Preisliste für die Hauptarbeiten auf. Durch Ehrenwort und
Unterschrift verpflichteten sich bis jetzt 35 Meister zur Einhaltung
der Preise. Die übrigen werden wohl ebenfalls diesen Ab-
machungen beitreten. Es ist ein Zunftwesen in moderner Farbe,
ohne Zwang und gewiß für den einzelnen Stand von Vortheil,
wenn die unerträglichen Preisdrückercien vermieden weroen. Wenn
die Herren Meister nun nur nicht in's Gegentheil verfallen und
beliebig hohe Preise ansetzen!
!II Aus dem Murgthal, 14. Mai. Die Eisheiligen
schwingen dieses Jahr ihr Scepter strenge. Am Samstag war
Morgens starker Reif zu sehen, gestern war es etwas gelinder,
aber heute eine naßkalte Witterung, die darauf schließen läßt,
daß es auf den Höhen geschneit haben mag. Für jetzt sind diese
noch ganz in dicke Wolken gehüllt, aber man dürfte kaum in der
Annahme irre gehen, daß sie nach ihrer Enthüllung weiß sind.
Wenn diese rauhe Witterung den inSicht stehenden Raupen,
Apfel-Gesptnnstmotten und andern Baumschädlingen zum Schaden
wäre, wäre das ja nur gut; so aber dürsten diese nach wie vor
lustig weiter leben und unsere blühenden und eben erst verblühten
Obstbäume den Nachtheil haben. Verzweifeln wollen wir noch
nicht; doch bei einem Anhalten dieser Witterung von nur noch
2 bis 3 Tagen dürfte ein namhafter Schaden für unsere Apfel-
und Birnbäume entstehen. Doch wir wollen die Hoffnung immer
noch festhalten.
L.X. Achern, 15. Mai. In der vergangenen Nacht hat es im
Gebirge bis tief herab geschneit und die Berggipfel zeigen sich
heute im Weißen Gewände. Die Temperatur ist seit Sonntag
bedeutend gesunken.
8.X. Lahr, 14. Mai. Die erfolgreichen Aufführungen des
«Frau Cotta-Spieles" haben einen Ueberschuß von etwa 700
Mark erzielt, welche wohlthätigen Zwecken zukommen sollen.
8 X. Furtwangen, 15. Mai. In der letzten Nacht schneite eS
hier so st ar k, daß heute eine circa 10 cm. hohe Schneedecke liegt.
Eingesandt.
Heidelberg, 15. Mai. Einsender fuhr letzten Sonntag von
Heidelberg 1.45 ab und war um 2.6 in Mannheim. Der nächste
Zug nach Ludwigshafen, dem Ziel meiner Reise, fuhr laut Fahr-
plan um 3.47. Der Aufenthalt von 2.6 bis 3.47 war natürlich
sehr lang und ich konnte in dieser Zeit längst zu Fuß in Lud-
wigshafen sein. Hoffend, daß vielleicht ein Sonntagszug ein-
geschoben sei, frug ich den mir zunächst stehenden Schaffner:
Wann geht der nächste Zug nach Ludwigshafen? Antwort: Das
weiß ich selber nicht, ich bin erst kurze Zeit hier. Natürlich suchte
ich mir einen anderen uniformirten, besser orientirten Munn und
bekam auf meine selbe Frage zur Antwort: Dort steht der Zug
mach Ludwigshafen, um 2.40 fährt er ab. Thalsächlich stand
dort auch ein Zug. Ich halte noch so viel Zeit, um zum ersten
Bahnsteig zu gehen, um eine Karle in den Briefkasten zu werfe»,
fragte aber daselbst, um sicher zu gehen, hauptsächlich aber, um
einmal zu hören wann wohl dieser den Zug absahren lassen
wollte, noch einmal. Um 2.35 war die Antwort, gleich fährt er
«b. Schnell ging ich zum 3. Bahnsteig und kam gerade zur
rechten Zeit, den vermeintlichen Zug nach Ludwigshafen abfahren
zu sehen. Aergerlich darüber — den» da muß man schon ein
Sachse sein, um dabei gemächlich zu bleiben — sagte ich zu
einem 4. Schaffner: Sagen Sie mal, wann fährt denn eigentlich
der Zug nach Ludwigshafen, der eine sagt 2.40, der andere 2.35,
Niemand weiß hier etwas. O, hieß es nun, da haben Sie noch
lange Zeit, der fährt erst 3 50, (charsächlich fährt der Zug 3.47),
dieser jetzt abgegangcne Zug fuhr gar nicht nach Ludwigshafen,
Sie gehen am besten zu Fuß dorthin, dann sind Sie noch eher
dort wie der Zug. Diesem gut gemeinten Vorschlag habe ich
dann auch Folge geleistet und war thatsächlich eher dort wie der
Lug. Um mich zu überzeugen, ob der Zug 3.47 ab Mannheim
wohlbehalten in Ludwighafcn angekommen sei, ging ich zum
Bahnhof und sah denselben wirklich pustend und stampfend ein-
fahren. — Aehnlich erging es einer jungen Dame, welche am
Montag vor acht Tagen mit dem Früyzuge nach Worms fuhr.
Sie halte dem Schaffner des Zuge« Heidelberg—Mannheim 30 Pf.
wil der Bitte gegeben, ihr den Zug nach Ludwigshafen—Worms
zu zeigen. In Mannheim erklärte er einfach: Ich weiß nicht
wo der Zug steht. Sehr höflich war dies gerade nicht von dem
Schaffner. Zu wünschen und im Interesse des reisenden Publi-
kums wäre es jedenfalls, wenn die Schaffner eine bessere Aus-
kunft ertheilen tonnten.
Kleine Zeitung.
— Fräulein Doktor Frl. Dr. phll. Goldmann aus
Danzig, die ln Leipzig Geschachte und Nationalökonomie
ftudin und im August v. I. in Zürich pcomovirr Hit, ist
seit Kurzem in Wien am österreichischen Handelsniuieum
nngestellft einem vom Staate unterhaltenen Institut zur
Förderung des Außenhandels.
— Paris, 15. Mai. Im El e ktriei tätspa l ast der Welt»
«uSaellung brach heute Mittag Feuer aus; dasselbe konnte
aber schnell gelöscht weiden._
Theater- und Kunftnachrichten.
Mannheim (Großh. Hof- und Nationaltheater.) Donnerstag,
17. Mai (Äußer Ab.): Pensioiisfonds-Benefiz. Zum ersten Male:
«Die Abreise". Musikalisches Lustspiel in einem Aufzuge. Dichtung
den A. v. Steigenteich. Eingerichtet von Ferdinand Graf Sporck.
Musik von Eugen d'Albert. Hierauf: Zum ersten Male: „Kain".
Musikdrama in einem Aufzuge. Dichtung von Heinrich Bult-
aauvt Musik von Eugen d'Albert.
Handel nnd Verkehr.
Mannheim, 15. Mai. (Aktien.) Oberrh. Bank 124.— G.
Rheinische Kreditbank 143.60 G. Rheinische Hypothekenbank
165.— G. Heidelberger Aktienbrauerei 147.— G. Schrödl'sche
Brauerei-Aktien 151.— G. Portland - Cementwerk Heidelberg
160 — B.
Frankfurt. 15. Mal Effektensocietät. Abends 6 V« Uhr.
Credit-Aktien 225.30—40 b. Diskonto-Kommandit 185.50 bis
186 b. Dresdener Bank 155.50 b. Banque Otiomane 113.60
b. G. Staatsbahn 135.20 b. Lombarden 26 b. Gotthard 142 B.
141.80 G- Schweizer Central 146.50 B. 40 G. Schweizer Nordost
92 20 B 10 G. Schweizer Union 81.20 B. 10 G. Jura-Simplon
89.20 B. 10 G. 4pCt. Italiener 95 20 B. 10 G. 5vCt. amort.
Mexikaner 41.70 B. 60 G. 4'/,pCt. Portugiesen 37.50 d. G.
3pCt. Portugiesen 25.20 b. Laura 257.40—20—90 b. Bochumer
249.20-250.50-20 b. Harpener 2l4 40-225.30 b. Hib-rnia
233 50—234.50 b. Oberschles. Eisen-Industrie 163.90 b. G Esch-
weiler 262 b. Gelsenkirchener 213.70—214 b. Concordia 334 b.
Chem. Werke Albert 167.40 b. G.
6V«—6'/? Uhr: Türkische Loose 116.40. Bochumer 250.30.
Haipener 225.40 P. 30 G.
Bessere Londoner und Newyorker Notirungcn, sowie höhere
Glasgower Warrantsvreise vcranlaßten ansehnliche Besserung,
die besonders am Montanmarkie zu kräftigem Ausdruck ge-
langte.
Frankfurt, 15. Mai. Heidelberger Obligationen 3V-PE.
von 1894: 9150 P.
Berlin, 15. Mai. Heidelberger Straßen- und Bergbahn-
gesellichasl 152.10 b.
Viehmarkt in Mannheim, 14. Mai. Es wurden bezahlt
für 50 Ko. Schlachtgewicht: 49 Ochsen a. vollfleischige, ausge-
mästete, höchsten Schiachtwerthes, höchstens 7 Jahre alt, 68 dis
70 b. junge fleischige, nicht ausgemästete, und ältere ausge-
mästete 66—68 o. mäßig genährte, junge, gut genährte
ältere 60—66 3l Bullen (Farren) a. vollfleischige, höchsten
Schiachtwerthes 00—56 ^i>, b. mäßig genährte jüngere und gut
genährte ältere 00-54 v. gering genährte 00 747 Färsen
(Rinder u.Kühe) a. vollfleischige, ausgemästete Färsen, Rinder höchsten
Schlachtwerthes 64—66 b. vollfleischige, ausgemästete Kühe
höchsten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 56—60 o. ältere
ausgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe,
Färsen und Rinder 54—58 ä. mäßig genährte Kühe, Färsen
und Rinder 48—54 ^t, o. gering genährte Kübc und Rinder
40—45 205 Kälber: s. feinste Mast- (Vollm.-Mast) und
beste Saugkälber 00 —80 b. mittlere Mast- und gute Saug-
kälber 00—75 ^t, v. geringe Saugkälber 00—70 ck. ältere
gering genährte (Fresser) 00-00 785 Schweine: a. voll-
fleischige der feineren Raffen und deren Kreuzungen im Alter
dis zu IV« Jahren 00—59 b. fleischige 00—58 o. gering
entwickelte 00—57 Zusammen 1897 Stück. Geschäft mit
Geschäft mit Großvieh und Nutzvieh »nd Pferden lebhaft;
Schweine und Kälber mittelmäßig. — Der Gesammtumsatz der
letzten Woche betrug 3427 Stuck.
Schisfsnaöhrichten. Norddeutscher Lloyd in Bremen.
(Agentur in Heidelberg: Josef Münch, Hauptstraße 1.) An-
getommen sind folgende Dampfer: „Ems" am 9. Mai in
Newyork, „Lahn" am 9. Mai in Newyork, „Sachsen" am 9. Mai
jn Singapore, „Prinz-Regent Lnilpold" am 11. Mai in Suez.
WasserstandSnachrichten.
Neckar.
Heidelberg, 16., 1,93. gest. 0,43 m
Heilbron«, 15,1.05, gest. 0,12 m
Mannheim. 15.4,20. aes.OOlm
Rhein-
Lauterburg. 15.. 4,47. gef. 0,01 m
Maxau, 15., 4,50, gef. 0,05 m
Mannheim. 15.. 4.24 aef 0.02 m
Wltterungvvev acyrungeu
Heidelberg, 16 Mai. Ldermomelcrstand (nach 0.) Morgens
7 Uhr: -s- 6.9°. Niederster Stand seit gestern Morgen: -j- 4,7°;
höchster:-s- 8,5°. Wind:O. Hiwmel:zeitw. bedeckt. Barometer»
r nd: Morgens 7 Uyr: 748 7 mm. Niederschlag am 15. Mai:
0,1 mm Regen.
Briefkasten.
Nach Handschuhshcim. Postkarten von dort nach
Heidelberg losten seit dem 1. v. M. nur noch 2 Pfennig.
Sollen wir Ihnen Briefumschläge senden? Auch für Briefe von
dort nach hier ist seit dem gleichen Tage das Porto ermäßigt
und beträgt jetzt nur noch 5 Pfg.
Neueste Nachrichten.
Mannheim, 16. Mai. Die Torpe do flott ll e wird
bestimmt morgen Vormittag zwischen 11 und 12 Uhr da-
hier eintreffen.
Berlin, 15. Mai. (Franks. Zig.) Man versichert in
parlamentarischen Kreisen, daß das Centrum auf die
baldige Erledigung der I-ex Heinze nicht nur des-
halb dringt, weil, wie die Germania so schön sagt, die
Ehre der Partei engagirt sei, sondern auch in der Absicht,
wenn es gelingen sollte, das Gesetz im Reichstag zur
Annahme za bringen, dann einen Druck auf den Bundes-
ralh zu üben, daß er die Zustimmung zu dem Gesetz be-
schließt, noch ehe die Abstimmung über das Flottcngesetz
stattfindet. Man will wirklich drohen, daß das Flotten-
gesetz scheitern könne, wenn nicht vorher die I-ox Heinze
gesichert sei. (Möchte man es nur wagen; die Langmuth,
womit man die Kuhhandelswirthschaft des Centrums so
lange ertragen hat, würde dann zu Ende sein.)
Wien. 15. Mai (Franks. Zig.) Wie verlautet, hat sich die
Erzherzogin M a r ie Therese (Herzogin von Aragon,a und
Infantin von Portugal), Wittwe des Erzherzogs Carl Ludwig,
Stiefmutter der Herzöge Franz Ferdinand und Otto, mit ihrem
Oberhofmeister Graf Capriani verlobt. (Die Erzherzogin
steht im Alter 45 Jahren und ist seit 4 Jahren Wittwe. Sie
hat zwei Töchter im Aller von 24 und 22 Jahren.)
Paris, 15. Mai. (Franks. Ztg.) Heute Nachmittag
fand die Eröffnung des Deutschen Hauses statt.
Fürst Münster und das gesammte Personal der Botschaft,
zahlreiche Mitglieder des diplomatischen Korps, General-
kommissar Picard, sowie Mitglieder der fremden Kommis-
sariate waren anwesend. Jn der reich dekorirten Halle
machten die Geheimrälhe Richter und Lewald die Honneurs
des Hauses. Als ein vorbeifahrendes Schiff mit ameri-
kanischen Touristen Heil Dir im Siegerkranz spielte,
steigerte sich die Stimmung der Anwesenden zu einer
kardialen Fröhlichkeit, die durch die Genüsse des er-
lesenen Buffets ersichtlich begünstigt wurde.
Rom, 15. Mai. Im benachbarten Ronciglione ereignete sich
gestern ein schweres Unglück. Die Bevölkerung feierte das
Fest der Santo. Imoia, deren Kapelle am Ufer des Vicosees liegt.
Als zwei mit jungen Leuten dicht gefüllte Barken auf dem Rück-
wege von der K ipelle »och 300 Meier vom Ufer entfernt waren,
kenterten sie. 30 bis 40 Leute sind ertrunken, 13
wurden gerettet.
Wolff's Triegraphenburrau.
London, 16. Mai. Lord Roberts telegraphirt aus
Kroonstadi: Oberst Baden-Powell meldete unter dem 7.
aus Mafeking: Es steht Alles gut. Das Fieber nimmt
ab. Die Garnison ist guten Muths. Nahrungsmittel
reichen bis 10. Juni.
New-Zork, 16. Mai. Die Burenmission wurde
bei ihrem Eintreffen von den auf dem Hudson liege..den
Schiffen lebhaft begrüßt. Bei ihrer Landung in Hoboken
wurde sie vom Mayor und verschiedenen Deputationen mit
Musik und einer großen Volksmenge mit Fahnenschwenkcn
begeistert empfangen.
Washington, 16. Mai.' Das Kabinet berieth gestern
die Frage des Empfanges der Bure udele gatio n
und beschloß, dieselbe so entgegenkommend, als das der
diplomatische Brauch zuläßt, zu empfangen. Falls dieselbe
eine diplomatische Beglaubigung besitzt, soll ihr Gelegenheit
gegeben werden, dieselbe zu überreichen. Da aber, wie die
Regierung erfahren hat, die Delegincn keine diplomatische
Qualifikation haben, so ist die Frage vereinfacht.
Specialtelegramm der Heidelberger Zeitung.
London, 16. Mai. Eine Nachricht aus Pretoria
meldet, daß Oberst Badcn-Powell, der Verthcidiger
Mafekings, am Samstag früh 7 Uhr kapitulirte
und mit 900 Mann gefangen genommen wurde.
Für die Redacftoa verantwortlich F. Montua w creidetvera
cias beste unä billigst«
Oitter^vssser.
6ed?. I^eimdsek, Usickelberx.
klein, u».
Tapezier-, Polster- und dkroratious-Geschäft.
Alleinvertretung für Knippenbergs P-Oen.Polsterung ohne Gurte
_rostirei, gesund, reinlich, dauerhaft und leicht.
I^OOZ, l^viMoroi,
biliois sn dsr Lksrdsbsba- und Xsbsobakn-llsltcstsils.
Islspbon 136. Slop tiisirstr-ssss 13. Islspbon 136
4.n88vbanll von Ilie«, tlliooolndo und Lava».
Oekrorenes, Illgneur«, Weine. Limonade.
v-eczu VcIoetverger H a m i : I e n ll t a l: c r >Mr .-,9.
Inhalt: Der Schnellmaler von Dawson-City. Eine Geschichte
aus Clondyke von Reinhold Ortmonn. — M ttelalterliche Kriminal-
jostiz mit besonderer Rücksicht ouf Heidelberg und den Odenwald.
Vortrag von Herrn Carl Christ. (Schluß.) — Verschiedenes. —
Haus-, Garten- und Landwirthschaftliches. — Vom Büchectisch.
Amtliche
Vekrrr ttmichungen.
ökkinnimalhunr.
— der Pfarrer Hrrrmann
Men Dienstbotrnstiftung ln
Heidelberg sind für das Jahr 1900
Pr«n Preise in Beträgen von 60 bis
100 Mk. zu veraeben.
. Jur Theilnahme am Stif-
*U„gsgenun find berechtigt:
.. „Dienstboten männlichen und weib-
ftcken Geschlechts aus dem (vormaligen)
zOdischen Neckarkreise, welche sich durch
Anhänglichkeit und Treue, vieljährige
?st persönlicher Aufopferung ver-
knüpfte Dienste u. s. w. auszeichnen
Wd wegen Alters. Gebrechlichkeit,
7"Muth zc. einer Unterstützung vor-
fvgsweise bedürftig sind, ohne Unter»
'chftd des Religionsbekenntnisses."
3u den berechtigten Orten des
badischen Neckar
^nse« gehören:
1-aUe Orte der jetzigen Amts-
bezirke Ebrrbach, Heidel-
berg, Mannheim, MoSbach,
Tc^wetzingen, Weinheim und
Wiesloch;
^-sammtliche Orte des jetzigen
Amtsbezirks SinSheim mit etn-
Kger Ausnahme der Stadt Hils-
« bach;
^ vom Amtsbezirk Adelshenn die
Gemeinden Großeicholzheim
. Und Kleineicholzheim;
^'vvm Amtsbezirk Bruchsal die Ge-
meinden Huttenheim mit Mtttel-
bof, Oberhofund Unierhof, Kirr-
lach. Kronau, Nendorf, Ober-
hausen mit Waghäusel, Phi-
lippsburg mit Engelmühle,
Rheinschanzinsel und Schönbo, ner
Mühle, Rheinhausen, Rheins-
heim und Wiesenthal mit
Ziegclhütte nebst Forsthaus und
Schmierhütte; endlich
5. vom Amtsbezirk Buchen die Ge-
meinde Heidersbach mit HeiderS-
bachcr Mühle und Ziegelhütte.
Diejenigen Dienstboten aus
den berechtigten Orten welche
sich um einen Preis bewerben wollen,
werden aufgefordert, ihre bezüglichen
Gesuche mit den erforderlichen Zeug-
nissen über Alter. Dienstzeit, Verhalten,
etwaige besondere Ernvsehluugsgründe
u. s. w. bei der Gemeinde ihre»
Wohnortes binnen vier Wochen
einzuretchen.
Die Gemeindebehörden werden hier-
auf diese Gesuche nach Benehmen mit
dem betreffenden Pfarramt unter An-
schluß sämmtlicher Zeugnisse mit gut-
ächtlicher Aeußerung an das Vor-
gesetzte Bezirksamt zur weiteren Be-
handlung einsenden.
Karlsruhe, den 1. Mai 1900.
Krotzh. Aerw acturrgsyof.
Zu O.-Z. 5 des Vereinsregisters
wurde eingetragen:
„Herberge zur Heimat." Der
Verein hat seinen Sitz in Heidelberg.
Die Satzung ist am 8. Februar 1900
errichtet. Der Vorstand des Vereins
besteht aus 5 Mitgliedern, nämlich:
1. Freiherr Moritz v. Güter; 2. Buch-
händler Karl Winter; 3. Schiosser-
meister Mi-Haei Hohl; 4. Hauptlehrer
Konrad Gebhaid; 5. Prokurist Fried-
rich Keller, alle in Heidelberg. Der
Vorstand kann über Ausgaben nur
bis zum Betrag von 500 Mk. be-
schließen.
Heidelberg, den 15. Mat 1900.
Kroßy. Amtsgericht.
Zu O.Z. 586 Band 2 des Firmen-
registers wurde eingetragen:
Firma „Ferdinand Will Nachs.
Inh. Ernst Sailer" in Heidelberg.
Die Firma ist erloschen.
Heidelberg, 16. Mai 1900.
Kroßy. Amtsgericht.
Bekanlttmachullg.^
Im Anschlüsse an die Bekannt-
machung des Großh. Bezirksamts
hier vom 7. ds. Mis, Nr. 23830II
— die Hundstaxe betr. — machen
wir darauf aufm rksam, daß die An-
meldung der Hunde nnd die Ent-
richtung der Taxe für dieselben in der
ersten Hälfre des Monats Juni
d. I» und zwar von den Hunde-
besitzern in der Stadt Heidelberg
— linkes Neckaruser - bei der
Steuer - Einnehmrrei H hier,
Plöckstraße Nr. 32, und von
Hundebesttzcrn im Stadttheil
Ncuenheim bei der Steuer-
einnehmerei LH Neuenheim,
Ladenburgerstraße Nr. 22 zu er-
folgen hat.
Die Hunde sind bei der Anmel- s
düng und Vcriaxniig nickst mitzu-
brtngen.
Heidelberg, den 14. Mai 1900.
Kr. Kauptsteueramt.
Wirthle.
Orffeutliche Schöffkngrrichtsßhullg
Tagesordnung
am Donnerstag, den 17. Mai I960.
1) Vorm. 9 Uhr. Jakob Müller aus
Geisenheim, z. Zt. in Hast hier,
wegen Unterschlagung.
2) Vorm. 9 Uhr. Peter Wilhelm
Gamber aus Heidelberg, wegen
Beleidigung.
3) Vorm. 9 Uhr. Johannes Hebert
aus Heidelberg, wegen Diebstahls.
4) Vorm. 10 Uhr. Karl Kalmar
aus Lahr, Franz Leppert aus
Neuweier, Emil Seng aus Wald-
kirch und Franz Martin Veith
aus Heidelberg, wegen Körper-
verletzung.
5) Vorm, ll Uhr. Rudolf Kreß
aus Waldwiminersbach, wegen
Körperverletzung.
6) Vorm. 11 Uhr. Jakob Pickar aus
Nienadowka und Valentin Dronina
aus Jwanowice, beide z. Zt. in
Haft hier, wegen Körperver-
letz'ina
Zwaugs-Bersteigmmg.
Am Donnerstag, 17. Mai d. Js.,
Vormittags 10 Uyr, werde ich beim
Natbbaus in Heiligkreuzsteinach 2
Pferde gegen Baarzahlung im Voll-
strecknngswege öffentlich versteigern.
Heidelberg 15. Mai 1900.
Ritter, Gerichtsvollzieher.
HViN» 8edll6jÜ6r,
13 ÜLUptstrsLSk 13.
61-08868 I.3g6I- llSI- ieiN8t6N 6NgIi80ll6N 8totts.
8ümmtl!ed« Xeustkilvn lilr kriidzrMr unä
Tslsplion 332. Pl-stKl. lallN-^lTt Ivloptroa 332.
ULTrptstrLSSS 48, II., llloles dsr gUrndsinis- und llsuptLtrrwss.
F—/§ r/. F—L
Unterschrift verpflichteten sich bis jetzt 35 Meister zur Einhaltung
der Preise. Die übrigen werden wohl ebenfalls diesen Ab-
machungen beitreten. Es ist ein Zunftwesen in moderner Farbe,
ohne Zwang und gewiß für den einzelnen Stand von Vortheil,
wenn die unerträglichen Preisdrückercien vermieden weroen. Wenn
die Herren Meister nun nur nicht in's Gegentheil verfallen und
beliebig hohe Preise ansetzen!
!II Aus dem Murgthal, 14. Mai. Die Eisheiligen
schwingen dieses Jahr ihr Scepter strenge. Am Samstag war
Morgens starker Reif zu sehen, gestern war es etwas gelinder,
aber heute eine naßkalte Witterung, die darauf schließen läßt,
daß es auf den Höhen geschneit haben mag. Für jetzt sind diese
noch ganz in dicke Wolken gehüllt, aber man dürfte kaum in der
Annahme irre gehen, daß sie nach ihrer Enthüllung weiß sind.
Wenn diese rauhe Witterung den inSicht stehenden Raupen,
Apfel-Gesptnnstmotten und andern Baumschädlingen zum Schaden
wäre, wäre das ja nur gut; so aber dürsten diese nach wie vor
lustig weiter leben und unsere blühenden und eben erst verblühten
Obstbäume den Nachtheil haben. Verzweifeln wollen wir noch
nicht; doch bei einem Anhalten dieser Witterung von nur noch
2 bis 3 Tagen dürfte ein namhafter Schaden für unsere Apfel-
und Birnbäume entstehen. Doch wir wollen die Hoffnung immer
noch festhalten.
L.X. Achern, 15. Mai. In der vergangenen Nacht hat es im
Gebirge bis tief herab geschneit und die Berggipfel zeigen sich
heute im Weißen Gewände. Die Temperatur ist seit Sonntag
bedeutend gesunken.
8.X. Lahr, 14. Mai. Die erfolgreichen Aufführungen des
«Frau Cotta-Spieles" haben einen Ueberschuß von etwa 700
Mark erzielt, welche wohlthätigen Zwecken zukommen sollen.
8 X. Furtwangen, 15. Mai. In der letzten Nacht schneite eS
hier so st ar k, daß heute eine circa 10 cm. hohe Schneedecke liegt.
Eingesandt.
Heidelberg, 15. Mai. Einsender fuhr letzten Sonntag von
Heidelberg 1.45 ab und war um 2.6 in Mannheim. Der nächste
Zug nach Ludwigshafen, dem Ziel meiner Reise, fuhr laut Fahr-
plan um 3.47. Der Aufenthalt von 2.6 bis 3.47 war natürlich
sehr lang und ich konnte in dieser Zeit längst zu Fuß in Lud-
wigshafen sein. Hoffend, daß vielleicht ein Sonntagszug ein-
geschoben sei, frug ich den mir zunächst stehenden Schaffner:
Wann geht der nächste Zug nach Ludwigshafen? Antwort: Das
weiß ich selber nicht, ich bin erst kurze Zeit hier. Natürlich suchte
ich mir einen anderen uniformirten, besser orientirten Munn und
bekam auf meine selbe Frage zur Antwort: Dort steht der Zug
mach Ludwigshafen, um 2.40 fährt er ab. Thalsächlich stand
dort auch ein Zug. Ich halte noch so viel Zeit, um zum ersten
Bahnsteig zu gehen, um eine Karle in den Briefkasten zu werfe»,
fragte aber daselbst, um sicher zu gehen, hauptsächlich aber, um
einmal zu hören wann wohl dieser den Zug absahren lassen
wollte, noch einmal. Um 2.35 war die Antwort, gleich fährt er
«b. Schnell ging ich zum 3. Bahnsteig und kam gerade zur
rechten Zeit, den vermeintlichen Zug nach Ludwigshafen abfahren
zu sehen. Aergerlich darüber — den» da muß man schon ein
Sachse sein, um dabei gemächlich zu bleiben — sagte ich zu
einem 4. Schaffner: Sagen Sie mal, wann fährt denn eigentlich
der Zug nach Ludwigshafen, der eine sagt 2.40, der andere 2.35,
Niemand weiß hier etwas. O, hieß es nun, da haben Sie noch
lange Zeit, der fährt erst 3 50, (charsächlich fährt der Zug 3.47),
dieser jetzt abgegangcne Zug fuhr gar nicht nach Ludwigshafen,
Sie gehen am besten zu Fuß dorthin, dann sind Sie noch eher
dort wie der Zug. Diesem gut gemeinten Vorschlag habe ich
dann auch Folge geleistet und war thatsächlich eher dort wie der
Lug. Um mich zu überzeugen, ob der Zug 3.47 ab Mannheim
wohlbehalten in Ludwighafcn angekommen sei, ging ich zum
Bahnhof und sah denselben wirklich pustend und stampfend ein-
fahren. — Aehnlich erging es einer jungen Dame, welche am
Montag vor acht Tagen mit dem Früyzuge nach Worms fuhr.
Sie halte dem Schaffner des Zuge« Heidelberg—Mannheim 30 Pf.
wil der Bitte gegeben, ihr den Zug nach Ludwigshafen—Worms
zu zeigen. In Mannheim erklärte er einfach: Ich weiß nicht
wo der Zug steht. Sehr höflich war dies gerade nicht von dem
Schaffner. Zu wünschen und im Interesse des reisenden Publi-
kums wäre es jedenfalls, wenn die Schaffner eine bessere Aus-
kunft ertheilen tonnten.
Kleine Zeitung.
— Fräulein Doktor Frl. Dr. phll. Goldmann aus
Danzig, die ln Leipzig Geschachte und Nationalökonomie
ftudin und im August v. I. in Zürich pcomovirr Hit, ist
seit Kurzem in Wien am österreichischen Handelsniuieum
nngestellft einem vom Staate unterhaltenen Institut zur
Förderung des Außenhandels.
— Paris, 15. Mai. Im El e ktriei tätspa l ast der Welt»
«uSaellung brach heute Mittag Feuer aus; dasselbe konnte
aber schnell gelöscht weiden._
Theater- und Kunftnachrichten.
Mannheim (Großh. Hof- und Nationaltheater.) Donnerstag,
17. Mai (Äußer Ab.): Pensioiisfonds-Benefiz. Zum ersten Male:
«Die Abreise". Musikalisches Lustspiel in einem Aufzuge. Dichtung
den A. v. Steigenteich. Eingerichtet von Ferdinand Graf Sporck.
Musik von Eugen d'Albert. Hierauf: Zum ersten Male: „Kain".
Musikdrama in einem Aufzuge. Dichtung von Heinrich Bult-
aauvt Musik von Eugen d'Albert.
Handel nnd Verkehr.
Mannheim, 15. Mai. (Aktien.) Oberrh. Bank 124.— G.
Rheinische Kreditbank 143.60 G. Rheinische Hypothekenbank
165.— G. Heidelberger Aktienbrauerei 147.— G. Schrödl'sche
Brauerei-Aktien 151.— G. Portland - Cementwerk Heidelberg
160 — B.
Frankfurt. 15. Mal Effektensocietät. Abends 6 V« Uhr.
Credit-Aktien 225.30—40 b. Diskonto-Kommandit 185.50 bis
186 b. Dresdener Bank 155.50 b. Banque Otiomane 113.60
b. G. Staatsbahn 135.20 b. Lombarden 26 b. Gotthard 142 B.
141.80 G- Schweizer Central 146.50 B. 40 G. Schweizer Nordost
92 20 B 10 G. Schweizer Union 81.20 B. 10 G. Jura-Simplon
89.20 B. 10 G. 4pCt. Italiener 95 20 B. 10 G. 5vCt. amort.
Mexikaner 41.70 B. 60 G. 4'/,pCt. Portugiesen 37.50 d. G.
3pCt. Portugiesen 25.20 b. Laura 257.40—20—90 b. Bochumer
249.20-250.50-20 b. Harpener 2l4 40-225.30 b. Hib-rnia
233 50—234.50 b. Oberschles. Eisen-Industrie 163.90 b. G Esch-
weiler 262 b. Gelsenkirchener 213.70—214 b. Concordia 334 b.
Chem. Werke Albert 167.40 b. G.
6V«—6'/? Uhr: Türkische Loose 116.40. Bochumer 250.30.
Haipener 225.40 P. 30 G.
Bessere Londoner und Newyorker Notirungcn, sowie höhere
Glasgower Warrantsvreise vcranlaßten ansehnliche Besserung,
die besonders am Montanmarkie zu kräftigem Ausdruck ge-
langte.
Frankfurt, 15. Mai. Heidelberger Obligationen 3V-PE.
von 1894: 9150 P.
Berlin, 15. Mai. Heidelberger Straßen- und Bergbahn-
gesellichasl 152.10 b.
Viehmarkt in Mannheim, 14. Mai. Es wurden bezahlt
für 50 Ko. Schlachtgewicht: 49 Ochsen a. vollfleischige, ausge-
mästete, höchsten Schiachtwerthes, höchstens 7 Jahre alt, 68 dis
70 b. junge fleischige, nicht ausgemästete, und ältere ausge-
mästete 66—68 o. mäßig genährte, junge, gut genährte
ältere 60—66 3l Bullen (Farren) a. vollfleischige, höchsten
Schiachtwerthes 00—56 ^i>, b. mäßig genährte jüngere und gut
genährte ältere 00-54 v. gering genährte 00 747 Färsen
(Rinder u.Kühe) a. vollfleischige, ausgemästete Färsen, Rinder höchsten
Schlachtwerthes 64—66 b. vollfleischige, ausgemästete Kühe
höchsten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 56—60 o. ältere
ausgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe,
Färsen und Rinder 54—58 ä. mäßig genährte Kühe, Färsen
und Rinder 48—54 ^t, o. gering genährte Kübc und Rinder
40—45 205 Kälber: s. feinste Mast- (Vollm.-Mast) und
beste Saugkälber 00 —80 b. mittlere Mast- und gute Saug-
kälber 00—75 ^t, v. geringe Saugkälber 00—70 ck. ältere
gering genährte (Fresser) 00-00 785 Schweine: a. voll-
fleischige der feineren Raffen und deren Kreuzungen im Alter
dis zu IV« Jahren 00—59 b. fleischige 00—58 o. gering
entwickelte 00—57 Zusammen 1897 Stück. Geschäft mit
Geschäft mit Großvieh und Nutzvieh »nd Pferden lebhaft;
Schweine und Kälber mittelmäßig. — Der Gesammtumsatz der
letzten Woche betrug 3427 Stuck.
Schisfsnaöhrichten. Norddeutscher Lloyd in Bremen.
(Agentur in Heidelberg: Josef Münch, Hauptstraße 1.) An-
getommen sind folgende Dampfer: „Ems" am 9. Mai in
Newyork, „Lahn" am 9. Mai in Newyork, „Sachsen" am 9. Mai
jn Singapore, „Prinz-Regent Lnilpold" am 11. Mai in Suez.
WasserstandSnachrichten.
Neckar.
Heidelberg, 16., 1,93. gest. 0,43 m
Heilbron«, 15,1.05, gest. 0,12 m
Mannheim. 15.4,20. aes.OOlm
Rhein-
Lauterburg. 15.. 4,47. gef. 0,01 m
Maxau, 15., 4,50, gef. 0,05 m
Mannheim. 15.. 4.24 aef 0.02 m
Wltterungvvev acyrungeu
Heidelberg, 16 Mai. Ldermomelcrstand (nach 0.) Morgens
7 Uhr: -s- 6.9°. Niederster Stand seit gestern Morgen: -j- 4,7°;
höchster:-s- 8,5°. Wind:O. Hiwmel:zeitw. bedeckt. Barometer»
r nd: Morgens 7 Uyr: 748 7 mm. Niederschlag am 15. Mai:
0,1 mm Regen.
Briefkasten.
Nach Handschuhshcim. Postkarten von dort nach
Heidelberg losten seit dem 1. v. M. nur noch 2 Pfennig.
Sollen wir Ihnen Briefumschläge senden? Auch für Briefe von
dort nach hier ist seit dem gleichen Tage das Porto ermäßigt
und beträgt jetzt nur noch 5 Pfg.
Neueste Nachrichten.
Mannheim, 16. Mai. Die Torpe do flott ll e wird
bestimmt morgen Vormittag zwischen 11 und 12 Uhr da-
hier eintreffen.
Berlin, 15. Mai. (Franks. Zig.) Man versichert in
parlamentarischen Kreisen, daß das Centrum auf die
baldige Erledigung der I-ex Heinze nicht nur des-
halb dringt, weil, wie die Germania so schön sagt, die
Ehre der Partei engagirt sei, sondern auch in der Absicht,
wenn es gelingen sollte, das Gesetz im Reichstag zur
Annahme za bringen, dann einen Druck auf den Bundes-
ralh zu üben, daß er die Zustimmung zu dem Gesetz be-
schließt, noch ehe die Abstimmung über das Flottcngesetz
stattfindet. Man will wirklich drohen, daß das Flotten-
gesetz scheitern könne, wenn nicht vorher die I-ox Heinze
gesichert sei. (Möchte man es nur wagen; die Langmuth,
womit man die Kuhhandelswirthschaft des Centrums so
lange ertragen hat, würde dann zu Ende sein.)
Wien. 15. Mai (Franks. Zig.) Wie verlautet, hat sich die
Erzherzogin M a r ie Therese (Herzogin von Aragon,a und
Infantin von Portugal), Wittwe des Erzherzogs Carl Ludwig,
Stiefmutter der Herzöge Franz Ferdinand und Otto, mit ihrem
Oberhofmeister Graf Capriani verlobt. (Die Erzherzogin
steht im Alter 45 Jahren und ist seit 4 Jahren Wittwe. Sie
hat zwei Töchter im Aller von 24 und 22 Jahren.)
Paris, 15. Mai. (Franks. Ztg.) Heute Nachmittag
fand die Eröffnung des Deutschen Hauses statt.
Fürst Münster und das gesammte Personal der Botschaft,
zahlreiche Mitglieder des diplomatischen Korps, General-
kommissar Picard, sowie Mitglieder der fremden Kommis-
sariate waren anwesend. Jn der reich dekorirten Halle
machten die Geheimrälhe Richter und Lewald die Honneurs
des Hauses. Als ein vorbeifahrendes Schiff mit ameri-
kanischen Touristen Heil Dir im Siegerkranz spielte,
steigerte sich die Stimmung der Anwesenden zu einer
kardialen Fröhlichkeit, die durch die Genüsse des er-
lesenen Buffets ersichtlich begünstigt wurde.
Rom, 15. Mai. Im benachbarten Ronciglione ereignete sich
gestern ein schweres Unglück. Die Bevölkerung feierte das
Fest der Santo. Imoia, deren Kapelle am Ufer des Vicosees liegt.
Als zwei mit jungen Leuten dicht gefüllte Barken auf dem Rück-
wege von der K ipelle »och 300 Meier vom Ufer entfernt waren,
kenterten sie. 30 bis 40 Leute sind ertrunken, 13
wurden gerettet.
Wolff's Triegraphenburrau.
London, 16. Mai. Lord Roberts telegraphirt aus
Kroonstadi: Oberst Baden-Powell meldete unter dem 7.
aus Mafeking: Es steht Alles gut. Das Fieber nimmt
ab. Die Garnison ist guten Muths. Nahrungsmittel
reichen bis 10. Juni.
New-Zork, 16. Mai. Die Burenmission wurde
bei ihrem Eintreffen von den auf dem Hudson liege..den
Schiffen lebhaft begrüßt. Bei ihrer Landung in Hoboken
wurde sie vom Mayor und verschiedenen Deputationen mit
Musik und einer großen Volksmenge mit Fahnenschwenkcn
begeistert empfangen.
Washington, 16. Mai.' Das Kabinet berieth gestern
die Frage des Empfanges der Bure udele gatio n
und beschloß, dieselbe so entgegenkommend, als das der
diplomatische Brauch zuläßt, zu empfangen. Falls dieselbe
eine diplomatische Beglaubigung besitzt, soll ihr Gelegenheit
gegeben werden, dieselbe zu überreichen. Da aber, wie die
Regierung erfahren hat, die Delegincn keine diplomatische
Qualifikation haben, so ist die Frage vereinfacht.
Specialtelegramm der Heidelberger Zeitung.
London, 16. Mai. Eine Nachricht aus Pretoria
meldet, daß Oberst Badcn-Powell, der Verthcidiger
Mafekings, am Samstag früh 7 Uhr kapitulirte
und mit 900 Mann gefangen genommen wurde.
Für die Redacftoa verantwortlich F. Montua w creidetvera
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v-eczu VcIoetverger H a m i : I e n ll t a l: c r >Mr .-,9.
Inhalt: Der Schnellmaler von Dawson-City. Eine Geschichte
aus Clondyke von Reinhold Ortmonn. — M ttelalterliche Kriminal-
jostiz mit besonderer Rücksicht ouf Heidelberg und den Odenwald.
Vortrag von Herrn Carl Christ. (Schluß.) — Verschiedenes. —
Haus-, Garten- und Landwirthschaftliches. — Vom Büchectisch.
Amtliche
Vekrrr ttmichungen.
ökkinnimalhunr.
— der Pfarrer Hrrrmann
Men Dienstbotrnstiftung ln
Heidelberg sind für das Jahr 1900
Pr«n Preise in Beträgen von 60 bis
100 Mk. zu veraeben.
. Jur Theilnahme am Stif-
*U„gsgenun find berechtigt:
.. „Dienstboten männlichen und weib-
ftcken Geschlechts aus dem (vormaligen)
zOdischen Neckarkreise, welche sich durch
Anhänglichkeit und Treue, vieljährige
?st persönlicher Aufopferung ver-
knüpfte Dienste u. s. w. auszeichnen
Wd wegen Alters. Gebrechlichkeit,
7"Muth zc. einer Unterstützung vor-
fvgsweise bedürftig sind, ohne Unter»
'chftd des Religionsbekenntnisses."
3u den berechtigten Orten des
badischen Neckar
^nse« gehören:
1-aUe Orte der jetzigen Amts-
bezirke Ebrrbach, Heidel-
berg, Mannheim, MoSbach,
Tc^wetzingen, Weinheim und
Wiesloch;
^-sammtliche Orte des jetzigen
Amtsbezirks SinSheim mit etn-
Kger Ausnahme der Stadt Hils-
« bach;
^ vom Amtsbezirk Adelshenn die
Gemeinden Großeicholzheim
. Und Kleineicholzheim;
^'vvm Amtsbezirk Bruchsal die Ge-
meinden Huttenheim mit Mtttel-
bof, Oberhofund Unierhof, Kirr-
lach. Kronau, Nendorf, Ober-
hausen mit Waghäusel, Phi-
lippsburg mit Engelmühle,
Rheinschanzinsel und Schönbo, ner
Mühle, Rheinhausen, Rheins-
heim und Wiesenthal mit
Ziegclhütte nebst Forsthaus und
Schmierhütte; endlich
5. vom Amtsbezirk Buchen die Ge-
meinde Heidersbach mit HeiderS-
bachcr Mühle und Ziegelhütte.
Diejenigen Dienstboten aus
den berechtigten Orten welche
sich um einen Preis bewerben wollen,
werden aufgefordert, ihre bezüglichen
Gesuche mit den erforderlichen Zeug-
nissen über Alter. Dienstzeit, Verhalten,
etwaige besondere Ernvsehluugsgründe
u. s. w. bei der Gemeinde ihre»
Wohnortes binnen vier Wochen
einzuretchen.
Die Gemeindebehörden werden hier-
auf diese Gesuche nach Benehmen mit
dem betreffenden Pfarramt unter An-
schluß sämmtlicher Zeugnisse mit gut-
ächtlicher Aeußerung an das Vor-
gesetzte Bezirksamt zur weiteren Be-
handlung einsenden.
Karlsruhe, den 1. Mai 1900.
Krotzh. Aerw acturrgsyof.
Zu O.-Z. 5 des Vereinsregisters
wurde eingetragen:
„Herberge zur Heimat." Der
Verein hat seinen Sitz in Heidelberg.
Die Satzung ist am 8. Februar 1900
errichtet. Der Vorstand des Vereins
besteht aus 5 Mitgliedern, nämlich:
1. Freiherr Moritz v. Güter; 2. Buch-
händler Karl Winter; 3. Schiosser-
meister Mi-Haei Hohl; 4. Hauptlehrer
Konrad Gebhaid; 5. Prokurist Fried-
rich Keller, alle in Heidelberg. Der
Vorstand kann über Ausgaben nur
bis zum Betrag von 500 Mk. be-
schließen.
Heidelberg, den 15. Mat 1900.
Kroßy. Amtsgericht.
Zu O.Z. 586 Band 2 des Firmen-
registers wurde eingetragen:
Firma „Ferdinand Will Nachs.
Inh. Ernst Sailer" in Heidelberg.
Die Firma ist erloschen.
Heidelberg, 16. Mai 1900.
Kroßy. Amtsgericht.
Bekanlttmachullg.^
Im Anschlüsse an die Bekannt-
machung des Großh. Bezirksamts
hier vom 7. ds. Mis, Nr. 23830II
— die Hundstaxe betr. — machen
wir darauf aufm rksam, daß die An-
meldung der Hunde nnd die Ent-
richtung der Taxe für dieselben in der
ersten Hälfre des Monats Juni
d. I» und zwar von den Hunde-
besitzern in der Stadt Heidelberg
— linkes Neckaruser - bei der
Steuer - Einnehmrrei H hier,
Plöckstraße Nr. 32, und von
Hundebesttzcrn im Stadttheil
Ncuenheim bei der Steuer-
einnehmerei LH Neuenheim,
Ladenburgerstraße Nr. 22 zu er-
folgen hat.
Die Hunde sind bei der Anmel- s
düng und Vcriaxniig nickst mitzu-
brtngen.
Heidelberg, den 14. Mai 1900.
Kr. Kauptsteueramt.
Wirthle.
Orffeutliche Schöffkngrrichtsßhullg
Tagesordnung
am Donnerstag, den 17. Mai I960.
1) Vorm. 9 Uhr. Jakob Müller aus
Geisenheim, z. Zt. in Hast hier,
wegen Unterschlagung.
2) Vorm. 9 Uhr. Peter Wilhelm
Gamber aus Heidelberg, wegen
Beleidigung.
3) Vorm. 9 Uhr. Johannes Hebert
aus Heidelberg, wegen Diebstahls.
4) Vorm. 10 Uhr. Karl Kalmar
aus Lahr, Franz Leppert aus
Neuweier, Emil Seng aus Wald-
kirch und Franz Martin Veith
aus Heidelberg, wegen Körper-
verletzung.
5) Vorm, ll Uhr. Rudolf Kreß
aus Waldwiminersbach, wegen
Körperverletzung.
6) Vorm. 11 Uhr. Jakob Pickar aus
Nienadowka und Valentin Dronina
aus Jwanowice, beide z. Zt. in
Haft hier, wegen Körperver-
letz'ina
Zwaugs-Bersteigmmg.
Am Donnerstag, 17. Mai d. Js.,
Vormittags 10 Uyr, werde ich beim
Natbbaus in Heiligkreuzsteinach 2
Pferde gegen Baarzahlung im Voll-
strecknngswege öffentlich versteigern.
Heidelberg 15. Mai 1900.
Ritter, Gerichtsvollzieher.
HViN» 8edll6jÜ6r,
13 ÜLUptstrsLSk 13.
61-08868 I.3g6I- llSI- ieiN8t6N 6NgIi80ll6N 8totts.
8ümmtl!ed« Xeustkilvn lilr kriidzrMr unä
Tslsplion 332. Pl-stKl. lallN-^lTt Ivloptroa 332.
ULTrptstrLSSS 48, II., llloles dsr gUrndsinis- und llsuptLtrrwss.
F—/§ r/. F—L