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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 282 - 305 (2. Dezember 1901 - 31. Dezember 1901)
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https://doi.org/10.11588/diglit.37097#1071

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Hich nur zweimal ousg.-traien wurde, geschieht solches in Zu-
kunft in beiden Or'en dreimal des Tages. Dadruch, daß der
Zug 2.86 Uhr ab Heidelberg von jetzt ab auch Bost mit sich
führt. .sind wir hier etwa 3 Stunden früher im Besitze der
Uenesten Tageszeitungen als bisher. Weiter ist die abendliche
Botenpost Heiltgkreuzüeinach-Schönau-Neckaesteinach in Wegfall
gekommen. Dafür fahrt nachmittags 5 Uhr ein Postwagen in
Heiligkreuzsteinach ab, so daß man von jetzt ab auch Gelegenheit
hat, abends Packete zu versenden, welcher Mangel seither schmerz-
lich empfunden wurde. Da dieser Postwagen alsdann in N-ckar-
ueinach den Zug 4.66 Uhr ab Heidelberg ab wartet, so ist den
Passagieren aus den oberen Thalgemcinden ebenfalls willkommene
Gelegenheit zur Heimfahrt geboten. Die Bewohner des Stei-
Uachthales sind der Kaiserlichen Obcipostdirektto» für dieses
Weihnachtsgeschenk herzlich dankbar.
äs. Sandhausen, 18. D«z. (Beerdigung) Gestern wnroe
°cr Alt-Löwenwirt Jakob Breitner von hier unter großem Ge-
folge von Leidtragenden zu Grabe getragen. Der Verstorbene
Kar ein verdienter und von allen Seiten wohlgeachteter Bürger.
Der Militärverein, dem der Verstorbene als Ehrenmitglied an-
Zehörte, erwies ihm mit Fahne die letzte Ehre. Ter Verstorbene
hinterläßt eine Freu und 4 schon verheiratete Kinder. Brettncr
Kar längere Zeit geistesgestört und schon einige Zeit im Irren-
haus in Heidelberg in Beobachtung. In diesem Zustand machte
seinem Leben ein Ende.
1». Sandhaufen, 18 Dez (FrtedHossv crl egung.) In
Zergangener Woche war hier Gemeinderatssitzuug betr. Anlegung
eines neuen Friedhofes. Herr Amtmann Heß war zugegen.
Laut Beschluß des Gemeinderats soll der Friedhof in den
vorderen Gemeindewald kommen. Ob die Verlegung vorteilhaft
ist, bleibt abzuwarten. Ebenso steht die Genehmigung des Bürger«
»Usschusses noch aus.
L.6. Schwetzingen, 17. Dez. (Ein Ranbanfall) wurde
Hestern im Schwetzinger Wald kurz vor Walldorf von drei
Strolchen gegen einen Mannheimer Fuhrmann unternommen, der
von einem Möbeltransport zurückkommend, seine Pferde nach
Hause ritt. Die Strolche fielen den Pferden in die Zügel, wo-
durch die Tiere scheuten und der Fuhrmann abgeworfen wurde.
Als jedoch die Gauner über ihn herfallen wollten, sprang sein
großer Begleithund, auf dieselben los, so daß die Wegelagerer
einen großen Schrecken bekamen und ihr Heil in der Flucht
Achten.
f Mannheim, 16. Dez. (Rücktritt vom Drenst.)
Der langjährige, sehr verdienstvolle Vorstand der Station
Mannheim der badischen Eisenbahnen, Herr Regierungsrat
Scheyrer, hat einen längeren dienstlichen Urlaub angetre-
ten und im Anschluß hieran um seine Znruhesetzung gebeten.
Der hiesige Stadtrat beschloß, Herrn Regierungsrat Scheyrer
lür das den Wünschen und den Bedürfnissen des Mannheimer
Publikums stets bewiesene wohlwcNende Entgegenkommen,
sowie für die vielfachen Verdienste um die Ausgestaltung des
Verkehrs in hiesiger Stadt die volle Anerkennung und den
wärmsten Dank auszusprechen. Die hiesige Handelskammer
sandte aus Anlaß des Ausscheidens des Herrn Regierungsrats
Scheyrer eine Abordnung, bestehend aus dem Präsidenten,
Herrn Geh. Komerzienrat Diffene und dem 1. Sekretär. Dr.
Elnminghaus, um ihm in ehrender Anerkennung seiner gro-
ben Verdienste um die Verkehrsinteressen Mannheims eine
Dankadresse zu überreichen. In der Ansprache gab Herr
Diffene dem Bedauern der Handelskammer über den schwer zu
ersetzenden Verlust Ausdruck, welcher dem Platz Mannheim
Mrch das Ausscheiden des Herrn Scheyrer erwachse. Ihm sei
Pe Ruhe zu gönnen, ans die er sich ein volles Anrecht erworben
Habe. Sodann erfolgte die Verlesung der Dankadresse. Wie
leststeht, wird nunmehr die Stelle des Betriebsinspektors der
Stadt Mannheim mit einem Kollegialmitgliede der General-
virektion der badischen Staatseisenbahnen besetzt und damit ein
Mg gehegter Wunsch des Mannheimer Handelsstandes erfüllt
werden. Man hofft, daß damit die gerechten Wünsche und
Forderungen der Mannheimer eine größere Berücksichtigung
finden wie bisher.
, Mannheim, 17. Dez. (Spruch liste der Ge-
schworenen für das 1. Quartal 1602.)^ 1 Heinrich
Kirchner, Privatmann in Heidelberg. 2. Johann Adam
Schad, Landwirt in Königshofen. 3. Gustav Vierneisel, Bür-
germeister in Lauda. 4. Jakob Grüner, Bürgermeister in
Mlingen. 6. Gustav Jmhoff, Landwirt in Mauer.. 6 Pe-
ter Schulz III., Landwirt in Leutershausen. 7. Hermann
^runk, Fabrikant in Plcmkstadt. 8. Ludwig Haller, Kauf-
mann in Heidelberg. 9. Johann Adam Bähr, Landwirt rn
Spechbach. 10. Friedrich Bayer, Dekorateur rn Mannheim.
Hl. Hermann Burkhardt, Privatier in Wiesloch. 12. Georg
Kerbel, Landwirt in Sandhofen (Schaarhof). 13. Franz
Parchfeld, Malermeister irr Mannheim. 14. Peter Cngel-
vorn, Sägmüller in Schwetzingen. IS. Adam Speiser, Bür-
germeister in Sinsheim. 16. Georg Weiner, Gemeinderat in
Mosbach. 17. Julius Berge, Kaufmann in Mannheim. 18.
Wilhelm Ries, Bürgermeister in Rohrbach (Eppingen). 19.
Georg Peter, Bierbrauer und Landwirt in Haßmersheim. 20.
Mrl Blatt, Architekt in Mannheim. 21. Philipp Jakob Kat-
Lwrann, Bürgermeister in Michelfeld. 22. Julius Will,
Privatier in Freudenberg. 23. Georg Michael Gehrich, Bür-
germeister in Hirschlanden. 24. Hermann Petermann, Bür-
germeister in Ladenburg. 25. Hermann Alsberg, Kaufmann
V Mannheim. 26. Du Ernst Lob st ein in Heidelberg
- Karl Ries Sattler und Gemeinderat in Tauberbischofs-
geinr. 28. Albert Battlehner, Kaufmann in Mannheim.
Abraham Gund III.» Tünchermeister irr Hockenheim. 80.
^wrl Bopp, Fabrikant in Mannheim.
^ L. dt. Rastatt, 17. Dez. (Eisenbahn-Unfall.) Heute
Morgen zwiscben 4 und 5 Uhr fuhr ein von Muggensturm kom-
mender Güterzug einem solchen, der sich auf der strategischen
Drecke nach Octtighetm bewegte und dabei das Geleise der
??uptbahn kreuzte, in die Flanke. Der Zusammenstoß erfolgte
Km Güterbahnhof. Menschen sind nicht verletzt, doch ist der
Mteriaischaden bedeutend. 5 Wagen sind umgesturzr. Sofort
M Karlsruhe beorderte Arbeiter sind mit den Aufränmurigs-
Meiten beschäftigt. Die Ursache ist noch unbekannt._

Heidelberger Vereinsangelegenheiten
^ d Heidelberger Schloszverein. (Hauptversammlung. —
Geh. Hofrat Thode, der mit Herrn Seitz in der
Atzten Sachverständigen-Kommissions-Sitzung in Karls-
Ahe anwesend war, bedauert lebhaft, daß das Protokolls der
Mung noch nicht veröffentlicht worden ist. Die Ansichen
Vren verschieden gewesen, vier (Seidel, von Oechelhäuser,
Sicher und Thode) seien gegen, neun Stimmen für den
oMderaufbau gewesen. Thode sichr in der Schloßfrage
N Kunsthistoriker mehr auf den romantisch-histori-
Moment, v. Oechelhäuser urteilt als Architekt. Beide
^hen auf einem sehr extremen Standpunkte und sind der
-Nicht, daß nichts wiederhergestellt werden dürfe. Nach ihrer
L°inung liegt die Gefahr nahe, daß durch Htnzufügen von
Mem der Bau unorganisch wirken würde. Lieber möge
l-.r st olzeBaukürzereZeitun verfälscht, als
K,Ngere Zeit neu stehen blerben. Selbst der
Medrichsbau wirke nach ihrer Meinung m der jetzigen Form
Kcht, es sei ein Gemisch von Tod und Leben. Prof. Buhl
noch mit, daß der Ausschuß nach Erscheinen des Protokolls
"ach Anhören der Sachverständigen eine neue Versamm-
einberufen werde. Architekt Seitz, der wie bekannt, auf
Entgegengesetzten Standpunkte wie Geh. Hofrat^ Thode
W. begrüßt die Vorschläge des Ausschusses mit Freuden,
«z?. für Erhaltung der Ruine in ihrer jetzigen Gestalt wären.
>bn bisher vergessen, die Mittel zur Erhaltung anzugeben.
Zement und Eisenklammern könne für die Dauer keine


Ruine erhalten werden. Die Vorschläge des Vorsitzenden
1) Sachliche Aufsätze gegen Honorar in den „Mitteilungen
des Schloßvereins" erscheinen zu lassen; 2) Gutachten von
weiteren Sachverständigen einzuziehen, werden darauf ein-
stimmig angenommen. Bürgermeister Dr. Walz ist auch
im Interesse der Stadt für Nichtwiederausbau weiterer Teile
des Schlosses. Er hält die Vorschläge des Schloßveremsaus-
schusses für sehr richtig. Auch er warnt vor Wiederaufbau
des gläsernen Saalbaues. Der achteckige Turm in seiner
jetzigen Gestalt sei das Wahrzeichen der Stadt. Zwecks Auf-
nahme der städtischen Sammlung solle das Schloß nicht ver-
ändert werden. Bei dem Punkt Vereinsangelegen-
heiten drückt Professor Buhl sein Befremden über das
augenblicklich in so großem Maßstabe erfolgende Schlagen der
Kastanienbäume aus. Hierzu und zu anderen kleinen Punkten
ergreifen noch die Herren Bilabel, Walz, Landsrieb,
Pfaff, Pfitzer das Wort. Geheimrat Leber schlägt vor,
den Turm der Basilika auf demHeiligenberg mit einerTreppe zu -
versehen, damit man von dort aus die wahrscheinlich sehr schöne
Aussicht genießen könne. Die Wiederwahl des Vereinsaus-
schusses wurde durch Akklamation einstimmig erledigt.
Eingesandt.
Heidelberg, 16. Dezember.
Hinsichtlich des Wochenkartenverkmfs auf der elektrischen
Straßenbahn Heidelbsrg-Wtesloch ersuchen die Unter-
zeichneten die Direktion ergebenst, den Arbeitern doch Gelegenheit
zu bieten, ihre Wochenkarlen auch am Montag früh lösen zu
können, um mit solchen den ersten Zug um 6 Uhr nach Leimen
zu benützen. Zur Zeit befindet sich in Heidelberg in der Nestau-
ration Ley die einzige Verkaufsstelle für Wochenkarten. Dieselbe
ist aber schon mehrmals um 6 Uhr noch gar nicht geöffnet und
es waren die Arbeiter genötigt, um rechtzeitig ins Geschäft nach
der Cementfabrik in Leimen zu kommen, ohne Wochenkarte cin-
zustetgen. Es ist geradezu unerhört, daß dann der Schaffner von
den Arbeitern den Betrag der einfachen Fahrt (20 Pf.) verlangte.
Nach längerem Herumstreiten zwischen Schaffner und Arbeitern
stellte sich heraus, daß der Schaffner selbst Wochenkarten zum Ver-
kauf hatte und er händigte solche auch, soweit sie reichten, den
Arbeitern aus. Er bemerkte aber, daß er dies in Zukunft nicht
mehr thue; die Arbeiter sollten am Samstag Abend ihre Wochen-
karte für die nächste Woche in Leimen lösen. Vielen Arbeitern
ist es indessen geradezu unmöglich, ihre Wochenkarten am Sams,
tag Abend in Leimen zu lösen. Wir richten daher an die Direk-
tion der elektrischen Straßenbahn Heidelberg-Wiesloch die Bitte,
den Arbeitern möglichst günstige Gelegenheit zu bieten, daß sie
ihre Wochenkarten auch rechtzeitig und bequem lösen können. Am
besten wäre, wenn dieselben tm Wagen selbst verkauft würden.
Viele Arbeiter von Heidelberg
und Umgebung.
Geschäftlich^"" ^
Das bekannte A. Schermers'sche Delikatessen-Gcschäft nebst
Frühstücksstube (Hauptstr, 71) bietet den Weihnachtsrundgang-
müder, sowohl Damen wie Herren, seine auf das gemütlichste
eingerichteten Lokalitäten, die mit gutem Geschmack ausgestattet
sind und bei einem behaglichen Aufenthalt, Gelegenheit geben,
die vorzüglichen Erzeugnisse der Kochkunst dieser Firma bestens
zu genießen, von dem Grundsatz ausgehend, daß das Milieu die
kulinarischen Genüsse erhöht. Herr Schermsrs unterhält daneben
ein großes Verkoussgeschäst, welches besonders in den Delikatessen
der Saison reiche Gelegenheit zum Einkauf darbietet.

Theater- und Kunstnachrichten.
London, 13. Dez. Die englischen Bühnen sind während der
letzten Monate mit ihren Novitäten nur in einzelnen Fällen
einigermaßen glücklich gewesen. Es ist recht bezeichnend für
das englische Drama der Gegenwart, daß die englische Bear-
beitung eines deutschen Schwankes unter allen in der gegen-
wärtigen Saison aufgeführten Stücken den größten Erfolg
hatte, ,,/crc vou a mason?" (Sind Sie Freimaurer?), eine
freie Bearbeitung der „Logenbrüder" von Lauffs, macht in
einem der geräumigsten Londoner Theater seit vielen Wochen
ausberkanfte Häuser. Nicht einmal der meistgenannte englische
Originaldramatiker kann sich mit seiner „Iris", trotz aller
dafür in der Presse aufgewendeten Reklame, eines gleich guten
finanziellen Ergebnisses rühmen. „Iris", das einzige drama-
tische „Ereignis" des gegenwärtigen Londoner Theaterlebens,
ist zuguterletzt doch nicht viel anderes als eine etwas variierte
„Dame aux camölias"; vielleicht steht sie sogar den „Marmor-
bräuten" von Emil Augier noch näher, wenn auch Pinero's
theatralische Technik mehr an Ibsen als an die Franzosen er-
innert.

Kandel und Merkehr.

Frimkfurt, 17. Dezbr. Effektensozietät. Abends 6'/« Uhr.
Kreditaktien 205.50 b., Diskonto-Kommandtt 180.80 50 b.,
Darmstädter Bank 126 70 b, Deutsche Effekten- u. Wechsel-Bank
98 b. G., O-sterreichische Länderbank 105 b, 4proz. Spanier
76 b. G-, 4'/,Proz. innere Argentinier 67.90 b. G., 4Vzproz.
äußere Argentinier 70 b. G, Madrider Lose 42.90 b. ult.,
Hmpener 158.70 b. G-, Chem. Werke Atbert 167 b. G., Elektr.
Schlickert 98 b. G.
6*/.—6Vs Uhr: Kreditaktien 205.60.
Bei ruhigem Verkehr notierten Spanier ansehnlich, Argentiner
etwas höher. Die übrigen Gebiete zeigten sich gut behauptet.

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Neueste Nachrichten.
Berlin, 17. Dez. Nach einer Depesche des „Standard"
aus Athen wurde gestern ein amtlicher Bericht ausge-
geben, demzufolge die Kronprinzessin von Griechen-
land, die Schwester des deutschen Kaisers, seit ihrer
Niederkunft an Schw ächezustän d en leidet. Dr. Keller
aus Berlin ist nach Athen berufen worden, um sich mit
den Hofärzten zu beraten.
Berlin, 17. Dez. Der Kaiser nahm heute Vor-
mittag die Meldung des heute zehnjährigen Prinzen
Friedrich Sigismund, des Sohnes des Prinzen

Friedrich Leopold, aus Anlaß dessen Einstellung in di:
Leibkompagnie des 1. Garderegiment z. F. entgegen.
Berlin, 17. Dez. Der Kaiser begab sich heute Vor-
mittag mit dem Gro ß fü rsten-TH ron folg er und
dem Prinzen Heinrich zur Fasansnjagd nach Wildpark.
Hieran schließt sich Frühstückstafel im Neuen Palais.
Berlin, 17. Dez. Die hiesige Polizei fandet auf 30
italienische Anarchisten, die von den Bundesstaaten
ausgewiesen worden sind.
Paris, 17. Dez. Der frühere Botschafter in Berlin
Her bette ist heute Abend im Alter von 62 Jahren
plötzlich gestorben.
Paris. 17. Dez. Herr Hutin, Präsident der Pana-
ma-Gesellschaft, hat demissioniert. Es soll nach der
„Franks. Ztg." beschlossen sein, den Vereinigten
Staaten den Verkauf des Besitzes der Gesellschaft zum
Schätzungspreis von ungefähr 250 Millionen Fr. anzu-
bieten.
London, 17. Dez. Lord Kitchener meldet aus Belfast
von heute: General French berichtet: Kommandant Kr uitz-
inger ist bei dem Versuche, dis Blockhäuserlinie in der
Nähe von Hanoverroad zu überschreiten, schwer ver-
wundet und gefangen genommen worden.
London, 17. Dez. Lord Rosebery darf mit dem
Erfolg seiner Rede in Chesterfield zufrieden sein. Sie
hat mehr Aufsehen im Lande gemacht als irgend eine politische
Kundgebung seit längerer Zeit. Was er als seine persön-
liche Politik niederregt, wurde gestern Abend spät in den
Klubs und wird heute in den Blättern ziemlich allgemein
als eine Art Einladung zur Bildung einer neuen großen
Mittclpartei aufgefaßt und besprochen. Dementsprechend
fällt auch die Erörterung aus. Am schärfsten gegen
Rosebery und seine Ansichten äußert sich der konservative
Standard, der einfach erklärt, Rosebery hätte seinen Grund-
sätzen nach die Regierung unterstützen müssen. Er habe
durch seine Leichtfertigkeit allen Anspruch verwirkt, ernst
genommen zu werden. Mit dieser einzigen Ausnahme je-
doch hat der ehemalige liberale Premier eine sehr gute
Presse.

r. Berlin, 18. Dez. An dem Diner in der russischen
Botschaft nahmen teil: der Großfürst-Thronfolger
von Rußland, der Kaiser, Prinz Heinrich, Eitel Friedrich,
der Reichskanzler rc. Um 11 Uhr abends reiste der Groß-
fürst nach Petersburg ab, zur Bahn geleitet vom Kaiser
nnd den genannten Prinzen.
ü. Berlin, 18. Dez. Dem Reichstag ging ein
Antrag der deutsch-sozialen Reformpartei auf Errichtung
kaufmännischer Schiedsgerichte zur Entscheidung
handelsgewerblicher Streitigkeiten zwischen Handlungs-
gehilfen, Lehrlingen und Prinzipalen zu.
v. Kiel, 18. Dez. Der Messerstecher wurde in
der Person eines aus Oesterreich stammenden von der
Universität wegen Diebstahls verwiesenen Studenten
der Medizin festgcstellt.
k. Budapest, 18. Dez. In Agram fand gestern
Nachmittag 3.15 Uhr ein heftiges Erdbeben statt in
der Richtung von Nordosten nach Südwesten, das fünf
Sekunden dauerte. Viele Häuser zeigten Sprünge, zahl-
reiche Kamine stürzten ein. Verletzt wurde Niemand; die
Bevölkerung blieb ruhig.
Brüssel, 17. Dez. Kammer. Staatsminister Beer-
naert führt in Beantwortung der Interpellation Vander-
veld ans: Der schreckst che Krieg in Südafrika weckt überall
aufrichtige Teilnahme. Wir haben das Glück gehabt,
seit dreiviertel Jahrhundert die Greuel des Krieges nicht em-
pfinden zu müssen. Die südafrikan. Grausamkeiten haben in
Hrn. Vanderfeld einen beredten Schilderer gefunden. Ich glaube
aber, daß wir dem von ihm vorgeschlagenen Beschlußantrag,
den Wunsch auszudrücken, daß die engliche Regierung Maß-
regeln ergreife, um die Sterblichkeit in den Lagern zu ver-
mindern, nicht zu stimmen könne. Selbst die Groß-
mächte haben sich einer Einmischung enthalten. Die Kammer
nahm auf Ersuchen des Ministers darauf einfache Tages-
ordnung, aber nur mit 51 gegen 46 Stimmen an._
Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für den
Inseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

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