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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

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Nr. 177 - 203 (1. August 1901 - 31. August 1901)
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hefte 3. Klasse auf 20 bezw. 10 Mark zu ermäßigen und
deren Ilebertragbarkeit zu genehmigen wird nach dem
Bescheid der Generaldirektion vorerst nicht Folge ge-
geben werden.
— Der 7,Bad. Beob." tritt in einem Karlsruher
Redaktionsartikel der polnischen Propaganda
entgegen. Mit Recht habe der Abg. Bachem die Polen
ermahnt, in der Agitation „nicht zn weit zu gehen". Es
sei allerdings möglich, daß die Polen durch solche Schritte
wie die jüngsten gegen den Erzbischof von Köln „etwas
erreichen", aber schwerlich etwas, was für sie erfreulich
ist. Endlich regt sich doch auch im Zentrumslager der
Widerspruch gegen das gefährliche polnische Treiben;
aber erst mußte ein Erzbischof von den Polen beleidigt
werden, ehe das deutsche Blut in Wallung kam.
— In einer Polemik mit dem „Beob." schreibt
der sozialdemokratische „Volksfreund": Das
Zentrum als Regierungspartei ist naturgemäß noch
weit reaktionärer und vielleicht, sogar sehr wahr-
scheinlich, g e w a l t t h ä t i g e r als die National-
liberalen jemals waren. — Hiernach ist es doch
widersinnig, wenn die Sozialdemokratie die National-
liberalen zu schwächen sucht, um das Zentrum hoch zu
bringen.
— Im Monat Juli 1901 wurden beim Genosseuschaftsvor-
stande der Bad. landw. Berufsgenossenschaft 807
Unfälle angemeldet. Davon betrafen 491 die Landwirtschaft,
16 die Forstwirthschaft; von den Verletzten waren 326 Unter-
nehmer, 45 Familienangehörige derselben und 136 Arbeiter.
186 Unfälle wurden verursacht durch Herabstürzen von Heu- und
Fruchtspeichern, von Leitern, Treppen rc, durch Herab- und Um-
fallen von Gegenständen. 199 Unfälle ereigneten sich beim Fuhr-
werk und beim Umgang mit Zug- und Nutztiere». 11 Unfälle
hatten den Tod des Verletzten zur Folge. In 188 Fällen wur-
den durch Bescheide Renten und andere Entschädigungen erstmals
festgestellt, in 220 Fällen wurden Renten abgeändert, in 34 Fäl-
len erfolgte die Einstellung der Renten wegen Wiederherstellung
der Rentenempfänger. In 57 Fällen wurde die Bewilligung
einer Rente abgelehnt. Durch Tod schieden 17 Personen aus
dem Reutenbezuge aus.

Aus der Karlsruher Zeitung.
— Hof-Ansage. Wegen des am 5. August d. I. erfolgten
Ablebens Ihrer Majestät der verwitweten Kaiserin und Königin
Friedrich, geborene Königliche Prinzessin Viktoria von Groß-
britannien und Irland, wird Trauer auf neun Wochen folgender-
maßen angelegt und getragen: 1.3 Wochen vom 6. August bis incl.
26. August nach der zweiten Stufe der Trauerordnnng; 2.
3 Wochen vom 27. August bis incl. 16. September nach der
dritten Stufe, 3. 3 Wochen vom 17. September bis incl. 7. Okt.
nach der vierten Stufe. Karlsruhe, den 6. Aug. 1901. Großh.
Oberstkammerherrn-Amt. Graf Andlaw, Oberhofmarschall.
— Seine Königliche Hoheit der Großherzog hoben den
Freiherrn Friedrich Rüdt von Collen berg-Bödigheim
zum Kammerjunker ernannt.
— Reallehrcr Karl Lindenmann am Realgymnasium in
Ettenheim wurde in gleicher Eigenschaft an die Höhere Bürger-
schule in Ettlingen versetzt.
Karlsruhe, 7. Aug. Die Ankunft des G r o ß -
Herzogs und der Großherzogin hier erfolgte
heute Früh halb 4 Uhr. Heute Vormittag von 9 Uhr an
nahm der Großherzog verschiedene Vorträge entgegen.
Um 12 Uhr hörte derselbe einen längeren Vortrag des
Staatsministsrs v. Brauer. Nachmittags empfing Seine
Königliche Hoheit den Generaloberst der Kavallerie
Frhrn. v. Loö, welcher auf einige Stunden hierher ge-
kommen wgr. Die Großherzoglichen Herrschaften er-
warten hier weitere Nachricht, wann dieselben Ihren Be-
such in Homburg bei Ihren Majestäten dem Kaiser und
der Kaiserin, sowie bei den übrigen Hohen Herrschaften
in Friedrichshof machen können.

Ausland.
Oesterreich-Ungarn.
Wien ^ 6. Aug. Das Abendblatt der „Ostdeut-
schen Rundschau" bringt einen peinliches
Aufsehen erregenden, taktlosen Aufsatz, der die Nekro-
loge der Wiener Blätter abfällig bespricht. Sie schreibt,
daß das Ableben der Kaiserin Friedrich ganz
gewiß nur in geringerem Maße Teilnahme verdiene,
als die Ermordung einer an den Händeln der Welt gänz-
lich unschuldigen Monarchin. Eine ähnliche bewußte
Abkehrung von aller Politik könne man von der ver-
storbenen Kaiserin Friedrich grade nicht behaupten. Den
gesund empfindenden Deutschen sei das Politisierende
Weib an sich nicht sympathisch, doch dieses geringe Maß
von Wohlwollen müsse sich zur feindseligen Erscheinung
steigern, wenn die politisierende Fran infolge der Höhe
ihrer Stellung in der Lage ist, dem Willen des ganzen
Volkes entgegenzuhandeln. Weiter heißt es in dem Ar-
tikel, das verrückte Weib, das in Breslau mit einer Hacke
nach dem Kaiser geworfen habe, sei nach der möglichen
Tragweite ihrer That für Glück und Wohlfahrt des deut-
schen Reichs geradezu ein Lämmlein im Vergleiche mit
der Exkaiserin, die einen Bismarck nicht ansehen konnte,
ohne Thränen ohnmächtiger Wut zu vergießen. Der
Schluß lautet: „Das seiner Größe und Selbstherrlichkeit
bewußte deutsche Volk geleitet seinen Kaiser menschlich
mitfühlend^ aber mit dem nationalen Herzenswünsche
Zum Grabe seiner Mutter: Möge uns keine Kaiserin
Friedrich wiederkehren".

Aus Stadt und Land.
Heidelberg, 3. August.
O Aus dem Stadtrat. Von Seiner König!. Hoheit dem
Großherzog ist gestern auf die Beileidskundgebnng des Stadt-
rates anläßlich des Hinscheidens Ihrer Majestät der Kaiserin
Friedrich folgendes Dank-Telegramm eingetroffen:
„Die Großherzogin und ich danken der Bürgerschaft
Heidelbergs von Herzen für deren treues Mitgefühl an
unserm tiefen Schmerz.
Friedrich, Großherzog."
X Nationalliberale Wählerbersammlung. Am nächsten
Sonntag finden in Heiligkreuz st einach und Altneudorjf
nationalliberale Versammlungen statt, auf welche die Bewohner
der umliegenden Ortschaften hierdurch aufmerksam gemacht
werden. Der Landtagskandidat Professor Quenzer wird
sprechen. Da Oberamtmann Beck in Eberbach als landes-
herrlicher Wahlkommisssär für den Bezirk in Aussicht genommen
ist, wird er bis zum Wahltage an keiner Versammlung mehr
teilnehmen.
d. Lnisenheilanstalt. Die gestrige Feiek der Einweihung
des Anbaues zur Luisenheilanstalt nahm einen einfachen, aber
sehr würdigen Verlauf. Nur eine kleine Anzahl von Einladungen
war an die dem segenspendenden Institut näher Stehenden er-
gangen. So waren u. a. als Vertreter der Grobherzogin der

Oberschloßhauptmann Kammerherr Offensandt von Berkholtz er-
schienen, der wiederholt Gelegenheit nahm , den leitenden Aerzten
und der Oberin das lebhafte Bedauern der Großherzogin, bei
der Feier nicht erscheinen zu können, aussprach. Als Vertreter
der Regierung war Geh. Reg.-Rat Pfister erschienen, als Ver-
treter der Stadt sahen wir Bürgermeister Walz und Bürger-
meister Wielandt. Die Feier begann mit einer Ansprache von
Professor Vierordt in den oberen Gebäuden der Anstalt. Hierauf
übernahm Architekt Thomas die Führung zum Neubau. Wir
betraten einen luftigen, solid gebauten, bürgerlich einfach gehal-
tenen Bau und wurden zunächst in das ambulatorischer Behand-
lung dienende Zimmer geführt. Der Raum war durch Grün,
in dessen Mitte die Marmorbüste der hohen Protektorin, der
Grobherzogin, Aufstellung gefunden hatte, in einen schmucken
Empfangsraum umgebildet worden. Hier ergriff zunächst Geh.
Reg -Rat Pfister das Wort und dankte Herrn Thomas für die
thatkrästige Förderung des Neubaues. Im Aufträge des Groß-
herzogs überreichte er Herrn Thomas das Ritterkreuz 2. Klasse
des Zähringer Löwenordens. Nunmehr wurde die Besichtigung
weiter fortgesetzt und den Teilnehmern Gelegenheit geboten, sich
von der praktischen Einrichtung in allen Teilen zu überzeugen.
Besonders gefiel der im 2. Stockwerk für Säuglinge bestimmte
große luftige Saal. Der Neubau wird den Kindern Heidelbergs
und Umgebung ein weiterer Zufluchtsort in der Stunde der Ge-
fahr bei Krankheitsfällen sein und besonders dem ärmeren Teile
der Bevölkerung zu großem Segen gereichen. Möge es dem
Wohlthätigkeitssinn der wohlhabenden Bevölkerung gelingen, recht
bald die durch den Neubau entstandenen Schulden zu tilgen!
* Der Kongreß der Heizungs- und Liiftungsfachmiinner,
der nur alle drei Jahre tagt, findet vom 12. bis 15. ds. Mts.
in Mannheim statt. Ec wird von Fachmännern aus allen Tei-
len Deutschlands uud dem Auslande besucht. Auch fast alle
deutschen Regierungen haben Vertreter angemeldet. Am Mittwoch
machen die Teilnehmer am Kongreß einen Ausflug hierher, wo
abends ihnen zu Ehren eine Schloßbeleuchtung stattfindet.
— Polizeibericht. Drei Kellnerinnen wurden wegen Umher-
ziehens verhaftet. Wegen Unfugs kamen drei Personen zur
Anzeige.
bt. Von der Bergstraße, 7. August. (Die Ernte) geht
mit dieser Woche an der Bergstraße so ziemlich zu Ende. Sie
fällt hinsichtlich des Körnerreichtums zufriedenstellend aus, sämt-
liche Getreidearten fallen gut ins Gewicht. Gering dagegen
fällt der Ertrag an Stroh aus, dasselbe hat infolge dessen einen
ziemlich hohen Preis, der sich noch steigern wird. Der Tabak
steht sehr schön und üppig va, dagegen ist der Ertrag an Hopfen
sehr gering, ja zum Teil giebt es gar nichts. Bei dem geringen
Erträgnis des Hopfenbaues schon verschiedene Jahre und dem
stets sülzenden Preis der Hopfenstangen rentiert sich der Bau
ganz und gar nicht mehr. Man hört deshalb allgemein die
Ansicht äußern, Laß die Hopfenanlagen, dre schon längere Jahre
unrentabel sind, vollends verschwinden, und daß an deren Seile
Anpflanzungen von Johannisbeeren treten, welche bei uns stets
einen hohen Ertrag abwerfen und reichlichen Absatz finden. Die
Kartoffeln stehen schön und nach dem Ergebnis der Frühkar-
toffeln auf das Erträgnis der Spätkaitoffeln zu schließen, fallen
dieselben gut uud reichlich aus. Die Weinberge stehen sehr
schön und die Trauben sind zum Teil schon so entwickelt, daß
sie bloß weich werden dürfen. Wenn der Fortschritt und die
Entwickelung der Trauben im Monat August ebenso fort geht
wie im Juli, so haben wir auf einen ergiebigen Herbst und auf
einen feurigen Wein zu hoffen. Der aus anderen Gegenden
bereits gemeldete Brenner in den Weinbergen ist auch an der
Bergstraße, wenn auch bis jetzt nur vereinzelt zu bemerken.
Durch abermaliges Bepritzen derselben wird demselben hoffentlich
Einhalt geboten werden. Das Wetter für die Entwickelung der
Weinberge war bis jetzt als das denkbar günstigste zu bezeichnen.
Die Stetnobstsorten, wie Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen u. dgl.
sind so ziemlich abgeerntet und wenn der Preis für dieselben auch
kein so hoher ist, so hat er sich durch die Reichhaltigkeit des Be-
hanges der besagten Obstsorten reichlich entschädigt. Spät-
zwetschgen und Nüsse gibt es eine Menge, nur das andere Obst,
als Aepfel uud Birnen, hängen weniger voll, obgleich die.
selben eine schöne Blütezeit durchgemacht haben.
O Unter-Schönmattenwag, 6. August. (H olz preise.) Bei
der Holzverstetgerung des Schalholzes aus den fiskalischen
Wadungen wurden Preise erzielt, wie noch niemals. Sogenanntes
Kohlreißig kostete 2 Mk., solches II. Klasse 4, und das I. Klasse
6 Mk. und mehr pro Meter, was gegen frühere Jahre einen
Preisaufschlag von über 100"/, bedeutet. Aus der Gesamt-
einnahme, die dieses Jahr gemacht wird, läßt sich nun erst recht
der große Schaden berechnen, der v. I. beim sogenannten Wald-
brennen entstand, wobei fast das ganze, noch ungezählte Holz
verbrannte.
Mannheim 8. Aug. (Saalbautheater.) Am 9. Aug.
wird Otto Re utter, unbestritten der volkstümlichste Humorist
Deutschlands, mit seiner erstklassigen Truppe hier eintreffen, um
im Saalbautheater Vorstellungen zu geben. Otto Reutter ist
bekannt und beliebt in allen großen Städten — er war beispiels-
weise drei Monate hindurch der „Star" des Berliner Winter-
gartens. Seine Leistungen wurden von der gesamten Berliner
Presse anerkannt. Zuletzt war Reutter in Essen und in Elber-
feld, wo er gleichfalls der Gegenstand lebhaftester Huldigung ge-
wesen ist. Auf seiner kurzen Sommer-Reise kommt er nunmehr
mit einer Gesellschaft, welche aus Künstlern und Künstlerinnen
ersten Ranges besteht, auch nach Mannheim; es dürfte ihm auch
hier ein volles Haus und ein glänzender Erfolg sicher sein.
ö.H. Karlsruhe, 7. Aug. (Ermäßigte Preise für
Arbeitsuchende). Die von der Generaldireklion der Bad.
Staatseisenbahn erlassene Verfügung betr. Fahrpreisermäßigung
für Personen, denen durch Vermittlung einer dem Verbände
badischer Arbeitsnachweise angehörenden Arbeitsnachweisanstalt
Gelegenheit zur Erlangung einer auswärtigen Arbeitsstelle ver-
schafft werden soll, enthält, wie dem Bad. Nachrichten-Bureau
mitgeteilt wird, folgende Bestimmungen: 1. Es werden Fahr-
karten zum halben Preise mit Aufrundung auf 5 Pfg. aus-
gegeben. 2. Die Fahrkarte zum ermäßigten Preis wird gegen
Borlage des von der Arbeitsnachweisanstalt ausgefertigten Aus-
weises über die Gelegenheit zur Erlangung einer auswärtigen
Arbeitsstelle verabfolgt. In dem Ausweis sind die Person des
Arbeitsuchenden, der Reisetag und die zu fahrende Eisenbahn-
strecke anzugeben. Der Ausweis wird von der Fahrkartenaus-
gabestelle bei Lösung der Fahrkarte abgestempelt und mit dieser
zurückgcgeben. 3. Bei der Fahrkartenprüfung ist der Ausweis
mit der Fahrkarte vorzuzeigen; er wird bei Beendigung der
Fahrt mit der Karte eingezogen. 4. Der Ausweis berechtigt
nur für den darin angegebenen Reisetag zur Erlangung der
Fahrpreisermäßigung. 5. Für Reisen auf Strecken von weniger
als 25 Icm wird die Ermäßigung nicht bewilligt. 6. Schnellzüge
dürfen nicht benützt werden. — In Württemberg ist eine derartige
der Arbeitsvermittlung dienende billige Fahrgelegenheit seit dem
1. April 1899 geschaffen, welche sich sehr gut bewährte und im
ersten Jahre schon 5000 Mal benutzt wurde.
L.N. Pforzheim, 8. August. (Unglücksfall.) Die Alb-
thalbahn hat nun schon das zweite Opfer gefordert. Genau an
derselben Stelle, wo vor 3 Wochen ein Arbeiter tötltch verun-
glückte, stieß heute der verheiratete Schaffner Schuhmann mit
dem Kopf an eine Gaslaterne, daß er blutüberströmt und schwer
verletzt nach dem Krankenhaus überführt werden mußte. An
seinem Aufkommen wird gezweifelt.
Aus Bade«. Eine aus 3 Kapitalisten zusammengesetzte Ge-
sellschaft hat den Rheinpark in Mannheim mit Wirtfchaftsan-
wesen zwischen der Rennerhofstraße, käuflich erworben, um den
Ganzen Geländekomplex zu einen Villenviertel anzulegen. — Am
6. d. wurde der seit 14 Tagen flüchtige und wegen Betrugs ver-
folgte Kaufmann Hermann Zimmermann aus Heidelberg
in das Gefängnis zn Lörrach eingeliefert.
O Konstanz, 7. August. (Perschiedenes.) Gestern starb
nach langwieriger Krankheit der beliebte Dr. v. Bömble im

Alter von etwa 70 Jahren. Ein bös irrige? Halsleiden hat dev>
segensreichen Wirken dieses edlen Mannes ei» jähes Z iel gesetzl
— Das Hotel Schönebeck ist zum Preise von 250 000 Man
für das Haus und 80000 Mk. ifür das Inventar in den Best«
des Herrn Föhrenbach in Freiburg i. B. übergegangen. — Dv
Dieb, welcher letzte Woche im Bareau der 2. Komv agnie de-
hiesigen Regiments eine Geldkassette mit 400 Mk. In halt eiw
wendete und die leere Kassette beim Petershauser Lan dungssteS
in den Rhein warf, wurde in der Person des Sergeanten Schneide'
von der 2. Komv. ermittelt. Er beging, wie verl autet, de»
Diebstahl im Kompagniebureau während einer Nachtü bung dv
Kompagnie.
X Patentbericht für Baden vom 6. August 1901, wist
geteilt vom Internationalen Patentbureau C. Kley er w
Karlsruhe (Baden), Kriegsstraße 77. (Auskünfte ohne Recherche
werden den Abonnenten dieser Zeitung kostenfrei erteilt.)
Die Ziffern vor den betreffenden Nummern bezeichnen die Klasse-
Patent-Anmeldungen: 49 i. ll. 23 040. Verfahrest
zur Herstellung von Metallspähnen. Friedrich Wilhelm BiihA-
Freiburg i. B., Erbprinzenstratze 17. Vom 13. November 1901 a«-
Gebrauchsmu ster-Eintragungen: 11 s. Nr. 157 b2»-
Zeitungshalter, bei welchem eine Deckschiene durch Federkraft
die Verschlußlage gebracht wird. Johann Knobel, Ztegslhausest
bei Heidelberg. Vom 1. Juni 1901 ab. 45 o Nr. 15737»-
Heurecheu mit im Querschnitt winkelförmig oder halbrund gst
statteten Zinken. Wilhelm Brulschin, Fahinau, Baden. V<w
18. Mai 1901 ab. 42n. Nr. 157 411. Adreßkalender mit PlaP
artiger Darstellung der Straßenzüge auf den Seiten, sow"
darin vermerkten Hausnummern und Angabe der Einwohnck-
OttoBeckmanmMannk?tnnL12^6^Vo!n2^Jun^90^^
Heidelberger Bereinsangelegenheiterr
b Berein der Huudefreunde von Heidelberg und Umgegenb-
Die gestrige Mitgliederversammlung gab allen Interessenten
legenheit, sich Fragen über die Ausstellung beantworten zu lassest'
Es zeigte sich, daß die Ausstellung das Prädikat „vorzüglich E
lungerst verdient, was auch in allen Sportsblättern in hervo'
ragender Weise anerkannt worden ist. Die finanziellen Ergebnis^
scheinen günstige zu sein, wenn auch das Endurteil noch nicht gf'
fällt werden kann. Dr. Reis benutzte die Gelegenheit, der Hervest
ragenden Verdienste des Leiters der Ausstellung, des Herrn Käst
Knanff, zu gedenken und brachte ein jubelnd aufgenommenes H»^
auf ihn aus. Herr K. suchte in seiner Bescheidenheit den Haupst
teil des Erfolges auf die thatkrästige Mitarbeit des Verwaltung^
rats abzuwälzen; wenn auch einige Herren tüchtig geholfen habest-
so hat das Verdienst am Gelingen der so schön verlaufenen AE
ftellnng fast einzig und allein Herr Knanff. Daß natürlich E
hier wieder der Mitarbeit der hiesigen und der auswärtigen Prei"
nicht gedacht wurde, sei nur kurz und beiläufig erwähnt. .
** Die Liedertafel Heidelberg mach!, 120 Köpfe stark, »7
11. und 12 ds. e-ne Sängerfahrt nach Schwäb.-Gmünd. TR
Abfahrt hier erfolgt am Sonntag früh 5 Uhr 3 Min. In GmE
trifft sie um 10 Uhr ein und wird dort von dem Brüssler Ost
sangverein, der ihr seinerzeit hier einen Besuch abstattete, empftst
gen. Abends 7 Uhr findet ein Konzert in der Turnhalle sEj
Am Montag Vorm, reist die Liedertafel nach Stuttgart und M>
von da abends 7 Uhr 52 die Rückfahrt nach Heidelberg an-
Kleine Zeitung.
— München, 7. Aug. Nach der „Allg. Ztg." ist dst
Fabrikbesitzerssohn Waldemar Lingen aus Erfurt
Oberstdorf abgestürzt und war sofort tot. ,
— Wie Kaiser Friedrich seine Gemahlin kernst,
lernte. Es ist bekannt, daß der damalige Prinz Friedrw
Wilhelm seine spätere Gemahlin schon im Jahre 18»
kennen lernte als sie erst elf Jahre alt war. Von stst
tiefen Zuneigung die den Prinzen schon damals bestell,
spricht ein von Lindenberg berichtetes hübsches Begebnstsi
„Der Prinz war nach Bonn zurückgekehrt und hatte E
zu einer kleinen Tanzgesellschaft im vom Hymmen'saP,
Hause auf Burg Endenich eingefunden. Einer der st,
dem gewohnten kleinen Kreise gehörigen Studiengenosst.
des Sohnes des Hausherrn, Eberhard v. Claer, hattest'^
verspätet und wartete in einer Ecke des Saales das En
des Tanzes ab; als dies geschehen und er zur Begrüßrlst.
des Prinzen vortreten wollte, stand dieser bereits »st
ihm: „Nun, haben Sie während der Ferien eine AM
gemacht?" redete ihn der Prinz an. v. Clair vernein,
und das Gespräch kam dann auf die Fahrt des Pristst)
nach England, wobei v. Claer die Frage einfließeü liE
wie es dort dem Prinzen gefalle. „Ach," erwiderte »st
Prinz, „es war wunderschön. Ich bin sehr glücklstst,
Als v. Claer sich nach der Ursache dieser glücklichen Stüst
mung erkundigte wurde der Prinz plötzlich sehr ernst st,,
sah seinen Kommilitonen fest an, dann, dicht vor st,
hintretend, sagte er mit gedämpfter Stimme:
Sie mir Ihr Wort geben, nichts wiederznsagen, so westst
ich Ihnen jetzt etwas zeigen." — „Königliche Hstst-,
dürfen fest auf mein Wort bauen." Nachdem der PsH
sich schnell überzeugt, daß kein Unberufener in der Nst
fei, zog er ein an seiner Brust verborgenes goldenes Ast,
daillon hervor, ließ-die Kapsel springen und hielt §
v. Claer entgegen. Zu seiner großen Ueberrasastst,
sah Jener das Bild einer jungen Dame vom zartest,,
Alter mit lieblichen Zügen, feiner nachherigen Gemastn
in rosarotem Kleide. Nachdem der Prinz es eine stst
Weile v. Claer zur Betrachtung hingehalten, sch»»,,

er es bewegt an, küßte es wiederholt und barg es st,,,
neuem an seiner Brust; zum Zeichen des Schweiz,,
legte er den Finger auf den Mund und widmete sich »'
wieder der Gesellschaft." M
— Hans Blum dementiert die gegenwärtig über
umlaufenden Gerüchte in folgendem Schreiben: Di» st;
„Erfurter Tribüne" entnommene, mich betreffende
ist durchweg unwahr. Ich habe keinerlei Verluste ber ist
Leipziger Bank, da ich nie Aktionär, Gläubiger stsij
Schuldner dieser Bank war. Ich bin und war »j,i
immer geistig völlig gesund, nie geisteskrank und stst§,i
einer Heilanstalt für Geisteskranke. Rheinst'si
(Schweiz), Villa Blum, den 5. August 1901. Dr. 9
Blum. ,
— Aus Direktor Götst Jugend- und Manucsst'lst'l
Von einer Seite, die dem verstorbenen Direktor
Karlsruher Kunstgewerbeschule persönlich nahe (!st-st
den, "gehen der „Landesztg." folgende Zeilen Mstw,"
Bitte um Veröffentlichung zu: Persönliche Liebelst»^!
digkeit undHerzensgüte waren ihm angeboren und ststs!'
sich schon beim Kinde in hohem Maße. Seinen
sinn hat er von der Mutter geerbt, der Tochter »st§sl
fürstlich fürstenbergischen Hofbeamten. Diese war 1 .hl
ausübende Künstlerin. Für damalige Zeiten (vor
als fünfzig Jahren) eine Seltenheit, entwarf und st» ,,sk
sie feine Handarbeiten, ähnlich wie sie jetzt in der st
stickereischule ausgeführt werden. Sie starb, am
Söhnchen kaum drei Jahre alt war, doch wurde F
der Verlust nicht fühlbar, denn in der zweitest
seines Vaters erhielt er eine Pflegerin und Muster-
er sie sich nicht besser hätte wünschen können. EM

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