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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 204 - 228 (2. September 1901 - 30. September 1901)
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https://doi.org/10.11588/diglit.37097#0530

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Lueger verweigerte aber kurzweg dis ritterliche Gsuug-
thuung.
— Am 3. Oktober findet in den Morgenstunden eine
internationale wissenschaftliche Ballon-
fahrt statt. Es steigen bemannte und unbemannte
Ballons auf in Trappes, Paris, Straßburg, München,
Wien, Krakau, Berlin, Petersburg, Moskau. Der Fin-
der eines seden unbemannten Ballons erhält eine Be-
lohnung- wenn er nach der beigegebenen Anweisung den
Ballon und die Instrumente sorgfältig birgt und an
die angegebene Adresse sofort telegraphisch Nachricht gibt.
Auf eine vorsichtige Behandlung des Ballons und der
Instrumente wird besonders aufmerksam gemacht. Es
wird noch darauf hingewiesen, daß für Hilfeleistungen
beim Landen eines bemannten Ballons besondere Ver-
gütungen gezahlt werden, deren Höhe jedesmal von dem
Ballonführer festgestellt wird.
— Neapel, 26. Sept. Die Pestfä11e sollen durch
Ansteckung indischer Ratten im Freihafen erfolgt sein;
sie sollen auf E n d e August zurückdatieren. Die
Regierung hat sofort energische Maßregeln ergriffen.
Bis gestern ließ sie alle Telegramme konfiszieren; sie
läßt nur zensurierte Meldungen durch. Es wird ver-
sichert, daß es sich nur um leichte Fälle der Krankheit
handelt. Große Erregung herrscht in den Häfen des
Mittelmeeres, speziell in Genua, wo es stark regnet.
Die Sanitätspolizei isolierte sofort sämtliche Familien
der Erkrankten und alle mit ihnen in Berührung Gekom-
menen, im ganzen 300 Hafenarbeiter. Umfassende Des-
infektionen wurden vorgenommen, um dis Verbreitung
der Seuche zu verhindern. Aus Paris wurde Pasteur-
sches Serum und Haffkinesche Lymphe besorgt. Die

ersten Anzeichen Wurden von einem Hafenarzt bemerkt,
welcher die pestverdächtigen Fälle den Behörden mitteilte
und gleichzeitig auf das ungewöhnlich zahlreiche Sterben
der Ratten aufmerksam machte.

— Ein klassischer Zeuge. Der „Amberger Volksztg?"
wird folgendes Intermezzo aus einer Gerichtsverhandlung
in Weiden geschrieben: Er verrcdet sich nicht, der Berg-
baucr, wie er Zeugschaft leisten soll. Vorsitzender: „Wie
heißen Sie?" —Zeuge: „Woos moin's?"-— V.: „Sie sollen
69 oder 70 Jahre alt sein?" —- Z.: „Wird scho so sein." —
V.: „Was haben Sie für einen Beruf?" — Z.: „Ich thou
halt so umananda höin (hüten)."-— V.: „Haben Sie ein
Anwesen?" — Z.: „Der Notar hat halt so umananda g'schriebn
Herr bin i nix mehr." — V.: „Sind Sie verheiratet?" —
Z.: „Eppa scho, ursa so achtavierz'g Jahr." — V.: „Kennen
Sie die Angeklagte?" — Z.: „Dös ka sein, dös glaab i." —
V.: „Sie können sich wegen naher Verwandtschaft der Zeug-
schaft entschlagen, wollen Sie Zeugnis ablegen?" — Z.: „Wöi
Sie moina, dös überlaß i Jhna." — V.: „Wollen Sie etwa
keinen Zeugen machen?" -— Z.: „Na laß' mas halt nachha
göih." Mit einem großen Knix und herabhängenden Unter-
kiefern tritt der Zeuge ab, den Gang der weiteren Verhand-
lung mit gespanntestem Interesse verfolgend.
Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für der
Inseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.
Restauration „Zum Reckarthal".
Neu hergerichtet. Neu hergerichtet.
Empfehle meinen neu hergerichteten Saal verehrlichen Vereinen
und Gesellschaften zur gefl. Benutzung. Ebenfalls gebe ich guten
Mtttagstisch zu billigem Preis. Hochachtungsvoll
F. Bolz, Untereneckarstraße 15.

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OöA--. 1876. 7.9Z.
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Phil. Gsrtermmm

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Bekanntmachung.
Die Erneuerungswahlen zur zweiten Kammer
der Ständeversammlung betr.
Die Gemeinde Ziegelhausen, welche nach der vorletzten Volks-
zählung 2448 Einwohner zählte, wurde mit Genehmigung des landes-
herrlichen Wahlkommissärs in 2 Wahldistrikte eingeteilt.
Der erste Distrikt umfaßt die Ortsteile „Dorf- und Neckarhelle
bis mit Haus Nr. 149 des Steinbacherthals", und hat (sieben) 7
Wahlmänner zu wählen.
Der zweite Distrikt umfaßt den weitern ganzen Ortsteil des
„Steinbacherthals", und hat (fünf) 5 Wahlmänner zu wählen.
Die Wahlkommissionen bestehen:
für den ersten Wahldistrikt aus:
1. dem Bürgermeister Jos. Hummel,
2. „ Gemeinderat Fried. Simon,
3. „ Wahlberechtigten Ludw. Oberfeld, Zimmermeister,
4. „ „ Josef Scheid, Schneidermeister,
5. „ dem Ratschreiber Stefan Baust als Protokollführer;
für den zweiten Wahldistrikt aus:
1. dem Gemeinderat Thomas Baumeister als Vorstand,
2. „ „ Jakob Stadler I.,
3. „ Wahlberechtigten Konrad Knobel, Gemeinderechner,
4. „ „ Johann Weber, Kaufmann,
6. „ Ratschreibergehilfen Leonhard Banst,
als Protkollführer;
Die Wahl findet für beide Distrikte am
Freitag, den 4. Oktober ds. Js.
von mittags 12 Uhr bis abends 8 Uhr
im hiesigen Rathaussaale statt und zwar für Distrikt I im 2. Stock
und für Distrikt II im 1. Stock in den durch Anschlag bezeichneten
Lokalen.
Das Wahlrecht wird in Person, durch Stimmzettel ohne Unter-
schrift, ausgeübt.
Die Stimmzettel müssen von weißem Papier und dürfen mit
keinerlei Kennzeichen versehen sein; auch ist der Stimmzettel in einen:
amtlich abgestempelten, mit keinen Kennzeichen versehenen Umschlag ab-
zugeben.
Es hat deshalb jeder Wähler, der seine Stimme abgeben will,
an den Tisch, an welchem sich die Wahlkommission befindet, zu treten,
seinen Namen zu nennen und sich sodann mit dem abgestempelten Um-
schlag, den er hierauf in: Wahllokal erhält, in das mit dem Wahllokal
unmittelbar in Verbindung stehende Nebenzimmer zu begeben und dort

seinen Stimmzettel ohne Beisein Anderer in den Umschlag zu stecken
und den so verdeckten Stimmzettel, nachdem der Protokollführer seinen
Namen in der Wählerliste aufgefunden hat, dem Wahlvorstand zu über-
geben.
Wir laden hiermit die Wahlberechtigten zur Wahl mit dem Be-
merken ein, daß die Wähler ihr Wahlrecht nur in dem Distrikt, in
den: sie wohnen, ausüben können.
Die in der Wählerliste nicht aufgenommenen Personen werden
zur Abstimmmung nicht zugelassen.
Die Wahlordnung und Wählerliste werden während der Wahl-
handlung im Wahllokal aufgelegt.
Ziegelhausen, den 23. September 1901.
Der Gemeinderat:
Jos. Hummel. Baust.
Jagd-Mrpachtung.
Am Mittwoch, den Ä. k. M., nachmittags 4 Uhr, wird
die Jagd hiesiger Gemarkung mit einem Flächeiigehalt von 452 sin
Feld und Wald, auf weitere 6 Jahre und zwar vom 2. Februar 1902
bis mit 1. Februar 1908 öffentlich im Wege der Versteigerung ver-
pachtet. — Der Entwurf des Pachtvertrags liegt zur Einsicht auf.
Liebhaber ladet ein
Gauangelloch, am 24. September 1901.
Der Gememderat.

Rehm, Bürgermstr.

Winkler, Ratschr.

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Druck und Verlag der Heidelberger Verlags-Anstalt und Drucker« (Hörmng u, Berkenbusch). Heidelberg, Unter« Neckarstr. Nr. 2l.
 
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