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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 177 - 203 (1. August 1901 - 31. August 1901)
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eine Kuh gestohlen, die dann TuttlingS» verkauft und dort
geschlachtet wurde. Man vermutet, das; Hackeujos auch diesen
Diebstahl verübt hat.

Kleine Zeitung.
— Ter hüid sah rer auf dem Mnrknsplatz. Aus Ve-
nedig 0. 8. ds. wird berichtet: Gestern Nachmittag ge-
riet Venedig in Aufregung. Man hatte auf dein Markus-
Platz einen leibhaftigen Radfahrer auf seinein Stahlroß
gesehen. In: Nn füllten sich die Arkaden rings um den
Platz mit Neugierigen, die denn auch das unerhörte
Schauspiel genossen, einen Radfahrer sich auf dem
schönen, glatten Granitpflaster des Markusplatzes tum-
meln zu sehen. Mehrere Polizisten rannten hinter dem
Radfahrer drefn und suchten ihm verständlich zu machen,
daß der Markusplatz keine Rennbahn sei, aber der Rad-
fahrer - - wie sich später heransstellte, ein Amerikaner - -
ließ sich nicht im mindesten stören. Endlich erschien ein
Aufgebot von 24 Polizisten, die durch die Reihe strate-
gischer Bewegungen den Radfahrer nach der Piazetta
trieben, wo ihn die Lagunen und die Stufen des Ponte
della Paglia an der Flucht verhinderten. Er wurde mit-
samt seinem Zweirad in eine Gondel geladen und nach
dem Rathause gebracht, wo- er wegen Ungehorsams ge-
gen die öffentliche Gewalt lind Ueberschreitung polizei-
licher Vorschriften 26 Lire Strafe bezahlen mußte. Er
war darüber nicht sonderlich ungehalten und erklärte,
daß ihm der Ruhm, als Erster den Markusplatz mit dem
Zweirad dnrchmessen zu habeil, sehr billig zu stehen ge-
kommen sei. _

— Hieb. Er: „Weibchen, an meinem Hemd fehlt ein
Knopf." — Sie: „Wen» Dn jetzt mich nicht hättestI" >—
Er: „Na, dann würde der Knopf vielleicht nicht fehlein"
Man erkennt den.Grad der Bildung eines Menschen da-
ran, wie er sich dem Ungebildeten gegenüber benimmt.
— Verkannt. Bettler: „Vor etwa einem Jahre schenkten
Sie mir eine alte Weste, in der noch ein Hundertmarkschein
steckte." — Herr: „Himmel, nnd Sie bringen mir den Hun-
dertmarkschein zurück?" — Bettler: „Bewahre; ich wollte
nur fragen, ob Sie nicht wieder eine alte Weste für mich
haben I"
— Am Starnberger See. Händlerin (welche das Schiff
verspätet, zum Kapitän): „Was? Nimmer mitfahrsn kann
i? Da hört si da G'müshandel auf! Gnate Lust hält' i nnd
saufet Enk de ganz' Froschlaack ans, na häbt's ansdampft I"
Theater- und Kunftnachrichten.
— In der Dnrmstiidtcr Kiinstlerschaft kriselt es. Der
seitherige Geschäftsträger der Künstler-Kolonie, Deiters, ist
seiner Funktionen enthoben worden. Er bezieht aber noch für

die Dauer der Ausstellung sein Gehalt und die ihm vertrags-
mäßig Anstehende Provision von den Verkäufen. Das gesamte
Personal, zu dem er von jetzt ab selbst gehört, ist indessen den
Professoren Christiansen, Behrens nnd Bosselt, welche die Lei-
tung der Geschäfte übernommen haben, direkt unterstellt, ebenso
wie auch alle geschäftlichen Angelegenheiten direkt von diesen
erledigt werden. Für ihre Privatangelegenheiten hat die
Künstler-Kolonie eine» eigenen Sekretär angenommen. Deiters
will gegen diese Beschlüsse, die nicht einstimmig gefaßt sind,
opponieren.
- Handel und Verkehr.
Berlin, 8. Aug. Die große Getreidefirma Weltmann und
Schlesinger in Dresden geriet infolge von Verlusten durch
die Konjunktur und Schwierigkeiten in der Lombardierung in
Zahlungsverlegenheit. Als beteiligt nennt man den
Berliner Markt und die Magdeburger Privatbank; letztere soll in
der Hauotsache gedeckt sein.
Liquidation des Banklmuses Rothschild in Frankfurt a. M.
Die Liquidation schreitet so rüstig vorwärts, daß sie bereits
innerhalb weniger Wochen durchgeführt sein dürfte. Der
außerordentlich hohe Efsektenbesitz der liquidierenden Firma
ist schon zum großen Teil realisiert nnd der Erlös für Rech-
nring der Beteiligten an das Bankhaus Rothschild nach London
gesandt worden, durch welches die Abwickelung nnd Abrechnung
erfolgen wird. Diejenigen Effekten, zu deren Realisierung
noch nicht geschritten ist, weil ihre jetzigen Kurse dafür nicht als
ausreichend erachtet werden, sollen ebenfalls nach London
gesandt werden, lvo sie in Verwahrung bleiben, bis die Kurse
erreicht sein werden, die man für eine Verwertung ins Auge
gefaßt hat. Die Erben des Privatvcrmögens des verstorbenen
Freiherr» Wilhelm v. Rothschild sind die beiden Töchter von
denen die eine an den Baron Edmond von Rothschild in
Paris, die andere an Herrn Max B. H. Goldschmidt in Frank-
furt a. M. verheiratet ist. Auch der Grundbesitz, soweit er
dem verstorbenen Frcihcrrn gehörte, fällt diesen Erben zu.
Der größte Teil des riesigen Rothschild'schen Grundbesitzes
in Frankfurt gehört übrigens der Freifrau v. Rothschild, die
ihr eigenes Vermögen hat. lieber die Ziffer der Hinterlassen-
schaft gehen die Angaben auseinander. Nach dem „Bert.Tage-
blatt" bezeichnet man den Betrag, der in mobilen Werten
hinterlassen ist, auf etwa 800 Millionen Mark, während über
die Höhe des Geschäftskapitals, mit den, die Firma arbeitete,
keine näheren.Angaben im Umlauf sind. Aus dem Umstande,
daß die aus der Liquidation verfügbar werdenden Gelder
zum größten Teile nach London überwiesen werden, erklärt cs
sich auch, daß in der letzten Zeit sehr häufig starke Nachfrage
für Wechsel auf London hervortrat. Man wird sich nach alle-
dem Wohl mit der bedauerlichen Thatsachc abfinden müssen,
das; das große Vermögen des letzten der Frankfurter Roth-
schilds Deutschland entzogen wird nnd weder werbend noch
an den Steuerlasten teilnehmend, mehr bei uns mitwirkt.
Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Mantua, für den
Inseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.


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