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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

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Nr. 256 - 281 (1. November 1901 - 30. November 1901)
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Freitag, 1. November MI. Zweites Blatt. 43. Jahrgang. — ür. 25k.


^rsHeint täglich, Sonntags ausgenommen. — Preis mit Familienblättern monatlich SO Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be-
^ zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr. ' ^ '
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vorgeschriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Inserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den Plakatsäulen. — Fernsprech-Anschluß Nr. 82.

Chronik.
(Vom 13. bis zum 26. Okt.)
^ki. 13.: Prof. Virchow begeht seinen 80. Geburtstag. ES
finden ihm zu Ehren größere Festlichkeiten statt, an
denen auch viele ausländische Gelehrte teilnehmen. Der
Kaiser gratuliert in einem Handschreiben und verleiht
Virchow die große goldene Medaille für Wissenschaft.
„ 14.: In Sevilla kommen erhebliche Ruhestörungen vor.
Die Menge legt Feuer an das Oktroigebäude.
,, 16.: Bei den Wahlen der Abgeordneten zur 2. bad. Kam-
m e r geht den Nationalltberalen der Bezirk Engen-
Stockach leider ans Zentrum verloren. Ihr Gesamt-
gewinn beträgt eine Stimme; die Zahl ihrer Mandate
stellt sich aus 24, d e des Zentrums auf 23.
„ 17.: DaS Schlußprotokoll der Friedensveihanjd.
lungen mit China ist veröffentlicht worden, unter-
zeichnet wurde es am 7. September
„ 17.: In München spricht sich v. Vollmar ziemlich abfällig
über den sozialdemokratischen Parteitag in Lübeck,
namentlich über die Einführung geschlossener Sitzun-
gen, aus.
,, 17.: Der Kais er kündigt in einem Telegramm an den
Statthalter der Reichslande sehr befriedigt an, daß er
die Ernennung des Dr. Spahn zum Geschichtspro«
seffor an der Universität Straßburg vollzogen habe.
» 18.: In Karlsruhe findet die Enthüllung des Denkmals
für den Prinzen Wilhelm von Bade» in Anwesenheit
des Großherzogs statt.
. 20.: Präsident Krüger erhält einen Bericht von Schalk
Burger von Ende September, welcher bestätigt, daß
ein grober Teil der Kapkolonie in offenem Auf-
stand sich befindet,
, 21.: Prinz Adalbert von Preußen kommt auf dem Schul-
schiffe „Charlotte" in Konstantinop el an und wird
von dem Sultan ungemein freundlich und herzlich
ausgenommen. . ^ .
23.: Von der Insel Samar (Philippinen) wird ein Auf-
stand gemeldet, der anscheinend einen erheblichen Um-
fang angenommen hat.
.. 23.: General Buller ist, weil er in unpassender Weise sich
als den geeignetsten Korpskommandeur bezeichnete, seiner
Stellung als solcher enthoben worden. Ein nicht kleiner
Teil des englischen Publikums nimmt für ihn Parei.
„ 23.: Im österrreichtschen Abgeordetenhause kommen
wieder stürmische Szenen vor.
» 24.: Der neue Bischof von Metz, Benzler, legt den Treu-
eid im Neuen Palais in die Hände des Kaisers ab.
25.: Ein Komplott gegen das Leben des Schahs ist ent-
deckt und vereitelt worden. Zwei Brüder des Schah
und ein Vezier sollen in dasselbe verwickelt sein.
» 25.: Die römische „Voce della Vcrita" teilt mit, daß den
Klerikern der Besuch der Vorlesungen von Professor
Spahn, der sich alsein wenig anti-ultramonton ent-
puppt hat, verboten werden solle. Die »Germania
bestreitet das.
» 26:Chamberlain fordert in täppischer Art Deutsch-
land, Rußland und Frankreich heraus, indem er heuch-
lertsch versichert, England verfahre den Buren gegen-
über milder als diese Mächte in Frankreich, Polen und
Tonkin a-tk>an bätten.
IndustriekarLelle und Trusts.
- Der Präsident der Vereinigten Staaten, Roosevelt,
Leitet eine Botschaft an den Kongreß vor, in der er
seine Absicht ausspricht, eine ReformderTrust-
L-Netzgebung anzubahnen. In den Vereinigten
Mctten'bestehen bereits in 27 Staaten und Territorien
Metze über die Trusts; besonders lebhaft zeigte sich
O amerikanische legislatorische Thätigkeit im Anschluß
O die rapiden Fortschritte der industriellen Konzen-
>Mion in den Jahren 1890, 1897 und 1899. Wie


Fein gesponnen
oder
Das Faftnachtsgeheiurnis.
M"ml-Roman von Lawrence F. Lynch. — Deutsch von E. Kramer.
(Fortsetzung.)
- "Nun," sagte Susan sanft, „Sie haben, wie es scheint,
schlechten Gebrauch von dem gemacht, was Sie gelernt
^teinhoff antwortete nur durch eine abwehrende Handbe-

will jetzt in mein

^Ung.
^ ..Gute Nacht, Susan," sagte er.
"wer gehen."
Mw nächsten Morgen war John Warham nicht imstande,
Mu erheben. Susan muhte ständig um ihn sein, und Stern-
Mar sich infolgedessen völlig selbst überlassen.
elMn ganzen Tag über wanderte er unthätig in Wald und
umher. Die Sommersonne lachte über die Fluren, die
E ll>ar mild und würzig und der junge Detektw, der am
Mw, über die Ruhe, zu der er verurteilt war, gemurrt
> M kehrte am Abend, befriedigt von seinem Streifzug und
Mer Stimmung in die Farm zurück.
Pch dem Nachtessen hatte es sacht zu regnen begonnen
Meinhoff suchte daher gleich sein Zimmer auf, um dort.
V?'wn Fenster sitzend, über sein rnorgiges Tagewerk nach-
Mn.
hatte eine Zigarre zu Ende geraucht und eine zweite
zündet; aber das lange Wandern am Tage hatte ihn
wilde gemacht und er nickte im Stuhl ein.
MÄlich wurde er von einem lauten Krachen geweckt, in
^ lx swuent, wo er die Augen öffnete, fuhr ein greller Blitz
^ ai . Meder und erleuchtete die Landschaft. Steinhoff hatte
^ ".ssicht dem Fenster zugekehrt und sah, wie ein Mann,
^alde herkommend, dem Hause zuschritt.

notwendig die Reform dieser Trustgesetze wie über-
haupt die rechtliche Regelung der Industris-Kartelle ist,
versucht eine interessante Abhandlung von H. Waen-
tig (in Schmollers Jahrbüchern) darzuthun. Die Jn-
dustriekartelle und Trusts, heißt es da u. A., ihrer Na-
tur nach befähigt, eine furchtbare Waffe im internatio-
nalen Wettkampfe der Nationen zu werden, da sie die
exakte Lösung gewaltigster Produktionsaufgaben in kür-
zester Zeit ermöglichen und im Innern ein friedliches
Mittel, die Produktivität der menschlichen Arbeit durch
Aufhebung der Produktionsanarchie in ungeahntem
Maße zu steigern, können ebenso gut zu Werkzeugen
brutaler Willkür, schamloser Gewinnsucht und gehässiger
Ausbeutung entarten. — Die Hauptgefahr dieser Kon-
zentrationsbswegung sei darin zu sehen, daß eine wahr-
haft fürstliche Gewalt, vorläufig ohne jede Kontrolle,
in die Hände von Männern gleiten könne, die ihrer
höchsten volkswirtschaftlichen Riesenaufgabe wohl gH«
schäftlich, nicht aber sittlich gewachsen sind. ... Es
werde sich also bei dem Problem einer rechtlichen Regelung
der Kartelle und Trusts darum handeln, diesem giganti-
schen Erwerbs- und Schaffenstriebe gewisse Schranken
zu setzen, gewisse Bedingungen des Wirkens, die es aus-
schließen, daß er sich auf Kosten wichtigster Gemein-
interesssn anstatt zu ihrem Wohle bethätige. In dieser
Richtung hat sich die amerikanische Trustgesetzgebung als
völlig verfehlt erwiesen; alle Kenner derselben stimmen
darin überein, daß sie sich stark zeigt gegenüber dem
Schwachen und schwach gegenüber dem Starken und
dadurch das Entgegengesetzte ihrer Absicht erreichte: sie
vermehrte die industrielle Konzentration und 'stärkte das
Monopol.
Auch der österreichische Referentenentwurf vom 22.
Januar d. I. zur Regelung des Kartellwesens findet nicht
die Billigung Waentigs; er bezeichnet ihn als eine jener
Attrappen, an welchen das österreichische Gewerberecht
so reich sei, unfähig aber, irgendwie einschneidende Wir-
kungen hervorzubringen. Für Deutschland em-
pfiehlt Waentig zunächst, die Kartelle und Trusts voü-
läufig nur einem Regime aufmerksamer und neutraler
Beobachtung und dem erzieherischen Einfluß maßvoller
Publizität zu unterwerfen, als beste Methode, den Wider-
stand mächtiger Jnteressentengruppen gegen jede recht-
liche Regelung zu überwinden.
Das Problem der rechtlichen Regelung der Trusts und
Kartelle kann indes nicht von der Arbeiterfrage
losgelöst werden. Hierbei scheint sich ein Ausweg zu
bieten in der Ausbauung der eben in England entstehen-
den sogenannten „Allianzen". Dies sind Doppelverbänds
der Arbeiter und Unternehmer einer bestimmten Branche
von der Art, daß der Arbeiterverband sich verpflichtet,
nur für die der gemeinsamen Vereinigung ungehörigen
Unternehmer zu arbeiten, das Unternehmerkartell da-
gegen, nur Mitglieder des Gewerkvereins zu beschäftigen,
mit der gleichzeitigen Zusicherung, daß in dem Maße,
wie die Unternehmer mit Hilfe des Verbandes die Pro-
duktpreise erhöhen sollten, auch die Arbeitslöhne steigen
würden. In diesen Allianzen scheint also der Gegen-
satz zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufge-
hoben. Sollten wir vielleicht, meint Waentig, in Dop-
pelverbänden dieser Art den wichtigsten Typus in-
dustrieller Organisation der Zukunft sehen? Jedenfalls
dürften solche „Allianzen" und ihre Erfolge in der För-
derung des sozialen Friedens Wohl geeignet sein, das er-

Er war sogleich vollkommen munter. Der Regen ergötz
sich jetzt in Strömen vom Himmel und Steinhoff konnte das
Gefühl der Verwunderung über den einsamen nächtlichen
Wanderer nicht unterdrücken.
Er zog seine Uhr und wartete den nächsten Blitz ab, der
ihm nicht nur zeigte, daß es bereits zwölf war, sondern ihn
auch die Figur des Mannes deutlich erkennen lieh.
Während der nächsten halben Stunde flammten die Blitze,
brüllte der Donner, der Regen brauste zur Erde, und jeder
neue Strahl, der. hernieder zuckte, beleuchtete von neuem die
Gestalt des Mannes, der offenbar mit dem Weg zu Warhams
Farm genau vertraut, jetzt auf dem Rasenplatz unter Bertha
Warhams verlassenem Zimmer auf und ab ging.
Steinhoff hatte leise seine Jalousie herabgelassen und sie
halb aufgestellt, um die Bewegungen des Mannes da unten
in aller Ruhe beobachten zu können. Er bemerkte, wie der
Fremde den Kopf zurückbog und nach den Fenstern hinauf-
sah, wie er die Arme und Hände nervös hin und her warf,
während die Füße rastlos auf und nieder schritten.
Als das Gewitter zu verziehen sich begann, wurde Stein-
hoff durch ein Geräusch im unteren Stockwerk veranlaßt, die
Thür zu öffnen und behutsam die Treppe hinabzuschleichen.
„Susan," rief er gedämpften Tones.
Susan hatte scharfe Ohren; sie kam sofort auf den Zehen-
spitzen in die Halle, und als der Detektiv die Finger auf die
Lippen legte und ihr winkte, folgte sie ihm. Am Fuße der
Treppe stand er still.
„Kommen Sie hinauf," flüsterte er. „Kein Lichtl Es ist
ein Mann draußen auf dem Rasenplatz; Sic können ihn von
meinem Fenster aus sehen. Er benimmt sich höchst wunderbar.
Vielleicht kennen Sie ihn."
Sie ging mit ihm und trat dicht an die Jalousie. Das
Gewitter war fast vorüber und der Regen tröpfelte nur noch
sachte herab. Eine kurze Zeit blickten sie in die Dunkelheit
hinaus, bis sie ein Blitzstrahl zerteilte. Der Mann stand noch
auf demselben Fleck; die Arme hoch erhoben und nach hinten

erbte Grauen deutscher Unternehmer vor Arbeiterkoali-
tionen allmählich zu zerstören.
Wegekmg des Wieyyandels nach Leöend-
öezw. Schlachtgewicht.
In Verfolg des vom Badischen Landwirt-
schaf t s r a t in seiner letzten Tagung an die Gr. Regierung
gerichteten Ersuchens, dahin zu wirken, daß im
Vrehverkehr sowohl bei Schlachtvieh als bei Magervieh der
Handel nach Lebendgewicht durchgeführt und in den Markt-
ordnungen einheitliche Normen für die Preis-
noti erringen nach Lebendgewicht unter Heran-
ziehung von Vertretern der Landwirtschaft vorgeschrieben wer-
den, ist vor einiger Zeit vom Ministerium des Innern an die
Bezirksämter ein Erlaß ergangen, worin dieselben zur Be-
richterstattung aufgefordert werden. Die hierauf von den
Großh. Bezirksämtern bis jetzt eingekommenen Berichte lassen,
wie die „Südd. Rcichskorresp." erfährt, erkennen, daß der
Gegenstand nur in den Viehmarkt- beziehungsweise Schlacht-
hofordnungen einiger wenigen größeren Gemeinden und auch
in diesen in zumteil sehr verschiedener Weise geregelt ist, daß
im allgemeinen auf diesem Gebiete eine bunte Verschiedenheit
der Usancen und daher eine Unsicherheit herrscht, welche
von den Landwirten als nachteilig empfunden wird, weshalb
auch der Wunsch nach einer allgemeinen und einheitlichen Re-
gelung der Sache in den vorliegenden Berichten vielfach Aus-
druck gefunden hat. Das Großh. Mnisterium des Inner»
beabsichtigt nunmehr, nach Einkunft der noch ausstehenden Be-
richte das gesammelte Material einer aus Vertretern der Land-
wirtschaft, des Viehhandels und des Metzgergcwerbes zusam-
mengesetzten Kommission zur gutachtlichen Aeutzerung Wer-
den Gegenstand vorzulegen, und wird dem demnächst zu seiner
ordentlichen Tagung zusammentretenden Landwirtschaftsrat
zu diesem Zwecke einige landwirtschaftliche Sachverständige
bezeichnen.

Kleine Zeitung.
— Metz, 29. Okt. Unter der Uederschrift: „Der
Droschkenkutscher als Offizier" erzählt die
„Lothr. Ztg." Folgendes: Saßen da in einer Restauration
zu Montigny ein paar fidele Gäste unr die mitternächtige
Stunde beisammen und ulkten einander weidlich an,
wie das so Sitte ist, wenn der Wein die Phantasie be-
schwingt. Da mag denn auch Wohl die Rede auf jenen
Hcigenauer Offiziersburschen gekommen sein, der in der
Uniform seines gestrengen Gebieters als „Herr Oberst-
leutnant" Wachen revidierte und altgediente Unteroffi-
ziere anrempelte, und die Plauderei darüber gipfelte in
einer Wette, ob auch hier so etwas wohl möglich sei. Ein
junger, schneidiger Droschkenkutscher hielt diese Wette,
indem er sich anheischig machte, sofort die nahe Kaserne
des Feldartillerie-Regiments Nr. 33 aufzusuchen und dort
als Offizier eine Stubenrevision abzuhalten. Gesagt,
gethan. Tie einfachen Vorbereitungen für den Masken-
scherz bestanden darin, daß unser Rosselenker den roten
Kragen seines militärisch geschnittenen Mantels empor-
schlug und eine Infanterie-Dienstmütze und einen Ar-
tilleriesäbel nntcrgeschnallt anlegte. So hergerichtet begab
er sich in die genannte Kaserne und — fast unglaublich
klingt es — revidierte die Unteroffizierstuben Raum für
Raum, wobei ihm sin Bnreauschreiber, den er zufällig
noch wach und bei der Arbeit gefunden, leuchten mußte.
Ueberall nahm er die Meldungen der ans dem ersten
Schlaf emporgeschreckten Stubenältesten entgegen, und
wehe dem, dessen Meldung nicht den Beifall des Herrn
Leutnants fand; unbarmherzig wurde er herunterka-

gebeugt, sah er wieder zu den Fenstern hinauf. Plötzlich fiel
er glatt auf die Erde, mit dem Gesicht in den Rasen. Susan
hielt den Atem an und trat vom Fenster zurück.
„Es ist Larsen," sagte sie, „wir müssen zu ihm gehen",
und als sie leise die Treppe Hinabstiegen, setzte sie hinzu:
„Glauben «ie, daß der Blitz ihn getroffen hat?"
„Nein- Susan, gewiß nickst. Aber wenn es Joe Larsen
ist, helfen Sie mir, ihn hier fest zu halten, bis — bis ich
seine nähere Bekanntschaft gemacht habe."
Susan Herkins näherte sich, vor: Steinhoff begleitet, der
dunklen Gestalt auf dem Rasen.
Er fuhr leicht zusammen, hob den Kopf in die Höhe und
ließ ihn wieder sinken.
„Was in aller Welt ist Dir, Joe?" fragte Susan und legte
ihre Hand auf des Mannes Arm. „Hat Dich der Blitz ge-
troffen?"
„Ja," erwiderte er heiser, „es muß so etwas gewesen sein."
„Komm' ins Haus," sagte sie in milderem Tone, als sie
sah, daß er am ganzen Leibe zitterte. „Du bist naß bis auf
die Haut und wirst Dir den Tod holen. Und er ist krank;
er wird sich freuen. Dich zu sehen."
„Wer — der alte Warham?"
„Ja. Warum kamst Du nicht gleich ins Haus? Das
sieht ja aus, als ob Du ein schlechtes Gewissen hättest."
Sie fühlte, wie er zusammenfuhr, und half ihm schweigend,
sich emporzurichten.
Als Larsen und Susan in die Küche traten, sah Stein-
hoff bei dem Licht der aus dem Tisch stehenden Lampe ein
abgemagertes, fahles Gesicht mit grausamen, brennenden Angen
bor sich.
„Setz' Dich vors Feuer," wandte sich Susan kurz an Larsen.
„Ich will Dir trockene Kleider holen."
(Fortsetzung folgt.)
 
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