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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

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Nr. 177 - 203 (1. August 1901 - 31. August 1901)
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nähme zu gewinnen: doch seien olle diese Bestrebungen
erfolglos gewesen; auch die vorübergehend bestan-
dene Hoffnung ans Aenderung dieser ablehnenden Hal-
tung müsse angesichts neuerlicher, definitiver Ablehnung
der Aufsichtsbehörde der Reichseisenbahnen aufgegeben
werden. Die Einführung von Kilometerheften für die
Pfalz allein würde, aber erhebliche finanzielle Opfer
kosten, ohne daß die durch Bestehen der badischen Kilo-
meterhefte eingetretene Schädigung des linksrheinischen
Passagierverkehrs nach dem Elsaß und der Schweiz auch
nur zu einem geringen Prozentsätze ausgeglichen werden
könnte; die kgls Staatsregiernng werde ihre Geneh--,
migung zu solch einseitigem Vorgehen in der Pfalz um
so gewisser versagen, als schon für das Jahr 190k die
seitherigen Ueberschüsse der pfälzischen Pahnen aufhören
und sich in erhebliche vom garantierenden Staate, zu
deckende Ausfälle verwandeln würden. Da jedoch sei-
tens der Kammer einstimmig beschlossen wurde, auf der
Einführung der Kilometerhefte trotz der gegenwärtig
bestehenden ungünstigen Verhältnisse zu beharren, so
erklärte fickst Herr v. Lavale bereit, den Antrag der
Pfälzischen Handels.- und Gewerbekammer auf Ein-
führung der Kilometerhefte bei dem Staatsministerium
des kgl. Hauses und des Aeußern in Vorlage zu bringen.
Kleine Zeitung.
— Das neueste im . . . Zollberkehr. Dw in
Neuenburg (Schweiz) erscheinende Zeitung „La Suisse
liberale" erzählt folgendes niedliche Zollgeschichtlein:
Ort der Handlung ist die schweizerisch-,italienische'Grenze.
Ein Mädchenpensionat machte allabendlich, wenn es kühl
wurde, hübsch zwei und zwei in allen Züchten und Ehren

seinen Spaziergang, und zwar regelmäßig über die
Schweizergrenze in's Italienische. Im Ganzen waren
es 40 Schülerinnen, die Abend für Abend die Promenade
mitinachten. Jüngst nun wurden die Damen auf Denun-
ziation einer früheren Pensionärin sistiert und auf dem
'italienischen Zollbnreau einer Visitation unterworfen.
Dabei ergab siech daß alle Mädchen die Taschen Voll
Z igar r e n und Z igaret t e n hatten. Das Institut
soll die Kontrebande seit langer Zeit gewerbsmäßig bei
Trieben haben. Die Lehrerinnen, welche die Schüle-
rinnen. begleiteten, wurden von den italienischen Zoll
beamten zurückbehalten.
„Beunruhigung der königliche» Fische". Aus
Stuttgart berichtet die. „Schwöb. Tagwacht": Daß das
Füttern der Fische in den königlichen Anlagen, wie es so
gern von Jnng und Alt geübt wird, auch zu Polizei-
strafen führen kann, besonders wenn man dabei die Fische
zum Narren hält, mußte dieser Tage ein Arbeiter er-
fahren. Er und noch einige junge Leute belustigten sich
gewöhnlich mittags damit, ihr übrig gebliebenes Brot
u. s. w. von dem Brückchen in den oberen Anlagen den
Fischen zuzuwerfen und sich an deren gierigen: Schnappen
zu ergötzen. Doch auf die Dauer wurde dieser Spork
langweilig. Der nie rastende Erfiudungsgeist brachte
eine neue grandiose Idee. Eine Kartoffel wurde an eine
Schnur gebunden, vom Brückchen hinabgelassen und,
sobald ein Fisch danach schnappte, weggezogen. Dies
nahmen anscheinend die Fische weniger übel, als ein
Vizefeldwebel der Schloßgarde, der jedenfalls vermutete,
hier eine neue Art von Angelsport entdeckt zu haben,
und den sonst harmlosen Fischer notierte. Daß d,e mit
echt schwäbischer Gemütlichkeit vorgebrachte Entschuldi-

gung des Missethäters: ,J Han jo dia Fisch blos soppa
wölla!" das harte Herz des gestrengen Hüters der Ord-
nung nicht rührte, bewies ein Polizeiliches Strafmandat
in Höhe von "> Mk. „wegen — Beunruhigung der Fische
in den königlichen Anlagen"._
Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für deist
Inseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.
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Amts-- und Kreis-Berk ÜN-igungsblatt.

Bekaniltmachmlg.
Notzkrankhcit bete.
Nr. 46 846 IV. Angesichts der Thaisache, daß in ver-
schiedenen Amtsbezirken des Großherzogtums bei größere»
Pferdebeständeu Rohherde entdeckt worden sind, scheu wir uns
veranlaßt, unter Hinweis auf die grvße veterinnrpolizeiliche
und wirtschaftliche Bedeutung der Rotzkrankheit die unten
folgende Belehrung zum Abdruck zu bringen und machen die
Pferdcbesitzer, Thierärzte, Fleischbeschaucr und Abdecker auf
die ihnen nach 88 9 und 10 deS Reichsseucheiigesetzes obliegende
Verpflichtung zur Anzeige von dem Ausbruch des Rotzes und
von allen verdächtigen Erscheinungen, die den Ausbruch dieser
Krankheit befürchten lassen, und auf die Straffolgen bei Nicht
beachtung dieser Verpflichtung aufmerksam.
Heidelberg, den 14. August 1901.
KroA Bezirksamt.
Dr. Gnth-Bender.

Belehrung über die Kennzeichen der
Rotzkrankheit.
Der Rotz ist eine dem Pferdegeschlechi eigentümliche,
unheilbare und tödlich verlaufende Krankheit, die nur durch
Ansteckung entsteht und unter verschiedenen Formen anf-
tritt.
Man unterscheidet vorzugsweise zwei Hauptformen, de»
Nasenrotz und den Haulrotz oder Wurm. Beide Formen kom-
men nicht selten bei einem und demselben Pferde vor.

1. Kennzeichen des Nascnrotzes.
a Ein anfangs dünner, schleimiger Nascnausflnß, welcher
später klebrig, dick, mihfarbig, klnmperig wird, an den Nasen-
ränder» festklebt und irockene Krusten an demselben bildet.
Der Nascnausflnß ist häufig einseitig, kann aber mich an bei-
den Nasenlöchern Vorkommen.
Ix K'noicnartigc, höckerige Geschwülste im Kehlgange von
der Größe einer Haßelnuß bis zu jener eines Hühnereis und
auch darüber, die hart, iti,schmerzhaft, wenig beweglich sind
und an jener Seite liegen, an welcher der Nasenansflnß zu-
gegen ist.
c. Das. Auftreten kleiner, stecknadelkopfgroßer, in der Mitte
gelblicher .Knötchen auf der Schleimhaut der Nasenhöhle, ans
denen sich runde, anfangs flache Geschwürchen bilden, die sich
.bald vertiefe» und dann einen aufgeworfenen zackigen Rand
und eilten schmutzig graugclven Grund zeigen. Diese Ge-
schwürchen gehen hi» und wieder in einander über und bil-
den größere unregelmäßig gestaltete Geschtvürsflächen.
Kennzeichen des Hautrotzes (Wurm).
a. An Verschiedenen Körperstellen treten runde, schmerz-
lose, hafel- bis walümhgroße Beulen ans, welche die Haut
durchbreche» »»d Geschwüre mit verdickte», aufgeworfene»
Ränder» und unreinem, speckigem Grunde bilden. Die Ge-
schwüre vergrößern sich und fvndern eine zähe, mißfarvige,
die Haare verklebende Flüssigkeit ab. Zwischen den Beulen
und Geschwüren entwickeln sich bisweilen strangartige An-
schwellungen, häufig anch höckerige Geschwülste namentlich an
der Brust und an der innen: Schenkelfläche.
I) In manchen Fälle» stellt sich an einer oder der andern
Gliedmaße, besonders an den Hinkergliedmaßen, eine ansge-
breitete, harte Anschwellung ein, an der sich später beulcnartige

oder knotige Geschwülste bilden, aus welchen Wurmgcschwüre
hervorgehlm. Häufig ist der Schlauch mit aiigeschwo'lleir
Zn diesen Kennzeichen der Rotzkrankheit gesellen sich in vor-
gerücktem Stadium noch allgemeine krankhafte Zustände, als:
Abmagerung, Kurzatmigkeit, ein gebrochener, matter Husten;
die Tiere nehmen ein schlechtes Aussehen an; das Haar wird
matt und glanzlos; an den Gliedmaße», der llntcrbrnst und
dem Bauch bilden sich teigige Anschwellungen und die Tiere
gehen schließlich an Abzehrung und Erschöpfung zu Grunde.
Die A n st eckuug erfolgt eiilwedcr direkt von Tier zu
Tier oder durch Zwischenträger. Vorzugsweise, sind cs Stal-
lungen, in denen rotzkranke Pferde gestanden haben, dann
sämtliche Stallgerätc, Krippen, Raufen, Trinkeimcr, Pntzzcnge,
Pferdegeschirre, Decken, Wagendeichseln n. s. w., welche den
Anstecknngsstoff der Krankheit mifnehmen und übertrage»
könne».
Man kann annehmen, daß nach der Ansteckung die Krank
heit in der dritten bis zur zwölften Woche, zum Ausbruch kommt,
doch kann der sichtliche Ausbruch weit später, selbst noch nach
einem halben Jahre erfolgen.
Der Verlaiff ist meistens ein langsamer, seltener ein rascher'
und erstreckt sich häufig auf mehrere Monate und selbst über ei»
Jahr hinaus. Dadurch und durch den oft unscheinbaren Uw
fang der Krankheit, welcher selbst dem geübten Auge lange Zeit
verborgen bleiben kann, wird der Rotz höchst gefährlich, da dir
Ansteckungsgefahr vom ersten Augenblick an' besteht und sich
mit der Zeit immer vergrößert, so daß ein rotzkrankes Pferd
viele andere Pferde austecken und unsäglichen Schaden vcriw
suchen kan».
Auch ans den Menschen ist die Rotzkrankheit übertrag'
bar, bei dem sie wie beim Pferde tödlich verläuft. Es ist daher'
i» dem Umgang mit solchen Pferden die größte Vorsicht geböte»

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