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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) (2) — 1894

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Nr. 161 - Nr. 170 (13. Juli - 24. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44556#0071

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einen möglichst englischen Anstrich zu geben, u
tomxo in äolour» umgewandelt und der Patient
also gefragt: ,8uvs ^ou Zolours in tsts
Da sah mich mein Amerikaner mit einem raihloseu
Blicke völlig konsternirt an, griff in seine Tasche
und holte seine Geldbörse heraus. Tableau! Jetzt
schoß eS mir siedheiß durch den Kopf, äoloi;r8,
englisch gesprochen, klingt natürlich wie Dollar (die
amerikanische Geldsorte) und Du hast Deinen Pa-
tienten gefragt: „HabmSie Dollars in den Obren?"
Das war denn doch ein Bischen stark, von Je-
mand zu verlangen, er solle Dollars in den Obren
haben. Glücklicher Weise fiel mir nun das rechte
Wort xuin rin und die Sache löste sich unter
beiderseitigem herzlichen Lachen in Wohlgefallen.
Englisch habe icb aber seither besser gelernt!"
— Und spielen ohne Gage mit".
Eine „Theaternovität", aber eine solche aus dem
Publikum, macht gegenwärtig in Paris Sensation.
Bei offener Bühne ist nämlich auch dcrt wie bei
uns der Zuschauerraum verdunkelt. Das geht aber
den Damen wider den Strich, denn in's Theater
geht man nicht, um zu sehen, sondern hauptsächlich
um gesehen zu werden. Dazu aber sind die
Zwischenakte viel zu kurz. Eine „monäuins"
nun bat die sensationelle Erfindung eines „leuchten-
den Puders" gemacht, welcher dem Gesichte einen
lieblichen, phosphoreszirenden Schein gibt und die
Schönheit auch im Dunklen zur Geltung bringt.
Natürlich gibt es in den Logen nur noch phos-
Phoreszirende Gesichter" ....
Lokcrt'e MrLLHeil'ungen
aus Stadt und Amt Heidelberg.
Heidewerg, 20. Juli.
O Vom Rathhause. In der Stadtrathssihung
vom 18. d. M. wurden u. A. folgende Gegenstände
zur Kenntniß, bezw. Erledigung gebracht: 1. Den
Theilnehmern an dem vom 29. Juli bis 1. Aug. l. I.
in hiesiger Stadt tagenden XII. ordentl. Verbandstag
der Vereine „Creditreform", welche das Festzeichen
tragen, wird der freie Eintritt zu dem am 31. d. M.
im'Stadtgarten zu begebenden Festkonzert und für den
Besuch der städtischen Sammlungen bewilligt. 2. Es
wird die Aufstellung eines weiteren Ventllbrunnens auf
dem westlichen Gehweg der Brückenstraße an der Kreuzung
der Rahmengasse im Stadttheil Neuenheim beschlossen.
3. Die Legate des kürzlich verstorbenen Herrn Dr. Kuno
Freiherr von Reichlin-Meldegg zu Theaterzwecken und
zu Gunsten der Armen mit je 500 Gulden werden für
den Theaterbaufond und den allgemeinen Ortsarmen-
fond dankend angenommen. 4. Es werden die Her-
stellung einer Entwässerungsanlage für den Wolfs-
brunnen dem Maurermeister Franz Friedrich Rohrmann,
die Gypser- und Tüncherarbeiten im Marstallgebände den
Gypsermstr. Moll und Tünchermstr. Schmitt u. Ziegler,
ferner die Schieferdecker-, Blechner- und Tüncherarbciten
für die Bauuuterhaltung des Gebäudes der höheren
Mädchenschule den: Schieferdeckermeistern Strisfler und
Müller, Blechnermeister L. Gärtner und Tünchermeister
Guido Armbruster um ibre Angebote übertragen.
* Eine liebenswürdige Mutter beauftragte
gestern Abend ihren 9 Jahre alten Sohn, in einer nahe-
liegenden Spezereihandlung Oel zu holen und übergab
ihm zu diesem Zweck eine Flasche. Der Junge theilte
seiner Mutter mit, daß ihn ein anderer etwas älterer
Knabe auf der Straße stets belästigte, worauf ihm die
Mutter zur Antwort gab: „Wenn er dich wieder nicht
in Ruhe läßt, dann wirfst du ihm die Flasche an den
Kopf" Der Knabe warf nun auch auf der Straße
der Weisung seiner Mutter gemäß, sobald er feines
Gegners ansichtig wurde, demselben die gefüllte Oel-
stasche nach dem Kopfe, traf ihn jedoch nicht. Dagegen
flog die Flasche einem etwa 1 Jahre alten Kinde, das
von einer Frau auf dem Arme getragen wurde, derart
an den Kopf, daß das Kind mehrere blutende Wunden
davontrug.
* Unfall. In einem hiesigen Restaurant fiel gestern
Mittag ein Dienstmädchen beim Fensterpupen von der
Leiter in den Hof und zog sich mehrere Verletzungen
zu. Ob dieselben gefährlicher Natur sind konnte noch
nicht festgestellt werden.
* Polizeiliches. Ein Individuum wurde gestern
wegen Bettels und Landstreicherei verhaftet-

Plätzchen, wo man ein Glas Bier oder Wein
trinken kann, denn Herr Pullman, dem hier jeder
Stein, jeder Quadratzoll gehört, ist der Ansicht,
ein Glas Bier zu trinken, sei eine schwere Sünde.
Hier wird nur für Pullman und Co. gearbeitet
und auch für dieselben Herren gegessen, getrunken
und geschlafen. Es sind eine Menge von nied-
lichen, mit Gas, Wasser und allem modernen Kom-
fort versehenen Arbeitshäusern da, aber niemand,
auch der Fleißigste und Sparsamste nicht, kann ein
solches erwerben. Sie werden nur vermiethet, und
zwar zu guten Preisen, so viel ich mich erinnere,
zu 14 Dollars im Monat. Alle Lebensbedürfnisse
müssen von Pullman u. Eo. gekauft werden, ihnen
gehören alle Läden. Das Gas kostet 2^ Dollar
1000 Kubiksuß, der Gesellschaft kommt es auf 33
Cents zu stehen. Die Stadt Chicago liefert der
Gesellschaft Wasser zu 4 Cents 1000 Gallonen,
die Gesellschaft verkauft es ihren Mietern zu 10
Cents. Aus dem Kloakensystem der Stadt wird
ein großes Rieselfeld fruchtbar gemacht. Im Mittel-
punkt der Stadt erhebt sich ein hoher Bau, eine
gewaltige Halle mit Kuppel und in dieser steht und
arbeitet eine gewaltige Dampfmaschine, eine „Corliß"
von 10000 Pferdekraft. Aha, sagte ich mir, das
ist der Hochaltar von der ganzen Geschichte. Sie
haben zwar auch eine Pullman-Kirche, wie sie eine
Pullman-Schule und -Bibliothet haben, aber der
richtige Götze des Ganzen ist dieses schwarze Un-
geheuer mit den sich ewig regenden schwarzen Armen.
Mein schließlicher Eindruck von „Pullman,, war der
eines großen Mausoliums. Es war so totenstill
in der Stadt, nirgens ein frohes lachendes Gesicht.
Selbst die wohlgepflegten Rasen und die Blumen-

Arrs den GerichtMLen.
Schöffengericht Heidelberg.
Verhandlung vom 19. Juli 1891.
Die Verhandlung gegen Friedrich Hopke von Stolp
wegen Bettel und Landstreicherei wurde vertagt. Au-
gust Fabarius Ehefrau, Auguste geb. Eberding in
Wieblingen erhielt wegen Körperverletzung 50 Mark
Geldstrafe oder 14 Tage Gesängniß, Julius Kabel

wegen Sachbeschädigung 1 Woche Gefüngniß und dis
Kosten. Philipp Adam Benz in Eppelheim büßt eine
Sachbeschädigung mit 30 Mk. Geldstrafe oder 6 Tags
Gefüngniß und die Kosten. Peter Thomas Gärtner
in Schönau wurde wegen Körperverletzung zu 4 Tagen
Gefüngniß und den Kosten verurtheilt. Jakob Heilig
Ehefrau Magdalena geb. Fromm und Elisab. Stetzel-
berger, beide in Bammenthal, ist erstere wegen Körper-
verletzung zu 4 Tagen Gefüngniß und die Hälfte der
Kosten, letztere wegen Hausfriedensbruch zu 3 Tag
Gefängnis; und die Hälfte der Kosten verurtheilt wor-
den. Die Verhandlung gegen Karl Lamarsch, Georg
Seitz, Georg Adam Haberacker, alle drei von hier, und
Philipp Herbold in Aglasterhausen wegen Diebstahl
und Hehlerei wurde vertagt. Johann Gustav Sauter
in Brombach erhielt wegen Körperverletzung 2 Wochen
Gefüngniß und die Kosten. Johann Laudenklos und
Michael Laudenklos, beide in Brombach, wurden wegen
Sachbeschädigung zu je 10 Mk. Geldstrafe event. zwei
Tagen Gefüngniß verurtheilt. Wegen Körperverletzung
erhielten Georg Philipp Wacker in Schriesheim, Otto
Leonhard Schmitt in Neckarau, Nikolaus Maisel in
Altenbach, Adam Heiß in Lampenhain je 10 Tage Ge-
fängnis; und Nikolaus Weber in Lampenhain 6 Tage
Gefüngniß und jeder der 5 Letztgenannten ein Theil
der Kosten.

Handels- n. Marktberichte.
Mannheimer Börse, Getreide. Auswärtige Be-
richte lauteten für Weizen wieder flau, in Folge starker
Angebote auf alle Termine zum Vorschein kam, wogegen
die Preise keinen Stand halten konnten Roggen
ebenfalls schwächer. Hafer Mangels Angebot gut be-
hauptet- Mais ruhiger-
Mannheimer Börse, Effekten. An der heu-
tigen Börse wurden umgesetzt: Pfälzische Hypothcken-
Bank-Actim a 144. Mannheimer Dampf-Schlepp-
Schifffahrt-Actien a 109^ Sonst notircn: Pfälzische
Bank-Actien 120.40 bez. Vorzugs-Actien des Vereins
chem- Fabriken 170 g. Bf-

Mannheim, 19. Juli (Produktenbörse.)

18.
19.
18.
19
Weizen Juli
13-65
13 55
Hafer Juli
13 75
13.70
„ Nov.
13.90
13 80
„ Nov.
12.45
12.40
. März
14.40
14 30
„ März
12 —
13.-
Koggen Juli
>2.35
12 25
Kais Juli
10.30
10.30
„ Nov.
12.30
12.25
„ Nov.
10.60
10.6!)
- März
12.65
12.60
„ März! 10.80
10.80

Tendenz: behauptend.
Mannheim, 19. Juli- (Pr o d u k t e n b ör s e.)
100 Kilo Weizen, Pfälzer neuer 15.— bis —.—
Norddeutscher —bis . Kalifornicr —bis
—.—, Azima 14.— bis 14 50. Girka 14.— bis 14.50
Taganrog 13 75 bis 14.25. Amerik. Winter 15.—bis
—, Rumänischer 14.75 bis 15.—. Kansaö II —.— bis
13.50, Kernen 15.— bis —. Roggen Pfälzer 13 25
bis 13 50, Norddeutscher —-— bis —.—. Gerste hiesiger
Gegend —bis —, Pfälzer —bis —.
Ungarische —bis —Hafer, badischer, 14.50
bis 14.75, Norddeutscher —— bis —, Rumänischer
—.— bis —- Mais, Amerik. mixed. 11.50 bis
—, Donau 10.75 bis —Kohlrevs, Deutsche",
neuer 22.— bis —.—. Leinöl mit Faß 49.50 bis-.
Rüböl mit Faß 55.— bis —. Petroleum mit 2O°/o
Tara 17.25 bis —.—.
Weizenmehl:
Nr. 00. Nr. 0. Str- 1. Nr. 2. Nr. 3. Nr. 4.
27.75. 24.75. 22.75. 21.75. 20.25. 16.25.
Roggenmehl:
Nr. 0. Nr. 1-
21.25. 18.25.
Mannheimer Viktualienmarkt, vom 19. Juli
Kartoffel per Ctr- Mk. 2.50-3.00, per Pfd- 3-4 Pfg.
Eier per Hundert Mk. 5—6, per Stück 0—0 Pfg. Brüter
per Pfd. Mk. 105-1.20. Aepfcl per Ztr- Mt. 00-00
Birnen per Ctr. Mk- 10—00, Zwiebeln per Pfd. 8—9
Pfg., Sellerie per Kopf 0 bis 00 Pfg-, Gurken per St.
10bis 15 Pfg-, Kirschen p:r Pfd- 10—12 Pfg.; Bohnen
per Pfd. Weißkraut per Kopf 25—35; Rvthkraut per
Kopf 20-25 Pfg.
* Tadak. Mannheim, 18. Juli. Ein auswärti-
ger Spinner, der seit 8 Tagen hier anwesend ist, kaufte
bisher ca. 2300 Centner 1893er Herbsttabake in der
Preislage von 46 bis 54 Mk. — Vom Transitlager
Landau wurden ca. 3M Centner 1893er Kandeler
Tabake von einem auswärtigen Fabrikanten zu ca.
36 Mk. genommen. — Eine' Parthie I89ler Strips
wurde an einen hiesigen Fabrikanten zu 96 Mk. (ver-
steuert) und eine Parthie 1893er aplatirte Einlage zn
65 Mk. (versteuert) verkauft.
Mannheimer Pferde- und Vieh-Markt vom
18. Juli. Es waren beigetrieben: 47 Kälber, 181
Schweine und wurden verkauft per 100 Kilo Schlacht-
gewicht zu Mk.: Kälber I. Qual. 150, 2. Qual. 145,
3. Qual. 140, Schweine 1. Qual. 122, 2. Qual. 118.
Schafe per Stück M. OO.OO.— Zusammen 228 Stück.

MsrreKes.
Berlin, 19. Juli. Nach einer Meldung des
Bureau Reuter aus Honolulu ist der bisherige Re-
gierungschef Dole von Hawai endgistig zum
Präsidenten der Republik gewählt worden.
beete um die großen Gebäude herum hatten den
erkältenden Hauch von Grabdekorationen. Im W esent-
iichm ist die Stadt, wie der Leser gesehen hat,
nichts als eine Millionenfabrik.
Und was thut der Mann mit all dem Gelde?
Für seine Arbeiter thut er gar nichts, er beutet sie
nur aus, und zwar in höchst sinnreicher doppelter
Art, 24 Stunden im Tage. Was thut er für die
Stadt Chicago? Er lebt da in einem herrlichen
Palaste, hat die denkbar feinste Einrichtung, die
feinsten Kutschen, die schönsten Pferde. Aber er
trägt doch ordentlich zu den Lasten der Stadt bei,
indem er eine tüchtige Steuer zahlt? Da kennen
Sie den Chicagoer Millionär schlecht. Der ist so
gut wie steuerfrei. Der Steuereinschätzer kennt
überhaupt keine Millionäre in Chicago, Niemand
ist für den Betrag auch nur einer einzigen Million
eingeschätzt. Die Leute, welche in Chicago Steuer
bezahlen, sind die kleinen Leute. Hat einer ein
Häuschen im Werthe von 2 bis 3000 Dollars so
zahlt er Steuern für 1500 oder 2000 Dollars.
Hat einer Millionen beim Dutzend, so zahlt er an
die Stadt so gut wie nichts. Der Tar-Asseffor be-
kommt für einen Meineid so und so viel, und Herr
Pullmann versteuert ein Vermögen von 12 000
Dollars. Darunter befinden sich zehn Pferde, jedes
geschätzt auf 20 Dollars, sechs Kutschen, jede ge-
schätzt auf 30 Dollars, ein Piano, geschätzt auf 150
Dollars!! Denken Sie sich so einen Dollarkönig
in einer Dreißigdollarkutsche hinter einem Zwanzig-
dollarpferd ! Der Schlüssel zu dem Geheimniß
steckt in der Thatsache, daß die Steuereinschätzer
bei einem Gehalt von 1500 Dollars jährlich in
vier Jahren allesammt steinreiche Leute werden.

Paris, 19. Juli. Eine Mittheilung deS
„Journal" besagt, Bonghi habe bei seinem Besuche
im Elysee seiner Ueberzeugung Ausdruck gegeben,
daß zwischen Frankreich und Italien ein einfaches
Mißverständnis; bestehe. Der Präsident Casimir-
Perier habe gesagt, er würde sich freuen, eine An-
näherung zwischen den beiden Ländern zu sehen,
und hinzugefüzt, daß trotz des Dreibundes der
allgemeine Wunsch nach Versöhnung einer ruhigen
fruchtbaren Zukunft entgegcnzusehen gestatte.
Brüssel, 19. Juli. Die „Gazetta" meidet,
daß der Staatsanwalt von Lüttich ein amtliches
Telegramm aus Serbien erhalten habe, in welchem
die Nachricht von der Verhaftung des sich „Baron
o. Ungern-Sternberg" nennenden Anarchisten be-
stätigt wird.
London, 19. Juli. Einem Bericht des „Stand-
ard" aus Shanghai zufolge, melden aus Korea
angelangte Schiffe, daß in der letzten Schlacht gegen
des Königs Li-Hung Tischang und chinesische Truppen
30 000 Rebellen theilnahmen. Erstere warfen nach
wenigen Schüssen die Flinten weg und flohen oder
liefen zu den Rebellen über, worauf die Anführer
zeitweilig Soeul besetzten, bis chinesische Verstärkung
sie vertrieb. Der König floh und verbarg sich in
der chinesischen Gesandtschaft nahe beim Palast erlebt
jetzt unter dem Schutz des chinesischen Gesandten.
Die Ausländer blieben unbehelligt.
London, 19. Juli. Das gestrige Telegramm
der „Times" über die Mißhandlung desbritischen
GeneralkonsulsGardnerdurchjapani-
sche Truppen wird heute durch ein direktes
Telegramm aus Soeul bestätigt. Gardner und
seine Begleiter wurden von Soldaten geschlagen
und zeitweilig fortgeschleppt. Gardners Tragseffel
wurde in einen Graben der Landstraße geworfen.
Zur Mißhandlung war keinerlei Anlaß gegeben
worden. Gardner reichte bei dem japanischen Ge-
sandten Protest ein, ohne aber bis jetzt Gcnug-
thuung zu finden. Dagegen wird sin Ueberein-
stimmung mit früheren Nachrichten) aus Yokohama
von gestern gemeldet, daß der Vorfall bedeutend
übertrieben sei, indem der Generalkonsul die japa-
nische Vorpostenkette passiren wollte, um zum
Biwak der Truppen zu gelangen und dann einfach
angehalten worden sei.
London, 19. Juli. Ein bei Cowes mit Ker
Zerstörung eines Wracks beschäftigtes Boot ist in
die Luft geflogen. Sieben Mann wurden
getödtet.
London, 19. Juli. Der Newyorker „Sun"
zufolge soll der Staatssekretär auf Vorstellung
des chinesischen Gesandten ein mißbilligendes Tele-

gramm betreffs des Verhaltens Japans
gegen Korea nach Tokio entsandt haben.
De mgegenüber erklärt der „Standard", der Staats-
sekretär habe allerdings in Tokio wegen Korea Vor-
stellungen erhoben, dabei aber dieselbe Haltung wie
die übrigen Mächte beobachtet.
Rom, 19. Juli. Heute begann der Prozeß
gegen Lega, welcher den Mordversuch gegen
Crispi verübte. Lega entwickelte ausführlich seine
Principicn; das Attentat habe dem herrschenden
Regierungssystem gegolten; er habe erst den rö-
mischen Polizeichef und dann Crispi tödtcn wollen.
Hieraus begann das Zeugenverhör.
Rom, 19. Juli. Nach einer Meldung der
„Agenzia Stesani" aus Massanah haben die ita-
lienischen Kolonialtruppen unter dem Oberbefehl
des Generals Baratieri am 17. Juli nach heftigem
Kampfe die Stadt Kaffala erobert.
Sofia, 19. Juli. Nach einer Meldung der
„Swoboda" haben am 11. Juli in Widdin ernst-
liche Ruhestörungen stattgefunden, viele Häuser
reicher Einwohner wurden geplündert.
Auckland, 19. Juli. Der hier angelangte
Dampfer „Mariphosa" aus Samoa meldet, daß ein
Scharmützel zwischen Aufrührern und Regierungs-
truppen am 29. Juni stattgefunden habe. Die
Aufrübrer verloren 22 Mann.

Inserate
für den
Neuen
General-Anzeiger
für Heideberg nnd Umgegend
die noch am selben Tage ausgenommen
werden sollen, wolle man gefl, spätestens
früh Uhr
aufgeben. Größere Inserate jedoch mög-
lichst Tags zuvor.

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