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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) (2) — 1894

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Nr. 181 - Nr. 190 (6. August - 16. August)
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Mittwoch, 15. August 18S4.

Nummer 18S. H. Jahrgang.


General-GAnrejger

für Heidelberg und Umgegend

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WV T-lephon-Anfchlutz Nr. 102. "ME
Fs^twähreird
«erden von allen Postanstalten, Landbriefträgern
unseren Agenten und Trägerinnen Abonnements
entgegengenommen.
Die allgemeine Lage von Handel,
Gewerbe und Ackerbau.
Der soeben erschienene Bericht der Handels-
und Gewerbekammer Dresden bringt in seiner
Einleitung über die gegenwärtige Lage von Handel
und Gewerbe und später über den Ackerbau fol-
gende Bemerkungen:
„Das Bild, das sich aus der Mehrzahl der
von den verschiedensten Geschäftszweigen einge-
gangenen Berichte über die allgemeine Lage von
Handel und Gewerbe entrollt, ist leider kein er-
freuliches, vielmehr nur eine Fortsetzung, wenn
nicht eine Verschärfung der von den Vorjahren
gegebenen ungünstigen Schilderung. Die Haupt-
bedingung einer gedeihlichen Entwickelung von
Handel und Gewerbe, die Erhaltung des Frie-
dens, war zwar auch dieses Jahr gegeben und
wurde sogar durch den Abschluß des deutsch-
russischen Handelsvertrags nach unserer Ansicht
gefestigt; dafür sind aber Störungen des wirth-
schaftlichen Lebens in solcher Fülle aufgetreten
und wirken zum Theile noch fort, daß eine
baldige Gesundung der allgemeinen Verhältnisse
zweifelhaft erscheint. Wir wollen von den auch
die Zukunft beeinflussenden Ursachen nur den
Kampf anführen, den die Landwirthschaft mit
der Industrie und dem Handel geführt hat und
der seinen Höhepunkt in den Verhandlungen über
den russisch-deutschen Handelsvertrag fand, ein
Kampf, der nach unserer Meinung noch lange
nicht abgeschlossen ist und auch für die nächsten
Jahre noch kennzeichnend sein wird; dann die
leidenschaftliche Erregung derjenigen Volksschichten,
die durch die Steuervorlagen zur Deckung der
im vorigen Jahre beschlossenen Heeresvermehrung
vorzugsweise getroffen wurden, sowie das nur
vorläufige Scheitern von zweien verhängnißvollen
Krisen der amerikanischen Geschäftswelt gab, die
ihre tieferen Ursachen wohl in der durch die ab
schließende Zollpolitik, insbesondere die Mac
Kinley Bill, geförderten Ueberproduktion hatten.
Beiläufig sei darauf aufmerksam gemacht, daß
wie die 1873er Wiener Krisis mit der Wiener
Weltausstellung, so auch die amerikanische mit
der Columbischen in Chicago zusammentraf. Die
Folgen der Silberentwerthung sind vor der Hand
noch nicht abzusehen, auch die gegenwärtige En-
quöte wird eine Aenderung nicht herbeiführen;

Are verborgene Knnö.
Kriminal-Roman aus der neuesten Zeit
von C. von der Have.
8) (Fortsetzung.)
„Ich begegnete ihnen, als ich eben aus mei-
nem Zimmer trat," sagte Hans. „Sie stellten
einige Fragen an mich. Ist ein Verbrechen zweifel-
los ?"
Herr Volkheim zuckte die Achseln.
„Wer weiß das?" flüsterte er. Gott ist mein
Zeuge, wie sehnsüchtig ich das Gegentheil erhoffe.
— Hans, schließe den Schrank und gieb mir den
Schlüssel!"
Der junge Mann durchschritt das Gemach; er
ließ die Feder einspringen, bevor er aber die zweite
Thür schloß, haftete sein Blick auf einer Stelle
unter dem Schmuckreichthum.
Dann fügte die Thür sich ein und den Schlüssel
abziehend, kehrte er zu dem Sessel des Vaters
zurück.
„Stütze mich, mein Sohn!" sprach dieser mit
tiefer Stimme.
Schwer erhob der alte Herr sich, seinen Arm
auf den des Sohnes gelehnt.
Als er neben ihm stand, wandte er ihm sein
Gesicht zu.
„Hans," sprach er mit Anstrengung, „fühlst
vu, wie sie mich trifft, die Schmach, welche dieser
Schlag über unser Haus bringt?"
Er drückte dabei das Handgelenk des jungen
Mannes so heftig, daß es recht wohl körperlicher

für uns machen sie sich zunächst in der Schwächung
der Kaufkraft aller Länder, die Silberwährung
haben, und damit zugleich in dem Rückgänge des
Exportes nach diesen Ländern auf das Empfind-
lichste bemerkbar.
Eine Ausnahme von der Regel bilden die von
einer Reihe von Aktiengesellschaften der verschie-
densten Art erzielten, zum Theile sehr günstigen
Ergebnisse. Dividenden von 9—28 pCt. sind
keine Seltenheit, die Ursache dürfte einestheils in
der tüchtigen Geschäftsleitung, zum nicht geringen
Theile aber in dem, freilich mit dem obenerwähn-
ten Grunde zusammenhängenden Umstande zu
suchen sein, daß durch reichliche Abschreibungen
in srüheren Jahren die zu amortisirenden Werthe
allmählich immer geringer und infolge dessen die
Produktionskosten bedeutend ermäßigt worden
find, somit auch die Möglichkeit, in Zeiten des
allgemeinen Darniederliegens des Geschäftes wider-
standsfähig zu sein, in erhöhtem Maße erworben ist.
In der Lage des Handwerkes ist eine Aen-
derung zum Besseren nicht eingetreten, nach wie
vor wird über den Wettbewerb der Konsum-,
Beamten-, Offiziers-Vereine, von einigen Zweigen
über den zunehmenden Hausirhandel und ebenso
wie bei den Großbetrieben auch über schlechte
Zahlungsweise geklagt. Der im Laufe des Jahres
veröffentlichte Gesetzentwurf über die Organisation
des Handwerks hatte sich der Zustimmung der
betreffenden Kreise nicht zu erfreuen, es wird an
seiner Stelle eine hoffentlich befriedigendere Vor-
lage erwartet.
Ueber die Arheitsverhältnisse können wir uns
kurz fassen. F^st alle Berichte betonen, daß keine
Ursachen zu Klagen vorgelegen haben, nur ganz
vereinzelt wird von Streikversuchen, dagegen
häufiger von abnehmender Tüchtigkeit, namentlich
der jüngeren Kräfte, berichtet; in den Lohnsätzen
ist im allgemeinen keine Veränderung, wohl aber
in den Jahresverdiensten bei denjenigen Werken,
die zu einer Verkürzung der Arbeitszeit vorschreiten
mußten, eine entsprechende Reduktion eingetreten;
nur in ganz vereinzelten Fällen sind Arbeiter
durch unvermeidliche Entlassung brodlos geworden.
Das Arbeiterangebot war im Allgemeinen reich-
lich, nur in einigen Gewerben, wie der Töpferei,
der Industrie der künstlichen Blumen u. s. w.,
begann es an Nachwuchs von Kräften zu
mangeln, was auf die neueren veränderten Vor-
schriften der Reichsgewerbevrdnung zurückgeführt
wird. Die Reichsgewerbeordnung, ebenso wie das
Gesetz über die Sonntagsruhe scheinen im Allge-
meinen weniger Widerstand als in den ersten
Jahren gefunden zu haben, einzelne Klagen fehlen
selbstverständlich nicht.
Von vorübergehender, aber nichtsdestoweniger

Schmerz sein konnte, was diesen die Lippen auf-
einander pressen ließ.
Mechanisch, wie ein Automat, neigte er das
Haupt, und noch fester sich auf seinen Arm stützend,
schritt der alte Mann an seiner Seite dem Aus-
gang zu.
Mit einem sonderbaren Blick auf Jertha, welche
neben dem Sessel stehen geblieben war, folgte Frau
Baumgart den Vorausschreitenden.
Das junge Mädchen aber verharrte regungs-
los in ihrer Stellung. Erst das Schließen der
Thür ließ sie wie aus einem bangen Traum er-
wachen.
Mit beiden Händen griff sie nach ihrer Stirn;
so sank sie nieder auf ihre Knie auf der Stelle,
wo sie stand.
„Nein, nein, nein!" rief sie aus, und stoß-
weise entfuhren ihr die Laute. „Es kann — es
kann nicht sein, — es ist eine Täuschung, eine
grausame Täuschung! Alles, alles, aber das, das
nicht,-er kann, er kann es nicht gethan
haben!"
4. Kapitel.
Schatten.
Die Herren der Untersuchungsbehörde hatten
inzwischen ihre Nachforschungen fortgesetzt und be-
endet. Sie waren in jedem Raume des Hauses
gewesen, sie hatten den Garten abgesucht, den Pa-
villon am Flusse besichtigt und waren nun in das
saalartige Speisezimmer im Parterre zurückgekehrt,
wo sie die Dienstboten des Hauses hatten eintreten
lassen.
Das Verhör derselben hatte ziemlich dasselbe

sehr schädigender Wirkung sind der Kohlenstreik
in England, die finanzielle Krisis und damit zu-
sammenhängend die Erhöhung des Goldagios in
Spanien, Griechenland, Portugal, zum Theil auch
Italien, die politischen Wirren in Brasilien an-
zuführen, die alle mehr oder minder Deutschlands
Ausfuhr beschränkten und hemmten, ferner der
deutsch-russische Zollkrieg, der, im August aus-
gebrochen, das Geschäft nach diesem Lande voll-
ständig brach legte; im Jnlande eine lang an-
dauernde Trockenheit, die sowohl mit allgemeiner
Futternoth drohte, als auch den Verkehr auf den
Wasserstraßen zum Theil unmöglich machte.
Durch alle diese Ursachen erhielt in den Ge-
schäftskreisen des Inlands das schon von den
Vorjahren her herrschende Gefühl der Unlust, des
Mangels an Vertrauen, an Unternehmungsgeist
neue Nahrung; die an der Ausfuhr verhinderten
Waarenmengen drückten theils mittelbar, theils
unmittelbar den deutschen Markt. Hinzu kam
der Mangel an Kaufkraft, der sich unter den
Landwirthen infolge der niedrigen Weltmarktpreise
für ihre Erzeugnisse und auch zum Theile infolge
der drohenden Futternoth bemerkbar machte und
schließlich in den letzten Monaten des Jahres
eine Vertheuerung des Zinsfußes, die um so fühl-
barer wurde, als das Geld bis dahin billig ge-
wesen war. Daher findet' man in der über-
wiegenden Mehrzahl der Berichte Klagen über
Ueberproduktion, über Preisdruck durch die Kon-
kurrenz, über langsame Zahlungsweife, über Ver-
luste, die durch Konkurse von Kunden entstanden
seien. Eine Anzahl von Betrieben sah sich, wie
die bei uns sehr ausgebildete Mühlenindustrie,
theils durch Tarifmaßregeln, theils wie die Säge-
werke durch die Herabsetzung der Kosten dieser
Vorlagen, von denen die eine in einer oder der
anderen Gestalt wiederkehren und weitere Unruhe
verbreiten wird; und von Ereignissen außerhalb
Deutschlands, die durch einen Beschluß der eng-
lischen Regierung verhängte Schließung der in-
dischen Münzen gegen die weitere Prägung des
weißen Metalls und damit im Zusammenhänge
die Aufhebung der Shermanakte in den Vereinigten
Staaten, die den letzten Anlaß zu der allgemeinen
deutschen Zölle auf Schnittmaterial schwer ge-
schädigt, während die zahlreichen mit dem Bau-
gewerbe zusammenhängenden Betriebe den ge-
hofften Aufschwung nicht fanden. Dem Erzberg-
bau war, wie nicht anders zu erwarten, das Plötz-
liche Sinken der Preise seiner hauptsächlichsten
Produkte, insbesondere des Silbers auf 27ck, ver-
hängnißvoll. Nach vielen Berichten — wir nennen
nur manche Zweige der Metallindustrie, einzelne
Pianofortefabriken, die Fabrikation von Piano-
filzen, die Papierfabrikation — sah man sich zur
Ergebniß, wie jenes, welches der Kriminalbeamte
in der vergangenen Nacht angestellt hatte.
„Beharren Sie auf Ihrer Aussage, Geräusch
im Garten gehört haben zu wollen?" forschte
der Untersuchungsrichter, gegen den alten Johann
gewandt.
„Heute morgen mehr denn je," lautete die
Entgegnung. „Ich fand auch menschliche Fußab-
drücke im weicheren Erdreich hinter den Büschen,
wohin für gewöhnlich doch keiner kommt.
„Zeigen Sie dieselben Herrn Falb!" gebot
der Untersuchungsrichter, und in Begleitung
des Kriminalbeamten verließ der Graukopf den
Raum.
Die Aussagen des zweiten Dieners Karl lehnten
sich eng an jene des alten Johann. Die übrigen
Personen wußten nichts auszusagen, was auf die
That Bezug haben konnte, bis auf Nina, das Näh-
kleinmädchen, welches der Fall so furchtbar erschüt-
tert hatte, daß sie vor Schluchzen kaum sprechen
konnte.
Als ihr das dann endlich doch gelang, erklärte
sie, daß ihre freigebige Herrin ihr eine Ausstattung
zur Hochzeit versprochen habe und daß der Schlag
sie deshalb um so schwerer treffe, ganz abgesehen
davon, daß sie die liebe, gute Dame herzlich ge-
liebt hätte.
Wohl schüttelten die Herren den Kopf bei diesen
hervorgestammelten Worten, aber schließlich war die
Sprecherin derselben ein anscheinend zur Hysterie
neigendes Mädchen und am Ende war in solchem
Falle vieles erklärlich.
Ob der Kriminalbeamte derselben Ansicht war?
Er war mit dem alten Johann wieder zurückgekehrt

Beschränkung der Arbeiterzahl und der Arbeits-
zeit, sowie zum Stillstehcnlassen von Maschinen
veranlaßt, was selbstverständlich auf den Jahres-
verdienst der Arbeiter herabdrückend wirkte.
Deutsches Reich.
»ertia, 15. August.
— Die „Norddeutshe Allg. Ztg." bemerkt,
bisher hätten nur die Kreuzer „Alexandrine",
„Areona" und „Marie" Befehl erhalten, sich, sobald
sie seeklar sein würden, nach dem o st asiatischen
Kriegsschauplatz zu begeben. Was die Mel-
dungen von beabsichtigten weiteren Verstärkungen
.der ostastatischen Flotte betrifft, so genüge es vorder-
hand, zu bemerken, daß augenblicklich solche zu-
sätzliche Entsendungen noch nicht in Frage kommen
und nur als eine Möglichkeit bezeichnet werden
können, die sich vielleicht in einiger Zeit verwirklicht.
Leipzig, 12. August. Hier hat sich vor einigen
Monaten ein deutscher Patriotenbund
gebildet, dessen einziges Ziel die Errichtung eines
Völkerschlacht-Denkmals sein soll. Der
Bund wendet sich jetzt an weitere Kreise mit
einem Aufruf, in dem es heißt: „Leipzig allein
ist nicht dazu berufen, das Denkmal zu errichten:
ganz Deutschland soll an diesem Werke theil-
nehmen. Deßhalb gilt es jetzt, die Agitation für
das Unternehmen aus Leipzig hinauszutragen in
alle Gaue unseres Vaterlandes. Wie der geschäfts-
führende Vorstand des Bundes bereits die Häupter
der deutschen Großstädte eingeladen hat, dem
Ehrenkomitee beizutreten, so wird er allenthalben
bemüht sein, Zweigkomitees zu bilden, in der
sicheren Zuversicht, daß sich überall nationalge-
sinnte Männer bereit finden lassen, sich der
Förderung des Bundes und seines schönen Zieles
zu widmen. Insbesondere appcllirt der Bund an
die großen, auf nationaler Grundlage beruhenden
Vereine. Wie die Militärvereine ihr Kaiserdenk-
mal auf dem Kyffhäuser errichtet haben, so werden
jetzt hoffentlich neben ihnen auch die Turn-, Ge-
sang-, Schützen- und Sport-Vereine willig für
die Errichtung des Völkerschlacht-Denkmals ein-
treten. Bald naht wieder der 19. Oktober: möge
er in ganz Deutschland von all' den genannten
Vereinen dazu benutzt werden, durch besondere
Veranstaltungen sowohl die Tendenz des Deutschen
Patrivtenbundes in das Volk zu tragen, wie auch
dem Denkmalfonds selbst namhafte Beiträge zu
sichern!" — Der Vorsitzende des Deutschen Pa-
triotenbundes, Architekt Clemens Thieme in Leip-
zig, an der Pleiße 12, ist gern bereit, jede
weitere Auskunft zu ertheilen.
Karlsruhe, 13. Aug. Nunmehr ist auch das
Gesetz über die Verbrauchssteuern in den
Gemeinden verkündigt. Diese Verbrauchssteuern
und stand, wie sein Reck zugeknöpft war bis unter
das Kinn, auch gleichsam verschlossen gegen alles,
an der Tbür, sich nichts entgehen lassend, aber durch
nicht die leiseste Bewegung seine Anwesenheit ver-
ratend.
„Hat noch Jemand irgend etwas zu sagen?"
Die Frage des Untersuchungsrichters scholl scharf
durch den Raum, gerade in dem Augenblick, als
die Thür geöffnet und das Gesicht Jertha's sicht-
bar ward.
Sie trat jäh zurück, als sie die in dem Raum
Versammelten sah, aber die Thür blieb halb ge-
öffnet.
Und durch die halb geöffnete Thür sah der neben
derselben stehende Kriminalbeamte,^ wie Hans Volk-
heim an eins der Fenster des Nebenraumes trat
und, die Hände in einander verschlingend und starr
vor sich niederblickend, dort stehen blieb.
Der junge Mann ahnte nichts von dem unbe-
quemen Augen, die auf ihm ruhten. Und war
seine Verzweiflung nicht auch eine nur zu gerecht-
fertigte?
„So erkläre ich das Verhör für beendet!" tönte
des Untersuchungsrichters Stimme in die einge-
tretene Stille hinein. „Ich bemerke noch, daß jede
Einzelheit, welche nachträglich einem der zu Zeugen
Vernommenen beifallen sollte, der Kriminalbehörde
unumgänglich mitzutheilen ist, — im Interesse
Herrn Volkheim's, in dessen Diensten sie alle
stehen!"
Sollten die letzten Worte ein Appell an die
Pflichttreue der Jnquirierten sein, sie waren über-
flüssig- Jeder hätte gern etwas ausgesagt, wenn er
etwas gewußt hätte.
 
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