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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 204 - 228 (2. September 1901 - 30. September 1901)
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https://doi.org/10.11588/diglit.37097#0440

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verfeinden. Der Wächter bringt nun eine Schrift an, die ver-
kündet, daß jeder, der Schade» anrichtet, gebüßt wird. Nachts
kommt der Feldhüter, nimmt die Schrift weg und bringt sie
dem Bürgermeister, der sie ein paar Tage lang als Zeichen
eines Sieges über Frankreich den Einwohnern zeigt. Um die
Durchfahrt der Mistkarren über den Platz, ivo Turcnne fiel,
zu verhindern, bringt der Wächter eine Schranke an; sic wird
ihm zerbrochen. Diese Lage ist unerträglich. Der Wächter
hat bereits um seine Enthebung von dem Posten gebeten, aber
das Kriegsministcrium in Paris hat, wie er mir gesagt hat,
seine Demission nicht angenommen. Nun bleibt er da, trüb-
selig, aufgeregt, seine Frau unruhig und fürchtend, das; man
ihrem Mann eines Tages umbringen, oder daß er auf einen
der Beleidiger schießen werde. Ihr Enkel wagt sich schon nicht
mehr aus dem Hause. Das wird schlimm, sehr schlimm wer-
den. Ich bringe diese Dinge hier an die Oesfentlichkeit. Und
das Heilmittel? Mein Gott, ich glaube, daß es das beste
wäre, wenn Frankreich diese Enklave aufgebeu und sie abtre-
ten würde, nicht an die badische Regierung, die so wenig für
Schutz sorgt, sondern an den thatkräftigen Soldaten, der
Deutscher Kaiser ist. Durch einen deutschen Schutzmann be-
wacht, würde der Boden, den unser großer Feldherr mit sei-
nem Blute begossen hat, endlich respektiert werden. ^
Kleine Zeitung
— Ei« vegetarisches Kinderheim. Wie man weiß,
hatte der Bonner Rechtslehrer Professor Baron seine
Hinterlassenschaft von mehr als einer halben Million
Mark der Stadt Berlin vermacht unter der Bedingung,
daß der Betrag zur Errichtung eines nach vegetarische,:
Grundsätzen zu betreibenden Kinderheims verwendet und
von der Verwaltung der Anstalt Äerzte ausgeschlossen
sein sollten. Die Stadt Berlin hatte die Erbschaft aus-
geschlagen, und es trat, wie der Testator für diesen Fall
vorgesehen hatte, die Stadt Breslau als Erbin an die
Stelle Berlins. Auch hier machte sich in den Kreise,:
der städtischen Verwaltung, und namentlich bei den dieser
Verwaltung angehörigen Aerzten, eine lebhafte ' Strö-
mung gegen die Annahme des sicherlich einigermaßen
seltsamen Legats geltend, und schon schien es, als sollte
die halbe Million an das schlesische FestenLerg fallen,
welches der Heimatsort des Professors Baron ist und an
dritter Stelle von ihn, zur Erbschaft bestimmt worden
war. Mit knapper Majorität hat sich jedoch die Bres-
lauer Stadtverordnetenversammlung mit der ihm vom
Magistrat vorgeschlagenen Annahme des Baron'schen Ver

mächtnisses einverstanden erklärt, und wie dem Wiener
Tageblatt aus Breslau gemeldet wird, ist es nunmehr
dem Magistrat gelungen, mit der staatlichen Aufsichts-
behörde Modalitäten zu vereinbaren, die den testamenta-
rischen Vorschriften entsprechen und anderseits auch für
die Ernährung und Pflege der in das Kinderheim auf-
zunehmenden Knaben und Mädchen jede wünschenswerte
Gewähr bieten.
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Litterarisches.
—Z „Die Geschichte der Päpste", ein aus Grund der
bervorraaendsten Geschichtswerke von Dr. H. Wilfrtd verfaßtes
Buch. (Erschienen in Basel 1894. Schweiz Verlagsdruckerei.)
In chronologischer Reihenfolge werden alle Päpste von Beginn
des Papsttums bis auf den heutigen Tag in übersichtlicher Form
aufgeführt. Mit Interesse verfolgt der Leser die Aufbauung der
päpstlichen Herrschaft von den kleinsten Anfängen an bis zu den
höchsten Triumphen des hl. Stuhles. Das Buch ist in 3 Teile
getrennt. Der erste handelt von der Gründung des Kirchen-
staates, im zweiten spricht der Verfasser vom Kirchenstaat bis
zum Aufenthalt der Päpste in Avignon. Der dritte Teil beginnt
mit dem Konzil zu Trient und endet mit der Geschichte des
jetzigen Oberhauptes der römisch-katholischen Kirche. Da das
ganze Werk keinerlei Beeinflussung durch eine Tendenz unterliegt,
hat es auch den Charakter eines „Geschichtswerkes" in vollstem
Sinne bewahrt und muß als solches volle Anerkennung gewin-
nen. Von besonderer Bedeutung ist das Kapitel über den Ver-
fall des Kirchenstaates und di'e Entartung des Jesuitenordens.
Auch in diesem so schwierigen Entwicklungsgang der katholischen
Kirche hält der Verfasser sich frei von jedem Vorurteil, wie auch
von jeder Parteilichkeit, streng an die wissenschaftliche Forschung.
Das Werk schließt mit einer chronologischen Tabelle, an die sich
auch eine alphabetische anreiht und so dem Leser alle Annehm-
lichkeit zum Studium der Kirchenfürsten bietet. Der Preis des
Buches beträgt Mk. 2.80 und ist als sehr niedrig zu bezeichnen.
Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montna, für den
Inseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg._
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KcksmitMchiW.
Die Verleihung von
Ehrenzeichen an Mit-
glieder der freiwilligen
Feuerwehren betr.
Nr. 95464IH. Kraft der durch
landesherrliche Verordnung vom 21.
Dezember 1877 dem Ministerium des
Innern erteilten Ermächtigung ist
das von Seiner Königlichen Hoheit
dem Großherzog mittelst dieser Ver-
ordnung für Mitglieder der freiwilli-
gen Feuerwehren, welche durch 25jäh-
rigen treuen Dienst im Korps sich
hervorgethan haben, gestiftete Ehren-
zeichen verliehen worden an nachge-
nannte Mitglieder der freiwilligen
Feuerwehr in
I. Handschuhsheim:
1. Franz Thurecht, Schmiedmeister,
2. Jakob Schtlpert, Gastwirt,
3. Jakob Schneider, Landwirt,
4. Johann Mutschler, Gastwirt,
5. Valentin Thurecht, Landwirt,
6. Adam Schneider, Landwirt,
7. Wilhelm Scholl, Landwirt,
8. Jakob Heinrich Elfner, Landwirt,
9. Heinrich Wernz, Landwirt,
10. Jakob Bauer Hl, Landwirt,
11. Georg Grieser, Bäckermeister,
12. Valentin Klemm, Küfermeister,
13. Ludwig Genthner I., Landwirt,
14. Heinrich Genthner, Landwirt.
II. Rohrbach:
1. Leonhard Bitter, Wagner,
2. Jakob Stiebet, Fabrikarbeiter,
3. Franz Peter Erlein, Fabrikarbeiter,
4. Philipp Kaltschmitt, Schmied,
5. Christian Hoffmann, Flaschner,
6. Peter Schmitt, Schreiner,
7. Martin Klingmann, Schreiner,
8. Valentin Knauber, Fabrikarbeiter,
9. Adam Steiger, Feldhüter,
10. Samuel Kahn, Agent,
11. Beni Wolfs, Handelsmann,
12. Georg Schmidt, Steinhauer.
18. Christian Schädel, Schmied,
14. Heinrich Bauer, Landwirt.
18. Heinrich Geiger, Landwirt,
III. Schönau:
Johann Schneider, Fabrikarbeiter
in Schönau.
Wir bringen dies zur öffentlichen
Kenntnis.
Heidelberg, den 10. Sept. 1901.
Kroßy. Bezirksamt.

Amts- And Kreis-VerkSnSignugsblatt.


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kiotk'8

Ne^nseifk

mit Lalmiak
u. Terpentin,

wird sowokl rum Locken der Wäscke als auck rum fWs-
woscken gebr-mckt u. besitzt so Koks Wasckkrnft, dass man
die damit gebockte Wäscke wenig mekr ru reiben brauckt.
kioill'8 r-.«,.- Xsni8«if«

grollt die Wäscke nickt an und die Hände der Wäsckerin
geben nickt auf.
mit Lrlmiab
u. Terpentin,
ist billig, weil 1 kaqust davon mekr Wasckbralt bssitrt, als
3 Taguet billiges scklecktes Lsilenpulvsr, weickes nur aus
Lodr und sckarlen Lusätren bestellt unddis Wäsclls ruinirt.
mit Lalmiab
u. Terpentin,
besitzt im Qegensatr ru billigen scllleclltsn Terpsntin-
Lsilenpulvern, wslcke meist kein Terpentin sntbaltsn,
einen garantirt Köllen Terpentingsllalt.
mit Lalmiak
u. Terpentin,
entwickelt durck diesen koken Terpentingsllalt Oron,
wslcllss eins ausssrordentlick reinigende und blsicksnde
Wirkung auf die Wäscke ausübt, okns sie im Geringsten
anrugreilen und wodurck sick der stets steigende f^bsatr
von Kiotll's gsmaklsnsr Kernseife erklärt, kreis per
kacjuet 15 kf. llsllsrall erkältlick.

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