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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

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Nr. 150 - 176 (1. Juli 1901 - 31. Juli 1901)
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gekommen, wonach dort zwei nationalliberale und ein
freisinniger Landtagskandi^at ausgestellt werden. Zuletzt
war Karlsruhe bekanntlich durch zwei Sozialdemokraten
und einen Demokraten vertreten. Bei den engen Be-
ziehungen zwischen Demokraten und Freisinnigen in Baden
kann das genannte Mannheimer Blatt dem Kompromiß
keinen Beifall zollen, wenngleich dasselbe von der frei-
sinnigen Zentralleitung in Berlin gutgeheißen sei.
80 Karlsruhe, 8, Juli. Wie neulich gemeldet
wurde, war es nach einer kürzlich erlassenen Verfügung
der Generaldirektion den badischen Eisenbahn.be-
a m ten nicht mehr gestattet, mitFreikarten Schnell-
z ü g e zu benützen. Natürlich hat diese Anordnung unter
den Beamten große Mißstimmung hervorgerufen. Durch
Zeitungsartikel bekam Staatsminister v. Brauer
Kenntnis von der fraglichen Verfügung wie auch von
deren Wirkung und ließ sich alsbald die Akten über
diese Angelegenheit vorlegen. Nach Einsichtnahme der-
selben hob er laut „N. B. Ldsztg." die Verfügung
sofort auf und ließ diesen Beschluß den entfernter
gelegenen Stationsämtern telegraphisch Mitteilen. —
Gestern Abend fand hier in der „Eintracht" eine überaus
stark besuchte Versammlung von Eisenbahn-Beamten
und -Angestellten statt, in der beschlossen wurde, Herrn
v. Brauer anläßlich seiner Ernennung zum Staatsmini-
ster und in dankbarer Anerkennung für die Wahrung
der Interessen des Eisenbahnpersonals durch die Beseiti-
gung jener Verfügung einen Fackelzug zu bringen.
Bayern.
München, 7. Juli. Der Verleger Kutsch era
wurde wegen die katholische Kirche beleidigender Arti-
kel im Volksruf zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt,
von dem Vergehen Wider die Sittlichkeit, begangen durch
die Uebersetzung aus Liguoris Moral-
theologie, f r e i g e s p r o ch e n, dagegen soll diese
Uebersetzung eingezogen und vernichtet werden.

Aus der Karlsruher Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit der Großherzog habendem
Professor Dr. Adolf Passow an der Universität Heidelberg die
'Erlaubnis zur Annahme und zum Tragen des ihm verliehenen
Kommandeurkreuzes zweiter Klasse des Königlich Schwedischen
Wasa-Ordens erteilt.
— Betriebsassistent Friedrich Romann in Eubigbeim wurde
zum Stationsverwalter ernannt, Expeditionsaisistent Clemens
Kemps in Graben-Neudoif nach Kehl, Expeditionsassistent
Alfred No sch in Biberach-Zell nach Kehl, Expeditionsassistent
David Bechthold in Mannheim nach Graben-Neudorf, und
Expeditionsassistent Anton Schwing in Mannheim zur Zentral-
verwaltung versetzt.
80. Baden, 8. Juli. Der Groß Herzog und
Lie Groß Herzogin verließen heute früh nach fünf-
wöchigem Aufenthalt Schloß Baden und begaben sich
auf einige Tage zu den erbgroßherzoglichen Herrschaften
nach Badenweiler. Don da begeben sich die Groß-
herzoglichen Herrschaften nach Karlsruhe und werden
dann die.Meise nach St. Moritz in der Schweiz antre-
ten. Der Aufenthalt in St. Blasien soll für dieses Jahr
aufgegeben werden.

Ausland.
Frankreich.
— Der Papst hat an die Oberen und Generale der
«geistlichen Orden ein Schreiben gerichtet, in dem er gegen
das neue französische Vereinsgesetz protestiert. Der
Protest ist ziemlich sanft gehalten, so daß er den Klerikalen
Frankreichs nicht gefällt.
Spanien.
Madrid, 7. Juli. Im Laufe der Beratung über
die Antwort auf die Thronrede brachten die Republikaner
in der Depntiertenkammer einen Antrag ein, in wel-
chem sie in dhr Religionsfrage Befreiung des
Staatslebens von religiösen Einflüs-
sen fordern.
Afrika.
Tanger (Marokko), 8. Juli. Während der reli-
giösen Feste, die soeben ihr Ende erreichten, wurden
drei Europäer von Eingeborenen gestei-
nigt. Die Bevölkerung giebt einstimmig der Hoffnung
Ausdruck, daß die Vertreter der Mächte religiöse Zerrno-
nien in Tanger, am Sitze des diplomatischen Korps,
verbieten lassen werden.

Die Mannheim-Heidelberger Abordnung beim
Präsidenten Krüger.
Aufgrund eines Privatbriefes ist der „Maunh. General-
anz." imstande, über die Audienz der aus Herrn Professor
Rohrhurst ans Heidelberg und Herrn Kunstmaler W.
Oertel und Herrn Kaufmann B. Stauch ans
Mannheim bestehenden Abordnung einige Mitteilungen zu
machen. Freitag, den 6. Juli, wurden die genannten Herren
von dem Kabinetschef C. van Boeschoten sehr freundlich em-
pfangen und sofort zum Staatspräsidenten selbst
geleitet. Die Unterhaltung wurde in der Weise geführt, daß
jeder Satz sofort übersetzt wurde, wobei Herr van Boeschoten
das Amt des Dolmetschers übernahm. Nachdem. Herr Rohr-
hnrst dem Präsidenten den herzlichsten Dank für die Gewäh-
rung der Audienz ausgesprochen, die es den Abgeordneten er-
mögliche, den Mann zu sehen, dessen Name heute von vielen
Millionen mit Bewunderung, Hochachtung und Verehrung,
wegen seines herben Geschickes aber auch mit Wehmut.genannt
werde, bat er für Herrn Kunstmaler Oertel die Vergünsti-
gung, eine Skizze des Präsidenten nach dem Leben aufnehmen
zu dürfen, die, zu einem Oelbilde ausgeführt, als Ölfarben-
druck vervielfältigt und in den Handel gebracht werden soll,
damit aus dem Ueberschusse des Erlöses den unglücklichen
Frauen und Kindern der Buren eine Summe zugesührt wer-
den könne. Mit den innigsten Wünschen für Krüger und sein
Volk schloß Herr Rohrhurst seine Ansprache. Präsident
Krüger, der sehr bewegt war, dankte den Herren herzlich
für das Interesse, das sie seiner Person uisid seinem Volke
entgegenbrächten, und erklärte, er habe zu Gott das Vertrauen,
Erträge. Wenngleich die Beköstigung der Besatzung
die gewohnte ist, so gewährt der Monarch den Leuten
doch mehrfach besondere Vergünstigungen. Als Freund
der Turnerei nimmt der Kaiser kurz nach dem Anfstehen
eine zeitlang Freiübungen vor und die Herren des Ge-
folges beteiligen sich an diesem Sport. Die Herren
machen Armstrecken, Kniebeugen' und dergleichen frei-
turnerische Uebungen.

daß er alles zum Guten lenken werde. Herrn Oertel wurde
alsdann die große Freude zuteil, sofort eine Skizze aufnehmen
zu dürfen, die vortrefflich gelungen ist und ein der Wirklich-
keit entsprechendes Bild des Präsidenten giebt. Daß Herr
Oertel der rechte Mann ist, um die künstlerische Seite der
Aufgabe zu lösen, dürfte daraus hervorgehen, daß Kabinets-
chef van Boeschoten ein nach einer Photographie gemaltes
Oelbild von Christian Dewet, dem „Blitzgeneral", wie ihn
die Holländer nennen, ffür außerordentlich gut getroffen
erklärte. Da Herr van Boeschoten den General persönlich
kennt, so ist dies eine ebenso große Genugthnung für Herrn
Oertel, wie die Thatsache, daß das Bild Herrn Krüger über-
reicht werden wird. Wer sollte die Bemerkung des Brief-
schreibers, daß der Tag den Abgeordneten unvergeßlich blei-
ben wird, nicht verstehen l

Aus Stadt und Land.
Heidelberg, 9. Juli.
I'.-X. 18. VerbandsschieHen. Die in einer Auflage von
1000 Stück für das Vervandsschützenfest hcrgestellte silberne
Schießmünze ist von der Größe eines Fünfmarkstückes. Sie
zeigt das Relief-Brustbild des hohen Protektors, des Großherzogs
Friedrich von Baden, mit entsprechender Umschrift und aus der
Reversseite das Heidelberger Schloß mit der Aufschrift „XVIII.
Verbandsschießen Heidelberg. 14.—21 Juli 1901." Die Münze
wurde von der Firma Theodor Krafft hier geliefert, welche die-
selbe bei der Firma B. H. Mayer, Präganstalt in Pforzheim, Her-
stellen ließ.
T Zweite Internationale Hunde- und Sportausstellung in
Heidelberg. Die hohen Protektoren dieser Veranstaltung, Se.
Großh. Hoh. Prinz Maximilian von Boden und seine Gemahlin,
Ihre Königliche Hoh. Prinzessin Marie Luise von Baden, haben
dem Verein einen wertvollen Ehrenpreis zpgesagt. In er-
freulicher Weise laufen auch fast mit jeder Post Zusagen von
auswärts ein, so daß der hiesigen Hundeausstellung schon jetzt
die doppelte Anzahl Ehrenpreise zur Verfügung stehen, als im
Jahre 1896. Bekanntlich wird diese Ausstellung in den Räumen,
die dem Verbandsschießen dienen, abgehalten werden. Die Ver-
treter des Verbands bao. kynolog. Vereine nahmen gestern die
Anlage in Augenschein und fanden dieselben den Zwecken ent-
sprechend. Meldeschluß ist unwiderruflich am 12. Juli, worauf
wir noch ganz besonders aufmerksam machen.
iH Der Verein zur Pflege der Photographie und ver-
wandter Künste in Frankfurt a M. und Umgebung fand sich
gestern zu einem Ausflug hier ein. Die „Heidelberger Vereinigten
Photographen" begrüßten ihre Gäste am Bahnhof. Im Stadt-
garten wurde ein Frühstück eingenommen, dann wurde der Uni-
vcrsität ein Besuch abgestattet und Karzer und Aula besichtigt.
Später fand man sich auf dem Schloß ein; nach einem längeren
Rundgang durch dasselbe wurde in der Schloßrestauration das
Mittagessen eingenommen. Darnach führte ein herrlicher Wald-
spaziergang die Teilnehmer nach der „Restauration Spitz" in
Schlierbach, von dort gings weiter mit der Bahn nach Neckar-
gemünd. Auf der Terrasse der Griechischen Weinstube zur
„Stadt Athen" weilten die Jünger des Lichts in angeregtester
Unterhaltung beieinander. Prof. Schmidt, Dozen: der Photo-
graphie an der Techn. Hochschule in Karlsruhe, dankte der „Ber-
einigung Heidelberger Photographen" für die gastfreundliche
Aufnahme und die Durchführung des überaus abwechslungs-
reichen Programms; sein „Hoch" galt den Heidelberger Kol-
legen, die für alle andern Kollegen vom Fach als ein Musterbild
guten Einvernehmens gelten dürften. Hr. Hof-Photogravh F.
Langbein, der Vorsitzende der Vereinigung von Heidelberg,
dankte namens leine: Kollegen für die bewiesene Aufmerksamketl.
Leider zu rasch führte das Motorboot „Neckar" die Teilnehmer
nach der Stadt zurück. Der Abend sah dann die Kollegen nach
allen Richtungen der Windrose wieder auseinander eilen. Sie
werden sicherlich dankbaren und freudigen Herzens an den schön
verlebten Tag in Heidelberg zurückdenken.
K Unfall. Der 23 Jahre alte ledige Bahnarbeiter Hermann
Welk von Wieblingen wollte gestern Abend '/«9 Uhr auf dem
hiesigen Güterbahnhofe auf eine im Gang befindliche Lokomotive
springen, rutschte dabei aus und geriet mit dem rechten Fuß
unter das Geleise; dergenannte Fuß wurde ihm vollstän big
abgedrückt. Der Verletzte befindet sich im Krankenhause.
X Schwere Körperverletzung. Gestern Abend halb 9 Uhr
versetzte der ledige Karl Vcith von Eberbach, in der Brücken-
straße in Neuenheim dem Landwirt Philipp Wagner von Hand-
schuhsheim mittelst eines Stockes mit Horngriff ein paar so
wuchtige Schläge auf den Kopf, daß der Getroffene bewußt-
los zusammenbrach und duich ein Fuhrwerk ins akademische
Krankenhaus verbrach! werden mußte. Da durch die Hiebe die
Schädeldecke zersprang, liegt Wagner lebensgefährlich ver-
letzt darnieder. Der Thäter wurde sistgenommen.
— Polizeibericht. Wegen Ruhenörung bezw. Unfug kamen
5 Personen zur Anzeige.
rt. Von der Bergstraße, 8. Juli. (V er k e hi s wu n s ch.)
Wie wir erfahren, haben etwa 100 Einwohner von Schriesheim
und Dossenheim eine Eingabe an die Direktion der Nebenbahn
Heidelberg—Weinheim gerichtet, worin dieselbe gebeten wird,
einen späteren Zug, etwa um 10 Uhr 20 Min. nachts, nach der
Bergstraße gehen zu lassen, teils um Gelegenheit zum Besuch von
Konzerten, Theater oder öffentlichen Vorträgen, die gewöhnlich
immer erst um halb 9 Uhr ihren Anfang nehmen, zu bekommen,
hauptsächlich aber, um bessere Anschlüsse an die Züge, die in die-
ser Zeit von Würzburg. Heilbronn und Karlsruhe kommen, her-
zustellen. Wir bezweifeln nicht, daß die Direktion dem schon oft
ausgesprochenen und sehr berechtigten Wunsche entgegenkommcn
wird, auch wenn sich der Zug anfangs nicht in der Weise
rentieren wird, wie er es sollte, da doch der sehr rentable Güter-
verkehr von den großen Porphyrwerken in Schriesheim und
Dossenheim ein derartiger ist, daß eine geringere Rentabilität
eines Zuges nicht inbetracht kommen kann und andere Bahnen
unter denselben Verhältnissen dem Publikum in der bereitwillig-
sten Weise entgegenkommen. Wer weiß, was es heißt, mit
Abendzllgen aus andern Richtungen angekommen, zu Fuß noch
eine 1—l'/sstündige Wanderung zu später Nachtzeit machen zu
müssen, wenn die Nebenbahn ihren letzten Zug schon um 9 Uhr
in Heidelberg abgehen läßt, der wird sich gewiß unserem nur
gerechten und billigen Wunsche anschlteßen. Mit besonderer
Freude würden wir es begrüßen, wenn schon zu den großen Fest-
lichkeiten in Heidelberg der gewünschte Zug verkehren würde.
Karlsruhe, 8. Juni. (Dienstnachricht.) Der ^bisherige
Kommandeur des Leib-Grenadier-Regiments, Oberst v. Ferno ist
zum Brigadekommandeur in Braunschweig ernannt und zum
Kommandeur des Regiments ist Oberst v. Schickfus, bisher Chef
des Generalstabs des 14. Armeekorps ernannt worden.
Karlsruhe, 8. Juli. (Militärisches.) Sicherem Ver-
nehmen nach wird da« 2. Bataillon des 7. Badischen Infanterie-
Regiments Nr. 142 nach Müll heim verlegt werden; der Zeit-
punkt der Verlegung steht noch nickt fest
8. X. Baden-Baden, 8. Juli. (Ein alter Achtund-
vierziger.) Gestern starb dahier Herr Rechtsanwalt Wolfs
im Alter von 91 Jahren. An den Verstorbenen knüpfen sich
Erinnerungen aus der bewegten revolutionären Zeit 1848, in welcher
Wolfs von der Revolutionspartei an die Spitze der hiesigen Ge-
meinde gestellt wurde. Das Amt dauerte nicht lange, denn er
mußte, wie noch viele andere, in die Schweiz flüchten, von wo er
sich dann nach Amerika begab und später hierher zog. Wolfs war
in Mannheim geboren.
Kehl a. Rh., 8. Juli. (Unglücksfall.) Heute Vormittag
schlug bei einer Uebung des 14. Pionierbataillons auf dem
Rhein oberhalb der Kehler Rheinbrücke ein Boot mit 14 Pionieren
um. Das Unglück ereignete sich um 9^/« Uhr, etwa 10 Meter
oberhalb der Kehler Rheinbrücke. Der mit 14 Mann der 1. und
4. Kompagnie besetzte Ponton trieb in der starken Strömung des
Rheins gegen einen andern und schlug um. Fünf Mann konnten

sich durch Schwimmen retten. Ein Unteroffizier und ack^
Mann ertranken. Zwei Leichen sind bereits geborgen worde»'
Ein Sanitätszug aus Straßburg ist nach der Unglücksstätte ab*
gegangen.
8. Freiburg, 7. Juli. (Akademisches.) Eine sehr stilvoll
Feier hat am Freitag Abend ein zahlreiches Publikum am „Wald*

kidel
«sin

see" (einer der beliebtesten Vergnügungsstätten Freiburgs)

sammengeführt. Der akademische Gesangverein „Zaringia
hier beging in Gemeinschaft mit seinen Kartellvereinen „Schwarz* ^


burgia" -Heidelberg und „Arion" - Straßburg seid
19. Stiftungsfest durch ein Konzert, welches sich zu einem volles
Erfolg gestaltete. Unter Leitung des Dirigenten und Ehrenmil* H
glieds der „Zaringia", Musikdirektor Max Fischer, gelangte» stx
mehrere Chornmnmern zu sehr befriedigendem Vortrag und erntete» ^
dementsprechend reichen Beifall. Auch eine Reihe von Orchester* - l
leistungen beschäftigten das Interesse in echt künstlerischer Weist'
So ward z. B. das Vorspiel aus der Oper „König Manfred ,, ^
von Reinecke zu einer musterhaften Interpretation. Unter de» ^
Jnstrmnentalstücken befand sich auch ein „Andante" von Max Fischer«
ein ungemein fesselndes Tonwerkchen, das von großer Orchestrierung»' t
kurist zeugt. Auch als Liederkomponist wie als Klavierbegleiter
bewährte sich wieder der erwähnte Dirigent. Als Gesangssoh
wirkte ein sehr begabte junger Künstler, Opernsänger Weil WZ ^
der mit den prächtigen Mitteln eines Liefern Baritons sehr ow >5,^
Vortragsintelligenz verbindet. (Die „Schwarzbnrgia" Heidn st--
berg feiert ihr Stiftungsfest vom 27.—29. Juli und wird es du»!" ' (
ein Konzert im Saale der Harmonie am 27. Juli einleiten. D» iz Z
Einladungen hierzu ergehen dieser Tage.) , , d
8. 6. WalLktrch, 8. Juli. (Beerdigung.) Unter große' (U
Beteiligung hiesiger und auswärtiger Bewohner fand am SamZtZ !»f ^
die Beerdigung des Messerschmieds Ado lf Litze lma»'
statt. Die Fenerwehrmusik und der Gesangverein Eintracht bl
teiligten sich am Leichenzuge. Zahlreiche Kränze wurden niede' ^
gelegt. Eine Stunde später fand die Beerdigung des Stad ^
rechners Litzelmann statt, da, wie die „Freiburger Zettu^, !
hört, eine Geistesgestörtheit nicht konstatiert wurde. Litzelmw» i
war zuerst im Verwaltungsdienst thätig, war dann Stadtsekrel» -»>h
in Baden-Baden und bekleidete seit etwa 2 Jahren hier das M
eines Stadtrechners. .« (, ch
Aus Baden. Der Großherzog hat durch das PfarraZ, )r
Bottmaringen dem Gemeinderat X ver Gang in Mauchens >>ch
läßlich der Taufe seines zwölften Knaben ein Geschenk von -st )
Mark zukommen lassen. — In Oberglotrertbal wurde e* i >>
18 Jahre altes Mädchen aus der Straße vom Blitz erschlagest

Heidelberger Bereiirsangelegerrheiterr ^
8. Concordia. Die Concordia hiett gestern. begünstigt di>^

4

ft

einen herrlichen Sommecabend, in der Schloßrestauration ihr
jährliches Schloßkonzerl ab. Bei dem guten Ruf, der der
cordia vorausgeht, war es selbstverständlich, daß das KoNl'7 st.
von Mitgliedern, Gästen und Fremden sehr zahlreich bew" »
war. Die in die hiesigen gesanglichen Angelegenheiten E») st
geweihten, erwarteten diesmal mit besonderer Neugierde den ^
lauf des Konzertes, galt es doch, ein Urteil darüber zu ge°-;
ob die gesangliche Leistungsfähigkeit des Vereins sich trotz stj M
kürzlich infolge Krankheit eingetretenen DirigentenwechselS ^ sttz
der gewohnten Höhe erhalten hat. Es kann nun mit FreU»^ ^

festgestellt werden, daß^die Concordia auch unter der Leitung ^

Herrn Musikdirektor Matheo Mann mit berechtigtem Stolze);)!»
die Zukunft blicken kann. Die Männerchöre: „Des Sängst
Morgenlied" von Seibert, „Bineta" von Abt und „Junge
und junger Wein" von Angerer, welch letzteres auf Verlangst ^
wiederholt werden mußte, kamen tadellos
aber auch das ewig schöne Volkslied kam
trag von „In einem kühlen Grunde" rc.
„Heute scheio ich, morgen wandere ich" rc
zu seinem vollen Recht. Den lebhaft gespendeten

zum Vor!
durch den ist';.
von Glück
von Jse-n» S ^
Appstst

durften die Sänger und die Direktion als wohlverdiente
erkennung hinnehmen. Eine Novität für Heidelberg war 7«
Vortrag des „Kaiserlieds" von Angerer mit Begleitung
Orchesters. Der Chor, an und für sich im Volkston ^
halten, wirkt textlich und in Verbindung mit seiner erhebe»^, ^
Musik auf den Zuhörer packend und ist geeignet, bei solch A
kiger Wiedergabe wie gestern in nationaler Begeisterung st.
sorlzureißen- Das städtische Orchester unter Meister lia»^
Leitung, erntete mit den zum Vortrag gebrachten MusikstU-m
von denen eines auf stürmisches Verlangen wiederholt we'stjl
mußte, große Anerkennung. Mit großer Freude sah man °
den Namen des früheren Leiters der Concordia, Herrn stst
lender, auf dem Programm, aus dessen Oper „Der Muwst,' At,
see" die fein ausgearbeitete Ouvertüre trefflich zu Geh»' stst
bracht wurde. >
it

Handel und Verkehr. F
Frankfurt, 8. Juli- Effekiensozrelät. Abends 67- )"
Kreditaktien 200.30 b. Disconto-Kommandit 174 30 b. DC
Bank 189.50 b. ult., 190 b. compt. Dresdener Bank 130U


Darmstädter Bank 125.70 b. compt. Anatol. Eisenbahn sft'


3proz. Mexikaner 26.60 b. 5proz. amort. st stst

82.20 b. G. . .. ,
42.50 b. G. 3proz. Portugiesen 25.70 b. Bochumer I6ö."st;> „
50 G. Harpener 153.50 b. G. Hibernia 153.90 b. ColstZsi K

Deutsche Bank

1^'

246 b. Helsenkirchen 163.40 B. 30 G. Elektr. Schlickert
Elektr. Helios 38.50 b.
6',7—6'st Uhr: Discoitto 173.90.
Darmstädter Bank 125.50. ,gi>
Bei geringem Verkehr zeigte die Abendbörse ruhige v»
Mexikanische Werte wurden etwas höher bezahlt.


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