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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

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Nr. 177 - 203 (1. August 1901 - 31. August 1901)
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luilg. Die vernichtende Anklage, die Poersch
gegen seine Parteigenossen richtet, vermag das sozial-
demokratische Zentralorgan nichtzuentkräftigen
und giebt auch das Thatsächliche zu, versucht aber in
überaus ergötzlicher Art, selbst hieraus Kapital gegen
den Kapitalismus zu schlagen. Der „Vorwärts" schreibt
nämlich: „Es ist daher recht sinnlos, daß die bürgerliche
Presse mit Begier sich auf den Poersch'schen Artikel stürzt.
Sieht man denn nicht, daß es kein stärkeres Argument ge-
gen denKaPitalismus gibt, als dies, daß sogar dieArbeiter
sich als Unternehmer seinen Einflüssen nicht ganz ent-
ziehen können!" Die ausgebeuteten Angestellten sozial-
demokratischer Arbeitgeber aber sollten sich mit dem Be-
wußtsein trösten: „Tausendmal lieber im Dienst der
Arbeiterbewegung entbehren, als im Solde der Bour-
geoisie schwelgen!" Proselyten wird das Blatt mit die-
sen schlechten Trostsprüchen schwerlich machen.
W i l d p a r k st a ti o n, 13. Aug. Das englische
Königspaar stattete heute Nachmittag den hier an-
wesenden Fürstlichkeiten Besuche ab, darunter dem
Prinzen und der Prinzessin Friedrich Leopold und der
Herzogin von Albany.
Baden.
— Die K naben ko nvikte sind eines der er-
folgreichsten Rüstzeuge zur allmählichen Klerikale-
sierung der bad. Beamtenschaft. Es ist da-
her Wohl zu beachten, was die „Äastatter Zeitung" (Ztr.)
zu berichten weiß: „Es haben sich für das folgende Schul-
jahr ins Gymnasialkonvikt so viele neue Schüler gemel-
det, daß die Zahl aller Konviktoristen hier wieder etwa
>184 betragen wird. Man hat geglaubt, daß mit Er-
öffnung des neuen Konradihauses in Konstanz die Zahl
sich etwas verringern werde." Das hat sich also nicht
erfüllt.
LO. Karlsruhe, 13. Aug. Von Ende August
ab beabsichtigt die Großh. Regierung über einige wich-
tige Abschnitte des Zolltarifs noch Sachverständige in
mündlicher Besprechung zu hören. Die Handelskammern
sind aufgefordert worden, diejenigen im Kammerbezirk
vertretenen Industriezweige namhaft zu machen, auf
deren Teilnahme an diesen Verhandlungen besonderer
Wert gelegt wird. Auch sind die Punkte bestimmt,
Zu bezeichnen, die nach der Ansicht der Interessenten einer
mündlichen Erörterung bedürfen. Es ist nicht zweifel-
haft, daß diese mündlichen Besprechungen den von der
Kammer vorzuschlagenden Vertretern der in Frage kom-
menden Branchen die beste Gelegenheit zur Vorbringung
ihrer Wünsche und Bedenken bieten werden. Man sieht
daraus, daß die süddeutschen Regierungen sich die Praxis
des Preußischen Handelsministers nicht angeeignet haben.
Herr Möller will den „amtlichen Handelsvertretungen"
bekanntlich die Punkte bezeichnen, worüber sich nochmals
zu äußern er ihnen gestatten will. Die süddeutschen Re-
gierungen beschränken die Redefreiheit der Handelskam-
mern verständigerweise nicht, sondern überlassen es ihnen,
diese Punkte auszuwählen.
— Als sozialdemokratischer Kandidat für
Pforzheim-Stadt wurde in einer Parteiver-
samnWkdg zu Pforzheim dsrKabinetmeister Karl Blum,
der eMvor .Kurzem einen Gasthof erworben hat, ausge-
stellt. Der bisher als Kandidat genannte seitherige Ab-
geordnete Adolf Geck aus Offenburg hatte in einem
Brief an den Landesvorstand behauptet, er habe eine
Kandidatur für Pforzheim strikte abgelehnt, sei aber
trotzdem von den Pforzheimer Genossen gegen seinen
Willen aufgestellt worden. Die Pforzheimer Genossen
sahen sich deshalb veranlaßt, Herrn Geck von seiner Kan-
didatur zu entbinden. Blum gehört schon seit vielen
Jahren zu den Führern der Pforzheimer Sozialdemo-
kraten. Durch diesen Kandidaturwechsel haben sich die
Chancen der Sozialdemokratie ohne Zweifel wesentlich
verbessert.
Elsaß-Lothringen.
Diedenhofen, 6. Aug. Unter den zur Zeit im
Umbau begriffenen Grenzfe st unge n be-
findet sich auch die etwa 10 000 Einwohner zählende
uralte Stadt Diedenhofen, die jetzt in das Sperrfort-
system gegen Frankreich fest eingefügt wird. Bisher
war die Stadt ohne vorgeschobene Werke und nur von
einem Ringwall nach Vaubans System umgeben, der die
Stadt sehr einsngte. Die Häuser wurden vielfach zu
Türmen mit vier und fünf Stockwerken. Das Empor-
. blühen der Bergwerksindustrie in der Umgegend und dis
damit verbundenen mehrfachen Bahnhofsvergrößerungen
(Diedenhofen hat schon seit Jahren den stärksten
Güterverkehr im Reichslande) ließen die Einwoh-
nerschaft so bedeutend anwachsen, daß die Preise für
Wohnungen und Lebensrnittel in unglaublichster Weise

— Chinesische Frauenbewegung. In China hat
man nun doch anscheinend über die große Mauer geguckt.
Die Frauen ahmen bereits ihren europäischen Schwestern
nach, emanzipieren sich und überholen sie vielleicht noch.
Sie radeln eifrig durch das Land und tragen die bekann-
ten Vloomers, das bauschige Beinkleid, das bei den west-
lichen Kulturvölkern verpönt ist. Sie nehmen den Karnpf
gegen die Mode auf. Für sie sind aber weder der Stahl-
panzer noch die Schleppe die beleidigenden Objekte. Sie
bemühen sich ein viel ärgeres, verderblicheres Nebel aus-
Zurotten: die Verkrüppelung der Füße. Sie wollen
es nicht niehr dulden, daß den Kindern die Füße einge-
bunden und verkrüppelt werden. Und die modernen
Frauen gehen mit gutem Beispiel voran. Sie tragen
europäische Stiefel mit flachem Absatz. Auch haben
sie sich der Wollgamaschen entledigt und zu seidenen
Strümpfen gegriffen. Sie pudern sich das Gesicht, das
Haar und die Hände. , Alle diese Errungenschaften wer-
den den Neid der deutschen Frauen nicht erregen. Wohl
aber wird die Thatsache sie in Erstaunen setzen, daß die
chinesischen Frauen eine Tageszeitung herausgeben, die
nur von Frauen verfaßt und geleitet wird.
— Im alten botanischen Garten in Berlin befindet
sich noch ein lebender Zeuge aus der Zeit des
Großen Kurfürsten. Es ist dies eine Fächerpalme
(Obaraaeroxs bnwiiis), die der große Hohenzoller selbst
aus Holland mitgebracht hat. Anfangs in kleinem Kübel
im Lustgarten, dem damaligen Botanischen Garten, der
terrassenförmig zur Svree abfiel, untergebracht, wurde die
immer noch nicht große Pflanze nach dem Tode des- Großen

in die Höhe stiegen. Die Zustände wurden einfach un-
haltbar. Die Erweiterung der Stadt ist aber eine wahre
Wohlthat. Der Umbau der Festung besteht in einer
Schleifung der Umwallung und Anlage eines Forts auf
dem 3 Km. entfernten Gentringer Berge, das an Um-
fang und militärischem Wert dem berühmten St. Quen-
tin bei Metz mindestens gleichkommt. Als Hilfswerke
sind noch zwei Bastionen anzusehen, die, unmittelbar am
Moselufer errichtet, den Flußlauf und die weitausge-
dehnten Bahnanlagen am jenseitigen rechten Ufer schützen.
Zur Erweiterung des städtischen Baugeländes tritt der
Militärfiskus eine Fläche von 66 Ha. ab, wofür an Kauf-
preis und sonstigen Entschädigungen für Gebäude u.
s. w. 1 202 600 Mk. zu zahlen sind. Davon wird der
Betrag von 582 040 Mk. der Stadt auf zehn Jahre
zinsfrei gestundet. Mit Einrechnung der Einebnungs-
arbeiten und anderer Nebenkosten wird der Stadt das
Quadratmeter auf rund 10 Mk. zu stehen kommen, wobei
die Stadt unter den gegebenen Verhältnissen jedenfalls
keine Verluste erleidet. Der Vertrag zwischen dem Fis-
kus und der Stadt ist nach der „Köln. Ztg." soeben voll-
zogen worden. Das Niederlegen der Stadtumwallung
hat in den nächsten Umwallungsn zu beginnen, da der
Gesamtbau der Festung in längstens drei Jahren be-
endet sein soll. Das Hauptfort auf dem Gentringer
Berge ist bereits soweit fertig, daß kürzlich schon Schieß-
proben mit scharfer Munition abgehalten wurden. Da
die Besatzung erheblich vermehrt wird und die neu er-
richtete Bergschule zum Herbst ihre Thätigkeit beginnt,
darf man der Stadt Wohl ein schnelles Aufblühen Voraus-
sagen, umsomehr, als verschiedene industrielle Unterneh-
mungen nur auf Bereitstellung von Baustellen warten,
um sich hier anzusiedeln.
Preuße«.
— Offiziös wird angekündigt, daß im nächstjährigen
preußischen Etat weitere beträchtliche Mittel für
Vermehrung der Lehrerbildnngsan st alten,
der Fach- und Fortbildungsschulen rc. ge-
fordert werden. Auch die bisherigen Ausgaben für Er-
richtung von Arbeiter- und Beamtenwohnungen werden
im Mat eine weitere Steigerung erfahren. Ferner soll
der preußische Finanzminister die dringend geforderte
Vermehrung der Richterstellen in Berlin bewilligt haben.

Aus der Karlsruher Zeitung.
— SeineKöniglicheHoheitder Großh erzog haben den Finanz-
assessor Friedrich Zimmermann in Wiesloch unter Verleihung
des Titels Bezirks-Domäneninspektor zum Vorstände des Domänen-
amts daselbst ernannt; den Finanzassessoren Karl Dietrich in
Singen. Friedrich Eiche in Mannheim, Karl Hänsle in
Waldkirch, Hermann Kempff in Karlsruhe. Otto Flum in
Donaueschingen und Ludwig Honegger in Karlsruhe den
Rang als Hauptamtsverwalter verliehen; die Finanzpraktikanten
Dr. Wilhelm Roth von Ziegelhausen, Joseph Kreutz von
Meersburg und Otto Henrici von Heidelberg unter Verleihung
des Titels Finanzassessor zu zweiten Beamten der Bezirksfinanz-
Verwaltung mit Hauptamtskontroleursrang ernannt.
— Es wurde Finanzassessor Dr. Wilhelm Roth dem Sekre-
tariat des Finanzministeriums, Finanzassessor Joseph Kreutz
dem Großh. Hauptsteueramt in Säckingen und Finanzassessor
Otto Henrici dem Großh. Lomüncnamt Konstanz zugeteilt.
Versetzt wurden die Wnanzassefforen Eugen Nothmund beim
Großh. Hanptsteueramt Singen zum Großh. Hauptsteueramt
Baden, Karl Kappes beim Großh. Hauptsteueramt Säckingen
zum Großh. Hanptsteueramt Singen und Karl S e id l e beim
Großh. Domänenamt Konstanz zum Großh. Domänenamt
Freiburg.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben den
Postkassierer Anton Karl Frommhold aus Schlei; und
Hermann Mayer aus Meersburg zu Postdirektoren ernannt
und elfterem die Vorsteherstelle bei dem Postamte in Weinheim,
letzterem die Vorsteherstelle bei dem Postamte in Donaueschingen
übertragen.
Seine Königliche Hoheit derGroßberzog haben in gleicher
Eigenschaft vörsetzt den Professor Ludwig Wendling an der
Realschule in Eberbach an das Gymnasium in Mannheim, den
Professor Joseph Volkert an der Realschule in Emmendtngen
an jenes zu Rastatt, dem Lehramtspraktikanten Gottfried
Süpsle aus Gotha unter Ernennung desselben zum Professor
eine etatsmäßige Professorenstelle am Gymnasium zu Tanber-
btschofsheim, dem Lehramtspraktikanten Dr. Karl O t t von
Mainwangen unter Ernennung desselben zum Professor eine
etatsmäßige Professorenstelle an der Höheren Mädchenschule in
Kartsrube übertragen, den Reallehrer Joseph Ro ttengatter
an der Taubstummenanstalt in Gerlachsheim auf sein Ansuchen
wegen vorgerückten Alters unter Anerkennung seiner langjährigen
und treu geleisteten Dienste auf den 1. Oktober d. I. in den
Ruhestand versetzt.
— Seine Königliche Hoheit der Grobherzog haben den Notar
Johann Reichert in Rastatt in den Amtsgerichtsbezirk Gengen-
bach, den Notar Albin Kellner in Eppingen in den Amts-
gerichtsbezirk Rastatt und den Notar Karl Schmidt in Meß-
kirch in den Amtsgerichtsbezirk Eppingen versetzt. Das Justiz-

Kurfürsten auf Befehl seines Sohnes König Friedrich!, nach
dem Botanischen Garten an der Potsdamerstraße gebracht,
wo sie jetzt in einem noch aus der Zeit Friedrich Wilhelms III.
herrührenden Kalthause untergebracht ist. Goethe betrachtete
sie bereits wegen ihrer Langlebigkeit mit Bewunderung.
Heute ist diese berühmte Fächerpalme ungefähr zehn Meter
hoch. Sie mußte bereits vor zehn Jahren aus dem
Kübel, den die Wurzeln zu sprengen drohten, und weil die Krone
Miene machte, das Glasdach in die Höhe zu heben, in den
Naturboden des Gartens verpflanzt werden, wo sich ihre Wur-
zeln inzwischen ganz bedeutend ausgedehnt haben. Eine Ver-
pflanzung nach Dahlem ist aus diesem Grunde nicht mög-
lich, ohne ihr Leben in ernste Frage zu stellen. Unter
den gegenwärtigen Verhälnissen, das heißt, wenn der
Garten als Park erhalten bleibt, kann die Pflanze, die
kerngesund ist, noch kommenden Geschlechtern als ein Zeuge
längst vergangener Zeiten dienen.

— Erkannt. „Häm Se, Herr Hauptmaun, Sie sein also
ooch aus Drüsen?" — „Allerdings, aber woher wissen Sie
das?" — „Na, Se Ham sich ja in's Fremdenbuch als Haubd»
mann a. D. eingeschrieben!"
— Stimmt! A.: „Es giebt ein Wort in der deutschen
Sprache, das stets falsch ausgesprochen wird." — B.: „So?
Was ist denn das für ein Wort?" — A.: „Das Wort:
falsch!"
— Am Schalter. Beamter: „Das Packet kann ich so nicht
annehmen. Die Adresse ist zu undeutlich — das Wort „Magde-
burg" kann ich überhaupt nicht lesen!"

Ministerium bat dem Notar Reichert das Notariat Zell a. 6-'
dem Notar Kellner das Notariat Rastatt II, dem Notal
Schmidt das Notariat Eppingen I zugewiesen.
— Seine Königliche Hoheit der Großherzoa haben dell
Vermessungsrevisor bei dem technischen Bureau der Oberdirektioll
des Wasser- und Straßenbaues für Katastervermeflung und
Feldbernnigung, Obergcometer Johann Guldin auf sein AM
suchen wegen vorgerückten Alters und leidender Gesundheit unter
Anerkennung seiner langjährigen treuen Dienste in den Ruhestand
versetzt.
— Reallehrer Sebastian Breitbeil an der Realschule ill
Sinsheim wurde zum Vorstand der Präparandenschule in TaN-
berbischofsheim ernannt.
— Expeditionsassistent Jakob Kobel in Apoenwrier wurdr
zur Zentralverwaltung und Expedirionsassistent Wilhelm Ne efi
in Heidelb.rg nach Neckarsteinrch versetzt.
— Im Einverständnis mir der Großh. Regierung ist der
Großh. Fiuanzassessor Max Herrmann in Baden zum Sta»
tionskontrolleur mit dem Wohnsitz in Posen berufen worden.
Karlsruhe, 13. Aug. Heute Vormittag 11 Ulst'
faud im Kursaal in Badenweiler ein Gedächtnis-Trauer-
gottesdienst zu Ehren Ihrer Majestät der verstorbenen
Kaiserin Friedrich Princeß Royal von England statt,
welchen der englische Geistliche William Nolding für
die dortige englische Gemeinde abhielt. Der Großherzog,
dis Großherzogin und die Erbgroßherzogin nahmen an
dieser Feier teil;eine große Zahl der in Badenweilst
anwesenden Badegäste beteiligten sich ebenfalls daran,
Leider ist seit gestern Nachmittag starkes Regenwetier
eingetreten und auch heute ist es trübe und regnerisch. Dir
Großherzoglichen Herrschaften beabsichtigen, heute
Abend spät die Reise nach Schloß Mainau sortzusetzen,
so daß dieselben am Mittwoch den 14. , vormittags,
dort eintrefsen können.

Ausland.
Frankreich.
Paris, 13. Aug. Der Trauerfeier in der
deutschen Protestantischen Kirche wohnten die Minister
Delcasse und Leyaues bei.
England.
London, 13. Aug. Lord Kit ch euer meldet
aus Prätoria vom 12. d. M., er könne die größte
Liste mitteilen, die er bisher gemeldet habe. Miüdölll
6. August hätten die Truppen gemeldet, daß weitere 30
Buren gefallen, 20 verwundet, 685 gefangen genommell
seien, während 85 sich ergeben hätten, 244 000 PatroneN-
754 Wagen, 5580 Pferde, 33 000 Stück Rindvieh und
eine große Zahl anderer Tiere seien erbeutet Mordest
Der größte Teil der Beute entfalle auf den Oranjefreu
staat. Ferner meldet Kitchener, in der Nähe von Nru
boomspruit, in der Richtung nach Pietersburg, sei voll
den Buren am 10. August e i n Z u g z u m E n t g I e if
sen gebracht, wobei zwei Engländer leicht verletzt,
ein gefangener Bur getötet, sowie zwei englische Flückst
linge verletzt seien. Ein Panzerzug sei dann eing^
troffen, worauf der Feind angegriffen worden sei und acl?
Tote und zwei Verwundete gehabt habe. Oberst Keke"
witsch habe bei Magaliesberg 40 Gefangene gemacht
darunter auch F. Wolmaran, den früheren Präsidentell
des ersten Volksraads. Die Truppen des Generast
French in der Kapkolonie drängen und zerstreuen d:§
Haufen des Feindes allmählich gegen Norden.
Afrika.
Dnrba n, 13. Aug. Der Herzog und die H e
zogin von Cornwall und Park sind heute all
Bord der Pacht „Ophir" hier eingetroffen.

Aus Stadt und Land.
Heidelberg, 14 August-
X Aus dem Vezirksrat. Die Tagesordnung der am 10. dst
abgeholtenen Bezirksratssitzung wurde wie folgt erledig:'
Das Gesuch des Johanne? Pistorius um Erlaubnis zum Beirtt"
einer Schankwirtschaft mit Branntwcinausschank in KirchheE
dasjenige des Nikolaus Reinhard um Erlaubnis zum Beirrst
einer Gastwirtschaft in Heiligkreuzsteinach und das des HeinriA
Damm um Erlaubnis zum Betrieb der Gastwirtschaft zu^
„Kaiserhof" in dem Hause Nr. 35/37der Brückcnstraße in Nevell,
heim wurde genehmigt. Abgewiesen wurde das Gesuch des Km
Ruck um Erlaubnis zum Branntweinausschank in seiner Schall:
Wirtschaft im Hause Nr. 4t der Bergheimerstraße in Heidelbe»
und das des Philipp Ritter um Erlaubnis zum Betrieb eist-
Gastwirtschaft in dem Hause Nr. 11 der Eppelheimerlandstraße
Heidelberg. Das Gesuch deS Karl Klemmer um Erlaubnis M
Betrieb der Realgastwirtschaft zum „Goldenen Schwanen" jjj,
Hause Nr. 2 der Oberen Neckarstraße in Heidelberg und dasjeMS
des Karl Vogt um Erlaubnis zum Ausschank feiner Weine in sein:
Konditorei im Hause Nr. 3 der Brückenstraße in Neuenhe'"
wurde genehmigt. Weiter wurde das Gesuch des Metzgers Gull»
Daniel Kretz um Erlaubnis zur Einrichtung einer Schlachtstal'
in Sandhaufen und dasjenige des Josef Trilling um Erlaubt
zur Errichtung eines Kalkofens auf Gemarkung Spechbach 3°
nehmigt. Genehmigt wurden ferner die Abänderung des Kam!'
statuts der Betriebskrankenkasse der Firma M. u. F. Liebhold '
Heidelberg, die Abänderung des Kassenstatuts der Betriebs
krankenkasse der Firma H, Fuchs, Waggonfabrik, A.-G. s,
Heidelberg und die Abänderung des Kassenstatuts der Betrieb-
krankenkasse der Oelfabrik Mauer.
X Internationales Ueberei »kommen über den Eisenbavst
Frachtverkehr. Das am 16. Juni 1898 in Paris abgeschloffA
Zusatzübereinkommen zum internationalen Uebereinkommen
den Eisenbahnfrachtverkehr wird am 10. Oktober l. I. in
treten. Mit demselben gelangen neue internationale Frachtbrnl
zur Einführung und sind die bisherigen, dem UebereinkoMllst,
über den internationalen Frachtverkehr vom Jahre 1890 e»
sprechenden Formulare bis zum 9. Oktober1902 noch zugelajw
Der letztgenannte Zeitpunkt ist aber unabänderlich.
ff Sterblichkeits-Bericht. Nach den unterm 8. LS.
herausgegebenen Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundhelpg
amtes zu Berlin über die Gesamrsterbltchkeit in den st.,>
deutschen Städten und Orten mit 15000 und mehr EinwoM»
während des Monats Juni 1901 hat dieselbe — auf st
1000 Einwohner auf den Zeitraum eines Jahres berechne: ^
betragen: a. weniger als 15,0 in 57, b. zwischen 15,0 und (A
in 121, o. zwischen 20,1 und 25,0 in 69, ä. zwischen 25,1 'stz
30,0 in 23, >s. zwischen 30,1 und 35,0 in 7 und k. mehr
35,0 in 2 Orten. Die geringste Sterblichkeitsziffer hatte ist'.ff
gedachten Monate der Vorort von Berlin, Deutsch-Wilmers^
mit 8,1 und die höchste der Ort Langenbielau in Schlesien »§
40,4 zu verzeichnen. In den Städten und Orten
Grobherzogtums Baden mit 15 000 und mehr EinwoNsi,,
sind folgende Sterblichkeitsziffern für den Berichtsmonat —
falls wie oben auf je 1000 Einwohner auf den Zeitraum sty,
Jahres berechnet — ermittelt worden: In Konstanz ^ N
Baden-Baden 18,9, Karlsruhe 19,3 (ohne Ortsfremde M,,,
Freiburg 19,4 (ohne Ortsfremde 14,4), Pforzheim 19,7, MgA,
heim 19,9 und in Heidelberg 25,6 (ohne Ortsfremde
Die Säuglingssterblichkeit war im Monat Juni d. Js- ,.e>:
beträchtliche, d. h. höher als ein Drittel der Lebendgebor°


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