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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) (2) — 1894

DOI Kapitel:
Nr. 301 - Nr. 305 (24. Dezember - 31. Dezember)
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MumMer W5. H. Jahrgang.

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Montag, 31. Dezembers 1894.



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Expedition FkonpMrcrße Wo. LS.

für Heidelberg und Umgegend
(Würger-Zeitung).

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die 1s?a!tiqe Petitzeile oder deren Raum t> Pf-.,
für auswäriige Inserate IN Psg., bei öfterer Wicder-
' bolung entsprechender Rabatt.
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Expedition: Ldnuptstroßo Mr. LS.

KeLefeMsLes Blatt im OLsdL N. AmBt HeMeMKVD mmd ArmDGSEd. GVZtztEV GVfslS fmV

Gm glückseliges Neujahr!
wünschen wir alten unseren verekrten Lesern und Leserinnen, unseren Ireunden und Könnern.

Verlag mrd Redaktion des „Renen General-Anzeigers."

Des Neujahrsfestes wegen erscheint
die nächste Nummer am Mittwoch.
Znm neuen Jahr 1895.
Eine kurze Rast im hastigen Lauf der Jahre!
Mit weihevollem Ernst geben die Glocken der
Sylvefternacht dem scheidenden Jahre das letzte
Geleit, und diese Abschiedsklänge bilden auch die
Begrüßungsklänge für das einziehende. Flehentlich
richten sich die Blicke der Erdenbewohner empor
zum Vater des Lichtes, bei welchem kein Wechsel
ist, das einzig Beständige in der Erscheinungen
Flucht, vor dem Tausend Jahre sind wie der
Tag, der gestern vergangen. Voll Dank über
empfangenes Glück, über erfüllte Wünsche die
Einen, voll Kummer über manche zu Grabe ge-
tragene Hoffnung, über manchen herben Verlust
die Andern — alle aber, so Glückliche, wie Un-
glückliche, mit der inbrünstigen Bitte das Kom-
mende grüßende» Segne uns! Ja, segne uns!
Mehr als je bedürfen wir des rechten Gebetes:
„Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!"
Freilich, der Mensch ist immer geneigt, die
Gegenwart mit besonders kritischem Auge zu be-
trachten, immer von den schweren harten Zeiten
zu reden und die Erinnerung zurückschweisen zu
lassen in die „gute alte Zeit", wo es noch so
ganz anders, so sehr viel besser war. Aber wie
sehr betrügt sich der, der so spricht. Und selbst
die so sehr verklärte Zeit der goldenen, sorglosen
Jugend, um welche die stetig schaffende, nimmer
ermüdende Phantasie den Schimmer ungetrübten
Glückes webt, — hat sie nicht auch ihre kleinen
Sorgen und Bitternisse gehabt? Haben wir nicht
da auch gebangt und gehofft, gefürchtet und ge-
wünscht? Und wenn es auch kleine Schmerzen
nur, für die wir nur noch ein Lächeln der Ge-
ringschätzung haben, waren, sie drückten daraum nicht
leichter auf dem kindlichen Herzen wie die un-
serigen, so sehr viel größeren. Das ist eben eine
Eigenheit des Mcnschenherzens, daß nur das
Gegenwärtige mit voller Wucht es ergreift, es
ganz erfüllt, daß die Vergangenheit die Saiten
der Seele nur noch leise erzittern läßt, und es
ist gut so! Wie könnte das Herz, wollte alles
Leid, das es im Lauf der Jahre erfahren, zu
gleicher Zeit auf es einstürmen, diese Last er-
tragen! Müßte es nicht verzweifelnd zusammen-
brechen, unter sich auch die kleinsten Triebe jeg-
licher Hoffnung begrabend? Aber wir wollen

Gesucht und Gefunden.
Roman von Hermine Frankenstein.
75) (Fortsetzung.)
„Es ist gerade als ob man in einem Heuschober
eine Nadel suchte, dieses Suchen nach einer ein-
zigen Frau in dem großen, weiten London*, dachte
der Kaufmann. „Ich hätte gar keine Hoffnung,
wenn ihre Dienerin nicht eine so auffallende Er-
scheinung, wäre. Aber ich kann es nicht glauben,
daß ich Agnes jetzt verlieren soll, nachdem" ich sie
dreizehn Jahre lang gefangen gehalten habe. Ihr
Geschick und das meinige sind zu eng verknüpft,
als daß ich sie verlieren sollte." Seine Worte
waren prophetisch. Was keiner Mühe gelang, das
brachte der Zufall zu Stande. An demselben
Abende, an dem er von Belle-Jsle zurückgekom-
men war, schlenderte er langsam durch Orford-Street,
die große Frage, die ihn so ausschließend beschäftigte,
erwägend, als ihm das Geschick den Fingerzeig in
die Hand gab, r-en er bisher so vergeblich gesucht
batte. Die Nacht war finster. Ein leichter Nebel
erfüllte die Luft. Es war noch nicht spät. Wagen
rollten hin und wieder und Fußgänger eilten nach
den verschiedensten Richtungen durcheinander. Der
Kaufmann schaute jeder ihm entgegenkommenden
Frau, wie dies jetzt seine Gewohnheit war, scharf
prüfend ins Gesicht.
Plötzlich, er näherte sich eben einem Kuchen-
bäckerladen, erschrak er, und sein Gesicht leuchtete
auf vor triumphirender Freude. Aus diesem Laden
kam eine verschleierte Frau mit einem Päckchen auf
dem Arme. Der Schleier konnte die Identität nicht
verbergen, welche die hagere biegsame Gestalt, der

ehrlich sein: Auch das Glück, das schon so oft an
unsere Thür gepocht, das uns schon so oft aus
dem unerschöpflichen Born väterlicher, göttlicher
Güte und Barmherzigkeit geflossen — könnte das
schwache, nur zu leicht zur Ueberhebung und
Uebermuth neigende Menschenherz Herr seiner
selbst bleiben, wenn diese Fülle sich mit einem
Male auf uns ergösse? Darum — es ist gut
so! Andere Zeiten geben andere Sorgen; andere
Sorgen geben andere Wünsche, andere Wünsche
geben anderes Glück.
Aber auch wenn wir von diesem Standpunkt
aus die Vergangenheit betrachten und ihr den
weihevollen Zauber der Verklärung rauben, den
unsere Erinnerung über sie gebreitet, — es bleibt
immer noch genug übrig, um die Zeit, in der
wir leben, mit Fug und Recht eine schwere nennen
zu können. Reichlich ist des Lebens Herbheit
uns zu Theil geworden, dem Einzelnen wie den
Völkern und doppelt darum ist das Gebet be-
rechtigt : Herr, ich lasse dich nicht, du segnest mich
denn. Kühner als je erhebt der Unglaube sein
Haupt; Zweiselsucht und Spottsucht wagt sich an
Alles, was dem Menschen bisher als das Heiligste
galt. Im Innern unseres Volkes schleicht die
Zwietracht, Zerstörung säend, auf Umsturz sinnend;
nicht die Zwietracht der Stämme oder der
Staaten, sondern eine schlimmere, verhängniß-
vollere Zwietracht; diejenige großer Volksklassen
gegen andere. Mißtrauen und Eigennutz haben
eine heillose Verwirrung in unserem Staatskörper
angerichtet und es bedarf der ganzen machtvollen
Persönlichkeit unseres Herrschers, um das auf
hochgehender See tanzende Schiff des Reiches sicher
durch die Klippen zum Hafen zu steuern. Immer
noch seufzen die Völker Europas unter dem Druck
des bewaffneten Friedens, immer noch müssen sie
— eine traurige Nothwendigkeit — jeden Augen-
blick die Waffen bereit haben, um gegen alle
Eventualitäten gesichert zu sein-
Vergessen und verschmerzt werde, was. an
schwerem Unglück wir im abgelaufenen Jahre er-
lebt. Verheerten doch mächtige Waldbrände reiche
Striche Nordamerikas, in Mütel- und Südamerika
wüthete doch der Ausruhr des Bürgerkrieges, da
und dort Erdbeben und sonstige Unglücksfälle
forderten schwere Opfer an Menschen und Gütern,
in Frankreich verblutete das schuldlose Oberhaupt
unter den Streichen eines sanatischen Mörders,
in Rußland brachten schleichende Krankheit und
Tod im Herrscherhause tiese Trauer über das
geleitende Gang und die eigenthümliche Haltung so
entschieden verriethen. — „Ranellee", flüsterte er
iriumphirend vor sich bin. Es ist die Hindu ohne
Zweifel. Ich bin auf der Spur. Ich habe
meinen Preis gefunden." Di- Frau warf einen
raschen prüfenden Blick die Straß- entlang, und
mengte sich dann unter die Fußgänger. Der
menschliche Bluthund kam schweigend hinter ihr
her; seine Brust wogte, seine Augen glütbcn, und
seine Seele war von wildem Triumphe erfüllt.
Sechsundvierzigstes Kapitel.
Gefangen!
An dem einen Fenster im zweiten Stockwerke
eines aus rohen Ziegel gebauten Hauses, in einer
stillen Seitengasse der Orfordz-Straße stand eine
Dame und schaute in die dunkle neblige Nacht hin-
aus. Ihr edles, schönes Gesicht hatte einen Aus-
druck tiefer, sehnsuchtsvoller Trauer. Ihre dunklen
forschenden Augen schienen das nächtliche Dunkel der
Straßen zu durchdringen. Die Dame war Frau El-
liot. Sie erwartete Ranellee's Rückkehr von einem
Einkauf; aber ihre Gedanken verweilten nicht bei
der Hindu, sondern bei ihrem Vorleben; bei dem
Gatten den sie todt glaubte und bei dem Kinde,
dessen Geschick für sie in ein undurchdringliches
Geheimniß gehüllt war! — „Ich bin wieder in
England", dachte sie, „bin wieder daheim im theu-
ren Vaterlande, und die Vergangenheit taucht mit
fast erschreckender Schärfe und Lebhaftigkeit vor mir
auf. Mir ist, als ob Eugen mir nahe wäre, ob
meine kleine Katharine nicht fern svon mir weilte.
Ist es möglich, daß abgeschiedene Geister ihre
Theuren hinieden besuchen dürfen und daß meine

Land, im fernen Osten rast die Kriegssurie
zwischen zwei mächtigen Völkern, China und
Japan, und mit Bcsorgniß richten sich die Augen
Europas aus diesen Brand — wie leicht kann
ein Feuerfunke herüberfliegen und Tod und Zer-
störung tragen in unseren Erdtheil, der des
Friedens so sehr bedarf.
Auf allen Seiten lauert die Gefahr; mehr als
je bedürfen wir des guten Vertrauens auf Gottes
leitende Hand. Mag sie uns führen, wie im alten
so auch im neuen Jahre. Dankbar für so großes
gespendes Glück wollen wir hoffend der Zukunft
entgegenschreiten, betend zu dem Vater des Lichts
und der Zeiten, der die Geschicke des Einzelnen
und diejenigen der Völker lenkt: Wir lassen
dich nicht, du segnest uns denn!
Deutsches Reich.
Berlin, 31, Dezember.
— Neber die Stellung der einzelstaatlichen
Regierungen zur Tabakfabrikatsteuer will
die „Süddeutsche Tabakztg." Folgendes erfahren
haben: Einig sind mit der preußischen Regie-
rung nur die Regierungen von Württemberg und
Elsaß-Lothringen. Beide süddeutschen Staaten
machen kein Hehl daraus, entschiedene Anhänger
des Tabakmonopols zu sein und in Folge dessen
jeder Tabaksteuer, besonders der Fabrikatsteuer,
zuzustimmen, welche die Verhältnisse in der Ta-
bakindustrie Deutschland unhaltbar machen würde.
Die Regierungen Bayerns, Badens und Hessens
nehmen diesen Standpunkt nicht ein. Baden
fordert eine Zollerhöhung, um den Tabakanbau
zu vermehren; Bayern verlangt gleichfalls eine
Zollerhöhung von 10 Mark, für den Doppel-
zentner, um die in den billigeren Preislagen ar-
beitende Schneidtabakfabrikation auf den Inlands-
tabak zu verweisen, „wodurch der Absatz des in-
ländischen Produkts zunehmen würde." Die Re-
gierungen Bayerns nnd Badens nehmen in
diesem Punkte eine andere Stellung seit der
letzten Vorlage ein. Früher berechneten sie, durch
den Wegfall der Jnlandssteuer würde der über-
seeische Tabak nicht allein um die 20 Mk. für
den Zentner Tabak an Zoll im Nachtheil sein,
sondern auch um die weitere Vertheuerung dieser
Zolldissereuz durch die Fabrikatsteuer. Diese Er-
wägung ist in den Finanzministerien Badens
und Bayerns inzwischen als unzutreffend aufge-
geben worden, weil — so wird betont — die
leichteren Stengel im überseeischen Tabak, der
Geliebten mir heute Abend nahe sind?" Sie fal-
tete die Hände ineinander und schaute zu dem
schwarzen Himmel empor, gleichsam als ob sie zwei
weiße Gestalten in der tiefen Dunkelheit zu sehen
erwartete.
Das Zimmer, in welchem sie stand, war warm
und freundlich — ein kleines Boudoir mit nied-
rigem, rothem Sopha und einigen rothen Fau-
teuils, einem kleinen, für das Abendbrod her-
gerichteten Tische, auf welchem ein Gebäck lagIund
was das Beste von Allem war, mit einem lustig
flackernden Kaminfeuer, das eine behagliche Wärme
verbreitete. An dieses Zimmer stießen zwei kleine
Schlafzimmer, wovon eines von Frau Elliot, das an-
dere von Ranelee benützt wurde. Frau Elliot hatte
diese behagliche, ruhige Wohnung ganz zufällig ge-
funden. Am Morgen nach ihrer Ankunft in der
Pension Clarges war sie mit ihrer Dienerin aus-
gefahren, um sich eine Wohnung zu suchen. Als sie
von der Orfordstraße in eine Seitengasse einbogen,
sah sie plötzlich an einem sehr ruhig aussehenden
Hause eine Tafel mit der Aufschrift: „Wohnungen
zu vermiethen." Einer plötzlichen Eingebung fol-
gend, ließ sie den Wagen halten, trat in »ms Haus
und besichtigte die im zweiten Stocke befindliche
Wohnung. Dieselbe gefiel ihr. Die Gasse, ob-
wohl sie in eine äußerst belebte Verkehrsstraße mün-
dete, war ungemein ruhig und sah fast öde aus.
Die Lage, der Preis, das Aussehen der Haus-
wirthin, Alles befriedigte Frau Elliot, nnd sie mie-
thete die Zimmer augenblicklich, ohne weiter zu
suchen. Sie sagte, daß sie eben aus Indien hier
eingetroffen sei und keine Verwandten in England
habe und bezahlte, um die Hauswirthin sicher zu

leichtere Tabak überhaupt, Packung rc. jene
weitere Steuerdifferenz von ca. 3 Mk. bei Tabaken
für billigere Fabrikate illusorisch machen würde.
Hessen nimmt zwar den gleichen Standpunkt ein,
möchte auch gern weitere Reichseinnahmen sehen,
weist jedoch die Befürchtung nicht von der Hand,
daß die Fabrikatsteuer der hoch entwickelten In-
dustrie Gießens, Hanaus, Offenbachs, Steinheims
und anderen Orte des Großherzogthums verderblich
werden könnte. Auch in manchen anderen süd-
deutschen Ministerien werde der Kampf gegen die
Fabrikatsteuer ungefähr mit den Worten ver-
theidigt: „sie wehren sich und haben alle Ursache
dazn."
München, 29. Dez. Das Urtheil in dem
Prozesse wegen der Fuchsmühler Vorgänge ist
gestern Abend gefällt worden. Verurtheilt wurden
die Angeklagten Franta zu 50, Schmidt zu 40,
Schwab zu 15, Schreiber zu 20, Rost zu 30
und Morgenstern zu 12 Mark Geldstrafe. Die
Gründe des Urtheils besagen, der Thatbestand
des groben Unfugs sei vollständig erschöpft und
die Loyalität des Einschreitens des Militärs nach-
gewiesen.
U u s l a n d.
Paris, 29. Dez. Im heutigen Ministerrath
hat der Präsident der Republik die Abrufung
de Lanessans, des Generalgouverneurs von
Jndochina, unterzeichnet. Diese unerwartete Maß-
regel erregt in politischen Kreisen großes Auf-
sehen. Eine Note der Agentur Havas theilt mit,
die Entscheidung sei getroffen worden, weil de
Lankssan unbefugterweise amtliche Schriftstücke
mitgetheilt habe.
Paris, 29. Dez. Der Staatsrath Armand
Rousseau wird an Stelle de Lanessans Statt-
halter von Jndochina. — Alexander Du-
mas ist zum Großoffizier der Ehrenlegion er-
nannt worden. — Der deutsche Botschafter Graf
Münster hat heute dem Präsidenten der Re-
publik das Großkreuz des Ordens vom
weißen Falk en überreicht, das der Groß-
herzog von Sachsen-Weimar Herrn Casimir-Perier
verliehen hat.
London, 29. Dez. Einer Meldung der
„Times" aus Odessa zufolge, werden die russischen
freiwilligen Kreuzer im nächsten Jahre angesichts
des japanischen Kriegs ihre Fahrten zwischen
Odessa und Wladiwostok ungewöhnlich früh be-
ginnen. Statt wie gewöhnlich 4 Kreuzer, werden
stellen, die Micthe kür eine Woche voraus. Ihr
Aussehen war sehr vornehm, daß die Hauswirthin
keinen Moment Anstand nahm, ihr die Wohnung
zu überlassen und Frau Elliot vereinbarte, daß die
Zimmer augenblicklich in Ordnung gebracht werden
sollten, da sie schon am Nachmittag einziehen wollte.
Als sie von dem Hause fortfuhren, sagte Frau
Elliot: „Es ist leicht gegangen, Ranelee! Wir
haben uns ein schützendes Obdach versichert, und
ich glaube, sdaß wir bei genügender Vorsicht vor
Herrn Bathurst's Verfolgungen sicher sein werden."
— „Ja, Misst)," bestätigte das Hinduweib. „Wenn
er auch unsere Spur bis in die Pension Clarges
verfolgt,, fuhr Frau Elliot fort," kann er sie doch
nicht weiter verfolgen. Diesen Wagen haben wir
auf dem Wege genommen und wissen nicht einmal
seinen Standort. Wenn wir heute Nachmittags
übersiedeln, müssen wir jede Vorsicht gebrauchen,
auf daß wir nicht beobachtet werden können." —
„Sehr wohl Missy." — „Es wird nicht angehen,
daß wir ohne Gepäck in unsre Wohnung einziehen,"
sagte die Dame. „Wir müssen Kleider zum
Wechseln baden, statt jener, die wir gestern mit
unserem Mantelsacke verloren. Wir wollen in ein
großes Modewaaren Lager fahren und die nöthigen
Einkäufe machen-""
Frau Elliot gab dem Kutscher die Weisung und
sie fuhren nach Regent-Street, wo sie vor einem
der größten Etablissements anhieltcn. Die Dame
wollte nur sehr wenige und ganz billige Einkäufe
machen, aber ihre Dienerin bat sie, von diesem
Vorhaben abzustehen. „Ich habe Geld genug,
Herrin," drängte sie. „Hier ist eine Hundertpfund-
Note. Ich habe außerdem noch viel sehr viel.
 
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