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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 229 - 255 (1. Oktober 1901 - 31. Oktober 1901)
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— Grenzkontrolleur Viktor Link in Whhlen wurde in-
folge Verlegung des Amtssitzes des Grenzkontrolleurs des II.
Kontrollbczirks in gleicher Eigenschaft nach Grenzacherhorn
versetzt.
Karlsruhe, 14. Okl. Gestern Vormittag besuchten
der Großherzog und die Großherzogin den
Gottesdienst in der evangelischen Stadtkirche in Baden.
Heute Bormittag 9 Uhr 25 Minuten trafen Ihre König-
lichen Hoheiten aus Schloß Baden hier ein und begaben
sich alsbald nach dem Platz im Großherzoglichen Schloß-
garten, wo das Denkmal für den Prinzen Wilhelm er-
richtet ist. Hierauf empfing der Großherzog im Groß'
herzoglichen Schloß den Generalleutnant und Gcneral-
adjutauten von Müller, den Geheimerat Freiherrn von
Reck und den Finanzminister Dr. Buchenberger zum Vor-
trag. Darnach meldeten sich eine Anzahl Offiziere. Nach-
mittags nahm Seine Königliche Hoheit die Vorträge des
Präsidenten Dr. Nicolai, des Geheimerats Dr. Schenkel,
des Geheimen Legationsrats Dr. Freiherrn von Babo
und des Legationsrats Dr. Seyb entgegen. Um 5 Uhr
43 Minuten kehrten die Grobherzoglichen Herrschaften
nach Schloß Baden zurück.

Ausland»
Oesterreich-Ungarn.
— Wie das „Neue Wiener Journal" meldet, tritt
im Oktober ein neues Exerzierreglement für die öster-
reichisch-ungarische Armee in Kraft. Sein Hauptzweck
ist, die Mannschaften zu guten Schützen auszubil-
den. „Kein Massendrill sondern individuelle Erziehung"
ist nach dem Blatte die Grundidee des neuen Reglements,
die Erfahrungen des südafrikanischen Krieges hätten
diese Neuerung veranlaßt.
England.
— General Butler hat sicherlich im Burenkrieg kein
Glück gehabt. Trotzdem behauptete er dieser Tage in
einer bei einem Liebesmahl gehaltenen Rede, es gebe
keinen jüngeren Offizier, der geeigneter sei als er, das
neu zu bildende Armeekorps zu kommandieren, und er
forderte seine Kritiker auf, den Mann zu nennen, wenn
sie es vermöchten. Das hat das englische Publikum sehr
peinlich berührt. Eher anzuerkennen ist, was er zu dem
Vorwurf sagte, er habe dem General White in Lady-
smith zur Kapitulation geraten. Er führte in dieser Be-
ziehung aus: Am 15. Dezember habe er Colenso er-
folglos angegriffen. Der Tag sei der heißeste des Jah-
res und Buller 30 Stunden an der Arbeit gewesen. Er-
hübe Mißgeschick gehabt und nachdem er erfolglos ge-
wesen, habe er nicht an sich, sondern an die Garnison von
Ladyshmith denken müssen. Er habe nicht gewußt, wie
Ladysmith verproviantiert gewesen, sondern habe ge-
hört, die Stadt würde nur bis zum Ende des Jahres
aushalten können. Später habe er erfahren, daß diese
Annahme falsch gewesen. Jedenfalls habe-er damals
geglaubt, es seien nur noch 16 Tage übrig. Er habe da-
rauf eine Meldung an Sir George White aufgesetzt, des
Inhalts, sein Angriff sei mistlungen und er könne vor ei-
nem Monat keinen neuen Entsatzversuch unternehmen
und dann werde er sich noch langsam durchkämpfen
müssen. Dadurch habe er die Verantwortlichkeit über-
nommen und Sir George White habe sagen können, wenn
er den äußersten Schritt thun mußte, daß Sir N. Buller
befürwortet habe, nachzugeben. Weiter habe er (Buller)
in dein Telegramm einige Fragen gestellt und angedeutet,
daß es nötig werden könne, sich zu ergeben, und geraten,
was Sir George in diesem Falle thun solle und auf
welche Weise. Er habe gedacht, dadurch würde er emen
Mann decken, der wie er geglaubt, sich m größeren
Schwierigkeiten als er selbst befunden. Er Buller, for-
dere den Mann, der behauptet habe, daß er Sir G. White
gerate,i habe sich zu ergeben, auf, vorzukommen und
Las Telegramm zu zeigen.
Spanien.
Gijon, 13. Okt. Gestern wurde eine Prozes-
sion bei dein Austritt aus der Kirche von einer Volks-
menge mit Zischen und Pfeifen empfangen. Die Gen-
darrnerie ^ ging gegen die Menge vor, wober ermge Per-
sonen verwundet wurden. Die Teilnehmer der
Prozession, ungefähr 1000 Frauen und 100 Männer,
all mit dicken Stöcken bewaffne t,erwu ersten
auf die von der Volksmenge gesungene „Marseillaise
mit Hochrufen auf Don Carlos. Der karlistische
Deputierte Zabibaretta, der einen Revolver bei sich führte,
wurde verhaftet.
Afrika.
— Die „Times" meldet aus Dundee vom 9. Ok-
tober: Infolge heftiger Regenfälle ist die Verbindung
zwischen den Truppenabteilungen im Felde zeitweilig un-
terbrochen. Die Burenstreitmacht hat sich, wie befürch-
tet, g e t e i l t, um in kleinen Abteilungen zu entkommen.
Die Kolonne Allenby's nahm 8 Mann gefangen, unter
ihnen den Vater des Kommandanten Grobelaar. Vom
>11. d. meldet die „Times" aus Dundee, daß aus den Be-
wegungen des Wagenparkes, der sich einige Zeit im
dortigen Distrikt aufhielt, Bothas Absicht zu ersehen sei,
vor dem Verlassen des Pongolo-Waldes seine Truppen
zu ergänzen.
— Reuters Bureau meldet aus Dundee (Natal)
vom 11. d. M.: Botha machte, da er nach Norden zu
auf eine britische Streitmacht stieß, etwa 20 Meilen
südwestlich von Pietretref, in der Nähe von Lüneburg,
Halt. Botha ist nunmehr gezwungen, entweder sich
durch die britischen Truppen nach Norden durchzuschlagen
und den Baviaanflutz wieder zu überschreiten, oder in
Swaziland einzumarschieren. Letzteres ist wegen der
feindseligen Stimmung der Eingeborenen gefährlich.
Die Ausstralier erbeuteten gestern 7 Wagen Bothas und
verbrannten dieselben. General Hamilton berichtet:
Ein Wagenzug unter starker Bedeckung bewegt sich
ostwärts. Im ganzen Lande fiel Regen.
Tarka stad, 13. Okt. Heute sind hier die über
eine Anzahl Kaprebellen verhängten Strafen
bekannt gegeben worden. Unter den Verurteilten be-
findet sich Leutnant Schoemann, der zum Kommando
Lotter's gehörte. Das Urteil gegen Schoemann, das
auf Erschießen lautet, wurde von Kitchener be-
stätigt.

Asien.
- — Die Nachrichten, welche aus Afghanistan
über die Vorgänge beim Thronwechsel in Kabul
nach Petersburg gelangt sind, lauten ganz anders als
die von englischer Seite verbreiteten Mitteilungen. So
hat, wie der Petersburger Korrespondent des „Daily
Telegraph" behauptet, der Emir von Buchara nach Pe-
tersburg gemeldet, daß Habibullah zwar am Tage
nach dem Tode Abdurrhamans seine Thronbesteigung
verkündet habe, allein seine Brüder hätten schon vorher
mit ihren Anhängern heimlich Kabul verlassen und von
einer Anerkennung Habibullahs durch dieselben könne
daher nicht die Rede sein. Habibullah, der die Absichten
seiner Brüder kenne, habe Vorsichtsmaßregeln zur Ver-
teidigung seines Palastes getroffen und starke Truppen-
abteilungen ausgesandt, um seine rebellischen Brüder
einzufangen. Die kriegerischen Bergstämme seien für
Omar und betrachteten diesen als rechtmäßigen Nachfol-
ger Abdurrhamans. Habibullah habe beschlossen, die
Hilfe des weißen Zaren und des Emirs von Buchara
anzurufen, wobei er verspreche, stets ein treuer Freund
Rußlands zu sein.
— Nach einem Telegramm der „Daily Mail" aus
Simla ist eine starke Abteilung Afghanen um
Kabul versammelt, um die Ordnung aufrecht zu erhal-
ten. Habibullah setzte eine besondere Wache für
jeden Europäer ein, die- mit ihrem Leben für die Sicher-
heit der betreffenden Person hasten muß. Die Europäer
in Kabul sind die Ingenieure Frank Martin und Flei-
scher, Frau Fleischer und ihr Dienstmädchen sowie die
Krankenpflegerin Frau Daly.
Peking, 12. Okt. Zwei neue Dekrete wurden er-
lassen. Durch das eine werden dreineue Staats-
behörden geschassten, und zahlreiche kleinere Be-
amtenstellen abgeschafft, das andere ermahnt die Beam-
ten ernstlich zur A u s f ü h r u n g der kürzlich erlassenen
Dekrete, die der Hof als wesentlich ansehe für die staat-
liche Reorganisation, und die vor allem China unab-
hängig machen würden. Die Gesandten berieten heute
über die Lage der hiesigen fremden Kaufleute.
Anscheinend haben die Chinesen nicht die Absicht, die
Geschäftsleute, die Niederlassungen im Gesandtschafts-
viertel haben, in ihrem Betriebe zu stören, sondern es ist
beschlossen worden, diejenigen auszuweisen, die sich in
Grundstücken niederlassen ohne Zustimmung der Eigen-
tümer derselben und diejenigen, die übelbeleumdete Lo-
kale für Soldaten unterhalten. Wahrscheinlich wird man
dahin Übereinkommen, daß die anderen Fremden unbö-
lästigt bleiben bis zur Revision der Handelsverträge,
zu welcher Zeit die Frage der Eröffnung Pekings für
die Fremden zur Erörterung gestellt werden wird.

Aus Stadt und Land
Heidelberg, 15. Oktober.
X Aus dem Vezirksrat. Die Tagesordnung der am 12. d-
abgehaltenen Bezirksratssitzung wurde wie folgt erledigt:
Das Gesuch des Friedr. Koch um Erlaubnis zum Betrieb einer
Schankwtrtschaft mit Branntweinausschank in Kirchheim wurde
genehmigt. Das Gesuch des Johann Heinrich Rensch um Er-
laubnis zum Betrieb einer Schankwirtschaft ohne Branntweinans-
schank in Nußloch wurde ahgewiesen. Das Gesuch der Emil
Bayer um Erlaubnis zum Betrieb der Rcalwirtschaft zum Pflug
in Nußloch wurde genehmigt. Die Gesuche des Jakob Lingg um
Erlaubnis zum Betrieb einer Gastwirtschaft in Leimen und des
Adam Kistenmacher um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirt-
schaft mit Branntweinausschank in Leimen wurden abgemiesen.
Genehmigt wurden die Gesuche: des Wilhelm Sepp um Erlaub-
nis zum Betrieb einer Gastwirtschaft in Bammenthal, des Lud-
wig Stephan um Erlaubnis zum Betrieb der Gastwirtschaft zum
Adler in St. Ilgen, des Kart Kopf um Erlaubnis zum Betrieb
der Realschankwirtschaft zum Bremeneck in Heidelberg, des Johann
Peter Schröder I. in Dossenheim um Befristung der ihm erteilten
Wirtschaftskonzession, des Elektrizitätswerks Bammenthal um Er-
teilung der Genehmigung zur Anbringung einer Turbine in der
Elsenz bei Bammenthal und des Ernst Hochgesand in Mannheim
um Genehmigung zur Errichtung eines Glaswerkes in Eppelheim.
/X Wahlmännerversammlung. Gestern Abend versammelten
sich auf Anregung von Hofrat Strübe die Wahlmänner des Be-
zirks Heidelberg (Stadt) in der Harmonie zu einer im wesent-
lichen formellen Sitzung, um nämlich die Kandidatur von Prof.
Rohrhurst sufzustellen, die, wie bekannt, schon vor den Ucwvhlen
feststand. Den einleitenden, die Kandidatur empfehlenden Wor-
ten des Vorsitzenden fügte Oberbürgermeister Dr. Wilckens warme
Worte der Anerkennung der parlamentarischen Thätigkeit des
Herrn Nohrhurst hinzu, worauf dessen Kandidatur einmütig
proklamiert wurde. Herr Rohrhurst erschien hierauf, lebhaft be-
grüßt, im Versammlungslokal, sprach seinen Dank aus und knüpfte
daran eine in großen Zügen gehaltene Darstellung seiner Auf-
fassung des Parlamentsmandats. Freundliche lebhafte Zu-
stimmung wurde ihm zuteil. Zum Schluß ergriff der in der
Versammlung anwesende Führer der nat.-lib. Partei, Geh. Hos-
rat Schäfer, das Wort. Er lud die Wahlmänncr ein, morgen
vor und nach der Wahl in der Harmonie zu erscheinen, wo auch
die nationalliberalen Wahlmänner von Heidelberg-Land anwesend
sein würden und knüpfte an die Einladung Mitteilungen darüber,
in welcher Weise geplant sei, engere Fühlung mit den Partei-
freunden auf dem Lande zu nehmen und wie eine verbesserte
Organisation in den einzelnen Ortschaften selbst dafür sorgen
soll, daß an Wahltagen die Wähler an der Urne erscheinen. Nach
etwa einstündiger Lauer wurde dann die Versammlung von dem
Vorsitzenden, Hofrat Strübe. geschlossen.
* Adreßbuch. Die Vorarbeiten zur Herstellung des neuen
Adreßbuches haben ihren Anfang genommen. Wir wollen nicht
verfehlen, unsere Bürgerschaft darauf aufmerksam zu machen
mit dem dringenden Ersuchen, den Herausgeber bei dem Werke
nach Kräften zu unterstützen. Das kann in erster Linie dadurch
geschehen, daß die Fragebogen genau ausgefüllt werden, zum
andern aber — und dieser Punkt erscheint mindestens ebenso
wichtig wie der erstere — dadurch, daß jeder Betreffende
falls er die Ausfüllung nicht selbst vollzieht, genau nachsieht,
ob die gemachten Angaben auch richtig ausgezeichnet werden.
Dabei erscheint es nicht empfehlenswert, den Dienstboten oder
Angestellten die Mitteilung der Angaben zu überlassen. Die
Erfahrung hat wiederholt gelehrt, daß Dienstboten sich über die
richtige Schreibweise der Namen ihrer Herrschaften nicht recht
klar waren. — Der Herausgeber wird seinerseits alles thun,
was in seinen Kräften steht, ein Adreßbuch zu schaffen so
vollkommen, wie es bei der Unvollkommenheit aller menschlichen
Einrichtungen überhaupt nur möglich ist, dazu ist aber die Un-
terstützung der Beteiligten unbedingt erforderlich.
sitz Zwanzig Brautpaare wurden letzten Samstag vom hie-
sigen Standesamt ehelich verbunden. Eine solche Zahl ist an
einem Tage hier schon sehr lange nicht, vielleicht noch nie, kopu-
liert worden.
O Kaiser-Panorama. Die französische Riviera, jener reizende
Küstenstrich, welcher durch seine landschaftlichen Schönheiten, so-
wie sein mildes, südliches Klima weltbekannt ist, wird diese Woche
zum erstenmale hier vorgeführt. Dieses paradiesische Gefilde mit
dem herrlichen Blau des Himmels, dem meerbespülten Strande

und dem saust aufsteigenden, mit unzähligen Villen und Palästen
besäeten Gelände entzückt alle Besucher. Nachdem das malerisch
gelegene Mentone und Roccobrune besucht, begeben wir uns nach
Monte Carlo mit seinen Prachtbauten und Anlagen, wo üir
„selbstverständlich" auch die Spielsäle eingehend besichtigen. Dann
aehts weiter nach Monaco, Villafcanca, Nizza, Cimiez und
Cannes, wo sich die ganze Pracht der südlichen Flora entwickelt.
x Besitzwechsel. Das Haus der Wolfgang Florange Ehe-
frau, Kleine Mantelgaffe Nr. 2, ging bei der gestrigen Zwangs
Versteigerung um 10 050 Mark in das Eigentum der Brauerei-
gesellschaft „zum Engel" vorm. Ehr. Hofmann über.
I Noch glücklich abgelaufen. Als gesteru die Frau des
Fabrikanten K. mit ihrer Tochter von Schlierbach in die Stadt
fuhr, gingen dem Kutscher die Pferde durch. Die Sache wurd:
kritisch, da die Barriere am Bahnübergang geschlossen war und
der Zug gleich kommen mußte. Zum G'ück hatte der Bahnwart
die Geistesgegenwart, die Barriere zn öffnen und dann sofort dem
Zug mit einer Fahne entgegenzueilen. So blieb ein Unglück
gerade »och vermieden.
lü Schöffengerichtsfihung vom 14. Okt. Vorsitzender: Großb-
Amtsgerichisdircktor Ribstein. 1> Karl Pe'er von Sinzheim er-
hielt Wege» Widerstand und Beleidigung 90 Mk. Geldstrafe oder
l8 Tage Gefängnis und 10 Mk. Geldstrafe oder 2 Tage Saft:
2) Johann Weinz von hier wegen Körperverletzung 1 Monat
Gefängnis; 3« Georg Adolf Botz von Dolenheim wegen Sach-
beschädigung 3 Mk. Geldstrafe; 4) Friedrich Bleiler von Langen-
zell wurde von der Anklage wegen Diebstahls freigesprochen >
5> Karl Rosenberger von Plankstadt erhielt wegen Diebstahls 2
Wochen Gefängnis; 6) Georg Ernst Roth z. Zt. in Hast hier
wurde von der Anklage wegen Sachbeschädigung freigesprochen;
7) Friedrich Bender von hier erhielt wegen Körperverletzung 20
Mark Geldstrafe; 8> Jakob Atoll von Rohrbach wegen Körper-
verletzung 60 Mk. Geldstrafe oder 12 Tage Gefängnis: 9)
Johannes Weigel von Mönchzell. Christian Stoll von Lobenfeld
und Jos. Winterbauer von da erhielten wegen Körperverletzung
Erstgenannter 3 Wochen Gefängnis, di- beiden andern eine
Geldstrafe von je 10 Mk.
-r- Polizeibcricht. Ein Taglöhner wurde wegen Einbruckl-
dicbstahls und ein Taglöhner und ein Schlosser wegen fortge-
setzter Ruhestörung verhaftet.
lH Eppiugen, 14. Okt. (Brand.) Heute Nacht zwischen
1 und 2 Uhr ist in dem Hause des Herrn Bäckermeisters Philipp
Sch welcher alt Feuer ausgebrochen. Der schnellen HilU
der hiesigen freiwilligen Feuclw-Hr und der fleißigen Wisset-
Herbeibringer ist es zu verdanken, daß das zerstörende Element
auf seinen Herd beschränkt blieb, sonst würden die Flammen die
dort zusammenhängenden alten Häuser bald in Asche gelegt
haben.
Ladenlmrg, 14. Okt. (Wasserleitung.)
Bürgerausschuß beschloß die Erstellung einer Wasserleitung-
deren Kosten auf 180 000 Mk. veranschlagt sind.
LN Mannheim, 14. Okt. (Selbstmord.) Ein
16)4 Jahre alter Anwaltschreiber wurde am 12. d. M. nach-
mittags am Rheinborland zwischen Neckarau und dem Neckar-
auerwald erhängt aufgefunden. — Eine auf dem Waldhof be-
dicnstete Magd aus Eberbach hat sich im Altrhein ertränff-
Die Leiche wurde kurze Zeit darauf gelandet und in die Lei-
chenhalle nach Käferthal verbracht.
8 L Karlsruhe, 14. Okt. (Falschmünzer.) In letz-
ter Zeit sind an verschiedenen Orten wiederum falsche ZwM-
und Fünfmarkstücke anfgetaucht. Am 11. d. M. sind nun
bei der Verausgabung von falschen Fünfmarkstücken in d^'
Pfalz zwei stellenlose, aus Friedrichsthal bei Saarbrücken lstk
bürtige Burschen, ein 23 Jahre alter Maschinenschlosser
ein 21 Jahre alter Bautechniker, deren Eltern hier in
Gartenstraße wohnen, angehalten und verhaftet worden.
der Durchsuchung ihres Schlafzimmers hier wurde alles da»
gefunden und beschlagnahmt, was zur Falschmünzerei erforder-
lich ist.
8L Karlsruhe, 14. Okt. (Die israelitische L a
dessynode) trat heute Vormittag im Sitzungssaale der
2. Kammer zusammen. Im Aufträge des Großh. Oberrat-
hieß Geh. Oberreg.-Rat Becherer die Abgeordneten herzig
willkommen. Der Voranschlag weise diesmal eine mätzrst
Erhöhung des Stenerfußes auf, zu der die Behörde erst rE
reiflicher Ileberlegung und nach genauer Prüfung aller Vrr^
hältnisse gekommen sei. Alterspräsident Kahn-Mannheim ^
öffnete sodann die Sitzung mit einem Hoch auf den Großh^
zog. Zum Präsidenten wählte die Synode Herrn Dr. Hachrrsi
burg-Mcmnheim. Auf Anregung aus der Versammlung wur^
eine Adresse an den seitherigen Staatsminister Dr. Nokk be-
schlossen. Die nächste Sitzung findet morgen statt.
Karlsruhe. 14. Oitbr. (Der Herzog von. Orleans) 0
gestern na-r, München abgereist
M Baden-Baden, 14. Okt. (B a l n e o l o g i s ch
Kurs.) Fm Gr. Friedrichsbad dahier fand heute
mittag )411 Uhr der erste der auf 8 Tagen berechneten
neologischen Kurse unter zahlreicher Beteiligung hiesiger E
auswärtiger Aerzte statt. Eröffnet wurde derselbe drU j
eine Begrüßungsrede des Vorsitzenden der Gr. Badeanstaltsi^
kommission des Herrn Regicrungsrats Haape. Hierauf
Herr Geh. Rat Professor Dr. Erb-Heidelberg einen WX
trag über: „Einleitende Bemerkungen zur Balneologie
zur physikalisch-diätetischen Behandlung der Nervenleiden - ^
80 Oberharmersbach, 14. Okt. (Windbruch.) Äg
hiesigen Gemeindewald hat der Orkan vom 6. Okt. etwa ,,
Festmeter Holz gefällt. Beim Sturm vor 2)4 Jah^,
wurde aus dem Windfallholz die respektable Summe »
160 000 Mk. gelöst. Es waren etwa 2800 Festmeter.
L.dl. Hornberg, 13. Oktbr. (Neue Brauereien.)
Werden z. Zt. zwei Bierbrauereien neu gebaut, die Kettcrer
und die Halter'sche. Mit letzterer soll eine Wirtschaft verbuno
werden. ^
8 L Freiburg, 14. Okt. (Elektrische BeleUw^
tung — B a h n p r o j e kt.) Gegenwärtig ist man da>..

beschäftigt, die Kabel zur elektrischen Beleuchtung im Mjst
st er zu legen. Es soll nämlich im Hochchor, dem biss^

st er zu legen. Es soll nämlrch im Hochchor, dem bism^
eine allgemeine Beleuchtung noch fehlte, die elektrische Belcr ^
tung eingeführt werden. — Eine Gesellschaft von Bauum .
nehmern und Steinbruchbesitzern trat am vorigen DonneN,
im Bursensaale in Freiburg zusammen, um wegen einer
benbahnKöndringen- Heimbach zu beraten. h
war dem „Freib. Bote" zufolge einstimmig der Ansicht,).^
es wünschenswert sei, das gute und verhältnismäßig bw »
Steinmaterial aus der Umgegend von Heimbach für
und das badische Oberland leichter erreichbar zu machen.
her soll ein Anschluß an die Eisenbahn erstrebt werden,
nun Köndringen oder ein anderer Punkt zum Anschlußes,
wählt wird, dürfte von der Prüfung der Techniker nbhnffL
Man verspricht sich eine gute Rentabilität von der
anlage, die auch dem Personenverkehr dienen soll. Es w
zur Einleitung und Durchführung der Vorarbeiten eine ^ .
Mission eingesetzt. .
Aus Baden. Der Sohn des Fischers Hügo Kappes ^,i
Eberbach hat am Samstag Nachmittag im Neckar zwß^y
Lindach und Zwingenberg einen Lachs im Gewicht vast g
Pfund gefangen. Derselbe wurde lebend einer Fischhan<K ^
in Heidelberg überbracht. — In Mosbach hat die
frau des Kleiderhändlers Salomon Grünhut durch Einnav ^
von Salzsäure ihrem Leben ein Ende bereitet. Die
bene, eine brave und fleißige Frau, mußte schon rinrgen ^
in der Jrrenklinik in Heidelberg behandelt werden,
heiten in der Familie in Zusammenhang mit der erivav
geistigen Umnachtung der Verstorbenen erklären die
liehe That. — Am 14. d. früh brannte das
Wohn- und Oekonomiegebäude des Landwirts Peter ^
 
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