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Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1900

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Nr. 191 - Nr. 200 (18. August - 29. August)
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unglücktcn sind ein kleines .Kind des Algäner und seine
Fran, welche das Kind noch retten wollte, ferner der
70jährige blinde Vater des Algäner und seine hochbctagtc
Mutter. Der schwergeprüfte Mann hat von all seinem
Gut nur noch 2 Kleidungsstücke, welche er auf seinem
Leibe trägt und sein dreijähriges Kind gerettet. Außer-
dem verbrannten ihm 2 Schweine, die Kühe, alle Fahr-
nisse und die eingebrachte Ernte.
Frankenthal, 16. Aug. fAus dem Fenster ge-
fallen.j Verflossene Nacht wollte der schon einige Zeit
an Asthma leidende Verwalter Karl Scholl in seiner Woh-
nung an der Thercsicnstraße an das offene Fenster treten,
um frische Luft zu atmen, als er das Uebcrgcwicht bekam
und ans dem 3. Stock in den zementierten Hof fiel. Die
Angehörigen fanden den Unglücklichen als Leiche.
Speyer, 16.Aug. sEröffnung der Kaisergrüberj.
Heute Normittag 9 Uhr trat unter dem Vorsitz Seiner
Exzellenz des Regierungspräsidenten Frhrn. v. Welser
die Kommission für Eröffnung der Kaiscrgräbcr im hiesigen
Dome, bestehend ans den Herren Universitätsprofessoren
Dr. Graucrt, Domkapitular Dr. Zimmer, Bibliothekar
Dr. Schmid, Assistent Dr. Birkner, Gstmnasialprofcssor
Dr. Praun und der Präsident des Fabrikrates, Seminar-
lehrer Kraus zusammen. An der Sitzung nahm auch
Teil Seine Gnaden der Herr Bischof von Speyer, Josef
Georg Dr. v. Ehrler, durch dessen besonderes Entgegen-
kommen und Eingehen auf die Anforderung der historischen
Wissenschaften die Untersuchung der Kaisergräber erst er-
möglicht wurde. Im Interesse der streng wissentschaftlichen
Durchführung die Forschungsarbeiten beschloß die Kom-
mission während derselben den Dom für den allgemeinen
Besuch zu schließen, dagegen täglich Mitteilungen über den
Stand der Arbeiten zu veröffentlichen. Noch vormittags
wurde mit der Aushebung eines Schachtes begonnen, welcher
vorerst die Lage der zwei Grüberrcihen feststellcn soll.
Nom, 17. Aug. jD a die Arbeiter auf den Reis-
fe ldernj von Molinella in den Ausstand getreten sind,
wurden 300 Soldaten zn ihrem Ersatz entsandt. Es
heißt, weitere 2000 Soldaten seien bereit, ebenfalls dort-
hin zu gehen.
Aus Stadt und Bezirk Heidelberg.
Heidelberg, 13. August.
1. (Bezirksratssitzuug.) In der am Samstag, den 11.
Aug. stattgefundcnen Bezirksratssitznng wurden die auf der Tages-
ordnung stehenden Fälle wie folgt erledigt:
1. Klage des Landwirtes Friedrich Schneider in Wiesenbach
gegen die Gemeinde Wiesenbach, Bürgernutznng betr. Tie Klage
wurde abgcwiesen.
2. Gesuch des
a) Jakob Engelhorn um Erlaubnis zum Betrieb einer Schank-
wirtschaft in Heidelberg in dem Neubau Ecke der Kaiser- und
Hildastraße wurde zurückgezogen.
d) Josef Huber um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtschaft
mit Branntweiuausschank „zum Zwinger" in Heidelberg wurde
abgewiesen.
3. Gesuch des
») Jakob Stumpf um Erlaubnis zum Ausschank von Brannt-
wein in seiner Wirtschaft Haus Nr. 18 der Wieblingerstraße
in Kirchheim wurde abgewiesen.
b) Philipp Körner um Erlaubnis zum Ausschank von Brannt-
wein in seiner Wirtschaft „zum grünen Laub" in Kirchheim
wurde abgewieseu.
4. Gesuch der vereinigten Fabriken E. Magnet nm Geneh-
migung zur Errichtung einer Verzinnerei in Heidelberg wurde
abgewiesen.
(Freiwillige nach China.) Die Mannschaften dcr
Reserve, welche sich auf die Bekanntmachung des Bezirks-
kommandos hin freiwillig gemeldet haben, werden bereits einge-
zogen. Denselben ging im Laufe des gestrigen Tages der betr.
Gestellungsbefehl zu, lt. welchem sie sich am Montag früh 8 Uhr
in der Kaserne des Leibgrenadier-Regiments in Karlsruhe zu
stellen haben.
mir nicht zu zürnen, so will ich Dir die Sache ansein-
andersetzen!"
„Also darauf läuft's hinaus, Du alter Schlaufuchs?
Das hätte ich mir eigentlich denken können. Na, also
dann sprich Dich nur aus, und je eher ich alles gehört
habe, desto besser. Ich will ganz artig zuhörcn,"
„Die Sache ist die: Ich fühle, daß ich im Grunde
genommen doch ein schlechter Kerl bin, Herbert. Ich sehe
unthätig zu, wie Du hier etwas thun willst, was nicht
nur Dein, sondern auch Deiner ganzen Familie Ruhe,
Wohlstand und Zukunft beeinflussen wird und muß, und
da ich ganz genau weiß, welche Kampfe Dir und den
Deinen bevorstehen, so sollte ich eigentlich jedes nur er-
denkliche Bkittel anwenden, um Dich von dem beabsich-
tigten thörichten Schritt zurückzuhaltcn. Das nächste wäre
also wohl, daß ich Deiner Mutter schriebe und sic von
dem verständigte, was hier vorgeht. Anderseits weiß ich
ja, daß Du das nicht wünschest, und so liegt denn mein
Gewissen in argem Kampf mit meiner Freundschaft
für Dich."
(Fortsetzung folgt.)
Theater und Knust.
Yi Das Solistrntonzcrt in der Schloßrcstauration am
Donnerstag Nachmittag war entsprechend den über alles Lob

(I) (Von der Universität.) Die an der technischen Hoch
schule erledigte Professur für Mineralogie und Geographie wurde
dem Großh. badischen Landesgeologen und außerordentlichen
Professor an der Universität Heidelberg Dr. Sauer übertragen,
s (Gastwirtctag.) Neber den Besuch der Kellereien der
Firma Wilh. Geiger ist noch nachzutragen, daß Herr Geiger
seine Gäste mit folgender Ansprache begrüßte, die bei dem großen
Andrange allerdings nur von den Nächststchenden gehört wer-
den konnte: Sehr verehrte Damen und Herren! Liebe Gaste!
Gestatten Sie, daß ich Ihnen vor allem für die Ehre Ihres
Besuches und für Ihr zahlreiches Erscheinen in diesen heiligen
Räumen, die dem Gotte Bachus geweiht sind, meinen aufrich
tigsten und herzlichen Dank aussprechc. Meine Herren! Sie
haben sich als den Ort Ihres diesjährigen Verbandstages unser
schönes Heidelberg gewählt — die Aufnahme, die Sie allseitig
gefunden, wird Ihnen Zeugnis dafür ablegen, welch' große
Sympathien unser Stand im Allgemeinen und welch beson-
derer Beliebtheit sich jeder einzelne Vertreter desselben im Spe-
ziellen von jeher bei uns erfreute. Ich betone dabei ausdrück-
lich unser Stand, denn auch ich bin neben meinen andern Ge
schäften ein volles Bierttljahrhundert Wirt gewesen und habe
als solcher bis vor noch nicht langer Zeit Gelegenheit genügend
gehabt, die Freuden nnd Leiden unseres Standes von Anfang
bis zu Ende durchzukostcn. — Nicht zum Vergnügen allein,
auch zu ernster Arbeit sind Sie in unserem schönen Heidelberg
zusammcngetreten; Sie haben gemeinsam beraten, in welch erfolg-
reicher Weise Ucbelständen abzuhelfeu ist und in welcher Weise
für das Wohl des Verbandes und jedes Einzelnen gesorgt wer-
den kann. Unsere Musenstadt eignet sich ganz besonders für
derartige Versammlungen, und Scheffel, der mit Vorliebe hier
weilte und ein Denkmal hier besitzt, selbst sagt: Der Lenins loci
sei feucht, das heißt man trinkt hier immer gern einen. Also,
verehrte Anwesende, nehmen Sie sich das zu Herzen, Sie
stehen hier vor der Quelle, trinken Sie nach Herzenslust
und strafen Sie den Geiger in einer Weise ab, daß er
Respekt vor Ihren Leistungen auch auf diesem Gebiete erhält.
Der Bachus in der Grotte wird Ihnen einen 1898er Wachen
Heimer Goldbächel und Rechbächel credcnzen, nnd zwar aus
meinen eigenen Weinbergen — er wird ihnen munden! Meine
Herren! Zum wiederholten Dank für Ihren Besuch erhebe ich
mein Glas und trinke auf das Wohl, meiner lieben Gäste und
auf das fernere Blühen und Gedeihen des Verbandes der Wirte
Deutschlands." Hierauf wurde vom Vorstände des Gießener
Vereins ein Toast auf den gastfreundlichen Wirt Herrn Geiger
auZgebracht, den derselbe mit dem Hinweis erwiedertc, daß die
Anerkennung und der Dank eigentlich seinem Kellermeister ge-
bühre. Nach einem auf die Damen des Hauses ausgebrachteu
Toast wurde Herrn Geige r vom Vorstande des Wirtevereins
hier mit einer Ansprache in Anerkennung seiner vielfachen Ver-
dienste das Diplom als Ehrenmitglied überreicht, wofür der
Geehrte in verbindlichen Worten seinen Dank aussprach. Im
Verlaufe des Besuchs wurde eine photographische Aufnahme
der aus etwa 350 Personen bestehenden Gruppe gemacht. Er-
wähnenswert sind noch die Begrüßungsworte, welche sich am
Eingang des KcllerS befanden:
Laßt draußen alle Sorg und Last
lind seid auch einmal selber Gast.
und der Spruch oberhalb deS geschnitzten Fasses:
Was hilft das Heidelberger Faß
Den Durstigen ohne edles Naß?
Doch hier wird's Jedem sakrisch wohl.
Denn alle Fässer sind auch voll!
*s* (Polizeibericht.) Verhaftet wurden ein Schmied nnd
ein Schlosser wegen fortgesetzter Ruhestörung und 6 Personen
kamen wegen Ruhestörung und Unfugs zur Anzeige.
Gerichts-Zeitung.
8 Heidelberg, 16. Aug. sSchöffengerichts-Sitzung.j
1. Max Emil Seidler, Polierer in Viernheim, wurde von der
Anklage wegen Betrugs freigcsprochcn. L Marie Katzenberger
Ehefrau ged. Engelhardt und Genovefa Elisabeths Katzenbergsr,
beide in Gauangelloch, erhielten wegen Körperverletzung je 15 Mk.
Geldstrafe ev. 2 Tage Gefängnis. 3. Mathilde Hengel gen.

erhabenen Leistungen des städtischen Orchesters recht gut besucht.
Die Zusammenstellung deS Programms war eine äußerst sorg
faltige, ein Verdienst des Herrn Direktor Radig, und die Bor
träge der Solisten können nur als vorzügliche bezeichnet werde».
Herr Coneertmeister Grau gab st» II. und III. Satz des 7. Kon
zerts von Beriot eine vortreffliche Probe seines seelenvollen Spiels
sowie seiner ausgezeichneten Technik nnd entzückte damit die Zu-
hörer aufs höchste. Herr Brumm spielte die Fantasie a. d.
Regimentstochter von Gervais für Cello; derselbe ist durch fein
öfteres Solospiel, in welchen! er sich durch seine Cantilene und
Fertigkeit besonders auszeichnet, dem hiesigen Concertpnbliknm
aufs , beste bekannt. Thema und Variation über ein öster-
reichisches Volkslied für Flöte von Fohrbach, wurde von Herrn
Schmiedel, wie nicht anders gewohnt, mit Akuratessc und wirk-
ungsvoller musikalischer Ausdrucksweise vorgctragen. Auch
möchten wir nicht unterlassen, den vier Herren, welche die Zu
Hörer durch die Polonaise von Hamm (Viergespräch) für Flöte,
Obon, Clarinette und Horn erfreuten, nämlich den Herren
Schmiedel, Hannapel, Wollweber und Guland für ihre
graciöse Vortragsweise unsere Anerkennung zu zollen. Auch die
Fantasie für Xylophon von Schiller wurde von Herrn Werner
mit Meisterschaft vorgctragen. Auch sämtliche Orchesterpieccn
wurden ausgezeichnet ausgeführt. Wir möchten hiermit Herrn
Director Radig, sowie seinen Orchester-Mitgliedern unfern besten
Dank für diese» genußreichen Nachmittag aussprechc». 8.
8 Eine geborene Heidelbergerin. Fräulein Gertrud
Richard, die Tochter des früheren Hofphotographen Richard,
welche seit einigen Jahren am Dresdener Hofthcater engagiert
Ivar, hat sich vom Jnhrc 1901-1966 dcr Münchener Hofbühnc
verpflichtet.

Götz aus GroßwillarS, z. Zt. hier in.Haft, erhielt wegen DiK'st
stahls 8 Wochen Gefängnis. 4, Friedrich Dunkel aus Hock,
darf, z. At. hier in Haft, erhielt wegen Hausfriedensbruchs st
Woche Gefängnis. 5. Konrad Pfiester aus Hercnfchrot. z. 3'1
hier in Haft, erhielt wegen Körperverletzung 8 Wochen Gcfüngst
ms. 6. Franz Baumeister aus Wiesenbach, z.Zt. hier in Hast-
erzielt, wegen Unterschlagung io Wochen Gefängnis. 7. Karst
Friedrich Askani, Taglöhner in HandschichSheim, augeklagt weg-'»
Bedrohung. Die Verhandlung wurde auf den 23. d. M. vertagt-
8. Franz Josef Ortwein, Händler, hier, wurde von der AnklaP
wegen Unterschlagung freigcsprochcn. 9. Johann Georg. Frank'
Taglöhner, Georg Michael Fugger, Taglöhner, beide in Nuß'
loch, wegen Körperverletzung. Ersterer erhielt 27 Mk., Letzterer
10 Mk. Geldstrafe. 10. Oskar Saurer, Student an^Spaichingeltz
Bkarie Keppelstraß, Ladnerin in Bonn, angeklagt wegen Wider-
stands und Ruhestörung. Ersterer erhielt 60 Mk. Geldstrafe
eo. 8 Tage Gefängnis und 2 Tage-Haft. Letztere 25 Mark
Geldstrafe.

Gerichtszeitmrg.
6. Ttrafkammersitzung vom 17. August 1900. Vorsitzender-
Herr Landgerichtspräsident S chember. Vertreter der Großh-
Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Dr. Seb old.
1. Der bei einem hiesigen Gypser bedienstet gewesene 18-1
jährige Taglöhner Julius genannt Ludwig Schäfer von Mos''
bach erschwindelte sich mit einer von ihm auf den Namen feines
Dienstherrn gefertigten Anweisung in der Aktienbrauerri hitt^
mehrere Faß Bier. Wegen Urkundenfälschung und Betrugs
erhält der schon vorbestrafte Bursche 8 Monate Gefängnis.
2. Infolge unvorsichtigen Fahrens stieß der Fuhrkiiecht
eines hiesigen Lumpensammlers, Franz Joseph Herrert von
Allfeld, mit seinem Gefährt auf der Bergheimerstraße an einen
Handkarren, dessen Führer hierbei einige Verletzungen erlitt.
Wsmn fahrlässiger Körperverletzung wird der Angeklagte z«
40 Mk. Geldstrafe event. 10 Tagen Gefängnis verurteilt.
3. Der Taglöhner Wilhelm Heinzmann von Sulzfeld
welcher trotz seines jugendlichen Alters von 21 Jahren bereits
mehrere Jahre im Gefängnis zngebracht hat, erbrach im Mai
d. I. mit mehreren Genossen ein Sodawasserhäuschen auf dertz
Philosophenweg und entwendete daraus mehrere Gegenstände-
Der Diebstahl trägt ihm diesmal eine Gefängnisstrafe von
2 Jahren ein.
4. Ein Neckargemünder MüllcrSknccht, der 24 Jahre alst
Georg Müller von Ochsenbach, fuhr am 25. Juli d. I. mit
seinem schweren Lastwagen so schnell und unvorsichtig durch die
Ortsstraße in Gaiberg, daß er die am Wege spielende zwei-
jährige Susann» Müller überfuhr nnd dadurch den sofortigen
Tod der Kleinen welcher die Räder über den Kopf gegangen
waren, verursachte. Ohne anzuhalicn fuhr dcr rücksichts- und
gefühllose Bursche weiter nnd äußerte sich noch über den trau'
rigen Vorfall in rohen Redensarten. Wegen fahrlässiger Tötung
wird er mir 1 Jahr Gefängnis bestraft.
5. Ein Schlierbacher Wirt hatte dem Taglöhner Alois
Weigel von hier wegen seines streitsüchtigen frechen Benehmens
die Wirtschaft verboten. Trotzdem erschien er dort wieder uiw
entfernte sich auch nicht auf die wiederholte Aufforderung des
Wirts, sondern schlug noch ohne Veranlassung einem anwesenden
Gaste ins Gesicht. Durch Strafbefehl erhielt er 1 Woche Ge-
fängnis und 3 Tage Haft. Seine Berufungen dagegen an das
Schöffengericht und die Strafkammer wurden als unbegründet
verworfen.
6. Schreiner Eduard Ohr von Hassclbach war auf dew
Heimwege von einer Wirtschaft in Steinsfurth in eine Schlägerei
geraten und hatte dabei mit seinem Messer einem dortigen Bur"
sehen, Aug. Fischer, eine schwere Verletzung bcigebracht, die ein
zehnwöchiges Krankenlager verursachten und deren Folgen den Ver-
letzten in seiner Arbeitsfähigkeit lebenslänglich beeinträchtigen
werden. Gegen das 5 Monate Gefängnis anssprechende schössen
gerichtliche Urteil legte dcr Angeklagte Berufung ein. Die heutige
sehr umfangreiche Beweisaufnahme ergab nun, daß Fischer, ein
händelsüchtiger Mensch, den Angetlagten sehr gereizt hatte, später
in Gesellschaft anderer Burschen nachts I I Uhr ihm nachgelaufen
war und ihn von hinten überfallen hatte. In Berücksichtigung
dieser Umstünde nahm der Gerichtshof an, daß der Angeklagte
in berechtigter Notwehr gehandelt habe, hob das untergerichtliche
Urteil auf nnd erkannte auf Freisprechung.

Neueste Nachrichten.
New-Aork, 17. Aug Der Chef des BundeSgeheim-
dienstes empfahl den Rücktransport zweier italienischer
Anarchisten, welche laut einem ans Italien eingetroffenen
Briefe Mac Kinley ermorden wollten. Der Rück-
transport wurde empfohlen, weil beide schon Haftstrafen
gehabt haben.
New-Hort, 17. Ang. Ein Postzng zwischen Newnork
und Chicago entgleiste bei Sanduksy, wobei vier Wagen
in die Sandusky-Bai stürzten. Die Zahl der Toten ist
noch ungewiß.
Ncw-Hort, 17. Aug. Bei dem Bahnunglück bei
Sandusky, wurde Niemand getötet. Es gab zehn
Verletzte.
Verantwortlich für die Schriftleitung: Hch. Geisendörfer.

Konzerte des städt. Orchesters.
Direktion: Herr Musikdirektor P. Radig.
Samstag, den 18. August, nachmittags 411-- Uhr in der
Lchlostrestauratiou.
Abends 8'-- Uhr im Stadtgarten.
Sonntag, den 19. Angust, nachmittags 4 Uhr in der
Lchloßreftcruration.
Abends 8'7- Uhr
im Ltadtgarten.
Eintritt für Nichtabouneuten 40 Pfg.
Dr.L.Cron: Die Eingemeindung der Vororte.
Heidelberg. A. Wolff'sche Buchhandlung.
Durch alle Buchhandlungen.
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