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Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1900

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Nr. 291 - Nr. 300 (13. Dezember - 24. Dezember)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44272#0623

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1900.


Gästen nicht einleuchtend machen, es sei Irrtum, es sei

itstr. IS»
mpfiehlt
rschaumrr.
lsteinCig.-
litze» u.
dein Waren,
hbrettcr und
Zigrrren,
bakdosen,
Zecher.
ch einschlagend.

vg meines
euzeit ent-
en bin ich
eiten geieau
chnung so-
der kürze-
rntie sorg-
suwelier
gasse.

den Sitz der Gesandtschaft der südafrikanischen Republik
nach dem Haag verlegen.
Rußland.
Petersburg, 20. Dez. Anläßlich des Namenstages
des Kaisers Nikolaus wurden gestern in allen Kirchen
Dankgebete für die Genesung des Zar en abgehalten. Am
Abend war die Hauptstadt festlich erleuchtet.

Der Hochzeitstag.
Roman Won H. Palmd-PKysen.
Machdruck verboten.!
(Fortsetzung.)
Wit ch'ner jähen BrWcgung drückt sie beide Arme auf

n 23. ds.
Uhr
sknche,
:der freundl.
Kncipwart.

Der südafrikanische Krieg.
London, 20. Dez. Gerüchten aus Kapstadt zu-
folge soll der bekannte heldenmütige Verteidiger von
Mafeking, General Baden-Powell, als er sich
zu Verwandten in der Kapkolonie begeben
wollte, von den Buren gefangen genommen,
worden sein. Die Nachricht ist bisher noch unbestätigt..
London, 20. Dez. Ein aus Südafrika zurückgekehrtcr
englischer Hauptmann erklärte, England habe augen-
blicklich 300000 Mann in Südafrika stehen. Hierbei
se en jedoch nur etwa 20 000 wirklich kriegs-
tüchtig. Seiner Ansicht nach würde der Krieg über-
haupt erst dann beendet sein, wenn es keine Buren mehr
gebe. — „Daily News" berichten, daß die englische
Armee 300000 Pferde zur Weiterführung des Krieges
nötig hat.
London, 20. Dez. Hiesige Blätter melden, Lord
Kitchener habe 40000 Mann Verstärkungen verlangt.
Kapstadt, 19. Dez. 1000 Mann wurden heute
nach Norden abgesandt.
Standerton, 20. Dez. Die Buren plündertew
gestern eine Farm im hiesigen Distrikt und erbeuteten'
dabei 200 Stück Vieh. Es verlautet, daß ein starkes
feindliches Kommando bei Robertstrift in einer Entfer-
nung von 14 Meilen lagert. Eine kleine Burentruppe
wurde gestern bei einer Farm 4 Meilen südlich gesehen.
2 Granatschüssc verscheuchten dieselbe. Familien von Burem,.
die sich ergeben haben, sind aus einem Umkreis von wenig.
Meilen in die Stadt gebracht worden.
Prätoria, 20. Dez. Lord Kitchener telegraphiert:
Eine Burcnabteilung von 500—800 Mann ging bei
Rhcnoster Hock über den Oranjefluß. Eine zweite
Abteilung soll in der Nähe von Sauddrift den Fluß über--
schritten haben. Britische Truppen folgen ihnen. Kitchener'
sandte eine beträchtliche Abteilung Berittener ab, die sic zu
umzingeln suchen. Den von Rhcnoster Hock kommenden
Buren folgten britische Truppen bis Ventcrsstad auf dem
Fuße. Die Buren verließen Ventcrsstad vorgestern Nach-
mittags 4 Uhr in der Richtung auf Steijnsburg. Die
wichtigen Punkte der Bahnlinie in der Nähe dieses Platzes

MM
Hinterbau).
imera.
Remo rc.
)cr 20 Pfg.

könne sie dasurch die ihr entfliehende Kraft und Festig-
keit zurückewobern. Das Mut brennt ihr in den Wangen.
Ihre Augen -blicken hilflos. Sie befindet sich wieder in
dem gefürchtetem Zwiespalt zznd vermag kaum -mehr gegen
jenes sich beständig in ihr fühlbar Machende geistige Ueber-
tzewicht Ulrichs gegen die sie gänzlich entwaffnende Liebe
Und auch nickst gegen die UebeMugungskraft seiner Worte
«nzu kämpfen. Wit unsichtbarem Finger hat er «an die
Lartesten Saiten ihrer Seele getastet und darinnen die ein-
kcschlnmmerle, bereuende Liebe geweckt. Sie schwankt und
kvankt. Sie möchte glauben und sie glaubt auch beinahe.
„Utiich!" ruft sie, es klingt fast wie ein Schrei, —
«sich gehe mit Dir -— ich will mit Dir ziehen!"
Aber jetzt ist es zn spät.
„Nicht so", sagte er, „nicht so. Das ist nicht mein
Dwcck, Dich überreden zu wollen. Ein trauriges, ein ge-
bücktes, ein verschüchtertes „Ja" will ich nicht — nichts
Bannhcrzigkeit. Ich denke zu groß, zn hoch, zu
heilig von der Ebe, in der Friede nicht Unterkunft findet,
d>cnn Vertrauen fehlt. War es so traurig uni Tein Herz
Lfftelll, lebte mehr Furckst und Auoll als Ln-be iu

Zurn Untergang drr Gneifenan.
Berlin, 20. Dezbr. Anläßlich des Unglücks des
„Gneiscnau" gstWN beim R e i-ihs marineamt noch Bei-
leidstelegramme ein: Vom deutschen Konsul in ProZ im i
Namen der dortigen dcrstfchW Gemeinde, von dem kom-s
mandierenden Admiral von KMlskrona und dem deutschen i
FloMnverein in München. An den Admiral Ws ch er,
Chef des «englischen MittelMsergeschwaders, sandte Staats-
sekretär », Tstrpitz ein DsMelegramm, welches «mit dM
Worten schlicht: „Sollte Unterstützung am der Unglücks-
stelle erforderlich sein, so weiß ich, daß die deutsche Ma-
rine mff die englische MiktÄmeerflotte rechnen kamt." -Dem
Oberbürgermeister der Stadt Berlin ging vom Staats-
scdrtär P. Ttrpitz ein is 'warmen Wort« gehaltenes Dank-
schreiben zu.
Norlin., 20. Dez. Von Kapitmllsntnarst Weimer
wird nachträglich vom Schulschiff „Gewisenau'" noch der
Büchfenmachrrsgast Nichperger als vermißt gemKdet.
Die Summe der Vermißten bvtrLgt 4L.
Madrid, 20. Dez. Die KauiM-er 'beschloß -gestern
cWstimmig,M>eutschdÄ'nd ihr Beileid aus Anlaß des
Unterganges des Schulschiffes „GncisencM" Nuszusprechen.
Malagq. 20. Dez. Zur Beerdigung deslEom-
mwndaLiten Kretschmann traf das englische Torpedo- §
bowl 94 hier ein, um an den BeffetzungSfeierlichkeiten
teLzunehmeu. Die Leiche war in einem Zimmer des
deutschen Eonsulats ansgebahrt. Um 14 Uhr voimckttags
begann -der Trenergotlesj icnst, welcher durch gemeinsamen
Gesang ckrr de»!tschen -Kolonie und der Besatzung des
„Gncisenan" cingeleitet: wurde. Sodann -hislt der Nüarinc
Pfarrer Kramm eine ergneifende Trauerrede. Nach dieser
setzte sich Äw Amz, welchem Gendarmen ivorausrittrn, in
Beimgnng. Der Sar,g üvurde von sechs Eack..ektsn
gctr.ugen. An der Spitze des TrauerKrgrs -ging die
Behörde yiM .MaLaga, der deutsche Consuch der Wilitär-
attach-> bei cster deutschen BwHaft in MadriL und Kapitän-
leutnant .Werner. Es folAm die übrigen Offiziere, die
Cadctten des ^GzL'isenau" und viele audere Pslffonen.
Ein spanisches Bataillon mst Fahne und Wusch, Ab-
ordnungen dcS ivan-sichen Heeres und der Marine, des
englischer Kreuzers „Blake" ,Lmd des Torpedobootes-91.,
die OffiMrc des spanischen Kanonenbootes „Nueva Espana,"
die ConsiÄu -sowie die Vertreter der Gemeinde und des
GencralroLes ischlosscn ff«h dem-Zuge an. Auf dem-eng-
lischcn Kirchhofe schlosser sich die geretteten Mannschaften
des „G n eisten am" und die Besatzung der beiden eng-
lischen und der spanischer Schiffe dem Zuge an. Nach
einer weiter«! Ursprache des Geistlichen sand die Bei-

belasten. Bringe Dich auch jetzt nicht mit falscher Lieb-
kosung und falschen Gelübden zu Fall. Fern sei es mir,
Dir zürnen zu wollen. Möge Dir das Leben leichter
werden -als mir, dem älteren Mann, dem es nichts mehr
zu bringen hat als herbe Erinnerungen."
Mit einer müden Bewegung streicht er sich über die
Stirn, rafft sich dann gewaltsam auf und will der Thür
zuschreiten, besinnt sich dann wieder anders und tritt ganz
nahe an Gisela heran. Seine Stimme sinkt zu einem
Flüstern herab: „Leb wohl, meine, meine", er preßt das
zärtliche Wort zurück, „leb wohl, liebes, armes, thörichtes
Kind!"
Mit einer kurzen, schnellen Bewegung, um nicht der
Versuchung zu unterliegen, sie durch erneu Händedruck,
einen letzten Kuß zn berühren, wendet er sich ab, bleibt
daun in der Mitte des Zimmers nochmals wieder stehen
und sagt, jetzt mit veränderter, ruhig ernster Stimme: '
„Alles, was es zwischen uns zu ordnen giebt, um —
Dich — wieder frei — zu machen, — wird schnellstens

Und dann allein, ist sie wieder ganz — Gisela. Be-
reuend, büßend, verzweifelnd.
Mit zitternden Kniecn schleppt sie sich zum Sopha.
Den Kopf tief in die Kissen bergend, weint sie, schluchzt
sie — Stunden lang.
Den Bemühungen des alten Rates war es inzwischen
gelungen, die Hochzeitsgäste einigermaßen zu beruhigen
und an die Tafel zu dirigieren. Das lucullische Mahl
und die feinen Marken verfehlten, wie er berechnet, auch
nicht ganz ihre Wirkung. Außer den nächsten Familien-
mitgliedern, die begreiflicherweise ihre sehr gedrückte Stim-
mung nicht zn verbergen mochten, zeigte sich die Gesell-
schaft mehr oder minder gesprächig, die Jugend allmäh-
lich auch wieder guter Dinge. Bei dieser fanden des
Onkels Egbert etwas wunderbare, wenn nicht unglaublich
erscheinende Redereien über Gisela's plötzliches Erkranken
und des Bräutigams und der Eltern Sorge darüber,
schnellen Glauben. Und als man dann vernahm, der her-
beigerufene Arzt erkläre ihren Zustand für hochgradig
rigkeiten in den Weg — ich bezweifle aber nicht daß ^'U'-de daher in aller Stille abrnsen da stellte
Lein Onkel mir helfin wird, die Sache in der schonend- N die gewusste „H ein.
s,« «-« u»d — «PM» fiirDich durchj„fil>,-n." «AS"» «
Und mit der freundlichen Kvurtoisie, die ihm eigen vollständig aus der Luft gegriffen, daß Gisela die Frage
ist'.. gricht. ei'. nÄ einer leichten Handbewegung zu Gisela des Pfarrers mit „Nein" beantwortet habe. Das glaubte
hinüber, die ihm regungslos, mit schlaff herniederhängen- man iym nicht, wobt abei^dtWckü^.

Nudeln,
lludcln in Ver-
isten,
nd 60 Pfg.,
ldeln
ge
üeinlMN
und 60 Pfg.
SM,
7 60 Pfg.
caroni,
> Pfg-
icmÄMtz
,die Brust,, Legen den dorÄ verbargen gehaltenen Brief, als
141.
5 Heimat
Hof).
re möchten wer
»Werkern, welche
crm Hause übcr-
sfreude bereiten,
sich, uns durch
l an Geld oder
sche und dergl.
-möglichen,
egen die Herren:
ärd, Gaisberg-
R. v. Göler,
Schlossermeister
8—10, Kaufm.
gstr. 42, Buch-
llkönchhofstr. 11,
el._
wkaufen.
kahmcngasse 18.

sötzung unter militärischen Ehren statt. Das spanische
Bataillon gab dm Trauersalut ab.
Konstantinopel, 20 Dez. An Bord des Stations-
stchiffcs „Loreley" fand eine Trauerfeier für die bei
der Katastrophe des „Gneisenau" Umgekommcncn statt,
der unter andren die Kommandeure der fremdländischen
StationsschiKr beiwohnten.
Deutsches Reich.
m Wade»-Baden, 20. Dez. Der Reichskanzler
Graf Bülow ist 1-° hier eingetrosfcu und wurde sofort
vom GroMcrzog empfangen. Der Reichskanzler frühstückte
allein mit den Großh. Herrschaften, das Gefolge an der
MarschMafcl. Heute Abend halb 8 Uhr findet großes
Diner statt.
DeMllstadt, 20. Dez. Der Abg. Köhler-Langsdorf
(Antis-I stellte heute mit 15 Genossen in der 2. Kammer
den dringlichen Antrag, die Rgierung zu ersuch«, ihren
Bundrsratsbevollmächtigte«, am Bundes rat die Ein-
berufung des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten
zu kmnitragen, der sodaun die Einsetzung eines Schieds-
gerichts zwischen England und de« Buren zu veranlassen
habe. Die erste Beratung dieses Antrages soll nach der
! Frks. Ztg. morgen staltfiwden.
Stuttgart, 20. Dez. Heber den Besuch des Grafen
Bülow erfährt die „FrKst Ztg." folgendes: Der neue
Leiter der Reichspolitik habe -in den hiesige« Kreisen durch
sein Auftreten den besten Eindruck erzielt. Namentlich
dadurch, daß er sich den EiUzelstaaten gegenüber duuchaus
loyal auf den Boden der dem förderativen Charakter des
Reichs verbürgenden Reichsverfassung stellt. Hinsichtlich
der Handelsverträge sprach sich der Reichskanzler
im Hinblick auf die großen Schwierigkeiten, die sich -er
geben, reserviert aus. Man hat indessen de« Eindruck
-gewonnen, daß er lebhaft bemüht ist, nach allen Seiten
Entgegenkommen zu zeigen und Einigung zu erMen.
Ho lla« v.
Amsterdam, 20. Dez. Präsident Krüger begab
ssich heute Vormittag in den JAdustriepalgst, wo 3000
Schüler bei seinem Erscheinen einen Begrüßungsgesang
-anstimmten. Sodann wurden zahlreiche Abordnungen
-aus allen Kreisen der Bevölkerung dem Präsidenten vsr-
gestellt. In der neuen Kirche fand am Vormittag eine
große Versammlung statt, bei der der Präsident des
Burenkomitces eine Rede hielt.
Belgien.
Brüssel, 20. Dez. Es verlautet, Dr. Lcyds wolle

Heidelberger

ISO«

Nr. 298

Freitag, 21. Dezember

NeuerHeidelbergerAnzeiger

IUIMM

Erscheint täglich
»ntAusnahme der Sonn- uad
Fckcrtage. Als Beilagen das
^Heidelberger Bolksblatt"und
das Sseitige „JllustrierteSonu-
tagsblatt". Preis 30 Hlfg.,
mit den Beiblättern 40 Pfg.
monatlich. Durch die Post vier-
teljährlich 1 Mir. <ch»e Be-
ste»«».

(27. Jahrgang.)
Druck «üuiPMzg von G. V»ts»<»>ävf»r. U«a»M»mMch: Kch. «oifmdiirfer.
Geschäftsstelle: Untere Ueckarstrache Ur. 17

o Kal-Anzerger
Anreize»:
die 1-spaltige PetitzeÄe oder
deren Kaum AO Pfg. Lokal«
Geschäfts- und Privat-An»
zeige« bedeutend ermäßigt.
Reklamen S» Pfg. Für
Aufnahme e»n Nnz«ig«n an
bestimmten L«z«l mied nicht
gar an teert -
 
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