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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0129

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/,Volksgemelnschast"

Freitas, de« 1v. Juli IVVi

>. ^suchskaninchen -er Komintern

ezeichnendes Kapitel Moskauer Taktik - Generalprobe auf Kosten der IV. Lnternationale

Bcrlin, 9. 2uli.

^rzer Zeit ging eine Nachricht durch die
^rvdk' ""Ieblich polnischen Zeitungen entstammend,
."rbeite mit den Komintern zusammen. Der
^richf ? wurde mit der Tatsache gebracht, die lu ks
»N^ten Kreiie der Kommuniiten bätten vcriuckit

Kreise der Kommunisten hätten versucht,
^ auf die Streiks in Frankrcich

L'«

!>°Ie

""8ien zu gewinnen, um so die 3. Jnternatio-
'«rn qr Ausbeutung ihres Wahlsieges zu hin-
^Nn ^uf den ersten Blick schien diese Beweisfüh-
^lxg U^bst der Tatsache, datz diese linksgerichteten
^lteü ^ü^ich über reichliche Geldmittel verfügten,
^onn», zu sein, insbesondere da von seiten der
Pijj-'utern kein Dementi erfolgte. Bei näherer
ternindes ergab sich sehr bald, datz die Komin-
i>e x dieser Nachricht ihre bewährte Taktik
Crfg,Z'e r d ä cht i gu n g Dritter mit grotzem
Se» ° «nwandte, um die «igenen Ziele zu verber.
verfolgen.

Ttr,.". ^rster Linie mutz klargestellt werden, datz diefe
?E>Nein französischen und belgischen Arbeiter all-
l>e Sympathien im Lande begegneten, solange

. auf die Erreichung sozialer Besserungen,
^ite^ n" andern Ländcrn längst Selbstverständlich-
»>er^ Üud, beschränkten. Als die Streiks dann im-
»istn/^hr, veranlaht durch die Hetze der Kommu-
tey Revolutionäre abzugleitcn dcoh.

i>ie' i^uianden auch die Sympathien. llm nun nicht
»>iiit- Arbeit zu bedrohen, sahen sich die Ko-
iusteg " veranlatzt, einen Sündenbock öffentlich fest-

r»n„ ^5- Es war die 4. Jnternationale untcr Füh.

.^ .

^ll^^.rotzkis. Die wurde der Sabotage an den
H»hW>elen der Volksfront bezichtigt, woimi die
«ie es verstandcn, ihren ersten Angnsf auf

^?cht in Form einer Generalprobe zu tarnen.
rein Ae üimmunistische Eeneralprobe hatte cinen
.-^ uchologischen Hintergrund. Bisher war sich
beiy^uzösische Albeiter seiner politischen Kraft nicht
key F' Wollte der Kommunismus beim cndgülti-
r g g i Erfolg haben, mutzte dieser „M acht.
»lyk,^ ch.im Ärbeiter geweckt werden. Er
^Urd ^ue Kraft zu fühlen bekommen, und das
biild b.burch die regionalen Streiks crreicht. Sehr
^oini„?r erkannten die verantwortlichen Leitcr der
^rd? ,.?> batz damit ihr Ziel noch nicht erreicht
bildhl" könne, ohne eine gründliche, politische Bor-
H^ug durch die gewerkschaftlichen Zersetzungszellen.
t. J„?"es deshalb die Streiks ab und belastete die
^ti^'"nationale mit der Verantwortung sür revo.
Aare Ausschreitungen.

Lenin 2nternationale sollte den radikalen Kurs
i» »vb, weiter verfolgen. Jhre Anhängerschaft ist
tisch^aeuropa klein und hat überhaupt keine poli-
»Na»„ bdeutung. Trotzdem war sie den Kommtern
ü»n, ^uehm und ste suchten eine Eelegenhe.t, sie
der^^uszuschalten. Durch Vermittlung Bucharins,
steiltp uiieder vollständig in den Dienst Stalns
»ale tz.ruurden die Landesführer der 4. Jntcrnatio-
„knus.^r die Komintern gewonnen. In erster Linie
"a>ion l"^n Meichler. den Finanzchef der 4. Inter-
tigst,uaie in Prag, der seinerseits wieder oie wich-
ir?ü^er Hemiot und Martens in Belgien für
>"Eertritt gewann.

»ich, ?tzii selbst wurde über diese „Umwandlung"
^nformiert. Autzerdem ist er ein kranker Mann,

c Mn L > N"»» 0" truorircn, -uvioerpano
^^'terni .^utsgewalt, 3. Revolutionierung der Ar.
^ ,.rrtel und 4. Bewaffnung der Arbelter.

«er z rreu diesen Befehlen wirkten die Mitglieder
chen« , .urernationale aleichsam als „Versuchskanin-
»hnx ^ der ersten kommunistischen Generalprobe,
^ermtz? dieser Rolle bewutzt zu sein. Andererseits
^chlve, die Profintern unter Leitung von
»ie ^rnik durch ihre Vcrtrauensleute aufnierksam
i^lung dieser Sonderaktion, um daraus
»iy ,ulles Erfahrungsmaterial zu sammeln, und
kön'ne°. r" notwendig wäre, selbst eingreifen zu
Äkijg„' uatllrlich nur dann, wenn diese angercgte
^eiteri Wabt hätte. Wie vorauszusehen,
4. I rre diese Aktion und prompt wurde auch die
»>N n; ^rnationale als der Störenfried im Kampfe
ter- ^ miilale Vesserstellung des franösischen Arbei-
Da^^chnet.

^chlaa " >chlug Moskau zwei Fliegen mit einem
fian,ssm.lrinmal gewann sie das Vertrauen der
?Uem„ Ä°n Arteiter und dann wurde die unbe-

^ 1. Vt tt , vuv -o ^ ^ .

Bevor der Streik ausbrach, wurden em-
r/?r Mitglieder der 4. Jnternationale m besonde.
Ian»bchulen, welche von den Kommternageaten Su-
»v^.Levy und Berthold BIum geleitet churden
^rgebrldet. Diese beiden Iuden hatten , siw als

l»l° eder der IV. Jnternationale elnichrc'-ben

lehnten aber nachher, als der Mlgerfotg sich

zeigte, jede Verantwortung für den schlimmen Aus.
gang ab. So hatte Moskau Gelegenheit, den noch
widerspenstigen Elementen der Kommunisten, die sich
mit dem Zusammengehen mit den Sozialisten nicht
abfinden wollten, durch Tatsachen zu beweisen datz
ihr Vorgehen allein richtig ist und konnte sich auf
Kosten der IV. Jnternationale zu sich herüüerzlchen.

Moskau hat kein Jnteresse, diese Tatsachcn be-
kanntzugeben. denn der Vorwurf an die Trotzkijten,
sie ständen im Solde der Komintern ist ihiii sehr
angenehm, da er mithilft, die Mitglieder der IV.
lznternatwnale zu entzweien. und in dis eigenen
Reihen zu treiben. Es war dem bekannten Kom-

munisten Münzenberg vorbehalten, üiese „ge-
niale 2dee" zu entwickeln, und wie sie durchgenihrt
wurdei zeigt die Verschlagenheit der Komintern in
einem aufschlutzreichen Lichte. Sie dürfte auch eine
Warnung an jene Kreise sein, welche hcute
noch ebenso vertrauensvoll mit den Komintern zu-
sammengehen, seien es die Sozialisten, oder die
„Freunde 'der Sowietunion" oder die „Liga sür
Menschenrechte". Wenn die Zeit den Kommtern
gekommen scheint, werden auch sie als unangencbme
Nebenerscheinungen von den gleichen Komintern ab.
geschüttelt, von oenen sie heute noch wie vom Wolf
im Schafspelz umhätschelt werden.

Neue Feldzugsvorbereiiungen in Ostafrika

Ztalienische Vorbereitungen zur militärisch-wirtschastlichen Erschließung Abessiniens

Rom, Anfang Juli.

Ueber die Steppen und Hochländer Abessiniens
gehen zur Zeit wieder die tropischen Regen nie-
der, die zwar die Vegetation und das Leben der
Wildnis zu Lppiger Entfaltung bringen, aber
dem Futz des Menschen üherall ein unerbittliches
Halt gebieten. Jnfolgedessen ist es ruhig gewor-
den in Abessinien. Die Nachrichten, die von dort
eintreffen, besagen nichts weiter, als datz Italien
die Ruhepause benutzt, um die Vorbereitungen für
den Ausbau seiner Eroberungen zu trefsen.

lleber diese rein organisatorische, te'chnische und
vorbereitende Tätigkeit hinaus sind zur Zeit der
Aktivität der Eroberer durch die Natur Erenzen
gesetzt worden. Es sind dieselben Erenzen, die im
vergangenen Jahre den Ausbruch des Krieges bis
zum späten Herbst hingehalten haben. Allerdings
dürfte Italien ähnlich wie im vergangenen Iahre
die erzwungene Ruhe nicht ungenutzt lassen und die
Vorbereitungen sür einen neuen Feldzug im Herbst
mit aller Energie durchzuführen. Die italienischen
Machthaber stehen in Abessinien jetzt vor der Auf-
gabe, das Land endgültig zu durchdringen und
ihre Herrschaft bis in die letzten Urwälder des
Reiches des Negus vorzutragen. Vekanntlich gibt
es in Westabessinien ein ausgedehntes Gebiet, datz
die italienischen Truppen noch nie betreten haben
und in dem einige Männer aus der llmgebung des
Negus nach wie vor im Auftrage des entthronten
Souveräns Eewalt ausüben. Die Auseinander-
setzung mit dieser abessinischen Nebenregierung,
die der Negus vor einigen Tagen in Eenf als die
einzige legale abessinische Regierung bezeichnete,
diirfte sehr bald, wenn das Ende der Regenzeit
neue militärische Operationen erlaubt, beginnen.

Jn diesen Tagen waren sogar Eerüchte verbrei-
tet, wonach sowohl auf italienischer Seite als auch
unter den Resten der alten Streitkräfte des Negus
lebhafte Vorbereitungen für eine Wiederaufnahme
des Kampses getroffen wüürden. Wenn auch diese

Eerüchte, die gleichzeitig den Wiederausbruch des
Krieges in Abessinien in grötzerem Umfange pro-
phezeien, übertrieben stin dürsten, so steht doch
wohl fest, datz das Land noch lange nicht — wie es
in der Kolonialsprache heitzt — befriedet ist, zu-
mal offenbar die tZefahr besteht, datz der NeHus
plötzlich in Westabessinien auftaucht, um dort eine
Verzweiflungsaktion zu organisteren. Ne-
ben diesen kriegerischen Ausgaben, die das Ende
der Regenzeit sicherlich lösungsreif machen wird,
ergeben sich sür die italienische Verwaltung, wie
die vorliegenden Pläne erkennen lassen, Ausgaben
zivilisatorischer Art, die noch gewaltiger sind, als
die militärisch-technische UeberwiNdung. Jhre Lö-
sung erst wird die Eroberung vollenden.

Jn erster Linie mutz hier an dem Ausbau des
bereits begonnenen Stratzennetzes gedacht werden,
ferner wird Jtalien auch die angekündigte An-
lage groher Flugplätze zu diesen Äufgaben zäh-
len. Neben der strategischen Bedeutung dieser
Pläne wird dadurch wahrscheinlich die wirtschaft-
liche Ausbeutung des italienischen Siegs einge-
leitet werden könncn. Das ist der zweite, der
friedlichere Teil der Offensive, die wahrscheinlich
für den Herbst hier zu erwarten ist. Am vergan-
gcnen Sonnabend hat der italienische Minister-
rat eine Reihe von wirtschaftlichen Matznahmen
beschlossen, die für diese zu erwartende Wirt-
schaftsoffensive von besonderer Vedeutung
sind. Danach wird die wirtschaftliche Entwicklung
des Landes nicht der Privatinitiative überlassen
bleiben, sondern der Stadt wird vielmehr auch hier
als Organisator und Ordner auftreten, der vor
allem der Privatwirtschaft beratend zur Seite
steht. Alle diese Momente zusammengefatzt dürf-
ten aber die Tatsache ergeben, datz die völkische
Kraft Jtaliens auch nach der siegreichen Beendi-
gung des Feldzugs noch lange durch Abessinien in
Änspruch genommen sein 'wird.


Olympi'abamier unlerwegs

Los Angeles, 9. Iuli

Jn einem feierlichen Akt wurde im Rathaus
der Stadt Los Angeles das Olympische Banner,
das während der Spiele über dem Reichssport-
feld flattern wird, dem ältesten Mitglied des
amerikanischen Olympischen Komitees, William
Mc. Eerland übergeben, der die Fahne in
Verlin überreichen wird. Der BLrgermeister von
Los Angeles, Frank Shaw, verabschiedete das
Vanner mit den besten WLnschen des amerikani-
schen Sportes und ganz Amerikas an die Olym-
piastadt Berlin.

Llrteil im Mainzer Gistmordprozeß

Mainz, 9. Juli.

Jn dem Mainzer Gistmordprozetz wurd« am
Donnerstagabend das Urteil oerkündet. Die An-
gcllagte Frieda Katharina Vogler wurde des
zweisachen Verbrechens des Mordes und des zwei-
sachen versuchten Mordes schuldig besunden nnd dem-
gcmätz zweimal zum Tode verurteilt. Für die beiden
Mordvcrsuchc crhielt sie eine Eesamtzuchthausstrase
von 15 Jahren. Autzerdem wurdcn ihr die bürger»
lichen Ehrenrechte auf Lebenszeit aberkannt.

Gpanischer General verhafiei

Madrid, 9. Juli.

Eeneral Mola, der zur Zeit der Monar-
chie als Generaldirektor der spanischen Polizei eine
bedeutende Rolle im volitischen Leben svielte, ist
in Madrid von der Polizei unter dem Verdacht
der Vorbereitung einer Aufstands-
bewegung verhaftet worden. Eeneral Mola
batte in den letzten Jahren ein Kommando über
svanische Truvven in Nordafrika

Orei Fischdampfer im Siurm gesunken

Die Besatzungen ertrunken

Madrid, 9. Juli.

An der cantabrischen Küste ist, wie der Eou-
verneur von Oviedo mitteilt, eine aus elf Damv-
fern bestehende Schifferslotte von einem schweren
Nordoststurm überrascht worden. Die Schiffsdamv-
fer „Joven Revublica", „Santa Teresa" und „San-
ta Marta" gingen auf der Höhe von Santander
mit ihren Besatzungen unter. Der erstgenannte
Damvfer hatte eine zwölfkövfige Vesatzung an
Vord. Lediglich der Kavitän des Schiffes konnte
gerettet werden. Man besürchtet. datz auch von den
Matrosen der beiden anderen Dampfer niemand
gerettet worden ist. Jn den von der Katastrovbe
betroffenen Schifferdörfern herrscht grohe Unruhe,
da über das Schickfal der übrigen Schiffe noch keine
Nachrichten vorliegen.

Ein nicht zu diefer Schifferflotte gehöriger
Dampser geriet gleichfalls in diesen Sturm. Vier
Leute der Besatzung wurden Lber Bord gespült
und ertranken.

Gchtvere Ltnwetter in Iapan

Vier Tote — K Millionen Ben Schaden

Tokio, 9. Juli (Ostasiendienst des DNV.)

Als Folge von heftigen Unwettern und dadurch
verursa.chten Ueberschwemmungen kamen im Bezirk
Kagofchima auf der Jnsel Kiuschu drei Personen
ums Leben. Vier Säuser stürzten ein, wäbrend
5280 Häuker Lberslutet wurden. Der Erntefchaden
wird auf 8 Millionen Ven beziffert. Auch der Be-
zirk Nagasaki wurde von Unwettern beimgesncht.
Hier wurden eine Person getötet und zwei verletzt.
508 Häuser wurden überschwemmt.

Oer peirusheim-prozeß

Schlutz der Beweisausnahme.

Cleve, 9. 2uli.

Am Donnerstag, dem neunten Verhandlungsrag
im grotzen Schmuggel- und Devisenprozetz gegen die
Franziskanerbrüder vom Petrusheim und andere,
wurde die Beweisaufnahme geschlossen. Den letztcn
Punkt der Beweisaufnahme bildeten einige Sach»
verständigengutachten.

Ein Aeuge gab dann noch zu Protokoll, datz er
nächtliche Transporte zu dem Cleoer Lager der
Firma Leeuw bemerkt habe, die sich aber als rcgu.
Icire Ferntransporte erklärten, die im Zcichen des
Hochbetriebes Verstärkung gehabt haben dürsten. —
Es wurden dann mehrere Beweisanträge der Ver.-
teidigung besprochen, worauf die Veweisaujnahm»
und die Sitzung geschlossen wurden.

Neue pläne piccards

Brüssel, 9. 2uli

Professor Piccard teilte mit, datz er versuchen
werde, mit einem Vallon von 108 000 Kubikmeter
Inhalt eine Höhe von 30 Kilometern zu erreichen.
Die Füllung dieses Vallons werde ausschlietzlich
aus durch die Sonne erwärmter Luft bestehen, die
genllgend Auftrieb sichere. Es handle sich noch
darum, einen Mäzen zu finden, der die Finan-
zierung in Höhe von 2 Millionen Franken Lber»
nehme. Der betreffende Mäzen werde dafür Ge-
legenheit erhalten, den Aufstieg in die Strato-
sphäre mitzumachen.

Knochenbrüche dutzendweife

London, 9. Iuli

Jn England ist die Polizei einem neuen raffi«
nierten Versicherungsschwindel auf die Spur ge«
kommen. Bei den englischen Versicherungsanstal-
ten häusten sich in letzter Zeit die Fälle, in denen
Versicherungsbeträge auf Radfahrunfälle ausge-
zahlt werden mutzten. Dabei war auffallend, datz
alle diese Unfälle sich immer in einer bestimmten
Eegend ereigneten, und zwar in und um Leeds.
Es wurde festgestellt, datz binnen weniger Wochen
hier insgesamt siebzehn Männer und Frauen sich
bei Fahrradstürzen Knochenbrüche oder ander«
Verletzungen zugezogen hatten, die aber erfreu«

ivit ctsai PNooster

licherweise (für die Versicherungen weniger er»
freulich) alle gegen Unfall versichert waren.

Elaubte man zuerst, datz die Radfahrwege in
der Eegend von Leeds besonders schlecht sein mütz-
ten, so fiel die sich häufende Zahl der llnfäll«
schlietzlich doch auf. Die Versicherungsgesellschaften
betrauten endlich einen Kriminalbeamten mit der
eingehenden Untersuchung sämtlicher Fälle. Da-
bei ergab sich, datz man es mit einer gerissenen
Betrügerbande zu tun hatte. Iedesmal handelte
es sich um den Ausflug einer grötzeren Radfahrer-
gesellschaft, deren eines Mitglied mit dem Rade
stürzte. Kurz vorher war eine Versicherung für
den Verunglückten abgeschlossen worden. Der Kri-
minalist stellte auch fest, datz die Unfälle aufs beste
inszeniert und sogar vorher mehrmals „geprobt"
worden waren.

Eine gewisse Schwierigkeit hatte für di«
Schwindler darin bestanden, ein ärztliches Attest
Lber den Unfall zu bekommen, auf Erund dessen
der Versicherungsanspruch erhoben werden konnte.
Aber auch das glückte. Man wutzte es so ein-
zurichten, datz die Verletzten jedesmal in da»
Krankenhaus von Leeds eingeliefert wurden. So-
bald der Arzt kam, um eine Untersuchung vorzu«
nehmen, wanden sich die Patienten in Schmerzen,
so datz der Arzt von einer gründlichen Unter-
suchung absah. Meist wurde dann durch einen
Assistenzarzt das Attest ausgestellt und der Pa»
tient dann „in häusliche Pflege" entlassen. Wo»
raufhin dann der Auszahluna der Versicherungs»
summe nichts mehr im Wege'stand.

Irohrpost für pakeie?

Oslo. 9. IuN

Ein norwegischer Jngenieur hat jetzt ein Vgr»
fahren eriunden, das es gestattet, nicht nur wie
bisher Briefe, sondern auch Pakete bis zum Ge»
wicht von 15 Kilogramm durch Rohrpost zu beför»
dern. Die Pakete werden in tubenförmigen Behäl-
tern untergebracht, ähnlich denen, die auch die
Briefe befördern. Einige amerikanische Waren-
häuser interessieren sich sür das neue Projekt und
beabsichtigen, eine solche Paket-Rohrpostverbindung
zwischen ihren Eeschäftshäusern und den Bahn-
höfen und Flugplätzen anzulegen.


Ewiges Volk


Girr Spiel von Wolfram Brockmeier ^ Musik von Gerhard Maaß
am 14. Iuli 1936, 20.30 Uhr, auf -er Feierstätte „Heiliger Berg"

^ Mittvirk-ttde 2000 Z««ge« ««d MLtdelr M«sik- ««d Fanfarenzüge der HJ. sowte Eiazelsprecher a«s de«. ga«ze« Reich

- " k-ge«sff-» ««s 4>-id-ld-rg ««d U«.g-d««gr K-t«-r v-rf-HI- di-f- g-waltig- ÄIdschl«ßf-i-r d-- Z-ltlager- d-r f««g-« K««str
 
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