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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 203-228 (01. September 1902 - 30. September 1902)
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Mitwoch, 17. Scptcmbcr 1902. Erstes Blatt. 44. JahrMg. — 217.

E rscheint täglich Sonntags cmsgenommen. Preis mit Familtenblättcrn monarlich öv Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Psg. Durch die Post be-

zogcn vierteljährlich 1.3S Dik. anSschlietzltch Zustcllgebühr.

Anzeigenpreis: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Psg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermätzigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt
vorgeschriebenen Tagen Wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafctn der Heidetberger Zeitung und dcn städt. Anschlagstellen. Feriisprech-Anschluß Är. 83

Minister Wessetan redet.

Wir haben gestern über eine Rede des französischen
MarineministerS Pelletan, den offenbar seines Kollegen
Andro Lorbeeren nicht schlafen tassen, berichtet. Herr
Pelletan meinte auf einem Bankett in Ajaccio, daß man
die Jnsel Korsika so bald als möglich befestigen müsse,
da die Ostküste förinlich Italien mitten ins Herz ziele.
Das nimmt sich nach den letzten und zwar Leiderseits
gemachten Versuchen einer Annäherung zwischen Jta-
lien und Frankreich etwas merkwürdig aus. Es kann
u n s aber zunächst ziemlich kalt lafsen! Jm Gegenteil!
Man schien auch am Quai d'Orfay nicht geraöe erbaut
von dieser neueften oratorischen Leisümg eines Kabinets-
mitgliedes. Monsieur Pelletan selbst aber schien entzückt,
von der Wirkung seiner Fanfaronade, so entzückt,
daß er ihr gleich eine zweite folgen ließ! Diesmal aber,
nachdem ihm der Kanim geschwollen, wagte er sich an
Deutschland. Auf einem Frühstück, das ihm zu Ehren
der Gemeinderat von Bizerta gab, hielt er eine Rede,
in der er ausführte: Dank dem Hafen von Bizerta halten
wir Korsika und Toulon trotz Gibraltar und Äialta,
dem Fort zwischen den 'beiden Hälsten des Bkittelmeeres,
besetzt. Gewiß, ich wünsche keinen Zwist mit den Völkern
herbci, ebenso wenig mit England wie mit Jtalien, aüer
da wir nicht wisssn, was die anderen auf ihrer Seite
thun, ist es unsere Pflicht, den heiligen Krieg für das
französische Vaterland vorzubereiten, gegen welchen Feind
es auch immer sein möge. Eine Sicherheit bestel)t in der
zivilisierten Welt nicht mehr ani Ende des 19. Iahr-
hunderts. Nach der Niederlage Frankreichs durch die
Barbarei des falschen Germaniens sah man die offensive
Rückkehr des rohen Rechts. Die ganze Welt scheint llon
dem Grundsatze: „Macht geht/vor 'Recht" jbehlerrscht
zu werden. Wir müssen alles aufbieten, um den fran-
zösischen Genius, den Hort der Gerechtigkeit und des
Lichtes unversehrt zu erhalten." — Darnach weiß man
nun eigentlich nicht recht, was man sagen soll. Soll man
sich mehr über den fvanzösischen Genius, als den Hort der
Gerechtigkeit und des Lichtes wundern, oder über dies
Enfant terrible, das entschieden von diesem Genius nicht
allzuviel abbekommeri hat, oder sollte ihm der genius
loci von Viserta, die Heimat der kulturbringenden Turkos,
zu diesem Hymnus begeistert haben?

„Echo de Paris" behauptet, Minister des Aeußern
Telcasss führe lebhafte Klage darüber, daß der Minister-
Präsidcnt dem Kriegsminister Andrs und deni Marine-
minister Pelletan gestatte, ihren rednerischen Gelüsten so
freien Lauf zu lassen. Dekcnsse habe anläßlich der Rede,
die Pelletan in Ajaccio hielt, dem IBotschafter beim
Watikan, Nisard, den 'Auftrag ebteÄt, dem Minister
Prinetti hierauf bezügliche Erklärungen abzugeben.

Nach dieser neuesten Kraftleistung wird man wohl
erwarten dürfen, daß Herr Delcasss seinen Verliner
Vertreter, Herrn Bihourd in Bcwegung setzt, dem dansit
ja gleich zu Veginn seiner Thätigkeit eine wenig ange-
nehme Aufgabe zufällt — die des Desavouierens eines
Mmifters,, dem dic Zunge durchgegangen ist.

Deutsches Reich.

B erIin , 16. Sept. Ende dieser Woche trifft der
Kaiser jn Kadinen ein, nm nach einem Aufenthalte von

Weiseptcttlderei

von F. M.

II.

Düssel-dorf, 15. Scptember, abends.

Fch möchtc gcrne Etwas über dte Düsscldorfer Ausstcll'ung
schreiben, allein noch bin ich dazu nicht im Stande; augenblick-
lich ist bei mir höchster Stumpffinn im Quadrat Zentrums-
trumpf. Von all den Maschinen, Röhren und Kesseln, dic ich
gesehen habc, ist mir ein Kesselstetn von mindestcns 2 Kilo
Gewicht aufs Gehirn gefallen und drückt jeden Ausstellungsge-
danken bis zum Magen herunter, ja dre ganze Ausstellung
liegt mir fchwer tm Aiagen. So will ich noch einmal an Bvnn
anknüpfen, vielleicht crhole ich mich während des Schreibens
foweit, daß ich an die Ausstellung zurückdenken kann.

Der Kronprinz ist in Bonn sehr beliebt. Die ganze Bür-
gerschaft fühlt das Bednrfnis, ihn zu bemuttern und für ihn
gegen Jrgendjemanden Partei zu nehmen. Da ein folcher Je-
Mand aber nicht vorhanden ist, wird er evdacht. Bald hetßt es,
der gestrenge Papa habc dem Herrn Studtosus vier Wochen
Stubenarr-est dikti-ert, bald, der Adjutant hab-e mit Abreise
gedroht, weil der Kronprinz eine Bieroeise durch Köln machen
wollte, bald wird die Liebe heraufbeschworen und darauf hin-
gewicfcn, daß der Kronprinz sich mit seiner Lawntennis-Part-
rierin habe photographieren lassen und es sci mcht einmal eine
hdelige, kurz, man beschäftigt sich viel mit ihm und jeder will
fhrn frcundlich wohl. Auch die Prinz-essin von Schaumburg
sit sehr beli-ebt; allgemcin fällt ihre große Einfachheit in der
Kleidung aus. Jhr Wescn sei etwas zuriickhaltend, der Prinz
^agegen die Freundlichkeit nnd Leutseligkeit selbst.

Das wäre Bonn.

Jn Köln sti-eg ich heutc früh aus, um dem Jnnern des
Domcs einen Nnstaudsbesuch zu machen. Dann ging es
Nach Düsseldorf weitcr. Die Kölner fluchcn nicht wenig anf die
Ausstellung und in der That, wer heute früh den Sturm auf

einigen Tagen nach Rominten weiterzureisen, wo ein
achttägiger Jagdaufenthalt in Aussicht genomnien ist.

(N. L. C.) Ein der nationalliberalen Partei rrahe-
stehendes füddeutsches Blatt scheint dazu ausersehen zu
sein, als Jnstrument in der Verbreitung falscher Nach-
richten über Abg. Bassermann und zn völlig rurbe-
rechtigten Angriffen gegen ihn dienen zu sollen. So
wirh behauptet, Abgeordneter Bassermann kandidrere
bei den nächsten Reichstagswahlen sür den 10. badischen
Wahtkrers K a r l s r u h e - B r u ch s a l. Das ist eine
reine Ersindung: Abgeosidneter Bassermann denkt
gar nicht daran, für diesen Wahtkreis zn kandidieren.
Wcit dreser falschen Behauptung, wivd in demsGben
Atem der Vosiwurf eines kirchenpolikischen Jndifferen-
tismns gegen Bassermamr erhoben. Wir haben bereits
neulich gegen eine sol-che Unterstellung scharfe Nerwah-
rung eingelegt: Abg. Bassermann steht in den, jetzt das
Großherzogtum Bäden erregenden Fragen gcnau auf
dem Böden -der badischen iiberalen Landtagsfraktion
und der badischen nationalliberaken Gesamtparter. Und
was seine kirchenpolitische Stellnng im Reiche gegenüber
dem Zentrum betrifft, so entkräftigt Bassermanns Ver-
halten während der ganzen Zeit seiner Reichstagsthätig-
keit den haltlosen Vorwurf eines kirchenpolrtischen Jn-
differentismus. Zrim Ueberfluß, aber doch zum Be-
weise dafür, daß er in seiner Stellnngnahnrc gegen-
über dem Z-entrnm bis auf diesen Tag sich selbst und der
Partei treu geblieben ist, verweisen wir auf seine An-
sprache an die nationalliberalen Jugendvereine in Düssel-
dors (vorigen Freitag, asir 12. September), wo er es
als deren Ausgabe bezeichnete, >den Anmaßungen und
Uebergriffen des immer nach größerer Macht strebenden
Zentrunrs entgegen zu treten.

— Ein verständiges Urteil über den Fleis-chnotrnm-
mel les-en wrr in den „Leipz. Neuest. Nachr.": „Es ist
merkwürdig, daß unsere Manchesterleute niemals auf
den Gedanken komrnen, die Sonde einmal an der richti-
gen Stclle anznsetzen, daß sie nie den Borschlag mach-ten,
dnrch zweckentsprechen-de Einrichtungen es einmal da'hin
zn bringen, daß das FIei s ch vonr B a u e r n zrmr
Publiknm nicht rneh r einen Leiden s-
w e g von v ier o 'd e r f ü n f St ä- tronen zu-
rückznlegen hat, sondern viellercht direkt durch den
Schlächtesiladen zum Konsnmenten gelangt. Fetzt will
der Vichhändler, der von Dorf zu Dorf zieht, der Agent
des Viehkümmissionärs, jetzt will der Engrosschlächter
nird der Ladenschlächter verdienen, dänn konMren in
Großstädten die Schlachthöse bazu, die auch wieder ihren
Profit machen. Volkswirtschaftlrch nützliche Arbeit ver-
richtet hier nur der Lcindwirt rmd der -Schlächter. Die
andern aber, nicht die Produzenten, zu dencn wir in
diesem Falle anch die Ladenschlächter rechnen, bestinrnreir
die Preise, sie sind in der Lage — und das Posener
Beispiel hat dies znr Geniige bewresen — mit ihrer
Ware nach B-elieben zurückzuhalten oder die Märkte zu
über'schwemmen, sie bilden auch in der That einen Ring,
der nach einem einheitlichcn Willen geleitet wird. Die
Viehspekulation trägt die Schuld an der Preissteigernng,
nicht der Bauer, das beweist die Thatsache, daß geräde
dort, wo das Geschrei sich erhob, die Bauern, -die selbst
ihr Vieh zu Markte trieben, es nicht an ben Mann
bringen konnten, weil die Metzger nrir noch nrit dem
Händler zn arbeiten gewöhnt sind, in dessen Händen

-den Schnellzug miterlebt hat, d-er kami sich darüber nicht wun-
-dern. Es' war einsach arm- und beingefährlich. Wohl gchen
besondere Ausstellnngszüge -direkt nach dem Ausstellungsba'hn-
hof, aiber das Publikum drängt doch in die Kurszügc.

Vom Hauptbähnhof in Düsseldorf fährt man elektrisch für
10 Pfg. bis znr Rheinbrücke, an der sich dcr wcstliche Eingang
zur Ausstellung befindct. Gleich am Cingang stcht die Krupp-
sche Riesenhalle und in ste wandert alles zuerst. Dort hat
man einen AusMg aus der gesamtcn Jnbustrieausstellung,
mit einc-m Stich ins Wehvhafte: Kanonen, Panzerplatten,
Schiffswellen und -Schranben nehmen unser Gemüt patriotisch
gefangen. Wenn wir Krupp gcnossen haben, sind wir eigent-
lich schon satt nnd doch hat däs Riesendiner erst begoimen.
Es mögen -wvhl 70—80 verschie'dene Banten aus 'dcm Aus-
stellungs'platz stehen, darunter die ricsige Halle. für dic Ge-
samtindustric un-d viele Paläste einzelner Firmcn uitd Gescll-
schaftcn. Von >den tausenden von Jndustriepro-dukten, die dort
oft in wahrhaft künstlerischer Weise aufgebaut, aufgestapelt nnd
ausgebrcitet sind, sagt man sich, datz sie sehr wichtig und sehr
sehcnswert sind, allein aks Laie bemüht mau sich vergebens, zu
ihnen in ein herzliches Verhäktnis zu kommen. So schweift der
Blick mit gemachter Teiknahme von einem Gegenstand zum
anderen, bcrld ist cr ermüdet und nach einigen Stun'den kommt
der Augeitblick, wo einem allcs anfängt cgal zn werden. So
ist es mir ergangen, so dem Heidelberger und sciner Frau, mit
dem ich am Bwhnhof in Düsseldorf zusammciitraf, und die
auf dem Ausstellungsbummel meine getreuen Gefährten waren.

Wenn man sich zum Mimchener Bicr sctzt und muß das
Glas nachher mit 40 Pfg. bezahlen, daun fühlt man eincn
Stachel in seincm Gemüt, dcr den inneren Mcnschen für
einige Zeit aufregt und ihn wieder etwas lebendig macht;
aber bald hat -die unheimlich-e Flut der Eindrücke die Errcgung
crsäuft und hinweggespült und es bleibt der unfruchtbare
Sand des Ilnv-crmögens zum Nusfassen dcs Gobotencn übrig.

So vicl stumpfe Gesichter, wie heute, habc ich noch scltcn ge-
sehen. Eine Beschrcibimg der Aiisstcllung im Rahmen ciner

sich also dsr Bauer auf Gnade uud llngnade befiudet.
Würde man ßeute die Grenzen öfsnen, so erhielte der
Bauer emen geringeren Preis, gewiß, aber der Arbeiter
würde das Gleiche bezahlen."

Das ist zweisellos richtig!. Nur eins ist über'sehen
worden; die Metzger haben sich ins Schlepptau von den
Händlern nehmen lassen und diesinal den ganzen Rum-
mel planmäßig in Szene gesetzt. Während eigentlich
ihr Jnteresse von dem des Landwirts nicht abweichch
wollen sie jetzt die Kastanien für die Händler aus dem
Feuer holen und — werden sich schließlich vielleicht dis
Finger verbrennen!

— Auf dem zn Düsseldors abgehaltenen Reichsver-
baNdstag der Vereine iiationailiberalcr Ju-
gend hielt der Smior 'der nationalliberalen Partei,
Dr. Hammacher, eine init Begeisterung aufgenom-
mene Rede, in der er über das Ueberhandnchmen der wirt-
schaftlichen nnd materiellen Jnteressen und die Gegensätze
im ösfentlichen Leben nnter anderem Folgendes sagte:
Die Entidealisiernng unseres Volkes muß bon Jhnen,
von der Jngend, entschieden bekämpft werdcn. Bci der
Abwägnng der Jnteressen gegen einander hat das ge-
meinsame Jnteresse 'des Landes zu entscheiden nnd nicht
das Sonderinteresse. Es ist nicht der Msthaufen vor
dem Hanse, dcr allein Berechtigung hat, bei der parla-
nientarischen Vertretung des Landes Berückstchtigung
zu finden. Die Befriedigung d-er lokalen Jnteressen mutz
im Einklang sein mit den Jnteressen des Gesamtvatsr--
landes. Das ist der Grnndgedanke der natiönalliheralerr
Partei. Das ist auch Jhr Grundgedanke, und er muß
der Grundgedanl'e des deutschen Volkes werden. Jhre
Zlufgabe ist es, in die'sem Sinne aus -die Bevölkernng
einznwirken. Anfgabe der nationaltiberalen Männer
ist es, die im Volke bestehenden Gegensätze so zn lösen,
daß dadurch das Gesamtwohl des Vaterlandes befestigt
wird und datz nnser Volk sich nach Möglichkeit glücklich
findet. Sie müssen in die Sümpfe nnseres Volkes die
nationalen Jdeaie hineintragen. Das ist eine Phrase,
wenn wir von Jdealität auch aus wirtschaftlichem Ge-
biete reden. llnsere begeisterte Hingabe an das Vater-
land muß durchdrungen sein von der Notwendigkeit einer
homogenen Fortentwickelung unserer öffentlichen Zu-
stände anf allen Gebieten des Lebens.

Baden.

— Mit Wirkung voin 1. November ds. I. wurde beim
Landgericht Freiburg eine Kammer für Han-
delssa ch e n , mit Wirkung vom 16. Sept. d. I. beim
Landgericht Kartsruhe und mit Wirkung vo-m 1. Okto-
ber d. I. 'beim Landgericht Mannheim je eine weitere
Kammer für Handelssachen errichtet.

Karisruhe, 16. Sept. Die Serafische Kloster-
nnd Missionsschule in Königshof-en bei Straßburg, die
von den dortigen Kapuzinsrn errichtet und geleitet ist,
sucht in Baden Knaben von höchstens 13 Jahren (!)
„welche die Absicht haben, später in den Kapuzinerorden
einzutreten." Nur solche sollen sich melden. Dazu be-
merkt der „Schwäb. Merkur" mit Recht: Was weiß ein
kleiner Knabe davon, ob er später als Mann noch Nei-
gung nnd Beruf zum Kapüziner hat? Es wird so viel
wie möglich dafür gesorgt werden, ihm die Lust beizn-
bringen, aber wenn ihm einmal die Augeir aufgehen,
daim ist es vielleicht schon zu spät. Daß der „Bad.

Plauderei zu gcbcu, ist gauz unmöglich. Möge jedcr selbft hiu-
reisen, er wibd zuerst jammern, aber nachhcr wird er froh sein,
et-was derartigcs gesehen zu haben.

Von <dcn wenigen D-ingen, die -wirklich ein allgcmcines
Jntercsse erregcn, stehen die fünf Arbeitshäuser (1 von Krupp,
die andern teils von and-ern Firmen, teils von Geiwssenschas--
tcn), obenan. Wcnn jeder deutsche Arbeiter so wvhnen könnte,
wic es der Welt da vorg-eführt witd, dann wäre der wesentlichste
Teil der sozialen Frage gelöst. Die mcisten Angehörigcn d-es
IRittelstcindes wären froh, wenn sie ein solches Logis besäßcn.
Wer Lie Ausstellung studieren will, der muß ihr mindestens zehn
Tage widmen un-d viel Geld in sein-en Beutel thun. Für aller-
lci Untcrhaltungen, als Panorama, Ztllerthal mit -Bergbahn,
Kairo, Marineschauspiele Verguügungsp-ark, ist gesurgt.
Die Anordnung ist eine musterchafte und sür jcdc mögliche Be-
qucmlichkeit ist Sorge getragen. Ab-er man ist doch froh, w-enn
man die Ausgangsthür hinter sich hat und in einer gutcn
Wirtschast der Städt sich von d-en -Strapazen d-cs Tages zu er-
holcn beginnt. Schade, daß die meisten der prächtigen Bauten
wicder vcrschwinden müssen.

Heute Nacht gcht es nach dem Osten weiter.

Kleine Zeitung.

-— Ans dcr Pfalz, 14. Sept. Die Pferderen -
ne ir zn Zweibrücken finden heuer am 21. nnd
23. Septeniber statt. Geldpreise im Werte von rund
20 000 Mark sowie wertvolle Ehrenpreise sind ausge-
setzt. Aus den pfälzischen Bahnen ist Fahrpreisermäßigimg
bewilligi. — Hanptmann a. D. Hoffmänn, der Besitzer
des Schlosses Berwartstein bei Dahn und der Thermal-
soolqueile in Salzig a. Rh., hat, wie von dort ge-
meldet wird, den liei dieser Brimnenbohrimg beschaf-
tigten Arbeitern zum Besuche der Düsseldorfer Aus-
 
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