haben. Nu» warm aber die Lcutc schon darauf aufmerksam
geworden, daß es sich zwischen dem Binggcs und dem
Vorsteher doch um merkwürdige Dinge handeln mußte,
bei welchen auch die fremden Reisenden mit beteiligt waren.
Sic drängten daher näher gegen den Hof heran, um nur
ja keines von den Worten zu verlieren, welche da gewechselt
wurden. 1
/Die augenscheinliche Neugierde der mittlerweile größer-
gewordenen Menge machte den Bauer noch wüthendcr, als
er schon war. Er drohte zu bersten, als der Schmied,
unbekümmert um die ihm zugcschleuderten Schmähwortc,
fortfuhr:
„Hätt's Deinetwegen lieber g'seh'n, Bauer, wenn wir
in Deinem Haus g'rcdct hätten miteinander. Weilst aber
das nicht magst, sag' ich Dir da außen, daß Du den-
jenigen Menschen einen Tropf und Schuft, einen ehr-
vergessenen Madelverführes und Lumpazi heißen mußt,
dem Du heut' Abend Deine Rosl in Verspruch geben
willst!"
Unter den zuhorchcudcn Leuten entstand eine Bewegung.
Sie sahen sich bedeutsam an, stießen sich mit den Ellen-
bogen und flüsterten. „Habt ihr's g'hört," fragten sie
unter sich herum, „die Hicrlingerrosl hat heut Verspruch?"
Und die jungen Burschen ärgerten sich, daß ein Fremder
in den schönsten Hof des Dorfes einheiraten sollte. Un-
willkürlich sympathisierten sic in dieser Angelegenheit mit
dem Schmied, da sie ganz gut merkten, daß dieser dem so
überraschend hergcslogenen Bräutigam nichts weniger alr
freundlich gesinnt war. Da hatten sic sich in ihres
Ar. 17"
27. Jahrgang
Mittwoch, 25. Jali 1900
Neuer
WWWk: Untere Marstrch 17.
WWWk: Untere Marstrch 17.
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Ltt'l
kentmch,
r 2.
Der Schmied von Pirk
Stadtpfarrcr sm '' io hätte er nur das Hofthor zu verschließen brauchen,
llvw^se Weise würde er am schnellsten zu seinem Zweck
seisendörfer.
mein
nicht
'was
Belgrad, 24. Juli. Nicola Christic hat dcn
Auftrag zur Kabinctsbitdnng abgclehnt, nachdem cr
erfahren hatte, daß König Alexander die Demission
Milans als Armcckommandant angenommen halte.
Der Präsident des Appclhofcs, Iwanowitsch hat die
Bildung des neuen Kabincts übernommen. Verschie-
dene Hofchsrgcn, darunter der Flügeladjutant Solarowitsch,
Leibarzt Michel und der Oheim des Königs Oberstleutnant
Constantinowitsch haben ebenfalls ihre Entlassung
genommen.
! Kellnerin
strafte 13"
Die Chinesen verhielten sich in der Verteidigung, seien aber-
entschlossen einen weiteren Vormarsch der Russen nicht zu-
zulasscn.
London, 24. Juli. Dem hiesigen chinesischen Ge-
sandten ist, wie die Blätter melden, von dem berüchtigten
chinesischen Tclcgrnphcndircktor Schcng folgendes nnterm
23. Juli abgefcrtigtes Telegramm aus Shanghai zuge-
gangcn: „Nach einer Meldung aus Peking vom 18. d.
Mts. hatte der Tsung-li-Namcn dcn Departcmentssekretär
Wcujin entsandt, mit dem Auftrage, die ausländischen Ge-
sandten zu besuchen. Er fand alle, außer dem deutschen
Gesandten bei guter Gesundheit. General Aunglu wendet
sich jetzt mit der Bitte an den Thron, die Gesandten
sämtlich unter Bedeckung nach Tientsin zu senden, in der
Hoffnung, daß die militärischen Operationen eingestellt
würden." Der hiesige chinesische Gesandte schickte zwei
Depeschen an die Regierung in Peking. Der Direktor
der Tclcgraphcnvcrwaltung tritt mit Entschiedenheit dafür
ein, daß den ausländischen Gesandten gestattet werde,
Telegramme abzuscndcn.
Petersburg, 24. Jan. Der „Nowoje Wremja"
wird aus Tschifu gemeldet: Die telegraphische Verbin-
dung mit Tientsin ist unterbrochen, die Eisenbahn
zerstört. Die Dampfer der Amurgesellschaft haben laut
amtlicher Mitteilung die Beförderung von Fahrgästen ein-
gestellt. Aus Nikolkojew wird gemeldet, daß die Station
Chotockcs der mandschurischen Eisenbahn von Chinesen
zerstört sei. Neuesten Meldungen zufolge sind in Karbin
große chinesische Truppcnmasscn zusammcngezogen.
Washington, 24. Juli. In Beantwortung der von
der chinesischen Regierung an ihn gerichteten Bitte nm
Vermittlung teilte bekanntlich der Präsident MacKinley
dein chinesischen Gesandten mit, cr sei bereit unter gewissen
Bedingungen diese zu übernehmen. Worin die Bedingungen
bestehen, wird wahrscheinlich erst morgen bekannt gegeben,
jedoch weiß man, daß die Antwort die Versicherung bezüglich
der Sicherheit der Gesandten als wahr betrachtet.
Washington, 24. Juli. Staatssekretär Hay ver-
öffentlicht das kaiserlich chinesische Edikt vom 17. d. M.,
welches ihm von dein chinesischen Gesandten Wutingfang
zugcstcllt wurde. Das Edikt erwähnt zunächst dcn Fall
der Forts von Taku und das überstürzte Aufeinandcrstoßen
der Streitkräfte, bespricht hierauf die Maßregeln der chi-
nesischen Regierung zum Schutze der Gesandtschaften und
Missionen, und gicbt dem schmerzlichen Erstaunen über die
Ermordung des Kanzlers der japanischen Gcsandschaft und
des deutschen Gesandten Ausdruck, deren schmerzliches Ende
die chinesische Regierung ergriffen habe. Das Edikt bcton^
ferner, es sei Pflicht der in Betracht kommenden Behörden
die Mörder so rasch wie möglich fcstzunchmcn und zu bc^
1.50
uogen
Pfennig,
20 Pfg.
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Pfd. 70 Pfg.
20 Pfg.
Limonade
m
körten,
:o, 75, 1.20,
, Orangerie
asscr
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ic-PonboB
ächte Geschont
10 Pfennig,
ensanres
rfteinsäurc
wogen,
iulver
! u. 2 per Pa«'
5 Pfennig,
Himbeersast
MI.
L . -
Lz "'N dieser einfache Ausweg genügte dem vor Zorn
lid senden Manne nicht, und wie denn der Zorn stets
fallen Fällen ein schlechter Rathgcbcr ist, so verfiel
auf ein Bkittel, das dcn Schmied gegen ihn in
i Äks ^lkcn mußte.
!»tx Bauer sah, daß Fcdcrspicl, von einem Haufen
MZ ^folgt, die Straße verließ und geradewegs aus sein
hh-y ^schritt, übermannte' ihn die Wuth. In seinem
r 2^' stets zu Gewalttätigkeit geneigt, stürmte er aus
strix Schube in seine Schlafkammer, riß dort das ge-
>r. Rwchr von der Wand und eilte damit zum Hof-
lallte cr die Flinte in eine Maucrcckc und postirtc
I k^'^rig nnrcr das angclwcit geöffnete Thor,
las? NNcd Fcdcrspicl war noch etwa 10 Schritte vom
R- /'astrm. Die Neugierigen blieben sogar etwas
fia l^stück, M sie den Vorsteher zu Gesicht bekamen,
Echtere Mienen nichts Gutes verkündeten. Auch
aber
schon g'schchcn muß, so schick' die Lcui' fort, die mitMacht
hast und dann sag's!"
„Ich hab' dieselben Leut' nicht g'rufcn und kann sic
also auch nicht wegschicken; da hab' ich kein Recht dazu.
Gehen wir nur hinein in Dein Haus — —"
„In mein Haus?" schrie der Vorsteher überlaut, als
hätte er den Verstand verloren. „Nein, Tropf, erbärm-
licher, dahinein führ ich Dich nicht, und wenn Du einmal
wieder meinen Hof betreten thätst, ließ ich Dich mit dcn
Hunden hinaushetzen. Merk' Dir das! Und was Dich
herg'führt hat, kann ich mir eh schon einbilden, weil der
Herr Kommissari mir schon g'rcdet hat davon. Aber
Deine Ränk' und Schwänk' helfen Dir nichts; bei mir
find'st keinen Glauben, und wenn auch noch so viel schimpfst
übcun Herrn Dorngicbel. Ich kenn' Deine Absichten,
Du ehrvergessner Madelverführer und Lumpazi, Du gott-
verdammter !"
Wäre der Bauer nicht unzurechnungsfähig gewesen vor
Grimm und Zorn, so würde er gewiß im Beisein der
vielen Neugierigen nicht derart aus der Karte geschwätzt
ans des Schmiedes Zügen lagerte unverkennbar der Aus-
druck eines festen unabweisbaren Entschlusses.
„Was hat der Binggcs von Pirk da vor meinem Haus
zu suchen?" brüllte ihm Hicrlinger entgegen.
„Hab' ich Dir nicht schon einmal g'sagt, daß
ehrlicher Name Gottfried Fcdcrspicl heißt? Doch
deswegen bin ich 'kommen, sondern weil ich mit Dir
Notwendiges unter vier Augen besprechen mnß."
„Müßt' nicht, was das sein könnt'. Wenn's
Tie Wirren in China.
Berlin, 24. Juli. Die „Nord. Allg. Ztg." meldet:
Der chinesische Gesandte stellte am 21. Juli dem Aus
wärtigcn Amte eine Depesche des Kaisers von China an
den deutschen Kaiser zn, in der als einziges Mittel
zur Klärung der Lage die Hilfe des deutschen Reiches
angerusen und der deutsche Kaiser gebeten wird, die Lei-
tung zu übernehmen, um die früheren friedlichen Zustände
wieder herbeizuführcn. In der Antwortnote vom 24. Juli
lehnte Graf Bülow es ab, die Depesche dem Kaiser zu
unterbreiten, so lange nicht das Schicksal der in Peking
cingeschlosscnen Gesandschaften und der übrigen Fremden
aufgeklärt, die chinesische Regierung für die Ermordung
des Frhrn. v. Kcttclcr Sühne gewährt habe und für die
dem Völkerrecht und der Civilisation entsprechende Haltung
Chinas genügende Garnnticcn geboten wären.
Berlin, 24. Juli. Nach einer Meldung des deutschen
Konsuls aus Tschifu vom 23. Juli verbreitet der Gouverneur
von Shanghai ein kaiserliches Edikt, das, im üblichen
Kanzleistil gehalten, folgendes besagt: Die gegenwärtigen
Fcipdseligkeiicn seien durch die Streitigkeiten zwischen den
einheimischen Christen und der übrigen Bevölkerung, sowie
durch die Beschießung der Forts von Taku durch die
fremden Mächte veranlaßt worden. Sehr bedauerlich sei
die Ermordung des deutschen Gesandten und des japanischen
Kanzlers. Die Gouverneure müßte für Schutz und Ord-
nung und Sorge tragen. Aller den Fremden zugcfügten
Schaden, soll, abgesehen von dem durch unnnttelbare Feind-
seligkeiten entstandenen, vom Präfekten von Peking und
Gcncralgonverncur in Tschili ermittelt werden.
Ncw-Aork, 24. Juli. Das „Journal" meldet aus
Shanghai, daß 3000 Russen aus Port Arthur in Niut-
schwang «»gekommen seien. Der weitere Vormarsch werde
durch etwa 100000 Mann chinesischer Truppen, welche
wohlbcwasfncl seien, gestört. Eine Schlacht stehe bevor.
8) ^zühlung aus der Oberpfalz von Jos. B aierlein.
jNachdruck verboten.!
(Fortsetzung.)
kje« xtz dem Vorsteher lediglich darum zu thun ge-
>ehO den, Schmied dcn Eintritt in sein Haus zu vcr-
Anzeigen: die 1-spaltige Petitzcilc oder deren Raum
15 Pfg. Lokale Geschäfts- und Privat-Anzeigcn be-
deutend ermäßigt. Reklamen 30 Pfg. Für Auf-
nahme von Anzeigen an bestimmten T^gen wird nicht
garantiert. Gratisverbreitung durch Säulenanschlag.
zeim.
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als Festdar^
he des „Gesa»
d" tcilzunch'.R
t gebeten, i^
«glichst crfolgl
Linzcichnung 2'.
iscn wird, Tst
bei VvrstAl
h stattfinden. ,
Fcft-Koniift
ßeidrlbrrf
ch u. Freitag Aft'
obc zuui Gack?
ngcr darf fehle«'
Ter PorstaZ
Deutsches Reich.
Karlsruhe, 23. Fcbr. Eine soeben erschienene Vcr-
vrdnung des Ministeriums des Innern bringt sehr
^rrvoltc Vorschriften über die Einrichtung und dcn
^ktricb von Bäckereien und Konditoreien,
^icsc Anordnungen werden vom Publikum freudigst be-
wußt werden und auch dem Bäckcrgcwcrbc nur Lasten
^uwrlcgcn, die in seinem eigenen Jmcrcssc liegen. Die
Urschriften betreffen die Ausstattung und Reinhaltung
Arbcitsräumc, der Gesellcnsknbcn und die an das Per
sktial zu stellenden Anforderungen. Die Arbcitsräumc,
"h denen Bäcker- und Kvnditorciwarcn hcrgestcllt werden,
"stsiscn an Wänden und Decken, soweit sic nicht mit cincm
^Wivchptircn sugcnfrcicn Hozvcrtäfclung versehen sind, einen
'°dNilh mindestens einmal zu erneuernden Anstrich von
^Emilch besitzen. Bei Nenanlangcn ist die Anbringung
Holztäfelung untersagt. Ferner müssen in allen Gc-
JMsräumcn mit Wasser gefüllte Spucknäpfe, sowie, falls
cht in unmittelbarer Nähe der Arbeitsstätte ein Wasch-
vorhanden ist, zum Waschen der Hände Waschbecken,
M jedoch nicht von Holz sein dürfen, und stets saubere
'"vndrüchcr vorhanden sein. Das Ausspnckcn auf dcn
."den, Rauchen, Kauen und Schnupfen von Tabak
ln den Backräumcn untersagt. Auch auf die Räume,
" denen Backwaren, Bichl und dcrgl. ausbcwahrt werden,
.stecken sich die Bestimmungen, die noch vorschrcibcn,
, ui solchen Räumen keine Wäsche getrocknet und auf-
L^hn werden darf. Die Schlafstuben der Gesellen und
-stlingc müssen gesund sein und genügend Luft und
stAl haben. Die Arbeitgeber haben aus die Gesundheit
Reinlichkeit ihrer Arbeiter streng zu achten und Ar-
die an ansteckenden und Eckel erregenden Krank
O'M insbesondere an Haurkrankeiten leiden, ohne weiteres
^..dcr Arbeit auszuschlicßcn. Sic haben ferner die Vor-
in den Arbcitsränmcn auszuhängcn und zur
^lMführung derselben die erforderlichen Anordnungen zn
I^'öagcnau i. Cls., 24. Juli. Die hier aus dem 14.
Hs Arnicckorps gebildeten beiden Bataillone des 4.
4 ^!i arisch en Infanterie-Regiments treffen am
pj "Mgust in Bremerhaven ein, werden daselbst zum
t^Mcnt vereinigt iKommandeur Oberst Hoffmeister) und
am Nachmittag desselben Tages die Ausreise nach
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fressen schon
Mutter mit-
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sm Nr. 154.
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k:^ ^^grad, 24. Juli. Das Amtsblatt veröffentlicht
c stMstas, wonach Allkönig Milan auf seine Bitte hin
Stelle als „Armee-Kommandant" enthoben wird.
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Leipzig,
3I.Gcgr.1868.
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ulzengasse 1Z-
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uptstraße 42.
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Erscheint täglich niit Ausnahnre der Sonn- u. Feiertage.
Als Beilagen das „Heidelberger Volksbkati" und das
bscitige „Illustrierte Sonntagsblatt". Preis 25 Pfg.,
mit den Beiblättern 38 Pfg. monatlich. Durch die
Post vierteljäbrlich 90 Pfg. ohne Bestellgeld.
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Gebrauchet
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Vorsteher doch um merkwürdige Dinge handeln mußte,
bei welchen auch die fremden Reisenden mit beteiligt waren.
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/Die augenscheinliche Neugierde der mittlerweile größer-
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in Deinem Haus g'rcdct hätten miteinander. Weilst aber
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bogen und flüsterten. „Habt ihr's g'hört," fragten sie
unter sich herum, „die Hicrlingerrosl hat heut Verspruch?"
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willkürlich sympathisierten sic in dieser Angelegenheit mit
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Belgrad, 24. Juli. Nicola Christic hat dcn
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entschlossen einen weiteren Vormarsch der Russen nicht zu-
zulasscn.
London, 24. Juli. Dem hiesigen chinesischen Ge-
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23. Juli abgefcrtigtes Telegramm aus Shanghai zuge-
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Depeschen an die Regierung in Peking. Der Direktor
der Tclcgraphcnvcrwaltung tritt mit Entschiedenheit dafür
ein, daß den ausländischen Gesandten gestattet werde,
Telegramme abzuscndcn.
Petersburg, 24. Jan. Der „Nowoje Wremja"
wird aus Tschifu gemeldet: Die telegraphische Verbin-
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zerstört. Die Dampfer der Amurgesellschaft haben laut
amtlicher Mitteilung die Beförderung von Fahrgästen ein-
gestellt. Aus Nikolkojew wird gemeldet, daß die Station
Chotockcs der mandschurischen Eisenbahn von Chinesen
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große chinesische Truppcnmasscn zusammcngezogen.
Washington, 24. Juli. In Beantwortung der von
der chinesischen Regierung an ihn gerichteten Bitte nm
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dein chinesischen Gesandten mit, cr sei bereit unter gewissen
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bestehen, wird wahrscheinlich erst morgen bekannt gegeben,
jedoch weiß man, daß die Antwort die Versicherung bezüglich
der Sicherheit der Gesandten als wahr betrachtet.
Washington, 24. Juli. Staatssekretär Hay ver-
öffentlicht das kaiserlich chinesische Edikt vom 17. d. M.,
welches ihm von dein chinesischen Gesandten Wutingfang
zugcstcllt wurde. Das Edikt erwähnt zunächst dcn Fall
der Forts von Taku und das überstürzte Aufeinandcrstoßen
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Missionen, und gicbt dem schmerzlichen Erstaunen über die
Ermordung des Kanzlers der japanischen Gcsandschaft und
des deutschen Gesandten Ausdruck, deren schmerzliches Ende
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auf ein Bkittel, das dcn Schmied gegen ihn in
i Äks ^lkcn mußte.
!»tx Bauer sah, daß Fcdcrspicl, von einem Haufen
MZ ^folgt, die Straße verließ und geradewegs aus sein
hh-y ^schritt, übermannte' ihn die Wuth. In seinem
r 2^' stets zu Gewalttätigkeit geneigt, stürmte er aus
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>r. Rwchr von der Wand und eilte damit zum Hof-
lallte cr die Flinte in eine Maucrcckc und postirtc
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R- /'astrm. Die Neugierigen blieben sogar etwas
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Echtere Mienen nichts Gutes verkündeten. Auch
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schon g'schchcn muß, so schick' die Lcui' fort, die mitMacht
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„Ich hab' dieselben Leut' nicht g'rufcn und kann sic
also auch nicht wegschicken; da hab' ich kein Recht dazu.
Gehen wir nur hinein in Dein Haus — —"
„In mein Haus?" schrie der Vorsteher überlaut, als
hätte er den Verstand verloren. „Nein, Tropf, erbärm-
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wieder meinen Hof betreten thätst, ließ ich Dich mit dcn
Hunden hinaushetzen. Merk' Dir das! Und was Dich
herg'führt hat, kann ich mir eh schon einbilden, weil der
Herr Kommissari mir schon g'rcdet hat davon. Aber
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Du ehrvergessner Madelverführer und Lumpazi, Du gott-
verdammter !"
Wäre der Bauer nicht unzurechnungsfähig gewesen vor
Grimm und Zorn, so würde er gewiß im Beisein der
vielen Neugierigen nicht derart aus der Karte geschwätzt
ans des Schmiedes Zügen lagerte unverkennbar der Aus-
druck eines festen unabweisbaren Entschlusses.
„Was hat der Binggcs von Pirk da vor meinem Haus
zu suchen?" brüllte ihm Hicrlinger entgegen.
„Hab' ich Dir nicht schon einmal g'sagt, daß
ehrlicher Name Gottfried Fcdcrspicl heißt? Doch
deswegen bin ich 'kommen, sondern weil ich mit Dir
Notwendiges unter vier Augen besprechen mnß."
„Müßt' nicht, was das sein könnt'. Wenn's
Tie Wirren in China.
Berlin, 24. Juli. Die „Nord. Allg. Ztg." meldet:
Der chinesische Gesandte stellte am 21. Juli dem Aus
wärtigcn Amte eine Depesche des Kaisers von China an
den deutschen Kaiser zn, in der als einziges Mittel
zur Klärung der Lage die Hilfe des deutschen Reiches
angerusen und der deutsche Kaiser gebeten wird, die Lei-
tung zu übernehmen, um die früheren friedlichen Zustände
wieder herbeizuführcn. In der Antwortnote vom 24. Juli
lehnte Graf Bülow es ab, die Depesche dem Kaiser zu
unterbreiten, so lange nicht das Schicksal der in Peking
cingeschlosscnen Gesandschaften und der übrigen Fremden
aufgeklärt, die chinesische Regierung für die Ermordung
des Frhrn. v. Kcttclcr Sühne gewährt habe und für die
dem Völkerrecht und der Civilisation entsprechende Haltung
Chinas genügende Garnnticcn geboten wären.
Berlin, 24. Juli. Nach einer Meldung des deutschen
Konsuls aus Tschifu vom 23. Juli verbreitet der Gouverneur
von Shanghai ein kaiserliches Edikt, das, im üblichen
Kanzleistil gehalten, folgendes besagt: Die gegenwärtigen
Fcipdseligkeiicn seien durch die Streitigkeiten zwischen den
einheimischen Christen und der übrigen Bevölkerung, sowie
durch die Beschießung der Forts von Taku durch die
fremden Mächte veranlaßt worden. Sehr bedauerlich sei
die Ermordung des deutschen Gesandten und des japanischen
Kanzlers. Die Gouverneure müßte für Schutz und Ord-
nung und Sorge tragen. Aller den Fremden zugcfügten
Schaden, soll, abgesehen von dem durch unnnttelbare Feind-
seligkeiten entstandenen, vom Präfekten von Peking und
Gcncralgonverncur in Tschili ermittelt werden.
Ncw-Aork, 24. Juli. Das „Journal" meldet aus
Shanghai, daß 3000 Russen aus Port Arthur in Niut-
schwang «»gekommen seien. Der weitere Vormarsch werde
durch etwa 100000 Mann chinesischer Truppen, welche
wohlbcwasfncl seien, gestört. Eine Schlacht stehe bevor.
8) ^zühlung aus der Oberpfalz von Jos. B aierlein.
jNachdruck verboten.!
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kje« xtz dem Vorsteher lediglich darum zu thun ge-
>ehO den, Schmied dcn Eintritt in sein Haus zu vcr-
Anzeigen: die 1-spaltige Petitzcilc oder deren Raum
15 Pfg. Lokale Geschäfts- und Privat-Anzeigcn be-
deutend ermäßigt. Reklamen 30 Pfg. Für Auf-
nahme von Anzeigen an bestimmten T^gen wird nicht
garantiert. Gratisverbreitung durch Säulenanschlag.
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Deutsches Reich.
Karlsruhe, 23. Fcbr. Eine soeben erschienene Vcr-
vrdnung des Ministeriums des Innern bringt sehr
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^ktricb von Bäckereien und Konditoreien,
^icsc Anordnungen werden vom Publikum freudigst be-
wußt werden und auch dem Bäckcrgcwcrbc nur Lasten
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Urschriften betreffen die Ausstattung und Reinhaltung
Arbcitsräumc, der Gesellcnsknbcn und die an das Per
sktial zu stellenden Anforderungen. Die Arbcitsräumc,
"h denen Bäcker- und Kvnditorciwarcn hcrgestcllt werden,
"stsiscn an Wänden und Decken, soweit sic nicht mit cincm
^Wivchptircn sugcnfrcicn Hozvcrtäfclung versehen sind, einen
'°dNilh mindestens einmal zu erneuernden Anstrich von
^Emilch besitzen. Bei Nenanlangcn ist die Anbringung
Holztäfelung untersagt. Ferner müssen in allen Gc-
JMsräumcn mit Wasser gefüllte Spucknäpfe, sowie, falls
cht in unmittelbarer Nähe der Arbeitsstätte ein Wasch-
vorhanden ist, zum Waschen der Hände Waschbecken,
M jedoch nicht von Holz sein dürfen, und stets saubere
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."den, Rauchen, Kauen und Schnupfen von Tabak
ln den Backräumcn untersagt. Auch auf die Räume,
" denen Backwaren, Bichl und dcrgl. ausbcwahrt werden,
.stecken sich die Bestimmungen, die noch vorschrcibcn,
, ui solchen Räumen keine Wäsche getrocknet und auf-
L^hn werden darf. Die Schlafstuben der Gesellen und
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Reinlichkeit ihrer Arbeiter streng zu achten und Ar-
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in den Arbcitsränmcn auszuhängcn und zur
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4 ^!i arisch en Infanterie-Regiments treffen am
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am Nachmittag desselben Tages die Ausreise nach
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sm Nr. 154.
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k:^ ^^grad, 24. Juli. Das Amtsblatt veröffentlicht
c stMstas, wonach Allkönig Milan auf seine Bitte hin
Stelle als „Armee-Kommandant" enthoben wird.
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Erscheint täglich niit Ausnahnre der Sonn- u. Feiertage.
Als Beilagen das „Heidelberger Volksbkati" und das
bscitige „Illustrierte Sonntagsblatt". Preis 25 Pfg.,
mit den Beiblättern 38 Pfg. monatlich. Durch die
Post vierteljäbrlich 90 Pfg. ohne Bestellgeld.
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