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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 177 - 203 (1. August 1901 - 31. August 1901)
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Folge geleistet werde. Wir nehmen von dieser Fest-
stellung mit großer Befriedigung Akt, da sie von so-
zialdemokratischer Seite bestätigst daß der glänzende'Sieg
des nationalliberalen Kandidaten Dr. B e u ni e r ohne
die Hilfe der Sozialdemokraten errungen ist. Aber noch
eine weitere wichtige Thatsache ist zu konstatieren: trotz
der großen Bevölkerungszunahme und Steigerung der
Wahlberechtigten um rund 13 000 von durchgehends
k a t h o li s ch en A rb e i t e r n hat sich das Zentrums-
aufgebot an Wählern gegenüber dem des Jahres 1898
auch um keine einzige Stimme vermehrt! — Wie wir,
so gibt auch der „Vorwärts" seiner Verwunderung über
die erstaunlich hohe Ziffer von ungiltigeu Stimm-
zetteln Ausdruck. Der „Vorwärts" scheint indeß zu
glauben, diese 1905 ungiltigen Stimmen rührten von
„Genossen" her, welche, um nicht in den Verdacht zu
kommen, Sozialdemokraten zu sein, und doch die ausgs-
gebene Wahlparole befolgen wollten, das Auskunfts-
mittel ergriffen hätten, ungiftige Zettel abzugeben.
— Eine eigenartige Einrichtung hat die Berliner
Zweigabteilung des Vereins vom Roten Kreuz getroffen.
Jeder der C h i n a k r i e g e r, welcher nach Berlin zu-

rückkehrt, erhält einen neuen Anzug. Nach seiner Lan-

dung wird ihm, wie der „Konfektionär" mitteilt, eine
Anweisung an einer Berliner Herrenkleiderfabrik über-
reicht, gegen deren Vorzeigung er sich einen passenden
Anzug in der vorgeschriebenen Preislage auswählen darf.
Homburg v. d. H., 6. Aug. Der Kaiser,
die Kaiserin und der Kronprinz haben die
Nacht im hiesigen Schlosse verbracht. — Der Kaiser
hörte am Vormittag den Vortrag des Hausministers v.
Wedell und des stellvertretenden Chefs des Zivilkabinets,
Geheimen Regierungsrats v. Valentini. Er unternahm
im Laufe des späteren Vormittags einen Spaziergang
Mit den Herren des Hauptquartiers, dem Kronprinzen
und dem Reichskanzler. Auch hörte er den Vortrag des
Chefs des Militärkabinets, Generals Grafen Hülsen-
Haseler. An dem Vormittagsspaziergang nahm auch der
Kronprinz teil.
Bremerhaven, 6. Aug. Der Dampfer
„Arcadia" mit 23 Offizieren und 607 Rekonvales-
zenten von der Marine des o st a s i a t i s ch e n Ex-
peditionskorps ist nachmittags hier eingetroffen.
Nachdem dis Mannschaft bewirtet war, erfolgte um
Uhr die Weiterfahrt nach Münster, Kiel und Wilhelms-
haven. 70 Kranke blieben im hiesigen Barackenlazarett.
Helgoland, 6. Aug. Die „Gera" mit Graf
Waldersce an Bord ankert vor der Düne. Der „G e r a"
wurde sogleich bei ihrem Eintreffen von der Signalstation
der Tod der Kaiserin Friedrich signalisiert. Graf Wal-
dersee gab Befehl zur Abhaltung eines Trauergottes-
dienstes. Eine endgiltige Bestimmung über die Landung
und den Empfang des Grafen Waldersee ist noch nicht
getroffen.
Baden.
— Am Samstag fand, wie gemeldet, inFreiburg
eine Sitzung des badischen Eisenbahnrats statt. Nach
Schluß der Verhandlungen folgten die Mitglieder des-
selben einer Einladung der dortigen Handelskammer
zu einem Festmahle im „Zähringer Hof." Auf eine Be-
grüßungsansprache des Handelskammerpräsidenten er-
widerte Herr Staatsminister v. Brauer, wie wir der
„Breisg. Ztg." entnehmen, indem er feinen Dank aus?
sprach für die lieben, freundlichen Worte, welche der
Vorredner dem Landesherrn, der Großh. Regierung und
im Besonderen der Großh. Eisenbahn-Verwaltung ge-
widmet habe. Namentlich hätten ihn auch die Worte
der Anerkennung gefreut, welche der Herr Vorredner
seinem Vorgänger, dem Herrn Staatsminister Nokk, ge-
zollt habe, der seinen Schwerpunkt mehr auf
die wirtschaftliche Arbeit als auf das Gebiet
der Politik verlegt hatte. Er betonte weiter, daß er auch
einen ähnlichen Weg begehe, weil für einen
Einzelstaat die wirtschaftliche Seite die wichtigste sei und
alle großen Fragen des Staats vor allem im Bundes-
rat und Reichstag zur Verhandlung kämen, lieber die
neuen Zoll- und Handelsverträge äußerte
sich der Herr Staatsminister dahin, daß die bedauerliche
Indiskretion der Veröffentlichung des noch gar nicht
hierzu bestimmten Entwurfs des Zolltarifs ein Hindernis
für den Abschluß günstiger Handelsverträge für uns ge-
schaffen habe. Wir würden von starken Jnteressenkämpfen
nicht verschont bleiben, der Herr Staatsminister rechne
auf die Mäßigung der badischen Handelskammern, be-
sonders aber hoffe er auf jene von Freiburg, die schon
vor 10 Jahren in obgedachter Hinsicht so wichtige Dienste
geleistet habe. Die jetzt durchgeführte Giltigksitsdauer
der Rückfahrkarten habe gezeigt, daß man Tarif-
Her ab s e tz u n g en erreichen könne, ohne die Selb-
ständigkeit aufzugeben. Herr v. Brauer sprach sich so-

Herren Preisrichtern zur Verfügung. Die Auszeich-
nungen werden den Prämiierten unentgeltlich verliehen.
Prospekte versendet auf Wunsch (franko) das Aus-
stellungs-Bureau, Würzburg.
— Dr. Hans Blnm. Der „Erfurter Tribüne" wird
aus Rheinfelden mitgeteilt, daß der jetzt dort wohnhafte
frühere Rechtsanwalt Dr. Hans Blum, der älteste Sohn
Robert Blums, infolge der Verluste, die er durch den
Leipziger Bankkrach erlitten hat, geistig so gestört wor-
den ist, daß er einer Heilanstalt übergeben werden mußte.
— Christiania, 4. Aug. „Morgenbladet" meldet aus
Vardö: Eismeerfischer mit 8 s ch i f f b r ü ch i g e n E i s-
meerfahrern von den Schiffen „Strömen" und
„Familien" sind hier eingetroffen. Die Schiffe sind in
der Nähe von Nowaja Semlja vom Eis zerdrückt worden.
Das Schicksal der 6 Mann ist unbekannt, während die
übrige Mannschaft sich auf die kleine Insel rettete, wo
sie nach 14 Tagen von den Eismeerfischern ausgenommen
wurde.
— Konstantinopel. 6. Aug. Drei neue Pest-
fälle wurden hier festgestellt. Einer ereignete sich auf
einem Schiffe der Mahsusegesellschaft; zwei kamen in
Stmnbul vor, davon verlief einer tätlich.

— Ausreden lassen. Herr: „Ich möchte Ihnen meine Liebe
bekennen, die-—— Hausfrau (Witwe): „Aber, Herr
Krause, ich bin doch wohl schon zu alt snr Sie!" — Herr: „Ich
meine, weine Liebe, die ich zu Ihrer Tochter empfinde."
— Heiratsgesuch. Junger Mann, der in der Lotterie auf
Nr. 20 500 ein Damenfahrrad gewonnen hat, sucht eine Passende
Lebensgefährtin mit ebensoviel Mark Vermögen.

dann sehr schmeichelhaft aus für den schönen, überaus
herzlichen Empfang in Freiburg — dem einzigen Juwel
des badischen Oberlandes.
86. Karlsr u h e, 6. Aug. Der antisemiti-
sch e K a n d i d a t für Durlach-Land, Buchbindermeister
Walter aus . Mannheim hat, wie ullramontane Blät-
ter berichten, lediglich sich selbst ausgestellt.
Die Leitung der deutsch-sozialen Partei —- nach der im
vorigen Jahre erfolgten Spaltung der deutschsozialen
Reformpartei haben sich die badischen Antisemiten für
die gemäßigte (Liebermann'sche) Richtung entschieden —
lehnt jede Verantwortung für diese Kandidatur ab und
verurteilt dieselbe aufs schärfste. Vorsitzender des ba-
dischen Landesverbandes der deutschsozialen Partei sei
nicht Herr Walter, sondern Reichstagsabgeordneter Dr.
Vogel in Oberweiler. Walter sei nur Vorsitzender eines
kleinen Vereins in Mannheim, der sich von der deutsch-
sozialen Partei abgezweigt hat.
80. AdeIsheim, 6. Aug. Eine Versammlung
von Vertrauensmännern des Bundes der Landwirte in
Hirschlanden beschloß, bei der nächsten stattfind'enden
Wahl eines Abgeordneten für den Wahlbezirk Adelsheim-
Boxberg die Kandidatur Klein-Wertheim zu unter-
stützen.
Elsaß-Lothringen.
— Der angekündigte Wechsel im Staatssekretariat ist
nunmehr erfolgt. Die „Nordd. Mg. Zig." meldet: Se.
Maj. der Kaiser geruhte, dem Staatssekretär für Elsaß-
Lothringen, v. Putt kam er, den erbetenen Abschied
unter Verleihung des Roten Adler-Ordens 1. Klasse zu
bewilligen und den Oberpräsideuten von Schleswig-Hol-
stein, v. Köller, zum Staatssekretär für Elsaß-
Lothringen zu ernennen. Als Nachfolger Köller's ist der
Chef der Reichskanzlei, v. Wilmowski, in Aussicht ge-
nommen. — (Daß man im Reichsland Hrn. v. Köller
nicht zum Staatssekretär wünschte, obgleich er dort
schon als Unterstaatssekretär thätig gewesen ist, hat man
dort sehr deutlich zu erkennen gegeben, v. Köller wird
also im Anfang einen schweren Stand im Reichsland ha-
ben. Es ist aber nicht ausgeschlossen, daß er nach einiger
Zeit sehr gut mit den Elsaß-Lothringern und sie mit ihm
auskommen. Wenn sich zeigt, daß er nicht der gefürchtete
Menschenfresser ist, den man in ihm vermutet, dann wird
dies eine angenehme Enttäuschung im Reichsland geben.
Neugierig darf man sein, ob auch in der Statthalterei ein
Wechsel cintritt.)

Aus der Karlsruher Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben dem
evangelischen Pfarrer Wilhelm Rees in Broggingen das Ritter-
kreuz erster Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen, sowie dem
Präsidenten des Landgerichts Mosbach, Adolf Boeckh, das
Kommandeurkreuz zweiter Klasse mit Eichenlaub des Ordens
vom Zähringer Löwen verliehen und denselben seinem Ansuchen
entsprechend wegen vorgerückten Alters und körperlichen Leidens
unter Anerkennung seiner langjährigen treu geleisteten Dienste
auf 1. Oktober d. I. in den Ruhestand versetzt und an seiner
Stelle mit Wirkung vom Tage des Dienstantritts den Land-
gerichtsdirektor Eduard Utbel in Freiburg zum Präsidenten des
Landgerichts Mosbach ernannt.
— Betriebsassistent Friedrich Lehmann in Schwackenreuthe
wurde zum Stationsverwalter ernannt.
Karlsruhe. 6. Aug. Der Groß Herzog und
die Großherzogin haben in Folge der Nachricht
von dein Tode der Kaiserin Friedrich heute früh 7 Uhr
St. Moritz verlassen. Dieselben gedenken heute Nacht in
Karlsruhe einzutreffen.

Ausland.

Frankreich.
Paris, 6. Aug. Der „Tenrps" sagt in einem
Artikel über den neuen deutsch enZolltarif, der
Tarif werde wahrscheinlich Repressivmaßre-
geln gegen die Industrie zur Folge haben. Jin übrigen
werde diese selbst durch die Verteuerung der LeLensbe-
dingungen und demnach auch der Arbeitskräfte beein-
trächtigt werden. (Die ungünstigen Urteile der Kon-
kurrenz darf man niemals für bare Münze aufnehmen.
Red.)

Aus Stadt und Land.

Heidelberg, 7. August.
X Von der Universität. Herr Geh. Hofrat Dr. Dietrich
Schäfer von unserer Universität hat soeben einen sehr ehren-
vollen Ruf auf den Lehrstuhl für neuere Geschichte an der
Universität S t r a ß b u r g erhalten. Wir wünschen und hoffen,
daß es der Großh. Regierung gelingen möge, diesen hervor-
ragenden Gelehrten und beliebten Lehrer unserer Hochschule zu
erhalten.
** Von der Universität. Auf das Beileidstelegramm, das
die Universität anläßlich des Hinscheidens der Kaiserin Friedrich
an Se. Kgl. Hoh. den Grobherzog nach St. Moritz abgesandt
hat, ist folgende Antwort eingelaufen:
„An den Prorektor der Universität Heidelberg.
Für die treue Teilnahme, welche Sie mir im Namen der
Universität in so freundlichem Ausdruck kundgaben, sage ich
meinen herzlichen Dank, den ich Sie bitte, der akademischen
Körperschaft in meinem Namen zu übermitteln.
Friedrich, Großherzog."
Rezitation Stärk. Gestern Abend war der Rezitator und
Charakterspieler Sigmund Ludwig Störk zu einem Rezitations-
abend in der Harmonie eingetroffen. Leider war der Abend, ein
Schloßbeleuchtungsabend, schlecht gewählt, und das Heidelberger
Publikum hatte, wix fast zu erwarten war, nicht mehr als 15
Vertreter in den Harmoniegarten entsandt. Zu allem Unglück
mußte noch, da es um 9 Uhr zu regnen anfing, und der Wirt
den Gartensaal nicht hergeben wollte, der Vortrag schon nach der
ersten Nummer abgebrochen werden. Uebrigens zeigte der Rezi-
tator in dem wenigen, das er zu Gehör brachte, (Kaufmann von
Venedig, 1. Akt 3. Szene), einen intelligenten künstlerischen Vor-
trag, unterstützt durch vorzügliche Stimmmittel und eine gute
Sprachtechnlk, und es wäre dem Herrn an einem zweiten Abend
ein besserer Besuch zu wünschen, umsomehr, da er sich in einer
höchst bedrängten Lage brfindet, wie er selbst in einer kleinen
Ansprache, die allgemeine Teilnahme erregte, andeutete.
** Lnisenheilanstalt. Die Ergänzungsbauten der Luisenheil-
anstalt sind heute mit einer kleinen Feier eingeweiht worden.
Einen Bericht darüber bringen wir morgen.
** An Schlotzbeleuchtungen haben wir in diesem Jahre
keinen Mangel. So fand gestern eine ans Anlaß des Schlaraffen-
festes statt. Da Regen drohte, waren diesmal nicht soviel Zu-

schauer wie sä!qt am Neckar.

.. Das Wetter blieb leidlich günM
und die Schloßbeleuchtung wie das Feuerwerk und die Brücket
beleuchtung gingen ungestört und in bester Weise von Statten.
** Eine Schandthat wurde nach Schluß der HundeausstelluW
hier verübt, indem zwei Prachtexemplare von deutschen Dogge"
vergiftet wurden, so daß man bei Ankunft der Hunde in Ha«"
bürg nur die bereits in Verwesung übergegangenen Kadaver >«
den Körben vorfand. Die Hunde zählten zu den schönsten ««„
edelsten Tieren Deutschlands. Der Besitzer der Hunde ist ft«
Hamburger Bankier; die Tiere wurden hier von einem BeaE
tragten desselben — einem Hundehändler — geführt und aB
nach Schluß der Ausstellung selbst verpackt, so daß der Verft«
der Hundefreunde keinerlei Verantwortung für den Vorfall träft'
— Polizeibericht. Verhaftet wurden ein Hansbursche 1«,
Straferstehung und eine Kellner wegen Uebcrtretung der K.
Werbeordnung, beide von auswärtigen Behörden verfolgt; ferft'
eine Dienstmagd wegen Diebstahls, ein Metzger und ein Dien!"
knecht wegen Ruhestörung und Unfugs und drei FrauenziaE
wegen Umheiziehens. Zur Anzeige kamen eine DtenstmE
wegen Diebstahls und zwei weitere Personen wegen Ruft
störung.
— Neckargemünd, 6. Aug. (Lei chenlän düng.) Der ft
letzten Samstag beim Baden im 'Neckar ertrunkene zwölfjähns
Knabe Ulm er von Neckarsteinach wurde heute morgen an ft
Neckarfähre hier gelandet. „
8,6. Mannheim, 6. August. (Zum B ä cke rst re ik — 3 st
dustrielles — Skandale) Bis gestern Abend bewillE,
29 Meister die Forderungen der Bäckergehilfcn. Weitere o«
sagen der Meister stehen in Aussicht. Unter diesen Umstä««"
dürfte der Bäckerstreik nicht mehr lange anhalten. — Die Bel«
Warenfabrik Schuster und Heymann, deren Teilhaber Heym«",
bekanntlich vor einigen Wochen verduftet ist, hat ihrer Arveuft
schaft gekündigt. Der Betrieb soll lt. „Käferth. Anz." aw.ft
d. Mts. eingestellt werden. — Der Schauplatz eines M!ft
skandals war gestern Abend gegen 7 Uhr wieder einmal ft
Marktplatz und dessen nächste Umgebung, Der Schieferde«st
Jakob Dold von Düsseldorf verfolgte mit seinem ArbeitE
zwei andere Schieferdecker. Von einem Schutzmann angehoUft
warf er diesen zu Boden. Als andere ^Schutzleute herveiein"
setzte er sich mit solcher Hartnäckigkeit zur Wehr, daß die ft
amten blank ziehen mußten, um des Rasenden Herr zu werfty
Sechs Mann waren erforderlich, um den sehr kräftigen UE,
nach der Polizeiwache zu transportieren. Eine tausendkäpft^
Menge begleitete den wüsten Aufzug. Einige Burschen, die stz
Häftling zum Widerstand noch aufstachelten, wurden ebens«,,
auf die Wache fistiert. Dold erlitt durch einen Säbelhieb «st,
den Kopf eine derartige Verletzung, daß er später ins Kra«st^
Haus verbracht werden mußte. Aehnliche Scenen spielte« ft
die Nacht vorher am „Halben Mond" in 8 2 ab. Dort w««"^
unter entsprechendem Halloh einige Frauenzimmer durch
Fenster auf die Siraße geworfen.
8 0. Mannheim, 6. August. (Die Rheinauer Lei «ft«
geschichte) ist nunmehr aufgeklärt. Der 16jährige Schbftj-
lehrling Biedermann aus H e id e lb erg hat sich selbst ft
leibt und nur dadurch, daß der Finder der Leiche, der Arft
Tremmel, den bei der Leiche liegenden Revolver gestohlen ^
kam man auf die Vermutung, daß hier ein Mord vorliege.
8. 8. Gernsbach, 6. Aug. (Ueberfahr en.) A A
Nachmittag geriet die 22 Jahre alte ledige Anna Maria 2ö«^
von Forbach auf dem Scheuerner Bahnhof beim Versuche >«,
bereits abfahrenden Zug einzusteigen unter die Räder ««fti
wurden ihr beide Beine abgefahren. Die Schwerverletzte ««
in das hiesige Spital verbracht. «
8. 8. Villingen, 6. Aug. (Grober Unfug-ftm«
lOjähriger Knabe warf am Samstag in der Nähe der PWft
steinbrüche mit Steinen auf den nachmittags 4'^ Uhr von Lw
bürg hier eintreffenden Zug, wodurch ein mitfahrender D«'
eine schwere Verletzung erhielt. Noch am selben Abend gel«««
der Gendarmerie, den Schlingel ausfindig zu machen.
8. 8. Aus dem Mesenthal, 6. Aug. (Zusammen?^
Vergangene Nacht 11'/« Uhr stieß in Leopoldshöhe ein von ft-'
kommender Personenzug mit einem Güterzug zusammen,
die Maschine des einen Zuges und die Lokomotive des ««"^
Zuges erheblich beschädigt wurden. Verletzt ist niemand.
Züge erlitten nur geringe Verspätung.

Heidelberger Vereinsangelegenheiteil ,

Z Die Ruder-Gesellschaft Heidelberg, gegründet 1898.
sich in diesem Jahre nochmals an einer Regatta beteilige«
zwar mit einer Vierermannschaft am Sonntag, den 13.
am Dauer Rudern zu Ludwigshafen am Rhein, welches
„Pfalzgau-Vereinigung für Dauer-Rudern" veranstaltet WZ«'
betreffende Mannschaft btfindet sich seit dem 5. d. M. wirft
Training und rudert jeden Abend ihre 12 Km.-Strecke E
stromauf- und 6 Km. stromabwärts) ab. Der für dieses ft
ausgesetzte Preis heißt: „Prinzregenten-Preis" und ft
Wanderpreis Sr. König!. Hoheit des Prinzregenten Luitpost
Bayern. Die gemeldeten Mannschaften sind dem Start ««!-,
ordnet folgende: 1) Ruder-Gesellschast Heidelberg 1898. 2)ft-l
Karlsruher Ruder-Klub „Salamander". 3) Ludwigs«« .
Ruder-Verein. 4) Mannheimer Ruder-Gesellschaft.

Handel nnd Verkehr.
Mannheim, 6. August. (Aktien.) An der „.
war mehrfach Nachfrage vorherrschend für Fonds und iw

dere für Städte-Obligationen. Von letzteren notierte«:

°««5sr

Ludwigshafener Stadt-Obligationen 101G. 3,5 pCt. Ma«st
(diverse Jahrgänge) 96 G, 3.5 pCt. Pirmasenser 95.50 ft
sucht waren ferner: Gutjahr-Aktien zu 124 pCt.. währe«« ,
und Kreditbank-Landau. Aktien zu 134 pCt. erhältlich blie«
Krankfnrt, 6. Aug. Effekiensoztetät. Abends st A
Kreditoktien 200.60—201 b., Disconto-Kommandit ftft,
Darmstädter Bank 120.60 b., Nationalbank f. D. 98 . j
Staatsbahn 135.80—60 b.. Anatol. Eisenbahn (607«) 82,!ft>.,,,
5proz. amort. Mexikaner 41.40 b. G., 4'stproz.
25,50 b., 3proz. Ung. Eisern, Thor-Obl. 84.50 b.
178.80 b. Bochumer 165.20 b. Harpener 148.80 b. G„^,/
Eisen-Industrie 93 b.. Eschweiler 179.80 B. 70 G-, ^
243.30 B. 20 G., Elektrizitäts-Ges. Schlickert ISO b.
6V«-67- Uhr: Diskonto 172.30.
Bei ruhigem Verkehr zeigte die Abendbörse auf ««
bieten feste Haltung.

Heidelberg, 7., 1,64. gef. 0,10m
Heilbron«, 4„ 1,89, gest. 0,50m
Mannheim, 6., 5,22, gest.0.27m

WasserstarrdSnachrichteil.
Neckar. Rhein. e.
Lauterburg, 6.. 5,42, S M
Maxa«, 6., 5,52. gst'.ftft
Mannheim. 6, 5,40, l>

Neueste Nachrichten
Zwickau. 6. Aug. Der hiesige Untersnchungsrichtft ft
die Verhaftung des Vorsitzenden des Aufsichtsrats «ftp
Aktiengesellschaft I. H. Popp in Werdau, Rechtsa« ^
Vierling und seines Bureauvorstehers Wildenhaift
Hornburg. 6. Aug.

9Ä!

Pvmourg. v. rang. Das K a i s e r p a a r ,
Kronprinz, begleitet von General Mackensen M AG
Pritzelwitz, begaben sich heute Nachmittag na« zw ,
Friedrichshof und kehrten abends HM) ft
Um 8 Uhr fand im Schlosse Abendtafel statt. gift!'
Emden. 6. Aug. Der Hafen von E m h e " s
eröffnet. Die Feierlichkeit der Eröffnung M ft
stimmte Zeit verschoben. stA
Hamburg. 6. Aug. Der „Hamb. Korrech-
Mit Rücksicht auf das Ableben der Kaiserin


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