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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

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Nr. 150 - 176 (1. Juli 1901 - 31. Juli 1901)
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Bierwürze" getroffen. Dieses Getränke, das von der
Münchener Bierwürze-Gesellschaft zum Versandt gebracht
wird, ist aus Hopfen, Malz und Wasser hergestellt, hat
keine alkoholische Gährung durchgemacht und ist lediglich
als gehopfte Bierwürze im brauereitechnischen Sinne anzu-
sehen, die mit Kohlensäure imprägniert, und zur besseren
Haltbarkeit pasteurisiert ist. Nach der Entscheidung der
Steuerdirektion wird dieses Getränk bei der Einfuhr,
Durchfuhr und Ausfuhr über die Grenzen des Groß-
herzogtums als Bier behandelt und unterliegt daher der
Uebergangssteuer.
— Der „Pfälzer Bote" erwartet von dem neuen
Präsidenten des Justiz, des Kultus- und des Unterrichts-
ministeriums, Herrn von Dusch, inbezug auf die Ver-
waltung seiner Ressorts alles Gute. Aber auch inbezug
auf den Politiker von Dusch trägt er sich mit den besten
Hoffnungen. Er schreibt:
Welche Wege wird Herr von Dusch der katholischen Kirche
gegenüber Anschlägen s Als Protestant und als liberaler Poli-
tiker steht er natürlich nicht auf dem Boden des Zentrums, denn
sonst wäre er in Baden nichts geworden. Allein die Annahme
ist unzweifelhaft berechtigt, daß mit Dusch leichter zu verhandeln
fein wird, wie mit Nokk. Der elftere tritt nüchtern und vorur-
teilslos an Dinge heran, die der im josefinischen Geiste aus-
gewachsene Katholik Nokk niemals objektiv zu erfassen fähig war.
Man wird das insbesondere bei der Ordensfrage erleben, die
wahrscheinlich berufen sein wird, in der nächsten Zukunft in
Baven eine Rolle zu spielen. Der hochseiige Erzbischof Roos hat
dem Schreiber dieses wiederholt gesagt, daß ein ruhig und gerecht
denkender Protestant dermalen als Minister das einzig Wünschens-
werte für die katholische Kirche in Baden sei. Wir geben der
Hoffnung Raum, daß Frhr. von Dusch unsere Erwartungen nicht
enttäusche.
Demgegenüber sind wir neugierig, ob die Zentrums-
partei fortan so auftreten wird, daß die Regierung eine
weitere Nachgiebigkeit motivieren kann. Der abgetretene
Staatsminister Nokk hat mehrmals erklärt, daß die Re-
gierung nicht weiter gehen könne, denn das Verhalten des
Zentrums sei nicht danach. In nationalliberalen Kreisen
existiert kein Zweifel darüber, daß das Zentrum in Baden
herrschen und mit seinem Geist das gesamte Staatsleben
durchdringen will. Das kann der Liberalismus nicht zu-
geben, so lange in ihm noch ein Atemzug ist.
— Der Karlsruher Korrespondent des „Schwäb.
Merkur" wundert sich darüber, daß die Stellung der
neuen Minister zur Wahlrechtsfrage in der Presse
völlig uncrörtert geblieben ist. Die Thatsache ist richtig.
Zu erklären ist sie damit, daß im Lande die Meinung
herrscht, jedes Ministerium wäre schließlich für die direkte
Wahl zu gewinnen, wenn es nicht besondere Rücksichten zu
nehmen hätte.
— Der „Be ob." schreibt zum Ministerwechsel
neuerdings:
Was den Ministerwechsel anbelangt, so ist man in Zen-
trumskreisen darüber einig, daß man weder Grund
zu besonderer Freude, noch zur Trauer hat. Es sind Männer
gegangen, die uns nie freundlich gesinnt waren; und es sind
Männer an ihre Stelle getreten, die erst im gegebenen Fall
erweisen werden, was sie uns sind. Auf ein eigentliches wei-
teres Entgegenkommen hat ja bei uns niemand gerechnet.
Wir haben uns nicht getäuscht; aber wir glauben, daß sich mit
den jetzigen Männern, die noch nicht aus eine ganz bestimmte
Richtung, wie die früheren eingeschworen find, besser auskom-
men läßt.
* Die „M itt el b adi schen Nachrichten", ein li-
berales, aber nicht nationalliberales, Blatt machen der
„Heidelb. Ztg." das Kompliment, daß dieselbe das im jüngsten
Ministerwechsel liegende Moment allein richtig erfaßt habe
und daß sie den Mut habe, es offen zu sagen. Das könnte
uns stolz machen, wenn wir nicht lecher sehen müßten, daß
die „Miitelbadischen Nachrichten" unsere Bemerkung über
die Haltung des Linksliberalismus zurückweisen. Wir hatten
gesagt, die Linksliberalen sollten endlich Ansehen, wohin
ihre Politik der Absplitterung und ihr Kokettieren mit dem
Zentrum führt. Dazu bemerken nun die „Mittelbadischen
Nachrichten": „die nat.-lib. Partei ist schuld an
dem Zusammengehen der Linken mit dem Zentrum, die
nat.-lib. Partei hat es in der Hand es zu lösen durch
eine wirklich liberale, fortschrittliche Politik." — Also das
alte Lied: die Nationalliberalen sollen linksliberale Politik
treiben, dann würden die Linksliberalen mit ihnen gehen.
Wenn solche Forderungen von linksliberaler Seite auf-
gestellt werden, dann kommen wir nicht weiter. Jede
Partei glaubt, ihre politischen Ansichten seien die richtig-
sten und besten. Die Linksliberalen müssen sich doch sagen,
daß sie die Nationalliberalen zum demokratisch-freisinnigen
Glaubensbekenntnis nicht bekehren werden. Andererseits
bilden die Nationalliberalen den weitaus größten Teil der
Liberalen Badens und ihr politisches Programm ist auch
für Linksliberale erträglich, während das durchgeführte
Zentrumsprogramm die Vernichtung des Liberalismus be-
deuten würde. Da sollte es den Linksliberalen nicht schwer
fallen, auch ohne ein Wenn unv Aber sich zur Verteidi-
gung des Gesamtliberalismus mit den Nationalliberalen
zusammenzufinden, unbeschadet der Unterschiede, die zwischen
Beiden herrschen.
Bayern.
München. 2. Juli. Die Studierenden der Tech-
nischen Hochschule richteten mit Genehmigung des
Direktoriums eine Eingabe an die Regierung um Zurück-
drängung der Ausländer. Nach der Augsb.
Abendztg. trat das Direktorium der Münchener Hochschule
auch mit den Direktorien der übrigen deutschen Hochschulen
wegen der gleichen Angelegenheit in Verbindung.
— Die zu Würzburg tagende Landesversammlung
der Deutschen Volkspartei in Bayern
nach einem Referate des württembergischen Reichstags-
abgeordneten Haußmann über „Süddeutsche
Bahnpolitik" eine Resolution angenommen, di?
sich gegen den Eintritt Bayerns in die Preußisch-Hessische
Eisenbahngemeinschaft aus wirtschaftlichen, politischen
und konstitutionellen Gründen ausspricht und im klebri-
gen für eine durchgreifende Reform auf dem Gebiete
des Eisenbahnwesens der deutschen Einzelstaaten unter
vollständiger Trennung des Nah- und Fernverkehrs An-
tritt.

Aus der Karlsruher Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben dem
Oberforstrat Professor Xaver Liefert in Karlsruhe die Er»
laubnis zur Annahme und zum Tragen des ihm von dem Kaiser
von Oesterreich verliehenen Ordens der eisernen Krone 3. Klasse
erteilt, sowie den nachgenannten Hofbediensteten die Erlaubnis
zur Annahme und zum Tragen der ihnen von dem Erbprinzen
zu Hohenlohe-Langenburg, Regenten der Herzogtümer Sachsen-
Koburg und Gotha, verliehenen Medaillen erreich und zwar: den
Lakaien Karl Grimm und August Wiedtemann für die
Herzog Ernst-Medaille und dem Marstalldiener Friedrich Wolfs
für die silberne Verdienst-Medaille.
— Regierungsbaumeister Friedrich Ioos in Heidelberg
wurde zu Großh. Verwaltung der Hauptwerkstätte versetzt und
Regierungsbaumeister Wilhelm Menningen in Karlsruhe dem
Großh. Maschineninspektor in Heidelberg zugeteilt.
— Dem Kanzleiassistenten Friedrich Albrecht ist die etat-
mäßige Amtsstelle eines Registraturassistenten bei dieser Stelle
übertragen worden.
Karlsruhe, 2. Juli. Der Staatsminister von
Brauer hat heute Nachmittag aus Badenweiler das
folgende Telegramm erhalten:
Ich bin erfreut, Ihnen Mitteilen zu können, daß
wir unseren lieben Sohn in der Genesung viel weiter
vorgeschritien gefunden haben, als wir nach so langem
Kranksein erwarten durften. Sein Aussehen entspricht
einem befriedigenden Kräfleznstand und einem erfreu-
lichen Allgemeinbefinden.
Friedrich, Großherzog.
Das ganze Land wird einmütig in der Freude sein
über diese glückliche Botschaft. Möge die Genesung unseres
ErbgroßherzogS in der stärkenden Luft unseres Schwarz-
waldes rasch wieder zu völliger Gesundung führen l

Ausland.
England.
London, 1. Juli. Hier dauert die Campagne
der Imperialisten gegen die Bestrebungen auf Abschaf-
fung oder Linderung der englischen Greuel in Südafrika
fort. In London sowohl wie in Leeds wurden zum
Protest gegen den Krieg einberufene Versammlungen
durch gewaltsame Ruhestörungen gemieteter Banden
vereitelt, und in scarborongh wurde der Miß Hobhouse
vom Magistrat die Benutzung des Rathaussaales für
einen Vortrag gegen die Lagergreuel untersagt. — An-
dererseits bereiten 495 City- und Börsenbehörden eine
Monstreversammlung in der Guildhalle vor, wo die Bür-
ger sich, zu Hunderten einfinden sollen, um ihre Sym-
pathie mit der Kriegführung der Regierung
auszudrücken. Die Versammlung soll in derselben Weise
geleitet werden, wie die große City-Demonstration kurz
nach Ausbruch des Krieges.

Aus Stadt und Land.
Heidelberg, 3. Juli.
8 Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin hat Herrn
Professor Vierordt aus Anlaß der Genesung und Rückkehr Sr.
K. H. des Erbgroßherzogs die Summe von Tausend Mark für
die Luisenheilanstalt übergeben lassen. In dem diese hoch-
herzige Spende begleitenden Schreiben heißt es, daß dieselbe er-
folge für die innere Einrichtung des so nötig gewordenen Nenbaus
und zwar an dem Tage, an dem der durchlauchtigsten Geberin
das Glück zu Teil wurde, höchstihren geliebten Sohn genesen be-
grüßen zu dürfen. Diese edlen Worte werden wohl in jedem
badischen Herzen lautesten Wiederhall finden.
" Die Badische StaatseisenbahnVerwaltung wird die von
den Preußischen Staatseisenbahnen mit Wirkung vom 4. Juli
l. I. angenommene 4S-t ä g i g e Giltigkeit der Rück-
fahrkarten im Verkehr mit den Stationen der Prell-
st i s ch-H esh" ischell Staatsbahnen vom gleichen
Tage ab ebenfalls einführen. Im innere n Ver-
kehr der badischen Bahnen, sowie im Verkehr zwischen den
Stationen des süddeutschen Bahngebiets bleibt es bis auf
weiteres bei den seitherigen Bestimmungen.
k.-L.. (Schützenfest.) Gestern Abend fand in der Harmonie
eine gemeinschaftliche Sitzung sämtlicher Ausschüsse statt, die
in ihrem Verlauf ein einheitliches und sehr erfreuliches Bild
von dem bot, was bis jetzt an Vorbereitungen für das Fest
geleistet wurde. Der Ehrenvorsitzende des Festausschusses,
Herr Oberbürgermeister Dr. Wilckens, eröffnete und be-
grüßte die Versammlung, deren zahlreicher Besuch das große
Interesse an dem Gelingen des Festes bekunde. In jeder
Hinsicht erscheine alles Wohl und entsprechend vorbereitet, so
daß, wenn der Himmel seine Schleusten während der Festtage
geschlossen halte, alle gehegten Erwartungen sich erfüllen wer-
den. Der Oberschützenmeister, Herr Rösler, spricht
hierauf dem Herrn Oberbürgermeister sowie der Stadtver-
waltung für deren weitgehendes Entgegenkommen wärmsten
Dank aus, dem die Anwesenden sich anschließen und dies durch
Erheben von den Sitzen zum Ausdruck bringen. Ebenso dankt
er dem Festausschuß für seine thatkräftige Mitwirkung. Es
folgen nun die Berichte der einzelnen Ausschüsse. Namens
des geschäftsführenden Ausschusses teilt Herr Rösler mit, daß
die umfangreichen Arbeiten weit voran geschritten seien. An
Ehrengaben stehen bis jetzt 79 zur Verfügung, während noch
40—60 zu erwarten seien. Für die prachtvolle Gabe der
Stadt dankt der Berichterstatter auch bei dieser Gelegenheit.
Nach dem hierauf folgenden Bericht über die Thätigkeit des Fi-
nanzausschusses ist durch den Voranschlag Einnahme und Aus-
gabe auf 109 000 Ml. festgesetzt und sind alle Anordnungen
hinsichtlich der Eintrittsgelder, des Kassendienstes auf dem
Festplatze, der Verkaufsstellen rc. getroffen worden. Dem
Schießausschuß lag wohl die meiste Arbeit ob, doch ist dieselbe,
wie Herr Rösler mitteilt, nahezu vollendet. Die Schieß-
ordnungskommission hat bereits zweimal gemeinschaftlich mit
der Militärverwaltung von den Schiehständen Einsicht genom-
men und wird dieselben in einigen Tagen nach einer nochmali-
gen Begutachtung auch seitens des Bezirksamtes endgiltig
übernehmen. Vom hiesigen Bataillon werden mit dankens-
werter Bereitwilligkeit 90 Mann zum Dienst an den Schieß-
ständen gestellt, wodurch eine zuverlässige und pünktliche Ge-
schäftsführung dort gewährleistet ist. Der Besuch von etwa
1200 bis 1800 Schützen steht zu erwarten, von denen sich
vielleicht 800 am Schießen beteiligen werden. Die Plätze zum
Konkurrenzschießen, für welches diesesmal nur 40 Min. ange-
setzt und 20 Becher zur Verfügung gestellt wurden, sind ver-
geben. Am nächsten Sonntag wird ein Probeschießen und ein
Probebankett abgehalten werden. Im Wirtschaftsausschuß
sind die schwierigen Fragen der Vergebung der Wirtschaft und
der verschiedenen Lieferungen allem Ermessen nach befriedi-
gend gelöst worden. Der Wohnungsausschuß hat ebenfalls
schon getagt und seine Arbeiten ausgenommen. 200 Privat-
betten stehen für die Gäste, deren Mehrzahl wohl in den Gast-
höfen nntergebracht werden wird, zur Verfügung. Am Bahn-

hof soll eine Empfangshalle errichtet werden. Herr G e? 6 >.
teilt mit, daß die Direktion der Straßenbahn bereit ist, wäb^ '
der Festtage zwischen Bismarckplatz und Kirchftraße Züge äsi.
kehren zu lassen. Die dem Musik- und Bergnügungsaussch "
obliegenden Arbeiten namentlich Sie Abschlüsse von Vertrage
sind, wie Herr Müller berichtet, fertig gestellt und o
Schaubudenplähe nahezu vollständig vergeben. Nach eiP
Schreiben des Herrn Dr. Keller beabsichtigen die vereM g
ten Männergesangvereine ein größeres Konzert zu vera
stalten, wovon mit Dank Kenntnis genommen wird.
H. Schmidt berichtet namens des Bauausschusses, daß

genehmigten Pläne nur mit geringen Abänderungen zur

führung gelangen und die Arbeiten befriedigend vorgesckst^
seien. Die Hallen werden baulich gut ausfallen und ^ „
Anforderungen genügen. Herr Dr. Schoch machtsodP -
Mitteilnng über den Preßansschuß, dessen Thätigkeit sich PP
die Herausgabe einer Festzeitung, den Verkehr mit der PA-
geregelte Berichterstattung während des Festes und die^P^,
teilung der offiziellen Reden erstreckte, lieber den -slM
der Arbeiten im Zugs- und Ordnungsausschuh, berichtet HP,
Guido Schmidt. Hiernach gehen die Vorbereitungen
den Festzug ihrer Vollendung entgegen. Die historrsw-
Gruppen, welche von 120 Erwachsenen und etwa 40 KivP,,
gebildet werden, sind von mehreren Vereinen übernoMiP
worden, während eine Anzahl anderer Vereine dekorm ^
Gruppen stellen werden, die zwischen den SchützenabteilnE^
verteilt werden sollen. Wegen Aufrechterhaltung der ZE
ordnung und sonstiger polizeilicher Vorsichtsmaßregeln, "
sonders auch wegen der Errichtung einer Station der ^ ,
nitätskolonne sind geeignete Schritte gcthcm worden. Von ^ .
Ausgabe eines den Festzug darstellenden Albums seitens - ",
Schützenvereins soll abgesehen werden, dagegen wird die ^
Festtage erscheinende Nummer der Festzeirung eine ausfu"
liche Beschreibung des Zuges bringen. Herr Rösler
eine einheitliche Schmückung der Hauptstraße seitens der HaM
besitzer an, die sehr wirkungsvoll und dabei nicht kostspP^
sein würde. Zum Schluß ergreift Hr. Oberbürgermstr. Dr. A ,
ckens nochmals das Wort und gicbt seiner Freude über die u ,
sichtig und thatkräftig geleiteten Vorbereitungen AusmP,
seine Anerkennung gelte besonders dem Herrn Oberschut-'P,
Meister und dem Verwaltungsrat des Schützenvereins iHv
allen, die mitthütig gewesen seien. Sein Wunsch gehe da»P-,
daß die Arbeiten sich als erfolgreich erweisen und das rf,.
einen glänzenden Verlauf nehmen möge. Hierauf wurde 7
Sitzung geschlossen, deren Verhandlungen die Hoffnung ^
ein schönes und harmonisches Gelingen des Festes nur "
festigt haben.
Sommerfest in Neuenhcim. Was die Liebe NeM,,
heimer, Heidelberger und auswärtiger Freunde der ev. PP
chengemeinde seit langem und mit viel Aufopferung und MP
vorbereitet hatte, durfte gestern seinen Anfang nehmen in P,
schönen Garten des „Schwarzen Schiffs". Mit seinen -P
grünem Gebüsch gebildeten traulichen Winkeln war er wre^P
schaffen dazu, die Herrlichkeiten aufzunehmen, die das PP
den Besuchern darbot. lind das Komitee sah sich in z
Erwartungen und Hoffnungen nicht getäuscht. Bald naai
Uhr dnrchwogte eine stattliche Menge von Freunden und
suchern des Festes die Wege des Gartens und kaufte
Hand gestifteten und ausgelegten Gegenst-P",.

Von lieber i^anv gefielen unv unsgeregcen «-egenv—, ^
Und Was gab es auch nicht alles zu besehen und zu kam
Da wurde Obst, Gebäck, Blumen, Topfpflanzen, Ansichtska^,,
der alten und der neuen Renenheimer Kirche feilgeboten,
hübsche Thongeschirre, gebrannte und gemalte Sachen, SPP,
waren, Ulkgegenstände, Zigarren und so fort. Man sah P,
recht deutlich, daß alle Mitwirkenden mit Freude und Lull ^
ihre mitunter nicht immer leichte Aufgabe gingen und sm) ^
Zeit nicht verdrießen ließen, von 4 Uhr an bis spär am' §
ihrer gern ausgenommen Arbeit vorzustehen; daher sei Mx,-
schon an dieser Stelle der herzlichste Dank ausgesprochen P,
all das, was sie gethan. Nus aller Herren Länder schienen P
zusammengekommen zu sein: aus dem badischen OberlM
ans dem Renchthal, von Elsaß, vom fernen Ungarn, Jtasi
der Schweiz, aus den Alpen von Bayern und Tirol zu s>
diger Mithilfe an dem schönen Werk. Selbst Japan
seine Vertreterinnen geschickr. Es war ein farbenpräall" ^
Bild, das sich dem Auge des Beschauers bot. Inmitten HP
Grüns der Gebüsche und der mit Fahnen geschmückten Gap',
Wege das Durcheinander der Hellen und farbenprächtig,
Gewandungen. Und wer sich satt gesehen hatte an all p „
Schönen, den luden die Bänke und Stühle zum Niederst.^
Und bald konnte ihn eine von freundlicher Hand - -

em

Erfrischungen, Obst, Gebäck, Kaffee oder Thee erquicken. stPrst
und Keller waren sehr gut ausgestattet, auch der verwöhmg
Gaumen fand etwas, das ihm zNsagte, und der Durstige ko» . ,
sich erquicken an einem guten Tropfen Wein, Champagn-PP
Für Uirterhaltung war aufs beste gesorgt. Schon das Vll,,
und Hergewoge der Käufer und schmucken Verkäuferin?.,,
dann aber besonders die muntere Fröhlichkeit und anmutig
Bewegungen einer in prächtigen italienischen Kostümen n ^
tretenden Schar, die durch ihre fremdländischen Weisen ^
ergötzten, gaben dem ganzen ein eigenartiges und fesiAgg
Gepräge. Leider sandte der Himmel, der sich den M-
über ein wenig anfgeheitert hatte, gegen Abend einen Reg,,
gutz, der den Rückzug in die Säle des Gasthofs nötig >nng-
Und hier entwickelte sich bald ein derartiges Leben uril'
triebe, daß der Raum sich als zu klein erwies, alle Komm t
den zu fassen. Das Musikkorps des hiesigen Bataillons
der Leitung seines Kapellmeisters, das bereits im GM,,
einige Stücke gespielt hatte, erfreute auch hier durch seine
träge. Und die Damen ließen es sich angelegen sein, die HP,st
auch hier aufs freundlichste zu bewirten. Das Komitee
alle Mitwirkenden werden sich freuen, heute, am zweiten
des Festes Freunde der Sache bei dem Feste willkommen
ßen zu dürfen. Bei ungünstiger Witterung findet keine .,,
terbrechung des Festes statt, da dann die gerüuM -
Säle des „Schiffes" zur Verfügung stehen werden.
* Von der Pferdebahn. Der Fahrpreis für die Benu?^(
der Straßenbahn in der Rohrbacherstraße wird währen? „j,,s
Gleisverlegnngsarbeiten von heute ab bis auf Widerruf am
Pfennig ermäßigt. - ^,st
* Zm hiesigen Stadttheater gastiert am Freitag den ->-
Samstag den 6. Juli das bekannte Haller-Ensemble
lustigen Schwank „Die Dame von Maxim". Das genannte
hatte bisher im Frankfurter Orpheum den größten Erfom ,,jgt
zuweisen und hoffen wir, daß auch in Heitnlverg die m
Crevette die Lacher auf ihrer Seite haben wird. „gv
d Zum Rodensteiner. Original-Leipziger Quartett-.^,l
Konzertsänger. Die gestrige Vorstellung war sehr gut
und die wackere Sängerschar erntete wiederum reicht-.chen, llPn'
verdienten Beifall. Gelegentlich des Auftretens des „^mllAli,
könlg" sah man fast die ganze Zuhörerschaft vor Lachen
Heute neues Programm. Der Betuch ist wirklich zu eMvh „ftt
x Liegenschaftsverkäufe. Optiker W. Pf aff vesiP,;
sein Haus Lutherstraße 43 an Gerichtsvollzieher FreinrNP^
hier um den Preis von 24 000 Mk., ferner sein AnweseiE
straße 8 an Dr. Hasselbeck aus Neckarau um 39800 M
8 Diebstahl. Gestern Nachmittag zwischen 3 und * ^,st
wurden in die Mansarden eines hiesigen Hotels eingebroch^?,^'
4 Uhren, darunter eine goldene und noch verschiedene Sw
gegenstände gestohlen. Der Dieb entkam.
— Polizeibericht. Ein Kellner wurde wegen LandstpA st,lg
und ein Student wegen Ruhestörung, Widerstands und BelE^e.
verhaftet. Wegen Ruhestörung kamen 7 Personen zur A N» §gl
** (Saalbautheater Mannheim.) Vor einem,
den letzten Platz besetzten Hause fand gestern Abend im dPP
bau das erste Gastspiel von Wolzogen's » ? sim
breit'l statt. Das künstlerisch verfeinerte Variete n
 
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