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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) (2) — 1894

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Nr. 281 - Nr. 290 (30. November - 11. Dezember)
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des genannten Hauses sei, dieses Geschäft ver-
mittelt habe.
London, 30. Nov. Der „Newyork Herald"
berichtet aus Shanghai, daß England zum An-
fang Dezember eine Flottenkundgebung bei Tschu-
san vorbereitete, angeblich gegenüber dem erwar-
teten japanischen Versuche, das Kriegsgebiet für
den Winter nach Süden zu verschieben, und zu-
gleich aus Rache wegen des Ausschusses von Eng-
land aus den Friedensverhandlungen zwischen
China und Japan. China ist jetzt so desorgani-
sirt, daß irgend ein General von Ruf die Re-
gierung und Li-Hung-Tschang stürzen und selbst
den Thron besteigen könnte. Der chinesische Haß
gegen die Japaner habe jetzt dem Hasse gegen
den eigenen Herrscher Platz gemacht.
London, 30. Nov. Einem Briefe der „Times"
aus Tokio vom 29. Oktober zufolge ist das dritte
japanische Heer von 24,000 Mann, das am 28.
Oktober unter Befehl des Generallieutenants Vi-
comte Takatschima in Hiroschima sich zusammenzu-
ziehen begann, für Formosa bestimmt. Sobald die
Transportschiffe des zweiten Heeres nach Hiroschima
zurückzekehrt sind, würde die Einschiffung nach
Formosa beginnen.
London, 30. Nov. „Daily News" läßt sich
aus Odessa melden, der Dampfer „Kostroma" der
russischen Freiwilligen-Flotte sei mit Fahrgästen,
Eisenbahnschienen und Truppen, die angeblich für
Korea bestimmt seien, nach dem Osten abge-
dampft.
London, 30. Nov. Eine Meldung der „Pall
Mall Gazette" aus Tschifu behauptet: Die
Friedensverhandlungen zwischen China
und Japan seien durch die Vermittlung der
amerikanischen Regierung ffst dem Ab-
schlußnahe. In Folge dessen sei das Sicher
heitsgefühl so stark, daß die ausländischen Frauen
nach Peking zurückkehren.
Petersburg, 30. Nov. Die umlaufenden b e-
unruhigenden Nachrichten über das Be-
finden des Großfürsteu-Throufolgecs Georg sind
unbegründet. (Der „Berl. Localanz." hatte den
Tod des Großfürsten gemeldet.)
Petersburg, 30. Nov. „Nowosti" und „Nowoje
Wremje" erklären, daß für die europäischen Mächte
der Augenblick gekommen sei, darüber zu wachen,
daß Japan infolge seines Sieges nicht dahin
dränge, die früher durch den Bestand Chinas ge-
wahrten europäischen Jnterressen an Korea zu be-
drohen. Die Mächte müßten Japan die Be-
dingungen bezeichnen, die es beim Friedensschluß
unbedingt achten müßte.
Tschifu, 30. Nov. An der Verth eidi-
gung von Port Arthur hat nur eine chine-
sische Batterie Theil genommen, während alle üb
rigen vor der Abgabe einesSchusses von
den Chinesen im Stich gelassen wurden._
Aus Wcch und Jern.
* Mannheim, 30. Nov. Ertrunken ist dieser
Tage im Rhein der 17 Jahre alte Schiffsjunge
Georg Bühler aus Neulußheim in Folge eines
Unfalles. Die Leiche konnte bis jetzt noch nicht
aufgefunden werden. Derselbe ist 1,38—1,32
Meter groß, hat röthliches Haar, auf dem linken
Arm ein Turnerwappen eintätowirt und trug u. A.
dunkle Weste und Buxkinhose.
* Heiligkreuzsteinach (A. Heidelberg), 29. Nov.
Wenn das Streben einer Gegend nach einer Eisen-
bahnverbindung gerechtfertigt ist, so darf unser
vorderer Odenwald diesen Anspruch in hohem
Maße auch erheben, liegen doch diese Ortschaften
mit ziemlich zahlreicherBevölkerung fast abgeschlossen
von der Welt. Lange besteht deshalb der Wunsch
in unserer Gegend, wir möchten auch eine Bahn
bekommen. Neue Hoffnung kehrte ein, als die Bahn
Heppenheim-Fürth-Waldmichelbach von der hes-
sichen Regierung genehmigt wurde, denn der Ge-
danke, diese Sackbahn bis Neckarsteinach, was nur
einige Stunden von Waldmichelbach entfernt ist,
zu verlängern, lag sehr nahe. Eine von ungefähr
100 Vertretern der interessirten Orte gestern hier
willkommenen Ruhepunkt. 'Graf Tregaron hatte
Elliot den Brief kaum laut vorgelesen, als Walther
Bathurst im Frack herein kam. Einen Augenblick
später trat auch Sind« ein in weißem, reich mit
Krausen und Puffen geputztem Muslinkleide, mit
einer blaßgrünen Schleife um den schlanken, jungen
Leib. Smaragde blinkten in ihren Ohren, flim-
merten von ihren Handgelenken und ihrem milch-
weißen Halse. Ihr lockiges, goldblondes Haar war
malerisch um den Kopf geordnet. Ihre herrliche,
junge Schönheit hatte nie vortheilhafter ausgesehen
und das Herz ihres Verlobten erbebte vor Freude,
als er auf sie zutrat und sie zu einem Stuhle
führte.
Maya trat ein in einem duftigen, lichtblauen
Jllusionskleide mit goldenen Sternchen besäet. Sie
trug einen Brillantschmuck, eines Mer Geschmeide,
das sie bei ihrer Flucht aus Khalsar unrechMiäßig
mitgenommen hatte. Natürlich hatte sie den Grafen
nicht darüber aufgeklärt, auf welche Art sie in den
Besitz dieser Juwelen gekommen war. — «Enn
Brief!" rief Maya aus, sich mit studirter Anrnuth
auf ein Sopba setzend. »Von wem ist der Brief,
Papa?" — „Von Herrn Scharf", antwortete der
Graf. „Mein Rechtsanwalt schreibt, daß der Auf-
ruf beantwortet wurde." Sowohl Sinda als Maya
erschrocken, Beide wurden bleich, Beide betrachteten
den Grafen mit angstvollen Blicken. — »Scharf
theilt mir mit", fuhr der Graf fort, »daß Frau
Biggs sich persönlich auf den Aufruf meldete."
Ein leiser Schrei ertönte von den Lippen Sin-
da's. — »Sie lebt also?" hauchte Maya. —
„Ja. — Sie überlebte den Aufstand. Sie muß
dem furchtbaren allgemeinen Gemetzel sonach ent-

abgehaltene Versammlung sprach sich auch ein-
stimmig für dieses Projekt aus und wählte ein
Komitee, das die nöthigen Schritte thun soll, um
dieses Ziel zu erreichen. Mögen sie an maß-
gebender Stelle gütigcs Gehör finden.
* Eberbach, 30. Nov. Der gestrige Markt
war von Käufern wie von Verkäufern ziemlich
stark besucht, aber überall kam die zur Zeit herr-
schende Geldklemme zum Vorschein. Die aufge-
stellten Kaufläden waren mit Waaren überladen,
aber die Hoffnungen, welche die Verkäufer aus
den sonst guten Absatz auf den Weihnachtsmarkt
gesetzt, verwirklichten sich nicht, denn die Landleute,
die Hauptbesucher und Käufer auf dem Jahrmarkt,
würden gerne kaufen, wenn ihnen die nöthigen
Mittel zur Verfügung ständen. Eine kleine Ab-
wechselung gab es diesen Morgen auf dem Markt-
platze, als in dem Wagen eines Geschirrhündlers,
in welchem bekanntlich immer sehr viel Stroh an-
gehäuft ist, Feuer ausbrach. Die rasche Hilfe,
konnte es ermöglichen, daß die beiden in dem
Wagen befindlichen Kinder unverletzt heraus-
kamen und nur die Dachhülle, bestehend aus ge-
flochtenem Stroh und Leinwand verbrannte.
Auf dem Schweinemarkt waren ziemlich Läufer
aufgefahren. Der Verkauf ging aber flau, weil
die Preise den Käufern zu hoch erschienen.
* Eppingeu, 29. Nov. Herr Bürgermeister
Schwächer, welcher seit 4 Jahren seinen Dienst
bekleidet und während dieser Zeit sich um Hebung
und Förderung des hiesigen Gemeindewesens in
ganz hervorragender Weise verdient gemacht hat,
legte in der letzten Gemeinderathssitzung sein Amt
nieder.
* Neckarbischofsheim, 30. Nov. Die hie-
sigen Metzger haben nunmehr, da mehrere hiesige
Landwirthe ihre Schweine schlachten und unter
dem Ladenpreis selbst aushauen ließen, den Preis
für das Pfund Schweinefleisch auf 60 Pfg. herab-
gesetzt.
* Von der Lobbach, 27. Nov. Der Bau
der Straße zwischen Waldwimmersbach und Haag
ist seit etwa zwei Wochen in Angriff genommen
worden und schreitet unter der Leitung des Ueber-
nehmers, Herrn von Schollmeicr von Mannheim,
tüchtig vorwärts. Gegenwärtig dürften ca. 25 Arbeiter
eingestellt sein, was aber durchaus nicht ausreichend
ist und würde der Unternehmer gerne die doppelte
Anzahl beschäftigen.
* Neckarbischofsheim, 29. Nov. Sonntag
den 2. Dezember, nachmittags halb 3 Uhr, findet
im Gasthaus zum „Adler" in Siegelsbach landw.
Besprechung über „künstlichen Dünger" statt.
Herr Landwirthschaftslehrer Stengele wird hierbei
den einleitenden Vortrag halten. Am Schluffe
Vertheilung der staatlich zuerkannten Prämien
für die Orte Rappenau, Babstadt, Siegelsbach
und Obergimpern.
* Ludwigshafen, 30. Nov. Einen schreck-
lichen Tod erlitt das 4jährige Mädchen Marie
des Fabrikarbeiters Christian Ludwig Schreiweiß.
Während vorgestern Abend die Ehefrau Schreiweiß
sich kurze Zeit aus der Wohnung entfernte, um
Fleisch zu holen, spielte das Mädchen mit der aus
dem Tische stehenden brennenden Petroleumlampe.
Die Kleider des Mädchens fingen Feuer, so daß
die rasch wieder zurückkebrende Mutter ibr Kind
bereits in Flammen stehend vorfand. Hilfe war
laut Gen.-Anz." gleich zur Stelle, allein das Kind
war bereits dermaßen mit Brandwunden bedeckt,
daß es der Tod gestern Früh von seinen schrecklichen
Leiden erlöste.
Lokale Mittherlungen
«US Stadt und Amt Heidelberg.
HeldelbrrK, 1. Dezember 1894.
O Stadtrathssihung. In der gestrigen Stadt-
rathssitzung wurden u. A- folgende Gegenstände zur
Kenntniß bezw. Erledigung gebracht: 1. Nach der Zu-
sammenstellung der Stadtkasse haben die Verbrauchs-
steuern im vorigen Monate 12 543 49 ertragen-
2. Aus einer Vorlage der Gewähr- und Pfandgeriasts-
kommission geht hervor, daß im September und Ok-
tober d. I. folgende Einträge in die öffentlichen Bücher
gefertigt wurden und zwar ins Grundbuch: 41 Käufe,
kommen sein." — „Unmöglich!" unterbrach ihn
Maua. „Es ist nicht wahr. Topee sagte, daß
die Baracken mit Ausnahme des einen Kindes ganz
leer waren." — „Nichtsdestoweniger ist das Weib
doch entkommen." Herr Scharf untersuchte ihre
Identitätsbeweise und hält dieselben für unantast-
bar. Sie wird ohne Zweifel im Stande fein, uns
vollständig von ihrer Identität zu überzeugen, da
sie ihn überzeugen konnte. Sie kann jeden Augen-
blick hier erwartet werden." — »Wie, sie kommt
jetzt?" schrie Maya laut. — „Ja Sie war gestern
Nachmittags bei Herrn Scharf. Er hat noch am
Abend geschrieben und sein Brief kam mit dem
heutigen Tagespostzug. Da sie die Stadt am
Morgen verlassen hat, hätte sie schon vor dem
Briefe hier sein sollen."
Maya wich zurück und setzte sich, zu Tode
erblaßt, auf ein Sopha. Sinda, ebenso bleich,
murmelte mit leiser, aufgeregter Stimme: — „Ach !
— So nahe? — Endlich — endlich! Meine
Mutter!" — „Sinda," sagte Elliot, der neben
ihr stand, „ich muß Dich bitten, sie noch nicht
Mutter zu nennen. Ich muß dagegen protestiren,
baß Du es für ausgemacht annimmst, daß diese
Rhoda Biggs Deine Mutter ist, einfach, weil Du
ein Tuch um den Hals hattest, das diesen Namen
trug. Ich bin überzeugt, daß sie nicht Deine
Mutter ist! In dieser ganzen Angelegenheit ob-
waltet ein Jrrthum. Man wird sich überzeugen,
daß Rhoda Biggs nur Deine Kindsfrau war."
— „Aber dann wird sie im Stande sein, meinen
wahren Namen zu nennen," unterbrach ihn Sinda
mit wachsender Aufregung.
(Fortsetzung folgt.)

Besten

stsggev



Einsatz

M



Altkatholischer Gerrreirrdegottesdienst»
Sonntag, dm 2. Deze. ber.
Vormittags l/.JO Uhr: Hochamt, m der L>t- Annakirast'
Vorm. 3/J1 heilige Messe mit Predigt in Rohrbach.
Herr Stadtpfarrcr Dr- tubenvoll.


2ti kiliLK'ViL L*r«i8«i» in empifffileittis Lriiniki'unA.
3307

Tendenz: ruhig-
Wiesloch, 30 Nov. Der heutige Schweinemarkt
war mit 90 Stück Milchschweinen beschickt, Preis 15
bis 22 Alk. p- Pr., Butter Mk. 1,10, Eier 1 St- 7—9
Pfg, Käse p. St- 7 Pf., Birnen 2 St-, 1 Pfg., Aepfel
1 St. 3 Pfg-, Rettig I^St- 2 Pfg-, Kraut 1 Kopf 6 Pfg.
Salat 2 Buscbel 4 Pfg., Zwiebeln V- Pfd. 0 Pfg-

fiviiiMii boi WrtstüuCoii von

Evang. Gottesdienst der Methodist-«-
Gemeinde.
Untere Neckarstr. 9 (am Jubiläumsplatz).
Sonntag, den 2. Dezember.
Vorm. halb 10 Uhr: Predigt von Herrn Prediger E-
Geb-ardt aus Karlsruhe-
Vorm. halb 11 Uhr: Feier des hl- Abendmahls.
Nachm- 2 „ Kindergottesdienst (Sonntags-
schule.)
Mittwoch Abends halb 9 Uhr: Bibelstunde.
Jedermann ist willkommen.

Weihnachts-Geschenken
ifir Ai»<>88<»8 in

Netzte» 8oon»deiitl -H.""
äer ^Vvimai-Iavlltzritz.
5000 Gewinne i. W. v. 150 OOOMk.
Hauptgewinn Werth
ZOOOO U. A
Loose für L _E_ Mit.
(Porto und Gewinnlisten 30 Pfg.) empfiehlt
und versendet 3304
Dd. Küt/enrutfi, Unupt-^Mntur, Er-
furt, I,öb«r8tru88v 46/47.

Sinsheim, 27. Novbr. Heute war der hiesige
schwe, nemarkt mit KO Stück Milch- u. 3^ Läufer-
schweinen befahren- Bezahlt wurden für das Paar
Milchschweine 22—30Mk-, für Läuferschweine 50—70 'M
Evangelischer Gemeindegottesdienst.
Sonntag, 2. Dezember. (I- Advent.)
Providenzkirche V-w Uhr: Herr Stadtpfarrer Hönig-
St Peterskirche Christenlehre Herr
Heiliggcistkirche V-Isi Ubr: Herr Stadtpfarrer Schöck-
Heiliggeistkirche Christenlehre Herr Stadpfarrer Schüa-
Neues Schulhauslll '/zlOllhr: Herr Stadtpfr- Schmitt-
Henner.
Kindergottesdienst.
Heiliggeistkirche halb t2 Uhr: Herr Stadpfarrer Schüa-
Abendgottesdienst:
Providenzkirche 5 Uhr: Herr Stadtpfarrer Schwarz.
Universitätsgottesdienst.
P-ovidenzkirche 11 Uhr: Herr Prof. Dr. Lemme.
Stadttheil Neuenheim.
Vorm. halb 10 Uhr: s
Christerlehre Vsll Uhr: Herr Stadtpfarrer Schneide»
Kindergottesdienst 2 Uhr:s_
Evangelischer Diakonisses-Verein.
In der Kapelle Plöckstraße 47.
Sonntag, den 2. Dezember. (1. Advent.)
Vorm. halb 10 Uhr: Predigt von Hrn. Prediger Röhrig-
Abendmahl mit Vorbereitung.
Nachm. halb 3 Uhr: Sonntagsschule.
Nachm- 5 Uhr: Bibelstunde von Hrn- Stadtm. Wüsten-
Montag, den 3. Dezember.
Abends 6 Uhr: Missionsstunde von Herrn Missionar
Strobel.
Donnerstag, den 6. Dezember.
Abends Uhr: Bibelstundc von Hrn-Prediger Röhrig'
Stadttheil Schlierbach.
Im neuen Schulbause Sonntag, den 2. Dezember.
Nachm. Vs2 Uor: Sonntagsschule.
Nachm. 3 Uhr: Bibelstunde von Herrn Stadtmissionar
_Wüsten-_ _ _

NerEss.
Berlin, 30. Nov. Der Kultusminister Dr-
Bosse hat an den Magistrat!) ein Schreiben
richtet, in welchem er den Berliner Gemeindebe-
hörden seine Anerkennung für ihre Freigiebig^
bei Festsetzung der Lehrergehälter ausspricht.
Paris, 30. Nov. Der Präsident der Republik
Casimir-Perrier, empfing heute den aus RußlaN
zurückgekehrten Chef des Generalstabes der Arnttk,
General Boisdeffre.
Paris, 30. Nov. Der ehemalige Administra^
des Blattes „La Pair", Trocard, und der Bar°"
Gessler sind wegen Theilnahme an der Erpressung^
anqelegenbeit des Grafen Portalis in Sachen dc
„XIX. Sidcle" verhaftet worden.
Paris, 30. Nov. Der Heeresausschuß hat da-
Brieftaubengesetz in der vom Kriegsministerium vor-
gelegten Fassung angenommen -
Paris, 30. Nov. Das Zivilgericht hat Ä
Ansuchen mehrerer Aktionäre des Blattes L
Sivcle", dessen Direktor Porraiis flüchtig
einen gerichtlichen Verwalter für dieses M"
bestellt.
Rom, 30. Nov. Der französische Schriftstew
Emile Zola und seine Gemahlin haben eine
dienz beim König von Italien nachgesucht. _
—.-:--——>
MS" Der heutigen Nummer liest'
das Sonrrtagsblatt Nr.

13 Erbschaften und dergl. sowie 8 sonstig' Einträge;
ins Piandbuch: 45 bedungene, 10 richterliche und 6
gesetzliche Pfandrechte, 3 Vorzugsrechte, 2 Versteiger-
ungsverfügungen, 5 sonstige Einträge und 7 Einträge
über 105 Löschungen. 3. Die Vergebung der Erträg-
nisse der Nmbstätter-Riedmüller'ichcn Dienstbotenstif-
tuag, der Flebinger'schen Stiftung und des Neuen-
heimcr Jung'schen Armenfonds erfolgte nach den Vor-
schlägen der betreffenden Kommissionen- 4. Der Ver-
trag über die Vergebung der Holzzurichtungsarbeiten im
Stadtwalve für 1894/95 wird genehmigt. 5. das Er-
aebniß der Holzversteigerung vom 26. d. M. mit einem
Erlös von 3487 Mk. 25 Pfg. wird genehmige. 6. Die
in das Eigenthum der Stadtgemeinde übergegangene
Gastwirtbfchaft „zum Neckarthal" wird vom 1- April
1895 an die Firma Gebrüder Förster in Leutershausen
m Mietbe überlassen
* Das Gustav-Adolf-Festspiel von Albrecht
Thoma kommt morgen Nachmittag 5 Uhr zum ersten
Male im großen Saale des Museums zur Aufführung.
Die zweite Aufführung findet am Dienstag, den 4. Dez.,
Abends 7 Uhr beginnend, statt.
* Der Turnverein des Rhein-Neckar Gaues
hält morgen Nachmittag 2 Uhr in der Turnhalle hier,
seine 6. Turnwarts-Versammlung ab.
* Postwesen. Neueren Mittheilungen zufolge
ist in Belgien die Einfuhr von getragenen Kleidungs-
stücken, sowie gebrauchter Leib- und Bettwäsche mit der
Post wieder gestattet, wenn diese Gegenstände Reisenden
als Reisepäck voraus- oder nachgesandt werden. In
den betreffenden Zollinhaltserklärungen sind Sendungen
mit derartigem Inhalt als „Reisegepäck (ba^Aes)" zu
bezeichnen.
* Morgen und die kommenden Sonntage
vor Weihnachten dürfen die Geschäfte bis Abends 7
Uhr geöffnet bleiben, worauf wir hierdurch aufmerksam
machen
* Gestohlen wurde einem Bäckerlehrling in der
Bergheimerstraße ein Korb mit Brödchen im Werthe
von etwa 4 M. Der Thäter konnte nicht ermittelt
werden.
* Dnrchgegange« ist in Rohrbach ein Pferd mit
Wagen. In der Kaiserstraße hier stieß es mit dem
Wagen auf eine Gaslaterne, wobei es angehalten wer-
den konnte.
* Verkauft wurde das Lokal „Zum Storchen"
für über 200 000 Mk. Wie wir hören, wird dasselbe
zu einem Ladengeschäft eingerichtet werden.
* Verhaftet wurde ein Arbeiter aus Kirchheim
wegen Unfug; ferner eine Frau wegen Bettels und
Umherziehens und ein Mann wegen Kuppelei (8 180).
* Theaternotiz. Die Theater-Direktion hat das
rühmlichst bekannte Ballet-Ensemble „Excelfior" für
drei Gastvorstellungen engagirt, deren erste Dienstag,
den 4. Dezember stattfindet. Das Ensemble besteht aus
einer Prima-Ballerina (Frl. Marianne Runschmann)
und acht jugendfrischen graziösen Tänzerinnen, tritt an
jedem Abende drei Mal auf und hat noch überall durch
seine anmuthigeu und dezenten Leistungen großen
Beifall gefunden. Die Vorstellung bringt außerdem
den tollen Schwank, „Der ungläubige Thomas" mit
Herrn Huth in der Titelrolle. Den Damen Gerstäcker,
Jerrwitz, Pfeiffer, Geissel, Gockel, Kallenberger und
Sartory in den anderen dankbaren Hauptrollen.
yMöeLS- rr. MarttderrchLe.
M«rr«heiMev Börse, Getreide. Von Amerika
fehlte uns jede Anregung, da gestern dort Feiertag war,
der Verkehr für Weizen und Roggen gestalten sich in
Folge dessen ruhig mit kleinem Geschäft- Hafer ging
pr. Mai 12.42 um- Mais ruhig.
Mannheimer Börse, Effekten. An heutiger
Börse fand Geschäft in Mannheimer Versicherungsaktien
statt. Dieselben wurden 637i/g umgesctzt. Mannheimer
Lagerhaus-Actien waren 98^ Proz im Verkehr. Gesucht
blieben Bad- Schifffahrts - Assccuranz - Aktien 700:
Schwartz-Brauerei waren 543/4. Karlsr Maschinenfabrik-
actien 143 offeriert. Pfalz- Bankactien 13t.60 b. Bad-
Anilin- und Sodafabrikaktien 409 bez. Waghäusler
Zuckeractien 6K'/s bez
30. Nov , -Br.odrrkterrbörse-




Nov.
13 9)
13.91
Hafer
Nov.
12.50
12.50
März
13.80
13 80
März
12.25
12 35
Mai
13.80
13 75
Mai
12.50
12.45
Juli
13.80
13.80
Juli
12.70
12.70
Nov.
11 —
12.—
Mats
Nov.
1240
12.40
März
12.—
12.—
März
>2 —
12 —
Mai
12.—
12.05
Mai
11.90
12.—
 
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