schweren Handkarren in 25 Tagen von Prag nach Paris
(1358 Kilometer) schob, Rastatt. Die Wette, die ihm ca.
4000 Mk. einbringt, ist in der ersten Hälfte gewonnen.
Der wackere Fußgänger ist vor 10 Tagen in Paris auf-
gebrochen und befindet sich nun auf dem Rückmarsch nach
Prag. Bemerkenswert ist noch, daß Bedingung war, den
Weg ohne Geld zu machen.
Gerichts-Zeitung.
ll. Strafkammersitznug vom 12. Oktober. Vorsitzender:
Landgcrichtsdirektor Dr. W e st. Vertreter der Großh. Staats-
anwaltschaft: Referendär Meyer.
1. Auf der Anklagebank erscheint Josef Schilling, 34
Jahre alter Steinhauer von Ansbach und ehemaliger Vorsitzen-
der der Streikkommission des hiesigen Maurersireiks im vorigen
Frühjahre. Der Angeklagte, welcher eine durch häufige Ge-
fängnis- und Zuchthausstrafen sehr getrübte Vergangenheit be-
sitzt, hat sich heute wegen Betrugs zu verantworten, den er da-
durch beging, daß er einen hiesigen Wirt durch das fälschliche
Lorgebcn, er müsse auf Agitationsreisen für die Holzarbeiter und
verdiene da viel Geld, zur leihweise» Hergabe von 10 Mk. be-
stimmte. Diese Schwindelei trägt ihm eine Gefängnisstrafe van
5 Monaten ein, abzüglich 1 Monat Untersuchungshaft.
2. Die Ehefrau des Sodawasserhändlers Franz Eisen-
grein von Dossenheim versuchte in dem Schlafzimmer eines
Bierbrauers einen Sekretär in diebischer Absicht zu offnen, wo-
bei sie überrascht wurde. Sie erhielt hierfür einen Monat Ge-
fängnis.
3. Aus dem Zimmer einer Kellnerin im „Bremcneck", in
das er mittelst Emsteigens gelangt war, stahl der 19 jährige
Hausburschc Johann Philipp Bonifer von Worms in meh-
reren Fällen die Beträge von 20 Mk. und 40 Mk. sawie eine
Uhr und verschiedene Wäsche. Außerdem entwendete er aus
einem Gesellschaftszimmer eine Sammelbüchse mit etwa 5 Mk.
Inhalt und seinem Dienstherr», einem Eisenhändler, ein Paar-
Schlittschuhe. Gegen den bisher unbestraften Angeklagten wird
eine Gefängnisstrafe von 1 Jahr abzüglich ein Monat Unter-
suchungshaft ausgesprochen.
4. Auf der Station Dossenheim leisteten mehrere Burschen
der Aufforderung des zuständigen Beamten, das Geleise zu ver-
lassen, nicht Folge, beschimpften diesen und schlugen schließlich
auf ihn ein. Wegen Widerstands und Uebertretung der Bahn-
ordnung wurde» sie vom Schöffengericht bestraft. Ewer dcr
Betciligten, Philipp Schm ich, Steinbrecher von Dossenheim,
erhielt 6 Tage Gefängnis und 5 Mk. Geldstrafe; er legte gegen
dies Urteil Berufung ein, welche aber kostcnfällig zurückge-
wiescn wird.
5. Lackierer Peter Georg Obergfell von hier war mit
seinem Schwiegervater wegen einer grundlosen Verdächtigung,
die dieser über ihn ausgesprochen hatte, in Streit geraten, welcher
zu Thätlichkeiten ausartete und zur Bestrafung des Angeklagten
wegen Körperverletzung mit einer Woche Gefängnis führte. Mit
seiner Berufung gegen das Urteil des Schöffengerichts erzielte
er eine Herabsetzung der Strafe auf 30 Mk. Geldstrafe.
6. Am Fastnachtsdienstag nachts wurde ein Kutscher in
der Nähe der Wirtschaft zum Stall von mehreren Burschen
überfallen und durchgeprügelt. Die Thäter wurden schöffen-
gerichtlich bestraft, und auch gegen den in der Gesellschaft be-
findlichen Rudolf Will). Diebach von hier wurde wegen Körper-
verletzung eine 14 tägige Gefängnisstrafe ausgesprochen. Da
der Beweis für seine Teilnahme an der Schlägerei in hcutiger
Berufnngsverhandlung nicht erbracht werden konnte, wird er
freigesprochen.
Mannheim, 1l. Oft. sSchwurgcrjcht.j 0. Fall.
Der 53 Jahre alte Stationsvorsteher Karl Müll er von
Neidenstein war wegen Urkundenfälschung und Unterschlagung
im Amt angeklagt. In seiner Kasse war nach seiner An-
gabe im letzten Frühjahr in Defizit dadurch entstanden,
daß ein Reisender ein Billett nach Mannheim gelöst und
mit einem Hundertmarkschein bezahlt habe. Als er das
Papier wechselte, habe der Reisende den Schein entweder
wieder eingesteckt öderer sei in Berstoß geraten. Er fehlte
eben. Um die Kasse wieder für eine etwaige Revision
in Ordnung zu bringen, habe er einen Frachtbrief in einen
sog. Restfrachtbrief mit einer Nnachahmc von 79 Mk. um-
geschrieben, diesen in die Kasse gelegt nud das klebrige
aus eigenen Mitteln dazu gelegt. Später legte er fin-
den Frachtbrief das entsprechende Geld von seinem gerade
ausgezahlten Gehalt in die Kasse, nm nach einer Weile
das Geld wieder herauszunehmen und den gefälschten Fracht-
brief hineinzulegen. Eine Revision stellte die Manipulation
alsdann fest. Das Urteil lautete unter Annahme mil-
dic ihre Vorurteile wegen jetzt in der ihren hielt, innerlich §
blieb sie ja dieselbe. Sie hätte aufschreien mögen, vor i
unermeßlichem Weh, und doch mußte sie zurückdrüngen,
was in ihr gührte, die Thräncn dämmen, die ihr in die
Augen zu treten drohten; sic durfte jetzt nicht Richter
sein, der da straft im Angesicht des Todes — die Angen
des Arztes hatten zu deutlich zu ihr gesprochen.
Als sich nach einer Stunde die Gräfin Frankenthurn
im bequemsten der Gastzimmer des Schlosses befand, sorg-
lich gebettet, da saß die junge Schloßherrin blaß und von
innerer Unruhe gequält an ihrem Lager und bewachte den
unruhigen Schlummer der Greisin. Diese hatte Niemand
bei sich haben wollen, niemand: die Großmutter wollte
allein sein mit Gertrud, mit dem Kinde ihrer verstoßenen
und doch heißgeliebten Tochter.
(Fortsetzung folgt.)
Kunst und Wissenschaft.
Heidelberger Stadtthcater. „Marths." Oper in 4
Wen von Flotow.
Die zweite Opernvorstellnng der Saison bedeutete einen
vollen Erfolg mit der von Herrn Meltzer-Burg in sehr hüb-
scher und sorgfältiger Weise besorgten Neueinstudierung von
Flotows „Martha", jener Lieblingsoper des deutschen Publi-
kums mit ihrer Fülle reizender längst populär gewordener Me-
lodien. Die musikalische Leitung und Einstudierung hatte Herr
dernder Umständen auf eine Gefängnisstrafe von 6 Mo-
naten 2 Wochen.
10. Fall. Ein überaus schweres Sittlichkeitsvcr-
brecheu wurde am 13. August d. Js. (Kirchweihmontag)
in Ziegelhausen durch zwei verheiratete Männer, den 25
Jahre alten Fabrikarbeiter Peter Her big und den 29
Jahre alten Fabrikarbeiter Peter Schmidt an einem kaum
16jährigen Dienstmädchen begangen. Die beiden Unholde
wurden unter Ausschluß mildernder Umstände schuldig ge-
gcsprochen und Herbert zu N/Z, Schmidt zu 2^ Jahren
Zuchthaus verurteilt und jedem die bürgerlichen Ehrenrechte
auf 5 Jahren aberkannt.
11. Fall. Eine außerordentlich trübe Lergaugenhcit
hat der 54 Jahre alte Taglöhncr Ullrich Ku in ml er aus
Wieblingen, der wegen Notzucht angeklagt war. In jüngeren
Jahren ein gefürchteter, gewaltthätiger Mensch — er hat
s. Zt. auch seinen Schwiegervater erstochen — hat er eine
Strafliste znsammcngcbracht, die sich sehen lassen kann.
Ein verkommener Trunkenbold, hat er am 14. August ds.
Js. eine Ehefrau in Wieblingen zu überwältigen versucht.
Das Urteil lautete unter Zubilligung mildernder Umstände
auf 1 Jahr Gefängnis.
Ans Bayern, 9. Okt. Wegen Beleidigung des
Offizierkorps des 3. Infanterieregiments ver-
urteilte heute das Schwurgericht in Augsburg den verant-
wortlichen Redakteur der sozialdemokratischen „Augsburger
Bolkszeitung", Hans Rollwagen, zu einer Geldstrafe von
300 Mk. Es handelte sich dabei um die bekannte Oke-
schichte, daß das sozialdemokratische Blatt unter Bezeich-
nung des genannten Regiments die Freiwilligkeit der nach
China gehenden Truppen angezweifelt hatte.
Mainz, ll. Okt. Der Architekt Friedrich Loher von
hier wurde von der Strafkammer wegen Aufreizung zum
Ungehorsam zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt. Der
Angeklagte war am Schloßplatz vorübergegangcn als gerade
das Fußartillerie-Negimcnt Nr. 3 exerzierte. Er will
hierbei die Beobachtung gemacht haben, daß ein Unterofsizier
einen Gemeinen stark chikauierte, was ihn zu der Be-
merkung verleitete: „Schlage dem Unteroffizier doch das
Gewehr auf den Kopf!"
Aus Stadt und Bezirk Heidelberg.
Heidelberg, 12. Oft.
* (Zum Eisenbahnunglück.) Ihre König!. Hoheit die
Großherzogin hat in einem an Frau Geh. Negicrungsrat
Pfister gerichteten Telegramm Erkundigung eingezogen über
das Befinden der bei dem Eisenbahnnnfall verletzten in ihren
Familien dahier nntergebrachten Personen, insbesondere den
Frauen und Töchtern, und nochmals Ihre herzliche Teilnahme
den Verletzten aussprechen lassen. Wie gerüchtweise verlautet
soll auch Ihre König!. Hoheit die Absicht geäußert haben, die
Kranken zu besuchen. Im Laufe des gestrigen Tages besuchte
Minister von Brauer die Verwundeten im Akademischen Kranken-
hanse, sowie eine große Anzahl in Privathäusern untergcbrachter
Kranken, erkundigte sich nach ihrem Befinden nnd sprach
den Angehörigen Trost zu. Er war bei dem Besuch von seiner
Gemahlin begleitet. Das Befinden der Verwundeten im
Krankenhause ist ein befriedigendes; zn Bedenken giebt dagegen
der Zustand des Briefträgers Höllerbach sowie des Herrn
Ruczek aus Wien und der beiden Fräulein Frey und
Steg meyer Anlaß. Aus Anlaß des Eisenbahnunglücks wurden,
wie uns mitgetcilt wird, auf den hiesigen Postämtern von
Sonntag Abend bis Donnerstag Morgen gegen 3000 Depeschen
verarbeitet.
lieber die Ursachen des Unglücks macht die „Frkf. Ztg."
folgende beachtenswerte Bemerkung: Der Ausflugsverkehr im
Umkreis großer Städte ist bekanntlich an Sonn- und Feiertagen
im Sommer enorm; während nun die Frequenz im Laufe des
Vor- und Nachmittags sich mehr verteilt, drängt das Publikum
abends in der Zeit von 7 bis 10 Uhr zn den in die Stadt
zurückführeuden Zügen, die deshalb in großer Zahl und dichter
Radig übernommen und führte mit anerkennenswertem Ge-
lingen seinen wenig beneidenswerten Part durch. Die Chöre
klangen recht flott, nur dürften sich einige Herren Tenöre, etwas
mäßigen, die Ensemblee's gelangen ziemlich rein und mit rüth-
mischer Präzision und auch das Orchester war mit Lust und
und Liebe bei der Sache.
Herr Schade ging als Lyonel in erfreulicher Weise ans
sich heraus und ließ einige hohe Noten bestrickenden Wohlklangs
hören. Die Mittellage klingt sehr sympathisch, scheint noch
etwas unter dem Einfluß der Akklimation zu stehen, da die
Stimme mitunter etwas belegt klang, verriet jedoch eine sehr-
gute Schulung, auch etwas Wärme der Empfindung, so daß
der junge Künstler reichlichen Beifall fand, der ihm ein Zeichen
der Aufmunterung sein soll. Daß sein Spiel noch unter dem
Banne der Schüchternheit des Anfängers steht, ist leicht begreif-
lich und wird sich im Laufe der Zeit schon noch bessern.
Seine Partnerin Frl. Hesch (Martha) hat mit ihrer ganz
prächtig gesungenen Titelpartie bewiesen, daß sie fleißig in den
Ferien weiterstndiert hat, so daß ihr jetzt vieles im colourten
Gesang besser gelingt wie früher, besonders die Staccatis.
Geschmackvoll im Vortrag, in der Erscheinung voll Zauber der
Anmnt, routiniert im Spiel, bot die Künstlerin eine des ge-
spendeten reichlichen Beifalls in jeder Weise werte Leistung.
Das humoristische Liebespaar verkörperten Herr v. Hunyady
(Plumkett) mit schöner sympathischer Baßstimme nnd einem
wohlthuend abstechenden gewandten Spiel sowie Frl. Heiland
(Nancy), eine stimmbegabte Altistin, welche mit viel Schalkhaftig-
keit und darstellerischem Talent die Vertraute der Lady spielte.
Dem Lord Tristan des Herrn Paul fehlte es an der nötigen
Dosts grotesker Komik. In Herrn Muth (Richter) scheint eine
prächtige Baritonstimme zu stecken. Hoffentlich bekommt inan
Folge verkehren müssen. Der Verkehr wird von Jahr zu Iah-
gesteigert; nun ist es aber auf den Hauptstrecken mit starke«'
Schnellzngsverkehr nicht mehr möglich, noch weitere Lokal- uv"
Vorortzüge einzuschalten. Dieselben müssen deshalb imö^'
größer gestaltet werden, sie erleiden hierdurch Verspätung^'
werden von Schnellzügen überholt und oft stehen die ZA'
lange Zeit vor den Stationen und Blocksignales'
was, wie der letzte Unfall beweist, gerade am gefährlichsten Ä
Die Bahnverwaltungen müssen sich Angesichts dieser W'.
hältnisse entschließen, im Umkreis großer Städte den Fremde-
verkehr vom Nahverkehr zu trennen nnd für Lokal- und V«'
ortzüge eigene Geleise herzustellen, auf denen diese ZA'
zu befördern sind. Nur hierdurch ist eine bessere, raschere
gefahrlosere Abwicklung des Ausflugsverkehrs großer Stad"
möglich.
(Das Kaiscrpanorama) (Hauptstraße 33) bietet, >«'
bereits an dieser Stelle hervorgehoben, eine ganz vorzüglich
Gelegenheit, sich auf bequemste Art nicht nur einen selten-'
Naturgenuß zu verschaffen, sondern es wirft auch eben so
lehrend wie unterhaltend. Die dieswöchcntliche Eröffnung^
scric behandelt die Pariser Weltausstellung 1900 und zeich"(
sich durch eine ungemeine Klarheit nnd Genauigkeit bis in d '
kleinsten Details aus. Ein Besuch dieser Serie kann jede'
mann angelegentlichst empfohlen werden.
j> (Dieustjubiläum). Am 15. Oktober werden es 25 JahO'
daß Herr Michael Popp als Kassierer des „Heidelberger
zeiger" thätig ist. Unter den in diesem Zeitraum aufeinand'-
folgenden drei Inhabern des Geschäfts hat er sich durch tre«'
Pflichterfüllung ausgezeichnet und die Zufriedenheit und d«f-
Vertrauen seiner Dienstherren in hohem Grade erwerbe''
Herzlichen Glückwunsch auch unsrerseits!
Verantwortlich für die Schriftleitung: Hch. Geisend örkesi
Neueste Nachrichten.
Cronberg, 12. Oft. Die auderwät ts verbreitete Rn'i-
richt über den Gesundheitszustand der Kaisers
Friedrich wurde heute Nachmittag durch folgens
Bulletin des Hofmarschallanues dcr Kaiserin Friedt «
richtig gestellt: „Die Kaiserin Friedrich, sei längO-j
Zeit leidend, hat im Verlauf der letzten Tuge eine akw'
Erkrankung überstanden, deren Folgen
Ansicht dcr Acrzte in kurzem wieder behoben st"
werden." ,,
Glasgow, 12. Okt. Nach dem gestrigen amtsiäst'j
Bericht ist der Pest wirksam Einhalt gethan:
letzten unter Beobachtung stehenden Personen sind gesft-'j
entlassen worden. Den im Hospital befindlichen Kran^
geht es sehr gut. Seit dem letzten zur amtlichen Kennw '
gelangten Pestfalle sind drei Wochen vergangen.
London, 12. Okt. Dein Bureau Lassan wird w«
Shanghai gemeldet, es bestehe dort viel Erregung d>'
rüber, daß die ausländischen Truppen außerhalb der GreE,
ländischen Niederlassungen drillen und patrouflliren.
chinesischen Beamten erklären, in Shanghai drohten ke»'
Unruhen und das Vorgehen der ausländischen KomrA'j
danken scheine ein Versuch zu sein, Unruhen hervorzurustjj
so wie es die Russen in Niutschwang machten. —
geht das Gericht, der Kaiserliche Hof und die dn-
gierung wollten nach Peking zurückkehren.
London, 12. Oft. Dem „Dai! Chrouiele" wird '
Washington gemeldet: Die Regierung ist sehr beunruh'll
durch die Expedition von Paotinfu und sie glaubt, "
könnten weitere Verwickelungen daraus entsteh-').
In Regierungskreisen meint man, wenn dem Grafen Wald''
sec nicht Einschränkungen auscrlegt würden, werde
China in Brand geraten und den Verbündeten werde "
unmöglich sein denselben zn löschen.
Stadttheater m Heidelberg.
Sonntag, de» 14. Oktober: „Dcr Compagiwn". Lustspn^
4 Akten. Anfang halb 8 Uhr.
ihn einmal in einer größeren Partie zu hören. An JnteW'
und schauspielerischer- Veranlagung scheint es nicht zu fehlen-
Heidelberg, den 14. Oktober 1900. O«"-
Mannheimer Hoftheater. Ernst v. Wildenbruch Ä
schon bessere und auch schon weniger gute Bühnenwerke der
geschenkt denn „Die Tochter des Erasmus", die SMj
als Premidre über die Bühne unseres Hofthcatcrs ging.
rend der Stern des großen Reformators Luther im AulV
begriffen ist, verliert sich der Ruhm des großen Denkers^«,
Dichters Erasmus, und der König dcr Wissenschaft muß
leben, baß der Mönch aus Wittenberg, der Bauerssohu,
von seiner Sonnenhöhe hcrabstürzr. Den krassesten Egow'O
verkörpert Wildenbruch iu seinem Erasmus, den idealen, O
lichen, bcgcisterungsfähigen Deutschen hat er ihm in Ulrich . .x!
Hutten gegenübergestellt. Verklärend über diesem Bilde
oder soll doch stehen Huttens Liebe zu Marie, der schönen, naO
lichen Tochter des Erasmus. Das Werk ist tief im Thech^i
lischen haften geblieben, es fehlt ihm fast durchweg die draiuas''
Größe, cs ist mehr eine Reihe lose zusammenhängenderBilder A
historischem Hintergründe, denn ein Drama. Wir fühlen
mit dem Schicksale dieser Menschen, wir bleiben kalt und ft'"'«
nnd nur Wildenbruchs Vertrautheit mit dem, was Effekt »w
verhilft dem Stück zu einer gewissen Wirkung. Gespielt
sehr brav; der Erasmus des Herrn Eckelm ann war eineM
tige Leistung, Herr Götz lieh dem Hutten viel Wärme und
Hastigkeit. Den Preis des Abends errang sich Frl. W i (s'
welche die Maria prachtvoll verkörperte und ganz besonder»
letzten Akte für das landfahrende, ans dem Leben komme'
liebende Weib ergreifende Töne hatte. Ausstattung
Regie des Intendanten waren tadellos.
Mbnuhmu, 11. Oktober 1900.
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(1358 Kilometer) schob, Rastatt. Die Wette, die ihm ca.
4000 Mk. einbringt, ist in der ersten Hälfte gewonnen.
Der wackere Fußgänger ist vor 10 Tagen in Paris auf-
gebrochen und befindet sich nun auf dem Rückmarsch nach
Prag. Bemerkenswert ist noch, daß Bedingung war, den
Weg ohne Geld zu machen.
Gerichts-Zeitung.
ll. Strafkammersitznug vom 12. Oktober. Vorsitzender:
Landgcrichtsdirektor Dr. W e st. Vertreter der Großh. Staats-
anwaltschaft: Referendär Meyer.
1. Auf der Anklagebank erscheint Josef Schilling, 34
Jahre alter Steinhauer von Ansbach und ehemaliger Vorsitzen-
der der Streikkommission des hiesigen Maurersireiks im vorigen
Frühjahre. Der Angeklagte, welcher eine durch häufige Ge-
fängnis- und Zuchthausstrafen sehr getrübte Vergangenheit be-
sitzt, hat sich heute wegen Betrugs zu verantworten, den er da-
durch beging, daß er einen hiesigen Wirt durch das fälschliche
Lorgebcn, er müsse auf Agitationsreisen für die Holzarbeiter und
verdiene da viel Geld, zur leihweise» Hergabe von 10 Mk. be-
stimmte. Diese Schwindelei trägt ihm eine Gefängnisstrafe van
5 Monaten ein, abzüglich 1 Monat Untersuchungshaft.
2. Die Ehefrau des Sodawasserhändlers Franz Eisen-
grein von Dossenheim versuchte in dem Schlafzimmer eines
Bierbrauers einen Sekretär in diebischer Absicht zu offnen, wo-
bei sie überrascht wurde. Sie erhielt hierfür einen Monat Ge-
fängnis.
3. Aus dem Zimmer einer Kellnerin im „Bremcneck", in
das er mittelst Emsteigens gelangt war, stahl der 19 jährige
Hausburschc Johann Philipp Bonifer von Worms in meh-
reren Fällen die Beträge von 20 Mk. und 40 Mk. sawie eine
Uhr und verschiedene Wäsche. Außerdem entwendete er aus
einem Gesellschaftszimmer eine Sammelbüchse mit etwa 5 Mk.
Inhalt und seinem Dienstherr», einem Eisenhändler, ein Paar-
Schlittschuhe. Gegen den bisher unbestraften Angeklagten wird
eine Gefängnisstrafe von 1 Jahr abzüglich ein Monat Unter-
suchungshaft ausgesprochen.
4. Auf der Station Dossenheim leisteten mehrere Burschen
der Aufforderung des zuständigen Beamten, das Geleise zu ver-
lassen, nicht Folge, beschimpften diesen und schlugen schließlich
auf ihn ein. Wegen Widerstands und Uebertretung der Bahn-
ordnung wurde» sie vom Schöffengericht bestraft. Ewer dcr
Betciligten, Philipp Schm ich, Steinbrecher von Dossenheim,
erhielt 6 Tage Gefängnis und 5 Mk. Geldstrafe; er legte gegen
dies Urteil Berufung ein, welche aber kostcnfällig zurückge-
wiescn wird.
5. Lackierer Peter Georg Obergfell von hier war mit
seinem Schwiegervater wegen einer grundlosen Verdächtigung,
die dieser über ihn ausgesprochen hatte, in Streit geraten, welcher
zu Thätlichkeiten ausartete und zur Bestrafung des Angeklagten
wegen Körperverletzung mit einer Woche Gefängnis führte. Mit
seiner Berufung gegen das Urteil des Schöffengerichts erzielte
er eine Herabsetzung der Strafe auf 30 Mk. Geldstrafe.
6. Am Fastnachtsdienstag nachts wurde ein Kutscher in
der Nähe der Wirtschaft zum Stall von mehreren Burschen
überfallen und durchgeprügelt. Die Thäter wurden schöffen-
gerichtlich bestraft, und auch gegen den in der Gesellschaft be-
findlichen Rudolf Will). Diebach von hier wurde wegen Körper-
verletzung eine 14 tägige Gefängnisstrafe ausgesprochen. Da
der Beweis für seine Teilnahme an der Schlägerei in hcutiger
Berufnngsverhandlung nicht erbracht werden konnte, wird er
freigesprochen.
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Der 53 Jahre alte Stationsvorsteher Karl Müll er von
Neidenstein war wegen Urkundenfälschung und Unterschlagung
im Amt angeklagt. In seiner Kasse war nach seiner An-
gabe im letzten Frühjahr in Defizit dadurch entstanden,
daß ein Reisender ein Billett nach Mannheim gelöst und
mit einem Hundertmarkschein bezahlt habe. Als er das
Papier wechselte, habe der Reisende den Schein entweder
wieder eingesteckt öderer sei in Berstoß geraten. Er fehlte
eben. Um die Kasse wieder für eine etwaige Revision
in Ordnung zu bringen, habe er einen Frachtbrief in einen
sog. Restfrachtbrief mit einer Nnachahmc von 79 Mk. um-
geschrieben, diesen in die Kasse gelegt nud das klebrige
aus eigenen Mitteln dazu gelegt. Später legte er fin-
den Frachtbrief das entsprechende Geld von seinem gerade
ausgezahlten Gehalt in die Kasse, nm nach einer Weile
das Geld wieder herauszunehmen und den gefälschten Fracht-
brief hineinzulegen. Eine Revision stellte die Manipulation
alsdann fest. Das Urteil lautete unter Annahme mil-
dic ihre Vorurteile wegen jetzt in der ihren hielt, innerlich §
blieb sie ja dieselbe. Sie hätte aufschreien mögen, vor i
unermeßlichem Weh, und doch mußte sie zurückdrüngen,
was in ihr gührte, die Thräncn dämmen, die ihr in die
Augen zu treten drohten; sic durfte jetzt nicht Richter
sein, der da straft im Angesicht des Todes — die Angen
des Arztes hatten zu deutlich zu ihr gesprochen.
Als sich nach einer Stunde die Gräfin Frankenthurn
im bequemsten der Gastzimmer des Schlosses befand, sorg-
lich gebettet, da saß die junge Schloßherrin blaß und von
innerer Unruhe gequält an ihrem Lager und bewachte den
unruhigen Schlummer der Greisin. Diese hatte Niemand
bei sich haben wollen, niemand: die Großmutter wollte
allein sein mit Gertrud, mit dem Kinde ihrer verstoßenen
und doch heißgeliebten Tochter.
(Fortsetzung folgt.)
Kunst und Wissenschaft.
Heidelberger Stadtthcater. „Marths." Oper in 4
Wen von Flotow.
Die zweite Opernvorstellnng der Saison bedeutete einen
vollen Erfolg mit der von Herrn Meltzer-Burg in sehr hüb-
scher und sorgfältiger Weise besorgten Neueinstudierung von
Flotows „Martha", jener Lieblingsoper des deutschen Publi-
kums mit ihrer Fülle reizender längst populär gewordener Me-
lodien. Die musikalische Leitung und Einstudierung hatte Herr
dernder Umständen auf eine Gefängnisstrafe von 6 Mo-
naten 2 Wochen.
10. Fall. Ein überaus schweres Sittlichkeitsvcr-
brecheu wurde am 13. August d. Js. (Kirchweihmontag)
in Ziegelhausen durch zwei verheiratete Männer, den 25
Jahre alten Fabrikarbeiter Peter Her big und den 29
Jahre alten Fabrikarbeiter Peter Schmidt an einem kaum
16jährigen Dienstmädchen begangen. Die beiden Unholde
wurden unter Ausschluß mildernder Umstände schuldig ge-
gcsprochen und Herbert zu N/Z, Schmidt zu 2^ Jahren
Zuchthaus verurteilt und jedem die bürgerlichen Ehrenrechte
auf 5 Jahren aberkannt.
11. Fall. Eine außerordentlich trübe Lergaugenhcit
hat der 54 Jahre alte Taglöhncr Ullrich Ku in ml er aus
Wieblingen, der wegen Notzucht angeklagt war. In jüngeren
Jahren ein gefürchteter, gewaltthätiger Mensch — er hat
s. Zt. auch seinen Schwiegervater erstochen — hat er eine
Strafliste znsammcngcbracht, die sich sehen lassen kann.
Ein verkommener Trunkenbold, hat er am 14. August ds.
Js. eine Ehefrau in Wieblingen zu überwältigen versucht.
Das Urteil lautete unter Zubilligung mildernder Umstände
auf 1 Jahr Gefängnis.
Ans Bayern, 9. Okt. Wegen Beleidigung des
Offizierkorps des 3. Infanterieregiments ver-
urteilte heute das Schwurgericht in Augsburg den verant-
wortlichen Redakteur der sozialdemokratischen „Augsburger
Bolkszeitung", Hans Rollwagen, zu einer Geldstrafe von
300 Mk. Es handelte sich dabei um die bekannte Oke-
schichte, daß das sozialdemokratische Blatt unter Bezeich-
nung des genannten Regiments die Freiwilligkeit der nach
China gehenden Truppen angezweifelt hatte.
Mainz, ll. Okt. Der Architekt Friedrich Loher von
hier wurde von der Strafkammer wegen Aufreizung zum
Ungehorsam zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt. Der
Angeklagte war am Schloßplatz vorübergegangcn als gerade
das Fußartillerie-Negimcnt Nr. 3 exerzierte. Er will
hierbei die Beobachtung gemacht haben, daß ein Unterofsizier
einen Gemeinen stark chikauierte, was ihn zu der Be-
merkung verleitete: „Schlage dem Unteroffizier doch das
Gewehr auf den Kopf!"
Aus Stadt und Bezirk Heidelberg.
Heidelberg, 12. Oft.
* (Zum Eisenbahnunglück.) Ihre König!. Hoheit die
Großherzogin hat in einem an Frau Geh. Negicrungsrat
Pfister gerichteten Telegramm Erkundigung eingezogen über
das Befinden der bei dem Eisenbahnnnfall verletzten in ihren
Familien dahier nntergebrachten Personen, insbesondere den
Frauen und Töchtern, und nochmals Ihre herzliche Teilnahme
den Verletzten aussprechen lassen. Wie gerüchtweise verlautet
soll auch Ihre König!. Hoheit die Absicht geäußert haben, die
Kranken zu besuchen. Im Laufe des gestrigen Tages besuchte
Minister von Brauer die Verwundeten im Akademischen Kranken-
hanse, sowie eine große Anzahl in Privathäusern untergcbrachter
Kranken, erkundigte sich nach ihrem Befinden nnd sprach
den Angehörigen Trost zu. Er war bei dem Besuch von seiner
Gemahlin begleitet. Das Befinden der Verwundeten im
Krankenhause ist ein befriedigendes; zn Bedenken giebt dagegen
der Zustand des Briefträgers Höllerbach sowie des Herrn
Ruczek aus Wien und der beiden Fräulein Frey und
Steg meyer Anlaß. Aus Anlaß des Eisenbahnunglücks wurden,
wie uns mitgetcilt wird, auf den hiesigen Postämtern von
Sonntag Abend bis Donnerstag Morgen gegen 3000 Depeschen
verarbeitet.
lieber die Ursachen des Unglücks macht die „Frkf. Ztg."
folgende beachtenswerte Bemerkung: Der Ausflugsverkehr im
Umkreis großer Städte ist bekanntlich an Sonn- und Feiertagen
im Sommer enorm; während nun die Frequenz im Laufe des
Vor- und Nachmittags sich mehr verteilt, drängt das Publikum
abends in der Zeit von 7 bis 10 Uhr zn den in die Stadt
zurückführeuden Zügen, die deshalb in großer Zahl und dichter
Radig übernommen und führte mit anerkennenswertem Ge-
lingen seinen wenig beneidenswerten Part durch. Die Chöre
klangen recht flott, nur dürften sich einige Herren Tenöre, etwas
mäßigen, die Ensemblee's gelangen ziemlich rein und mit rüth-
mischer Präzision und auch das Orchester war mit Lust und
und Liebe bei der Sache.
Herr Schade ging als Lyonel in erfreulicher Weise ans
sich heraus und ließ einige hohe Noten bestrickenden Wohlklangs
hören. Die Mittellage klingt sehr sympathisch, scheint noch
etwas unter dem Einfluß der Akklimation zu stehen, da die
Stimme mitunter etwas belegt klang, verriet jedoch eine sehr-
gute Schulung, auch etwas Wärme der Empfindung, so daß
der junge Künstler reichlichen Beifall fand, der ihm ein Zeichen
der Aufmunterung sein soll. Daß sein Spiel noch unter dem
Banne der Schüchternheit des Anfängers steht, ist leicht begreif-
lich und wird sich im Laufe der Zeit schon noch bessern.
Seine Partnerin Frl. Hesch (Martha) hat mit ihrer ganz
prächtig gesungenen Titelpartie bewiesen, daß sie fleißig in den
Ferien weiterstndiert hat, so daß ihr jetzt vieles im colourten
Gesang besser gelingt wie früher, besonders die Staccatis.
Geschmackvoll im Vortrag, in der Erscheinung voll Zauber der
Anmnt, routiniert im Spiel, bot die Künstlerin eine des ge-
spendeten reichlichen Beifalls in jeder Weise werte Leistung.
Das humoristische Liebespaar verkörperten Herr v. Hunyady
(Plumkett) mit schöner sympathischer Baßstimme nnd einem
wohlthuend abstechenden gewandten Spiel sowie Frl. Heiland
(Nancy), eine stimmbegabte Altistin, welche mit viel Schalkhaftig-
keit und darstellerischem Talent die Vertraute der Lady spielte.
Dem Lord Tristan des Herrn Paul fehlte es an der nötigen
Dosts grotesker Komik. In Herrn Muth (Richter) scheint eine
prächtige Baritonstimme zu stecken. Hoffentlich bekommt inan
Folge verkehren müssen. Der Verkehr wird von Jahr zu Iah-
gesteigert; nun ist es aber auf den Hauptstrecken mit starke«'
Schnellzngsverkehr nicht mehr möglich, noch weitere Lokal- uv"
Vorortzüge einzuschalten. Dieselben müssen deshalb imö^'
größer gestaltet werden, sie erleiden hierdurch Verspätung^'
werden von Schnellzügen überholt und oft stehen die ZA'
lange Zeit vor den Stationen und Blocksignales'
was, wie der letzte Unfall beweist, gerade am gefährlichsten Ä
Die Bahnverwaltungen müssen sich Angesichts dieser W'.
hältnisse entschließen, im Umkreis großer Städte den Fremde-
verkehr vom Nahverkehr zu trennen nnd für Lokal- und V«'
ortzüge eigene Geleise herzustellen, auf denen diese ZA'
zu befördern sind. Nur hierdurch ist eine bessere, raschere
gefahrlosere Abwicklung des Ausflugsverkehrs großer Stad"
möglich.
(Das Kaiscrpanorama) (Hauptstraße 33) bietet, >«'
bereits an dieser Stelle hervorgehoben, eine ganz vorzüglich
Gelegenheit, sich auf bequemste Art nicht nur einen selten-'
Naturgenuß zu verschaffen, sondern es wirft auch eben so
lehrend wie unterhaltend. Die dieswöchcntliche Eröffnung^
scric behandelt die Pariser Weltausstellung 1900 und zeich"(
sich durch eine ungemeine Klarheit nnd Genauigkeit bis in d '
kleinsten Details aus. Ein Besuch dieser Serie kann jede'
mann angelegentlichst empfohlen werden.
j> (Dieustjubiläum). Am 15. Oktober werden es 25 JahO'
daß Herr Michael Popp als Kassierer des „Heidelberger
zeiger" thätig ist. Unter den in diesem Zeitraum aufeinand'-
folgenden drei Inhabern des Geschäfts hat er sich durch tre«'
Pflichterfüllung ausgezeichnet und die Zufriedenheit und d«f-
Vertrauen seiner Dienstherren in hohem Grade erwerbe''
Herzlichen Glückwunsch auch unsrerseits!
Verantwortlich für die Schriftleitung: Hch. Geisend örkesi
Neueste Nachrichten.
Cronberg, 12. Oft. Die auderwät ts verbreitete Rn'i-
richt über den Gesundheitszustand der Kaisers
Friedrich wurde heute Nachmittag durch folgens
Bulletin des Hofmarschallanues dcr Kaiserin Friedt «
richtig gestellt: „Die Kaiserin Friedrich, sei längO-j
Zeit leidend, hat im Verlauf der letzten Tuge eine akw'
Erkrankung überstanden, deren Folgen
Ansicht dcr Acrzte in kurzem wieder behoben st"
werden." ,,
Glasgow, 12. Okt. Nach dem gestrigen amtsiäst'j
Bericht ist der Pest wirksam Einhalt gethan:
letzten unter Beobachtung stehenden Personen sind gesft-'j
entlassen worden. Den im Hospital befindlichen Kran^
geht es sehr gut. Seit dem letzten zur amtlichen Kennw '
gelangten Pestfalle sind drei Wochen vergangen.
London, 12. Okt. Dein Bureau Lassan wird w«
Shanghai gemeldet, es bestehe dort viel Erregung d>'
rüber, daß die ausländischen Truppen außerhalb der GreE,
ländischen Niederlassungen drillen und patrouflliren.
chinesischen Beamten erklären, in Shanghai drohten ke»'
Unruhen und das Vorgehen der ausländischen KomrA'j
danken scheine ein Versuch zu sein, Unruhen hervorzurustjj
so wie es die Russen in Niutschwang machten. —
geht das Gericht, der Kaiserliche Hof und die dn-
gierung wollten nach Peking zurückkehren.
London, 12. Oft. Dem „Dai! Chrouiele" wird '
Washington gemeldet: Die Regierung ist sehr beunruh'll
durch die Expedition von Paotinfu und sie glaubt, "
könnten weitere Verwickelungen daraus entsteh-').
In Regierungskreisen meint man, wenn dem Grafen Wald''
sec nicht Einschränkungen auscrlegt würden, werde
China in Brand geraten und den Verbündeten werde "
unmöglich sein denselben zn löschen.
Stadttheater m Heidelberg.
Sonntag, de» 14. Oktober: „Dcr Compagiwn". Lustspn^
4 Akten. Anfang halb 8 Uhr.
ihn einmal in einer größeren Partie zu hören. An JnteW'
und schauspielerischer- Veranlagung scheint es nicht zu fehlen-
Heidelberg, den 14. Oktober 1900. O«"-
Mannheimer Hoftheater. Ernst v. Wildenbruch Ä
schon bessere und auch schon weniger gute Bühnenwerke der
geschenkt denn „Die Tochter des Erasmus", die SMj
als Premidre über die Bühne unseres Hofthcatcrs ging.
rend der Stern des großen Reformators Luther im AulV
begriffen ist, verliert sich der Ruhm des großen Denkers^«,
Dichters Erasmus, und der König dcr Wissenschaft muß
leben, baß der Mönch aus Wittenberg, der Bauerssohu,
von seiner Sonnenhöhe hcrabstürzr. Den krassesten Egow'O
verkörpert Wildenbruch iu seinem Erasmus, den idealen, O
lichen, bcgcisterungsfähigen Deutschen hat er ihm in Ulrich . .x!
Hutten gegenübergestellt. Verklärend über diesem Bilde
oder soll doch stehen Huttens Liebe zu Marie, der schönen, naO
lichen Tochter des Erasmus. Das Werk ist tief im Thech^i
lischen haften geblieben, es fehlt ihm fast durchweg die draiuas''
Größe, cs ist mehr eine Reihe lose zusammenhängenderBilder A
historischem Hintergründe, denn ein Drama. Wir fühlen
mit dem Schicksale dieser Menschen, wir bleiben kalt und ft'"'«
nnd nur Wildenbruchs Vertrautheit mit dem, was Effekt »w
verhilft dem Stück zu einer gewissen Wirkung. Gespielt
sehr brav; der Erasmus des Herrn Eckelm ann war eineM
tige Leistung, Herr Götz lieh dem Hutten viel Wärme und
Hastigkeit. Den Preis des Abends errang sich Frl. W i (s'
welche die Maria prachtvoll verkörperte und ganz besonder»
letzten Akte für das landfahrende, ans dem Leben komme'
liebende Weib ergreifende Töne hatte. Ausstattung
Regie des Intendanten waren tadellos.
Mbnuhmu, 11. Oktober 1900.
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