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Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1900

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Nr. 261 - Nr. 270 (8. November - 19. November)
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Nr. S70

S7. Jahrgang

MkMthk

IMlistli: Iitm I?.

NMklbkrgrr Knmgrr

H

d. Zl. ^Nuiächtt den beteiligten Landtagen zur Genehmigung zu-

Herr

i



Sonntags-

-eisendsrfu

noch kaufmännischer werden, ganz gleich, ob cs sich um
Krieger, Kaufleute oder Staatsmänner handle.

kMterr.
»Mr«, auch
wfrritLu.
nIStl

Kirche.
nitatis, den
«0,
Lcscgottcs-

öck 47.
«cmber,
kiest)
Predigt vom
üffeldorf.
sschule.
Uischer Bor-
Keller über'
vember,
elstundc von:
Ruprecht.
im «c»c«

idrn
r LpezcrV
Woh«»nsi

„»aoraero
n Gebrauchet
rrs.

„Wie schon ist es doch in der Heimat, Venn man Pc
nach -Langer Zeit wiedr-rsicht", sagte cr zu sich selb«.
„Hal« .nun in langen Jahren -fast die halbe Welt durch-
zogen, -aber nirgends gefiel cs mir so Ml, wie Hirn Wie
werden -sich die Meinen daheim Heuen, die gurc Mutter
und die Schwestern Anna und Kathrin'I Die Anna Muß
in den Jechrrn schön hexanZewachjrn sei», ein Kind Zur
Frcudc der alten Mutter!"
Mit diesen Gedanken erhob er sich, um weiter zu
gehen. Da fiel sein Bück auf etwas Glänzendes auf dem
Boden, das aus dem hier arg zerwühlten Boden hervor-
lugte. Er hob den Gegenstand auf msd reinigte ihn von
dem Staub und Schmutz Les Erdreichs. — Es war ein
seines goldenes Medaillon, an dem noch ein Glied der
Kette hing, die cs getragen Hütte. Es war an einer Seite
durch Tritte von Tieren oder Menschen, die darauf ge-
treten, beschädigt.
Vorsichtig rieb er cs ab, daß es wieder im alten
Glanze erstrahlte und steckte es in die Tasche seines
Wamses. „Immer mehr Glück!" sagte cr sich. „Was
das für ein hübsches Geschenk für meine jüngste Schwester
abgebcn wird! Die kann ja mit dem Ding ein«! Staat
machen, als fei sic die Tochter cincs reichen Grund-
besitzers."
So schritt cr srohcn Mutes rüstig weiter, um noch
vor völliger Dunkelheit seine Vaterstadt zu erreichen.
Als er durch das Thor trat, fiel ihm eine absonder-
liche Bewegung auf, die unter den Leuten herrschte, Das
Begräbnis des alten Gugelmcyer war nämlich so glanzend

ich", antwortete der junge Mann,
hatte. „Und Du bist ja mein alter
mit den: ich mich oft hcrumgcbalgt
die anderen näher und cs gab ein
Der Neuangekommene mußte mit

Die Wirven in China.
Paris, 17. Nov. Eine Depesche des Generals
Doyrvn aus Taku vom 16. bestätigt die Besetzung der
Grabmüler im Osten und Westen, ebenso die Hin-
richtung des Tantarenmarschalls Fantai in Paotingfu.
Es heißt weiter in der Depesche, daß in der Umgebung
Von Paotingsu vollständige Ruhe herrsche, obwohl die An-
.rvesenhest einiger Bo.-rr gemeldet sei. Die Arbeiten zur
BollcndtMg der Bahn mach Hankau schreiten gut vorwärts.
Der allgemeine Gesundheitszustand sei gut.

:S Zimmer so
bcndaselbst ciw
stimmer, Äu^
zu vermieten-
gcrstrnßcUI.
Himer
zu vermieten-
Untcre Neckar-

Der Heren stein.
Eine einfache ErMlusg von .Fr. Ford. TamLoriui.
jWachdruck verboterch
(Fortsetzung.)

-ra. Schwa»
enB-NsedrM
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Zrtma Halb-
einHatbw-id
<SSnse- mid
Si werweiße
!,S«;L. Po«
licb.Luaa-
-fallendei bo-
ügenoMmcn.

nach Breslau zugczogcn ist und früher in Berlin und
Stettin gewohnt haben will, wird heute dem Untersuchungs-
richter zugcsührt werden. Ihre Unterbringung in eine
Irrenanstalt dürfte bald erfolgen.
Groß-SireHLch, 17. Nov. Es WÜH bestätigt, daß der
Mieser den Vorfall in BreSlau gar -nicht be-
merkt hatte. Der Erbprinz von Sachsen-Meiningen, der
-dem Standort der Schnapka zunächst war, sah, wie diese
einen Gegenstand schwang und nach dem Wagen Ivars.
Der Kaiser legt dem Borkommms E-einc Bedeutung bei.
- Größ-TlrtMtz, (Schlesien), 17. Nov. Der Kaiser
begab sich heute Vormittag U°/« Uhr mit Orr Jagdgesell-
schaft-nach Sucholohua und der F-chsnerir. Das Wetter
ttst .'luiklärcnd. -
F r a « k r e r el>.
Paris, H Mov. Der Einfshrer des -diplomatischen s
Wsvps E r ssZsir r sprach heute im WÄfrragc -des Ministers s
Les AcußereW bei der deutschcrr B-otschäft vor, tuns
-di< Freude der - Regierung über das M-iißti ii gen der'
K re- s l a u e r Lch a t auSzudrückcu.
N u fr la »
:-!vadiür -17. .-Nov. Ein Telegramm der ruisüchcu
TckleUtaphcncHentur berichtet: Der K a i feer brachte den
HKrHen Taz -gut zu. Im Laufe des Tchgcs schlief er
E.Stunde. Ar Temperatur fieSvögl 36,1, der Puls
7Ä. .In der Nacht schlief der Kraule hinlänglich gut.
TsNpmLtur M,1, Puls 7O. Das Allgemeinbefinden ist
ML, dae Verlauf der Krankheit ist regelmäßig.
MsnKlartd.
16. Nov. Roscberch, der Rektor der
Hefigen.lluivcksität Lsl, hielt an die StudeMm eine -An-
sprache, «vorn, -cr sich über das-britHche Reich mussprach.
Di-r-str Ausdruck, - führte Roschery aus, der .beständig heran-
gczvMN-ü-erde, verkörpere die britische Geschichte, die bri-
tisch«: Traditionen uird die britische Rasse. Dieses Wort
komss :M Betracht -Mr Frieden, Handel, Zivilisation,
Treue, Msuben und much für das geschäftliche Leben,
vor M Jahren -sah die Webt noch ruhig zu, wie die
Brite» .unkultivierte Länder entdeckts-i und üuckticrtcn.
Damals- »pfsigtcn die fremden Länder über unsere Han-
.delsthäLZkeit noch Zu spstten, sitzt werde über jede Meile
-Landes, Las Noch nicht , suf der Landkarte -verzeichnet sei,
.grstrittW. Jede Mtion .wünsche jetzt eine Matiun von
.'KandelÄkMten -zu sein. Die Engländer, die einst eine
Art Msswpal hatten, hätten Mt um ihre Existenz zu
-kämpfen. Das zwanzigste ZahrhiMdert werde .ckne Periode
-scharfen nM> -er-itterPn Wettbewcxbs unter den Natwncu
-sein, wahrscheinlich noch mehre auf .dem Gebiete der Werke
des Friedens als des Krieges. Die Nation müsse daher

ausgefallen, daß fast die ganze Einwohnerschaft auf den
Beinen war. Wer nicht -« Zuge aus den Friedhof folgte,
der wollte wenigstens das Schauspiel mit anichcn, denn
so etwas bvt sich nicht alle Tage.
So war es denn natürlich, daß nach dem Leichen
bcgänKniS die Leute sich entivrdcr vor den Häusern auf
den Straßen oder in den Wirshmrsern lebhaft unterhielten.
Das TckgesereigWs wurde besprochen und gegenseitige Bc-
Werkungm über Leu Verstorbenen und den Erben aus-
getauscht.
Wie nun der junge Mann, von dem ich soeben sprach,
in's Stadtthor cintrat, wollte cs der Zusall, daß einige
junge Handwerksgesellen gerade vor einer Bicrfchcnkc standen
und im Begriff waren, yineinzugehcn. Da gewahrten sic
den etwas seltsam gekleideten Fremden.
„Aber," meinte der Eine von ihnen, „ich müßte mich
sehr irren, wenn das nicht dec Frau Baldrian ihr Sohu
ist, Hubert Baldrian, der vor vielen Jahren in die
Fremde zog."
„Gewiß, der bin
der die Worte gehört
Schulkamerad Heinz,
habe."
Nun traten auch
derbes Händeschütteln,
in die Schenke, cr mochte wollen öder nicht, die "jungen
Männer ließen nicht nach; sic bestanden daraus, daß sic
erst den Willkomm mit ihm trinken wollten.
„Deine Angehörigen sind ja wohl und munter", hieß

E. Grioß war die allgemeine Teilnahme mit b-ein alten
noch größer aber das Mitgefühl mit dem Hinter-
serien; denn ein solches Unglück harte kaum je einen
Aschen betroffen, der so an seinem Onkel hing.
!jk Anfangs halte man für den Verstand des jungen
Prines gefürchtet, aber cr erholte sich unter der Pflege
s. Siadlmedikus schon nach einem Tage wieder so weit,
E die nötigen Anordnungen zu dem Leichenbegängnis
ven konnte.
itz Das Testament wurde am Tage nach der That er
uyd dem Neffen bekannt gemacht, so daß also dieser,
u fast alleiniger Erbe, auch das Begräbnis demgemäß
^'richten halte. — —
h ^s war am Abend des Tages, an welchem der alte
hAelineyer zur letzten Ruhe bestattet worden war. Ein
O^gcr junger Mann mit sonnengebräuntem Gesicht wan
dv c unserer Stadt zu. In jenem Gehölz angckommen,
sj< dem schon vielfach die Rede war, machte er Rast, um
bsi Gegend zu besehen, die eben von der untcrgchcn-
h' Sonne, die durch die Lichtungen schien, beleuchtet
Er setzte sich auf den Rasen seitwärts des Weges,
d^. iein freies, frohes Gesicht zeigte, daß cr gute Ge-
^cn hatte.

Deutsches Reich.
Berlin, 17. Nov. Die Meldung der „Bonner Ztg.",
Wonach Verhandlungen bei der Reorganisation der M a i u-
^cck-arbahn beschlossen sein sollen, und die Verträge

W-lckny, 19. Uovrmber 1900
IklWWi: Slim Ickuslch v

Der südafrikanische Krieg.
Johannesburg, 17. Nov. Lord Roberts
meldet: Die Generäle Barton und Douglas, ersterer
von Potschcfftroom, letzterer von Veutcrsdorp kommend,
erschienen gestern in Klcrksdorp, ohne Widerstand zu
Anden. Douglas hatte Tag für Tag Gefechte mit dem
Liebcnbcrgcr Commando, nahm dabei 15 Buren gefangen,
und erbeutete viel Schafe und Rindvieh. Roberts meldet
ferner unbedeutende Angriffe auf britische Patrouillen und
Gcleitsmannschasten an verschiedenen Punkten.
Bloemfontein, 17. Nov. Die Buren, die Ficksburg
besetzt halten, erwarten, nach dem Rcuterschen Bureau,
daß De Wct sich mit ihnen vereinigen werde. Sic halten
eine feste Stellung in den Bergen des Freistaats und sind
mit Kleidern und Lebensmitteln ans zwei Jahle versehen.
Sie scheinen aber nicht daran zu denken, daß De Wct
-seine Geschütze verloren hat, worauf ihre Hoffnungen sich
aoneentiercn. Wegen des am 13. ds. in der Nähe von
Edinburg stattgchabten Gefechts traf der an diesem Tage,
'fällige Zug von Kappstadt erst am 14. in Bloemfontein
ein. Die Buren sind vertrieben und die Bahnlinien sind
- gesäubert. Es heißt, ein Panzcrzug sei in Thätigkeit
gewesen.
Lourenco-Marg uc z, 17. Nov. Der bisherige
Generalkonsul der südafrikanischen Republiken, Pott, wurde
amtlich angewiesen, nicht mehr die Flagge der beiden
Staaten ansznziLhen, da Portugal beide Länder nicht mehr
als unabhängige Staaten anerkenne.
Pietermaritzburg, 17. Nov. „Daily Telegraph"
meldet vom 1.5. d. M.: Die englische Garnison in
Vs y h e i d ist thatsächlich cingeschlossen. Die Stadt wurde
geräumt und eine Stellung auf den Hügeln eingenommen,
welche den Platz beherrschen. Die Garnison, ist mih
Proviant für sechs Monate versehen. Die Büren bei
StLndcrton sind wieder mobil.

irwcmber, abev^
amttklttnq.
ns Kommand^

Hetzen werden, ist nach dem „Berl. Aktionär" nicht zn-
üeffeud.
Berlin, 17. Nov. Die Abendblätter berichten: Die
^e in gcsctznovellc., dir dem Bundesrat zngegangen
N, lchlägt folgende.Abänderungen der bestehenden Gesetze
^vr: Zu K l, der die Stoffe aufzählt, welche dem Wein
sucht zugcsetzl -werden dürfen, sollen folgende Sätze angc-
mgt werden: Der Bundesrat ist ermächtigt, noch andere
Stosse zn bezeichnen, auf die dieses Verbot Anwendung
fv finden hat. An Stelle -des -H 4 des geltenden Gc-
bHcs, der von den unter den Begriff „Knnstwein" sallcn-
Getränken handelt, iollen neue Bestimmungen irctcn.
sn der Novelle wird dic Herstellung und der Vertrieb
K u-nstw ein vc-rwoten. In H 6 wird das Ver-
E^t des Sacharins als -überflüssig ausgchobcn, dagegen soll
b> Bestimmungen erhalten, dic erweiterte Komrelbesug-
^isse gegenüber den Wcinprodneenten und Wcinhändbcrn ge-
währen. DaS neue Gesetz soll am 1. Oktober 1Ä01 in
deckst treten.
Gffcil, 17. -N»v. .Zu der -von einem hiesigen Blatte
^brachten -Nachricht, bei Krupp -würden zur Zeil Proben
"ües ne men Felda rt-il lcriegcschAtzes angchcrtigt
^üd -es handle sich dabei um Materialproben für eine voll
Mü»ige Neuausrüstung der deutschen Fe-ldartilleric, Kann
H „Rhciuisch-Westsiilischc Ztg." daß dieses aus falschen
silvsormatiwnen beruhe.
.. BiMau, 17. -Nov. amtlichen ErMbniffe über eben
''üvischcnsall, der Anlaß zu den AttccikatsgeLÜchten gekalcu
Mtc, bestätigen nur die Annahme, daß es sich mn Vic
Oh<n einer Geistesgestörten handle. Der Irrsinn dar
i ^verheirateten -40jährigen Selma Schnapka ist durch du
fitere Vernehmung, -namentlich durch das Jrreredcn der
^chrrLpkq, außer allen Zweifel gcskeL. Vor- aller Welt
versolkk glaubend sei sie mit Behörden und Privaten j
CoriZikr geraten. Um sich an einem Breslauer Rechts-
Zlvatr zu rächen, der verschiedene Prozesse, darsmkr auch!
'den ExmMonsplNzeß (Mumuvg einer gcmietctcn Wahi
gegen sie führte, habe sie sich auf -das Gc-
Gcht begeben, uni ihn dort zu töten. Als sie ihn jedoch
Vht getroff« habc^ habe sic auf dem Heimwege viele
sistnschen gcschcn nnd erfahren, -baß der Kaiser vorüber
j^Men würde. Darm habe sic die That verübt, L>ie, bci-
siHsig erwähnt, vo-M Kaiser nicht bemerkt wurde. Die
schnapka, die am L. Juni vsn Brockun LandEreis Breslau,

tcmcindc-
istc.
Ikovcinbec,
c (Ordination):
icr.
tpfr. I). Höuig-
Uhr: Herl
r.
idtvikac Dörr-
dienst.
» Uhr:
lleust.
Herr Stadt-
csdiemt.
an Kirchenrat
chcini.
ikstst.)
ergottesdienst-
hncider.
iemeinde-
ft.
enibcr,
u der Heilig-
Udes Frauen-
in Rohrbach-
StubenvoU.
»konisscn-

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