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Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1900

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Nr. 161 - Nr. 170 (14. Juli - 25. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44272#0074

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Kaufmann, der am Dienstag ans Peking in Shanghai
ankam, viele schreckliche Einzelheiten von den Szenen mit,
die er in Peking beobachtet haben will. Er behauptet,
gesehen zu haben, wie europäische Frauen von kreischenden
Haufen von Boxern auf die Straße gezogen, entkleidet und
in Stücke gehackt, wie ihre abgehackten Gliedmaßen voni
Pöbel umhergestoßen und mit Triumphgeheul davongetragen
worden seien. Einige der Frauen seien schon tot gewesen
da sic von europäischen Civilisten erschossen worden waren.
Er habe gesehen, wie chinesische Soldaten die Körper
weißer Kinder auf Speeren getragen, ihre Kameraden auf
die Körper geschossen hätten, bis die weiße Haut rot von
Blut war. Die Redaktion des „Expreß" bemerkt hierbei,
sie unterdrücke einige Einzelheiten, die zn schrecklich seien,
um sic zu veröffentlichen. Der Korrespondent teilt ferner
mit, derselbe chinesische Kaufmann berichte auch, daß sich
um Peking 300,000 mit den besten und modernsten Waffen
versehene chinesische Soldaten und Boxer befinden.
Der südafrikanische Krieg.
London, 20. Juli. Ein Telegramm Lord Roberts
aus Prätoria vom 18. Juli besagt: Lord Mcthuen be-
setzte heute Rackpoort fast ohne Widerstand. Die
Generäle Hamilton und Mahon setzen ihren Marsch durch
das Land nördlich der Delagoabai fort. General Hunter
ist damit beschäftigt, die Stellung der Freistaatburen
zwischen Bethlehem und Ficksburg zu erkundigen. - Der
englische Eons ul in Beira ist seinen Wunden erlegen,
welche er jüngst bei dem ans ihn verübten Mordauschlag
erhielt.
Zecrust, 20. Juli. 16 Buren wurden nach Eto
auf Ceylon gebracht, weil sie nach ihrer Unterwerfung
nochmals gegen die Engländer zu den Waffen gegriffen.
Ihr Eigentum wird beschlagnahmt.
Vermischte Nachrichten.
Mannheim, 20. Juli. (Die 49 Abiturienten
des hiesigen Gymnasiums) haben die Reifeprüfung
ausnahmslos bestanden. Die Prüfung ging unter Leitung
des Gih. Oberschulrats Herrn Dr. Wendt vor sich.
Pforzheim, 19. Juli. (Beim Ausgrabcn eines
Ha ns ess in der Karlfriedrichstraße wurde ein eiserner
Topf mit Dukaten und anderen Goldstücken gefunden.
Säckingen, 19. Juli. (Feuer.) Während in vori-
ger Woche erst in Willaringen durch Blitzschlag ein Haus
eingeäschcrt wurde, traf vorgestern Nacht 12 Uhr dies
Schicksal das Wohn- und Oekonomiegebäude des Land-
wirts Mutter in Altenschwand. Kaum vermochten die
Bewohner ihr Leben zu retten; von dem ziemlich zahl-
reichen Viehstand konnten nur 1 Pferd und 1 Kuh den
Flammen entrissen werden. Der Schaden ist bedeutend.
Freiamt (Bez. Emmendingen> 18. Juli. (Hagcl-
wetter.s Gestern mittag 1 Uhr ging ein sehr starkes
Hagelwetter über ca. die Hälfte unserer Gemarkung
nieder. Der Hagel fiel sehr dicht und bis zur Größe
von Hüncreiern, wodurch Vs der Dachziegel zerschmettert
und die Fensterscheiben zertrümmert wurden. Die Ver-
heerung ist stellenweise unbeschreiblich. Die ganze dies-
jährige Getreideernte vernichtet, ebenso Feld- und Garten
gewächse. Die überaus reichlich behangenen Obstbäumc
sind schrecklich zugerichtet, so daß viele abdörren werden.
Der verursachte Schaden beläuft sich mindestens auf
100 000 Mk. Mildthätigc Unterstützung wäre für die
Beschädigten sehr gut angebracht.
Aus dem Hintern Wiesenhal, 19. Juli. fEiue
seltene lebendige Rarität,) besitzt z. Zt. der Uhr-
macher L. Ruf in Marnbach, Amt Schönau. Es ist
dies ein rotes Kätzchen, das statt zwei Ohren deren
viere hat! Das Tierchen ist gesund und munter und
nichts von des letzteren befleckter Vergangenheit; aber würde
er, auch wenn er sie erführe, davor zurückzuschrecken, die
Hand seiner Tochter in jene des reichen Schurken zu legen,
der sich, noch bevor er das Mädchen gesehen hatte, bereits
mit schändlichen Plänen gegen dessen jungfräuliche Ehre
trug? Und verlangte man nicht von ihm selbst etwas Un-
geheuerliches? Sollte er nicht stitlschwcigen über die ihm
bekannte Schande des Burschen und dadurch mithelfen zum
Verderben derjenigen, die sich ihm mit Herz nnd Mund
zu eigen gegeben, und die er mehr liebte als sein Blut
und Leben? Nein, — das wenigstens wollte er nicht thun,
— er wollte hintreten vor den Vorsteher und ihm die
Augen öffnen; er wollte ihm den Abgrund zeigen, in den
er seine Tochter zu stürzen im Begriff stand! Er hatte ja
nur für den Fall zu schweigen versprochen, daß nicht an-
dere unschuldige Personen dadurch unglücklich würden. Im
vorliegenden Falle war er aber seines Wortes gewiß ent-
bunden, — er brauchte sich keine Skrupel zu machen. Und
wenn man ihm keinen Glauben schenkte? Wenn die wahren
und warnenden Worte des armen Manne? kein Gehör
fanden, weil die gleißenden Vorspiegelungen eines reichen
Lügners und seines zungenfertigen Helfers den Vorsteher
schon für sich gewonnen hatten? "Gleichwohl war der
Schmied entschlossen, den Versuch zu wagen; er empfand
es als Pflicht, für seine Liebe zu kämpfen und das dro-
hende Unheil vom Haupte der Geliebten abzuwcnden, und
diese Pflicht wollte er nach allen Seiten hin im vollsten
Maße erfüllen.
(Fortsetzung folgt.)

würde für einen Raritätenliebhaber eine-hübsche Erwer-
bung sein.
Dresden, 20. Juli. (Schweres Unglück.) .Heute
Morgen 7 Uhr wurde auf der Strecke Deuben-Wernsberg
bei dem bei Kilometer 94 gelegenen Uebergang von dem
Reichenbacher Persouenzug die Ehefrau eines Arbeiters
und ihre beiden Kinder überfahren und hierbei die Frau
und das jüngere Kind getötet, das andere Kind im Alter
von drei Jahren schwer verletzt. Der den Uebergang be-
dienende Bahnwärter hatte die Schranke nach der Durch-
fahrt eines Persouenzugcs geöffnet und hierbei das gleich-
zeitige Herannahen des anderen Zuges nicht beachtet. Aus
Verzweiflung über das Unglück verübte er einen Selbst-
mordversuch und brachte sich schwere Verletzungen an der
Kehle bei.
London, 20. Juli. (Vulkan Ausbruch.) Das
Reutersche Bureau meldet aus J okoHama: Am letzten
Dienstag hat plötzlich ein heftiger Ausbruch des Vulkans
Adsuma stattgcfnnden, wodurch gegen 200 Menschen
getötet oder verletzt sein sollten.

Aus Stadt und Bezirk Heidelberg.
Heidelberg, 21. Juli.
Z (Irr de» StadtratSsitzungen) vom 11. und 18. d. M.
wurden u. a. folgende Gegenstände zur Kenntnis bezw. Er-
ledigung gebracht:
t. Die hiesige Ortskrankenkasse zählte auf 1. d. Akts. 5896
männliche und 1698 weibliche Mitglieder, während auf den
gleichen Zeitpunkt 2514 weibliche und 291 männliche Personen
bei der Gcnieindekrankenversicherungskasse versichert waren.
2. Nach einer Vorlage des städtischen Aichamts wurden im
2. Quartal 1900 von den Aichmeistern 5 Brückenwagen, 6
Längenmaße, 35 Flüssigkeitsmaße, 199 Eisengewichte, 154 Mes-
singgewichte, 10 Höckcrwagen nnd 2322 Fässer geaicht.
3. Der dahier errichteten kaufmännischen Fortbildungsschule
wird die Bezeichnung „Städtische Handelsschule" beigelegt.
4. Die Legate der Frau Dr. Emil Otto Wwe. zu Gunsten
der hiesigen Armen und zur Verlängerung der Beuützungsdauer
der Grabstätte des Herrn Dr. Emil Otto auf weitere 40 Jahre
nach dem Ablauf der jetzigem werden angenommen.
5. Ein von dem Akademischen Direktorium hiesiger Univer-
sität der Stadtgemeinde geschenktes Bild, den verstorbenen Ehren
bürger Herrn Geh. Rat Prof. Dr. Bunsen, als 32jährigen
Mann darstellend, wird für das städtische Archiv dankend an-
genommen.
6. Es wird beschlossen, zwei Tafeln, die auf das Verbot
des Befahrens der südlich des Universitätsgebändes hinzieheuden
Straße Hinweisen, anbringen zu lassen.
7. Wegen Anlage des städtischen, vor dem Hochschwcnder-
schen Neubau Nr. 7 a der Schloßbergstraße liegende» Platzes
wird Anordnung getroffen.
8. Vom Inhalt des Erlasses Gr. Ministeriums des Innern
vom 11. d. Mts. Nr. 25212, wornach der Rekurs einiger Be-
güterten gegen die Entschließung des Bezirksrats dahier vom
12. Mai l. I. bezüglich der Feststellung der Straßen- und Bau-
fluchtlinie auf der Südseite der Allcestraße verworfen worden
ist, wird Keuntnis genommen.
ur (Der Besuch der Heilbronner städt. Kollegien),
einige 30 Herren, traf gestern Nachmittag halb 3 Uhr auf den
neuen buntbcwimpelten Neckärbootcn „Neckar" und „Kätchen
von Heilbronn" hier ein. Ain Landungsplatz hatten sich Herr
Oberbürgermeister Dr. Wilckcns und die Mehrzahl der Stadt-
ratsmitglieder zum Empfang der Gäste Ungesunden. Nachdem
das hiesige Stadtorchester und die Kapelle des Jnf. Regts. No.
122 aus Heilbronn einige Stücke gespielt, bestieg man die bereit
stehenden Wagen und fuhr nach dein Schloß. Nach einer kurzen
Besichtigung desselben wurde in der Schloßrestauration das
Mittagessen eingenommen, wobei mehrere Ansprachen gehalten
wurden. Herr Oberbürgermeister Dr. Wilckens begrüßte die
Heilbronner Gäste nnd sprach ihnen seine Anerkennung dafür
aus, daß es ihnen nach Mühe gelungen sei, den alten Verkehrs-
weg zwischen Heilbronn und Heidelberg wieder zu eröffnen, wo-
rauf Herr Oberbürgermeister Hegel meier für den Empfang
und die anerkennenden Worte dankte. Während des Essens spiel
ten im Musikpavillon abwechselnd beide Kapellen, die Heidelberger
Streichmusik, die Heilbronner Blasmusik. Vom Schloß aus
wurde eine Wagenfahrt über den Kohlhof, wo Kaffee getrunken
wurde, Neuhof nach dem Stadtgarten veranstaltet. Hier konzer
tierten abermals beide Kapellen bis der Zug 9 Uhr 26 Min.
die schwäbischen Gäste ihrer Heimat wieder zuführte.
A (Die landesherrliche Anstellung) erhielten llnivcr
sitäts-Sekretär Anton Holl und Sekretär Wilhelm Mehlem
bei der Universitätsirrenklinik in Heidelberg.
« (Städtischer Saalban.) Die „Karlsr. Ztg." bringt
in ihrer heutigen Nummer die wenig erfreuliche Nachricht, daß
die Erstellung des städtischen Saalbaues hier erheblich teurer
werden wird, als man bisher annahm.
(Deutscher Flottenverein.) Der aus Anlaß des
Besuchs der Heilbronner städtischen Kollegien verschobene Vortrag
des deutschen Flottenvcreins wird ani Mittwoch den 25. Juli
im städtischen Saalbau stattfinden. Prof. Dr. Dietrich Schäfer
wird dann über „Deutschlands Stellung in China nnd Ostasieu"
sprechen.
V?- (Unfall.) In einem Hause der Bergheimer Straße
fiel ein Dienstmädchen ans einem Fenster des 2, Stocks, dessen
Laden sic schließen wollte, in den Hof und erlitt hierbei einen
Bruch des rechten Armes, sowie Verletzungen am Kopf und
linken Fuß.

Verantwortlich für die Schriftlertung: Hch. Geisendörfer.

Neckarwasterwiirme 22"

Newöh,,i<
Per T

— (Zu Refrreiidareil ernannt) wurden auf
der in den Monaten Mai bis Juli d. I. abgehaltene« ;
juristischen Staatsprüfung u. a. folgende Rechtspra^
Fritz Hack aus Leimen, Karl Hanser aus Steinsfur^
Horstmann aus Heidelberg, Karl Neuburger aus-'
schuhsheim, Dr. Karl Schmidt aus Heidelberg"
Heinrich Schmidt aus Heddesheim, Dr. Theodor W
Schwetzingen.
*** (Polizeibericht.) Verhaftet wurden ein
wegen fortgesetzter Ruhestörung, ein Frauenzimmer wegt>
herziehcns und ein Frauenzimmer wegen groben Unfug'
Widerstands gegen die Staatsgewalt. Zur Anzeige ta"
Personen wegen Ruhestörung und Unfug.

Konzerte des städt. Orchesters.
Direktion: Herr Musikdirektor P. Radig.
Samstag, den 21. Juli, nachmittags halb 5 Uhr in der
Schloffrcftauration.

Sonntag, den 22. Juli nachmittags 4 Uhr in der
D ch l o r e st a » r a t i o n.
Abends K Uhr
im Ltadtgarten.
Eintritt für Nichtabonnenten 40 Pfg.

WO
Am Mitti
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beginnend,
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Anstalt vor
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Gar!
Krimp!
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gefärbt
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Umgebung b,

Gerichts-Zeitung.
8 Heidelberg, 19. Juli. (Schösfengerichts-Si^
1. Karl Stein, Steinbrecher, Josef Wesch, Maurer,
Neckargemünd, angeklagt wegen Körperverletzung. Erste"'
hielt 20 Pik., Letzterer >0 Mk. Geldstrafe. 2. Die Verhalf
gegen Benjamin Meroth, Taglöhner in Mannheim, a«S'
wegen Betrugs, wurde vertagt. 3. Georg Grün, TaglM
Rohrbach, erhielt wegen Körperverletzung 20 Mk. Geld!"
4. Wilhelm Müller, Gärtner in Neckargemünd, wurde
Anklage wegen Vergehens gegen Z 183 R.-St.-G. B. E
sprachen, ebenso 5. Christian Adam Henn, Eisendreher in/. "
heim, wegen Körperverletzung. 6. Karl Friedrich Askani, Zi«l schränk ne.
mann in Handschuhsheim, erhielt wegen Bedrohung 14 ; Komodn
', Friedrich Al lisch, S' Kc
iirchbeim. anF trnn.!. hechle,
und F

"('ch'i-Ä
' u. A,
^6 kch."
"Öse mm W
lrzefi Mit
^Ä^uhs
l^8. Das Abeudkonzert findet wegen der Schloßbeleuchtung von ! (L Ult ns, 4
__Ls»
wulri.
Gedenket der dürstende» Tiere!

heim, wegen Körperverletzung. 6. §_ _ ,
mann in Handschuhsheim, erhielt wegen Bedrohung
Gefängnis. 7. Martin Schösch, Taglöhner, I...
Taglöhner, Adam Oehl, Eisengießer, alle in Kirchheim, angp tragen
wegen Körperverletzung. Ersterer erhielt 20 Mk. Geldstrast L""d
Anderen wurden frcigesprochen. 8. Karl Brandet, Ga«
dessen Ehefrau Margaretha geb. Lorenz, beide in Hansis ÄCsuflnvpO
heim, erhielten wegen Hausfriedensbruchs je 5 »Mk. Geldssi tU
I-. Strafkammersitmng vom 20. Juli >900. Vorsitze''-fchtech^»^,'
Herr Laudgerichtsdirektor Dr. W e st. Vertreter der Großh. StA>ähr.
behörde: Herr Staatsanwalt Dr. Seb old. sucht "VVrobie
1. Der 19 Jahre alte Fuhrmann Karl A p i e l von S^lerstraß/
heim ist beschuldigt, mit seinem Fuhrwerk
Leiter umgestoßen zu yabeu, wodurch ein auf derselben
licher Mann zu Fall kaue und sich verletzte. Apfel hatte
zur fraglichen Zeit einem mit ihm fahrenden Burschen die?
sicht über sein Fuhrwerk übergeben nnd wird deshalb frcigesvro^Am m,„ '
2. Hermann Schneider, 21 Jahre alter Gvpser Arigex "!"ay.
Beiertheim, stahl ans einem verschlossenen Kasten .in einem"
sigen Neubau ein Zwanzigmarkstück und einige Zeit spätes »
Emmendingen einein Zimmeraenossen aus der Tasche 9 Mk.
Diebstälste tragen ihm 5 Monate 3 Wochen Gefängnis abl^ st « Uhr mm
lich 3 Wochen Untersuchungshaft ein. T Bst an noch
3. Der bei einem Müller in Schriesheim bedienstet gewst, -'M
26 Jahre alte Knecht Johann Schocker von Daugcndorf
sich bei Gelegenheit des Abladens von Mehl in verschieden
Bäckereien in die Wohnstuben der Bäckergesellen ein und Vertue
dort Geldbeträge und in Handschuhsheim dem Bäcker selbst sb^ stait Rostig
Partie Cigarren, wofür er unter Berücksichtigung seiner Bettm
strafen mit 2 Jahren Gefängnis nnd 5jährigem Verlust :r xj ?
bürgerlichen Ehrenrechte bestraft wird. Zaststd Pol. Be
4. Franz Mathis, 37 Jahre alter Schneidergcselle ^'aniiro, I"
Ravensburg, zuletzt in Reihen bei Sinsheim, erhält wegen » Z Rachit
nähme unzüchtiger Handlungen mit Kindern unter 14 Jahr ß^ Spiegelau«
.8 Monate Gefängnis abzüglich 5 Wochen Untersuchungshaft--TV""'Silber
5. Der 26jährige Alois Marz von Scheppach riugx,,
Cementarbeitcr in Leimen stahl dort seinem Zimmergenoßs V.Vchrank, -
Kleidungsstücke nnd andere Gegenstände. Da er ein arbc'V ^^chtisch,
scheuer Stromer und unverbesserlicher Dieb ist, werden gegJ'^ s'stenschrxj
ihn 2 Jahre 3 Monate Zuchthaus, Aberkennung der bürgf,. ' - Konsos «
lichen Ehrenrechte auf 1 Jahr und Zulässigkeit der StellM'stSll l Theke
unter Polizeiaufsicht ausgesprochen. , pm^Rchräntz
6. Georg Michael Krnuth, 23 Jahre alt, lieferte eilst groü.'^^ffar
ihm für seinen Dienstherrn in Mauer im Jahre 1898 üdJt VGoldft
«ebenen Geldbetrag nicht ab. Außerdem veruntreute er in seiV.lz, ^Valente
letzten Stellung als Stationsanwärter auf der Nebenbahn '!). gSflAr- u. »s
Wieblingen einige kleine Geldbeträge und Fahrkarten. Er WM. u. xH. l
deshalb wegen Untreue mit 2 Monaten Gefängnis abzügll"r,v, ^st>eith.
4 Wochen Untersuchungshaft bestraft. rellT ''"nuen
-" üiich'A
Neueste Nachrichten. Aerbe^re'r,::'
New-Port, 20. Juli. Soeben überreichte der cko Ipi'svvei H
iiesische Gesandte Wn dein Staats Department ^b, -.
chiffrierte Depesche Conqers, des amerikanischer", l
Gesandten m Peking. TZ
Washington, 20. Juli. Die Depesche Conger' s tftre?z«we
an den hiesigen chinesischen Gesandten lautet: „Bin in tost
englischen Gesandtschaft unter fortdauerndem GeWthDikiiwZ^r).
feucr nud Geschiitzfeuer der chinesischen Truppen. Schnelle x,,^°tarichzst
Hilfe kann allein ein allgemeines Massacre verhindern." "hor^' Oft,
Die Depesche ist ohne Datum.
 
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