Bermischte Nachrichte«.
8. X. Schwetzingen, 6. Nov. (Eine versuchte
Brandstiftung! wurde heute früh in der Scheune des
Herrn Georg Spilger in der Werderstraße entdeckt.
Der Brandstifter hatte an einer Oeffnung an der Rück-
seite dieses Anwesens Feuer gelegt, das glücklicher Weise
nicht zum Ausbruch kam, sondern von selbst wieder erlosch.
Hoffnetlich gelingt es den Thätcr zu fangen.
8.x. Mannheim, 6. Nov. sGuterFang.s Letzten
Samstag wurde in Mannheim ein Mann Namens Keller
aus Mainz bci einem Einbruch erwischt und in Unter-
suchungshaft gebracht. Bei der in seiner Wohnung in
Mainz vorgenommenen Haussuchung fand sich ein großer
Dorrat an gestohlenen Gegenständen vor: Uhren, goldene
und silberne in großer Anzahl, goldene und silberne Ketten,
goldene Broschen, Ringe mit und ohne Brillanten, Uhrge-
gehänge und sonstige Schmucksachen, ferner eine Sammlung
seltener Münzen, darunter eine Anzahl goldener Münzen
und auch Thalerstücke, außerdem Seidcnzeuge und andere
Stoffe. Auch ein Sparkassenbuch wurde vorgefunden.
Der Gauner, welcher schon fünfmal vorbestraft ist, hat
seiner Mutter in Koblenz fortgesetzt größere Wertsendungen
zugehen lassen. Wie man annimmt, hat Keller außer
in Mannheim und Mainz, auch in Frankfurt, Wiesbaden,
Darmstadt, Worms u. s. w. mit Erfolg operirt.
8.x. 'Schopfheim, 6. Nov. sJn eine nicht ge-
ringe Panikj wurde gestern Abend unsere Stadt versetzt.
Das Bürgermeisteramt ließ mit Einbruch der Dunkelheit
bekannt geben, daß an dem großen Gasometer der Gas-
anstalt plötzlich eine Reparatur notwendig geworden sei,
in Folge dessen in der ganzen Stadt sofort das Gas ab-
zustellen sei. Es wurde sofort nach Freiburg telegraphiert,
daß ein technischer Sachverständiger zur Untersuchung hiee-
herkommen solle. Wie verlautet, wird die Stadt mindestens
2 Tage ohne Gas sein. Selbstverständlich fiel bereits
gestern Abend die Straßenbeleuchtung ans. Da das
elektrische Licht bisher nur in geringem Umfange hier in
Gebrauch ist, werden nicht nur Privatwohnungcn, sondern
auch Fabriken, gewerbliche Betriebe mir Motoren, zürn
Teil auch der Bahnhof, von der Störung betroffen.
8.X. Furtwaugen, kl. Nov. (Die Gesamt läge
der Uhren indust rief auf dem Schwarzwaldc ist jetzt,
wenn auch etwas besser, als den Sommer über, noch
keine rosige zu nennen. Bei steigenden Rohmaterialprcisen
wird der Preis für fertige Fabrikate gedrückt, so daß
allenthalben geklagt wird. Die Kriegswirren üben eben
doch einen größeren Einfluß aus, als man sich anfangs
zugestehen wollte. Rege Nachfrage ist schon längere Zeit
nach Kuckucksuhren. Die Fabrikanten dieser Sorte haben
andauernd zu thun und können zum Teil nicht alle Lie-
ferungen voll übernehmen. Ein guter Abnehmer für
diese Sorte Uhren ist Nordamerika.
Neustadt ll. H., 6. Nov. fDer pfälzische Sänger-
bunds beschloß in seiner am Sonntag abgehaltenen Haupt-
versammlung, im nächsten Jahre ein Sängerbundesfest ab-
zuhalten. Als Feftort wurde Neustadt a. H. bestimmt.
Die „Liedertafel"-Neustadt übernimmt das Fest auf eigene
Wagnis. Damit der Saalbau als Festsaal ausreicht,'soll
die Sängcrzahl für die Gesamtchöre beschränkt werden.
Der Bund, der z. Zt. 148 Vereine mit 4000 Mitgliedern
zählt, leistet einen Zuschuß von 1000 Alk.
Kapitänlcutuaut Lans und sein Leidensgenossc. Un-
längst hatte der dreizehnjährige Schüler Walter Dittrich
in Zschopau, den eine Lähmung schon seit einem Jahre
an s Bett fesselt, den Einfall, wie die „Tägl. Rundschau"
schreibt, an den Korvettenkapitän" Lans, den Komman-
danten des „Iltis", zu schreiben und ihn um einige asia-
tische Postwertzeichen für seine Briefmarkensammlung zu
bitten, die ihn während seiner tätigen Krankheit zerstreut.
empfangen hatte, jedenfalls hatten sich ihre Kinder nie-
mals dergleichen erlaubt. Klementine sah auch ganz er-
schrocken auf ihre Schwägerin und die übrigen Anwesen-
den, Jngeborg, Rhoden und Körting wenigstens, sehr ver-
wundert. Nur Herbert lächelte befriedigt. Die alte Gräfin
schien ihrer Schwiegertochter wirklich nichts inehr übel zu
nehmen, nicht einmal ein Heraustrcten ans den von ihr
stets so gepflegten und gerühmten aristokratischen Formen.
„Wildfang", sagte sie und rückte ihr verschobenes Häubchen
zurecht, „rufe Menü!"
Die ängstliche Klementine brach in Thränen aus, als
sie der Karten ansichtig wurde und erfuhr, daß ihre Mut-
ter einwiüigte, ja daß ihr Bruder sogar mit Otto Mar-
veldt bereits alles besprochen hatte.
„Wissen Sie", sagte Körting halblaut zu Rhoden,
„wenn man bedenkt, was Herberts Frau in ein paar
Monaten bei meiner Schwester erreicht hat, so möchte man
ml Zauberei denken. Sie ist wirklich eine Hexe, die schöne
Frau; das habe ich immer gesagt. Jetzt, wo alles in ihr
von Glück und Frohsinn beseelt ist, geht ein solch bezau-
berndes Leben von ihr aus, eine so hinreißende Anmut,
daß ich mir oft sehr ernstlich zuflüstern muß: „Paul, Du
bist kein flotter Rittmeister mehr, der Dummheiten machen
darf."
Rhoden lachte: „Graf Körting, nehmen Sic sich in
Acht, die Schloßherrin kann unter Umständen ebenso Stein
und Eis sein, wie ihre Schwiegermutter!"
„Ja, weiß der Himmel, wo sie's gelernt hat."
Der zuversichtliche kleine Briefsteller erhielt dieser Tage
folgende Antwort: „Deutsches Marine-Lazareth Hokohama,
21. September 1900. Lieber Walter! Du armer Kerl
liegst nun schon ein Jahr krank und ich schon drei Mo-
nate. Meine Heilung läßt sich auch noch gar nicht ab-
sehen, denn ich muß noch einmal operiert werden. Meine
Knochen sind nämlich noch nicht aneinandergchcitt und jetzt
sollen sic ancinandergepaßt und mit Silberdraht zusammen-
genäht werden. So sind wir also Beide Leidensgefährten.
Alrcr Kopf oben! Es wird schon besser werden. Die
beifolgenden Briefmarken werden Dir etwas Freude machen.
Es ist Alles, was ich hier auftreiben konnte. Gute Bes-
serung und einen freundlichen Gruß! W. Lans, Korvetten-
Kapitnn imd Kommandant S. M. S. „Iltis"."
Achtung! Luftballon! Am nächsten Sonntag den 8.
November, findet wieder eine internationale Wissenschaft-
lichc Bal lonfahrt behufts Erforschung der höheren Luft-
schichten statt. Es werden bemannte und unbemannte
Ballons an folgenden Orlen ausgelassen: Troppes, Paris,
Straßburg i. E., München, Wien, Bath b. Bristol, Berlin
und Petersburg. Der Finder eines jeden unbemannten
Ballons erhält 20 Mk. Belohnung, wenn er diesen, so-
wie den an ihm hängenden Korbe mit den Instrumente
sorgfältig birgt, das Letztere unberührt läßt und sofort
telegraphische Nachricht auf die jedem unbemannten Ballon
beiliegende Adresse schickt. Ebenso erwünscht ist es, wenn
die Sichtbarkeit Les Ballons unter Angabe der Zeit und
der Himmelsrichtung den benachbarten Instituten mitge-
teilt wird.
Aus Stadt und Bezirk Heidelberg.
Heidelberg, 7. Sept.
A (Todesfall.) Gestern Nacht verschied nach längerem
Leiden Herr Hauptlehrer Karl Hag im Alter von 56 Jahren.
Seit mehr als 30 Jahren wirkte derselbe erfolgreich an der hie-
sigen Volksschule bis seine leidende Gesundheit ihn vor einiger
Zeit zwang, sich zur Ruhe zu setzen. Er erfreute sich großer
Beliebtheit bei seinen Kollegen und seinen ehemaligen Schülern
und genoß das Vertrauen der Bürgerschaft, die ihn wiederholt
in den Bürgerausschuß wühlte. Auch als Mitglied deS Armen-
rats widmete er sich dem öffentlichen Interesse.
(Eine billige Unterkunft) für den Winter suchte sich
nach seiner eigenen Angabe ein arbeits- und mittelloser Tag-
löhner dadurch zu verschaffen, daß er vorige Nacht eine große
Glasscheibe des Restaurants „Oberländer Weinstube" zerschlug.
Vermutlich wird das Ouartier nicht ebenso gemütlich wie
billig sein.
s?* (Polizeibericht.) Verhaftet wurden 3 Taglöhner wegen
Bettels und ein Bäckergeselle wegen Ruhestörung und Trunken-
heit. 6 Personen kamen wegen Ruhestörung und Unfugs und
eine wegen Körperverletzung zur Anzeige.
Mitteilungen des Standesamts.
Geburten.
(Vom 23. bis l. November.)
Konrad Alfred, S. des Kaufmanns Jakob Weber. — Mar-
garetha Eva Lina, T. des Bierbrauers Konrad Karl Friedlein.
— Karl Georg, S. des Pferdebahnschaffners Georg Dietrich.
Stephanie, T. des Monteurs Theodor Ferdinand Autz. — Ger-
trud, T. des Tagarbeitcrs Johann Dörr. — Ernst Johann
Adam, S. des Maschinisten Wilhelm Meffert. — Karl Jakob,
S. des Kutschers Karl Schmitt. — Maria Theresia, T. des
Telegraphen-Sekretärs Johann Albert Grimm. — Adolf Jakob,
S. des Elsenbahnschaffncrs Jakob Bender. — Richard Hermann,
S. des Friseurs Hermann Lichterfeld. — Christina Luise, T.
des Bierbrauers Tobias Roth. — Josef, S. des Flaschners
Martin Schellenberger. — Bruno Gustav Ernst, S. des Schrift-
setzers Emil Henry Wilhelm Jsenbiel. — Katharina Henriette,
T. des Kellners Franz Josef Kintz.
Sterbefälle.
Vom l7. Oktober bis 4. November.
Taglöhner Jakob Hafner, 49 I. alt. — Johanna Weber
Die Herren stießen mit den Gläsern an: „Es lebe
die Demokratin!" sagte Körting halblaut; „aber das darf
meine Schwester doch nicht hören."
Auch Graf Herbert berührte mit seinem Glase das
seiner Mutter. „Bin ich nicht ein guter Prophet ge-
wesen, Mama?"
Sie wußte, was er meinte. „Ja, mein Sohn, Deine
Frau ist wirklich ein Schatz, und ich bin glücklich, daß
sie Dein ist."
Heilster Mondschein füllte das Zimmer der Gräfin
Landsknm, als ihre Bewohnerin dasselbe am Arm ihres
Gatten betrat, ein breiter Lichtstreif fiel erleuchtend auf
das Porträt der Cäcilie Frankcnthurn, der Mutter Ger-
truds. Unter diesem Bilde war ein zweites befestigt, es
lag in tiefem Schatten; doch das junge Paar, welches vor
den Bildern stand, wußte, was es darstellte: ein Stück
des Friedhofes von Böckstein mit den Gräbern der Eltern
Gertruds, jene erste Gabe Herberts an seine Braut.
Eng umschlungen hielt Herbert sein junges Weib.
„Bist Du glücklich?" fragte sie leise, und seine einzige
Antwort war ein heißer Kuß. „Bin ich meiner Mutter
immer noch nur äußerlich ähnlich?"
„Mein Liebling, Du kannst lieben wie sie und hast
gottlob mehr Mut und Willenskraft bewiesen als Deine
arme Mutter!"
„Ob sic mir verziehen haben, daß ich . . ."
„Daß Du mein bist? . . . O, Liebling, wie sollten
sie nicht, wenn sic wüßten, wie reich Du uns beglückst."
„Wie reich Du mich beglückst", verbesserte sie, sich
zärrlich an ihn schmiegend. „Und wenn uns Gott noch
reicher macht, durch . . . Herbert, durch einen Sohn, so
will ich ihn jetzt lehren, was Du mich gelehrt hast, daß
cs auf Erden nur eine des Menschen würdige Aufgabe
gicbt, die zu erfüllen jeder trachten muß, in jedem Stande,
in jeder Stellung: der Menschheit zu nützen, die Mensch-
heit zu beglücken!"
Zweites populäres Syruphoniekonzert.
Herr Kapellmeister Radig hat in diesem Konzert einige
Nummern gebracht, die sonst selten oder hier in Heidelberg nie
gehört werden. Dies kann vonseiten des Publikums nur mit
Dank anerkannt werden. Doch mußte beim Orchester ost Mangel
an Taktfestigkeit bemerkt werden. Ein oder der andere Fehler
gegen den Takt kann immerhin vorkommen: wenn das aber zu
oft der Fall ist, so ist das sozusagen ein Mangel des Systems,
der gerügt werden muß. Andererseits kamen einige Nummern
von Goldmark und Bizet zart und in anerkennenswerter Weise
zu Gehör.
Die Solistin, Fräulein Metzer, ist eine tüchtige, fertige
Klavierspielerin mit kraftvollem Anschlag. Aber so sehr man
das Technische ihrer Kunst anerkennen kann, was den Ausdruck
und die Feinheit der Ausarbeitung betrifft, läßt sie nicht wen:;!
zu wünschen übrig. Eigentlich gelungen ist ihr nur die letzte
Salonnummer: v-m»s «tos Mas, ein Stück, dessen Wert aller-
dings auf Seite des Technischen liegt, ein sprühendes Feuer
werk, dessen brillante Wiedergabe den Beifall des Publiknms
auch errang. ö.
^lZirtsm
vom ckk».
durch Erlas
^iffärs in ll
Araber1AM
Hauer Johannes Schönmehl, 43 I. alt. — Rosa KnEl
Ketsch, 11 I. alt. — Frieda Eckel von Mannheim, 5 M- 4
Friseur Josef Miller, 59 I. alt. — Katharina kleberü 1
Wolf, «>4 I. alt.— Klara Barbara Sophia Jauche, 1 Äf'Z
— Anna Löschmann von Kirchheim, 30 I. alt. — Ädelhesi,^
letal von Mainz, i I. alt. — Susanns Maria Gärtner,
alt. — Therese Blaum, 76 I. alt. — Anna Elisabeth sisi,
rina Walter geb. Stoll, 45 I. alt. — Lisette Lindenlauv
Schneevvigt, 67 I. alt. >
Für Bel
Ilvecke sind n
Mehrfach St,
hngsleitnngei
umständen r
Gefährlich ist
singen währe
Mrmig zu
drund des8
'llengstens m
1. die auf
sind Straßen
Acutum an;
Awültelbarm
Körperteilen
sigend welch
lLitschen u. !
2. Handle
sisirzunehmen,
sin Umstürze
l Folge ba
Uren der S
I ^weren Last-
),
. 3. im B>
Zerbrachen a
sibgsstangen
jsi uuternchu
sisir den Leit»
^nch> werden
i Das Verb
^nz besonder
Mürzte, her
Mgende Teil
adgcstürz:
D Hausbc
^Ndwerker si
l sAndlungen r
?stvschen ode
dsttungen in
> Buden tonne,
tzden Eick!
Fhrung der
Zlleige zu m
Kn Vorkebr
I tzll' Elektrizitö
L Uufäüen
Grossen,
Zerteilt wi
HZ'. Soweii
geführt
und son
dessin s
^Feiten nur
Fracht tonn
lastens 24
Arbeiten b
ljl.LUtviderha:
Ä Fristen n
Mark ode
bestraft
WMr die zr
^Mällen an
Zweck m
zu w
ru 10!) M
Straß
siKsil 'cmr
^e, an v
Mittels
"'wngsleitu:
Paris,
der Mimst
Wochen im
Irschen ll
Ende Otto
Caracas
stark mirgei
häitnis wen
Und Diene:
Sidney
c rn p e r w
Deranttsor
geb. Brenschede, 25 I. alt. — Pfarrer a. D. Adolf Nsi
Leopold Schettler, 66 I. alt. — Architekt Philippchsig,
Herbst, 52 I. alt. — Gr. Bezirksarzt a. D. MedizinairwF
rich Klein, 71 I. alt. — Privatmann Wilhelm Hardt,
alt. - Dorothea Wesch geb. Sommer, 68 I. alt. — O
'Mittwoch, d
von F.
Anfang
Donnerstag,
kandidai
halb 8
ckrcirag, den
bnrtstac
Friedriä
Großh.H
Dlitrwoch, dr
m 3 Ab
Lortzing
Donnerstag.
Gerichts-Zeitung.
Mannheim, 5. Nov. Am heutigen (3.) Verhandlung^
des Betrugsprozesscs Ahorn erklärte der Gerichtshof, atzlA
vorhandene Äeweismaterial ein Urteil nicht gründen zu kö»A
Es werde daher eine neue Untersuchung angeordnet, wobei A
die weiteren Beweisanträgc der Verteidigung berücksichtigt wim
Damit wurde die Sache auf unbestimmte Zeit vertagt.
Neueste Nachrichten.
Die Wahlen in Amerika.
Ntw-Pori, 6. Nov. Der „Boston Globc" erksi^
nach den vorliegenden Berichten würde Bryan in
eine Mehrheit von .">000 Stimmen haben, während 1^,
Mr Kinley dort eine Mehrheit von 22 000 StiuE
hatte. Ungeachtet des scharfen Rückgangs in dein
Kinley-Botum von 1896 scheint der ganze Osten ihm sräsi'j
da die ersten 40 Wahlbezirke New- ll) orks auf eine
heit von 100 OlXl Stimmen im Staate für ihn hindert,
Ein Bulletin der „Tribüne" sagt, Mr Kinley werde
Staate Ncw-lljork eine Mehrheit von 150 000 Srinn^
bekommen.
New-Hort, 6. Nov. Die Wahl Mr Kinlcy's
sicher, soforn sich nicht ganz unerwartet und umvahrscheiillE
demokratische Gewinne in Ohio und Illinois ergebt
Ncw-lljork, 6. Nov. 150 Wahlbezirke in Chicago si
geben bis jetzt eine Mehrheit von :>000 Stimmen
Mr Kinlcv, mithin könnte Bryan den Staat Jltin^
gar nicht bekommen.
Ncw Pork, <>. Nov. In einem Wahlbezirke in Phiisi
delphia fanden Ruhestörungen statt. Ein Demokr^
wurde durch einen Messerstich ernstlich verwundet, d-
einer anderen Stelle des Bezirkes wurde eine Änzasi
Neger, die das Wahllokal betraten und versuchten, wider
rechtlich zu stimmen, abgewiescn. Sie zogen ihrsi
Revolver he rvor nnd sch ossen.
Als Wahlrichter fungierte ein berufsmäßiger Faustkümpftb
Dieser wurde durch einen Revoiverschuß am Ksvf erheb'
lich verletzt. Drei Neger wurden verhaftet. In S"
mington iDelawarei geriet eine Anzahl Neger wegen Bet
zögerung der Eröffnung des Wahlraums in Wut. Eiw'
Anzahl Weißer drang, ihrem Beispiele folgend, in oe§
Wahlraum, zerstörte die Wahlzellen und verletzte je eine»
Wähler, Aufseher und Schutzmann schwer. In Casenviist
kam es gestern Abend zu einem Zusammenstoß der!
Angehörigen beider Parteien. Eine Person wurde
tötet, acht verwuvdet. Unter letzteren befindet sich eilt
Amerikaner, die übrigen sind Oestcrreichcr und Italiener-
Bei einem Streit in Lickrrceck (Illinois) wegen politischer
Fragen wurde gestern Abend ein Demokrat getötet. Das
Wetter in ganz Amerika ist schön.
NewHork, 6. Nov. Weitere Nachrichten aus Denver
berichtigen die erste Meldung von dem Zusammenstoß,
der dort heute früh vor dem Wahllokal stattfand, dahin,
daß ein Hilfssheriff getödtek, vier Hilfssheriff sowie vier
Polizeibeamte verwundet wurden. Die Hilfssheriffs waren
seiner Zeit von republikanischer Seite, die Polizeibeamtcn
von demokratischer Seite angestcllt worden.