
Ludwig Finckh, der mutige Kämpfer für deutsche
Art und Heimat, und August Lämmle, der bo-
denverbundene Künder des schwäbischen Menschen
und Erhalter schwäbischen Brauchtums.
z. Keicli5arl)eit5lc»gung
der Reichsstelle zur Förderung des deutsche«
Schristtums
Berlm, 11. November
Die Reichsstelle zur Förderung des deutschen
Schrifttums ruit auch in diesem Jahre die volitt-
fchen Kämvfer für das deutsche Sckrifttum. die
Landesdienststellenleiter und Lektoren zur 3. Reichs-
arbeitstagung in Berlin vom 19. bis 22. November
ds. Js. zusammen. Männer aus den wichtigsten
Fachgebieten, wie Rassenkunde, Philosovhie. Be-
völkerungspolitik usw.. die sich aktiv für die Durch-
dringung der Wiflenschaften mit unserem welt-
anschaulichen Gedankengut einsetzen, berichten Lber
den Stand ihrer Arbeit.
Oietricft-^clcsrt-prel; sür >VaIter Oro6
Der Dietrich-Eckart-Preis Hamburgs für 1936
wurde dem Leiter des Raflenpolitischen Amtes
der NSDAP., Dr. Walter Erotz, zugesprochen.
Die Preisträger von 1934 waren Anacker und
Karrasch, von 1935 Dwinger und Westerich. Dr.
Walter Grotz hat in seinen Schriften die Pro-
bleme der Raflenfrage in wissenschaftlich überzeu-
gender Weise vor Augen gefllhrt, so datz diese Ar-
beiten besonders geeignet stnd, die Lösung der
Aufgaben des Führers zu unterstützen.
„XVeinsieimei- k^leevevvan^"
k^aturvciiutzgekiet
Dieser Tage fand unter Leitung des Direktors
des Naturhistorischen Museums in Mainz, Pro-
feflor Schmidtgen, eine Besichtigung der
geologischen Fundstätten bei Weinheim, des so-
aenannten „Weinheimer Meeressandes", statt, an
der Gauarbeitsführer Faatz, Kreisleiter Dr.
Schilling und Vertreter der Behörden teil-
nahmen. Das Alter der Fundstellen wird auf
etwa 25 Millionen Iahre geschätzt. Profeflor
Schmidtgen wies darauf hin, datz die Weinheimer
Fundstellen die schönsten ihrer Art in der gan-
zen Welt seien, so datz man bei ihrer Untersuchung
und Durchforschung auherordentlich wertvolle Er-
kenntnisse gewonnen habe. Der „Weinheimer Mee-
ressänd", der von Eelehrten und Forschern aus
allen Ländern zu Studienzwecken aufgesucht wird,
soll mit einer Umzäunung versehen und zum Na-
turschutzgebiet erklärt werden.
eilrt cleutvclie bilmmännei'
Anlählich der deutfck-italienischen Filmnerhand-
lungen, die der Präsident der Reichsfilmkammer.
Staatsminister a. D. Pkosessor Dr. Lehnich,
mit dem Eeneraldirektor Freddi fübrte. wurd«
weitgehende Uebereinsiimmung Lber enge Zufam-
menarbeit auf dem Eebiete des Films erzielt-
Präsident Lebnich und EeschäitsfLhrer Melzer
wurden durch Verleihung italienifcher Orden
geebrt.
Kultui-noti'ren
Dichterarchiv in Hannover. Die Stadtbibliotbek
in Hannover legte mit Unterstützung des Landes-
leiters der Reichsschristtumskammer. Dr. Era-
benhorst. den Erundstock zu einem nieder-
sächsischen Dichterarchiv. das in Handfchriften zeit-
genössischer Dichter bestebt.
Auftrag für kriegsblinden Vildbauer. Der
krieasblinde Bildhauer Iakob Ludwig Schmitt
in Mainz, der im Weltkrieg durch einen Eewehr-
schuh fein Äuaenlicht verlor, hat von der Reichs-
leitung der NSKOV. den Auftrag erhalten. das
Modell eines Handgranatenwerfers zur Ausschmük-
kung des Hauses der NSKOV. in Berlin herzu-
stellen. Der Künstler hat trotz seiner Erblindung
eine Reibe bervorragender Kunstwerke geschaffen.
Ruhesitz Schaljapins in Deutschland? Wie wir
bereits berichtet haben. beabsichtigt dör bekannte
ruflische Sänger und Schauspieler Fedor Sckal-
iavin seine Künstlerlaufbabn abzuschliehen. Er-
gänzend hierzu erklärte der Künstler dieser Tage.
dah er sich nach seiner jetzigen Konzertreise in
Deutfchland niederlaslen und Konzertvodium
und Bühne nicht mebr betreten will, um stck ganz
seinen versönlichen Neigungen widmen zu können.
„Berriiter" — erfolgreichster Film im Oktober.
Unter den Ersolgsfilmen des Monats Oktober steht
der Film „Verräter" obenan. der in Berlin io-
wohl in der Uraufführung, in der Verlängerung
und bei den Erstaufsiihrungstbeatern überragende
Ergebnifle brachte. Leilweife konnte der Publi-
kumsandrang nicht bewältigt werden.
„Seminar für Filmforschung" in Kiel. Am
Psychologischen Anstrtut der Universität Kiel soll
ein „Seminar sür Filmforschung" crrichtet werden,
das noch im laufenden Wintersemester mit der
Arbeit beginnen soll.
Aerzte-Exkursion nach Eriechenland. Die La-
teinische Aerzte-Vereinigung in Paris sowie ver-
schiedene europäische medizinische Verbünde pla-
nen anlätzlich dex 2400-Iahr-Feier des Hippo.
für die kommenden Eeschlechter einheitlich sein.
Aus diesem Eestchtspunkt ist die Notwendigkeit einer
Neugestaltung fixiert. Vei ihrer Verwirklichung
konnte aber nicht voreilig gehandelt werden. Diess
im Lebenszentrum einheitliche und nur in Rich'
tung auf die Mannigfaltigkeit der Aufgaben ver-
schiedenartige Neugestaltung der deutschen Schul«
erfordert auch die Neuschaffung des Schul-
buches, vor allem des E e s ch r ch t s b u ch es-
Der Schaffung dises Eeschichtsbuches mutz voraus-
gehen eine feste Äufgabenzuteilung an alle Son-
derformen der deutschen Schule. In einer Zeit, i"
der ein neues Deutschland und eine neue ZugenS
entsteht, mutz auch ein neuer Lehrer entste-
hen, der nicht nur aus Büchern schöpft, sonderN
in der Eegenwart lebt, der nicht nur unterrichlet,
sondern führt.
Die Gestaltllng der nelleu Schul« wird ent-
schiedeu mit der Formnng des nenen deutsche»
Lehrers!"
Keine „Echmalspur-HoAschu>en"
llnter lebhaftem Beifall kennzeichnete der Ms-
nister die Schwächen der bisherigen „pädagogl-
schen Akademien", die den Stempel einet
parteipolitischen Konzesston deutlich an ihrer Stir»
trügen, und die man „S ch m a l s p u r - H o ch s chÜ*
l e n" nennen könne. (Heiterkeit) Sie gaben eiit«
Art akademischer Bildung abseits des völkische9
Lebens. Den Nationalsozialisten kann nicht zwer-
felhaft sein, datz der Lehrer seine Vorbildnng
nicht aus den Problemstellungen der akademische»
Wissenschaft, sondern aus dem neu ausblühendeN
Eeist unseres Volkes unmittelbar gewinnen mutz-
Was die deutsche» Hochschulen fur Lehrek-
bildung schon geworden sind und werden so>-
len, das ergibt stch aus zwei neue» wichtige»
Aufgaben, die mit diesem Wiutersemester ihne»
übertragen worden stnd: Die zweisemestrigk
Ansbildnng der zukünftigen Lehrer au Hö-
herenSchulenunddiepädagogisch«
Ausbildung der laudwirtschaft-
lichen Lehrer.
Der Minister richtete besonders cnt die jungeri
Studenten, die später zur Universität weiterziehe»
wollen, die ernste Mahnung, später in den beson-
deren Äufgaben der Höheren Schule dem deutsche»
Volke zu dienen, nicht aber einer zivilisterten Brl-
dungsschicht.
Hinrichtung eines Dovvelmörders, Jn Lands-
berg an der Warthe ist Mittwoch früb der Eustav
Schulz aus Vorbruch-Neumark wegen Dovvelmok-
des hingerichtet worden.
* .
Oberst Beck kiir ein Westmächteabkommen. De-
polnische Autzenmimster Beck, der zur Aeit in Lon-
don weilt. hat einem englischen Preflevertretek
gegenüber erklärt, datz Polen mit. stem Abschlu»
eines Westmächteabkommens rechne.
Die Rache der Kommunisten. Am MittwöÄ
überfielen Kommunisten in Mexiko die Gesandt-
jchaften von Salvador und Euateinala, weil dies»
LLnder die Burgos - Regierung anerkannt habein
Fünf Vanditen konnten verhaftet wevden.
*
Bergstnrz in Westnorwegen. Am Loen-See ha>
sich ein neuer schwerer Bergsturz ereignet. Die Fel-
der sind weithin verwüstet. Der letzte Bergstuk»
ereignete sich am 13. Sevtember. bei dem 74 MeU*
schen ums Leben kamen.
Flugzeugabstnrz über Moskau. Wäbrend de^
arotzen Parade anlätzlich des 19. Jahrestages de-
bolschewistischen Revolution stürzte in Moskau eis
Vombenflugzeug ab und tötete drei Personen.
-. —.- > ——^
krates (geb. wahrscheinlich 463 v. Ehr.) E
1937 eine grotze wiflenschaftliche Exkursion no^
Griechenland.
5tä6t. Hik-ater ftleicjelkerg
Die Jntendanz des Städt. Theaters teilt mi^
Das zur Zeit an unserem Theater zur Ei»-
studierung gelangende Märchenspiel „D e r g k
stiefelte Kater" von dem Münchener Dichl^
Arthur Wagner mit der Mustk von Josef Vor-'
mann ist nunmehr auch von der Staatsoper Verlu
zur Erstaufführung erworben worden.
Für Sylvester ist die Aufführung der bekannt^
Operette „Frau Luna" von dem populären Ver
liner Komponisten Paul Lincke vorgesehen, desft"
70. Geburtstag in der ganzen deutschen Prka
gefeiert wird.
_—_^
Hanptschriftleiter: Franz Bretz
Dtcllvertreter: Bernhard Seeaer-Kelbe.
<5bef vo« Dieiill: Dr. Friedrick Didler.
Beraiitwortlich für Ii'nenvolitik: Frani Bretz:
Äuhenvolttik nnd Wirrkckafi: Bernhard Secacr-KelN.
fiir Stadt Heidslbera und Bewetznna: Her«an« Letrj
für Badiicke Nnckrickten und Svort: Hermau» Uebesst-
für Feuillcton nnd ilnterboltnna: Dr. Friedr. Didie,),
für sämtl. Beilnaen: i. B. Dr. Friedr. Didier: fiir W!»
der: Ha«ptschriftlciiuna; iür Anzeiaen: Wilb. Vesv-'
larntlick tn Hetdelbera.
Sckrlftleltuna: Rrunnenaasfe 20—24.
Rerliner Sckrlfilcitnna:
Hans Gras Rciscka». Berlin SW 68. CSarlottenstr.
Nackdruck eigcner Bericktc oknie onsdrückltcke Gev^
mtguna der Sckriftlettuna nickt aestattet.
Svreckstunden der Sckristlcituna: Täal. von 16—17
Fernrut 8740.
Für unverlangt elnaeaangene BettrSae wirö keiv^
Berantwortuna libernommen
Berlaa ..Bolköaemeinsckaft" G. m b. H„ Haiivi-
llrahc 128/128 tUniverlltätsvlatz).
Druck: Heidclberaer Gutcnbcra-Druckerct G. m. b.
D.-A. X. 36: 25 441.
Davon
Bezirksausaabe „Rund um Mosbach
BezirkSausaabe „Ter Odenmälder" ZA
BezirkSauSaade „Ter Äratckaau"
BezirkSansaabe „Der Franke"
Zur Zeit ist PreiSliste Nr. S aülttg.
„VolksgemAnfchast"
Douuerstas, be» tL. Navember Mk!
polnifche Exzesse in Oanzig
Symbole und Hoheitszeichen des l^eiches beschmuht
Sko-a baut
rumänische Rüsturrgswerke
Budavest, 11. November
3u der Tatsache. dak die Skoda-Werke ibr Ak-
trenkavital erböbt und ausliindische Rüstungswerke
erworben kaben, werden in gutunterrichteten Krei-
ien interessante Einzelkeiten erörtert. Danach bat
die tkchechoklowakische Regierung im Zabre 1931
eine Neibe von Prager Grohbanken veranlaszt. den
Skoda-Werken zur Stärkung des Vetriebskapitals
rumänische und südklawische Werte, vor allem
Staatsvaviere, in bohem Ausmak zu lombardieren.
Lie tkchechoslowakikche Regierung hatte dabei die
Bedingung gestellt, datz sie bei der Erhöhung des
Aktienkapitals Aktien zum damaligen Kurs vou
etwa 559 erhalten sollte.
Dieke Bedingung ist heute für die Skoda-Werke
untragbar, da der Kurs ihrer Aktien sich inzwischen
auf 1700 erhöbt hat. Durch Verhandlungen mit
der Regierung ist es nunmehr gelungen. diese von
ihrer alten Forderung abzubringen. Sie wird sich
damit begnügen, datz eine Bankengruvve, an der
die von dcr Prager Regierung vrotegierte Anglo-
Tschechoslowakische Bank führend betei-
ligt ist, die Erhöhung des Aktienkavitals mit der
bestimmten Zusage übernimipt. die neuen Aktien
nickt zu veräuhern.
Dasür Haben die Skoda-Werke im Einverneh-
men mit den übrigen tschechoslowakischen RLstungs-
werken den Beschlüssen der Kleiuen Entente in
Prehburg und den Verhandlungen während des
Besuchs des rumänischen Königs in Prag zuge-
stimmt. Sie werden die rumänischen Rü-
stungswerke ausbauen und so zur Rü-
stungsautarkie der Kleinen Entente und besonders
Rumäniens beitragen. Jn öiekem Zusammenhang
wird die Poldi-Hütte ein Stahlwerk in Rumänien
errichten. Auf diese Weise soll Rumänien von den
Lieferungen der Firma A r m st r o n g - V i ck e r s
unabhängig gemacht werden. Die zum Ausbau der
rumänischen Rüstungswerke notwendigen Mittel
iollen nicht nur in bar, sondern auch au? dem Kom-
vensationsweg durch vorläufige tschechoslowakische
Waffen- und Maschinenlieferungen nach Rumä-
nien aufgebracht werden.
Oas römische Imverium von
Oesterreich und Llnaarn anerkannt
Wie«, 11. November
Bei eiuem Vankett, das Bundeskanzler Dr.
Schuschnigg Mittwochabend den Bertretern der
Nompaktstaaten gab, wurdcn bedeutsame Trink-
sprüche oon groher politischer Tragweite gewechselt.
2n den Amprachen des österreichischeu und unga-
rischen Vertreters wurde die Anerkenuung
des römische» Jmperiums ausgesprochen.
Der uugarische Auhenministex Kanya erklärte,
dah ^>er ungarische Reichsverweser von Horthy
bei ,einem bevorstehenden Besuch in Rom dem
König von Jtalien seine Anerkennung durch Un-
garn als Kaiser oon Aethiopien persönlich zur
Kenntnis bringen werde.
Bundcskanzlcr Dr. Schuschnigg erhob sein
Glas aus den König von Jtalien und Kaiser von
Aethiopien, wodurch er ebenfalls die Anerkennung
des Königs von Jtalieu als Kaiser von Aethiopien
zum Ausdruck brachte.
Von Blomberg forderi:
„Der nationalsozialistische Staat erstrebt das
Derantwortungsbewußtsein und die Mitarbeit aller
Deutschen. Verständnisvolle und überzeugte Mit-
bilfe setzt Kenntnis der politischen und kul-
turellen Vorgänge in und um Deutschland voraus.
Di« beste Kenntnis vermittelt die Zeitung.
Desbalb:
Lese jeder Deutsche eine Zeitung."
Danzig, 11. November
Am Dienstagabend fand in der Sporthalle in
Danzig anlätziich des 18jährigen Bestehens Po-
lens eine von der polnischen Kolonie in Danzig
veranstaltete Festlichkeit statt. Der Wirt der Sport-
halle hatte für Polizeibeamte, die, wie Lblich, aus
Sicherheitsgründen zur unauffälligen Ueberwa-
chung dieser Veranstaltung kommandiert waren,
ein kleines Zimmer reserviert. In diesem Zim-
mer steht ein Schrank, in dem sich die Symbole
und HoheitszeiHen des Deutschen Reiches und der
nationalsozialistischen Bewegung befinden. Vier
Personen der Versammlung machten sich an dem
Schrank zu schasfen und beschäftigten fich auch in
einer Ecke des Zimmers mit irgend etwas. Da
ste sich von einem Kriminalbeamten, der einen
Vlick in das Zimmer warf, beobachtet fühlten, ent-
fernten flch die Personen.
Die Feststellung Lber das Treiben der Personen
durch den diensttuenden Kriminalbeamten ergab,
datz von den Symbolen und Hoheitszeichen des
Deutschen Reichcs und der nationalsozialisti-
schen Vewegung mehrere zerrissen waren. Zn
der einen Ecke des Zimmers lag ein Hoheits-
zeichen, das von den sraglichen Personen jogar
in widerlicher Weise beschmutzt worden war.
Der Leiter der Veranstaltung, Prof. Eawel,
der auch Vorfltzender der „Polnischen Schulmutter"
ist, wurde hiervon unterrichtet. Diesem war die
Angeleaenheit äutzerst unangenehm, und er bat um
Feststellung der in Frage kommenden Personen.
Es handelt stch hierbei um folgende: Iosef Hei-
mowski, Ian Kurowski und Georg Ozmieski, die
sämtlich Eisenbahner flnd und in Danzig wohnen.
Heimowski gab die Tat in Eegenwart des Ver-
sammlungsleiters zu. Die anderen Personen wur-
den von Heimowski als Mittäter bezeichnet. Der
Name der vierten Person konnte leider nicht fest-
gestellt werden, da fie von den Tätern nicht ver-
raten wurde.
Der Leiter der Veranstaltung bat den Kri-
minalbeamten wiederholt, die ganze Angelegen-
heit an Ort nnd Stelle uud glerch mit Eeld gut-
machen zu wolleu, damit «ichts au die Oeffentlich-
keit gelange.
Zu diesen skandalösen Vorfällen schreibt der
nationalsozialistische „Danziger Vorposten":
„Das Vorgehen der vier Polen zeigt mit aller
Deutlichkeit, welche Früchte oie Hetze der polni-
schen Presse und ihre unverantwortliche Bericht-
erstattung über Danzig unter den wenigen Polen
im Freistaat trägt, welche Verwirrung der Gemü-
ter die polnische Agitation der letzten Zeit in die-
sen Kreisen angerichtet hat. Die wenigen Polen,
die es im rein deutschen Freistaat gibt, glauben
wahrscheinlich, jetzt der deutschen Bevölkerung
alles bieten zu können. Sie streben eine völlig
ungerechtfertigte Erweiterung ihrer
Rechte an und mitzbrauchen gleichzeitig auf das
Unverschämteste das Eastrecht, das ihnen hier im
Freistaat gewährt wird. Das Vorgehen, das sich
die vier Polen gestern abend in der Sporthalle zu
schulden kommen liehen, bedeutet einen Schlag
ins Gesicht der d eutschenVevöIkeru ng
Danzigs. Wir fordern daher, datz die Schul-
digen so streng bestraft werden, wie es die Schw.ere
ihre Vergehens erfordert. Darüber hinaus aber
ist es angezeigt, auch dafür zu sorgen, datz den-
jenigen Kräften das Handwerk gelegt wird, die
durch ihre Agitation den Boden für solche Ver-
gehen vorbereiten, wie sie sich die Polen am
gestrigen Abend in der Sporthalle zu schulden kom-
men lietzen.
So also stehen die Dlnge: Während die polni-
sche Prefle ungerechtferttgte Angriife gegen Dan-
zig richtet, während sie uybegründete Forderun-
gen erhebt und die Welt mit Falschmeldungen
üder eine angebliche Terrorisierung der polnischen
Minderheit in Danzig überschüttet, gestattet sie
der angeblich so unmenschlich verfolgten polnischen
Minderheit in Danzig Uebergriffe, die an die
Ehre des deutschen Freistaates und seiner deut-
schen Bevölkerung ruhren. Wir verlangen, datz
Danzig für dieses Vergehen der Polen von polni-
scher Ssite in jeder Form Eenugtuung gege-
ben wird."
8 Hochfchulen für Lehrerbil-ung
Rust fordert neue Lehrer und neue Bücher
Trier, 11. November
Reichsminister Rnft eröffnete am Mittwoch mit
einer Rundfunkansprache von Trier ans die Hoch-
schulen sür Lehrerbildung in Schneidemühl, Oldeu-
burg, Trier, Hamburg, Saarbrücken, Würzburg,
Bayreuth und Karlsruhe. In allen Hochschulen
für Lehrerbildung wurde die Rede in Eemein-
jchaftsempfang mitangehört.
Reichsminister Rust wies darauf hin, datz
in diesem Semester im Deutschen Reich acht neue
Hochschulen für Lehrerbildung eröfs-
net werden. Damit stnd alle deutschen Länder mit
Ausnahme von zweien, in denen jedoch die Vor-
bereitungen im Jahre 1937 beendet sein werden,
an die neue Form der deutschen Lehrerbildung an-
geschloflen.
Der Minister ying dann mit einem RLckblick
auf die kulturpolitrsche Eesamtlage vom 30. Januar
1933 in eine Reihe grundsätzlicher Fragen ein und
führte bei immer wieder einsetzender Zustimmung
u. a. aus: „Der nationalsozialistische Staat ist der
erste, der aus eigener weltanschaulicher
Kraft lebt. Früher genügte das Bekenntnis
zur Staatsform, die Anerkennung seiner FLHrung
im wesentlichen den staatlichen Ansprüchen auf
politische EestnNUNgsbildung. Die Bildung der
seelischen Kräfte, der sittlichen, religiösen und der
Kräfte des Eeinütes wurde entscheidend den Kir-
chen überlaflen und im Vereich der Schulen den
Kirchen unterstellt.
Neue Verantwortl'chkeit der Echulen
Die völkische Weltanschaunng aber trägt in
sich felbst tiefe srelijche Kräfte. Der natioual«
sozialistijche Staat vermag darum in eigenem
Auftrag die Aufgaben zu erfiille», zn denen
der weltanschauungslose Staat uicht fähig war.
Das ist von entscheidender Wichtigkeit i« eiuer
Zeit, in der die Kirchen stchtbar in weiteu Be-
zirken der Welt die Macht über die Eeister
verloren haben. (Lebhafte Zustimmungl. Für
die deutsche» Schulen ijt damit eine bedeu-
tende Erweiterung ihrer Aufgaben, ja eine
völlig neue Verantwortlichkeit entstandc«.
„Die allgemeine völkische Weltschau
und das deutsche Geschichtsbild müflen
Zctiönei-
Wolfgang Fortner, dessen dreisähiges Werk
„Sinfonia concertante" urausgefübrt wurde, ist
eine der eigengeprägtesten Persönlichkeiten der jun-
gen Komponistengeneration. Sein letztes Werk ist
ein neuer beachtlicher Markstein auf dem Wege
einer folgerichtigen Entwicklung. eine klare. oft
etwas kleinmotivige Stimmigkeit, ein gewandtes
Sviel der Jnstrumente und eine reizvolle Melodik
sind seine Hauvtmerkmale. Jn dem musikantisch
frischen Finale klingt volkstümliches Musikgut an.
Als Orchestertechniker zeigt Fortner reifes Kön-
»en. Die Jnstrumentengrnvven sind zu einem
mannigfachen Wechsel in feinverschlungenen Kom-
binationen gegeneinander gesetzt, Streicher und
Vläser werfen sich die Thernen zu. virtuos imvrovi-
sierte Zwischenspiele schaffen die Ueberleitungen:
im ganzen ein beachtliches Werk, das einen be-
wuhten Stilwillen sthon weit in die Tat umge-
setzt hat.
Karl Schuricht nahm sich des Werkes, das
namentlich der Sologeige und den Bläsern dank-
bare Aufgaben bietet, mit sichtbarer Liebe an und
führte es zu einem schönen Erfolge. für den stch
der Komvonist selbst bedanken konnte.
<Aus: Vülkischer Beobachter, Berl. Ausg. 80. 10. 88)
Zcftvväbircfter Oictltei-prei; verlcüncjet
Stuttgart, 11. November
Zm Rahmen einer festlichen Stunde im Kleinen
Haus der Württembergischen Staatstheater gab
der württembergische Ministerpräsident Mergen-
thaler die Preisträger des Schwäbischen Dichter-
preises 1936 bekannt. Es sind Anna Schieber,
die warmherzige Künderin deutscher Mütterlichkeit,
Ludwig Finckh, der mutige Kämpfer für deutsche
Art und Heimat, und August Lämmle, der bo-
denverbundene Künder des schwäbischen Menschen
und Erhalter schwäbischen Brauchtums.
z. Keicli5arl)eit5lc»gung
der Reichsstelle zur Förderung des deutsche«
Schristtums
Berlm, 11. November
Die Reichsstelle zur Förderung des deutschen
Schrifttums ruit auch in diesem Jahre die volitt-
fchen Kämvfer für das deutsche Sckrifttum. die
Landesdienststellenleiter und Lektoren zur 3. Reichs-
arbeitstagung in Berlin vom 19. bis 22. November
ds. Js. zusammen. Männer aus den wichtigsten
Fachgebieten, wie Rassenkunde, Philosovhie. Be-
völkerungspolitik usw.. die sich aktiv für die Durch-
dringung der Wiflenschaften mit unserem welt-
anschaulichen Gedankengut einsetzen, berichten Lber
den Stand ihrer Arbeit.
Oietricft-^clcsrt-prel; sür >VaIter Oro6
Der Dietrich-Eckart-Preis Hamburgs für 1936
wurde dem Leiter des Raflenpolitischen Amtes
der NSDAP., Dr. Walter Erotz, zugesprochen.
Die Preisträger von 1934 waren Anacker und
Karrasch, von 1935 Dwinger und Westerich. Dr.
Walter Grotz hat in seinen Schriften die Pro-
bleme der Raflenfrage in wissenschaftlich überzeu-
gender Weise vor Augen gefllhrt, so datz diese Ar-
beiten besonders geeignet stnd, die Lösung der
Aufgaben des Führers zu unterstützen.
„XVeinsieimei- k^leevevvan^"
k^aturvciiutzgekiet
Dieser Tage fand unter Leitung des Direktors
des Naturhistorischen Museums in Mainz, Pro-
feflor Schmidtgen, eine Besichtigung der
geologischen Fundstätten bei Weinheim, des so-
aenannten „Weinheimer Meeressandes", statt, an
der Gauarbeitsführer Faatz, Kreisleiter Dr.
Schilling und Vertreter der Behörden teil-
nahmen. Das Alter der Fundstellen wird auf
etwa 25 Millionen Iahre geschätzt. Profeflor
Schmidtgen wies darauf hin, datz die Weinheimer
Fundstellen die schönsten ihrer Art in der gan-
zen Welt seien, so datz man bei ihrer Untersuchung
und Durchforschung auherordentlich wertvolle Er-
kenntnisse gewonnen habe. Der „Weinheimer Mee-
ressänd", der von Eelehrten und Forschern aus
allen Ländern zu Studienzwecken aufgesucht wird,
soll mit einer Umzäunung versehen und zum Na-
turschutzgebiet erklärt werden.
eilrt cleutvclie bilmmännei'
Anlählich der deutfck-italienischen Filmnerhand-
lungen, die der Präsident der Reichsfilmkammer.
Staatsminister a. D. Pkosessor Dr. Lehnich,
mit dem Eeneraldirektor Freddi fübrte. wurd«
weitgehende Uebereinsiimmung Lber enge Zufam-
menarbeit auf dem Eebiete des Films erzielt-
Präsident Lebnich und EeschäitsfLhrer Melzer
wurden durch Verleihung italienifcher Orden
geebrt.
Kultui-noti'ren
Dichterarchiv in Hannover. Die Stadtbibliotbek
in Hannover legte mit Unterstützung des Landes-
leiters der Reichsschristtumskammer. Dr. Era-
benhorst. den Erundstock zu einem nieder-
sächsischen Dichterarchiv. das in Handfchriften zeit-
genössischer Dichter bestebt.
Auftrag für kriegsblinden Vildbauer. Der
krieasblinde Bildhauer Iakob Ludwig Schmitt
in Mainz, der im Weltkrieg durch einen Eewehr-
schuh fein Äuaenlicht verlor, hat von der Reichs-
leitung der NSKOV. den Auftrag erhalten. das
Modell eines Handgranatenwerfers zur Ausschmük-
kung des Hauses der NSKOV. in Berlin herzu-
stellen. Der Künstler hat trotz seiner Erblindung
eine Reibe bervorragender Kunstwerke geschaffen.
Ruhesitz Schaljapins in Deutschland? Wie wir
bereits berichtet haben. beabsichtigt dör bekannte
ruflische Sänger und Schauspieler Fedor Sckal-
iavin seine Künstlerlaufbabn abzuschliehen. Er-
gänzend hierzu erklärte der Künstler dieser Tage.
dah er sich nach seiner jetzigen Konzertreise in
Deutfchland niederlaslen und Konzertvodium
und Bühne nicht mebr betreten will, um stck ganz
seinen versönlichen Neigungen widmen zu können.
„Berriiter" — erfolgreichster Film im Oktober.
Unter den Ersolgsfilmen des Monats Oktober steht
der Film „Verräter" obenan. der in Berlin io-
wohl in der Uraufführung, in der Verlängerung
und bei den Erstaufsiihrungstbeatern überragende
Ergebnifle brachte. Leilweife konnte der Publi-
kumsandrang nicht bewältigt werden.
„Seminar für Filmforschung" in Kiel. Am
Psychologischen Anstrtut der Universität Kiel soll
ein „Seminar sür Filmforschung" crrichtet werden,
das noch im laufenden Wintersemester mit der
Arbeit beginnen soll.
Aerzte-Exkursion nach Eriechenland. Die La-
teinische Aerzte-Vereinigung in Paris sowie ver-
schiedene europäische medizinische Verbünde pla-
nen anlätzlich dex 2400-Iahr-Feier des Hippo.
für die kommenden Eeschlechter einheitlich sein.
Aus diesem Eestchtspunkt ist die Notwendigkeit einer
Neugestaltung fixiert. Vei ihrer Verwirklichung
konnte aber nicht voreilig gehandelt werden. Diess
im Lebenszentrum einheitliche und nur in Rich'
tung auf die Mannigfaltigkeit der Aufgaben ver-
schiedenartige Neugestaltung der deutschen Schul«
erfordert auch die Neuschaffung des Schul-
buches, vor allem des E e s ch r ch t s b u ch es-
Der Schaffung dises Eeschichtsbuches mutz voraus-
gehen eine feste Äufgabenzuteilung an alle Son-
derformen der deutschen Schule. In einer Zeit, i"
der ein neues Deutschland und eine neue ZugenS
entsteht, mutz auch ein neuer Lehrer entste-
hen, der nicht nur aus Büchern schöpft, sonderN
in der Eegenwart lebt, der nicht nur unterrichlet,
sondern führt.
Die Gestaltllng der nelleu Schul« wird ent-
schiedeu mit der Formnng des nenen deutsche»
Lehrers!"
Keine „Echmalspur-HoAschu>en"
llnter lebhaftem Beifall kennzeichnete der Ms-
nister die Schwächen der bisherigen „pädagogl-
schen Akademien", die den Stempel einet
parteipolitischen Konzesston deutlich an ihrer Stir»
trügen, und die man „S ch m a l s p u r - H o ch s chÜ*
l e n" nennen könne. (Heiterkeit) Sie gaben eiit«
Art akademischer Bildung abseits des völkische9
Lebens. Den Nationalsozialisten kann nicht zwer-
felhaft sein, datz der Lehrer seine Vorbildnng
nicht aus den Problemstellungen der akademische»
Wissenschaft, sondern aus dem neu ausblühendeN
Eeist unseres Volkes unmittelbar gewinnen mutz-
Was die deutsche» Hochschulen fur Lehrek-
bildung schon geworden sind und werden so>-
len, das ergibt stch aus zwei neue» wichtige»
Aufgaben, die mit diesem Wiutersemester ihne»
übertragen worden stnd: Die zweisemestrigk
Ansbildnng der zukünftigen Lehrer au Hö-
herenSchulenunddiepädagogisch«
Ausbildung der laudwirtschaft-
lichen Lehrer.
Der Minister richtete besonders cnt die jungeri
Studenten, die später zur Universität weiterziehe»
wollen, die ernste Mahnung, später in den beson-
deren Äufgaben der Höheren Schule dem deutsche»
Volke zu dienen, nicht aber einer zivilisterten Brl-
dungsschicht.
Hinrichtung eines Dovvelmörders, Jn Lands-
berg an der Warthe ist Mittwoch früb der Eustav
Schulz aus Vorbruch-Neumark wegen Dovvelmok-
des hingerichtet worden.
* .
Oberst Beck kiir ein Westmächteabkommen. De-
polnische Autzenmimster Beck, der zur Aeit in Lon-
don weilt. hat einem englischen Preflevertretek
gegenüber erklärt, datz Polen mit. stem Abschlu»
eines Westmächteabkommens rechne.
Die Rache der Kommunisten. Am MittwöÄ
überfielen Kommunisten in Mexiko die Gesandt-
jchaften von Salvador und Euateinala, weil dies»
LLnder die Burgos - Regierung anerkannt habein
Fünf Vanditen konnten verhaftet wevden.
*
Bergstnrz in Westnorwegen. Am Loen-See ha>
sich ein neuer schwerer Bergsturz ereignet. Die Fel-
der sind weithin verwüstet. Der letzte Bergstuk»
ereignete sich am 13. Sevtember. bei dem 74 MeU*
schen ums Leben kamen.
Flugzeugabstnrz über Moskau. Wäbrend de^
arotzen Parade anlätzlich des 19. Jahrestages de-
bolschewistischen Revolution stürzte in Moskau eis
Vombenflugzeug ab und tötete drei Personen.
-. —.- > ——^
krates (geb. wahrscheinlich 463 v. Ehr.) E
1937 eine grotze wiflenschaftliche Exkursion no^
Griechenland.
5tä6t. Hik-ater ftleicjelkerg
Die Jntendanz des Städt. Theaters teilt mi^
Das zur Zeit an unserem Theater zur Ei»-
studierung gelangende Märchenspiel „D e r g k
stiefelte Kater" von dem Münchener Dichl^
Arthur Wagner mit der Mustk von Josef Vor-'
mann ist nunmehr auch von der Staatsoper Verlu
zur Erstaufführung erworben worden.
Für Sylvester ist die Aufführung der bekannt^
Operette „Frau Luna" von dem populären Ver
liner Komponisten Paul Lincke vorgesehen, desft"
70. Geburtstag in der ganzen deutschen Prka
gefeiert wird.
_—_^
Hanptschriftleiter: Franz Bretz
Dtcllvertreter: Bernhard Seeaer-Kelbe.
<5bef vo« Dieiill: Dr. Friedrick Didler.
Beraiitwortlich für Ii'nenvolitik: Frani Bretz:
Äuhenvolttik nnd Wirrkckafi: Bernhard Secacr-KelN.
fiir Stadt Heidslbera und Bewetznna: Her«an« Letrj
für Badiicke Nnckrickten und Svort: Hermau» Uebesst-
für Feuillcton nnd ilnterboltnna: Dr. Friedr. Didie,),
für sämtl. Beilnaen: i. B. Dr. Friedr. Didier: fiir W!»
der: Ha«ptschriftlciiuna; iür Anzeiaen: Wilb. Vesv-'
larntlick tn Hetdelbera.
Sckrlftleltuna: Rrunnenaasfe 20—24.
Rerliner Sckrlfilcitnna:
Hans Gras Rciscka». Berlin SW 68. CSarlottenstr.
Nackdruck eigcner Bericktc oknie onsdrückltcke Gev^
mtguna der Sckriftlettuna nickt aestattet.
Svreckstunden der Sckristlcituna: Täal. von 16—17
Fernrut 8740.
Für unverlangt elnaeaangene BettrSae wirö keiv^
Berantwortuna libernommen
Berlaa ..Bolköaemeinsckaft" G. m b. H„ Haiivi-
llrahc 128/128 tUniverlltätsvlatz).
Druck: Heidclberaer Gutcnbcra-Druckerct G. m. b.
D.-A. X. 36: 25 441.
Davon
Bezirksausaabe „Rund um Mosbach
BezirkSausaabe „Ter Odenmälder" ZA
BezirkSauSaade „Ter Äratckaau"
BezirkSansaabe „Der Franke"
Zur Zeit ist PreiSliste Nr. S aülttg.