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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

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Nr. 150 - 176 (1. Juli 1901 - 31. Juli 1901)
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https://doi.org/10.11588/diglit.37097#0118

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d i e Türkei gesp^errt. Reisende aus der Türkei
können nur auf der Strecke Sofia-Pirot nach Serbien
gelangen.
Afrika.
— Lord Kitchener meldet: Im Gepäck des Prä-
sidenten Steijn wurde unter andern Briefen ein
Schreiben des Staatssekretärs Reitz an den Präsiden-
ten gefunden, worin mitgeteilt wird, daß die Transvaal-
regierung mit Botha, Viljoen uitd Smuts eine Zusam-
menkunft abgehalten hätte, worin die Lage des Landes in
Erwägung gezogen und dargelgt worden sei, zahlreiche
Buren hätten sich ergeben; Munition und Vorräte gin-
gen auf die Neige, die Transvaalregierung sei in der
Auflösung begriffen. Die Möglichkeit von europäischen
Verwickelungen liege nicht vor. Deshalb sei die Trans-
vaalregierung entschlossen, um die Erlaubnis zu bitten,
einen Boten an den Präsidenten Krüger zu entsenden und
ihm die entsetzliche Lage des Lau des klar
z u machen, uu dfallsdieBitteabgeleh nt
werde, um Waffenstillstand zu bitten,
damit die Meinung beider Nationen über die zukünftige
Politik und den früheren und jetzigen Stand der Dinge
gehört werden könne. Das Schreiben des Staatssekre-
tärs schließt, die Zeit zu einem endgiltigen L-chritt sei
gekommen. Die Antwort des Präsidenten
Steijn ist vom 16. Mai datiert und besagt, der Brief
des Staatssekretärs sei ein schwerer Schlag für ihn.
Er erklärt, nicht zum Aeußersten schreiten zu wollen. Die
Munition sei zwar sehr knapp, aber es sei noch einige
vorhanden. Was für Grund habe man sich zu weigern,
auch fürderhin auf Gott zu vertrauen. „Ich bin fest
überzeugt," sagt Steijn, „daß im Laufe von wenigen Mo-
naten europäische Verwickelungen entstehen, welche uns.
zum Glück verhelfen werden. Das Verbleiben unserer
Abordnungen in Europa beweist mir, daß unser Fall
nicht hoffnungslos ist." Der Präsident schreibt, er sei
schwer verletzt darüber, daß sein Rat nicht eingeholt wor-
den sei und bittet Reitz, zu warten bis er de Wet um Rat
gefragt habe. (Als Reitz den Brief schrieb, war man in
England fest überzeugt, daß der Krieg demnächst aus sein
werde, es ist Wohl die Meinung von Reitz und seiner
Umgebung den Engländern nicht verborgen geblieben.
Inzwischen sind zwei Monate verflossen, die Buren sind
noch nicht unterdrückt, vielmehr sieht die englische Kriegs-
, leitung sich veranlaßt zu einem anderen System — zur
Aufstellung von 60 000 Mann Berittener — überzu-
gchsn, um das Ende des Krieges herbeizuführen. Der
Brief von Reitz hat also im Wesentlichen nur geschicht-
lichen Wert. Red.)

18. Berbandsschießen in Heidelberg.
** Heidelberg, 20. Juli.
Der gestrige Tag verlief in seiner ersten Hälfte wie die vor-
hergehenden. Für den Abend war eine Zusammenkunft der
kostümierten F e st z u g S t ei I ne h rn e r und ein schönes
Feuerwerk angekündigi, eine Ankündigung, oie außerordent-
lich verlockend auf das Publikum einwirkte, denn eine soiche
Meng- von Menschen wie gestern Abend war in allen tiefen
Tagen noch nicht auf dem Festplatz versammelt. Man schätzt
die Zabt auf 10—12 000 An Einzelkerteu wurden 2750 abge-
setzt. Der FestzugauSscünß hatte sich der Aufstellung der kostü-
mierten FestzugSteilnehmer. welche sich ziemlich vollzählig einge-
funden hatten, angenommen, dieselben in ihrer Reihenfolge ge-
ordnet und von den Tubabläsern ansühren lassen. Der Zug
stellte sich an der Schmalseite der Festhalte auf und wurde durch
die Mitte der Halle zum Porla! heraus geleitet; er bewegte sich
dann in großem Kreise durch die ungeheure Menge, die sich je-
weils beicftwillig vor den in feierlichen Schritten Nahenden
teilte. Besonders siel die prächtige effektvolle Beleuchtung auf,
in der der Zug auf seiner Rückkehr zum Hauptportal erstrahlte.
Erreicht wurde diese durch das liebenswürdige Entgegenkommen
seitens der Stadt, die «»nrch Hrn. Theaterweister Weber ihre
Scheinwerfer über dem Portal hatte spielen lassen. Der Zug
löste sich bei Ankunft in der Halle auf und die Teilnehmer be-
gaben sich auf die ihnen reservierten Plätze. Die Er:nne,ungcn
an den Festzug selbst wurden dadurch auf das angenehmste und
überraschendste wachgerufen.
Kaum hatte der Zug sich aufgelöst, als auf dem Podium der
Festhalle Radfahrer sich im Kunstfahren zeigten. Sie führten
ihre Evolutionen elegant durch und fanden mit Recht allgemeinen
Beifall der Zuschauenden. Später lockte das Feuerwerk das
Publikum nach der Nordseite des Festplatzes. Das von der
Firma Georg Kess elba ch, Unterestraße, im Aufträge der Stadt
arrangierte und abgebrannte Kunstfeuerwerk bot des Sehens-
werten so viel, wie kaum zuvor bei einer Gelegenheit in Heidel-
berg. Es enthielt 15 Hauplfronten und begann mit einer von
großen Brillantsternen eingefaßten Inschrift: „Willkommen".
Raketen, Bomben, Sonnen, Fontaine::, Schnellfeuer wechselten
ab und wurden mit einsmmaie in allerliebster Weise durch zwei
spielende „Clowns" abgelöst.die sich schaukelnd und überschlagcnd'
irr Begleitung von 2 kleinen Hunden in freier Luft produziert:::.
Wiederum folgten Leuchtkugeln, Sprengbomben, Bouquets in
allen Farben und Schwärmer, bis eine große pyrotechnische
Brillant-Front aus Fächern und Fächer-Palmer: in einer Front
vor: 50 Metern wiederum aller Augen fesselte. Darauf folgte
die neueste Erfindung der Pyrotechnik, nämlich 10 große Ehry-
santemen-Raketeu. Als Schlußstück erhellte die wunderbare
Nacht unter lebhaftem Bombardement von kleinen Granaten,
Lots ä tsu mit Schwärmer:: und Sternen nebst zahlreichen römi-
schen Lichtern ein in farbigem Lichterfeuer ausgeführter „grüßen-
der Schütze".
Nach Beendigung des Feuerwerks verließ ein Teil der Gäste
Len Festplatz. Viele blieben noch zurück, manche brachen erst
beim heranriahendcn Morgen cttrf. Ein Podium, das auf dem
Fest für Tanzliebhaber aufgeschlagcr: ist, wurde schon gestern
ziem lieh stark in Anspruch genommen.
Auch die Bühne der Festhalle wurde als Tauzplatz benutzt
und nachdem erst ein vereinzeltes Paar den Anfang gemacht hatte,
sah mar: bald kostümierte und nicht kostümierte Damen und
Herren sich nach den Klängen der Regimeritskapelle im Kreise
drehen- Es war ein buntes Bild, das sich entrollte. Da tanzte
der seinen Fesseln, entlaufene Egypterkönrg aus dem Festzug mit
einer Germanin, liebliche Gefährtinnen der Diana walzten mit
neuzeitlichen Schützenbrüderu. Die Heimkehr der Kapelle machte
dem Treiben ein zu frühes Ende.
Heute wird der Aufstieg und Absturz der Luftschifferin Frln.
Paulus jedenfalls wieder viele Leute nach dem Festplatz ziehen.
Ein Absturz mit dem Fallschirm ist hier noch nicht vorgesührt
worden.
Sta nd.bech er erschossen sich am Freitag Vormittag die
Herren: Engelhard-Karlsrube, Seligmann-PirmasenS, Friedrich
Krauß -Heidelberg, Kallenberger-Mannheim.
Feldbechcr die Herren: Hrmmelsdach-Baden-Baden, Beck-
Offenburg.
Sta »dbecherr nachmittag?, die Herren: Keser-Lörrach,
Bausewein und Held, Ludwig-Haferr, H. Odenwald-Heidel-
berg, Schrank-Edingen, Nöthrr-Bruchsak, Schank-Frankfurt,
Ktpprnhan-Neustadt, Schwab-Stuilgart, Brno ein-Marncheirn-
Feldbechcr die Herren: Volk und Feldcumarm-Mamrhetm,

Schluck-Wiesbaden, Maiel-Ludrvizsbafen, I. Mohr-Heidel-
berg, Zerrner-Karlsruhe.
Aus Stadt und Land.
Heidelberg, 20. Juli.
x Ans dem Stadtrat. Seitens des K. und K. Ulancrr-
regimcnts Fürst Schwarzenberg Nr. 2 in Tarnow in Galizien,
welches am 16. ds. Mts. sein hundertjähriges Oberst-Jntiaber-
Jubilänrn feierte und bei diesem Anlaß vom hiesigen Stadtrat
beglückwünscht wurde, ist letzterem gestern folgendes Telegramm
zugegargen:
Die Schwarzenberg-Ulanen danken der schönen Neckar-
stadt für die freundliche Erinnerung anläßlich des Jubiläums
sihr ergeben.
Oberst Graf Huhn.
K Zur Landtagswahl Aus die am nächsten Sonntag, nach-
mittags 3'/, Uhr, in der Sonne" in Spechbach stattfinderrde
Versammlung der nati on a l l ib e r a l err Partei, in welcher
Oberamtmann Beck von Ederbach, der Rnchstagsabgeordnete für
den Wahlkreis Hcidelberg-Eberbach-Mosbach, und unser Laud-
tagskandidat, Professor Quenzer von Heidelberg, sprechen werden,
machen wir unsere Parteifreunde hiermit noch besonders auf-
merksam.
* Von der Universität. Wir erhalten folgende Zuschrift.:
In der Nr. 161 der Heidelberger Zeitung finde ich in dem Artikel,
der die Protest-Eingabe der Kliniker betrifft, die Behauptung, daß
diese Herren „energisch gegen das unbescheidene, anmaßende Auf-
treten der Ausländer, besonders der Polen, protestieren," eine
Behauptung, die ich als durchaus unrichtig bezeichnen muß. Denn
zunächst studieren an den hiesigen Kliniken nicht Polen, sondern
ein einziger Pole, der zudem Reichsdeutscher-Angehöriger ist, ein
deutsches Gymnasium besucht, ans deutscher Universität die Vor-
prüfung abgelegt und stets mit seinen Kollegen im besten Einver-
nehmen gelebt hat. Nachdem ich gestern mit dem Ausschuß der
Petition, der nur sein Bedauern über einen solchen unliebsamen
Vorfall ausgedrückt und mich zur Abfassung dieser Worte veran-
laßt hatte, Rücksprache genommen habe, bitte ich Sie eine Be-
richtigung in entsprechender Form veröffentlichen zu wollen.
Hochachtuirgvoll
Heidelberg, den 19. Juli 1901. V. I. oamä. msä.
O Ausstellung des Kunstvereins Es sei darauf aufmerk-
sam gemacht, daß das große Oelgemälde Portrait Sr. Exc. Geh.
Rats Kuno Fischer, gemalt von der Fürstin Lwofs, geb. Wilma
Parlaghy, morgen zum letzten Male ausgestellt ist. Die Künst-
lerin hat sich durch Schaffung dieses Portraits ein hohes Ver-
dienst erworben, indem sie zu ihren früheren Portraits von Kai-
ser Wilhelm II., König Albert van Sachsen Bismarck, Moltke
Windthorst und anderen hohen Persönlichkeiten nun auch einen
hervorragenden Vertreter der Wissenschaft gemalt und die geist-
vollen Züge des hocbverihrterr Gelehrten wiedergegeben hat. Die
ganze Auffassung darf als eine durchaus noble und shmvathische
bezeichnet werden. Ein sehr guter Besuch der Ausstellung hat
der Malerin ihre volle Anerkennung gezollt; möchte der morgige
Tag dieselbe noch vermehren
* Wir erhalten von der Badischen Feuer-Versichernngsbank
fügende Zuschrift: Karlsruhe, den 19. Juli. Wie uns von
befreundeter Seite mitgeteilt wird, befindet sich in Nr. 163
Ihrer werten Zeitung eins (aus einem auswärtigen Blatte über-
nommene. Red.) Notiz, wonach die Liquidation deZ hiesigen
Bankhauses teilweise dadurch herbeigeführt worden sein soll,
daß dasselbe auch an der Gründung unseres Instituts beteiligt
gewesen sei. Wir erklären Ihnen hierdurch, Laß wir mit der
Firma Karl .Äugust Schneider niemals in irgend Leichen
geschäftlichen Beziehungen gestanden haben und daß weder Herr
Kommerzienrat. Schneider, noch auch s.ine Firma de! der
Gründung unseres Instituts in irgend welcher Weise beteiligt
gewesen ist. Wir verstehen daher nicht, wie unser Institut mtt
der L qrndation der erwähnten . Firma in Verbindung gebracht '
Werden kann.
o Prozeß Weipert. Das reichsgerichiliche Urteil in der
Angelegenheit des ExpetitionSgehilfen Weipert liegt nunmehr
vor. Weipert hat sich entschlossen, ein G riadenge such einzu-
reichen (Das hätte er gleich thun sollen, statt ans Reichsgericht
zu gehen. Red.)
O Das Walhalla-Theater auf dem Schützenplatz bietet
Staunenswertes auf dem Felde der Gedächtiüstunst und gewährt
auch sonst hübsche Unterhaltung. Auf den Besuch des Walhalla-
Theaters sei deshalb hier aufmerksam gemacht.
):( Vefitzwechsel. Herr Dr. A. Buecher verkaufte an H:rrn
Architekt R. Trun - e r die Villa Hondschuhshrimer Landstraße 4
nebst Bauplatz für 56 000 M.
— Polizeibericht. Ein Schlosser wurde wegen fortgesetzter
Ruhestörung verhaften Wegen Unfugs kamen zwei Personen
zur Anzeige.
----- Schönau A. H., 19. .Juli. (Ziegenzu chtverei n.)
Kommender! Sonntag, den 21. d. M., nachmittags '^3 Uhr,
findet im Gasthaus zum „Ochsen" dahier eine Versammlung
des ZiegenznchwereinS statt, wobei Herr Landwirtschaftslehrer
Viel Hauer aus Wiesloch über den Stand und die Ziele des
Ziegenzuchtvereins sprechen wird. Die Mitglieder, sowie Freunde
der Sacke sind zu dieser Versammlung freurrdiichst eingeladen.
*8* Bammonthal, 19. Juli, (yagelschade n.) Wie in
anderen Orten des Bezirks, so richtete der Hagelschlag am ver-
gangenen Montag auch aus unserer Gemarkung großen Schaden
au, was besonders für die Gewannen Losenberg, Steinbuckel und
Starkfeld gilt, wo die Halm- und Wurzclsrüchts vollständig ver-
nichtet sind. Der verursachte Schaden wird auf etwa 50 000 M.
taxiert. Wer seine Feldfrüchte mit wenigem Geld versichert hat,
der vermag jetzt die Wohlthat der Hagelversicherung zu schätzen.
(?) Eppingen, 17. Juli. (Leichenbegängnis.) Das
aroße Leichenbegängnis bet der Bestattung des im Alter von
77 Jahren verstorbenen Stadtrates Adam Gebhard PH. S.,
Onkel deS früheren LandtagSabgeordueten Heinrich Wittmer,
zeigte, wie beliebt und geachtet der Verstorbene bei allen, die ihn
kannlerr, war. Er wurde auch mit allen büraerlichen Ehrenämtern,
wie AurschußmUgUed, Stadtrat, Schaffen, Geschworener, Kirchen-
ältester, Vorstand der Privatsparkasse. Bern a'turigsrctt beim Bezirks-
invalioe nfouds, rer der Kaiscr-Wrlhrlm-Sttstnng, Direktions-
Mitglied des landw. Bezirk-Vereins ec. betraut. Herr Bürger-
meister Vielhauer, als er namens des Stadtrats einen Kranz
auf das Grab niederlegte, beklagte mit Recht den Verlast,
welchen die Stadt mit seinem Tode erlitten. Die Erde möge
ihm leicht sein!
8.17. Stein (Amt Breiten), 19. Juli. (Selbstmord)
Gestern Nachmittag *,74 Uhr hat sich' der Großh. Oberförster hier
im Badezimmer des Forsthauses Mittelst seines Jagdgewehrs er-
schossen. Die bedauerliche That geschah offenbar im Zustande
geistiger UAnachiuug. Oberförster Karl Hafner war früher schon
einmal irr einer Irrenanstalt. Er stammt aus Weinheim und
stand im 53. Lebensjahr.
Karlsruhe, 19. Juli. (Der Grundstein der alten
Grenadierkaserne) wurde heute Nachmittag 4 Uhr Ecke
der Karl- und Amalienstraße gefunden. Der Kapsel, in die Wasser
eingedrnngeir war, wurden folgende Gegenstände entnommen:
Eine Gedenktafel mit dem Hinweis, daß der Bau unter
Großherzog Ludwig Wilhelm Anglist 1824 vollendet wurde, der
Grundriß und die Ansicht der Kaserne, vier Urkunden, ein
Adreßbuch von Karlsruhe mit Stadtplan von 1823,
sieben badische Münzen, zwei Fläschchen badische Weine, je ein
Fläschchen Oel, Salz und Korn. Die Gegenstände wurden nach
dem Rathansc gebracht uin der städtischen Sammlung einver-
leibt zu werden.
8F. Karlsruhe, 19. Juli. (Zur Enthüllung des
Prinz Wilhelm-Denkmals), die hrersel'ost voraussichtlich
am 16. Oktober d. I. staitfiuden wird, sollen auf Anregung des
Großherzogs die Teil n e h mer des Krieges 1870/71, welche
damals irr der Brigade des Prinzen Wilhelm

(jetziges L-ibgrenadier-Regimsnt Nr. 109 und Greiradierregirnet-
Kaiser Wilhelm I. Nr. 110) gestanden haben, Einladungen
halten. S. K. Hoheit sind gewrllr, falls es gewünscht wird, die
Reisekosten auswärts Wohnender zu ersetzen. Die Großh.
zirksämrec senden Rundschreiben an die Vorstände der Militär'
und Veterane »vereine ihrer Amtsbezirke mit dem Ersucht
Namen und Wohnort der noch lebenden Angehörigen der isi-
zcichneten Regimenter, soweit sic in denselben den Feldzug um'
gemacht haben, festznstellen und Verzeichnisse darüber ernzusendeN-
8.17. Salmbach 19. Juli. (Aus der Haft entlassend
Die Ehefrau des verstorbenen Gauß und dessrn Sohn. welw"
die letzte Woche kurz vor der Beerdigung des Gauß verhafte'
wurden, sind gestern wieder aus der Haft enrlasscn worden. ^
sollen sich keine belastenden Beweise ergeben haben.
817. Kappelrodeck. 19. Juli. (Fe » eft). Gestern Abend nach HP,
10 Uhr bracht» dem Srallgebäude des Herrn Privatiers Vogl Per
Feuer auS und ist dasselbe trotz der sofortigen und energische»
Thätrgkeit der hiesigen Feuerwehr vollständig niedergebranw'
Die Löscharbeit konnte nur die iiebenairliegende Villa des B"-
sitzers und sonstige anstoß mde Gebäude schützen. In den Keller»
des Wohnhauses log:-» große Mengen Branntvern und lag d«
Gefahr sehr nahe, daß diese in Brand gerieten, was dank de-
Feuerwehr verhindert wurde. In dem Gebäude selbst lagerte»
ca. 1000 Liter Kirschwasser, die verbrannten.
8. 6. Villingen, 18. Juli. (Der Bür g eraussÄ«.»:
genehmigte einstimmig den Verkauf von 16 Ar Bauplatz '«
oberen Hauswald an Architekt Vitalli in Baden, sowie von 10 .
Bauplatz auf dem Salvest am Platze der bisher dort bestehende'
Baumschule an Herrn Wolzka in Mannheim zum Preise
500 Mk. pro Hektar. Vitlatt beabsichtigt ein- Villa, Wolzka e>
Hotel zu erstellen. Durch die V-lla des Herrn Vittali wird
Anfang zu einer in der Nahe des Waldhotels erstehenden Vill/P
kolonie gemacht. Es ist auch bereit- von anderer Seite die N--'
giirrg gezeigt worden, dem Unternehmen des Herrn Viilali na«,
zufolgen. Auch besieht, wie der „Schwarzw." berichtet,
Seiten der Waldhotclgesellschast die Absicht, in kurzer Zeit in d
Nähe des Waldhotels eine größere Dependance zu errichten, ",
das Waidhotel trotz der Größe seiner Anlage nicht mehr in d
Lage ist den zahlreich einlaufenden Anfragen um Unterkunft Sp-
recht zu werden. Das auf dem Salvest zu errichtende Hdl-
wird nach den vorgeleaten Plänen in Größe und Gestalt man«
Aehnlichleit mit dem Waldhotel haben.
X Neberlingen 18. Juli. (Der Postwage n.) der na«
mittags von Ueberlirigen nach Salem fährt, erlitt am Dienstag
einen Unfall. Kurz nachdem der Wagen Nußdorf verlassen ha'L
wurden die Pferde scheu und der Wagen die Böschung bina.
geschleudkn. Von den vier Insassen des Wagens trugen Z«,
Herren leichtere Verletzungen davon, zwei Frauen wurden
gegen, li. „Seebote", ernstlicher an Kopf und Schulter verU«'
und ins UeberUnger Krankenhaus verbracht. Der Postillon :»
unverletzt davon.
Alls Baden Dem Volkstrachten-Verein Freiburg
die Eibgroßhcrzogm das Geschenk von 400 M. überwiesen. ^ F,-.
30 Jahre alte, etwas schwachsinnige Tochter des Altpolizeidiem.^
Lorenz Schuhmacher in St oll Hofen hat eingestanden, die
Stollhofen vorgekommeiierr zwei Brände verursacht zu H?«
Dieselbe ist bereits verhaftet und ins Amtsgefängnis Bühl
liefert worden.—In den Niederungen des Belchen,
an den Abhängen des letzteren selbst giebt es eine große
Heidelbeeren. Die Stauden sind so schwer behängen, daß 1^
förmlich liegen. Kinder von 12 bis 14 Jahren sammeln tag'P
20 bis 25 Liter, was ein schönes Geld einbringt. Auw ^
Himbeeren, welche ebenfalls gut bezahlt werden, stellen eine g,^
Ernte in Aussicht. — In S ch wesrngen erstickte ein
Monate altes Kind an einem Schnuller. ^
— -
Vo. Heidelberger höhere Kochschule. Wie andere
Städte, so wird jetzt auch Heidelberg eine Schul"
Erlernung der bürgerlichen und feinen Küche, st^
der Haushaltung bekommen. Frau Marie Silberirranu, A
früher in Mannheim ein solches Institut leitete, hat nuU^F
hier, Sanbgasie 5, eine Schule errichtet und wird dieselbe ^
1. August eröffnen. Die Mannheimer Zeitungen l'Precheu.<L-
außerordevtlich günstig über die Lehrthätigkeit von Frau 'P
mann aus, und es kann danach einer jeden Dame, welche
Koch-Seminar besucht, eine tüchtige Ausbildung in der
Haltung in Aussicht gestellt werden. Wir behalten uns
später ausführlicher zu berichten und verweisen im Uebrige''
den Inseratenteil.

grs^
^ -g!

Theatcr-
München, 19. Juli.

und Kunftuachrichten. ,^;l
Der Generalintendant Frhr. v. P e *
wurde wegen hohen Alters der Leirung der Musikakademle
hoben, aber zum Ehrenpräsidenten der Anstalt ernannt-

Handel und Verkehr.
Frankfurt, 19. Juli. Es selten so zretat. Abends 6)7
-icrain r>

Kreditoktren 209—200.10—199.10 b. 'Diseonto-Aommavd^z«

bis 5.30-174.50—60 b. Deutsche Bank 192 50—192 b.
dener Bank 129.20 b. Darmstädter Bank 127.60 b. StE>/-
137.10-136.60 b. Lombarden 22.50 b. Anatol. Eii-nbahnst^
83.50 b. Bochumer 166.10 b. Harpmcr 151 b. Elektr. s«"
118 b. G. Elektr. Lahmeyer 114 b. G.
6'/,—6*/- Uhr: Kreditaktien 199. StaatSbahn 136.S0.
Nach fester Eröffnung schloß die Adendbörse auf Wiener
gaben zu stark abgeschwächten Kursen.
Heidelberg, 20. Juli. (Marktpreise.) Heu der
3.50 bis 3.80, Korn-Stroh der Ztr. 3.20 bis 3.80,
.Ä. 2.80 bis 3.—, gelbe Kartoffeln der Zentner 2.20 b>» E
Salatlartoffeln 3.50 bis 3.80, neue Kartoffeln 8.50 »w
Butter in Ballen 1.— bis 1.05, in Pfund 1.10 "A ^
Johannisbeeren 10 bis 12 Stachelbeeren 16 bis 18 A.hpH
12 bis 15 Zwiebeln 9 bis 10 Knoblauch 35 E
6 bis 8 Erbsirr 12 bis 15 Gebund Gelbrüben ^ Hi-
ll -A Heidelbeeren das Pfund 12 dis 15 das Liter lg bv
18 Eier das Stück 6 bis 7 das Hundert
6.—, Zwetschgen das Hundert 1.10 bis 1.20, .. ln.
das Hundert 40 bis 45 -A Blumenkohl das Stria
45 ^ Weißkraut 20 bis 39 Rotkraut 2i> vrs „ Hs
Wirsing 8 bis 10 Kohlrabi 2 bis 3 Sellene "g F
4 ^z, Lauck 1 bis 2 Rettich 3 bis 6 Meerrettichs

Lsj-

Grnken 8 bis 10 ^ Eiruuach-Gurken das Hundett ^
Rot- Rüben 2 bis 3 Kopfsalat 3 bis 4 Endivie«
5 Birnen das Stück 1 bis 2 das Pfd. 20 bis ^ -
Gevund Petersilie 1 bis 2 Gebund Schnittlauw
Radieschen 2 bis 3 ^
Wiesloch, 19. Juli. Der heutige Schwein em ar * grs«
mit 80 Stück Milchschweinerr befahren. Preis für "
20 bis 26 „r-L
Eppingen, 19. Juli. Der heutige Schweinen:«:: I!P
gut besuch:, und waren 417 Stück Milchschweine und «
Läufer zugeführt. Das Paar Milchschweine kostete 27
Läufer 55 biS 70 „L


WüssrssLandSrmchiftchtrrt.
Neckar. z Rheim,
Heidelberg, 20.. 1,15. gef. 0.04m j Santerdsrg, 19., 4,5«-
HMSromr, 19 - 0,60, gef, 0,04m j Max««, 19., 4.52. n >
Mannheim, 19., 4.13 ges. 6.04a»! Mannheim, 19.,

N § Mefts NachrichLe A
X. 8. Mannheim, 20. Juli. Der Schaffners

sols"§
, L. »>»»»»:>-»», ^hics Ft
Würzbnrg stürzte gestern Nachmittag von dem 0.61 "X j
gegangenen Personcnzug und wurde schwer vcrrc« ^
in's Allgemeine Krankenhaus verbracht. Eichholz wa -
 
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