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Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1900

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Nr. 150 - Nr. 160 (2. Juli - 13. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44272#0011

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Die Sänger ver Liederhallr und
Männer Gesangvereins kehrten gestern Abend von dem
mgstlt in Dill-Weißenstein preisgekrönt zurück und wurden
den Damen und Inaktiven festlich empfangen und in ihre
-inslokalc.geleitct. Die Liederhalle ist mit einem Preis 2 »,
der Männer-Gesangverein mit einem solchen l b und einem
eupreis, bestehend in einem schönen Aokal, ausgezeichnet
den. Zu diesen schönen Erfolgen beglückwünschen wir beide
eine.,.
FH (Ermannt) wurde Äulturmeister Gustav Schönberger
Heidelberg zum technischen Assistenten bei der Wasser und
aßenbauinspektion Rastatt.
A (Unfall.) Gestern Abend 10 Uhr scheuten an der Ring
ße die Pfnde des Kleinlcin'schen Bierfuhrwerks wegen eines
^fahrenden Eisenbahnzugs. Das Fuhrwerk siel die Straßen
chung hinab und der Kutscher trug am Kopfe eine leichte
letzung davon, sonst entstand kein Schaden.
(Polizeibericht.) 2 Kellner in Neuenheim wurden
>en Unterschlagung des Taschengelds, eine Person wegen groben
"ugs, eine wegen Beleidigung eines Schuhmanns und ein
iuenzimrner wegen Umhcrziehens verhaftet. 5 Personen kamen
Ruhestörung zur Anzeige.
' Kirchheim,2.Iul>. jDer hiesige Männer Gesang
reins, der gestern an dem Wettgesang in Dillstein bei Pforz-
" teilgenommen hatte, errang sich den 2 b Ehrenpreis init
Punkten. Die Freundschaft Rüppur erhielt mit 40 Punkten
t- Preis. Ehre den wackeren Sängern!
Eppelheim, Juli. Wesscrheld.f Leider bil-
die feige Thar eines Messerhelden den Abschluß der
so schön verlaufenen Fahnenweihe. Zwei Burschen,
M dem gestrigen Volksfest teilgenommen, gerieten heute
um 11 Uhr auf dem Heimwege miteinander in Wort-
'-P'l. in dessen Verlauf der 17jährigc Ludwig Z obeleh
"jährigen ledigen Franz Beß mehrere Messerstiche
- Besicht imb am Arm deibrachte. Der eine Stich ging
ich die eine Wange nnd blieb das Aftsser im Halse
ein anderer Stich in den Arm soll der gefährlichste
Der Schwerverletzte, an dessen Aufkommen gezweifelt
wurde in das akademische Krankenhaus gebracht und
Dhärer durch die Gendarmerie in's Amtsgcfängnis
"ch Heidelberg abgcführt.

Gerichteter trmg.
Prozeß Sipido.
Brüssel, 2. Juli. Vor den Geschworenen begann
heute der Prozeß gegen Sipido wegen Mordversuchs
gegen den Prinzen von Wales. Der Andrang des
Publikums ist groß, die Teilnahme der Presse gering
nnr zwei englische Blätter sind vertreten was beweist,
daß man auch jenseits des Kanals die Sache nicht ernst-
haft nimmt. Sipido ist ein hübscher Junge von noch nicht
16 Jahren, den das schwere Schicksal, das er sich zugc-
zogen, gereift zu haben scheint. Er antwortete würdig
auf die Fragen des Präsidenten. Seine Mitangeklagten
sind rechte dumme Jungen, die meisten Zeugen sind halb-
wüchsige Burschen. Die Klage lautet auf vorüberlegtcs
anarchistisches K omplott.
Ter Dchiffsbrarrd in New-Aork.
Bremen, 2. Juli. Nach Mitteilung des Norddeut-
scheu Lloyd betrügt das gesamte Rissito des Lloyd bei
den durch den Brand von Hobokcn beschädigten drei
Darupfer etwa neun Millionen Mark, denen Versicherungen
von annähernd gleicher Höhe gegcnübcrskchcn.
New-Bork, 2. Juli. An der „Saale" werden die
Taucherarbeiten fortgesetzt. Der SchifsSrnmpf der „Bre-
men" wurde abgeschleppt. Die Untersuchung hat be-
gonnen. Der Dampfer „Main" befindet sich noch in
brennendem Zustand. Große Entrüstung herrscht gegen die
Schleppbootkapitänc, die die Hilfe verweigerten, sofern nicht
Bezahlung erfolge. Ein gerichtliches Verfahren gegen diese
wird eingcleitct.
New-Bork, 2. Juli. Als August Dore in einem
Rettungsboot in die Nähe der Saale gekommen war, hörte
er eilte Frau aus einer Lnkc rufen. Sie erklärte die
Stewards; Halbe aus Rotenburg in Hannover zu sein.
Sie sagte wörtlich: „Meine Kabine brennt und ich kann
nicht nm Leben bleiben. Richten Sie die letzten Grüße
der Tochter meiner Mutter aus. Sagen Sic, ihre Tochter
dachte im letzten Augenblick nur ihrer. Sie soll all' mein
Geld auf der Bant haben alles andere für immer. Adien!"
Der vierte Offizier HanS KnieSpel vom Hainburger
Dampfer „Phönicia" kam im Rettungsboot an eine andere
Luke, wo eine Frau ihm zurief, um GotteSwillen mit

einer Kugel ihrem Leiden ein Ende zu machen.
Kniespel nahm eine Art und versuchte, die Portluke größer
zu machen, konnte indessen gegen die festen Wanten des
Schiffes nichts ausrichten, währenddessen die Frau immer
fort in jämerlicher Weise um ihren Tod bat. Die Flam
menqnalen seien zu .groß. Plötzlich fiel sie zurück und
wurde nicht mehr gesehen. Manche Zeuge, darunter Feuer
wehrleutc, erklären, daß auf der' „Saale" viele Frauen
und .Kinder waren, zweifellos Mitglieder der religiösen Gesell-
schaft, die vou Boston aus nach der Weltausstellung reisen
wollten und vorher einige Tage in New-Bork verbrachten.
Der Hamburger Dampfte „Phönicia" und seine Helden
mütige Mannschaften retteten über 90 Menschen,
allen voran der Kapitän Fröhlich.
Der Schiffsarzt Grahn von der „Phoenicia" sowie
der zweite Offizier Zander erzählen, daß ein Schlepp-
boot-Kapitän, als er aufgefordert ward, zu retten, erklärte:
„Laßt doch die Grünhörner ersaufen!" Dieser sowie an-
dere die Hilfe verweigernde Kapitäne sind bekannt und
werden zur Verantwortung gezogen.
Der Norddeutsche Lloyd kaufte eine Grabstätte für
die Opfer der Katastrophe.
New-Bork, 2. Juli, Bis jetzt find 59 Leichen ge-
funden worden. In den Hospitälern befinden sich noch
150 verletzte Personen. Der Generalagent des Nord-
deutschen Lloyd, Herr Schwab erklärt, daß 100 Ange-
stellte des Lloyd umgekommen sind, außerdem vielleicht
50 Frachtverlader. Der Materialschaden wird auf über
fünf Millionen geschätzt.

Neueste Nachrichten.
Wilhelmshaven, 2. Juli. Der Kaiser bestimmte,
daß die erste Division des ersten Geschwaders sich
mit Beschleunigung vorbercitc, nach China zu gehen.
Verantwortlich für die Schriftleitung: Hch. Geisendörfer.

Konzerte des Ml. Orchesters.
Direktion: Herr Musikdirektor P. Radig.
Dienstag, den :>. Juli, nachmittags l'-ö Uhr in der
Lchlost re stau rution.
Abends 8'/- Uhr im Stadtgartcu._

Einladung
Zur öffentlichen Ätzung des Bnrgcr-Ansschnffes der
Äadtgemeinde Heidelberg
w Montag, den !>. Juli ISDN, nachmittags 5 Nhr.
T a g c S ordn u n g:
! l>' Erwerbung einer Dampfstraßenwalze durch die Stadtgemrindc.
- Erstellung" einer VerbindnngSstraße zwischen der Klingentcichstraßc nnd
«er Neuen Schloßstraße.
i L Abstellung der Kcplerstraße.
Aeucinteilnug von Bangrnndstiicken im Rohrbachcr Baubezirke.
! '^Veräußerung eines städtischen Erbdestandsgrundstücks.
. P'e Akten über diese Gegenstände liegen inzwischen in der Stadtrats
.ftflei zur Einsicht der Mitglieder offen: auch werden den letzteren die bc-
Wichen gedruckten Borlagebericbke des Stadtrates bei der persönlichen Ein
' 'N /^gestellt werden.
Heidelberg, den 2. Juli 1!>0ü.
Der Oberbürgerineister:
- vr. Wilckcns.

MMk HMülsr Wrilmz.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß sich die Geschäfts-
W. unserer Kasse nicht mehr im Rathausc, sondern in nnserm eigenen Ver
^'MsGMude
E 4. ctmier Erde
e-eu h^m Theater befinden.
Heidelberg, den 26. Avril IWU.
Die Berre ch n n n g:


unä im

bsrte
Lebraucsi
billigste
l unck
bequemste
^Mszcfimilkel äerVleH

__Schneider._
^Her-Rrnlschulr in Hridelüerg.
Eltern, ivelche ihre Söhne im September der untersten Klasse der
iffH^sulschule übergebet! wollen, werden gebeten, uns dies seist schon mitzu
ßlchr, Amueldungen werden täglich von 11 bis 42 Uhr im Direktionsziunncr
.„.Sber-Realschulr entgegengenommen. Hierbei ist der Geburtsschein, der
z > Ncheui nnd das legte Schulzeugnis vorznlcgen und zu erklären, ob sich
. uiigcmeldete der im Juli stattsindenden vorlänfiaen Aufnahmevrüfnng
Grosrh. DirtklM!.


bountrk, faäs
Pöaüiu ru srusr L-utsa
/D YviHns.Im!»vIr« illOo»-,!,

Heidelberg, deu 1. Jitli 1900.

WGGOGOAOGOOVOOOOOOOOGOOODOOOOGOG

^erstcigMtuMvM Niisjeri.
Städt. Forstamt Heidelberg vergibt
Freitag, den 6. Juki 1KUU
aut dem (Nschäftszimmer, Bauamts
gasse dir. dahier, vormittags u llhr
den diessährigen Ertrag an Nüssen
von der Unteren Reckarstraße Mene
Brücke bis EemcntwerO und der Renen
Schloßstraßc an den Nieistbictenden.

2Rit aller Hochachtung
Julius Mayer Nachf.
Karl Bari;Le.

MenWA

s R. ? mit der jeder lsndw.
A Arbeiter in 5 Minute»!
iDU .. eine Sense auf da§
AHE, feinste dengelt, hat
AW' sich nach dem Bericht
l W' von Prof.Dr. Ramm
(D. G. Presse Nr. 42
vom 26. Mai 1900>
reche gut b.währt.
Die Maschine ist un-

in unveränderter Weift fortführen werde.
Ich werde bestrebt sein unter Beibehaltung der bewährten Geschäftsgrundsätzc
meines Vorgiinger's, das demselben geschenkte Vertrauen auch mir zu erhalten und ver-
knüpfe damit die höfliche Bitte meinem Unternehmen auch fernerhin Gewogenheit und
Wohlwollen entgegen zu bringen.

Erfchiiftsnürrgaüe und Empfehlung,
Hierdurch beehre ich mich mitzuteilen, daß ich mein im Jahre 1870 gegründet!
Trogen-, Avlvnial-, Material- nnd Farbwaren-(Heschäft
käuflich überlassen habe.
Für das mir während
gegengebrachte Vertrauen und
meinen Nachfolger übertragen

.Mrchherm.
Soeben augekommcu:
Note Kattimt, rote Gase
zum Schutze elektrischer feuchter vor
Fliegen und Staub zu billigsten Preisen,
sowie Moimosmen
ZN allen Preisen solange Vorrat reicht,
P ferd e z a h u i« a i s
zu bisherigen Preisen. (Äute Bedienung
und reelle Ware zusichernd, zeichnet
Achtuiigsvvllst

Pr. M. 22^
verwüstlich, weil aus bestem
'Material und wwd auf Probe auch
abgegeben.
C. Schmitt
in Handfchuhsheim b.Heidelbg

meiner 50jährigen Thätigkcit in so reichem 'Maße cnt-
Wohlwolleu verbiudlichst dankend, bitte ich dasselbe auf
zu wollen.
Mik aller Hochachtung

In: Anschluß an vorstehende Anzeige des Herrn Julius Mayer teile ich e
gebenst mit, daß ich das Geschäft unter der Firma
«litLlL^LS -ikavlik.

Diiiiz-NtrßfisermiN.
Kommenden
Dienstaig, deu 10. Juki,
vormittag ., Uhr
versteigern wir auf dem städtischen
Fnhrhof hier das Ergebnis an
Torsstreu-Tiifig
aus den Stallungen der städtischen
Abfuhranstalt für die Monate
Juli, August, September
laufenden Jahres gegen Baarzahlung
an den Meistbietenden.
Heidelberg, den nu. Jnni luuu.
Dir Verwaltung
der städtischen Abfuhranstalt:
Reinhards.
 
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