Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 177-202 (01. August 1902 - 30. August 1902)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.23861#0247

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Mittwoch. 6. August


44. Jahrgang

-t- 181

Trschcint täglich Sonntags ausgenommen. Preis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bci der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be-

zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.

Knzeigenpreis: 20 Pfg. für dic Ispaltige Peiitzeile odcr dercn Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt
vorgefchriebenen Tagen wird keine Perantworrlichkcit übernommen. — Anschlag der Jnseraie auf den Plakattafcln der Heidelberger Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprech-Anschluß Nr. 83

Aie chinestsche Irage.

Tio ch i >i o s i s ch o F rage bcschäftigt wieder ein-
inat dic englischen Poliliker in hervorragenücr Weise,
seitdem dnrch den Einsprnch des Bizetonigs von Nanting
die Verhandlungen über den anglo-chinesischen Vertrag
eine nnerwartete Verzögernng erlitten haben. Die ganze
Angelegenheit isr, den süngsten Nachrichten zufolge, in
ein nenes Ltadiuin dadurch getreten, daß der Vizekönig
von Nanking an die Vertreter der vier Psächte, die noch
eine Garnison in Zhanghai unterbalten, das Ersuchen
gerichtet hat, aus eine baldige Zurückziehnng dieser
Trnppen zn dringen. Es heißt in der ilsteldnng, datz der
Vizetönig „besonderen Nachdruck" ans sein Ansuchen ge-
legt hat, indein er betont, datz erstens während der
Borer-Unruhen der lebten Iahre dieser Teil des chine-
sischen Reiches stets Rnhe nnd Ordnung bewährt habe,
nnd datz serner der angenblickliche Znstand in keiner
Weise die Erhaltnng einer freniden Garnison in Shan-
ghai rechtsertige. Das anglo-chinesische Abkomnien sin-
det in dieser Botschast keine Erwähnnng, aber inan geht
wohl nicht sehl, wenn man anniuimt. daß das Verlangen
in eugem Ziisammeuhaiig steht, ja daß es sogar — soweit
die chinesische Rcgiernng imstande ist, ihren Willen dnrch-
zuseyen — eine condition sine qna non bildet. Trei
der.stonsuln, an welche die Rote des Vizekönigs gerichtet
war, anlworteten sofort, datz sie das Gesuch bei ihrer
Regiernng, der britischen, sranzösischen nnd der japani-
schen besürworten wollten und sprachen gleichzeitig die
lstnsicht ans, daß der Räumiing der Provinz nichts im
Wege stehen dürste. Ter vierte Konsul war zur Zcit
abwesend und sein Vertreter versprach, das Gesnch dein
dentschcn Botschaster zu übermitteln. Tie chinesischen
Beamten hofsen nnn, datz die in Anssicht stehende Zn-
siimmung der drei Mächte auch Teutschland vcranlassen
werdc. seinen bisherigen ablehnenden Standpnnkt ans-
zugeben. Tie „Times" tritt in einem diese Frage be-
handelnden Leitartikel mit großer Wärme fnr die so-
soinige Gewährung des Gesnches ein, und meint, die
Ilnwesenhcit dcr fremden Trnppen in einer Provinz, die
sich selbst in der nnrnhigsten Zeit vorteilhast ansge-
zeichnet habe^ sei jelzt dnrch nichts mehr gerechtsertigk,
nnd man müsse sogar fürchkon, dnrch ferneren Wider-
stand die Nutorität der Vizekönige im Jangtsethale, de-
ren Wirksamkeit anßerordcntlich vorteilhgsk sei, zn nnker-
graben nnd sich dadurch eincs wertvollen Bnndesgenossen
selbst zn beranben. Was die Anwesenheit der dentschen
Truppen in der Provinz betrisst, so erinnert die Zei-
tung daran, daß Graf Biilow wicderholt versichert habe,
Man werde -ie Garnisonen nicht länger als notwendig
halten, nnd cr habe sich bei verschiedenen Gelegenheiten
darans bcrnfen, daß die Trnppen der drei anderen
Mächte auch noch nicht zurückgezogen seien. Ta die
demsche Regiernng sich W streng nach den Akkionm dcr
gnderen niitbeteiligten Mächte richte, so sei es nnr natür-
lich, wcnn zugleich mit oder unmiktelbar nach dcni Ab-
ö>ig der enqlischen. sranzösischen nnd sapanischen Trnp-
den anch die deutsche Besabnng znrückgezogen werde.
-lngenscheinlich erwartet man dann einc Beschleiinignng
der Perbandlungen iiber das kommerzielle Abkommen
Zwischen Ebina und den enropäischen Mächten, in erster
^inie England.

Deutfches Reich

— Ter sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete
Emil Roseno w hat, wie die Blätter melden, eine vier-
aktige Komödie „Kater Lampe" verfatzt, die im Bres-
tauer Sommertheater mit lebhastem Heiterkeitserfolge
ansgeführt wnrde nnd Lem Derfasser wiederholte Hervor-
rnse eintrng. Rvsenow ist das jüngste Mitglied des
Reichstages, er zählt erst 81 Jahre. Zu Köln geboren,
besuchte er, wie das Reichstagshandbnch vermeldet, die
dortige Volksschule nnd widmete sich znerst dem kansmän-
nischen Bernf, wnrde alsdann Mitarbciter sozialdemo-
kratischer Parteiblütter nnd redigiert seit 1892 ein Blatt
dieser Richtung in Chemnitz. Das zweitjüngste Mitglied
deS Reichstages ist der Elsässer K'arl H a u tz, Leiter des
„Volksboien". Er ist nnr zwei Monate älter als der
Abg. Rosennow nnd ist neben seinem jonrnalistischen
Berus auch mit Erfolg anf dramatischem Felde thätig
gewesen.

Baden.

— Ter V e r w a l t u n g s g e r i ch t s h o f hat be-
züglich des llmfanges des gewerblichen Betriebskapitals
(Art. 7 des Gew.-Steuer.-G.) eine grundsätzliche Entschei-
diing getrofsen, die von weitgehender Bedeutung ist. Von
einer Aktienbranerei war nämlich die Richtigkeit der in
Paragraph 0 Absatz 2 d. D. W. z. Gcw.-Stener.-G.
vom 8. März 1901 getrossenen Anordnung bestritten
worden, wonach Darlehen, die eine Branereigesellschast
an Wirte giebt, nm diese zu ständigen Kunden zn erhal-
ten und sich ihren Absatz zn sichern, dem gewerblichen
Betriebskapital beizuschlagen sind. Der Verwaltungsgc-
richtshof hat jedoch diese Bestimmung als richtig aner-
kannt, indem nnr solche Kapitalien, die von einer ge-
werbetreibenden Aktiengesellschaft thatsächlich in keiner
Weisc dem Gewerbebetrieb gewidmet werden, nicht als
gewerbliche Betriebskapitalien anzusehen seien. Wenn
dagegen derartige Geldmittel znr unmittelbaren Förde-
rung des Bierabsatzes, also eines der wichtigsten Teile
des ganzen Gewerbebetriebes, verwendet werden, so könne
nicht bestritten werden, datz derartige Kapitalien dem ge-
werblichen Betriebe selbst gewidmet sind (Art. 7 Abs. 1
des Gew.-Etcner.-G.), zumal wenn diese Geschäftsgeba-
rmig eine regelmnbig wiederkehrende, übungsgemäße nnd
deshalb gewerbsmätzige sei.

— Der „B e o b." schreibt:

Was hat man nicht Alles in's Feld geführt, als Missionen
wieder gednldet werden solltcn l Keine einzige von all' jenen Be-
fürchtiingen hat stch erfüllt.

Tieser Behauptung des „Beob." muß durchans wi-
dersprochen werden. Tnrch die Missionitii wird der Ge-
gensatz zwischen den Konsessionen außerordentlich ver-
schärft. Man hat z. B. erlebt, datz katholische Dienst-
boten, nachdem eine Mission im Orte gewirkt hatte, sich
weigcrten, an den Weihna'chtsbaum zu konimen, nnter
den die protestantische Herrschaft das Christgeschenk ge-
legt hatte und zwar geweigert mit ausdrücklicher Bezug-
nahme auf religiöse Gründe. Ehe die Missionen wirkten,
kam dergleichen nicht vor.

Bayern.

M ü n ch en , 1. August. Die einstimmige Wieder-
herstellung der von der Zentrumsmehrheit der Abgeord-
netentainmer „aus politischen Gründcn" gestrichenen
Forderungen zn Kiinstiverken dnrch die Kammer der -

R e i ch s räte hat ihren Eindruck auf die Oeffentlich-
keit nicht verfehlt, wenngleich die kleinen Zentrunts-
geister ddr Zweiten Kainmer wohl glauben werden, ihres
von ihnen beanspru-chten AnsehenS halber widerspenstig
bleiben zu miissen. Die „SRünch. ill. Nachr." machen
daranf ailfmerksam, datz in der Reichsratskannner auch
der Erzbischos von Rcünchen-Freising, Dr. von
Stein, s ü r die Knnstforderung gestiinmt hat.

Aus der Karlsruher Zeitung.

— Rcvisoc Adolf Schiicider bci Grotzh. Bczirksamt
Hcidclberg wurdc dcm Grotzh. Laudeskommissär in Karlsruhe
als Gchilfe beigcgcbcu. — Dcm Rcalschulkandidatcu Wilhclm
Nicolah ift eiue ctatmätzige Reallehrerstellc au dcr städti-
schcn Handclsschulc iu Pforzhcim übertrageu worden.

Karlsrulie, 5. August. Wie wir vou zustäudiger Seitc er-
fahrcn, wcrdcu im Jahre 1903 zwei juri st ische
S t a a t s p r ü f u u g e u abgehaltcu wcrdeu, von dcueu vor-
i aussichtlich die eine im Mouat April, die andcre im Mouat
i Scptcmber stattfinden wird. Die Spätjahrsprüfuug ist nur
> für dicjcuigen Rechtspraktikänteu bestimmt, wclche bei Bcgiun
dcr Frühjahrsprüfuug die vorgeschriebcne drcijährigc Mindest-
dauer dcs Vorbercitungsdieustcs uoch nicht abgeleistct habcn.
Die Anmcldungen zu beidcu Priifungen habcn im Monat
Fcbruar zu crfolgeu.

AusLand.

Ocsterrcich-Ungarn.

— Nach deni „N. W. Tgbl." ist es von besonderer
militärischer Bedeutung, daß der Generalstabschef, Feld-
zeugmeister Freiherr v o n B e ck, während des Besuches
des K önig s v o n R n m ünie n beim K aiser
F r a nz Ioses in I s ch I anwesend ist. Es handle
sich hierbei um eine n m f a s s e n d e V e r e i n b a r u n g
zwischen Oesterreich nnd Rnmänien sür den Fall, daß
Ereignisse amBaIkan das Einschreitcn notwen-
dig machen würden, wobei ihm Rumänien beistehen
würde. Diese Vereinbarnngen seien keineswegs mit
einer ZNilitärkonvention gleichbedeutend, da gegen den
Abschlntz einer solchen sich in Nnmänien mancherler
Schwierigkeiten ergeben hätten. Das zulresfende Ucber-
einkonunen, worüber aucki schon dNinisterpräsident
Sturdza in seiner Eigenschaft als Kriegsminister ber
seiner jüngsten Anwesenheit rn Wien mit den maßgebett-
den Persönlichkeiten Rücksprache gepslogen habe, beziehe
sich zunüchst aus eine entsprechende Organisation der rn-
mänischen Armee, anf rhre Ausrüstnng und die Art rhrer
Verpflegnng, sowie andere militärische Einrichtungen.
Diese Ängelegenheit werde nun auch in Jschl zwischen
König Karl nnd deni Generalstabschef Frhrn. von Beck
znr Erörternng gelangen.

Das öad. Staatsministerium und die Hrdens-
ftage.

Unter der obigen Ueberschrift bringt die „Badische
Post" einen Anfsatz, der sich mit der persönlichen Stellung
der einzelnen Minister beschäftigt. Der Artikel soll von
einem konservativen Parteisührer staimnen, und die
„Straßb. Post" riihmt von ihm, daß er eine sehr gnte
Kenntnis der Verhältnisse und der in Betracht kommen-
den Persönlichkeiten bekundet. Wir wollen ihn deShalb
hicr nahezn vollständig, aber unter allem Vorbehalt, wieder-
geben. Also das konscrvative Organ schreibt:

^ie Königin-Wutter von Spanien inWünchen.

M ü n ch e n, 4. Augnst.

Zum erstenmale wieüer seit dein Antritte der Re-
Iontschast hal die Königin-Mutter M arie Ehri -
ll ine von Sp a n i e n ihr zmeites Heimatlaiid im
lvnnigen Süden verlassen, nm ihre Lieben in dcr Heiniat
Pier Iugend zn besuchen. Betännttich ist den Regenten
^paniens nach der Versassnng nicht gestattet, das Land
derlassen, ohne datz die Cortes ihre Genehmignng da-
W crleilen. Königin Marie Christine hat, so tange sie die
^rgierung sür ihren unmündigen sohn führte, niemals
B'i die Genehmigung nachgesncht, nachdem zu Ansang
^rer Regentschaft, da sie beabsichtigte, von ihrer Resi-
^Uz San Sebastian ans den Besnch sürstlicher Gäste im
^^wchbizrtei, sranzösischen Bade Biarritz zu erwidern,
Sagasta nnter Hinweis anf die nicht o.ingeholte
l litorisciUün des Parlaments, das damalS geräde nicht
oin Veto gegen diese geplante Reise eingelegt
si^-.. A'ur ihr Sohn König Alfons der^Dreizehnte, den
r-, liir die schwierigo Ansgabe, an die Spitzs der Regie-
5u treten, nnter dcn schwierigsten Verhältnissen niit
sew^ l'ischer Liebe nnd politischer Klngheit heranzog,
stz, ^ .^id Zügel der Regicrnng ergrifsen bal, eilt die
l'iiU' der Bürde der Regentschaft enthoben, in ihre
Änj 'Bt, begleitet von ihrer jünqstcn Tochter Jnfantin
Theresia.

Zoi.Zblligin Marie Christine ist, so schreibt dic „Allgem.
Uüi ' l'ine sympathische Erscheinnng. Sie feierte
' n>uii ihrcn 11. Gebnrtstag. Schwarzes reiches
."^lchhmt die hohe ernste ^tirne, die, wie der ruhige
^ Vlick der duntten Ängen Energie und Willens-

trast verrät. Die durchgeistigten GesichtSzüge lassen er-
kennen, daß die Sorge um das Lanü, das ihrer Leitung
aiwertrant, nnd der Kummer nicht spurlos an ihr vov-
übergegangen sind. Um den Mnnd liegt ein Zng,
der von herbem Leid erzählt. Die Königin, die gestern
vormittags 10 Uhr hier eintras, wurde von ihren zahl-
reichen hiesigen Verwandten am Bahnhoso enipfangen.

Die. Begrüßnng zwischen den höchsten Herrschaften
war eine herzliche: sie trug einen ganz familiären Cha-
rakter. Tie Königin sprach dcutsch mit leichteni Wiener
Accent, den sie trotz ihrer tangjährigen Abwescnheit
von dcr Heimat nicht verlernt hat. Königin Marie
Chrisline, znr Seite ihre Schwester Prinzessin Lndwig,
dann Prinzessip Ferdinand mit ihrer Nichte, Jnfantin
NNariä Theresia, sowie die übrigen höchsten Herrschaftcn
begaben sich znnächst znm F-ürstensalon iin Nordban des
Zentralbahnhofes. Sodnnn fiihren die Herrschaften
iind ihre Sniten znm Hotel „Bcllevne", wo die Königin
mit der Infantin nnd ihrem Gesolge abstieg. Mittags
war sio bei der Prinzessin-Witwe Adalbert in Nymphen-
bnrg. Abends Sonper bei der Prinzessin Lndwig. Heute
reiste die Königin nach Wien weitcr.

Kleine Zeitung.

— Homburg, Pfalz, 4. Angnst. Hente Mittag zwi-
schen 11 und 12 Uhr ereignete sich in der Nähe des
Rangierbahnhofes cin Unglück, bei dem nicht nnr er-
beblicher Materialschadcn verursacht, sondern auch ein
Bremser tötlich verletzt wnrde. Beim Absabren eines
Güterznges fnhr eine Rangiermaschine mit voller Wucht
in die Flante des abgehenden Zuges. Turch den ge-

waltigcn Anpraü wnrden 10—12 Wagen zertrümmert
nnd das Bahngeleise derarl demoliert, daß die Strecke
gespcrrt werden mußte. Hierbei vernnglückte der 26
Iahre atte verheiratete Bremser Kart Boßlet, dem
beide Beine übersahren nnd schwer verletzt wurden. Die
Sanitätstolonnc verbrachte den Vernnglückten in das
Distrittskrankenhans, wo ihni alsbatd das eine Bein am-
pnliert wnrde. An dein Auftommen des Boßlet wird
geziveiselt. Die telegraphisch aus die Unglücksstelle be-
rufene Behörde erschien sosort. Was die llrsache des
Unglücks aii'betrisft, so tiegt falsche Weichenstellung vor.
Der Lokomotivführer der Rangierabteitnng hatte Wei-
snng, in ein dem 12. Parallel lausenden Gteise zn fah-
ren nnd merkte die salsche WeichLnstellung erst, als es zu
spät war zn haltcn.

— Frnnkfnrt a. M., 5. August. Dic hiesigen medizinischen
Anstalteu und wisseuschastlichcn Jiistitutc sollen nach ainrlichcr
Mittcilnng zusammcn mii den städtischcn zirankeiianstalten zu
ciner „Atadcmie für praktische Mcdizin" vereinigt werdcn.

— Wicsbiidcu, 3. Augiist. Jn Schierstein wnrde vor
einigen Tagen den städtischen Behörden von Wiesbaden
das neuerbante O z o n - W a s s e r w e r k übergeben.
Das Wasser einer Anzahl längs des Rheinnfers gelegc-
ner Briinnen, das srüher wegen seiner gesnndheitschäd-
lichen Wirknng von der Regierung nicht sreigegcben
war, wird mittels Ozon keiinsrei gemacht. Bekanntlich
erfand Wcrner Siemens die Ozonerzeugung in größeren
Mcngen ans Lnft inittcls Elektrizitöt, indem er die Luft
dnrch einen Ranm sührte, in dem cin andauernder Ans-
gleich hochgespannter Eleklrizitätsmengen stattfand, nnd
so einen Teil des Lnftsaiiersioifes in Ozon verwandelte.
Tieses Verfahren ist im Schiersteiner Wasserwerk in
 
Annotationen