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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) (2) — 1894

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Nr. 181 - Nr. 190 (6. August - 16. August)
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Der alte Herr schnellte förmlich in die Höhe
bei den letzten Worten des Beamten. Seine Augen
schienen sich erweitern zu wollen.
„Eines natürlichen Todes?" wiederholte er.
„Sie glauben, Sie — können glauben, daß —
daß -"
Er vollendete nicht. Der Beamte verbeugte sich
und zuckte die Achseln.
„Herr Volkheim, was ich glaube, kommt hier
nicht in Betracht," sagte er, „sondern einzig, was
geschehen ist. Ihre Gattin ist todt, durch Gasaus-
strömung erstickt. Wie diese Todesart eingetreten
ist, erscheint damit aber nach nicht festgestellt. Wie
der Herr Doktor ganz richtig sagte: es kann ein
Zufall, aber auch eine Absicht dem zu Grunde
liegen. Das festzustellen, ist Sache der Kriminal-
polizei, als deren Vertreter Sie mich hier vor sich
sehen. Ich ersuche, ich bitte Sie deshalb, mir zu
gestatten, das nöthige Verhör anzustellen!"
Der alte Herr war auf seinen Sessel aufs neue
wieder zurückgesunken. Er hielt die Lehnen fast
krampfhaft umklammert, sein Haupt war tief auf
die Brust gesenkt, um seine Lippen zuckte es kon-
vulsivisch.
„Tbun Sie Ihre Pflicht!" stieß er dumpf her-
vor. „Aber fühlen Sie auch die Schmach, die ich
neben dem tiefsten Schmerz erdulde, daß so Ent-
setzliches in meinem Hause sich ereignen muß!"
Die ein wenig komödienhaften Worte verfehlten
dennoch ihre Wirkung auf den Beamten nicht. Er
verbeugte sich wiederum.
„Seien Sie überzeugt, Herr Volkheim," sprach
er, „daß ich mit aller Schonung vergehen werde.

Ich überlasse es Ihnen selbst, ob Sie mir in erster
Linie die Situation schildern wollen."
Der reiche Mann wehrte fast heftig ab.
„Fragen Sie die anderen!" stieß er aus. „Mich
verschonen Sie!"
Der Beamte richtete so jäh, daß der Uebergang
ein erschreckender war, seine Augen auf die Frau
neben dem Sessel des gebrochenen alten Herrn. Sie
verfärbte sich bis in die Lippen; mit Genugtbuung
beobachtete er es, aber sein Gesicht blieb unergründlich.
„Wollen Sie die Güte haben," richtete er sehr
artig das Wort an sie, „mir zu sagen, wer Sie
selbst sind und wie viele Insassen das Haus außer
Ihnen hat?"
Seine Frage hatte ihr hinreichend Zeit gegeben
sich zu fassen; mit einer Stimme, die sehr weich
klang, entgegnete sie jetzt:
»Ich heiße Hella Baumgart und stehe dem
Hauswesen vor. Außer mir befinden sich hier im
Hause noch sechs Insassen, das heißt, außer dem
Hausherrn und seinen beiden Kindern, hier: Fräu-
lein Jertca und dem jungen Herrn Hans."
„Wer sind diese andern sechs Personen?" in-
quirirte der Beamte.
„Hier: Johann Nieber, der älteste, dort Karl
Feddersen, der jüngste Diener des Hauses; außer-
dem eine Köchin, zwei Kleinmädchen und ein Haus-
bursche, die bereits alle die Ruhe gesucht haben und
kaum etwas gehört haben mögen."
Darin täuschte sich die Sprecherin ; die bezeich-
neten Personen hatte der Lärm erweckt und auf den
Fußspitzen schlichen sie jetzt der Thür zu. Eine
leise Bewegung machte sie dem Beamten bemerkbar.
Er gab ihnen ein Zeichen, einzutreten.

„Sie nannten eine Person, die hier nicht zu-
gegen ist, den jungen Herrn Hans," fuhr er dann
fort, „wo ist er?"
Die Hausdame machte ein höchst verlegenes Gesicht.
»Ich,— ich weißes nicht!" stammelte sie sicht-
lich verwirrt. „Der junge Herr wird wohl noch
nicht zu Hause sein."
Der Beamte richtete einen durchbohrenden Blick
auf sie.
„Das können wir leicht ermitteln," sagte er,
und den jungen Diener heranwmkend, ertheilte er
diesem den Befehl, nachzusehen, ob der junge Herr
Hans Volkyeim zu Hause sei oder nicht.
Mit elastischen Schritten entfernte sich der so
Beauftragte.
Neben dem Sessel der Tobten war das junge
Mädchen niedergesunken, welches bei dem Eintritt
Falb's dem Ohnmächtigen hilfreiche Hand geboten
hatte. Jetzt richtete sie das Haupt empor.
„Sie wissen sehr wohl, Frau Baumgart," sagte
sie und ihre Stimme zitterte vor innerer Erregung,
„daß mein Bruder noch nicht zu Hause ist."
Ihre dunklen Augen schossen dabei Blitze auf
die Hausdame.
„Fräulein Volkyeim, w:nn Sie mir di-Kühn-
heit verzeihen wollen, so bitte ich Sie, mir zu
schildern, wie die Entdeckung stattfand," wandte der
Beamte sich dem jungen Mädchen zu. Wie fanden
Sie ihre Frau Mutter?"
Sie erbebte heftig unter seinen Worten, und die
letzte Spur von Farbe wich aus ihrem Gesicht; er
aber beobachtete, wenn auch verstohlen, nur das Ge-
sicht der Frau mit der Schutzbrille, während das
junge Mädchen anhvb:

Nummer 183. H Jahrgang.

A e r» e L»

Mittwoch, 8. August 1884.


General-G Anzeiger

für Heidelberg und Umgegend

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Die Manöver der deutschen Flotte.

Wenn die diesjährigen Manöver der deutschen
Flotte eine ganz außergewöhnliche, bisher noch
nicht dagewesene Ausdehnung erlangen, so ist der
Grund vor allen Dingen in der starken Ver-
wehrung unserer Kriegsschiffe im Laufe der letzten
Jahre zu suchen; denn, wenn ein starkes, kriegs-
bereites Material vorhanden ist, muß auch seine
Praktische Anwendbarkeit erprobt werden.
Die deutsche Küstenlinie, die es in einem
Kriege zu Vertheidigen gilt, ist von außerordent-
lichem Umfange, die heimischen Gewässer sind
keineswegs so einfach, daß sie nun ohne Weiteres
übersehen werden und für den Ernstfall richtige
Anordnungen sicher auf Grund von theoretischen
Grundsätzen getroffen werden könnten. Wie eine
starke Armee die Verwendung von entsprechen-
den Truppenmassen im Manöver erforderlich macht,
!v ist bei der Marine ein erhebliches Schiffsauf-
gebvt wenigstens von Zeit zu Zeit nicht zu um-
gehen. Die Kosten dieser Friedensübungen sind
staturgemäß nicht gering, sie werden indessen aus-
nahmslos in allen Staaten angewendet. Wir
sehen in England See-Manöver von einer Schiffs-
ahl ausgeführt, die größer ist, als die gesammte
Olotte des deutschen Reiches, und Frankreich be-
müht sich, England in dieser Beziehung noch in
den Schatten zu stellen. Man müßte meinen,
sü England etwa, das schon seit Jahrhunderten
Über eine mächtige Kriegsflotte verfügt, müßte
üwn nachgerade doch so weit gekommen sein, fest-
Wellen, wie im Ernstfälle die vorhandenen Kriegs-
schiffe verwendet werden müßten. Aus einer
Elchen Thatsache würden die Andern dann folgern,
daß diese sommerlichen Schiffsübungen eingeschränkt
werden könnten.

Indessen dahin kommt man doch nicht. Wenn
Militärwesen eine außerordentlich weitgehende
stwwälzung, eine Neugestaltung und Abschaffung
^rafteter Bestimmung eingetreten ist, so ist diese
Deform in der Landarmee noch gar nicht mit
?ü technischen Neuerungen zu vergleichen, die in
Marine Platz gegriffen haben. Ungefähr ist
Ajw in der Landarmee doch zu einem gewissen
Abschluß gekommen, und die Verbesserung des
gütigen Repetirgewehres wird keinen solchen
schritt mehr machen, wie derjenige war, der vom
Aündnadelgewehr bis zur heutigen Schußwaffe des
Ehstvolkes gethan wordeu ist. Anders bei der

Marine, wo eine Neukonstruktion der kolossalen
Schiffskolosse sofort eine andere Neukonstruktion
wachruft, die andere Voraussetzungen für das
Gefecht bedingt und umfangreiche Einübungen er-
fordert. So kommt man in der Vervollkommung
der Kriegswaffcn der Marine Schritt für Schritt
vorwärts, aber vom Ende mag man noch sehr
weit entfernt sein.
Darin liegt der Grund für die Nothwendigkcit
der nimmer endenden Schiffübungen im Frieden,
in welchen uns die größten europäischen Seemächte,
Frankreich und England, noch immer sehr weit
voraus sind. Deutschland hat gegen früher eine
erheblich stärkere Kriegsmarine, schon die vermehrten
Ausgaben unserer Flotte begründeten die Ver-
mehrung, aber der Bestand der Schiffe wird sich
doch immer in gewissen Grenzen halten und auch
halten müssen. Unsere Hauptkraft liegt in der
Landarmee, die Marine wird immer die Aktionen
der letzteren mindestens indirekt unterstützen müssen
und kaum in die Lage kommen, durch selbständige
Siege den Krieg zu entscheiden.
In einen! Kriege mit Frankreich oder Ruß-
land, in welchem doch unsere Marine eigentlich
nur eine Rolle spielen kann, kann die deutsche
Flotte nicht daran denken, nach Cherbourg oder
Brest in Frankreich oder nach Kronstadt in Ruß-
land zu dampfen und eine Beschießung dieser
feindlichen Seefestungeu zu beginnen. Wir würden
damit die eigene Küste von Vertheidigern ent-
blößen und für den Ausgang des Krieges wäre
auch eine Einnahme der feindlichen Küstenplätze,
die aber doch schon zu den Unwahrscheinlichkeiten
gehört, nicht bestimmend. Die deutsche Flotte
kann in unseren Gewässern eine feindliche An-
griffsflotte schlagen, aber ihr Hauptzweck wird
nicht in der Erringung von Siegen über feind-
liche Seestreitkräfte zu suchen sein, sondern in dem
wirksamen Schutz unserer Küste.
Zwar jung an Jahren, aber doch hoch an
Ansehen ist die deutsche Flotte, und sie wird auch
bei den diesjährigen Uebungen ihrem Rufe sicher
alle Ehre machen- An unseren Küsten und in
unserer Küstenvertheidigung ist schon Vieles ge-
schehen, aber die Probe auf das Exempel muß
noch gemacht werden, und diese soll eben der
Manöverausgang erbringen!

Vom ostafrikanischen Kriegsschauplatz.
Die Nachricht, daß Li-Hun-Tschang, der chi-
nesische Bismarck, wie er oft genannt wird, bei
feinem kaiserlichen Herrn theilweise wenigstens in
Ungnade gefallen sein soll, weil er in den Kriegs-
rüstungen hinter den Japanern zurückgeblieben
sei, erregt im gegenwärtigen Augenblick begreifliches
Erstaunen. Li-Hun-Tschcmg ist noch in einem

ganz andern Sinne allmächtiger als Bismarck;
er erinnert vielmehr an Wallenstein, sintemal er
thatsächlich fast der Eigenthümer einer Armee
von 75 000 Mann und der besten Flotte im
Osten ist. Er besitzt ungeheuren Reichthum und
hat keine Feinde in dem Sinne, daß er sie alle
besiegt hat. Es ist kaum eine Uebertreibung,
wenn man behauptet, daß er und nicht der
Kaiser der thatsächliche Beherrscher der 350
Millionen Zopfträger ist. Ungleich dem Kaiser,
der aus der Mandschurei stammt, ist er ein reiner
Chinese, und darin beruht zum Theil seine
Stärke. Schon im Jahre 1860 nahm er eine
solche Stellung ein, daß er mit dem berühmten
Gordon zusammen speiste. 1880 wurde er Groß-
kanzler. Es ist nicht das erste Mal, daß er in
den Schatten der kaiserlichen Ungnade gerathen;
schon 1870, nach dem Blutbade von Tientsin,
ging er vieler Titel verlustig, weil er angeblich
seinen Oberbefehlshaber im Stiche ließ; aber
schon 1872 kehrte er in Amt und Würden zu-
rück. Er ist jetzt 71 Jahre alt, steht also auf
der Schwelle des Greisenalters und mag es auch
an Emsigkeit haben fehlen lassen. Immerhin
aber ist er der einzige Mann in China, der all-
gemeine Autorität besitzt; man darf aber an-
nehmen, daß der Verlust des Abzeichens der
gelben Reitjacke ihn nicht ohne weiteres aus dem
Sattel hebt. Wie schon von anderer Seite her-
vorgehoben wurde, ist er ein Freund des Grafen
Jtu und theilt dessen Befürchtungen ob der
wachsenden Macht Rußlands. Im Jahre 1888
gestand er offen ein, daß die russisch-chinesischen
Beziehungen nach Beendigung der transsibirischen
Bahn eine Umwandlung erfahren würden; er
will aber diesen Zeitpunkt abwarten, während
Graf Jtu ihm zuvorkommen will.
Die Ungnade kam wie ein Donnerschlag und
traf den einzigen Mann, welcher der Krisis ge-
wachsen war. Die Verschwörung gegen ihn ging
von der kaiserlichen Familie aus, die ihn wegen
seiner christenfreundlichen Politik anseindet. Wahr-
scheinlich wird der Zollinspector Sir R. Hart sein
Ansehen für ihn geltend machen, sonst würde eine
amtliche Anarchie entstehen. Dazu bemerkt der
Journalist Kinear, der frühere Sondervertreter
der „Central News" in China, aus eigener Er-
fahrung : Der Verlust der gelben Neitjacke, die
Li-Hun-Tschang entzogen ist, schließt nicht noth-
wcudig den Machtvcrlust ein, trotzdem kann der
Vorgang im gegenwärtigen Augenblick ernstliche
Folgen haben. Die gelbe Jacke ist das Zeichen
der kaiserlichen Gunst und der höchsten Macht,
ein sehr begehrtes und selten getragenes Kleidungs-
stück. So zeichnete sich der erste Marquis Tseng
derartig aus, daß der Kaiser die eigene Jacke
ablegte und sie dem Marquis anzog, und Tseng

schätzte diese Gunst so hoch, daß er die Jacke
nicht wieder auszog und sich darin begraben ließ-
Jedenfalls ist Li-Hun-Tschang ein entschlossener
Mann. Als er zum ersten Mal in Ungnade
fiel und nach Peking beordert wurde, begab er
sich dahin mit 10 000 Soldaten und rettete da-
durch seinen Kopf. Unstreitig ist er der bestge-
haßte Mann in China. Seine Generäle lagen,
wie ich bald bemerkte, fast auf dem Bauch in
seiner Gegenwart, aber hinter seinem Rücken
spien sie aus. Sein mächtigster Nebenbuhler ist
der Vicekönig der Centralprovinzen. Ein eigen-
thümlicher Widerspruch gegen die „Central News"
ist, daß der gut unterrichtete „Times"Vertreter in
Tientsin der Ungnade mit keiner Silbe erwähnt;
dafür das Gegentheil aus dem Erlaß des Kaisers
hervorhebt, daß der Kaiser alle Militärbehörden
unter den Vicekönig Li-Hun-Tschang stellt, um
die Reichsrechte zu beschützen, mit dem Befehl,
alle japanischen Schiffe, wo sie auch gefunden
würden, abzufangen und zu zerstören.
Nach einer Meldung des „Daily Chronicle"
aus Tokio sind Berichte über einen neuen Zu-
sammenstoß eingelaufen. Nach der jüngsten
Niederlage vereinigten die Japaner ihre Streit-
kräfte, ergriffen die Offensive und erfochten einen
glänzenden Sieg. Es scheint, als wenn schon 2
chinesische Heere aus China den Grenzfluß Zalu
überschritten hätten, erstere 20 000 Mann haupt-
sächlich aus Regimentern der schwarzen Flagge,
letztere 8000 Mann aus der mandschurischen
Besatzung aus Mukten und Kirrin. Die Ersten
marschirten wahrscheinlich über Antschu und
Pinkyang auf Söul, diese auf Wonsan au der
Nordostküste Koreas bei Port Lazarew. Natür-
lich würde bis zu einem Zusammenstoß mit den
Japanern noch geraume Zeit vergehen. Die
chinesische Flotte hält sich in den Kriegshäfen
Waiheiwai und Port Arthur auf, sodaß, wenn
Japan die Seeschlacht wünscht, es dahin Vor-
dringen muß. China verfolgt also ein abwarten-
des Spiel. , Ich weiß aus bester Quelle, daß es
die Besorgniß vor der Vereinigung der chinesischen
Nord- und Südarmeen war, die Japan zur
Kriegserklärung bewog. Es befürchtete, seine
Truppen möchten in Korea erdrückt werden.
Ein offizielles japanisches Telegramm meldet:
Nach einem heftigen 5stündigen Kampfe vom 29.
Juli, Nachmittags 3 Uhr ab, gewannen wir
einen entscheidenden Sieg. Die feindliche Ver-
schanzung bei Schonghong wurde erobert, mehr
als 500 von 2800 chinesischen Soldaten wurden
getödtet und verwundet, während unserseits nur
5 Offiziere und 70 Soldaten getödtet wurden.
Der Feind floh ausgelöst gegen Hongtschau, wahr-
scheinlich um die koreanischen Boote bei Gursan
zu benutzen. Wir eroberten viele Flaggen, Ka-

Zie verborgene Kcrnö
Kriminal-Roman aus der neuesten Zeit


an

»er
Kriminalbeamte, so wollen Sie mir gestatten

von E. von der Have.
(Fortsetzung.)
"Da Ihnen, Herr Volkheim, nun zweifellos ...
klarsten Feststellung des Thatbestandes liegt," sagte

Eie sind nach diesem harten Schlag nicht dazu
e Stande — an Ihrer Statt den genauen Tkat-
a.! "ud aufzunctzmen und zu dem Behuf ein ein-
(Zcndes V rhör mit allen Betheiligten anzustellen.
, ist notwendig, er betonte das Wort sehr stark,
W eS sofort geschickt. Habe ich Ihre Zustim-
""N, Herr Volkheim?"
th.D?r alte Herr hatte sich in seinen Sessel zu-
lassen; er war erschreckend bleich geworden
, ^'"e Hände zitterten auf den Lehnen, auf
s^ ruhten.
tz. "Entsetzlich, —entsetzlich!" stammelte er. „Eine
"surialuntersuchung in meinem Hause!"
Der Geheimpolizist ließ ihm einige Sekunden
' sich z r sammeln; dann sprach er:
!^,-'Es ist lediglich in Ihrem Interesse, Herr
sh^heim. Sie wünschen doch zweifellos festge-
auf welche Weise Ihre Frau Gemahlin vom
zum Tode gelangt ist. War es ein unglück-
Fufall, und das ist doch wohl fest anzu-
er sprach diese Worte gegen seine Ueber-
!« ^."8, aber in wohlberechneter Absicht, „wohlan,
et d" Untersuchung das ergeben und Sie werden
'Astens die Gewißheit haben, daß Jbre Gattin
y gewissermaßen natürlichen Todes gestorben ist!
 
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