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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

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Nr. 177 - 203 (1. August 1901 - 31. August 1901)
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Ztg.", so wird hierzu: aus gut monarchistischen und
nationalen Kreisen geschieben, hat vor allem den materiellen
Schaden der Landestrauer-Verfügung heroorgehoben, die
rechtliche Seite und der moralische Schaden verdient
fast noch mehr Berücksichtigung. Die rechtliche Seite ist
die. daß keine Reichst! au er, sondern nur für die
preußische Monarchie Landestrauer angeordnet ist. Elsaß-
Lothringen ist keine preußische Provinz, sondern Reichs-
land. Es durfte also den Elsaß-Lothringern keine Trauer
um die Königin von Preußen, (die nicht einmal Gemahlin
des z. Zt. Regierenden ist) aufoktroiicrt werden. Nach
einer früher gegebenen Entscheidung des Reichsgerichts ist
in Elsaß-Lothingen das Reich der Landesherr, d. h. die
Vereinigung sämtlicher Bundesfürsten und freien Städte,
repräsentiert durch den Kaiser. Jene Verordnung preußi-
scher Landestrauer in Elsaß-Lothringen ist somit ein bureau-
kratischer Gewaltakt. Mit demselben Recht könnte der
König von Bayern oder der Großherzog von Oldenburg
oder jeder andere Bundesfürst für sich und seine Gemahlin
Landestrauer im Reichsland beanspruchen. Der moralische
Schaden ist sogar noch weit bedeutender als der materielle.
Denn die Elsaß-Lothringer haben für obige Unterscheidung
dasselbe Verständnis und werden durch unrechtmäßige
Gewaltakte unserer gemeinsamen Mutter Germania niemals
in die Arme zurückgeführt. Hiezu kommt noch, daß die
Trauer gerade in die Meßti-Zeit (Kirchweih) fällt und
jede Festlichkeit, Tanzen u.s. w. verboten wurde, was be-
sonders die Landbevölkerung, die gerade im Unterelsaß auf
dem besten Wege war, wieder gut deutsch zu werden, ver-
stimmt und ärgert. — Solche Fehler schaden oft mehr
als die bestgemeinten Gesetze und Verordnungen nach an-
derer Seite nützen. Es wäre s. Zt. richtiger gewesen, wenn
der Bundesrat nach dem Ableben Kaiser Wilhelms I. und
Kaiser Friedrich's Reichstrauer für alle Bundesstaaten inkl.
des Reichslandes angeordnet hätte.

Aus der Karlsruher Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben den
Aachgenannten katholischen Geistlichen, und zwar: dem Dom-
kapitular Rudolf Behrle in Freiburg das Kommandeur-
kreuz zweiter. Klasse und dem Geistlichen Rat Pfarrer Theodor
Burgerin Gengenbach das Ritterkreuz des Ordens Bcrthold
des Ersten, sowie dem Pfarrer Vinzenz Dahl in Neibsheim
das Ritterkreuz erster Klasse mit Eichenlaub und dem Geist-
lichen Rat Pfarrer Wilhelm Weiß in Ebersweier das Rit-
terkreuz erster Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen ver-
liehen.
— Seine Königliche Hoheit dev G r o ß h e r z o g haben dem
Bürgermeister Hermann Fischer in Donaueschingen das
Ritterkreuz zweiter Klasse mit Eichenlaub des Ordens vom
Zähringer Löwen und dem Bürgermeister Karl Küster in
Löffingen das Verdienstkreuz vom Zähringer Löwen, den Ober-
Lauräten Adalb. Baumann und Föredr. Gernet bei der
Generaldirektion der Staatseisenbahnen das Ritterkreuz erster
Klasse mit Eichenlaub und dem Oberingenieur Otto Har -
düng, sowie dem Bahnbauinspektor Otto Hauger das
Ritterkreuz erster Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen
verliehen.
— Seine Königl. Hoheit der G r o tz h e r z o g haben l.den
Professor Albert Sand Haas an der Realschule in Ueber-
lingen in gleicher Eigenschaft an die Realschule zu Emmen-
dingen versetzt; 2. den nachbenannten Lehramtspraktikanten
unter Ernennung derselben zu Professoren etatsmätzige Pro-
fessorenstellen übertragen, und zwar dem Lehramtspraktikanten
Wilhelm Himmel st ein aus Baden an der Realschule zu
Eberbach und dem Lehramtspraktikanten Dr. Ferdinand G u t-
heim aus Büdingen an der Realschule zu Emmendingen.
Ausland.
Oesterreich-Ungarn.
Wien, 19. August. Der frühere Finanzminister
Dr. Kaizl ist heute Mittag an Darmverschlingung ge-
storben.
Holland.
Haag, 19. August. Königin Wilhelmina und
Prinz Heinrich begeben sich am 23. d. M. nach Olden-
burg, um der Taufe der jüngst geborenen Prinzessin bei-
zuwohnen, deren Patin die Königin ist.
Asien.
— Die „Times" melden aus Peking vom 18. d.
M.: Gestern wurde der Text des Protokolls amtlich den
chinesischen Bevollmächtigten übermittelt. Li-Hung-Tschang
sandte den Gesandten mit der Empfangsbestätigung eine
Not«, worin er noch einige Einwände erhebt. Die

von der Station „Eismeer" entfernt. Die Eröffnung der
Station „Eismeer" gestattet eins Verbindung zwischen
dem Berner Oberland und dem Oberwallis zu erstellen,
von der die Touristen mit Vergnügen Gebrauch machen
werden, weil sie ganz direkt und hochinteressant ist. Nal-
türlich wird nicht eins Eisenbahn von „Jungfraujoch"
bis Brig (Wallis) erstellt, der Weg wird vielmehr in
Schlitten über den Aletschgletscher gemacht, der nur 10
Kilometer von Brig entfernt liegt. Der Aletschgletscher
hat ein sanftes Gefälle und die Gletscherfahrt im Schlit-
ten bietet keine Gefahren. Wie Ingenieur Gobat er-
klärt hat, ist das letzte Stück der Jungfraubahn am
schwierigsten. Aber mit dem nötigen Gelde lasse sich
auch dieses Stück erstellen. Immerhin betrachtet Gobai
dasselbe als einen Luxus; nach seiner Ansicht wird das
letzte Stück nicht rentieren, während die Bahn bis zum
„Jungfraujoch" sich als rentabel erweisen werde. Unter
diesen Umständen dürfte das letzte Stück schwerlich er-
stellt werden.
— Köln, 19. August. In einem Bruch bei Worringen
wurde, wie die „Kölnische Ztg." meldet, am verflossenen
Freitag die Leiche eines 19jährigen unbekannten Radfahrers
aufgefunden. Der Aufgefundem war erdrosselt und
seiner Habe beraubt. Der Verdacht fällt auf eine
Zigeunerbande, die am Tage vorher auf der Land-
straße Halt gemacht und wegen eines Schadens am Wagen
in einem Holzschuppen übernachtet hatte.
— Zur Terlinden-Asfaire. Die bereits gemeldete
Verhaftung Terlindens wurde nach der „Franks. Ztg."
durch den Konsular-Agenten Baumbach in Milwaukee ver-
ursacht, in dessen Wechselstube Terlinden 20 000 Mark-

Gesandten erwiderten heute, daß sie es ablshns», die -
Angelegenheit wieder zu eröffnen, da der Text als end-
gültig anzusehen sei. Die chinesischen Bevollmächtigten
hoffen, daß sie von Singanfu zur Unter; eich nung des
Protokolls ermächtigt werden und daß dieselbe dann
am Samstag stattfinden kann.
Peking, 19. Aug. Ein soeben erschienenes Kaiser-
liches Edikt setzt als Tag der Abreise des Hofes von
Singanfu den 6. Oktober fest. Nach den bisherigen
Bestimmungen sollte der Aufbruch bereits am 1. August
erfolaen. Die Verschiebung der Reise wird mit dem durch
die Regenzeit hervorgernfenen schlechten Zustande der Wege
begründet.

IM. Die Eröffnung der Eisenbahn Neustadt-
Donaueschingen am IS. August LSS1.
Trara, trara, zum letztenmal
Schallt cs im schönen Höllenthal —
Und Posthorn, Poststall, Wanderstab:
Sie alle sanken in das Grab.
Als am 22. Mai 1887 der „Schwager" aus Anlaß der
Höllenthalbahneröffnung das letzte Trara blies, widmete ihm
ein Freund einen Lebewohlgrutz, dessen letzte Strophe zitiert
ist und die auch zum heutigen Tage patzt, an dem die neue
Strecke: Nenstadt-Donaueschingen eröffnet wird. Denn auch
die Bewohner der Baar sehen dem gelben Wagen als letztes
Verkehrsmittel, das noch an die selige Thurn- und Taxis'-
sche Reichspost erinnert, wehmütigen Blickes nach, wie es die
Landsleute im Höllenthale gcthan. Was lange währt, wird
gutl kann der Oberländer auch hier sagen, wo sich ihm nun
endlich die Gelegenheit bietet, von Freiburg direkt nach Donau-
eschingen und an den Bodensee und an seine Gestade zu fahren.
Cs glückte erst Ende der neunziger Jahre die Bedewnng der
Linie Freiburg-Nenstadt-Donaueschingen bei den nnrßgeben-
den Kreisen in die richtige Beleuchtung zu rücken: Die Fort-
setzung der Höllenthalbahn wurde als Vollbahn gebaut und
der Betrieb auf der alten Strecke Freiburg-Neustadt — man
hatte früher die Strecke in 21h Stunden zu befahren — wurde
ganz bedeutend verbessert, so das; es jetzt möglich ist, in
2A, Stunden von Freiburg nach Donaueschingen zu fahren.
Die neue Bahn zieht nicht durch Gegenden, die als großartig
etwa im Sinne alpiner Landschaften bezeichnet werden könnten,
sie führt uns auch kaum etwas vor Augen, was unsere Damen
in denkbar unbestimmtester Weise als „reizend" rühmen. Aber
die weiten Hochflächen mit ihren freien Ausblicken bis hinüber
zu den strahlenden Schneegipfeln des Schweizer Hochgebirges
verfehlen doch nicht, auf den Besucher ihren eigentümlichen,
feierlich ernsten Eindruck zu machen. Vielfach geht es auch
durch stille Waldthäler oder mit gewaltigen Brücken über tief
in die Hochebene eingeschubten Thalfurchen und so bietet sich
dem Landschaftsfreunde des Sehenswerten und Fesselnden gar
mancherlei.
Sll Donaueschingen, 19. Ang. Im Beisein des Gro ß-
Herzogs, des Fürsten bon Fürstenberg, des Ministers bon
Brauer und des Generaldirektors Eisenlohr, sowie des Landes-
kommissärs, von Bodman fand heute Vormittag die feier-
liche Eröffnung der neuerbauten Bahnlinie Nenstadt-
Donaueschingen statt. Außer zahlreichen Ehrengästen nahmen
an der Feier noch teil: die Abg. Birkenmeyer, Faller, Grü-
ninger und Kriechle, sowie Handelskammerpräsident Wenz-
Triberg und Oberamtmann Frech-Freiburg. Zur festgesetzten
Zeit um 7 Uhr 45 Min. traf der Grotzherzog mit de» Herren
seiner Begleitung hier ein, begrüßt vom Fürsten Zu Fürsten-
berg, der von Heiligenberg nach Donaueschingen gekommen
war, von Oberstleutnant Doxi, Oberamtmann Flad, Landes-
kommissär Bodman und Bürgermeister Fischer. Nach der Be-
grüßung begab sich der Großherzog ins Schloß, woselbst ein
Frühstück eingenommen wurde. Nach einstündigem Aufenthalt
bestieg der Großherzog mit den Herren seines Gefolges den
Zug zur Probefahrt nach Neustadt. An sämtlichen Stationen
hatten die Ortsvereine, Gemeinderäte, und Schulkinder Auf-
stellung genommen, und begrüßten den herannahenden Fest-
zug mit stürmischen Hochrufen. Der Großherzog zog jeden
Einzelnen in ein huldvolles Gespräch, sodaß der Zug mit einer
vollen Stunde Verspätung im festlich geschmückten Neustadt
einträf, ivoranf der Großherzog vom Hotel Adler aus den
Huldignngszug besichtigte, welchen die Bevölkerung Neustadts
dem Landesherrn veranstaltete. Dann trat der Großherzog
wieder mit Extrazng die Rückreise über Donaueschingen nach
Mainau an. Bei dem Festessen, das der Küche und dem
Keller des renommierten Hotels Adler (Post) alle Ehre machte,
toastete Bürgermeister Fischer auf den Großherzog, Bürger-
meister Brnkker-Ncnstadt auf das Staatsministerinm, Bürger-
meister Kuster-Löffingen auf die Eisenbahntechniker, Staats-
rat Cisenlohr gab dem Wunsche Ausdruck, daß die neueröffnete
sowie die bald zu erstelleiwe Bahn nach Bonndorf der Schwarz-
waldbcvölkerung zum Segen gereichen möge. Ein Neustadter
Bürger brachte ein Hoch aus auf die Regierung und den
Landtag und Handelskammerpräsident Wenz-Trieberg über-
brachte die Glückwünsche der Handelskammer.

Erklärung.
Gau angelloch, 20. August. Zur Vermeidung von
Mißverständnissen sehe ich mich veranlaßt bezüglich der in

Scheine in amerikanisches Geld nmzusetzen versuchte, wobei
Baumbach Verdacht schöpfte.
—- Wien, 18. Aug. Zu den zahlreichen Unglücks-
fällen die Heuer sich im Hochgebirge ereignet haben,
kommt noch einer infolge Erfrierens. Am ver-
flossenen Donnerstag, den 16. d., wurden, wie das „N.
Wiener Tagbl." meldet, zwei Touristen, die ohne Führer
den Grat des Hochköniggipfels (Sektion Bischofshofen)
bestiegen, von einem überaus heftigen Schneesturm über-
rascht. Sie konnten das Schutzhans, in dessen Nähe sie
sich bereits befanden, nicht mehr erreichen und mußten
die Nacht unter freiem Himmel verbringen. Einer der
Touristen, dessen Identität noch nicht festgestellt wer-
den konnte, ist in dieser schrecklichen Nacht erfroren. Sei-
nem Unglücksgefährten gelang es, sich frühmorgens zum
Schutzhaus zu schleppen.
— Victoria, (britisch Columb.), 19. August. Der
Alaskadampfer „Isländer" der kanadischen Pacific-Gesell-
schaft stieß am Freitag früh in der Nähe von Junau
(Alaska) mit einem Eisberge zusammen und sank sofort.
65 Personen sind ertrunken, 107_ wurden ge-
rettet.

— Stoßseufzer. „Auf der Welt ist halt nix vollkommen!
Ueberbrett'ln Hamm ma, Ueberweiber und alle möglichen Ueber-
menschen — nur keine Ueberschänkkellner.
— Der Pantoffelheld. „Jetzt will ich doch 'mal im Ehe-
rechte nachschlagen, ob denn der Mann in der Ehe gar
keine Rechte hat!"
— Benutzte Gelegenheit. A.: „Seit einigen Jahren hat mir
der Arzt das Biertrtnken untersagt!" — B.: „Aber Sie trinken
iiniS «»rode melck,,»?" — A.: wissen Sie. wir sind auaen-

doch gerade welches?" — A.: „Ja, wissen Sie, wir sind äugen
blicklich bös miteinander!"

Nc. 191 der „Heidelberger Zeitung" enthaltenen Veröffent-
lichung des Bundes der Landwirte im Wahlkreis Hsidel-
berg zu erklären, daß die darin erwähnte Vertrauens-
männer-Versammlnng nicht, wie es scheinen könnte, eine
zahlreiche war. sondern nur aus etwa 3 Mitgliedern ans
nächster Umgebung bestand. Die entfernter wohnenden
Vertreter fehlten am 4. August und gerade von diesen ge-
hören die meisten der nationalliberalen Partei an. Es
wäre freilich richtiger gewesen, eine neue Versammlung an-
zuberaumen.
Als langjähriges Mitglied und als Vertrauensmann
der nationalliberalen Partei werde ich dieser nach wie vor
angehören und kann nach Anhören mehrerer Reden des
Herrn Quenzer denx Bunde der Landwirte gegenüber die
feste Versicherung aussprechen, daß seine Interessen durch
Herrn Quenzer mindestens ebensogut vertreten werden, als
durch Herrn Mampel. Re hm.

Aus Stadt und Land.

Heidelberg. 20. August.
III. Pfälzisches Dauerrudern zu Ludwigshasen a. Rl,.
Zu diesem Dauernder», welches am vergangenen Sonntag in
Ludwigsüafen ans dem Rhein abgehalten wurde, hatten 9
Vereine mit 18 Booten gemeldet. Ünrer diesen Ruderbereinen
war auch in diesem Jahre wieder die „R u d e r g e s e li-
sch a f t Heidelberg" mit einer Mannschaft "vertreten.
Für die fünf Reimen, welche teilweise sehr gut besetzt waren,
war eine Bahnlänge von 12 Kilometer mit Drehpunkt,
6 stromauf und 6 stromab. Die Boote wurden nacheinander
in Abständen von 4 Minuten gestartet. Für Rennen I, II,
III und V erhielten die siegenden Mannschaften zur. Erinne-
rung silberne Becher, im Rennen IV der Sieger silberne
Ehrenzeichen, lieber den weiteren Laus der Regatta wollen
wir hier näher berichten: 1. Ermuiüerungs-Vierer: ...Erstes
Boot und Sieger: Frankenthaler R.-V. 50 Min. 38 Sek.
2. Mannheim R. K. 51' 15". 3. Frankenihal R.-V. 52' 4V".
4. Speyer R.-G. 52' 48^". 5. Ludwigshafen R.-V. 52' 53V".
6. Mannheim R.-V. „Am'citta" 53 53'/-"- Eine zweite gemeldete
Mannschaft des Mannheimer R-V. „Amicitia" und Ludwigs-
Hafen bat nicht gestartet. II. Pfalz-Vierer: Erstes Boot: Karls-
ruhe „Sturmvogel" 49 Min. 30V- Sek- 2. Speyer R -G. 51'
40". 3. Ludtv'gShafen R.-V. 54' 66-/5". 4. Mannheim „Amicitia"
55' 25". Nachmittags starteten: III. Rhein-Vierer. Erstes Boot:
Mannheim „Amicitia" 50 Min. ^/z Sek. 2. Karlsruhe „Sturm-
vogel 51' 47^/s". IV. Prinzregenten-Vierer (Wanderpreis Sr-
Kgl. Hoh. des Prinzregenten Luitpold von Bayern. (Sieger von
1900: Ludwigshafener N.-V.). 1. Ludwigshafen R.-V. 44' 50Vs-
2. Mannheim R.-G. 50' 3". 3. Ruder Ges. Heidelberg 51' 30" >
Karlsruher „Salamander" startete nicht. V. Trost-Vierer:
In diesem Rennen starteten Mannheimer R.-K., Ludwigshafen,
Frankenthal und Speyer. Die junge Mannschaft der Heidel-
berger Rudergesellschaft hat sich immerhin mit ihren erstklassigen
Gegnern gut gehalten und fuhr noch in guter Verfassung durch
das Ziel. Mit dem Abrudern im September verbunden mit
Boottaufe und Stiftungsfest wird 3ie Rudergesellschaft Heidel-
berg den offiziellen Teil der Ruder-Saison 1901 schließen.
Vom bevorstehenden Manöver. Als Abschluß der dies-
jährigen Herbstmaüöber findet am 24. September ein Manöver
der ganzen 28. Division gegen einen markierten Feind statt.
In der Nacht bom 23. zum 24. September biväkieren die
Hauptmassen der Division in der Gegend von Adelsheim. Bei
schlechtem Wetter beziehen die Truppen Notquartiere.
14 Schöffengerichtssitzung vom l9. August. 1) Jakob Lösch-
mann von Eppelheim erhielt wegen Körperverletzung eine Geld-
strafe von 25 Mk.; 2) Heinrich Dallinger von Meckesheim wegev
HausfiiedenSlruchs und Georg Fabian allda wegen Körperver-
letzung und Sachbeschädigung Erslerer IS Tage Gefängnis u»d
1 Tag Haft, Letzterer eine Geldstrafe von 10 Mk.; 3) Johann
Bopp von hier wegen Vergehen gegen die Gew.-Ordnnng eii^
Geldstrafe von 35 Mk.; 4) Georg Walter von hier wegen Wider-
stands und Beleidigung eine Geldstrafe von 60 Mk.; 5) Philipp
Herrmann hier wegen Körperverletzung eine Geldstrafe von l5Mk!
6) Hch. Mackmaier von Sandhaufen wegen Widerstands und
Beleidigung 6 Wochen Gefängnis; 7) Gg. Philipp Puttler vo"
Kirchheim wurde von der Anklage wegen Körperverletzung frei-
gesprochen; 8) Joh. Michael Kaspar von Handschuhsheim erhielt
wegen Bedrohung eine Geldstrafe von 25 Mk ; 9) Gg. BirkeN-
maier von Eppelheim wegen Körperverletzung eine Geldstrafe
von 20 Mk.; 10) Arthur Stroh von Mannheim wegen Diebstahls
5 Tage Gefängnis.
— Polizetbericht. Ein Kellner, ein Mechaniker, ein Eise»'
Hobler und ein Frauenzimmer wurden wegen fortgesetzter Ruhe-
störung bezw. Unfugs verhaftet. Zur Anzeige kames
9 Personen wegen Unfugs.
(?) Kirchheim, 19. Aug. (Eifersuchtsszene.!
Ern Dienstmädchen vom Pleikartsförsterhof , das zur Kirch
weihe hierhergekommen war, wurde beim Nachhausegehe''
am Sonntag Nacht von zwei Mannspersonen begleitet. Beii'j
Eingang zum Hof gerieten die Beiden wegen des Mädchen-
in Streit. Einer davon, eirr Fabrikarbeiter in WeinheM
schoß zwei Revolverkugeln auf den andern ab und bracE
demselben eine gefährliche Verletzung bei. Der Thäter '!
verhaftet. Der Verletzte befindet sich im akademischen KraN'
kenhause zu Heidelberg. ..
(?) Leimen, 19. Aug. (Unglücksfall.) Der Dresäl
maschineubesitzer Karl Eder von Brühl (Amt Schwetzingen)
fuhr gestern mit einem Zweirad ohne Bremse auf der Straß!
vom Ltngenthaler Hof hierher. Bei dem starken Gefäll de
Straße konnte der Radfahrer das in allzuraschen Gang gekoNl
mene Rad nicht mehr anhalten, er stürzte und erlitt daw.
solche Kopfverletzungen, daß er in der folgenden Nacht seine'
Geist aufgab. " ,,
X Sandhaufen. 19. Aug. (Uebcrschw emmung.) A>),

ih

im vergangenen Winter so ist auch am vorigen Freitag ,
Haartbach infolge der in letzten Tagen niedergegangenen Regel'
güsse auf unserer Gemarkung aus den Ufern getreten und übe,
schwemmte die anstoßenden Aecker im Umkreise von etwa ein.,
halben Stunde, sodaß die Ernte auf denselben fast tzsllstäM
vernichtet ist. z
mbr. Schönau, A. H., 19. Aug. (L i e d e r k r a n z.) E,
herrlichsten Wetter begünstigt feierte gestern der hiesige
derkranz in würdiger Weise sein 60jähriges StistungsfV
Ein großer Teil der Bürgerschaft brachte seine Sympathie',
für den Verein durch Beflaggen der Häuser auch äußerlich
Ausdruck. Gegen 3 Uhr nachmittags setzte sich der stättv^
Festzug, an dem sich sämtliche hiesige Vereine mit ihren Fahnsj.
von auswärts eine größere Abordnung der Eintracht Hst
delberg, ebenfalls mit Fahne, beteiligten, durch die HaUisi
straße nach dem schattigen Löwengarten in Bewegung, wo 1,,
bald ein reges Treiben entwickeln konnte. Nach einem e'.-,,
leitenden Musikstücke und Vortrag eines Liedes durch den
gebenden Verein, begrüßte dessen 1. Vorstand, Herr INI
Lipponer, die zahlreiche Versammlung und hieß i»
Teilnehmer herzlich willkommen. Zur Durchführung des re> -
haltigen und gewählten Programms halfen auch der
verein, die Gesangsabteilung des Militärvereins, sowie. '
Eintracht-Heidelberg in liebenswürdiger Weise mit. SäwtN
Vereine dürfen auf das im Konzert geleistete stolz sein, v-/
das Gebotene war vortrefflich und bewies, mit welchem t-Vt
gearbeitet wird. Die Darbietungen fanden auch seitens
lauschenden Zuhörer mit Recht lebhaften Beifall. NcNNI
des Singvereins beglückwünschte der Dirigent desselben.

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