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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

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Nr. 150 - 176 (1. Juli 1901 - 31. Juli 1901)
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https://doi.org/10.11588/diglit.37097#0164

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gange gewichen. Während im Juni vorigen Jahres sich
die Einnahmen dieser Bahnen noch auf 117 809 000 Mk.
beliefen, betrugen dieselben im abgelaufenen Monat Juni
nur 111406000 Mk. oder 6403000 Mk. weniger. Der
Hauptanteil von der Mindereinnahme entfällt auf den
Personenverkehr mit 5 346 000 Mk., während der Güter-
verkehr eine Mindereinnahme von 1 200 000 M. auf-
weist, und die besonderen Einnahmen um 143 000 M.
gestiegen sind.

Aus der Karlsruher Zeituug.
— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben
dem Bankier Max Abel in Berlin das Ritterkreuz zweiter
Klasse mit Eichenlaub des Ordens vom Zähringer Löwen und
dem Oberleutnant zur See Freiherrn von Hammerstein-
Loxten in Kiel das Ritterkreuz zweiter Klasse des Ordens
vom Zähringer Löwen verliehen.
-— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben
dem Generalkonsul v. Berenberg-Goßlerin Hamburg
das Kommandeurkreuz zweiter Klasse des Ordens Berthold
des Ersten verliehen.
— Obgrpostassistent Georg Friedrich Sütterlin aus
Köndringen wurde zum Postsekretär ernannt.
— Baukontroleur Adolf Helff beim Großh. Eisenbahn-
baubureau in Waldkirch wurde zur Großh. Eisenbahnbau-
inspektion Freiburg versetzt.

Ausland.
Schweiz.
— Eisenbahn-Tarifreformin derSchweiz.
Das „Schweiz. Bundesblatt" veröffentlicht jetzt das neue
Tarifgesetz, welches einige Fortschritte gegenüber dem bis-
herigen Zustande aufweist. Die Fahrgeschwindigkeit der
Personenzüge soll, auch wenn Güterwagen mitgeführt wer-
den, im Durchschnitt mindestens 28 Kilometer pro Stunde
betragen. In den Personenzügen sollen Wagen 1. Klasse
nur nach Bedürfnis geführt werden. In den Schnell-
zügen sind Wagen aller drei Klassen einzustellen. Der
Fahrpreis beträgt auf den Bundesbahnen pro Kilometer:
Einfache Fahrt: 1. Wagenklasse 10,4 Centimes, 2. Wagen-
klasse 7,3 Cent., 3. Wagenklasse 5,2 Cent.; Hin- und
Rückfahrt: 1. Wagenklasse 15,6 Cent., 2. Wagenklasse
10,0 Cent., 3. Wagenklasse.6,5 Cent. Die Giltigkeit des
Retourbillets beträgt mindestens 10 Tage, der Bundesrat
hat das Recht, dieselbe eventuell auch auf 45 Tage zu
verlängern. Mit Zustimmung des Bundcsrats können
Staffeltarife und Kilometerhefte eingeführt werden. Reise-
gepäck ist bis zu 10 Kilogramm frei, von 10—100 Kilo-
gramm wird eine Taxe von 5 Rappen pro Kilometer er-
hoben. Die besondere Bedeutung des neuen schweizerischen
Tarifgesetzes liegt darin, daß es ohne weiteres eine fort-
schrittliche Ausgestaltung des Tarifs ermöglicht.
Frankreich.
Paris, 27. Juli. In einem Privatgespräch erklärte
der frühere Gesandte in China, Pichon, daß nicht bloß
die französischen Missionarein China, sondern alle katho-
lischen Missionare sowie eingeborenen Christen
von der chinesischen Regierung teilweise bereits entschädigt
wurden. Als Zahlmeister fungierte hierbei der ehemalige
Schatzkanzler der Provinz Elkouen (?). Pichon ist über-
zeugt, daß der kaiserliche Hof im Herbst nach Peking zu-
rückkehrt.
England.
London, 27. Juli. Im Oberhause brachte Lord
Salisbury ein Gesetz ein, durch das die Abänderung der
Titel des Königs zugelassen wird. DaS Gesetz be-
stimmt, daß es dem König zustehen soll, im Hinblick auf
seine überseeischen Besitzungen, die Abänderung seines
Titels vorzunehmen, die er für passend halte. Minister-
präsident Salisbury erklärte ferner, daß der Titel, den
der König wahrscheinlich annehme, folgendermaßen laute:
.Eduard VII. von Gottes Gnaden König der vereinigten
Königreiche Großbritannien und Irland, der überseeischen
britischen Besitzungen, Verteidiger des Glaubens und
Kaiser von Indien".
Afrika.
— Die „Daily Mail" veröffentlicht einen Bericht
Kitchener's, welcher das Ergebnis der Untersuchung
über die Erschießung verwundeter englischer
Soldaten durch die Buren bei Vlakfontein enthält.
Leutnant Duff sagte auS: Am Tage nach der Schlacht
habe ihm Leutnant Hearn erzählt, er habe gesehen, wie
ein junger Bur zwei leichtverwundete Engländer erschoß,
die sich gegenseitig ihre Wunden verbanden. Hearn sagte
noch, daß auch andere verwundete Engländer von den
Buren erschossen worden seien. Der Bericht enthält ferner
Aussagen von acht Soldaten, die sahen, daß die Buren
Verwundete erschossen. Mehrere Soldaten sagen, sie hätten
gesehen, daß ein Burenoffizier sich bemühte, seine Leute
davon abzuhalten, die englischen Verwundeten zu erschießen.
Alle Vernommenen sind bereit, ihre Aussagen zu beschwören.
— Eine Depesche Lord Kitcheners vom 26. meldet:
General Stephan berichtet, die berittene Abteilung Stein-
ackers, welche Bremersdorf besetzt hielt, wurde am
24. von überlegenen Burentruppen, wahrscheinlich vom
Kommando von Amsterdam, bei Pietretief angegriffen und
gezwungen, den Platz zu räumen. Die Abteilung schlug
sich nacky dem 16 Meilen entfernten Lemboto durch.
Die Verluste an Toten und Verwundeten betragen 10
Mann. Einige werden vermißt.
— Die „Times" meldet aus Bloemfontein vom 25.
d. M.: Die Gesamtzahl weißer „Flüchtlinge"
in den Lagern des Oranjefreistaates betrug am 20. d. M.
35.831. Seit Ende Juni stellt sich der Zuwachs auf
4137. Todesfälle kamen im Juni durchschnittlich 109,1
auf das Tausend gegen 116,76 im Mai auf das Tausend
vor. Der Satz ist noch immer sehr hoch, zeigt aber doch
schon ein Sinken der Tendenz, obwohl in einzelnen Lagern
noch immer Epidemien herrschen.

Aus Stadt und Land.
Heidelberg, 29. Juli.
-i- Zweirer Bürgermeister. Nachdem der Bürgerausschuß
am 24. d. M. die Wiederbesetzung der Stelle des zweiten Bür-
germeisters beschlossen hat, ist Tagfahrt zur Vornahme der
betreffenden Wahl auf Donnerstag, 1. August d. I. vormittags
1114 Uhr bis nachmittags 1214 Uhr anberaumt worden. Im
Verlaufe einer am 26. d. M. abgehaltenen Besprechung der
Mitglieder des Bürgerausschusscs wurde die Wahl des Herrn
Referendärs Fr. Wielandt von Karlsruhe, welcher zurzeit
ini Sekretärin! des Großh. Ministeriums des Innern beschäf-
tigt ist, in Aussicht genommen.
Von der Universität. Bei der medizinischen Facnltät habili-
tiert sich vr. insä. Robert Gaupp. Die Probevorlesung, die
Donnerstag, den 1. August 1901, Mittags 12 Uhr im Hörsaal
der Medizinischen Klinik abgehalten wird, behandelt „Die
Paranoiafrage."
" Gymnasium. Nach dem Bericht über das Schuljahr
1900—4901 war der Gesundheitszustand bei Lehrern und
Schülern auch in diesem Schuljahre während derWiutermonate
oft ein rechtungünstiger und machte mehrfacheVertrerungeu nötig.
Professor Egenolff erkrankte am 20. Mai und hat rrotz fort-
schreitender Besserung seinen Unterricht bis jetzt noch nicht
wieder übernehmen können. Seine Stunden wurden teils von
andern Kollegen, teils von Lehramtspraktikant Hügele über-
nommen. An der Schülerfahrt nach Kiel, welche auch dieses
Jahr auf Veranlassung Ihrer König!. Hoheit der Großher-
zogin der badische Landesausschuß des deutschen Flottenvereins
in den Pfingstferien (29. Mai bis 2. Juni) veranstaltete,
durften drei Unterprimaner unserer Anstalt teilnehmen. Diese
haben dann am 2. Juli vor ihren Mitschülern Bericht er-
stattet über die reiche Anregung und Belehrung, die ihnen in
Kiel geworden ist. Die Zahl der Schüler zu Beginn des
Schuljahres betrug 371, davon traten 28 aus, sodaß am Ende
des Schuljahres 3-13 verblieben. Mittwoch, 31. Juli, morgens
8 Uhr findet in der Turnhalle Schlußfeier und Entlassung
der Abiturienten statt. Das neue Schuljahr beginnt am 14.
September.
O Ausschuß der deutsch?« Turnerschaft. Im Nachstehenden
lassen wir die Ansprache folgen, mit der Oberbürgermeister Dr.
Wilckens am Samstag den Ausschuß der deutschen Turner-
schaft bearüßte; sie lautete:
Geehrteste HerrenI
Ich erlaube mir die Vertreter der deutschen und deutsch-
österreichischen Turnkreise, welche sich in Alt-Heidelberg zu
ernsten Beratungen zusammcngefunden haben, namens der
Gemeindeverwaltung aufs freundlichste zu begrüßen. Sie
tagen hier in einer Sradt, in welcher die so wichtige und be-
deutsame Sache des Turnens schon seit einer Reihe von Jahr-
zehnten eifrige Förderung erfahren hat. Die Gründung der
ältesten turnerischen Bereinigung unserer Stadt, des Heidel-
berger Turnvereins, der seither verschiedene andere Vereins-
bildungcn auf diesem Gebiete gefolgt sind, reicht ins Jahr 1846
zurück, und es hat dieser Verein i. I. 1890 unter lebhafterTeil-
nahme derBevölkerung sein 60jähr. Jubiläum gefeierr.Damals
als es sich um seine Errichtung handelte, äußerte sich die Ge-
meindeverwaltung dem Oberamt gegenüber, daß sie zwar
gegen das Turnen nichts einzuwenden habe, es aber dem Er-
messen der Staatsbehörde anheimgeben müsse, ob es notwendig
oder zweckmäßig sei, zu diesem Behufs einen Verein ins Le-
ben zu rufen. Die kühle Haltung, welche die Gemeindeverwal-
tung Ende der 40er Jahre inbezug auf Turnen eingenommen
hat, ist inzwischen einer ihm durchaus wohlgesinnten gewichen.
Die verdienstvolle Thätigkeit eines Mannes, wie Karl Waß-
mannsdorfs, der zu den Veteranen im Turnwesen gehört und
dasselbe nicht nur hier, sondern auch in ganz Deutschland
mächtig gefördert hat, trug wesentlich dazu bei, in dieser Rich-
tung auf dem Heidelberger Rathaus einen Umschwung in den
Anschauungen herbeizuführen. Heute sind Gemeinde, wie
Staat darüber einig, daß ein vernünftiger Turnbetrieb für
die Gesundheit des Heranwachsenden Geschlechtes , geradezu
unentbehrlich ist, daß das Turnen aber auch in ethischer Hin-
sicht insofern große Bedeutung hat, als es insbesondere un-
sere männliche Jugend vor mancherlei Ausschweifungen be-
wahrt, ihr Kraft und Selbstvertrauen giebt und sie an Ordnung
und Gemeinsinn, also au Eigenschaften gewöhnt, die für un-
ser ganzes Volksleben ungemein wertvoll find. Wir können
es daher nur begrüßen, wenn sich die Turnsache in den letzten
Dezennien zu höchst gedeihlicher Blüte entwickelt und wenn
sich das Turnen namentlich auch im Lehrplan unserer Schulen
allmählich die ihm gebührende Stellung erobert hat. Möchten
auch Ihre hiesigen Beratungen unser Turnwesen fördern!
Möge dasselbe forrfahren zur Belebung des vaterländischen
Gedankens, zur Stärkung der Gesundheit unseres Volkes sowie
zur Steigerung der Wehrkraft unserer Nation beizutragenI
Mit diesem Wunsche heiße ich Sie alle herzlich bei uns will-
kommen.
Der Vorsitzende des Ausschusses, Herr Dr. Götz aus Leip-
zig, dankte für die Begrüßung des Herrn Oberbürgermeisters
und gab der Befriedigung der Mitglieder des Ausschusses da-
rüber Ausdruck, in dem schönen Heidelberg tagen zu dürfen.
Der Ausschuß trat darauf in die Tagesordnung ein, die sehr
umfassend war, zählte sie doch dreißig Beratungsgegenstände auf.
Bis mittags 12 Uhr waren die ersten elf Punkte erledigt, welche
im wesentlichen Berichte umfaßten. Wir behalten uns vor, auf
das Ergebnis der Beratungen noch zurückzukommen und bemerken
für heute nur noch, daß gestern Abend zu Ehren des Ausschusses
in der Turnhalle im Klingenteich ein vom Heidelberger Turn-
verein veranstaltetes Bankett stattfand, das einen sehr hübschen
Verlauf nahm. Auch auf das Bankett kommen wir noch
zurück.
ft, II. internationale Ausstellung von Hunden aller Nassen,
verbunden mit Sportsausstellung. Ueber die Eröffnung der
Ausstellung am Samstag haben wir berichtet. Inzwischen hat
ein großer Prozentsatz der Heidelberger Einwohnerschaft Gelegen-
heit genommen, die Ausstellung zu betrachten, auch viele Fremde,
namentlich aus Mannheim und sonstigen näher gelegenen Städten
haben sie besucht und das übereinstimmende Urteil lautete dahin,
daß die Hundeausstellung, tvas die Menge und die Güte des aus-
gestellten Materials anbetrifft, noch von wenigen erreicht sei. Die
Preisrichter hatten deshalb eine schwere Arbeit. Die Prämiierungs-
liste ist am Sonntag früh erschienen; sie kann von unserer Expe-
dition bezogen werden. Wenn man in die Nähe des Festplatzes
gelangte, so wurde man mit einem gedämpft klingenden Konzert von
Hundestimmen empfangen, das sich mehr und mehr verstärkte, je
näher man au die Ausstellungshalle kam. In der Halle selbst
umfing den Besucher dann das volle und endlose Geheul, das
überall mit einer Hundeausstellung verbunden ist. Manche der
Hunderassen verhielten sich verständigerweise still, so die Pinscher
und auch die Schoßhündchen, aller die großen, die Bernhardiner,
die Doggen, Jagdhunde, die Pudel und dann auch wieder die
Teckel hatten unverwüstliche Konzertmeister unter sich. Wenn einer
aufhörte, sing der andere an, man gewöhnte sich indessen an dieses
Konzert. Das Abschreiten der in langen Reihen aufgebauten
Stände war ein wirkliches Vergnügen. Man sah am Samstag
wie am Sonntag zahlreiche Personen, die mit dem Katalog in
der Hand die Ausstellung studierten, neben zahlreichen anderen, die
mehr flüchtig die einzelnen Rassen musterten und längere Zeit nur
bei ihrer Lieblingsrasse verweilten. Am meisten belagert wurden
die Boxes, welche die niedliche» Schoßhündchen enthielten. Es
waren aber auch wirklich allerliebste Tierchen darunter, lebendige
Nippsachen. Das Publikum der Hundeaussteller ist ein eigen-
artiges; von den Schützen, die eine Woche vorher den Festplatz
belebten, weicht es in seiner Haltung, in seinem ganzen Auftreten
sehr ab. Ein internationaler Anflug ist an ihm unverkennbar.

Bemerkenswert ist, daß die verhältnismäßig doch nicht so zaEj( "
Aussteller an einem Tage mehr Telegramme fortgeschickt
als die Schützen in der ganzen Woche. Die Post auf dein ,,;
Platz hat viel zu thun. Sie führt während der Ausstellung
einen besonderen Stempel, worauf Briefmarkensammler k ä
aufmerksam gemacht seien. Am Sonntag wurde auf de>» K
Platz ein ganzer Ochs am Bratspies auf Veranlassung' des ft
stellungswirts, Herrn Reith, gebraten. Zu diesem Zwecks
eine kleine Mauer errichtet und vor der Mauer ein eisernes ZA
Zwischen b eiden waren Holzkohlen anfgeschüttet. Der OH" i>
vor dem Gitter, bekam also die Wärme von einer Sei"',,,!
Schreiber dieses ihn ansah, war er eben schön knusprig'
geworden. Die von den Holzkohlen ansströmende Hitze ft
groß, daß man es nicht lange in dem ahgezäumten Raftft x
halten konnte. Wie man hört, ist der Ochse zum größte »
verzehrt worden. Gegen Abend war der Festplatz gestenft
stark besucht. Auf dem Platz fand ein Konzert statt;
konzertierte die beliebte Nürnberger Scbützenkapelle in etft'ft
Bierhallen, sodaß man Zerstreuung und Unterhaltung genug!
Zum Schluß sei noch erwähnt, daß die niedliche Ä»
ansstellung, die in der Schießhalle untergebracht ist, volle Ä
tung verdient. Von Heidelberger Firmen haben dort aiisS ft
Ansichtspostkarten: C. F. Beisel. Verschiedene HuEift
Photographieen: Photograph Gottmann. Sporlbilder und
arbeiten: Edm. v. König. Sammlung von Spoit-AnstchjtM
Küstner. Tierstllcke und Ornamente in Zink getrieben:
berger, Zittkornamentenfabrtk. Hunde- und Jagdsport-UtAft
H. Pfaff, Sattler. Jagdstiefel für Feld-, Wald- und W-W,
Adolf Brechter. Jagdkleidung und Stoffe: Karl Rumig,
dermeister. Wagen und Utensilien des Wagensportes: (
Anhegger, Wagenfabrik. Automobilsvort: ZimmermannA)
Kegelkugeln, Kegel, Schwingkeulen, Zeitungshalter rc.: Ai»
Jakob, Drechslerei. — Heute um 4 Uhr findet auf dew
die Preisverteilung statt. Der Eintritt ist von 4 Uhr."4
Wer die Ausstellung noch nicht in Augenschein genowvff
dem sei empfohlen, den letzten Augenblick noch zu benütz' ,
ihr einen Besuch abzustatten.
* Von der Eisenbahn. Wie man uns mittcilt, weA ft

nun ab Fahrkarten zu den Lokalzügen

Haltepunkt Jäger ha us-Wolfsbrunnen w ft
Gasthaus zur Stiftsmühle in Ziegelhausen ansbftp
Hierauf seien die Ausflügler besonders aufmerksam
Beerdigung. Der infolge eines Schlaganfalls so Eft
dem Leben geschiedene Kanzleiassisteni und Sparkassen,
lerir, Josef Lenser, wurde gestern unter großer Ben ft
zur letzten Ruhestätte geleitet. Unter den Leidtw^'
befanden sich Se. ExcellenzGenerallentnant v. WinniE »s
bürgermeister Dr. Wilckens, der Vorsitzende des Bftft;
Verbands und 1. Vorstand des Heidelberger Milital -ft
Landgerichtsrat Dr. Bauer, der Verwaltungsrat und ftAft
glieder des Militärvereins, sowie die hiesigen WafffAft
und der Kriegerderein mit ihren Vorständen. Nach Oft
gnng der kirchlichen Zeremonien legren mit tief
Worten Kränze nieder: Sparkassenrechner Schneider N"
der städt. Beamten, Landgerichtsrat Dr. Bauer U?:
des Pfalzgauverbandes und für den Militärvcrein HftA4 !
techn. Assistent Zaih im Namen des Verwaltungsft .ft
Militärvereins. Der Verstorbene erfreute sich einer
Beliebtheit in allen Kreisen, er war ein tüchtiger A4
und hat sich um das Militärvereinswesen sehr vere
macht. F
(!) Konservatorium. Der Freitag versammelte^/!
tags um 5 Uhr in dem kleinen Saale des Srädt. A,ft
eine zahlreiche Zuhörerschaft, die sich über die Leist>w'^ft
Heidelberger Konservatoriums vergewissern wollte. ^ >
leitet wurde die Prüfungs-Aufführung durch oas ft
laudamus" von G. Sgambati für Streichorchester
monium. Mit großer Vollendung vorgetragen, versA.z,
Stück seine Wirkung nicht und hinterlich bei allen ft.ft
fen Eindruck. Aentzerst wirkungsvoll war nach de» , ,
Klängen Sgambatis die zierliche Musik Mozarts. „As,
trefflicher Weise verstand es Frl. Lisa Krall, das sich/ ift
Verholende Thema anmutig herauszuarbeiten,
Nummer folgte ein Violinsolo, und zwar Reverie ft ich.
von Bieuxtemps. Einen wahren Beifallssturm E 4
kleinen Klavierspielerinnen hervor, die ihre Sacke sA ft
Milt,- Iinv einem Eiker vartrnaen. daN man nur Feen ff.


Beifall. Ebenso trefflich wurve tue wyn.ft;
des 1. Teils, das Ls-dur-Rondo von Beethoven, vow ft:
Den Höhepunkt der ganzen Aufführung bildete da? .,
Konzert von Bach für 2 Klaviere und Streichorchci ,ft
beiden Klavierspielern, sowohl bei Frl. von Koenw -ft,
Herrn H. v. Holten, waren Technik und künstlerische.Eft,
gleich vollendet. Aber auch das Orchester darf nicht jE/.,
werden. Unter der trefflichen Leitung seines Ajjhft
des Herrn Musikdirektor Seelig, wußte es sich den >
Stimmen unterznordnen, andererseits aber auch E,,,
gemessenen Stellen die Themata klar herausztlarbeft
her dürfte ivohl mit Recht diese Nummer der G l cn ft
ganzen Aufführung genannt werden. Sehr große'ft« !
fanden die Vortragsstücke, welche Gräfin Elise von Ach,
zu Gehör brachte. Chopins „Prelude Oes-dur 'M.i
großer Innigkeit und tiefem Empfinden gespielt. ftft;
reine und klare Stimme besitzt Frl. Schück. Sw ft
drei Lieder in trefflicher Weise zu Gehör, es fehl'; //
nicht au reichlichstem Beifall. Den Abschluß EP/
Streichorchester. Besondere Schwierigkeiten bot dre ^
mer „Angelus" von Liszt. Aber man merkte der^ft«
das tiefe Verständnis an und ist dem Fleiße des ftk ft
und seiner Schüler volle Annerkennung zu zollen, „
lnngen ist, solch eine treffliche Leistung zu stände S ft ,.
Diesem Vortrag schloß sich dann ein Menuett vs
an, dessen Schwierigkeiten bei der leichteren Veft ft
man möchte fast sagen, spielend überwunden wuro ^ ft
befriedigt schieden alle Anwesenden, auf allerA» ft ,
die Freude über die trefflichen Leistungen, dre '
wurden.
O- Strafkammersitznng vom 26. Juli. Vorfttzftft
gerichtsdirektor Dr. West. Vertreter der Gr-w' ,
vehörde: Staatsanwalt Dr. Sebold.
1. Die 24 Jahre alte Dienstmagd Luise E n» ,A
Roigheim stahl der Tochter ihres Dienstherrn.H',^',?
mit Kette und Brache im Werte von 40 ftk, dw ,
Außerdem benutzte sie ein von ihr gefundenes
für sich zu einer Eisenbahnfahrt. Die wegen ft zift-
Diebstahls wiederholt vorbestrafte Angeklagte Eft fti-'ft
hausstrafe verurteilt, die inVersiindung mit einer oe
ten Zuchthausstrafe, die sie gegenwärtig inBruchscn A
die Dauer von 4 Jahren und 6 Monaten bemessen ft.
dem wird sie wegen Betrugs zu 300 ftk GeldstrM
20 Tage Zuchthaus verurteilt. astftI
2. Im Mai d. I. versuchte der 31 Jahre
Friedrich Koos von Eberbach auf der Unteren ^ ft -
hier zuerst ein Ojähriges Mädchen zu zwingen, ?
zu folgen, und als er da gestört wurde, eine , ft
an der gleichen Stelle ein 4jähriges Mädchen, ft hEft
Arm nahm, fortzuschleppen, um unzüchtige AA
ihm vorzunehmen. In beiden Fällen wurde A.K ft
schließlich verhaftet. Der Angeklagte, der aVft-c Eft
ständnis abgelegt hatte, will von der ganzen ft- , ft
wissen und stellt sich an, als sei er geistesgestft x ft
Gutachten des Sachverständigen ist er ecn OAFKsll'ft.
und wird wegen Nötigung zu einer Gesang ft
1 Jahr 4 Monaten verurteilt. . A-ff'
3. DaS Standesamt in Wicsloch hatte bc;
 
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