Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 177 - 203 (1. August 1901 - 31. August 1901)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37097#0300

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Wiener Volkssängern auf den Kmeen Abbitte leisten
für den seiner Zeit erhobenen Vorwurst daß sie der in
der Volksseele schlummernden Rohheit allzu bereitwillig
entgegengekonnnen seien. Wie hat der Gebildete die Nass
gerümpft über die Wiener Sinaspielhallen und mit wel-
cher Befriedigung wurde ihr endlicher Verfall begrüßt!
Was für ein Geschrei erhob sich über das frivole Wie»,
als die Mansfeld und Hornischer ihre Vrettllieder sangen!
lind wie harmlos war doch das Wiener Brettl gegen die
seht überall wuchernden deutschen Ueberbrettl!
— Emil Pohl. Der Schriftsteller Emil Pohl ist
vorgestern Abend zu Bad Eins verschieden. Pohl war
eine echte Theaternatur. Er begann in jugendlichem Al-
ter seine Laufbahn als Schauspieler und war dabei auch
im Opernfach als Spieltenor thätig. Schon frühzeitig
versuchte sich Pohl als Bühnendichter und er verstand es
namentlich in seinen großen Possen, den Geschmack der
Berliner zu treffen und das zu jener Zeit in Berlin vor-
handene vortreffliche Darstellermaterial für seinen Genre
zu verwenden. Einige jener Erzeugnisse, wie z. B. „Eine
leichte Person" haben sich viele Jahre hindurch auf der
Bühne erhalten und Hunderte von Aufführungen erlebt.
Der gute Blick Pohls für Alles, was Bühnenwirksamkeit

betrifft, sein Witz, sowie eine äußerst gewandte Feder
kamen ihn, bei seinen Arbeiten, die oft in unglaublich
kurzer Zeit entstanden, zu Statten. Sind auch die mei
steu seiner abendfüllenden Stücke wieder vergessen, so
haben sich einige seiner Einakter lebensfähig erhalten
und seiner lustigen „Schnlreiterin" begegnet man Heerte
noch ziemlich häufig. Später wandte sich Pohl der ern
steren Mmst zu und auch hier blieb ihm der Erfolg treu.
Lein Schauspiel „Vasantasena" hat den Weg über alle
deutschen Bühnen gernacht, llurz vor seiner letzten schwe-
ren Erkrankung hat er noch ein größeres Drama be-
endigt. Auch als Theaterleiter ist der Verstorbene thätig
gewesen, seine Direttionsführung in Riga und Bremen
steht bei dem Publikum dieser Städte wie bei den^ unter
ihm thätig gewesenen Künstlern irr bestem Andenken.
Pohl erreichte ein Alter von 77 Jahren.
— Ihr Vlumenhnt. Schusterjunge: „Nee, Fränleinchen, der
neje Jacken und dct olle Jrundstnck — det paßt nicht zu-
sammen."
— Moderne Annonce. (An eine durchgegaugene Gattin.)
Emilie! Bleibe dort! — Alles verziehen! Dein Gatte.
Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montna, für den
Inseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

vnl«» is»u» «1s»' ILuslIr,
Nstdslbsrg, l'llsatsrstrasss 7.
Vollmundige Ausbildung in allem tllsorotiscllou und prMiscksv
Mollorir dor Ansib, ltiAinatmobsr Nntsrriollt und italisotsclls
Lpracll», Odor-, Atttsl- und Vorbsi-sitnugMaWsu.
Ombsslsrnduogsn, Vdorgsssng kür Daunm und Ausikxssostwkts.
Prospekte franko druck die Utisktion
Vtt» SSSIIA. NsiLl'loN
F/'sssH. Fi?«/. //o//,
6'«/,'. 7876. 7.V.
Kests

OlasrrliSinlsOlis La.HL.
ljniv6r8itilL8pI.it/..
Osntr'Ä.lG in Na. unk 61 IQ.

kilöllsiIssLMiggn in Biburg i. 8. —
kölialvn in 6sll6n-6ali6N.

«eillölbei-g. — Karlbrulis. — 8tra33liui-g i. kil3. »ncl 8ss«l.
— 8>-uoIi8aI. - IV>üIkktU86N i. 8>3. uncl 8»3tatt.

^IrtivuIrapitAl Nk. 2VM«,V«V.- kEVvkom! »Ilc. 2,«st«,Ntt0.-
/»n uiack VsrlLLTik vor» Vl7votirupivosia an sämtlicksn LörssupIätLsu dos In- und Lnslandos.
t»nnr»Nrns von »Vvi-tpLpisrsn Lur 7»uttilswLtii'ung in vsisclltosscnsm und rurr- Verr vvnttuicii tu okksnsm /.ustands.
Llnlüsuirg «Lrnllivlrsl- Lins uirri v!v1«sn«sns6Nsi»s, sorvis vsr-lostsi- oder gsIcüntUgtvi- Wsntpspit»«»«.
Vsi-mtstunN vuir lossoopLelroon (8akss), nntsr Kslkslvvoselrlurss rksr Llistsr, in testen <!s«öii,sn nouosior trenslruktln,
Loslsnrkosl« Lontrolls von Vorlesungen.
LtnLNA von Vi/oolassln aut die gsn/.o Volt /.u koston billigen Lätron unsoror Lallt s
-»irsstk-llung von Oksvlrs, ^»nwslsungsn und kk6!86gs1«Id»riotkon auf alle Handels- und Vcrkeluspläws
Li-üNnung von Isuksnüsn kkoolrirorrgorr init und okns Lrsditgorrnikrung. Varonbolsiknng.
LisdülirronDools Olrsodtrsodirnngon uud .4r.iuz.llms von Ls.rsinlLgsn mit und okuo Lündiguvg ?.u ükliolrs» ^inssiitron.
Losorgnng aller ausltindiso.ken liieldsorton und Papiergeld, insbesondere L-Nsstollung von Reisegeldbrieken, an allen grösseren kltltren des In- und rVuslandes 7.ablbar, iniltois
„elcker sieb unsere aoereditirton Vreundo einer rnivorlrommendston ^utnalune seitens unserer öosobäktskronnds gewtirtig kalten dürfen.

llAuplsti'as««
l88.

6. H0KUVI6,

II«upt8tr«88v
188.


>V6t1V6I1Nitto1lINZ kür ul Io KI'0880!1 Ü6NN6 U V6nl86ll1rui ä8.
MM- <1«ii1r»»it« pr«»s»rpt« -WM

Die Hauspstege.

Ein Werk Wahrhafter christlicher Wohlthätigkeit versieht schon seit einigen
Jahren ganz im Stillen in unserer Stadt die vor wenigen Jahren ins Leben
getretene Abteilung des Frauenvereins, welche sich der Hauspflege widmet.
Sie bethatigt sich, wo die Vorsteherin eines Haushaltes ihrer Aufgabe durch
Wochenbett oder Krankheit entzogen ist und Niemand sich sonst findet, der an
ihre Stelle tritt und der Kinder sowie der Führung des Haushaltes sich an-
nihmen könnte. In solchen Fällen kommt dann die Hauspflegerin oder besser
gesagt die Haushallsührerin und versieht die Arbeit, die sonst der Mutter
obliegt, sie sorgt für die richtige Reinigung und Bekleidung der Kinder, für
deren Speisung, reinigt die Wäsche, räumt ans im Hanse und bereitet die
Mahlzeit. Zur eigentlichen Krankenpflege ist sie nicht berufen, aber die Kranke
zumal die besonderer Schonung bedürftige Wöchnerin, kann dem Verlauf ihrer
Krankheit oder Genesung mit grösserer Ruhe entgegen sehen, wenn sie weiß,
daß während ihres Darntederliegens eine vertrauenswürdige Person ihres
Amtes waltet. Die Wöchnerin wird dann nicht mehr gezwungen sein, am 4.
oder 6. Tage nach ihrer Niederkunft stundenlang am Waschzuber stehen zu
müssen, um die nötigste Wäsche des Haushaltes zu reinigen.
Zur Zeit sind für diese Thätigkcit vier Frauen angestellt, welche von
der Stadt ein fest bestimmtes Wartegeld und für jeden einzelnen Pflegctag
eine besondere Vergütung erhalten. In der ersten Hälfte dieses Jahres wurden
von denselben in 65 FHjlen gepflegt (40 Wöchnerinnen und 25 Erkrankungen).
Die Verwaltung der Abteilung verausgabte dafür an Löhnen den Betrog von
633 Mark 40 Psg. Ein Ersatz seitens der Verpflegten trat nur in einzelnen
Füllen ein, so daß die Opfer, die der Verein zu bringen hatte, recht erheb-
lich waren.
Leider war es nicht möglich, allen Ansprüchen ans Zuweisung von
Pflegerinnen Rechnung tragen zu können. Welchen Anklang die segensreiche
Einrichtung bei unserer Bevölkerung findet, zeigt, das) immer eine grobe An-
zahl von Vorausbestellnngen angemcldet ist.
Erwünscht wäre es nur, wenn die beteiligten Kreise dazu beitragen
würden, das schwere hingebungsvolle Amt der Vorsteherin und Rechner!» der
Abteilung zu erleichtern, insbesondere sich etwas gedulden würden, wenn ihren
Wünschen bei der beschränkten Zahl der Pflegerinnen nicht sogleich entsprochen
werden kann. Gar oft müssen die Damen aber hier unliebsame Worte hören
und nickt selten kämmt es vor, daß Personen die Gelegenheit benutzen, wenn
sie »ach einer Pflegerin fragen wollen, alle möglichen anderen Beschwerde» vor-
zutragen und Ansuchen zu stellen, deren Erfüllung mit der speziellen Aufgabe
der Hauspflege gar nichts zu thun hat.


Notarielle Jener- u. Einbruchsprobe bestanden!
Kasserrschemske,
prämiiit mit silberner SLaatSmedaille, mit gebogenen
Umsassungsmäntcln und Sturzringen versehen, neueste
Konstruktion, jede Gröhe, Lager aller Nummern.
AH- Cassetten, -VW
feuerfest und diebessicher in allen Größer.
Anfertigung feuersicherer Gewölbetynren, Archiven
und Kassenzinlnrern. — Preislisten gratis-
Daub'sGeldschrauk-u. Eisschrankfabrik, Ketteng. 19

Steigerung^
Ankündigung.
Am
Donnerstag, de» 29. Ang. 1961,
vormittags LI Uhr
wird im Rathaus zu Dossenheim das
uachbeschriebene zum Nachlaß des
Philipp Lampert van Dossenheim ge-
hörige Wohnhaus allda öffentlich ver-
steigert, wobei der Zuschlag ei folgt,
wenn der Anschlag oder mehr geboten
wird, nämlich:
Lagerbuch Nr. 64:
4 ar 29 qm Hofraite, 4 ar 22 gm
Hausgarten, zusammen 8 ar 51 qm
im Ortsetter, einerseits Nr. 62, 63,
nndeierseils Nr. 65, 66. Ans der
Hofraite steht.:
a ein einstöckiges Wohnhaus mit
gewölbtem und Balkcnkeller, Stall
und Dachzimmer nebst angebautcm
Backofen,
k. eine einstöckige Scheuer mit Stall
an a eingebaut,
c. ein einstöckiger Tabaksschovs mit
Schweineställen. Tax 6000
Heidelberg, den tO. Angnü lOOl

Kroßl). Notariat IV.




WA (cksetBick m-Inukt!
Moksis lieli. I. 8ep1Iii-
LkMCcim. Ilanpttr. in Ale.:
>80 600, >20 006, 168 606
ss i02 666. 96 660, 45 666, Z
Z 36 666, 2S 666 >7 666 elo L
"Z tkde; Koos ein Trekker. ^
bieten di» aus 100 Aitgliedsru A
bestell. Lkn-ieuloosgessllsckaktsn. »
" däkrl. 14 Ltsss., dav. 2 LI. gratis. A
« 48 60lll.ooss u.4Z 006 Irsltsr! S.
Aouittl Leitrux 4 Aarle,
pro Lnisii nnd Llssso.
Liinisldungsn nimmt entgegen :
MI../ttllldiMe3,
Mvnotdrso, L.

K 1
8 ä»NI

gen: E

werden neu-
gelegt, alte
repariert, gereinigt und gewichst von
Philipp Schaaf, Schreinermeister
Karpfengalke

Gehmdgras-Mrsteigerung.
Die cv. Pflege Schönau versteigert das Oehmdgrasertriign^
wie folgt:
am Montag, den 26. August, vormittags S Uhr,
im „Löwen" in Schönau von 34 Hektar (94Morgeüi
Wiesen ans Gemarkung Schönau und Neckarsteinach, sow^
vou der Wiese im Vwhgnmd, Gemarkung Greiu, uud von dck
Pfarrmiese iu Wilhtlmsield;
cm Mittwoch, den 28. Augnst, vormittags s Uhl
im Nathans iu Schriesheim vou den Wiesen auf
markung Schriesheim, nachmittags 2 Uhr im Rathalli'
in Dossenheim vou deu Wiesen auf Gemarkung Dosfl'^
Heini;
am Freitag, den 36. Augnst, vormittags 6 Uh§
in der „Krone" in He'sdesbach von den Wiesen a>>!
Gemarkung tzeddesbach.
Kvang. Uffege Schöna«.
I. B. d. V.
Stock mar.



Mubünde aller Art
sowie alle andern Buchbindcrarbeiten werden in bekannter
Gediegenheit ausgeführt.
Llrrrl L««U, Wv.-RuWlldkrri, Plöck 83,
früher Sandgasse 16.


^' inItUvAiiSLii^ren^/iik
Oggekskieimei-sti-aszeZH 'IsIepkoni-ufN
empfiehlt' 5ick rum Jeruge aller
iwu-lurlänclircker WnerMWei'
llstllellenpwllucte unte-Lricherun^
pMmptsste p u. billigblier' Zeciienung.

Heßr.HamöerInh: U.Slhwcjllart, Alw
empfehlen für Winterbedarf
I». nach gesiebte Nnhrnutzkohlen,
Lr». „ Anthraeitkohlen,
Ir». schiacke»rreinen Destillations Koaks
trock. Buchenholz nach Belieben zerkleinert,
„ Slnfenerholz „ „ „ .!
Bestellungen werden angenommen bei den Hrn. Gcbr. Penner, kw
straste 58, Phil. Knell, Marktplatz 6 und Luisenstrahe 4, parterre!

Aärsgssss 20, Lobs Ntöck,
Nsrrsn-, Aodc>--ll>diirst:
Hemden, I trite, OiAvatton oto.


^7^
rvisoksn Lnlngv u. tlnuptstrS^
8port- u. kistss-ärtNrol^
Plaids n. ltsebsu, l'sulüs^^

Druck und Verlag der H-idelberger Verlags-Anstalt und Nrucker--t (Hörning n. Berkenbusch), Heide'berg, Untere Neckarstr. Nr. 81,

»r

Br
E

Fr
du
Ho

tifi
Br
ni
der
vol
KN
für
mei
Mo
gar
soll
Met
Jak
spri
irdi
Wisj
lam
sicht
Vre
flati
fst e
saus
körn
Den
don
 
Annotationen