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Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1900

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Nr. 211 - Nr. 220 (11. September - 21. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44272#0251

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Nr. 212

Sks-iftWk: llrtktt Ankarstatze II

ne

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Ken.

88bue-


an die Kaiserin-Regentin gesandt, worin ihr gedankt wird,
daß sie das Land von den Fremden befreit habe. Eine
Meldung aus dem Innern beweise, daß, abgesehen von
den, von den fremden Truppen besetzten Landcsteilcn, die
chinesische Bevölkerung glaubt, die Kaiserin habe große
Siege errungen und die Ausländer aus dem
Lande vertrieben.

er,
auptstr. 66.

zwingen könne. Nach einer Meldung der „Central News"
aus Prätoria vom 10. d. M. soll Transvaal hinfort den
Namen „Vaalfluß-Kolonic" führen. Alle in Prätoria ein-
treffenden Nachrichten deuten darauf hin, daß Krüger und
sein persönlicher Anhang sich nach Pilgrims Rest zurück-
gezogen haben.
Pietermaritzburg, 11. Sept. Wie die Londoner
Blätter von hier melden, haben die Buren am 9. d. M.
südlich von Klipriver eine Eiscnbahnbrückc zerstört und da-
durch in der Nacht einen Eisenbahnzug abgcfangcn.

1c Nr. 135.

Gcisendöcstt
S-

Borwurf nicht. Die Hauptsache ist aber, daß ich meine,
sie werden Dir gern ein Bild abkaufen, wenn Du nur
ein wenig entgegenkommender gegen sie wärst; sic sind
sehr reich."
„Seit wann schätzest Du denn den Reichtum so, Ger-
trud? Du hast sonst immer mit einer gewissen Nichtach-
tung davon gesprochen", fragte Herbert gereizt.
„Ich finde es nur verächtlich" , erwiderte sic lebhaft,
„wenn ein Mann es sich mit ererbten Reichtümern wohl
sein läßt uüd die Hände in den Schoß legt, oder wenn
er seinen Mammon in wenig ehrenhafter Weise erworben
hat, sich selbst aber jeden Genuß verschafft und andere
darben läßt. Mr. Cosway hat viele Jahre fleißig gear-
beitet. Er hat mir erzählt, wie er in seiner Jugend ge-
darbt und gehungert hat; aber seine Ausdauer und seine
Sparsamkeit -—"
„Ich bitte Dich, liebes Herz" , unterbrach Herbert
seine Frau, „sprich mir jetzt nicht mehr von den Cos-
ways, weder von den Eltern, noch von dem Sohne; ich
ersuche Dich ernstlich. Dich so fern als möglich von Ihnen
zu halten. Es mögen in ihrer Art ganz tüchtige Leute
sein, aber sie gefallen mir nicht. Es ist auch wirklich
schade, an diesem Ort und an solch einem Morgen von
den trockensten, nüchternsten Geschöpfen zu reden, welche
die Erde trägt. Sich, hier hat Gott ein Paradies ge-
schaffen. Ich möchte hundert Augen haben, um all diese
Schönheit in mich aufzunehmcn. Sichst Du die glitzernde
Schneefläche des Aetna, siehst Du die Rauchsäule, die so
kerzengerade zum Himmel aufsteigt, dessen Bläue Du vor-

setzt wurde, schien das Ende des Krieges in Sicht wegen
der knappen Versorgung der Buren mit Lebensmittel und
Schießbedarf. Seitdem ist, wie bereits gemeldet, eine ganze
Dampferladung mit Mehl über die Grenze gegangen. Dies
macht die guten Leistungen unserer Generäle zunichten und
erhöht die Schwierigkeiten ihrer künftigen Operationen in
erstaunlichem Maße, sodaß das Ende jetzt ungewiß ist.
Die Buren sind in der That jetzt herausfordernd und
hoffnungsvoll. Wcßhalb die Brücke über den Komati nicht
schon längst zerstört ist, ist ein Rätsel. Krüger und
Steijn sind noch in Nelspruit (also nicht nach der Dcla-
goabai geflohen.) „Daily Telegraph" meldet ferner aus
Lourcnco-Marquez vom 10. Sept.: Es heißt, die Stelle,
wo die Buren das nächste Mal entschieden Stand halten
werden, ist am Godwanfluß. Ueber die Sendung von
Mehl über die Grenze befragt, erklärte der portugiesische
Stadthalter dem Berichterstatter, die leitenden Mächten
hätten entschieden, daß Mehl keine Kriegscontre-
bandc sei.
London, 11. Sept. In militärischen Kreisen verfolgt
man den Vormarsch FrenchsaufBabcrton mit großem
Interesse. Man schließt aus ihm, daß Roberts Plan
darin besteht, seine beiden Flügel vorzuschicbcn, während
sein Centrum bei Belfast stehen bleibe. Offenbar hoffe
er auf diese Weise die Buren zu zwingen, sich zu kon-

hmann,
40, 1. St.

Personen der Führer der reaktionären Bewegung zu be-
mächtigen. Wenn anch die Denkschrift Li-Hung-Tschangs
an den Thron diese Absicht der Mächte erwähnt, sei die
Rückkehr des Kaisers nicht wahrscheinlich. Wenn die
Denkschrift dagegen darüber schweigt, so wird Li-Hung-
Tschang künftig als Verräter anzusehen sein. Japan gab
die Bereitwilligkeit zu verstehen, seine überflüssigen Truppen
aus Peking abzuberufen; es halte es aber für angezeigt,
die militärische Besetzung den Winter hindurch aufrecht zu
erhalten.
London, 11. Sept. Das Rcutcrsche Bureau meldet
aus Shanghai vom 8.: Der amerikanische Generalkonsul
erfuhr nach eingehenden Nachforschungen, daß nachgewiesencr
Weise während der letzten Unruhen 56 Missionare, darunter
34 Engländer und 22 Amerikaner, ermordet worden
sind. Es läge ferner große Wahrscheinlichkeit vor, daß
noch 37 Missionare in Tagucnfu getötet worden seien.
Die Liste der Vermißten weise 109 Engländer und 61
Amerikaner auf. Es sei unmöglich, die Zahl der Ermor-
deten Katholiken festzustcllcn; diese schließe jedoch viele fran-
zösische Priester und barmherzige Schwestern ein, welche
in dem Gebiet ermordet wurden, in dem die Russen kämpften.
Auch verschiedene schwedische und dänische Protestanten
wurden getötet. Der Mord und die Verfolgung unter

sdienst.
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Die drei Gesandten der Buren,
Fischer, Wessels und Wolmarans, sind seit einigen Tagen
wieder in Haag und haben ihr altes Quartier im Hotel
des Indes bezogen. Ausdrücklich erklären sie, daß ihre
politische Mission in Europa noch keineswegs abgelaufen
und daß deshalb auch über die fernere Dauer ihres Aufent-
halts in Europa noch nichts entschieden sei. Nicht nur
sic, sondern alle aus Südafrika in den letzten Tagen zu-
rückgekchrtcn Holländer haben den felsenfesten Glauben,
daß der zähe Widerstand der Buren schließlich dach noch
zum Ziele führen werde; selbst eine Unterwerfung aller
Buren, zu der vorderhand aber noch lange keine Aussicht
sei, werde nur eine vorübergehende, wie die des Jahres

Herren angenommen haben, so gleichmütig, wie man
„guten Tag" sagt. Die Blume ist doch auch eine Form
des Grußes."
„Spottest Du, Gertrud", fragte der Graf ernst.
„Nein Herbert, ich weiß nur nicht, was Du eigent-
lich gegen Mr. Cosway hast. Du bist sonst so gerecht;
aber ihm gegenüber bist Du entschieden im Unrecht."
„Weil mich die aufdringliche Huldigung dieses Empor-
kömmlings Damen gegenüber verdrießt?'
„Emporkömmlings! Damen!" rief Gertrud ungeduldig.
„Wahrhaftig, Du sprichst zuweilen wie ein großer Herr.
Warum verhälft Du Dich so ablehnend gegen die Cos-
ways?' Es sind ehrenhafte Leute, und sie können Dir
nützen!"
„Der Strumpfwirker mir? — Welche Idee, Kind!"
entgegnete Herbert, der es nie unterdrücken konnte, seinem
Acrgcr über den ihm unsympathischen englischen Fabrikan-
ten Ausdruck zu geben.
„Wie Du das nun wieder sagst! Mit jener Miene
der Ueberhebung, die ich nicht leiden kann", rief sie ärger-
lich, ohne sein Stirnrunzeln zu bemerken. „Dieser Strumpf-
wirker hat einen schönen Besitz bei Bradford, ein Schloß,
wie sie mir erzählt haben; dafür haben sic viele Antiqui-
täten, Statuen und Gemälde gekauft."
„Von denen sie nichts verstehen", warf Herbert spöt-
tisch ein.
Gertrud zuckte die Achseln. „Was können sie dafür,
wenn sio, es nicht gelernt haben? Mr. William Cosway,
der Sohn, ist übrigens sehr unterrichtet. Ihn trifft Dein

Jirsevatenblatt
für Keiöewerg und Hlrngegenö

n.
muer Spitz
nd, gezeichnet
nheim. Ab-
bei
Schneider

Wie es endete.
Roman von Maria Theresia May.
(Nachdruck verboten.)
(Fortsetzung.)

chule.
>t im Maß-
Zuschneidcn
c>amen- und

in (Effenz-
:k. Ebenso
he 1.50 Mk.
clsgasse 12.

Der südafrikanische Krieg.
London, 11. Sept. „Daily Telegraph" meldet aus
Lourcnco-Marquez vom 9. September: Am 10. d. wird
noch eine Abteilung portugiesischer Truppen nach der
Grenze Transvaals abgchcn.
London, 11. Sept. Aus einer heute eingcgangcncn
Depesche Lord Robcr ts, in der die Operationen Bullers
dctaillirt dargelegt werden, geht hervor, daß Roberts sein
Hauptquartier aus Belfast nach Prätoria zurückvcr-
lcgt hat.
Prätoria, 11. Sept Baden-Powell ist, wie
das Rcutcrsche Bureau meldet, zum Ches der Polizei in
Transvaal ernannt worden.
London, 11. Sept. „Daily Telegraph" meldet aus
Lourcnco-Marquez vom 9. Sept.: Als Vatcrvalboven be-

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ästr. 58.
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Tic Wirren in China.
Berlin, 11. Sept. Meldung des Kricgsmini-
^eriums: „Palatia" und „Darmstadt" am 11.
September in Port Said eingctroffcn. An Bord ist
^es wohl.
Berlin, 11. Sept. Der zweite Admiral des Kreuzer-
^schwadcrs meldet aus Taku vom 10. d. M.: „Ba-
iJvia" ist am 9. d. M. vormittags hier cingctroffen.
^ie Ausschiffung zweier Kompagniccn wurde sofort be-
^Rrien. Ein Bataillon wurde in der Nacht gelandet.
^Pitän Pohl traf in Tientsin ein.
. , Shanghai, 11. Sept. Li-Hnng-Tschang hat,
K die „Times" meldet, an den Thron unter dem 7. d.
Denkschrift gerichtet, in der er bittet, daß der Hof
Peking zurückkchrc. Gleichzeitig richtete er an
Vicekönig von Wulschang eine Botschaft, in der cs
es sei schwer die Rückkehr des Hofes anzutretcn,
es augenblicklich die Absicht der Mächte sei, sich der

Deutsches Reich.
Kiel, 11. Scptbr. Die Erbgroßhcrzogin von
Baden wird auf des Kaisers Wunsch am 6. Oktober den
auf der Germaniawerft vom Stapel laufenden kleinen
Kreuzer taufen.
Berlin, 11. Sept. Die „Norddeutsche Allgemeine
Zeitung" meldet: Dem kaiserlichen Generalkonsul in Shang-
hai ging als Antwort auf den telegraphischen Glückwunsch
ein vom ersten Gesaudtschaftssckretär v. Below unter-
zeichnetes, am 5. September in Taku aufgcgcbcncs Tele-
gramm zu: „Dem Generalkonsulat und den Deutschen
Shanghais sendet die Gesandtschaft herzlichen Dank für
bas freundliche Gedenken."
Oesterreich-Ungarn.
Wien, 11. Sept. Nach einer Mitteilung der „Neuen
Freien Presse" wird der Schah von Persien sich von
Pest zum Besuch des Sultans nach Konstantinopel be-
geben und von dort nach Teheran zurückkchrcn.
Frankrei ch.
Paris, 11. Sept. General v. Arnim traf heute
flüh, begleitet von zwei Gcncralstabsofsiziercn, hier ein,
Um den großen Manövcrn der Beauce beizuwohncn.
Paris, 11. Sept.
Generalmajor v. Arnim und die Majore Hugo und Heincius,
wurden nachmittags durch den ersten Sekretär der deutschen
Botschaft dem Minister des Acußern, Dclcasse, vorgestellt,
übermorgen begeben sich die deutschen Offiziere nach
Chartres, wo sich das Manöverhauptquarticr befindet.

Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- u. Feiertage.
Als Beilagen bas „Heidelberger Volksblatt" und das
, 8,seitigc „Illustrierte Sonntagsblatt". Preis Ski Pfg.,
mtt den Beiblättern Pfg. monatlich. Durch die
Post vchrtetiäbrlich !><> Via, obnc VesteNneld,

„O, Du Schalk", lachte Herbert, „ich wollte den
nur bis zum Hotel tragen und ihn dann als
^rgengruß meiner süßen Gebieterin überreichen."
! h. »Wunderschön! Aber ich nehme die Blumen lieber
E Sic sind prächtig zusammcngcstellt. Diese glühen-
h? Granaten und die weißen träumerischen Orangeblüten,
Sehnen und Genießen, wie Mondlicht und Sonnen-
hz' An dem Arrangement dieses Straußes merkt man
daß Du ein Künstler bist!"
»Und Du, Gertrud, bist die verkörperte Poesie!"
dx '^ie entzog ihm leise die Hand, die er an seine Lip-
geführt hatte, und entgegnete lächelnd: „Deine Blu-
sind aber nicht die ersten, die ich heute erhielt. Gleich,
ich aus dem Hotel auf die Terrasse trat, überreichte
jemand ein kostbares Bouquet."
Herbert runzelte die Stirn. „Wer hat das gewagt?
wieder der junge Cosway. Diese Leute werden
'n unerträglicher Weise lästig. Warum hast Du die
i>v^'snn angenommen? Eine verheiratete Dame läßt sich
Fremden keine Sträuße schenken."
b^''Fa, wie denn?" rief Gertrud erstaunt. „Mr. Cos-
V Mutter war zugegen, als er mir die Blumen gab,
, kann kein Unrecht dabei sein. Ich sah auch wie-
daß andere Damen Blumen von verschiedenen

Paris, 11. Sept. Die hier eingetrossenen, zu den 1 den chinesischen Christen dauern fort. Ueberall wurden i er au; vrc^c Mcqe vic ^urcn zu zwingen, my zu ron-
chonzösischen Manövern entsandten deutschen Offfziere, , von chinesischen Gelehrten und kleinen Beamten Denkschriften I zentrieren und Stand zu halten, sodaß er sie zur Nebergabe

c, Jungen,
Fabrik- u-
: in jeder
äh u. billigst
Leipzig,
.Gegr.1868.
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Eintreffen-
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reu Häusern
den geehrten
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'trage 15,11,-

. Mittwoch, 12. September 1900
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Anzeigen: die 1-spaltige Petitzeile oder deren Raum
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deutend ermäßigt. Reklamen 3t» Pfg. Mr Auf-
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