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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 150-176 (01. Juli 1902 - 31. Juli 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23861#0029

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ergehens 30 Mk. Geldstrafe oder 5 Tage Gefängnis; 5) Jo,et
raft von St. Jlgen erhielt wegen Diebstahls 3 Tage Gefäng-
s; 6) Wilbelniine Wcstenhoefer, in Haft hier, wegen Diebstahls
Woche Gefängnis; 7) Wilhelm Dttrr, in Haft hier, wegen
Nterschlagung 4 Monate Gefäugnis; 8) die Verhandlung gegen
cha Felmcr Ehefrau und Theobald Felmer von Mainz wegen
rtrugs bezw. Anstiftung hiezu wurde vertagt ; 9) wegen Betrugs

M. Hehlerei erhielt Heinrich Ruf, in Haft hier, 2 Monate
!fsängnis nnd Karl Kngel von Eppelheim 1 Monat Gefangnis;

^ Karl Fr. Mlljzle in Haft hier erhielt wegen Unter,chlagung
Moiiate Gefängnis; 11) Georg Stickel, in Haft hier, wegen
Hterschlagung 6 Mynate Gefängnis. , „ ^

. ** Polizcibcricht. Verhaftet wurde ein 1< zzahre alter
^glöhncr, dcr fich ohne elterliche Erlaubnis von^zu Hause
»sterute, ebenso wcgen des gleichen Vergehens ein ^uhrmann,
kciiercr Taglöhner wurde wcgcn Verletzung der Wehr-
llicht feftgenommen. Wcgen Unfugs kamen drei Perfonen
^ Anzeige.

. (I) Schönau, A. H., 3. Juli. (S ch a d e n , e u e r.)

^Ute Nackunittag. kurz uach 1 Uhr, wurde der Dachstuhl des
^"PPelwohnhauses von Chirurg Friedrich Glinz uud Fabrik-
^beiter G. Winnewisser vom Feuer zerslörr. Dem thatkräf-
Ken Eingreifen dcr Feuerwehr gelang es, die umliegenden
Ubäude, die aufs ernsteste gefährdet waren, zu sichern. Die
b'asserleirung bcwährlc sich wicder vorzüglich. Die Entstehung
'fs Brandes wird auf Selbstentzündung des Hcues zuruckgc-
bhrt. Der uichr unbedcurende Schaden ist durch Versicherung

ledeckt

. Heiligkreuzstcinach, 2. Juli. (M o t o r w a g e n.) Es
Uurde der zcirweilige Mangel an Fahrgelegcnheit zwischeu
.neckarsteinach. Schöuau und Heiligkreuzsteinach uud umgckchrr
'^oir dcs öfiercn iniangcnehm cmpfunden. Deshalb ist cs schr
fb begrützen, besonders angesichts des in dcn Sommernioliaten
, bedcutenden Fremdcnverkchrs, datz dcr dcrzeitige Postfahrt-
Ksternehmer Reinhard in Heiligkreuzsteinach die demnächstige

N. '"stclliing eincs grötzeren Motorwagens beabsichtigt, um dcn
^»»gst gcfühlrcn Bedürfnissen im Pcrsonenverkehr zwischen den
^»aniiten Orten besser gerecht werden zu können.

^ -i- Wiesloch, 8. Juli. (Z u rn S u b m i s s r o n s -
^rscn.) Die auf dcm Submissionswcge eingelaufenen An-
^botc für dic Kanalisation unserer Oberstadt differieren
^bezn um die Hälfte der Hauptfordernng. Das betrcffende
Lbjekt ift mit 60 000 Nrark veranschlagt, die Differenz der
l'bgebote beträgt 49 113,48 Mark, das niedrigste Angebot
^ 672,35 Mark, das höchste 96 788,80 Mark.

; 8 dl. KarlSruhe, 3. Juli. (P e n s i o n i e r u n g s g e-

1,b ch.) Der im 72. Lcbensjahre stehende Dircktor des Ver-
("rltimgshofes, Geh. Rat Eduard Engelhorn, hat auf
D Oktober seine Pcnsionierung nachgesucht glnt Enael-

^»»» ist in Mannhcim geboren. ' "

Geh. Rat Engel-
Sein Nachfolger, über den

^och nichts Destimmtes verlautet, wird jedenfalls aus der
>>»hl der höheren Verwaltungsbeamten genommen werden.

80. Engcn, 3. Juli. (A u s b r u ch s v e r s u ch .) Aus
hicsigen Nmtsgcfängnis suchtcn drei Häftlinge auszu-
/ichcn. Sie hatten Beile, mit dcnen sic am Tage vorher
e °lz machten, in ihre Zellen geschmuggclt und durchbrachen
d?wit das Mauerwerk nach dcm Gang, um dann durch dcn
^bort ins Freie zu gelangen. Der Gefangcnwärter lvurde
Ner durch das Geräusch aufmerksam und vereitelte den Aus-
»8 noch rechtzeitig.

Frciburg, 3. Juli. (O b e r r e a l s ch u l c.) Unter dem
,»rsitz des Herrn Geh. Hofrat v. Sallwürk fand am Dicnstag
Mittwoch an hiesiger Obcrrcalschule die Abiturientcnprü-
k'»8 statt, bci der sämtliche fiinfzehn Schüler der obersten
?»ssc, darunter drci Damen, wclche seit einem Jahr die An-
-<ll besuchten, für bestanden crklärt wurden.

Kandek und Derkeör.

> , Aiannheim, 3. Juli. (Effektenbörse.) Die Börse ver-
Me heutc in etwas lebhafter Haltung. Gesucht wurden zu
Meren Kurscni Pfälz. Bank-Aktien zu 114 28 pCt., Bad. Anilin-
Sodafabrtk-Aktien zu 402 pCt., Aktien des Vereins chem.
Nriken zu 191 pCt. und B«d. Schiffahrts-Assecuranz-Aktien zu
«j» Mark das Stück. Pfälz. Spar- und Creditbank-Mtien no-
°"en 134.80 B.

o-KtanI furt, 3. Juli. Effektensozietät. Abends 6'/« Uhr.
K^ditaktien 213.40 b., Diskonto-Kommandit 185.70 b., Deutsche
?°»k 209 40 b., Darmstädter Bank 137.80 b.. Berliner Handels-
L!.°llschaft 187.25 b , Nationalbank f. D. 114 70 b.. Bank für
K»ddeutschland (Darmstadt) 112 b. G., Staatsbahn 150.40 b.,
Z°»>barden 17 b., Heniy 97.50 b., 4proz. Spanier 82.30 B. 20 G.
v^oz. Mexikaner 26.30 b. ult.< 4proz. Serben 70.30 b. G.,
jArra 200.50 b., Bochumer 192.50 b.. Harpener 171.10 b. G.,
t>,,,"schl. Eisen-Jndustrie 118 b., Concordia 280 b. G., Esch-
«,"cr 216 b., Buderus Eisenwerke 109.50 b. G., Wittener Stahl-
°«en 54 b., Elekr. Schuckert 107.25 b. G., Elektr. Helios 24 b.
«'/.-6V, Uhr:

^ Bei etwas lebhafteren Umsätzen ließ die Abendbörse auf allen
^dieten feste Haltung erkennen. Von Fonds waren 4proz.
tzLven neuerdings höher. Von Jndustrie-Aktien notierten
^»ckert 2'/,"/° über heute Mittag.

Hd. Hcrrenmühle vorm. C. Genz, Aktien-Gesellschaft Heidelbcrg.
h dcr von dcr Gesellschaft veröffcntlichten Bilanz zu ent-
v?»>cu ist, wurden in 1901 auf Warenkonto nur 162 160 Mk.
E» 220 663 Mk. im Vorjahre erzielt. Miete erbrachte
Mk. 73263 Mk.). wozu noch 1359 Mk. (814 Mk.) Bor-
kommen. Dagcgen waren nebcn den sonstigen Geschäfts-
tzx»»stcn 76 627 Mk. (im Vorjahre 26 518 Mk.) Abschreibun-
»otwendig, wodurch sich eine Unterbilanz von
jq-? »85 Mk. ergiebt gegen 34 904 Mk. Reingewinn im Vor-
mo 4 Prozent Dividende verteilt wurden bei 700 000
i>,»»k Aktienkapital. Wie man in Erfährung bringt, wurde
fq.- dcr Gencralversammlung vom 25. Juni die Beschlutz-
bxd»»g Lber Herabsetzung des Aktienkapitals und Revision
hm!»gt. Es soll ersl in etwa einem halben Jahre über die Li-
e^?»iion oder Herabsetzung des Grundkapitals beschlossen und
>vxl»»cilen die Entwickelung des laufeuden Jahres abgewartet
r>i,^ei>. Dic Generalversammlung hat den neuen Aufsichtsrat
. lolgenden Herren zusammengesetzt: Bankdirektor Otto
Heidelberg, Vorsitzender, Fiskalanwalt G. Selb,
^ch »>heim, Fäbrikant Aug. Kall, Heidelberg, Kaufmann Fri'tz
f>st!,/>zer, Heidelberg, Bankdircktor Kunz, Hcidelberg, Bank-
??r M. Schott, Oestringen.

f» Bankkrach in Tübingen. Man schreibt aus Tübin-
altrenommierte Bank- und Kolonialgeschäft Wilh.
»>,g»»»>g am Marktplatz hier hat nicht bloß seinen Konkurs
»i^ »sldet, sondern dcssen Jnhaber, Kaufmann Eugcn Bräu-
Hqä' >st wegen Unterschlagung ihm anvertranter Depots in
sKnommen wordcn. Mitzglückte Spckulationen (Diffe-
^eu^Ochcifte) sollen den Anlatz zu dcm selbst für die einge-
lierär" » hiesigen Geschäftskreise ü

Itöf, habcn. Sö viel bis zur Stunde feststeht, scheint eine
fkg 8ahl hiesiger Familien, Hauptsächlich kleine Leute, durch
ggstOstmmenbruch bezw. durch den Verlust ihrer Depots
siz?, »^»»fchaft gezogen. — Nach anderen Nachrichten soll
Hk» -vi'" ^»» Depots um den Betrag von 240 000 Mark han-
!f»e„T» Passiven sollen sich auf 1,5 Million Mark belaufen,
i'»» i,??-. 60 000 Mark Aktiven gegenüberstehen. Bräu-

lek- ai „ch Abend dem Gericht selbst gestellt und wurde

»> Haft bebalten.

WasserstaudSnachrichten

Ük eckor.

Lfilbr.^' t ' gest. 0,00m
^"»«heG, q" 0,-bl. »ef. 0 02m
" >«,3., 4,20, gcf 0,01m

Rbeln

Lauterbur- 3, 4 59. gef. 0,01m
Maxau, 1.. 4.70. gef 0,04m
Rauuhetm, 3.. 4,32, gcst. 0,02w

Neueste Nachrichten.

ö. 17. Heidelberg. 4. Juli. Gegenüber der durch d ie
Blätter gegangenen Meldung, daß der Lokomotivführer des
vorgestern verunglückten Güterzuges 693 verhaftet worden
sci, wird berichtet, daß dies nicht der Fall ist und daß
zu einer solchen Maßregel auf Grund der bisherigen Unter-
suchung keine Veranlassung vorliegt. Jm Uebrigen soll
auch der Schaden nicht so bedeutend sein, wie er anfangs
angegeben wurde.

München, 3. Juli. Jm Finanzausschuß der Kammer
wurde gestern die Forderung von 10 000 Mk. für die
Vorarbeiten zur Errichtung einer technischen Hoch-
schule in Nürnberg durch das Zentrum gegen die
Stimmen der übrigen Parteien abgelehnt, da einerseits
die Finanzlage als zu ungünstig für das Millionenprojekt
sei und anderseits auch gefordert wird, daß die neuerdings
aufgetretenen Wünsche von Würzburg, die technische Hoch-
schule dorthin zu verlegen, mehr geprüft werden sollen.

München, 3. Juli. Die Senate der Universitäten
München und Erlangen beabsichtigen, sich mit dem
Senat der Universität Würzburg in der Angelehenheit des
Professor Chroust solidarisch zu erklären, falls dem
Würzburger Senat seitens der Regierung keine Genug-
thuung gegeben wird.

Würzbnrg, 3. Juli. Die hiesige Studentenschaft be-
schloß, dem Scnat anläßlich seiner Dcmisston eine Ehrung
in Gestalt eines Fackelzuges zu bringeu.

Bayreuth, 3.Juli. (Reichstagsersatzwahl.) Nach
den bis jetzt von den ausschlaggebenden Orten des Wahl-
bezirkes eingegangenen Resultaten haben bei der heutigen
Reichstagsersatzwahl erhalten: Hugel (Soz.) 4802,
Hagen (natl.) 3420, Feustel (Banernbündl.) 1663,
Günther (freis.) 1166 Stimmen. Es ist eine Stichwahl
zwischen Hugel und Hagen sicher. Zuletzt war der Wahl-
bezirk von dem Nationallibcralen Friedel vertreten, der
kürzlich bei eincm Eisenbahnmiglück ums Leben kam.

Jena, 3. Juli. Heute Morgen drangen in Abwesen-
heit des Ehemannes zwei Männer in das Haus des
Schneiders Harz, Wagnerstraße ein, schlugen die Ehefrau
des Schneiders mit Beilhieben nieder und raubtcn
Wertsachen, Geld und ein Sparkassenbuch. Die Frau liegt
schwer verletzt im Krankenhaus. Die Thäter sind ent-
kommen.

Bcuthen, 3. Juli. Nach zwölfstündiger Verhandlung
verurteilte die hiesige Straskammer die Redakteurin Frau
Dr. Kaspari-Golde und den Verleger Morawski von der
früher in Berlin herausgegebenen polnisch-sozialdemokrati-
schen Gazeta Robotnicza wegen Ausreizung zu Gewalt-
thätigkeiten durch Verbreitung ausländischer polnischer
Broschüren zu zwei Jahren bezw. einem Jahre Ge-
f ä n g n! s.

Bremen, 3. Juli. Die Familie des Photographen
Vogt, bestehend aus dem Ehepaar und zwei Kindern,
wurden heute früh in der Wohmmg tot aufgefunden
Die Todesursache ist nicht bekannt.

Kiel, 3. Juli. Zur gestrigen Abendtafel beim Kaiser
und der Kaiserin an Bord der „Hohcnzollern" waren
geladen: Der Großherzog von Sachsen-Weimar, Prinz
Adalbert, der Reichskanzler, der Fürst von Monaco,
Generaldirektor Ballin, der Kommandant des österreichischen
Kreuzers „Szigetvar", die Amerikaner, Griscom, Widner,
Robinson und Armour. Heute Vormittag hörte der Kaiser
den Vortrag dcs Chefs des Militärkabinets und nahm
die Meldung des Ministers Budde sowie des Admirals
Büchsel entgegen. Ferner empstng der Kaiser den ameri-
kanischen Jndustriellen Morgan. Zur Frühstückstafel
waren außer den an Bord befindlichen Herren geladen:
Der Chef des Militärkabineis, Minister Vudde, Admiral
Büchsel und Morgan. Zur heutigen Abendtafel auf der
„Hohenzollcrn" waren geladen: Der Kronprinz von
Sachsen mit den Herren seines Gefolges, die hier weilenden
Fürstlichkeiten, der Reichskanzler, der kommandierende
General von Massow, Oberpräsident von Wilmowski, die
Admirale Köster und Thomsen und Oberstleutnant Dürr,
Graudenz, 3. Juli. Der „Graudenzer Gesellige"
meldet aus Eydtkuhnen: Der um 4 Uhr 30 Min. nach
mittags fällige gestrige Schnellzug von Petersburg
traf mit mehr als elfstündiger Verspätung erst heute früh
cin. Der Grund der Verspätung ist ein großes Eisen-
bahnunglück. Der Schnellzug stieß bei Gatschina
mit einem Vcrgnügungszug zusammen. Der Lokomotiv-
führer, ein Heizer und mehrere Personen find todt, über
60 Passagiere schwcr verlctzt.

Paris, 3. Juli. (Deputiertenkammer.) Tha
stenet richtet an den Minister des Aeußern folgende
Anfrage: Welchen Einfluß kann die Erneuerung des
Dreibundes auf unsere Beziehungen zu Jtalien
haben? Können diese Beziehungen dadurch geändcrt
werden? Minister Delcasso gab daraufhin eine längere
Erklärung ab, die in den Sätzen gipfelte: Niemand kann
die Anmaßung haben, die Jnteressen Jtaliens besser zu
kennen, als Jtalien selbst und noch weniger ihm eine
Richtschnur vorzuzeichnen, was scine Jnteressen ihm vor-
zuschreiben scheinen. Aber ebenso wird Niemand über-
rascht sein, daß wir uns, als auf den Tribünen mehrerer
Parlamente die bevorstehende Erneuerung des Dreibundcs
angekündigt wurde, mit der Frage beschäftigten, in welchem
Maße dieser diplomatische Akt mit den zu so rechter Zeit
wieder angeknüpften Freundschafts- und Jnteressen-
beziehungen zwischen Frankreich und Jtalien im Einklang
stehen könnte. Die italicnische Regierung trng selbst Sorge
dafür, die Lage aufzuklären und zu präzisieren. Die Er-
klärungen, welche uns gegeben wurden, haben uns gestattet,
die Gewißheit zu erlangen, daß die Politik Jtaliens in-
folge seiner Alltanzen weder direkt noch indirekt gegen
Frankreich gerichtet ist, daß ste in keinem Falle eine
Drohung für uns bedeutet, weder in diplomatischer
Form noch auch durch die internationalen Protokolle

oder militärischen Stipulationen und daß Jtalien
in keinem Falle und in keiner Form das Werkzeug oder
der Gehilfe eines Angriffcs gegen unser Land werden
könne. Diese Erklärungen können keinen Zweifcl über den
entschieden friedlichen und freundschaftlichen Charakter der
italienischen Politik uns gegenüber bestehen lassen, noch
auch über das Gefühl der Sicherheit von dem nunmehr
die Beziehungen beider Nationen erfüllt sein müssen. Die
Erklärungen geben uns schließlich die feste Zuversicht, daß
sich nichts mehr der Weiterentwicklung einer Frenndschaft
entgegenstellt, die bereits so fruchtbare Erfolge gehabt hat.
(Andauernder Beifall.)

London, 3. Juli. Der heute Vormittag 10 Uhr aus-
gegebene Krankenbericht lautet: Der König hat
gut geschlafen; es ist nichts eingetreten, was die in vor-
züglicher Weise foitschreitende Besserung im Befinden des
Königs störte.

London, 3. Juli. Der heute Abend ausgegebene
Krankheitsbericht lautet: Der König verbrachte den
Tag gut. Das Allgemeinbefinden macht weitere Fort-
schritte. Die Wunde bereitet jetzt nur noch wenig Schmerz.

Londo», 3. Juli. Bezüglich der Krankheit deS
Königs führt die medizinische Zeitschrift „Lancet" aus:
„Es war notwendig, die in die Wunde eingeführten
Röhren zu entfernen. da sie der König nicht mehr er-
tragen konnte. An Stelle der Röhren kommen jetzt Gaze-
pfropfen zur Anwendung. Die Wunde heilt in zu-
sriedenstellender Weise. Der Ausflnß ist geringer und
völlig geruchlos. Der König leidet weniger und obwohl
der Verband doch noch schmerzhaft ist, erträgt ihn der
König mit gutem Mut. Die Körperwäcme ist seit dem
26. v. Mts. normal. Der König ist ein außerordentlich
guter Kranker und sehr liebenswürdig za den Aerzten."
Alle dtese Umstände bezeichnet „Lancet" als gutes Vor-
zeichen für eine baldige Wiederherstellung des Königs.

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S-kiiMMWM der j>cideldergclZcit»»g.

v Kiel, 4. Juli. Der Kaiser empfing an Bord der
Hohenzollern den Kronprinzen von Sachscn, der die Noti--
fikation der Thronbesteigung des Königs Georg überbrachte.
Bei dem darauffolgcnden Galadiner trank der Kaiser auf
das Wohl des Königs Georg und seines Hauses, indem
er gleichzeitig mit Worten herzlichsten Dankes des ver-
ewigten Königs Albert gedachte. Jn seiner Erwiderung
dankte der Kronprinz für die st la, 9nits Stellnng der
Marine nnd gab seiner dankbaren Verehrung für den Kaiser
in warmen Worten Ausdruck. Sein Glas leerte er anf
das Wohl des Kaisers.

Londou, 3. Juli. „Medical Journal" giebt die
Ausführungen dcs „Lancet" über die Erkrankunng des
Königs wieder und fügt hinzn, die Wunde werde täglich
zweimal verbunden. Der Mut, mit welchem der König
diese Prozedur, die einige Tage lang viel Schmerz ver-
ursachte, erträgt, habe die Bewunderung der Aerzte erregt. Der
König genieße jetzt einen erfrischenden Nachtschlaf, und eS
sei zn keiner Zeit nötig gewesen, Beruhigungsmittel anzu«
wcnden. Dcr Appetit bessere sich, und der König werde
jeden Tag von einem Bett in ein anderes gebracht. Der
Patient nehme großes Jnteresse an allem, was um ihn
herum vorgehe, und an den Tagesnenigkeiten. Das Blatt
sagt, es sei in der Lage, alle ungünstigen Gerüchte hin-
stchtlich des allgemeinen Gcsundheitszustandes des Königs
für völlig unbegründet zu erkläreu, und fordert die Presse
und das Publikum auf, sich der Weiterverbreitung solcher
grundlosen Nachrichten zu enthalten, d!e der königl. Familte
peinlich sein müssen.

d London, 4. Juli. Aus Kapstadt wird gemeldet:
3400 Personcn habeu eiue Petition nnterzeichnet, welche
die Abschaffung der Verfassung verlangt.

v London, 4. Juli. Wie aus der nächsten Umgebunss
des Königs gemeldet wird, besteht Kömg Eduard darauf,
daß die Krönung im September stattfindet.

r London, 4. Jnli. Aus Peking wird gemeldet, daß
in neun von achtzehn chinesischen Provinzen Revolutioneu
ausgebrochen seien.

r. Durban, 4. Juli. Die Burenführer Lonis Botha,
Dewet und Delarey haben stch vorgestern auf dem Dampfer
„Kanzler" der deutschen Ostafrikalinie nach Enropa einge-
schifft. DaS Schiff landet am 4. August in Neapel, am
9. August in Lissabon. Es ist noch unbestimm^ an welchen
von beiden Orten die Burengenerale landen werden.

Verantwortlich für den redaktionellcn Teil F. Aiontua, für den

Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

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