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Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.44272#0655

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S7. Jahrgang.

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Samstag, 3. November 1900
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zog sic zu sich empor und küßte die Stirn,
dm blühenden, stammelnden Mund in Schauern
ens. „Gertrud, Gertrud, welch ein Jahr des
I>cn wir durch Deine Schuld verloren!"
loerden jetzt erst doppelt glücklich sein, mit vollem
I Werden wir da die verlorene Zeit nicht bald
I gebracht haben ?" und ein Strahl jubelnden
Iwach ans den Augen, an deren Wimpern noch
Ingen. — -
I hatte sich den Unmut von der Seele geschrie-
Icrlegtc jetzt, ob er nicht alle Anstandsregeln
I)ausen werfen, in das Zimmer der jungen
I n und den beiden Leuten, die sich wahrschein-
Iwnstcn Disput befinden würden, sagen sollte:
tc euch im Namen des gesunden Menschenvcr-
h zu trennen!"
figc Herbert nusblieb. — War das ein gutes
I lcchtes Zeichen? — Zwei Stunden wartete er
ja endlich trat Herbert ein. Ruhig und ge-
j mmcr schloß er bedächtig die Thür hinter sich,
'ztc auf ihn zu. „Nun wie ift's, so rede doch,
sie?"
stcm Druck hielt Herbert die Hand des Freun-
nc Stimme bebte ein wenig, als er lächelnd cr-
Keine Frau läßt Dich um Entschuldigung bit-
ir Dich so lange warten ließen, sie ist nämlich
>aß Du in der Zwischenzeit nicht gespeist haben
überläßt es uns, nun zu entscheiden, ob wir

Wie es endete.
Roman von Maria Theresia May.
(Nachdruck verboten.^
(Fortsetzung.)
n schort während ihrer letzten Worte hatte sich Graf
Tfütdskron wieder der jungen Frau zugewendct. „Das
Mte sch eigentlich vermuten müssen", sagte er, „es ist
Dichaus logisch, wie Du ja bis jetzt immer logisch ge-
adelt hast. Du mußt es also doppelt freudig begrüßen,
ich in die Scheidung willige; denn Du weißt, daß
Z Frau in unserem Staat nicht ohne Zustimmung des
Cannes über ihr Vermögen verfügen kann."
„Ja, aber darum sorgte ich nicht!"
„Meinst Du, ich hätte cingewilligt. Dein Vermögen
^vhlthätigkeitsanstalten zuzuwenden?"
„Du würdest es verwaltet haben Wiedas Deinige: für
ildere", sagte sie einfach, und der warme Ton berührte
eine Liebkosung Herberts Ohr.
, „Ach, Täuschung, nichts weiter", dachte er und fuhr
!?0: „So würdest Du Dich jetzt dazu verstehen, ein
^hrgeld von mir anzunehmen?"
. Anstatt zu antworten, fragte sie: „Und wo denkst Du,
ich leben, daß ich bleiben soll?"
„Auf Frankcnhof. Das wäre das richtigste. Wenn
llzU das jedoch nicht als Dein Erbe betrachten niagst, so
Mhle Deinen Aufenthalt nach Belieben. Tante Friederike
kirnst Du zu Dir ..."
„Meine Tante hat mir die Thür gewiesen."

Vermischte Nachrichten.
Mannheim, 2. Nov. sDic fünfte Verbands-
vcrsammlnngj des Bad. Sparkassen-Vcrbandes findet
am SamStag, den 17. Nov. d. I., vormittags Ick Uhr
im großen Saale des Rathauses hier statt. Nach Schluß
der Verbands-Pcrfammlung ist ein gemeinsames Mittags-
mahl im Gasthof zum „Pfälzer Hof" in Aussicht genommen.
Mannheim, 2. Nov. sErrichtung eines Moltke-
Dcnkmals.j Am Mittwoch Abend konstituierte sich unter
dem Vorsitze des Herrn Generalkonsul Reiß ein eigenes
Komitee behufs Besprechung der einleitenden Schritte für
Errichtung eines Moltke-Denkmals in Mannheim. Dieses
Komitee soll schon in drn nächsten Tagen durch eine größere
Anzahl unserer Mitbürger aus allen Ständen und Berufs-
Dreisen erweitert und sodann ein Aufruf an die Mann-
heimer Einwohnerschaft wegen Unterstützung dieses allseitig
mit großer Freude aufgenommencn Planes erlassen werden.
8.ID Wieslochs 2. Nov. sEin sauberes Pärchens
wurde gestern hier wegen Wcchsclfälschungen und sonstiger
Betrügereien verhaftet. Es handelt sich um einen ge-
wissen Reinhardt, Monteur, der sich unter diesem Namen
Mit seiner Braut, einer Tochter des früher hier ansässig
gewesenen Uhrmachers Ernst Schmidt, im Laufe dieses
Jahres einige Zeit hier aufgehalten hatte und dann aus-
wärts, in Bruchsal, Stuttgart rc. unter dem Vergeben, er
fei Inhaber einer in Wiesloch befindlichen größeren me-
chanischen Reparaturwerkstätte teils durch Wcchselfälfchungen
Geld zu erlangen suchte, teils sogar erhielt. Der Betrag
soll mehrere Taufend Mark erreichen.
8.N. Offenburg, 2. Nov. sDie Friseurcs in hie-
siger Stadt haben in einer am 30. Oktober stattgehabten
' -zg cinstmmng die Gründung einer „Freien Ver-
schlossen und einen Okvpfigcn Ausschuß zur

Abteilung des Feldartillerieregimcnts, ein Pionierdetache-
ment. In Tientsin: Das Kommando des ostasiatischen
Expeditionskorps, die 3. Jnfanteriebrigadc und die Jäger-
kompagnie, der Stab und die dritte und vierte Eskadron
des Reiterregiments, der Stab und die dritte Abteilung
des Feldartillerieregimcnts, sowie der Rest des Pionier-
bataillons. In Taku: Eine Batterie vom Bataillon
schwerer Fcldhaubitzen, längs der Eisenbahn Pangtsun-
Pcking die Eisenbahntruppcn.
Peking, 2. Nov. Die Agentur Havas meldet:
Die französische Kolonne in Hsiling besetzte am 28. Okt.
das Grab einer Kaiserin; später traf die deutsch-italienische
Kolonne ein und besetzte die übrigen Kaiscrgräbcr. Ein
aus Paotingfu cingctrosfenes Telegramm berichtet nichts
über irgend welche Kämpfe.

gendcn Worten: „Schon von meinem Großvater und von
meinem Vater habe ich viel Gutes von Ihnen gehört und
habe den herzlichen Wunsch, daß der liebe Gott einen so
verdienten und würdigen Prälaten, der immer ein Muster
für andere gewesen ist, noch lange am Leben erhalte."
Kurz vor seiner Abreise beauftragte der Kaiser den Re-
gierungspräsidenten, dem Bischof persönlich den Kronen-
orden erster Klasse zu überreichen Md dabei zu erklären,
dem Kaiser sei die Ansprache des Bischofs tief zu Herzen
gegangen und er glaube im Sinne seines Großvaters zu
handeln-, wenn er dem Bischof diese besondere Auszeichnung
verleihe.
O e ft e r r e i ch - tt n g a r n.
Kien, 2. Nov. In Wien reisen zahlreiche Trans-
vaal-Freiwillige durch, die mit dem Lloyddampfer
„Styria" in Trieft angekommen und von der transvaalischcn
Regierung durch ein Triester Bankhaus reichlich mit Geld-
mittel versehen worden sind. Jeder der 360 Freiwilligen
erhält 8'/z, jeder Offizier 1s Pfund Sterling. Auf dem
Deck der „Styria" traten sie zum letztem Mal unter dem
Commando des Ok«rstcn Riclardo an, sangen die Buren-
hymne und brachten ein Hurrah auf Transvaal aus.
' 60 Freiwillige siud von Marburg über Innsbruck heim-
In Triest wurden vier Transvaal-Freiwillige
unter dem Verdachte des Anarchismus verhaftet, drei davon
ausgcwieM, einer dem Gericht überliefert.
T p a nie n.
MtüM, L Nov. Die Agentur Havas meldet : Die
einzige C a rl iste r sch a r, die sich unter Waffen befindet,
nämlich die von Berga, hat sich heute aufgelöst. Der
Aufstandsvcrsuch ist also g es cheitert. Nichtsdestoweniger
fuspendinLe die Regierung heute die kvnstitioncllen Garantie«!
in ganz Spanien. Auf diese Weise soll eine energische
Politik Egclcitrt und Pen Behörden die erforderliche Macht
gegeben werden, um den Earlismus von Grund aus zn
beseitigen.
Die Wirren irr CUrrer.
Berlin., 2. Nov. .Nach telegraphischen Mitteilungen
des AnmoekomniLndos aus Peking werden gegen Ende der
ersten Novcmberwoche die deutschen Truppen in
Tschili sxlgcndc.-maßen verteilt sein: In Peking: 1. und
2. Seebataiklon, 1. Jnfanteriebrigadc ochre das erste Ba-
taillon des JHmterieregimWts 2, dir Zweite Eskadron
des Reiterregiments, -erste Abteilung des JeldavtWerie-s
rcgiWLNts, eine Marine-FeldbaLtcrie und ein Pionicrdrtache-
ment. In Scharchaikwen: Erstes Bataillon des Jnfan-
tcrieregimcnts Nr. 2. Zn Pa — "" -
brigadc, die erste Eskadron de< S.

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„Dir!? — Wann?" D
„Vor zwei Stunden; ich
und Rhoden traf."
„Aus welchem Grunde?" ck
„Weil ich eine Aristokratin
und Dich nicht sofort verlaffei
seiest Graf Laudskron."
„Und was hast Du geann
„Daß ich Mch liebe!" er!
aus Gertruds Munde.
Eine Minute später saß
kleinen Fauteuil, und vor ihm
um den Hals des Gatten gcsck S
Brust gebettet. Sanft drückte ck
-cstcr an sein Herz. Feucht S-
und leise wiederholten seine Li -
mich liebst! Meine Gertrud!"
Und dann schüttete die jm S
Herz vor dem geliebten Mann
vor einem Priester enthüllte s -
Fühlen, ihr Zürnen und Gri
Gesinnung, das Erwachen ihr
werden ihres Unrechts, ihre ti S-
all den Bekenntnissen von Sä
immer wieder voll süßen Fleh:
teucrnd und überzeugend, bald S"
holde beglückende Wort: „Ich
Zum zweiten Mal hatte -
wenn es auch viel bitteren Ki

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r. rechts..
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ftraßc 7.
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Anzeigen: die 1-spaltige Petitzeitc oder deren Raum
IS Pfg. Lokale Geschäfts- und Privai-Anzeigcn be-
deutend ermäßigt. Reklamen 30 Pfg. Für Auf-
nahme von Anzeigen an bestimmten Lagen wird nicht
garantiert. GraMvcrbreitung durch SSAenanschlag.,

Deutsches Reich.
8.^. Karlsruhe, 2. Nov. Das Verordnungsblatt de:
Avßh. Gcncraldirektion der Staarsciscnbahncn enthält bett,
^ckzahlung der Dicnstkautionen die Bckanntmachrmg, daß
Rückzahlung der Dicnstkautionen nach näherer Äkord-
Großh. Äcinistcriums der Finanzen im Lauft des
,Mtcn Jahres erfolgen wird. Eine frühere Rückzahlung
'^elncr Kaittionsbeträge findet nicht statt.
Maiuz, 2. Nov. Von unterrichteter Seite in DArmstM
galten wir, so schreibt die „N. B. L.", die Mitteilung,
bezüglich der geplanten Reorganisation der Verwaltung
Main-Ncckar-Bshn die Verhandlungen zwischen
s^dcn, Preußen und Hessen schon länger als ein JÄ;r
^hrcn und dieselben bereits ihren Abschluß gefunden hatten,
§ die ersten Nachrichten darüber in die Oeffcntlichkeit
^rnugcn sind. Dir Verhandlungen,, welche in ihrem
Reg Stadium zum größten Teil mündlich in Karlsruhe
Mlvgcn worden sind, hätten ihren Abschluß mit Ver-
jagen gefunden, die in aller Kürze dem Hessischen Land-
^8 und der Badischen Kammer offiziell zur Kenntnis
Fracht werden würden. Urber die Verträge selbst herrscht
^erst strenges Schweigen.
Berlin, 2. Ros. lieber die im Rcichsamt des Innern
Mauten neuen Borschristev! über die Einrichtung und den ß g^reyrt.
^tricb von Bäckereien und Konditoreien wird z unter d^
"ft „Boss. Ztg." mitgetcilt: Zu Zukunft darf der Boden
chcx Backerei nicht tiefer als */, Meter unter dem Erd-
Mn liegen. Die Backstukenräumc müssen 3 Meter hoch
mit Fenstern vcrschcu sein, welche genügen, um für
.P Teile der Räume ausreichend Luft und Licht zu ge-
fahren. In Bäckereien, in welchen regelmäßig mehr als
Gehilfen und Lehrlinge beschäftigt werden, müssen
Vher für das Backhaus und die Backstube getrennte
^Aimc vorhanden sein. Dio Zahl der in jedem Arbeits-
'^un beschäftigten Personen muß so bemessen sein, daß
jede mindestens lck Kubikmeter Luftraum entfalLn.
Temperatur in den Arbeitsräumcn darf 35 Grad
- ^lsius nicht übersteigen, und endlich sotten auch noch be-
°r>dere Anklcidc- und Waschräume vorhanden sein, die
den ArbcitsräumM zugfrei zu -erreichen und heizbar
!^d. In Fällen, wo dicseu Anforderungen nicht ohne
Rn- oder Neubauten entsprochen werden kann, soll wäh-
^Nd der ersten zehn Jahre lediglich auf die Beseitigung
Üblicher Ptißstäudc, dir ohne bedeutende Aufwendungen
Mlich sind, verlangt werden. Zur Zeit werden die
'"allermeister über diese Vorschläge gehört.
Berlin, 2. Nov. Wie die „Germania" meldet, mit-
ll^Nctc der Kaiser auf die Ansprache des Bischofs
Hildesheim bei Besichtigung des Turmes mit sol-

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EZchemt täglich mst Ilusnahms der Sonn- u. Feiertage.
Als Beilageu das „Heidelberger BolWlatt" und das
bseitige „Illustrierte Sormtagsblatt". Preis 28 Pfg.,
mit dm BeibWtt-rn 36 Ms. Monatlich. Durch die
Pest viertelWbrlich N6 Ms. obue Bestellgeld.
 
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