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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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Ssits 2

MittwoL. de» LL. Nooembee

den Zrak und Aegypten gegeben. In allen ande >
ren möglicherweise auftauchenden Konflikten be
halte esfreie Entscheidung.

Entgegen dieser sicherlich vorher forgfältig er>
wogenen Erklärung, oder besser gesagt, durch einr
Ausweitung ihrer Vedeutung gemätz der eng-
lischen Volksstimmung, behaupteten britische Zei-
tungen, Eden habe Englands llninteres-
siertheit an den osteuropäischen Fragen fest-
stellen wollen, „Times" und „Daily Telegraph"
sagten kurz'und bündig: „Die in ihrem Bestand
unerprobten Erenzen Osteuropas betrefsen keine
lebens.wichtigen Jnteressen des Empire." Ear-
vin ging im „Observer" fogar so weit, eine bal-
dige Revision der osteuropäischen Erenzen zu
sordern, denn nur so könne die dauernde Kriegs-
gefahr, ,die durch ungerechte Erenzziehung und
durch das „selbftmörderische Bündnis Prag—Mos-
kau^', das die Tschechoslowakei zum „Portier der
Sowjets" gemacht habe, beseitigt werden.

Auch wenn Earvin in voller Erkcnntnis des
durch Moskau bedrohtcn europäischen Kontinents,
ausryft: „Ein Serajewo genügt uns!",
mllssen wir doch feststellen, datz uns die erfreu-
liche Einsicht britischer Zcitungen, wenn sie llber
die amtlichen Erklärungen des Autzenministers
hinaUsgeht, nicht genügt.

Denn wir bemcrken, datz auch in diesem Falle
Hcrr Eden als Sprrcher der Londoner Regierung
aus die Pariser Jntereffen in Osteuropa, d. h. auf
die Erhaltung einer durch nichts begrllndeten
fränzösischen Vorherrschaft in diesem Raum RLck-
sicht nahm, obwohl dies zuletzt nur Moskau
zugute kommt. Solchermatzen verhindert Eng-
land auch in Mittel- und Osteuropa eine radikale
Ausschaltung des Bolschewismus als autzenpoli-
tischer Hilfstruppe der Krcml-Juden. Auch in die-
sem Falle scheint uns die Londoner Politik noch
nicht den Weg von halben Matznahmen zur realen
Tat gefunden zu haben.

Harald Nicolson spricht in seinem drei-
bäydigen Erinnerungswerk mehr als einmal von
der „tragen britischen Vorliebe für halbe Matz-
nahmen", die er gesährlich und unfair
nennt. „Das könnte Engel zum Weinen bringen",
ruft er verzweifelt aus. — Wir haben diesem
llrteil eines Engländers nichts hinzuzufügen!

Weltkampf gegen Bolschewismus

Sine bedeutsame Kundgebung in Wien

Wien, L1. November

Die antikommunistische Vereinigung Oester-
reichs veranstaltete eine Kundgebung, an der neben
anderen ausländischen Vertretern auch der Leiter
der Antikomintern, Dr. Ehrt aus Berlin teil-
nahm. Unter den zahlreichen Eästen bemerlte man
u. a. den Präsidenten dcs Bundestages, Grafen
Hoyos, de» Vizebürgermeister von Wien, Dr.
Kresse, Monsignore Wagner, der in Vertre-
tung des Kardinalerzbischofs Dr. Jnnitzer erschie-
nen war, sowie sonstige Staats- und Behördenver-
treter.

Nach Vegrützungsworten des Präsidenten der
Vereinigung, Johann von und zu Lichtenstein,
nahm als erster Redner Bundesminister Elaise -
Horstenau das Wort. Er betonte einleitend,
datz es sich bei dieser Veranstaltung nicht um einen
internationalen Kongretz handele, wie denn auch
der Kampf gegen den Volschewismus nicht zu
Blockbildungen innerhalb der europäischen Staw
ten führen dürfe, wohl aber notgedrungen zu
einem engeren Zusammenrücken aller
Völker führen müsse, die besonders bedroht seien.
Als nächster Redner sprach Pater Bichlmair, der
sich besonders mit dem atheistischen Charakter der
Eottlosenpropaganda auseinandersetzte.

In einem fesselnden Vortrag, der oft von Bei-
fall unterbrochen wurde, entwarf dann der Leiter
der Antikomintern, Dr. Ehrt, ein Vild der kom-
munistischen Ideenwelt, die in dem Austromarxis-
mus eine geradezu klassische Vorform gefunden
habe. Die bolschwestischen Machthaber, erklärte Dr.
Ehrt, hätten geglaubt, in Oesterreich ein Ein-
fallstor nach dem Westen zu besitzen, statt
deffen habe der 11. Juli diese Hosfnungen grund-
legend zerstört. Wenn man die moskowitische

Neue provokationen der Kreml-Luden

Wieder vier Oeutsche verhaftet — Auch ein roter „Marschall" festgesetzt

Moskau, 24. November

Nach einer Mitteilung des Autzcnkommissariats
in Charkow stnd am 21. November drei weitere
Reichsangehörigc verhastct wordcn, nämlich Mon-
teur FriedrichBösherz der Zschocka-Werke
in Kaiserslautern, Reinhold Schindler aus
Sym-, beide in Mariupol, und HermannStam-
usM.l-Elektromonteur, gebürtig und wohnhaft in
Lharkow,

Der ehemalige Kriegsgefangene, Vetriebsleiter
Heinrich Schäser aus Tschumysch (Kasakstan)
wurdc am 21. Oktober aus seiner Arbeitsstellr bci
Frunse ohne Angabe eines Erundcs oerhastet. Er
besindet sich in Scmipalatinsk und war am 11. No-
vember noch nicht oerhört. Wie verlautet, wird
er der „Konterrcvolution zugunsten Deutschlands"
beschuldigt. Die deutsche Botschast in Moskau ist
bemüht, die Fälle aufzuklären.

Der Verichterstatter des DNB. hatte Eelegen-
heit, stch von verschiedenen früheren österreichischen
Schutzbündlern und ehemaligen Kommunisten, die
aus der Sowjetunion ausgewiesen wurden, und
jetzt über Warschau in ihrs Heimat zurückreisen,
Lb.er den Umfang der Verhaftungen der GPU.
unter der Opposition berichten zu tassen. Allein in
das. Moskauer Butyrki-Eefängnis, das besonders

für politische Eefangene bestimmt ist, werden seit
einiger Zeit täglich 'einige Dutzend „Trotzkisten"
eingeliefert. Nach kurzem Aufenthalt werden die
Gefangenen in der Regel für fünf 2ahre in die
Zwangsarbeitslager verschickt. Die Zahl der ppli-
tischen Eefangenen, die in diesem 2ahr allein durch
diejes eine Moskauer Gefängnis gegangen sind,
beläuft sich, wie sich auf Erund der Nummern der
letzten Gesangenen leicht feftstellen lätzt, auf
etwa 80 000.

Unter den in letzter Zeit in das Vutyrkt-
Eesängnis eingclieferten „Trotzkisten" besindet
sich auch einer dcr höchstcn Armeeführer, „Mar-
schall" Eamernik, der unlüngst mit 64 Ee«
neralstabsossizieren verhastet wurde.
Die meisten politischen Eefangenen kommen in
das sogenannte „Bannlager", das an der „Vaikal-
Amursk-Magistrale" in Ostsibirien liegt und in
dem stch nach den vorliegenden Berichten 900 000
politische Eefangene und Verbrecher besinden,

Ein zweites grotzes Zwangsarbeitslager befin-
det sich in der westlich des nördlichen llral gelege-
nen Tajga mit der Zentrale Dschibju an der Pjet-
schura. 2n diesem Lager, in dem im vorigen Win-
ter bis S4 Erad Kälte gemessen wurden, befinden
sich etwa H0 000 Gefangene.

Weltanschauung überhaupt auf einen Eeneralnen-
ner bringen wolle, so müffe man höchstens von
einem pseudopolitschen Verbrechertum
sprechen. Die Antikomintern erhebe nicht etwa
einen Monopolanspruch in dem Kampf gegen den
Bolschewismus, sondern man sei sich im Reiche dax-
üher klar, dah der Abwehrkampf in jedem Lande
entsprechend seiner Struktur individuell durchge-
führt werden müsse. Dessen ungeachtet müsse aber
die jetzige Phase des Kampfes, die mit der Macht-
ergreifung des Nationalsozialismus in Deutsch-
kand eingesetzt habe, siegreich beendet werden. Das
neue Deutschland betrachte stch als Kri-
stallisationspunkt und sei bereit, mit allen
Organisationen, gleich welcher Art, zusammenzu-
arbeiten, die sich offen und freimütig in die Ab-
wehrfront einreihten.

Zum Schlutz oermittelte der frühere ungarische
Minister von Csillery an Hand einer Karte
ein anschauliches Bild davon, wie Moskau durch
seine B Ln dn is p o l it'i k mit Prag und
Paris seine europäische Aktion immer weiter
vorgeschoben habe.

Erbiiier<er Nahkampf
in Ma-rid

Vor Madrid, 24. Novembek

Die nationalen Truvven letzten am Montaa
regnerischem Wetter den Angriff aus die Kasef"
„Jnsant Don Jaime" und das berüchtw
Eesängnis „Carcel Modelo" fort. Dem
grifs ging eine bestige Artilleriebeschiehung vora"
an der alle Kaliber bis zu 21 om beteiligt warc^
Die »ationale Lustwaffe konnte in die Käwp'.
nicht eingreisen, da die durch den ununterbroche«'
Negen aufgeweichten Flugplätze den Start unE
lich machten.

Die Bolschewisten verteidigen jedes einzel^
Haus mit ungeheurer Zähigkeit und halten die o'f
gangsstrahen und vor allem auch die über ^
Manzanares geschlagene Pontonbrücke unter
tigem Feuer. Der Anmarsch der nationalen Stur>«,
truppen ist daher nur im Schutzevon Pa"
zerwagen möglich.

Sodann muß jedes Haus «inzeln gestürmt
den. Jn diesem Kampfe sind vor allem die Mar^
kaner Meister. Mit Hilfe von Handgranaten drrp
gen ste in das Erdgeschotz ein und schietzen da«,
durch die Zimmerdecken. um die nach oben flüchtej^
den bolschewistischen Verteidiger zu vertreiben. ^
wird um jedcs Zimmer und jedes Stockwerk, rl
bittert gerungen, bis stch schlietzlich die BolM
wisten auf dem Dach ergeben müffen.

Iude zerstört deutsche Volkskrast

Ein aufschlußreicher Abtreibungsprozeß in Wien

Wien, 24. November

Ein jlldischer Arzt, der geradezu bewutzt an der
Ausrottung mehrerer burgenliindischer Bezirke ge-
arbeitet hat, hat sich i» mehrtägiger Verbandlung
wegen verbotencn Eingrifses in unzähligen Fällen
und Lberdies wegen Schändung vor rinem Wirner
Eericht zu verantworten.

D«r burgenländischen Landesregierung war es
aufgesallen. datz die Geburtenzifser in eini-
gen Bezirken des nördlichen Birrgenlandes. die stch
sonst durch eine grotze Bevölkerungsvermebrung aus-
zeichnete, plötzlich aussällig abzusinken begann
Längere Zeit konnte man sich diese Tatsache nicht
erklären, bis sich schlietzlich der Verdacht ergab, datz
der aus Ealizien zugewanderte jüdische Arzt Dr.
Edmund Segall in grotzem Stile Schwanger-
schaftsunterbrechungen vornahm. Der Arzt wurde
verbastet. Nunmebr wurde tatsächlich festgestellt,
datz der Jude in einer Ortschast eine sörmliche A b-
treibungsklinik eingerichtet batte. Die Zahl
Kiner Verbrechen lätzt stch auch nicht annähernd
feststellen. Bei der llntersuchung kam anch zutage.
datz-er zablreiche Frauen, die stch bei ibm einer
Operation unterzogen hatten. dann später unter
D.rphtz.u.se.y,.mitz.braiicht hatte..,.

Mosley forderi Nückgabe
-er -eutschen Kolonien

London, 24. November

Der englische Faschistenführer Sir Oswald Mos-
ley beschäftigte sich im Verlause einer Red« in
Northampton mit dcr internationalcn Lage. Er
sordertc die RUckgabe der früheren deutschen Kolo-
nien als einen Beitrag Englands zum
Frieden und zur Gerechtigkeit.

Seit 13 Iahren, so führte er u. a. aus, habe
Adolf Hitler die Freundschaft mit England gepre-
digt, und er habe ein neues Deutschland mit einem
neuen Ideal aufgebaut. Deutschland bedürfe eine;
Zuganges zu Len Rohstoffen, um seine nationale

Wirtschaft versorgen zu können. Die frühe^
deutfchen Kolonialgebiete und die jetzigen Mand«',
seien nicht englischer Besitz. Für England hät"»
sie nur Unkosten gebracht, während ste für DeuW
land günstige Möglichkeiten eröffnen würden.
wäre besser. wenn England soin eigenes Reich ^
wickeln würde, anstatt dauernd seine Nase in ""
Geschäfte anderer Völker zu stecken.

Wenn es die Kolonien zurückgäbe, würd« ^
mit einem Schlage alle Rcibungsursachcn
schen Deutschland und England beseitigen v«
die Bereinigung aller europäischen Völkrr
einem neuen Zeitalter und mit einem n<uk
Elauben ermöglichen. ,

Mosley betonte weiter, datz nur der Scha^
des Kommunismus aus einer gegenseitigen
hetzung der europäischen VLlker Eewinn ziehk"
könne.

Jedermann, der zusammen mit SowjetruhloN
und Frankrcich gegen Deutschland, Jtalien
Japan in den Krieg ziehen wolle, sei ein Ko"
didat sür cincn Selbstmörderklub.

England solle alle Verbindungen mit Sorvjetru^

land abbrechen und iy mögljchft enge-jBeziehunge,

zu Deutschland und Jtalien treten. Auch Fra«
reich werde eines Tages faschistisch werden, wcn,-
es weiterhin eine grotze Nation bleiben woU'
Dann werde es in der Lage sein, einem eur.
päischen Viermächteblock beizutreten.

Kündigung des Sowjetpaktes geforder^

Paris, 24. Novembek ^
Die Bauernschast von Morbiban in der
tagne bat in einer Dersammlung. in der
Bauernfübrer Dorgeres gesprckchen batte. e>l,
stimmig die NichtigkeitserklLrung des franzow^,
sowjetruMcken Paktes und die Aecktung der k0!>
munistiicken Partei aesordert. Jnterestant ilt ,
ser Beicklutz desbalb. weil «in kommunisti!»°,
Abgeordneter in der gleicken Versammlung
Wort zur Verteidigung der „kommunistiscken W«'
ansckauung" «rgreisen durste.

Line Kurzteilnetrmerin lrericirtet

Die geistige Wendung unserer Zeit und der
durch ste bedingte Neubau unserer deutschen Musik-
kultur hat aüch den Privatmusiklebrer vor neue,
Aufgaben gestellt. Was die Lektüre gediegener
Fachzeitschristen darüber grundsätzlich geben kann,
bedarf der Ergänzung und Vertiefung durch vrak-
tiscke llebung. Daber veranstaltet die Reicksmust-
kersckaft in der Reicksmustkkammer seit zwei Iab-
ren. bisber meist in Nord-. Mittel. und Ostdeutsck-
land, Sckulungslager für Privatmusiklebrer.

Für die Arbeitskameraden in West- und SLd-
deutsckland war es daher eine besondere Freude,
als diesen Svätherbst in dem für sie beauem er-
reichbaren Wiesbaden ein Schulungslager an-
gesagt wurde in der dortigen, dafür bervorragend
geeigneten Jugendherberge.

Es waren 40 Teilnebmer aus fern und nahe,
besonders aus den Nachbarstädten, gekommen, un-
ter denen merkwürdigerweise Mannbeim und Sei-
delberg nicht vertreten waren. Mancher
Neuling mag mit Vorurteil oder einigem Bangen
in das Lager gekommen sein. Doch das EefLHI
kameradschaftlicher Zusammengebörigkeit stellte stch
rasch eik. Es entwickelte sich bald ein eingehender
Ersahrungsaustausch, zu dem in diesem Umfang
die wenigsten bisher Eelegenheit hatten. Darüber
aber stand die Svannung auf das. was unterLei-
tung berufener Lehrkräfte in diesen acht Tagen
erarbeitet werden sollte in dieser Lagergemein-
schait. Es war wert, ihren Zauber zu erleben, sie
weckte innere Freude. einerlei, ob man ein grötzerer
oder ein kleinerer Meister seines Fackes ist. Sie
lehrt den Musikerzieber mit seinem die Vereinze-
lung begünstigenden Beruf, stck als Elied eines
grotzen Eanzen zu füblen und den Wert eckter Ka-
meradschaft zu erkennen. Die Eeschlossenheit des La-
gcrs war geregeft durck die für alle verbindlicke
Lausordnung. die auck gegenüber den ortsansäs-
sigen Teilnehmern keine Ausnabme machte, denn
sie durften stck weder vom Quartier nock von den
Mablzeiten ausicklietzen. Jeder batte zum Haus-
bienst versönlick den ihm zugewiesenen Veitrag zu
leisten.

Um 7 Uhr friih weckte uns die Tromvete des
Lagerleiters mit ihren fröhlichen Weisen. Heraus
«»« den Betten. binein ill iml LullLillöSLNMLMd

angetreten aus der Wiese zur belebenden Morgen-
gymnastik! Anschlietzend kam die feierliche Flaggen-
biffung unter Abstngen eines Kanons, z. B. „Ieder
strebe. datz Deutschland lebe". Dann solgte der
Leitsvruch des Tages. Für genügenden Avvetit
zum gemeinsamen Frübstllck hatte die Bewegung in
der frischen Morgenluft gesorgt.

Der tägliche Etundenvlan nabm seinen Anfang
mit der Rhythmik. Es folgten Klaviervädagogik.
Chorgesang, Dirigieren. Vlockflöte. Jmvrovisation
und Eemeinsckaftsmuffzieren. Hier wurde den mei-
sten erst klar. rvelcke Bedeutung Volkslied und Ka-
non für den vraktiscken Unterricht wie für das Ee-
meinschaftsffngen zukommt. Ein Eleiches gilt von
der Rhythmik. doch wird ffch da die Einfiibrung in
den llnterrickt sckwieriger gestalten. weil die lln-
terricktsräume vieler Verufsgenossen zu klein ffnd.

Im Klaviergruvvenunterrickt seffelten die Teil-
nebmer besonders die Lebr-Vorführungen in der
seit längeren Iabren vielseitig ervrobten Tonika-
Do-Metbode. Die gezeigten Rssultate waren sür
alle sebr lehrreich.

Jm Eruvvenmuffzieren zeigte ffch, welch schöne
Wirkungen hier mit kleinen Mitteln erreicht wer-
den können, namentlich im Zusammensviel von
Streichern und Vlockflöten. Die ausgedebnten
Möglichkeiten in der Verwendung der Blockflöte
waren für viele neu. Jn nahe zurückliegender Ver-
gangenheit noch Volksinstrument von geringer
Vedeutung, ist sie früher Kunstinstrument unserer
Vorklasffker und Klasstker gewesen. Heute befindet
ste ffch auf dem Wege, über die deutscke Hausmusik
ihre so lange verloren gewesene Stelluyg zurück-
zugewinnen. Welch eine Freude war es für die
neugebackenen Blqckflötisten, als die einzeln einge-
übte Eavotte von Le Jeune im Zusammensviel mit
den Streickern klavvte.

Manchmal klavvte zwar auch nicht alles zur
Zufriedenheit. indem beisvielsweise die aufgegebe-
nen Jmvrovisationen nur etwa einem Zebntel der
Teilnebmer so. wie verlangt, gelungen ffnd. Doch
verdrietzen lietz ffck keiner, und es wurde eben ge-
sckafft. bis es beffer ging. Bekanntlick lätzt ffck
Jmvrovisation auch lernen. Bis Mitternacht
herrsKte in manchen Schlassälen fleitziger Betrieb.
Begeister.t wurdr da noch Blockilöte seübt. übwobl

kein Artikel der Hausordnung das erlaubte. Der
seelenvolle Herbergsvater brachte unserer „Kleinen
Nacktmustk" Verständnis entgegen und bewies
milde Nachffcht.

Frei von des Alltags oft bedrückender Enge, an-
gespannt von den Eindrücken des vielen Neuen.
floffen diese acht Tage rasck dabin. Den Abscklutz
bildete ein fröblicker Ausflug im Autobus nack
dem berrlick gelegenen Kloster Eberback im Rbein-
gau. Der Lagerleitung und der Veranstalterin. der
NMK.. gebührt aller Dank fllr das uns so reich
Eebotene.

Käi Osum-dlays, Llosbacb.

^cller^cjiilcl sür Oelieimrat 6ier
Berlin, 24. November

Der Führer und Reichskanzler hat mit llrkunde
oom 24. November dem Eeheimen Medizinalrat
Prof. August Bier in Sauen (Mark) aus Anlah
seines 78. Eeburtstages in Anerkennung seiner
hervorragenden Verdienste um die dcutsche medi-
zinische Wissenschaft und seines grohen ärztlichen
Könnens, insbesondere aus dem Eebiet der Chir-
urgie, den Adlcrschild des Deutschen Reiches ver-
liehen. Autzerdem hat der Führcr und Reichskanz-
ler Eeheimrat Vicr telegraphisch feine persönlichen
Elückwünsche ausgesprochen.

I?u;t gratuliert

Verlin, 24. Novembe«

Reichserziehungsminister Nust hat an Geheim-
rat Profeffor Dr. Bier das folgende Elückwunsch-
telegramm gesandt:

Sehr geehrter Herr Geheimrat!

Nehmen Sie zu Zhrem 75. Eeburtstag meine
herzlichsten Elückwllnsche entgegen. Sie gelten
nicht nur dem hervorragenden Vertreter medizi-
nischer Wissenschaft an der llniversität Berlin und
dem bedeutenden Direktor der Universitätsklinik,
sondern auch dem grotzen deutschen Arzte. Ich ver-
binde mit diesen Elückwünschen den Dank fllr alles,
was Sie dem Staate geleistet haben und womit
Sie einem heranwachsenden Eeschlecht deutscher
Aerzte und Mediziner ein Vorbild sind.

Heil Hitler!

Rust. ReWsrjirtzWüMjsWzj . ,

l'clgung 6er 6a6i5cjien j6>5ton5ciieN
, Kornninnon

Donaueschingen, 24. Novemb^ ^
Am Samstag und Sonntag tagte in Dona«
eschingen die Badische Historische Kommisst^ö
Nachdem der Vorsttzende. Univ.-Profeffor
Theodor M a y e r - Freiburg. die zahlreicken Tc>
nehmer berzlich begrlltzt und darauf hingewie!^
hatte, datz man durch die Abhaltung von Tagunsc
im Lande den Kreis der Mitarbeiter und Freun"
der Kommisffon erweitern wolle. erösfnete
sterialrat Pros. Dr. Fehrle -Heidelberg di«
tragsreibe durck Darlegungen über das Baueln
baus im Verlaus der germanisck-deutschen Eescki«!-,'
Ueber die Frühgeickickte der Vaar gab deren cff,
riger Förderer Prof. R e v e l l i - Villingen in.c
nem Lichtbildervortrag bemerkenswerte AufscklvN'j
„Die Vorfürstenbergische Zeit" bildete den Eegcn
stand eines Vortrages von Rechtsanwalt Dr.
der-Freiburg. Als Vertreter der badischen Staa>-,
regierung wohnte Ministerialrat Dr. Asal »on
Ministerium des Kultus und Unterrichts der
gung bei.

Hauptschriftleiter: Franz Bretz
Stcllvcrtrctcr: Bernbard Sccaer-Kelb«.

Cbcl vom Dicnst: Dr. Fricdrich Didier. „>«
Verantmortlich für Innenvolittk: Fran, Brctz: ,1-:
Anhcnvolittk »nd Wirtschaft: Bcrnhard Sceacr-Kcl.y,;
fur Stadt Hcibelbcra und Bewcanna: Hermann Lc>,,.
für Badiiche Nachrichten und Svort: Hcrman» Uebccy.
sur Feuilleton und Untcrbaltuna: Dr. Friedr. DiB,c.>,
fur snmtl. Betlaacn: i. B. Dr. Frlcdr. Didicr: für^io
üer: Hanvtschriftleitnna: sür Nn,eiacn: Wilh VesNc
sämtlich tn Setdelbcra.

Schriftlcttung: Brunnenaasse 211—24.

. ^ Bcrliner Schristlcitnna:

HanS Eraf Reischach. Rerlin SW S8. Cbarlottenllr.
Nachdruck etaeuer Bertchte ohnc ausdrückliche Gcnc"
miaung der Schriftletiung ntcht acllattct. „«g
Svrechstundcn der Schriftlcituna: Täal. von 16—17 U"
Fcrnru« 3746. ,

Für »nverlanat etnaeaanaenc Betträae wird keinc
. Berantwortnna übernommen.

Vcrlag ..Volksacmcinschaft" G. m. b. S„ Ha«»''
stratze 128/128 lUniverlltätsvlatzs. -t-

Druck: Hcidelberacr Gutenbcra-Druckeret G. m. b. ^
D.-A. X. 38: 25 441.

Davon: Beztrksausgabe „Rund um Mosbach
Bezirksausgabe „Der Odenwälder"
Bezirksausaabe „Der Krailbaau''
Bezirksausaabe „-

Lur iit
 
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